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SEGELFLUG

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FMT 07⎪ 06<br />

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segelflug<br />

Das Rezept<br />

So etwas zieht natürlich sofort die<br />

Aufmerksamkeit auf sich, doch was<br />

ist es, was den Xperience Pro-X<br />

dafür so interessant macht? Es gibt<br />

verschiedene Versionen, wobei der<br />

Wettbewerbspilot sicherlich auf<br />

die GFK-Version mit V-Leitwerk<br />

zurückgreift, ist dieses die leichteste<br />

Variante und um 2.000 g zu<br />

realisieren. Wir haben uns bewusst<br />

für die Pro-X-Version entschieden,<br />

also Kreuzleitwerk und in Voll-<br />

Carbon-Bauweise. Man hat zwei<br />

Vorteile in normalem Betrieb in<br />

dieser Auslegung: Das Pendel-Höhenleitwerk<br />

erlaubt alleine durch<br />

die Trimmung die Einstellwinkeldifferenz<br />

einzustellen, zum anderen<br />

ist die Carbon-Bauweise die stabilere,<br />

also alltagstauglichere Auslegung.<br />

Diese ist zwar um etwa 150 g<br />

schwerer als die GFK-Bauweise,<br />

aber bei den gegebenen Leistungen<br />

macht dies für einen Freizeitpiloten<br />

keinen Unterschied. Zudem ist die<br />

Kreuzleitwerks-Variante auch noch<br />

transportfreundlicher. Allen Bauausführungen<br />

gemein ist die Carbon-<br />

D-Box des Tragflügels.<br />

Zwei weitere interessante Details<br />

machen das Konzept des Xperience<br />

Pro-X aber erst richtig interessant.<br />

Mibo Modeli legt allen Bausätzen<br />

zwei Satz Kohleverbinder für die<br />

Tragflächen-Außenteile bei. Die Standardauslegung<br />

hat 3,5 Grad pro Seite<br />

und ist zum Thermikfliegen gedacht,<br />

der andere Satz Verbinder hat nur<br />

2 Grad und macht das Modell wesentlich<br />

agiler in Richtung Kunstflug.<br />

Zusätzlich ist ab Werk bereits eine<br />

Ballastkammer eingebaut, die rund<br />

580 g Ballast in Form von runden<br />

Messing-Stücken aufnehmen kann.<br />

Das alles zusammen ermöglicht<br />

die universelle<br />

Einsatzmöglichkeit<br />

des Xperience Pro-X.<br />

Fliegen mit großer<br />

V-Form und ohne Ballast<br />

Das Modell wurde exakt nach den<br />

Herstellerangaben eingestellt, was<br />

sich auch als gut und richtig er-<br />

Xperience Pro-X in<br />

Lothar Beyer<br />

Dieses Modell wird bewusst<br />

auch dem Freizeitpiloten<br />

angeboten, dabei wirbt Mibo<br />

Modeli damit, dass dieses<br />

Modell viel mehr kann als<br />

nur F3J-Wettbewerbe erfolg-<br />

reich zu bestreiten.<br />

Eine Bestnote gibt es für die<br />

Bauanleitung. Meine vorläufige<br />

Anleitung bestand bereits<br />

aus 17 Seiten mit vielen Detail-<br />

zeichnungen und allen benö-<br />

tigten Daten für den problemlo-<br />

sen Bau. Noch fehlende Infor-<br />

mationen zum Kabelbaum<br />

und zur Verlegung der Antenne<br />

sind inzwischen eingearbeitet.<br />

F3J Modell für den Alltagsgebrauch


wies. Von dieser Werkseinstellung<br />

beginnend kann dann jeder Pilot<br />

seine individuelle Einstellung vornehmen.<br />

Die ersten Flüge wurden<br />

am Hochstartseil durchgeführt, mit<br />

großer V-Form und ohne Ballast.<br />

Zur Sicherheit ist der verstellbare<br />

Hochstarthaken auf die vorderste<br />

Stelle arretiert, das Modell wurde<br />

von mir alleine gestartet und ist<br />

in einer Reihe von Starts sauber<br />

und gerade auf eine Höhe um<br />

100 Meter gebracht worden. Aus<br />

dieser recht geringen Höhe hat das<br />

Modell seine überragenden Flugleistungen<br />

demonstriert. Später<br />

Voll-Carbon<br />

Tabelle Einstellwerte<br />

Schwerpunkt 105 -110 mm (von der Nasenleiste gemessen)<br />

Querruderausschlag: + 7 / - 11 mm ( an der Innenseite gemessen)<br />

Höhenruderausschlag: + 10 / - 12 mm<br />

Seitenruderausschlag: + 18 / - 18 mm<br />

Ruder Start Thermik Speed Butterfly<br />

Wölbklappen + 12 mm + 3 mm - 5 mm Maximum<br />

Querruder + 3 mm + 1mm -2 mm - 5 mm<br />

Höhenruder - 1 mm + 1 mm + 5 mm<br />

QR-Differenzierung 56 % 62 % 0 % 0 %<br />

Mix QR auf SR - 50 % - -<br />

Mix HR auf WK - 50 % - -<br />

Mix QR auf WK - - - -<br />

+ = Ausschlag nach unten – = Ausschlag nach oben<br />

durchgeführter F-Schlepp war noch<br />

einfacher, mit auf 5 mm gesetzten<br />

Wölbklappen bleibt der Segler von<br />

alleine überhöht hinter der Schleppmaschine<br />

und muss nur mit Querruder<br />

gerade gehalten werden.<br />

Er zeigt sehr sensibel kleinsten<br />

Aufwind an und lässt sich willig<br />

in enge Kreise bringen, um die<br />

Thermik auszunutzen. Die Fluggeschwindigkeit<br />

ist sehr gering und<br />

erlaubt jedem etwas erfahrenen<br />

Modellpiloten das Modell zu beherrschen.<br />

Bringt man die Wölbklappen<br />

in Thermikstellung wird<br />

das Modell noch empfindlicher<br />

Ein Alltagsmodell mit Wettbewerbscharakter: Xperience Pro-X<br />

TEST<br />

auf Thermik, noch langsamer, eine<br />

wahre Freude ist es, so den letzten<br />

Hauch Aufwind mitzunehmen.<br />

Was mich von Anfang an begeistert<br />

hat ist die Agilität um die Längsachse,<br />

die Querruder wirken sehr<br />

stark und drehen das Modell fast<br />

so schnell wie ein Kunstflugmodell.<br />

Die Landung gelingt punktgenau,<br />

denn die Wirkung der Wölbklappen<br />

bei der Butterfly-Stellung ist<br />

enorm und bremst das Modell stark<br />

ab, dabei bleibt es jederzeit steuerbar<br />

und man kann es punktgenau<br />

vor seinen Füßen landen.<br />

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segelflug<br />

Ein anderer Charakter<br />

Ganz anders sieht es aus wenn der<br />

Xperience Pro-X mit der geringen<br />

V-Form geflogen wird, jetzt hat das<br />

Modell viel mehr Ähnlichkeit mit<br />

einem F3F- oder F3B-Modell. Natürlich<br />

kann man so eingestellt auch<br />

auf Thermikjagd gehen, aber viel<br />

mehr Spaß macht es nun, mit dem<br />

Modell seglertypischen Kunstflug<br />

zu betreiben. Die Rückenflug-Eigenschaften<br />

sind sehr gut, nur mit leichtem<br />

Ausschlag auf Tiefe behält das<br />

Modell seine Flugbahn bei. Durch<br />

die gute Wirksamkeit der Querruder<br />

sind Rollen ein Genuss, schnell und<br />

präzise reagiert der Xperience Pro-X,<br />

bei ausreichend hoher Fahrt gelingen<br />

sogar saubere Vierpunktrollen.<br />

Schön anzusehen sind Figuren wie<br />

Loopings, Kubanachten oder Kombinationen<br />

davon. Nutzt man nun<br />

die Wölbklappen in der Speed-Stellung,<br />

also leicht nach oben gestellt,<br />

erreicht man schon eine sehr hohe<br />

Fluggeschwindigkeit.<br />

Die Krönung ist aber die Ballastzugabe,<br />

damit erhöht sich das<br />

Fluggewicht von 2.300 g auf 2.880<br />

g. Die Flächenbelastung erhöht sich<br />

von 35 g/dm² auf 44 g/dm². Das<br />

scheint nicht viel zu sein, aber die<br />

Dynamik und die Durchzugskraft<br />

erhöhen sich gewaltig. Ist einmal<br />

eine gewisse Geschwindigkeit aufgebaut,<br />

wird diese konstant beibehalten.<br />

In Kunstflugfiguren zieht<br />

das Modell sauber durch und man<br />

kann jetzt sauberen Segel-Kunstflug<br />

betreiben. Das ist die ideale Ein-<br />

stellung wenn es am Hang richtig<br />

gut trägt und man den Aufwind<br />

konsequent in Vortrieb umsetzt.<br />

Für mich erstaunlich: erhält man<br />

in dieser Auslegung trotzdem noch<br />

einen empfindlich auf Thermik reagierenden<br />

Segler. Insbesonders bei<br />

zerrissener Thermik hat man auf<br />

Grund der sehr guten Streckenleistung<br />

die Möglichkeit, schnell weite<br />

Strecken ohne großen Höhenverlust<br />

zu überwinden, um dann in großen,<br />

flachen Kreisen Thermik mitzunehmen.<br />

Die Festigkeit der gesamten<br />

Konstruktion ist über jeden Zweifel<br />

erhaben. Senkrechte Sturzflüge aus<br />

300 Meter Höhe mit vollem Ballast<br />

zeigten keine Durchbiegung<br />

der Tragflächen, geschweige denn<br />

irgendwelche Flatter-Erscheinungen<br />

an einem der sechs Ruder. Allerdings<br />

wurden auch durchweg hochwertige<br />

Digitalservos eingebaut. Die<br />

Landeeigenschaften bleiben auch<br />

bei voller Ballastierung harmlos,<br />

dank der guten Wirkung von Butterfly.<br />

Mibo Modeli verspricht hier<br />

wirklich nicht zuviel, denn durch<br />

diese universellen Flugeigenschaften<br />

hat man ein tolles Sportgerät<br />

für einen breitbandigen Einsatz von<br />

einem sensiblen Thermikmodell bis<br />

zum Acro-Segler am Hang.<br />

Der Bausatz<br />

Durch die weite Vorfertigung aller<br />

Baukomponenten in Verbindung<br />

mit der perfekt gemachten Montageanleitung<br />

bleibt dem Autor<br />

nichts mehr hinzuzufügen. Jeder<br />

Modellbauer mit etwas Erfahrung<br />

kann den Xperience Pro-X montieren,<br />

Baufehler sind aufgrund der<br />

vielen Bilder nicht möglich. Zu<br />

guter Letzt noch eine Aussage zu<br />

dem Mehrgewicht von 150 g ge-<br />

Das Höhenleitwerk und auch die<br />

Aufnahme im Leitwerk sind<br />

fixfertig. Die Passung am Rumpf<br />

ist perfekt.<br />

genüber der Herstellerempfehlung:<br />

Ich habe bewusst den Kabelstrang<br />

zu den Flächenservos aus verstärktem<br />

und verdrillten Kabel gewählt<br />

und nicht, wie in der F3J-Szene<br />

üblich, nur ein Plus- und Minus-<br />

Kabel eingesetzt, sondern pro Servo<br />

drei Kabel verlötet. Alleine hieraus<br />

resultieren runde 100 g Einsparpotenzial,<br />

weiterhin benötigt die<br />

Carbon-Bauweise etwas mehr Blei<br />

in der Nase bedingt durch das etwas<br />

schwerere Höhenleitwerk. Der<br />

Rumpf bietet am Ende noch genug<br />

Platz, um ein Vario neben der Ballastkammer<br />

einzusetzen.<br />

Die gewählte Lackierung kann<br />

man für nur 100 � Aufpreis ordern<br />

und erhält somit einen nicht alltäglichen<br />

Segler für den Alltagsgebrauch,<br />

der nicht nur in der Luft<br />

gut zu erkennen ist, sondern sich<br />

angenehm vom einheitlichen Segler-<br />

Einerlei abhebt.<br />

Die Außenflächen werden mit<br />

10×10 mm starken Carbonverbin-<br />

dern an das Flächenmittel-<br />

stück gesteckt. Die Torsionsstifte<br />

sind fertig eingebaut.


Die Antenne muss aus dem Rumpf, denn dieser ist aus Kohle-Kevlar<br />

Stecksystem rumpfseitig – alles passt perfekt. Die Fläche wird arretiert<br />

und mit einer M-5-Inbusschraube fest mit dem Rumpf verbunden.<br />

Der Hochstarthaken ist ver-<br />

stellbar und kann so<br />

unterschiedlichen Bedürfnissen<br />

angepasst werden<br />

Perfektes Detail: die Aufnahme für<br />

den 9-poligen Computerstecker ist<br />

fertig vorbereitet. Reinstecken und<br />

verschrauben – das bleibt zu tun.<br />

Der Kabinenausschnitt erlaubt einen geordneten, übersichtlichen Einbau<br />

aller Komponenten. Das Ballastrohr ist schon fertig eingebaut, die Balsa-<br />

stücke dienen der Arretierung des Ballasts im Rohr. Die Carbon-Haube ist<br />

mit einer Carbon-Arretierung fixfertig.<br />

Das gesamte Zubehör zum Xperience Pro-X inklusive Fernsteuerkomponenten.<br />

Die von Mibo Modelli mitgelieferten Kleinteile sind von bester Qualität und wurden auch vollständig verbaut.<br />

TEST<br />

Datenblatt<br />

Segelflug<br />

Modellname Xperience Pro-X<br />

Verwendungszweck<br />

Hochleistungs-F3J-Wettbewerbsmodell mit universellem<br />

Einsatz für F3B, F3F und für ambitionierte Freizeit-Piloten<br />

Hersteller / Vertrieb Mibo Modeli, Slowenien<br />

Modelltyp �oll-�arbon-Modell<br />

�oll-�arbon-Modell<br />

Lieferumfang<br />

�arbon-Teile: Rumpf mit Seitenruder, 3-teilige Tragfläche,<br />

Höhenleitwerke, Kabinenhaube. 2 Paar �arbonverbinder (3,5 und<br />

2 Grad), alle Anlenkungsteile, Servoschachtabdeckungen<br />

Bau- u. Betriebsanleitung<br />

Die vorliegende vorläufige Bauanleitung umfasst bereits<br />

17 Seiten mit 24 Bildern. Alle benötigten Einstellwerte sind<br />

sauber aufgelistet.<br />

Aufbau<br />

Rumpf: �arbon-Kevlar Rumpf mit fertig eingebautem<br />

Hochstarthaken, betriebfertig angeschlagenem<br />

Seitenruder und fertigen Anlenkungen für Seiten-<br />

und Höhenruder. Flächenverschraubung fertig und<br />

Öffnung für �omputerstecker vorbereitet, Ballastrohr<br />

eingeharzt<br />

Tragfläche: Dreiteilige �arbon-Tragfläche, Ruder ausge-<br />

schnitten und im Laminat angeschlagen, GFK-Dicht-<br />

lippen montiert, Servoschächte eingelassen, Steckung<br />

und Torsionsstifte betriebsfertig, in der Form lackiert,<br />

Öffnung für �omputerstecker vorbereitet, Gewinde für<br />

Ruderhörner eingeharzt<br />

Leitwerk: Zweiteiliges �arbon-Höhenruder, betriebsfertig<br />

zum Aufstecken ans Seitenleitwerk, in der Form lackiert<br />

Kabinenhaube: �arbon, fertig ausgeschnitten, mit fertig<br />

eingeharztem �arbon-Stab als Arretierung<br />

Preise<br />

Xperience Pro �-Leitwerk: � 694,-<br />

Xperience Pro �-Leitwerk (Full �arbon): � 745,-<br />

Xperience Pro Kreuzleitwerk: � 694,-<br />

Xperience Pro Kreuzleitwerk (Full �arbon):<br />

� 745,- (Testmodell)<br />

Aufpreis Sonderlackierung: � 100,- (Testmodell)<br />

Ballastset: � 39,-<br />

Kabelset: � 30,-<br />

Technische Daten<br />

Spannweite: 3.340 mm<br />

Länge: 1.575 mm<br />

Spannweite HLW: 680 mm<br />

Flächentiefe an der Wurzel: 252 mm<br />

Flächentiefe am Randbogen: 85 mm<br />

Tragflächeninhalt: 65 dm²<br />

Flächenbelastung ohne Ballast: 35 g/dm²<br />

Flächenbelastung mit 570 g Ballast: 44 g/dm²<br />

Tragflächenprofil Wurzel: HN354<br />

Tragflächenprofil Rand: HN354<br />

Profil des HLW: Symmetrisch<br />

Gewicht / Herstellerangabe: 2.150 g<br />

(�arbon, Kreuzleitwerk)<br />

Rohbaugewicht Testmodell ohne R�: 1.950 g<br />

Fluggewicht Testmodell ohne Ballast: 2.300 g<br />

Fluggewicht Testmodell mit Ballast: 2.870 g<br />

RC-Funktionen und Komponenten<br />

Höhe: 1 Graupner DS3068<br />

Seite: 1 Graupner DS3068<br />

Querruder: 2 Futaba S3150<br />

Wölbklappen: 2 Graupner DS3068<br />

verwendete Mischer: Siehe gesonderte Tabelle der Einstell-<br />

werte für die verschiedenen Flugphasen<br />

Fernsteueranlage: Graupner MX22<br />

Empfänger: Graupner SM�19-DS<br />

Empf. Akku: 4/1200 mAh Sanyo<br />

Bezug<br />

direkt bei: Mibo Modeli d.o.o., P.P.17, SI-1370 Logatec, Slowenien,<br />

Tel.: +386 1 759 01 00, Fax: +386 1 759 01 03<br />

Email: info@mibomodeli.si, Homepage: www.mibomodeli.si<br />

oder www.mibojets.com<br />

Sprache Slowenisch, Deutsch, Englisch

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