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2 Konzeption - Volleyball-Training.de

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2 <strong>Konzeption</strong>Die nachfolgend dargestellte Unterrichtssequenz Vom Volley-Spielen zum<strong>Volleyball</strong>-Spielen als spielgemäßer Zugang zum <strong>Volleyball</strong> für Kin<strong>de</strong>r imGrundschulalter umfasst acht Einzelsportstun<strong>de</strong>n zu je 45 Minuten, die beian<strong>de</strong>rer Gruppierung vier Doppelsportstun<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r <strong>Training</strong>seinheitenentsprechen. Aufgeführt und in <strong>de</strong>n wesentlichen Inhalten kurz beschriebensind die acht Einheiten, benannt nach ihrem jeweiligen Hauptziel:1. Erste Volley – Spielformen erfahren: Vom Kartoffellauf zur heißen Kartoffel2. Volley – Spielformen alleine und gemeinsam3. Gemeinsam über ein Hin<strong>de</strong>rnis volley spielen4. Erste Schlagbewegungen erfahren5. Zielgenau volley spielen6. Verschie<strong>de</strong>ne Volley – Spielformen wie<strong>de</strong>rholen7. Gegeneinan<strong>de</strong>r volley spielen einführen8. Gegeneinan<strong>de</strong>r volley spielen anwen<strong>de</strong>nZu1.: Kartoffellauf: Mit verschie<strong>de</strong>nen Bällen (Luftballons, Gymnastikbälle,große Softbälle, kleine, beschichtete Softbälle,...) sollen die Kin<strong>de</strong>r zurErwärmung auf <strong>de</strong>n Linien <strong>de</strong>s Hallenbo<strong>de</strong>ns laufen. Sie probieren dabei aus,was man alles mit <strong>de</strong>m Ball machen kann (rollen, werfen, fangen, schlagen,volley spielen, tragen,....). Dabei können sie <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n, die Hallenwand o<strong>de</strong>rauch die Hallen<strong>de</strong>cke einbeziehen. Durch diese Freiheit und Offenheit wer<strong>de</strong>ndie Kin<strong>de</strong>r kreativ und selbstständig aktiv.Heiße Kartoffel: Als nächstes sammeln sich die Kin<strong>de</strong>r mit gleichen Bällen undhaben die Aufgabe, <strong>de</strong>n Ball mit beliebigen Körperteilen kurz zu berühren undin <strong>de</strong>r Luft zu halten. Es wird erfahren wie unterschiedlich schwierig es ist,Bälle volley zu spielen und Koordination v.a. hinsichtlich Orientierung,Reaktion und kinästhetischer Differenzierung geschult.Abb. 2. Volley – spielen mit verschie<strong>de</strong>nen Bällenwww.volleyball-training.<strong>de</strong> 4 Brunner: <strong>Volleyball</strong> in <strong>de</strong>r Grundschule


Zu 2.: Zunächst spielen die Kin<strong>de</strong>r erneut heiße Kartoffel an <strong>de</strong>n Ballstationen<strong>de</strong>r 1. Stun<strong>de</strong>, um anschließend in Dreiergruppen beginnend mit einemLuftballon gemeinsam zu spielen. Durch die Vorgabe, dass kein Kind zweimalin Folge <strong>de</strong>n Luftballon berühren darf wird ein Zusammenspiel wie es im<strong>Volleyball</strong> gefor<strong>de</strong>rt ist geschult. Im Sinne einer Aufgabenerweiterung wer<strong>de</strong>ndie Kin<strong>de</strong>r aufgefor<strong>de</strong>rt, die Anzahl <strong>de</strong>r Ballberührungen zu zählen, was einenzusätzlichen Anreiz auch hinsichtlich möglicher Wettkämpfe darstellt.Zu 3.: Eingeführt wird das Spiel Ball über die Bank. Aufgabe ist es, <strong>de</strong>nlangsam fliegen<strong>de</strong>n großen Ball (z.B.: Wasserball) über die Bank, hin und herzu spielen ohne dabei die Bank zu berühren. Erlaubt sind Kontakte mitirgen<strong>de</strong>inem Körperteil, beliebig oft. Später wer<strong>de</strong>n die Bänke z. T. durchKästen ersetzt, was <strong>de</strong>n Anreiz durch das eingeschränkte Blickfeld erhöht undsteilere Flugkurven notwendig macht. Nachfolgen<strong>de</strong> Wettkampfformenbasieren auf <strong>de</strong>m Prinzip, dass die Kin<strong>de</strong>r zählen, wie oft sie <strong>de</strong>n Ball über dasHin<strong>de</strong>rnis hin und her spielen können. Ein Zählpunkt ist erzielt, wenn <strong>de</strong>r Balldie Bank/<strong>de</strong>n Kasten überquert - egal wie viel Ballkontakte vorausgingen.Abb. 3. Ball über die BankZu 4.: Nach vorbereiten<strong>de</strong>n Übungen zur Schlagbewegung wird das Spiel Ballüber die Bank <strong>de</strong>r vorhergehen<strong>de</strong>n Stun<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r aufgegriffen. In Dreier-Gruppen spielen die Kin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Wasserball über die Bänke hin und her, in<strong>de</strong>msie anstreben die Banküberquerung durch Schlagen <strong>de</strong>s Balles zu realisieren.Zu 5.: Zur Einführung wer<strong>de</strong>n Spielformen wie heiße Kartoffel einbeinig o<strong>de</strong>r in<strong>de</strong>r Bewegung angeboten. Beim zappeln<strong>de</strong>n Käfer liegt ein Kind auf <strong>de</strong>mBo<strong>de</strong>n in Rückenlage und streckt alle Viere von sich. Der Partner steht miteinem Ball davor und wirft ihn so, dass er mit <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Füßenzielgenau zurückgespielt wer<strong>de</strong>n kann. Nachfolgend wird zielgenaues Spielengeschult, in<strong>de</strong>m die Kin<strong>de</strong>r Bälle über Hin<strong>de</strong>rnisse (Bänke, Kästen usf.) aufZiele (Matten, Reifen usf.) zunächst werfen und später schlagen.Zu 6.: In einer Volley – Rallye wird <strong>de</strong>r Lernerfolg <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r überprüft. DieRallye wird paarweise im Stationsbetrieb durchgeführt. Dazu liegen an je<strong>de</strong>rStation Karten aus, auf <strong>de</strong>nen die jeweilige Übung beschrieben ist. Darüberwww.volleyball-training.<strong>de</strong> 5 Brunner: <strong>Volleyball</strong> in <strong>de</strong>r Grundschule


hinaus erhält je<strong>de</strong>s Kind einen Laufzettel, auf <strong>de</strong>m eingetragen wird, wie oftbeispielsweise <strong>de</strong>r Ball volley gespielt wur<strong>de</strong>, ohne dass dieser auf <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>nfällt. Bei <strong>de</strong>r ersten Station wer<strong>de</strong>n die zu Beginn <strong>de</strong>r Sequenz gemachtenersten volley – Erfahrungen „überprüft“. Ein Kind spielt <strong>de</strong>n Ball volley (heißeKartoffel), <strong>de</strong>r Partner zählt die Ballberührungen, bis dieser auf <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>nfällt. Station zwei verlangt von <strong>de</strong>m Team, miteinan<strong>de</strong>r heiße Kartoffel zuspielen. An <strong>de</strong>r dritten Station wird das Ball über die Bank– Spiel in <strong>de</strong>r Form 1mit 1 wie<strong>de</strong>rholt. Eine neue Form, die vorher noch nie geübt und durchgeführtwur<strong>de</strong>, ist das Volley – Squash <strong>de</strong>r vierten Station. Hier spielen die Partnereinen Softball abwechselnd an die Wand. In <strong>de</strong>r letzten Station wird daszielgenaue Spielen beziehungsweise Schlagen beim Matten – Zielspiel <strong>de</strong>rvorhergehen<strong>de</strong>n Stun<strong>de</strong> gefor<strong>de</strong>rt.Abb. 4. Volley – Rallye Station 2Zu 7.: Mit Burgball über das Netz wird zur Einstimmung ein Spiel gespielt,in<strong>de</strong>m neben ein- und beidarmigen Würfen v.a. die Fähigkeit zur Orientierungim Feld und am Ballflug gefor<strong>de</strong>rt und damit geför<strong>de</strong>rt wird. Im anschließen<strong>de</strong>nSpiel wird das volleyballspezifische Spielverhalten wie<strong>de</strong>rholt und durch einSchiedsrichterteam überprüft. Den Kin<strong>de</strong>rn wer<strong>de</strong>n die wichtigsten Regeln undtypischen Verhaltensmuster bewusst. Zunächst wird auf Zeit, später aufPunkte gespielt.Zu 8.: Beim abschließen<strong>de</strong>n Turnier stellen die Kin<strong>de</strong>r ihre Spielerfahrungenunter Beweis. Spielfreie Teams übernehmen die Schiedsrichteraufgaben. DieFeldgröße wird auf 3 x 4,5 m festgelegt, <strong>de</strong>r Wasserball als Spielball und dieNetzhöhe mit rund 1,6 m etwas über Kopfhöhe. Eine Siegerehrung beschließtdie Sequenz.www.volleyball-training.<strong>de</strong> 6 Brunner: <strong>Volleyball</strong> in <strong>de</strong>r Grundschule


Abb. 5. AbschlussturnierErprobt wur<strong>de</strong> die <strong>Konzeption</strong> in einer 2. und einer 4. Klasse. Die Viertklässler,die schon zwei Jahre voraus sind und viel mehr Erfahrungen mit <strong>de</strong>m Ballgemacht haben, konnten technisch sicherer spielen als die „Kleinen“. Alleinauch durch die Körpergröße und die Größe <strong>de</strong>r Hän<strong>de</strong> gelang das Spiel umeiniges besser.Dennoch kann man für bei<strong>de</strong> Alterstufen festhalten, dass die formuliertenLernziele im Wesentlichen erreicht wur<strong>de</strong>n. <strong>Volleyball</strong>spezifisches Verhaltenund allgemeine spielerische Fähigkeiten und Fertigkeiten wur<strong>de</strong>n entwickelt.Die Schüler wetteiferten um je<strong>de</strong>n Punkt und entwickelten Lösungen, die vonallen akzeptiert wur<strong>de</strong>n.Grundlagen für das „gekonnte“ <strong>Volleyball</strong>spielen wer<strong>de</strong>n durch dieseUnterrichtskonzeption gelegt. Die zentralen Fähigkeiten <strong>de</strong>s Timings(Orientierungsfähigkeit) und <strong>de</strong>r zielgerichteten Steuerung von Krafteinsätzen(kinästhetische Differenzierungsfähigkeit) wer<strong>de</strong>n ebenso geschult, wie dieunverzichtbare Fertigkeit <strong>de</strong>s Volley-Spielens. Die Spieli<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s <strong>Volleyball</strong>wird vermittelt. Erfahrungen in elementaren Situationen <strong>de</strong>s <strong>Volleyball</strong>-Spiels,wie <strong>de</strong>n Ball ins Spiel bringen o<strong>de</strong>r im Spiel halten durch Zusammenspielenwer<strong>de</strong>n gesammelt.Dies zu erproben, alleine o<strong>de</strong>r gemeinsam, in verschie<strong>de</strong>nenAufgabenstellungen sowie bei vielseitigen Übungs- und Spielformen mün<strong>de</strong>t indie Beobachtung:Volley – Spielen macht <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn sehr viel Spaß!www.volleyball-training.<strong>de</strong> 7 Brunner: <strong>Volleyball</strong> in <strong>de</strong>r Grundschule

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