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5. Sachanalyse 5. Sachanalyse - Volleyball-Training.de

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In <strong>de</strong>r <strong>Sachanalyse</strong> wer<strong>de</strong>n die technischen Elemente, <strong>de</strong>ren Effektivität und einige taktischeElemente, die <strong>de</strong>n internationalen Beach-<strong>Volleyball</strong> <strong>de</strong>r Männer prägen, untersucht und mitvorhan<strong>de</strong>nen Ergebnissen verglichen. Soweit wie möglich wer<strong>de</strong>n dabei die Untersuchungenan<strong>de</strong>rer Autoren verwen<strong>de</strong>t. Vorhan<strong>de</strong>ne Untersuchungen vor 1999 wer<strong>de</strong>n zwar zur Informationmit herangezogen, wer<strong>de</strong>n aber bei <strong>de</strong>r vergleichen<strong>de</strong>n Betrachtung nicht berücksichtigt,da diese noch mit <strong>de</strong>r alten Aufschlagregel -Netzberührung ist Fehler- entstan<strong>de</strong>n sind. Solltendie entsprechen<strong>de</strong>n Untersuchungen fehlen, wer<strong>de</strong>n die gewonnenen Ergebnisse aus <strong>de</strong>mJahr 2000 zum Vergleich herangezogen.Hier soll nochmals daraufhingewiesen wer<strong>de</strong>n, dass es sich für die Saison 2000 um nur fünfSpiele han<strong>de</strong>lt, die Stichprobenauswahl bei bestimmten Merkmalsausprägungen also beschränktist. Um dadurch bedingte Fehler zu vermei<strong>de</strong>n, wer<strong>de</strong>n Merkmalsausprägungen mitbeson<strong>de</strong>rs geringer Wahrscheinlichkeit nicht betrachtet.Dagegen kann man <strong>de</strong>n 15 Spielen <strong>de</strong>r neuen Saison auf vier Turnieren, in <strong>de</strong>nen insgesamt20 Mannschaften beobachtet wur<strong>de</strong>n, von ausreichen<strong>de</strong>r Gültigkeit sprechen.<strong>5.</strong>1 Aufschlag-AnnahmeAufschlag-Annahme wer<strong>de</strong>n hier als Einheit behan<strong>de</strong>lt, da die Effektivität <strong>de</strong>s Aufschlagesnatürlich nur von <strong>de</strong>r Qualität <strong>de</strong>r Annahme abhängig ist und umgekehrt.Aus <strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>nen Vi<strong>de</strong>oaufzeichnungen wur<strong>de</strong>n die Aufschläge hinsichtlich Technik, Effektivitätund Ziel analysiert. Dabei wur<strong>de</strong> das Kategoriensystem von HANSEN (2000) imweitesten Sinne verwen<strong>de</strong>t. Lediglich bei <strong>de</strong>r Kategorie Technik wur<strong>de</strong> zusätzlich die AusprägungLangflatter hinzugefügt.<strong>5.</strong>1.1 Individualtaktik <strong>de</strong>s AufschlagspielersZunächst einmal wer<strong>de</strong>n die Aufschlagtechniken, Aufschlagort, Annahmeorte und die Aufschlagrichtungverglichen. Ein Effektivitätsvergleich erfolgt weiter unten.Wie unschwer zu erkennen, haben sich die Regelän<strong>de</strong>rungen enorm auf das Aufschlagverhaltenausgewirkt. Die oben angesprochenen Verän<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Verteilung <strong>de</strong>r Ballwechsellängen,insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r verringerte Anteil von Ballwechseln mit einer o<strong>de</strong>r zwei Ballberührungen,beruht also auf <strong>de</strong>n starken Rückgang <strong>de</strong>s Anteils an Sprungaufgaben. Der Anteil <strong>de</strong>r !"


1994(HÖMBERG/PAPAGEORGIOU)1997(HANSEN)1999(HANSEN)2000(HANSEN)2001(Ahmann)Sprung 57 % 67,2 % 73,6 % 80,2 % 49,37 %Sprungflatter 0 % 3,5 % 9,2 % 5,3 % 17,81 %Flatter 25,7 %30 % 28,6 % 16,3 % 14,5 %Langflatter6,93 %Tennis 13 % * * * 0,19 %Skyserve * * * * 0 %Tabelle 1: AufschlagtechnikenFlatterangaben hat sich mehr als verdoppelt. Ähnlich wie in <strong>de</strong>r Halle hat sich <strong>de</strong>r Sprungflatteraufschlagzu einer beliebten Technik entwickelt. Lange Flatteraufschläge wer<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>rvermehrt, aber nur von Abwehrspielern eingesetzt. Überhaupt hat sich die Variabilität <strong>de</strong>rAufschlagtechniken <strong>de</strong>r einzelnen Spieler erhöht. Nur <strong>de</strong>r Skyserve, in <strong>de</strong>n vergangenen Jahrennoch vereinzelt eingesetzt, ist verschwun<strong>de</strong>n.Vergleicht man nun in Abbildung 3 die Häufigkeitsverteilung <strong>de</strong>r Annahmeorte, also die Verteilung<strong>de</strong>r Aufschlagziele, kann man zum Schluss gelangen, dass sich hier keine größerenÄn<strong>de</strong>rungen ergeben haben, da sich die Unterschie<strong>de</strong> in statistisch vertretbaren Grenzen halten.Lediglich <strong>de</strong>r Anteil kurz hinter das Netz aufgeschlagener Bälle hat sich verdoppelt. Da<strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r Netzkantenaufschläge mit 1,5 % konstant geblieben ist, liegt <strong>de</strong>r Grund in <strong>de</strong>rgrößeren Anzahl an taktischen Flatteraufschlägen.für die Saison 2000 für die Saison 20011,50% 0,60% 1,20% 3,18% 1,25% 2,69%8,68% 13,47% 12,28% 9,24% 10,39% 8,08%14,67% 27,25% 7,49% 15,69% 25,31% 10,97%Abbildung 1: Häufigkeitsverteilung <strong>de</strong>r Annahmeorte !"


#Es wird weiterhin häufig versucht, in <strong>de</strong>n Bereich zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Spielern aufzuschlagen.Links Mitte RechtsSaison 2000 9,7% 28,8% 61,5%Saison 2001 21,1% 37,5% 41,4%Tabelle 2: Verteilung <strong>de</strong>r AufschlagorteBetrachtet man dagegen die Tabellen 7 und 8, so erkennt man <strong>de</strong>utlich weitere Än<strong>de</strong>rungenim Aufschlagverhalten.Mit <strong>de</strong>r Zunahme <strong>de</strong>r Flatteraufschläge hat auch eine starke Umverteilung <strong>de</strong>r Aufschlagortestattgefun<strong>de</strong>n. Während bei <strong>de</strong>n alten Regeln <strong>de</strong>r klassische Aufschlag von rechts dominierte,hat sich mit Einführung <strong>de</strong>r neuen Regeln eine gleichmäßige Verteilung durchgesetzt, die vonrechts nach links nur noch langsam abnimmt. Insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Sprungflatteraufschlag wirdzunehmend von <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>s Aufgabenraums ausgeführt.SprungAufschlag von rechts o<strong>de</strong>rlinksAufschlag von <strong>de</strong>r MitteLinie Mitte Diagonal Links Mitte RechtsSaison 2000 25,8% 43,8% 30,5% 16,1% 64,3% 19,6%Saison 2001 10,2% 43,1% 46,7% 44,1% 50,0% 5,9%Sprungflatter Saison 2001 44,1% 35,3% 20,6% 24,3% 70,3% 5,4%Saison 2000 56,7% 23,3% 20,0% 15,4% 69,2% 15,4%FlatterSaison 2001 63,8% 21,3% 15,0% 22,8% 44,7% 32,5%Tabelle 3: Aufschlagrichtungen <strong>de</strong>r wichtigsten AufschlagtechnikenEin Anhaltspunkt für <strong>de</strong>n verringerten Anteil <strong>de</strong>r Sprungaufgaben kann Tabelle 8 geben. Bei<strong>de</strong>n Sprungaufschlägen von rechts und links wird vermehrt in die Diagonale aufgeschlagen.Grund dafür ist die verringerte Feldlänge, die <strong>de</strong>n druckvollen Sprungaufschlag Richtung Linieschnell zu lang wer<strong>de</strong>n lassen. Beim Sprungflatteraufschlag wur<strong>de</strong>n die Vergleichswerteaus <strong>de</strong>m Jahr 2000 bewusst weggelassen, da die Anzahl für einen sinnvollen Vergleich zu geringist. Sowohl Flatter- als auch Sprungflatteraufschlag wer<strong>de</strong>n häufig gera<strong>de</strong>aus aufgeschlagen,insbeson<strong>de</strong>re wenn <strong>de</strong>r spezialisierte Blockspieler diese Aufschlagtechnik verwen<strong>de</strong>t, dadieser natürlich so früh wie möglich seine Blockposition einnehmen muss. !"


$<strong>5.</strong>1.2 AufschlageffektivitätIm Bereich <strong>de</strong>r Aufschlageffektivität wer<strong>de</strong>n die verschie<strong>de</strong>nen Aufschlagtechniken im Verlauf<strong>de</strong>r letzten Jahre miteinan<strong>de</strong>r verglichen. Dazu bietet sich die Weltstandsanalyse vonHANSEN (2000) an, in <strong>de</strong>r Kennwerte <strong>de</strong>r Aufschlaganalyse für die Jahre 1997, 1999 und2000 berechnet wur<strong>de</strong>n. Um vergleichbare Werte zu erhalten wur<strong>de</strong>n die Techniken Flatterund Langflatter zusammengefasst.Die Effektivität setzt die Asse, Aufschläge mit Wirkung, Aufschläge ohne Wirkung und dieFehlaufschläge in Beziehung zur Gesamtaufschlaganzahl. Somit kann dieser Quotient bestenfallsbei 3 und im Schlechtesten Fall bei 0 liegen (vgl. STAMATOVIC 1977, 390).Jahr1997(HANSEN)1999(HANSEN)2000(HANSEN)2001(Ahmann)Sprung Sprungflatter Flatter GesamteffektivitätAnteil Effektivität Anteil Effektivität Anteil Effektivität Gewichtet67,2 % 0,95 3,5 % 1,02 28,6 % 1,02 0,9873,6 % 1,14 9,2 % 0,99 16,3 % 0,99 1,0980,2 % 1,17 5,3 % 1,07 14,5 % 1,00 1,1449,4 % 1,02 18,8 % 1,10 32,6 % 1,10 1,06Tabelle 4: Anteile von Assen und FehlaufschlägenDeutlich wird auch hier wie<strong>de</strong>r, dass <strong>de</strong>r Sprungaufschlag durch die Feldverkleinerung starkan Effektivität eingebüßt hat und sich damit auch die Gesamteffektivität <strong>de</strong>s Aufschlags verringerthat. Dagegen hat sich die Effektivität von Flatter- bzw. Sprungflatteraufschlägen erhöht.Zusätzlich ergibt sich bei <strong>de</strong>n Aufschlägen von <strong>de</strong>r Linie auch eine kürze Reaktionszeitfür <strong>de</strong>n1997(HANSEN)1999(HANSEN)2000(HANSEN)2000(Ahmann)2001(Ahmann)Gesamt Sprung Sprungflatter FlatterAsse Fehler Asse Fehler Asse Fehler Asse Fehler2,3 % 15,0 % * * * * * *6,3 % 15,0 % * * * * * *6,6 % 15,9 % * * * * * *6,3 % 12,7 % 8 % 16,9 % 0 % 7,7 % 3,1 % 3,1 %3,1 % 12,1 % 3,8 % 18,3 % 2,2 % 7,6 % 2,4 % 5 %Tabelle 5: Anteile von Assen und Fehlaufschlägen <strong>de</strong>r unterschiedlichen Aufschlagtechniken !"


%Annahmespieler. Bei Linie geschlagenen Flatteraufschlägen verringert sich die Reaktionszeit<strong>de</strong>s Annahmespielers rein rechnerisch von ca. 0,96 Sekun<strong>de</strong>n um 12,5 % auf ca. 0,84 Sekun<strong>de</strong>n,ausgehend von einer Aufschlaggeschwindigkeit von 60 km/h und einer Verringerung <strong>de</strong>sBallfluges vom 16 auf 14 Meter.Betrachtet man Tabelle 10, so erhält man auch <strong>de</strong>n Grund für <strong>de</strong>n starken Rückgang <strong>de</strong>r Effektivität<strong>de</strong>s Sprungaufschlages. Die Anzahl <strong>de</strong>r Asse, hier im Sinne von direkten Aufschlagpunkten,hat sich mehr als halbiert und zusätzlich hat sich die Anzahl <strong>de</strong>r Fehler leichterhöht. Vergleicht man die maximal gemessenen Aufschlaggeschwindigkeiten für einen gültigenSprungaufschlag, so erhält man 104 km/h bei <strong>de</strong>n olympischen Spielen 2000 in Sydneyund nur noch 96 km/h bei <strong>de</strong>n Goodwill Games 2001 in Brisbaine. Geht man nun von halbdiagonalgeschlagen Aufschlägen aus, verringert sich die Entfernung von ca. 16,6 auf ca. 14,6Meter und damit die Reaktionszeit rein rechnerisch von 0,575 auf 0,546 Sekun<strong>de</strong>n. Die Verringerung<strong>de</strong>r Reaktionszeit um knapp 30 Millisekun<strong>de</strong>n ließe eher auf eine höhere Anzahlvon Assen schließen, doch scheint die bessere Erreichbarkeit <strong>de</strong>r Aufschläge durch die Verkleinerung<strong>de</strong>s Fel<strong>de</strong>s diesen Nachteil mehr als wett zu machen. Diese Vermutung wird auchdurch <strong>de</strong>n Rückgang <strong>de</strong>r mit Wirkung aufgeschlagenen Sprungaufschläge von 19,6% auf12,9% bestätigt.Ob das Ralley-Point-System ebenfalls Einfluss auf die Effektivität <strong>de</strong>s Sprungaufschlages hatlässt sich hier nicht klären. Überträgt man jedoch die Verhältnisse <strong>de</strong>s Hallenvolleyballs beiEinführung <strong>de</strong>s Ralley-Point-Systems auf <strong>de</strong>n Beach-<strong>Volleyball</strong>, so kann man davon ausgehen,dass die Risikobereitschaft <strong>de</strong>s Aufschlagspielers zunächst abnimmt. Die Erfahrung, dassrisikoärmere Aufschläge Punktgewinne <strong>de</strong>s Gegners erleichtern, wird <strong>de</strong>n Aufschläger zwingenauf risikoreichere Aufschläge wie bei <strong>de</strong>r alten Zählweise zurückzugreifen (Papageorgiou/Spitzley2000, S.17). Demnach kann man in <strong>de</strong>r zweiten Saison nach <strong>de</strong>n Regelän<strong>de</strong>rungensicherlich wie<strong>de</strong>r mit einem größeren Anteil von Sprungaufschlägen insgesamt und miteiner höheren Anzahl von direkten Sprungaufschlagpunkten rechnen.<strong>5.</strong>2 ZuspielBeim Zuspiel lässt sich ein Trend erkennen, <strong>de</strong>r sich völlig unabhängig von allen Regelän<strong>de</strong>rungenvollzieht. Wenn immer möglich wird <strong>de</strong>r Ball im oberen Zuspiel gespielt, <strong>de</strong>r Zuspielbaggerwird nur dann eingesetzt, wenn das obere Zuspiel unmöglich, <strong>de</strong>r Zuspielweg zulang ist o<strong>de</strong>r die technisch saubere Ausführung nicht gewährleistet ist. !"


&Im Folgen<strong>de</strong>n wird die gesamte Verteilung <strong>de</strong>r Zuspielarten verglichen. Danach erfolgen eineUntersuchung <strong>de</strong>r Zuspielorte und <strong>de</strong>ren Verteilung sowie eine Unterscheidung zwischen Annahmezuspielund Punktballzuspiel.1994(HÖMBERG/PAPAGEORGIOU)1997(HANSEN)2000(AHMANN)2001(AHMANN)Zuspiel gesamtOberes Zuspiel 72 % 71,3 % 70,93 % 72,46 %Unteres Zuspiel 26 % 28,7 % 29,07 % 27,54 %Zuspiel K1Oberes Zuspiel * * 76,64 % 75,96 %Unteres Zuspiel * * 23,36 % 24,04 %Zuspiel K2Oberes Zuspiel * * 48,57 % 61,59 %Unteres Zuspiel * * 51,43 % 38,41 %* wur<strong>de</strong> vom Autor nicht untersuchtTabelle 6: Anteile <strong>de</strong>r ZuspieltechnikenTabelle 11 zeigt die Verteilung <strong>de</strong>r Zuspielarten sowohl insgesamt als auch differenziert nachZuspiel aus <strong>de</strong>r Annahme (K1) bzw. aus <strong>de</strong>r Abwehr (K2). Die Ergebnisse vonHÖMBERG/PAPAGEORGIOU (97) sind insofern schwer mit <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren zu vergleichen, da1994 die technische Ausführung <strong>de</strong>s Zuspiels nicht so streng beurteilt wur<strong>de</strong> wie heute. Wennman die Werte von 2000 und 2001 miteinan<strong>de</strong>r vergleicht erhält man im K1 fast i<strong>de</strong>ntischeWerte. Im K2 dagegen hat sich Zuspiel stark in Richtung oberes Zuspiel verschoben.für die Saison 2000 für die Saison 20017,30% 64,96% 11,68% 8,30% 62,13% 8,94%0,00% 10,95% 5,11% 2,34% 12,34% 2,34%0,00% 0,00% 0,00% 1,06% 1,70% 0,85%Abbildung 4: Handlungsorte <strong>de</strong>s Zuspiels aus <strong>de</strong>r Annahme im Vergleich !"


'Zu besseren Analyse eignen sich die Abbildungen 4 und 5, in <strong>de</strong>nen die Zuspielorte aus <strong>de</strong>rAnnahme und aus <strong>de</strong>r Feldabwehr dargestellt wer<strong>de</strong>n. Die Unsymmetrien in <strong>de</strong>n Abbildungenfür das Jahr 2000 sind dabei auf die geringe Anzahl <strong>de</strong>r beobachteten Spiele zurückzuführen.Im Gegensatz zur Prognose von PAPAGEORGIOU/CZIMEK (2001) hat sich das Zuspiel aus<strong>de</strong>r Annahme noch nicht weiter vom Netz weg verlagert.Der Vergleich <strong>de</strong>r Zuspielpositionen aus <strong>de</strong>r Feldabwehr zeigt, dass das Zuspiel von günstigerenPositionen ausgeführt wer<strong>de</strong>n kann. Bei Abwehr in die vor<strong>de</strong>re Zone können mehr Bälleaus <strong>de</strong>r optimalen mittleren Position zugespielt wer<strong>de</strong>n und die Anteile <strong>de</strong>r Abwehr aus <strong>de</strong>rungünstigen hinteren Zone haben zugunsten <strong>de</strong>r mittleren Zone abgenommen.für die Saison 2000 für die Saison 200117,14% 40,00% 14,29% 13,91% 42,38% 13,25%2,86% 2,86% 5,71% 5,96% 6,62% 4,64%0,00% 11,43% 5,71% 3,97% 4,64% 4,64%Abbildung 5: Handlungsorte <strong>de</strong>s Zuspiels aus <strong>de</strong>r Feldabwehr im Vergleich<strong>5.</strong>3 AngriffErste Prognosen nach Einführung <strong>de</strong>r neuen Regeln sagten einen größeren Anteil hart geschlagenerBälle, eine Verlagerung <strong>de</strong>s Angriffs auf die Außenpositionen voraus, um dieFeldverkleinerung etwas auszugleichen und eine vermehrte Anzahl von Angriffskombinationen.Diese Prognosen wer<strong>de</strong>n im ersten Teil, <strong>de</strong>r Gesamtauswertung untersucht. In <strong>de</strong>n weiterenAbschnitten wer<strong>de</strong>n dann die Effektivitäten, sowie die Annahme- und Feldabwehrsituationeingehen<strong>de</strong>r betrachtet.Da für die meisten Betrachtungen keine Vergleichswerte vorhan<strong>de</strong>n sind, muss wie<strong>de</strong>r auf dieselbst untersuchten fünf Spiele aus <strong>de</strong>m Jahr 2000 zurückgegriffen wer<strong>de</strong>n. !"


(<strong>5.</strong>3.1 GesamtauswertungBei <strong>de</strong>r Betrachtung <strong>de</strong>s Angriffsaufbaus <strong>de</strong>r beobachteten Teams gibt es im Vergleich zumVorjahr keine Än<strong>de</strong>rungen bezüglich <strong>de</strong>r Angriffskombinationen. Auch in <strong>de</strong>r Zuspielhöheund Schnelligkeit gibt’s es keine auffälligen Unterschie<strong>de</strong>. Alle beobachteten Teams verwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n gleichen Angriffsaufbau wie noch im Jahr zuvor.Die Gesamtauswertung aller Angriffe zur Individualtaktik in Tabelle 13 zeigt, dass sich <strong>de</strong>rAnteil <strong>de</strong>r hart geschlagenen Bälle mit <strong>de</strong>n neuen Regeln stark erhöht hat, wie bereits vonPAPAGEORGIOU/CZIMEK (2001) prognostiziert wur<strong>de</strong>. In Gegensatz dazu ist <strong>de</strong>r Anteiltaktischer Schläge zurückgegangen. Insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Poke dient häufig nur noch als Notschlag,wenn <strong>de</strong>r Ball zu dicht ans Netz zugespielt wur<strong>de</strong>.1994(HÖMBERG/PAPAGEORGIOU)1998(HANSEN)2000(AHMANN)2001(AHMANN)Hart 52,9% 47,8% 50,0% 56,6%Shot * 38,9% 33,8%40,0%* 6,3% 3,3%Poke2.Ball * * 4,8% 6,3%* Wur<strong>de</strong> vom Autor nicht untersucht bzw. nicht dokumentiertTabelle 7: Individualtaktik <strong>de</strong>s Angreifers aller AngriffeAls ein neues taktisches Mittel hat sich <strong>de</strong>r Angriff <strong>de</strong>s 2. Balles erwiesen, da dieser häufigblockfrei ausgeführt wer<strong>de</strong>n kann. Aus <strong>de</strong>r Tabelle 13 erkennt man, dass dieser zumeist wieim Vorjahr von <strong>de</strong>r mittleren Netzposition ausgeführt wird.Auch die zweite Prognose, die Verlagerung <strong>de</strong>s Angriffs auf die Außenpositionen, kann anhanddieser Tabelle bestätigt wer<strong>de</strong>n. Trotz<strong>de</strong>m erkennt man, dass die meisten Angriffe immernoch von <strong>de</strong>n Positionen halb außen ausgeführt wer<strong>de</strong>n.Saison 2000 Saison 2001Halb HalbHalb HalbLinks Mitte Rechts Links Mitte Rechtslinks rechtslinks rechtsHart 8,4% 41,0% 10,8% 23,5% 16,3% 11,2% 37,3% 10,7% 22,9% 17,9%Shot 10,9% 31,0% 13,2% 31,8% 13,2% 12,1% 35,9% 13,4% 20,7% 17,9%Poke 14,3% 47,6% 4,8% 28,6% 4,8% 12,8% 20,5% 28,2% 30,8% 7,7%2.Ball 0,0% 12,5% 56,3% 31,3% 0,0% 1,4% 31,1% 47,3% 20,3% 0,0%Gesamt 9,3% 36,1% 13,6% 27,4% 13,6% 10,9% 35,8% 14,5% 22,3% 16,5%Tabelle 8: Angriffsverteilung entlang <strong>de</strong>s Netzes !"


)Auffallend ist dabei, dass speziell die Angreifer von <strong>de</strong>r linken Seite viel häufiger von <strong>de</strong>rhalben Position angreifen als die auf <strong>de</strong>r rechten Seite. Der Grund liegt darin, dass die meistenSpieler Rechtshän<strong>de</strong>r sind und die Anlaufgestaltung von außen nach innen erfolgt. Von<strong>de</strong>r rechten Seite dagegen erfolgt die Anlaufgestaltung gleichermaßen gera<strong>de</strong>, von innen nachaußen und von außen nach innen.Tabelle 14 gibt die Verteilung <strong>de</strong>r Angriffsrichtungen von allen Positionen für hart geschlageneBälle und Shots an. Man sieht, dass sich als bevorzugte Angriffsrichtung für hart geschlageneBälle die Diagonale entwickelt hat, ähnlich zum Sprungaufschlag.Saison 2000 Saison 2001Linie Mitte Diagonal Linie Mitte DiagonalHart 27,9% 31,1% 32,8% 18,0% 23,7% 51,0%Shot 40,4% 17,0% 34,0% 40,6% 14,3% 35,3%Gesamt 35,7% 23,5% 32,2% 25,8% 20,6% 45,2%Tabelle 9: Angriffsrichtungen <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen AngriffstechnikenDie Begründung ist klar, die durch die Feldverkleinerung fehlen<strong>de</strong>n Meter versucht mandurch Angriffe in Diagonalrichtung auszugleichen. Bei Shots dagegen dominiert weiterhin<strong>de</strong>r Lineshot vor <strong>de</strong>m Diagonalshot.Aus <strong>de</strong>r Verteilung <strong>de</strong>r Ballwechsellängen war bereits zu erkennen, dass es vermehrt zu K2-Aktionen kommt. Da gleichzeitig auch die Effektivität <strong>de</strong>s Aufschlags zurückgegangen warund damit <strong>de</strong>r Angriffsaufbau zum K1-Angriff vereinfacht wur<strong>de</strong>, muss die Effektivität <strong>de</strong>sAngriffs gesunken sein. Tabelle 15 belegt dies ein<strong>de</strong>utig. Die Gesamteffektivität und beson<strong>de</strong>rs1998(HANSEN)2000(AHMANN)2001(AHMANN)Hart 1,51 1,55 1,42Shot 1,45 1,44 1,42Poke * 1,24 1,23Gesamt 1,48 1,49 1,40Tabelle 10: Gesamteffektivität <strong>de</strong>s Angriffsdie <strong>de</strong>r hart geschlagenen Angriffe ist stark gesunken. Die Effektivität <strong>de</strong>r Shots und Pokes istdagegen nur geringfügig zurückgegangen. Die sehr niedrigen Werte bei <strong>de</strong>n Pokes bestätigennoch einmal <strong>de</strong>n Stellenwert als Notball, <strong>de</strong>r nur in Bedrängnis gespielt wird. !"


Untersucht man die Effektivitätsverteilung entlang <strong>de</strong>n Angriffspositionen am Netz, so ergebensich auch hier größere Än<strong>de</strong>rungen durch die neuen Regeln. Bei allen AngriffstechnikenmitSaison 2000 Saison 2001LinksHalb HalbHalb HalbMitte Rechts Links Mittelinks rechtslinks rechtsRechtsHart 1,79 1,44 1,67 1,46 1,78 1,39 1,45 1,46 1,31 1,49Shot 1,71 1,53 1,12 1,51 1,68 1,54 1,35 1,45 1,51 1,34Poke 1,33 1,30 1,00 1,17 1,00 1,60 1,00 1,27 1,25 1,00Gesamt 1,71 1,47 1,42 1,46 1,63 1,46 1,39 1,40 1,36 1,42Tabelle 11: Effektivität <strong>de</strong>r einzelnen AngriffszonenAusnahme <strong>de</strong>s Pokes kommt es in <strong>de</strong>r Saison 2001 zu einer viel gleichmäßigeren Verteilungentlang <strong>de</strong>s Netzes, während bei <strong>de</strong>n alten Regeln die Angriffe von außen noch <strong>de</strong>utlich erfolgreicherwaren.<strong>5.</strong>3.2 Unterscheidung <strong>de</strong>r Angriffe aus <strong>de</strong>r Annahme und aus <strong>de</strong>r FeldabwehrBetrachtet man Tabelle 17, so ergeben sich dabei die gleichen Ten<strong>de</strong>nzen, wie sie bereits bei<strong>de</strong>r Auswertung aller Angriffe <strong>de</strong>utlich wur<strong>de</strong>n. Der Anteil <strong>de</strong>r hart geschlagenen Bälle steigtauf Kosten <strong>de</strong>r nicht hart geschlagenen Bälle an.Angriff aus Annahme Angriff aus FeldabwehrSaison 2000 Saison 2001 Saison 2000 Saison 2001Hart 55,0% 60,8% 31,9% 45,1%Shot 35,8% 32,1% 50,0% 38,2%Poke 6,5% 2,7% 5,6% 5,0%2.Ball 2,7% 4,3% 12,5% 11,6%Tabelle 12: Individualtaktik <strong>de</strong>s Angreifers im K1 und K2Bei Angriff aus <strong>de</strong>r Annahme ergeben sich die gleichen prozentualen Verän<strong>de</strong>rungen wie bei<strong>de</strong>r Gesamtbetrachtung, nur liegt <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r hart geschlagenen Bälle um etwa 5% höher.Beim Angriff aus <strong>de</strong>r Abwehr dagegen liegt <strong>de</strong>r Wert <strong>de</strong>r hart geschlagenen Bälle unter <strong>de</strong>nen<strong>de</strong>r Gesamtbetrachtung, steigt dafür aber um fast die Hälfte auf 45,1% an. Während sich aus<strong>de</strong>r Annahme heraus <strong>de</strong>r Anteil für Poke bzw. 2. Ball sinken bzw. steigen bleiben sie aus <strong>de</strong>rAbwehr heraus annähernd konstant. !"


Aus <strong>de</strong>r Abwehr heraus wird also anteilmäßig weniger hart geschlagen, dafür jedoch mehrmit Shots und 2. Bällen gearbeitet.Saison 2000 Saison 2001Halb HalbHalb HalbLinks Mitte Rechts Links Mitte Rechtslinks rechtslinks rechtsHart 8,4% 43,4% 11,2% 23,1% 14,0% 11,6% 37,2% 8,3% 23,9% 19,1%Shot 12,9% 35,5% 7,5% 31,2% 12,9% 13,9% 40,1% 9,9% 20,4% 15,7%2.Ball 0,0% 0,0% 71,4% 28,6% 0,0% 0,0% 32,4% 45,9% 21,6% 0,0%Gesamt 10,4% 39,6% 10,8% 26,5% 12,7% 11,6% 37,5% 11,1% 23,1% 16,6%Tabelle 13: Angriffsverteilung in Abhängigkeit vom Netz aus <strong>de</strong>r AnnahmeDie in <strong>de</strong>r Tabelle 18 dargestellte Angriffsverteilung entlang <strong>de</strong>s Netzes aus <strong>de</strong>r Annahmeentspricht im weitesten Sinne <strong>de</strong>r aller Angriffe und wird daher auch nicht eingehend diskutiert.Betont wer<strong>de</strong>n soll nur wie<strong>de</strong>r die Verlagerung <strong>de</strong>r Angriffe auf die Außenpositionen.Auf eine Darstellung <strong>de</strong>r Angriffsverteilung entlang <strong>de</strong>s Netzes aus <strong>de</strong>r Feldabwehr wird aufgrund<strong>de</strong>r zu geringen Merkmalsausprägungen verzichtet.Vergleicht man die in Tabelle 19 dargestellten Effektivitäten von hart geschlagenen Bällenund Shots aus Annahme und Abwehr für die letzten bei<strong>de</strong>n Jahre, bestätigen sich auch hierdie Trends aus <strong>de</strong>r Betrachtung aller Angriffe. Die Effektivität hart geschlagener Bälle nimmtAngriff aus Annahme Angriff aus FeldabwehrSaison 2000 Saison 2001 Saison 2000 Saison 2001Hart 1,57 1,42 1,48 1,43Shot 1,46 1,43 1,39 1,38Gesamt 1,51 1,41 1,43 1,38Tabelle 14: Gesamteffektivität <strong>de</strong>s Angriffs aus <strong>de</strong>r Annahme und <strong>de</strong>r Feldabwehrstärker ab als die <strong>de</strong>r Shots. Setzt man dies in Relation zum gestiegenen Anteil hart geschlagenerBälle, <strong>de</strong>utet sich bereits eine größere Risikofreudigkeit bei <strong>de</strong>n Angreifern an. Die Angreifersind auf Grund <strong>de</strong>r Annahme, dass Shots auf <strong>de</strong>m kleinen Feld leichter zu verteidigensind, nun bereit <strong>de</strong>n Punkt mit <strong>de</strong>m hart geschlagenen Ball zu erzielen. Im Falle nicht optimalerAngriffsvorbereitung, insbeson<strong>de</strong>re aus <strong>de</strong>r Feldabwehr wird nun nicht mehr auf <strong>de</strong>n bestenShot, son<strong>de</strong>rn auf einen möglichst harten Angriff vertraut.<strong>5.</strong>4 Block-AbwehrDer Bereich Block-Abwehr wird hier als eine Einheit betrachtet, da <strong>de</strong>r Blockspieler sichganz im Gegenteil zur Halle zur Abwehr zurückzieht und dann als Abwehrspieler fungiert. !"


Trotz<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong> Bereiche auch isoliert analysiert, da ein gut gestellter Block nicht unbedingteine gleichzeitig gute Abwehr be<strong>de</strong>utet und umgekehrt.Aus <strong>de</strong>r Analyse <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r Ballwechsel ergab sich bereits, dass die Feldverkleinerung<strong>de</strong>n Bereich Block-Abwehr stärkt. Dies kann mit <strong>de</strong>m Vergleich <strong>de</strong>r Effektivität <strong>de</strong>r Abwehraktionenein<strong>de</strong>utig gezeigt wer<strong>de</strong>n.Abbildung 6 zeigt <strong>de</strong>n Einfluss <strong>de</strong>r Feldverkleinerung auf die Effektivität <strong>de</strong>r Abwehraktionen.Dabei entspricht „mit Wirkung“ einen erfolgreichen Block o<strong>de</strong>r eine Abwehr, diezuspielbar war, „Fehler“ einen Blocktouch o<strong>de</strong>r eine Abwehrberührung mit gleichzeitigemPunktverlust und „ohne Wirkung“ ein Angriff <strong>de</strong>s Gegners, <strong>de</strong>r we<strong>de</strong>r von Block noch Abwehrerreichbar war. Zwar bleibt die absolute Anzahl <strong>de</strong>r nicht erreichbaren Bälle gleich, jedochkönnen die Abwehraktionen mit Wirkung und die erreichten Bälle um je fünf zulegen,im Falle <strong>de</strong>r erreichten, aber nicht kontrollierten Bälle, verdoppelt sich diese Anzahl sogar.Anzahl <strong>de</strong>r Aktionen1008060402005050,924,59,6223,25 28,23ohne WirkungFehlermit Wirkung2000 2001SaisonAbbildung 2: Absolute Anzahl <strong>de</strong>r Aktionen pro Spiel im Bereich Block-Abwehr<strong>5.</strong>4.1 SpezialisierungIm Bereich Abwehrtaktik soll hier nur auf die Entwicklung <strong>de</strong>r Spezialisierung eingegangenwer<strong>de</strong>n. Gemeint ist damit die Unterscheidung zwischen <strong>de</strong>n spezialisierten Teams, bei <strong>de</strong>nendie Block- und Abwehrpositionen im Normalfall ein<strong>de</strong>utig verteilt ist, <strong>de</strong>n spezialisierten Allroun<strong>de</strong>rn(HANSEN 1998), bei <strong>de</strong>nen zunächst bei<strong>de</strong> Spieler blocken und erst in <strong>de</strong>r Schlussphase<strong>de</strong>s Satzes bei<strong>de</strong> Spieler auf ihren Spezialpositionen spielen, und schließlich <strong>de</strong>n Allroun<strong>de</strong>rn,bei <strong>de</strong>nen bei<strong>de</strong> Spieler sich Block- und Abwehr komplett teilen.Tabelle 20 zeigt die Entwicklung <strong>de</strong>s Spezialisierungsgra<strong>de</strong>s in <strong>de</strong>n letzten fünf Jahren. Dabeizeigt sich, dass in diesem Fall auf Grund <strong>de</strong>r Regelän<strong>de</strong>rungen keine statistisch be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>nUnterschie<strong>de</strong> vorhan<strong>de</strong>n sind. !"


#Olympia 1996(HANSEN)1998(HANSEN)Olympia 2000(AHMANN)2001(AHMANN)Spezialisten 55 % 38 % 65% 60 %SpezialisierteAllroun<strong>de</strong>r20 % 25 % 15 % 20 %Allroun<strong>de</strong>r 25 % 37 % 20 % 20 %Tabelle 15: Entwicklung <strong>de</strong>s Spezialisierungsgra<strong>de</strong>s im Bereich Block-AbwehrInteressant zu erwähnen ist hier noch, dass es sich bei <strong>de</strong>n Allroun<strong>de</strong>rn durchweg um Teamsaus Nordamerika o<strong>de</strong>r Brasilien han<strong>de</strong>lt. Sowohl bei <strong>de</strong>n olympischen Spielen 2000 als auchbei <strong>de</strong>r Weltmeisterschaft 2001 waren von <strong>de</strong>n besten vier Teams jeweils drei Spezialisten.Hier einen Trend vorauszusagen gestaltet sich schwierig, da <strong>de</strong>r höhere Anteil an Block-Abwehr Aktionen eher für eine Spezialisierung spricht, aber die gestiegenen Sprungbelastungen<strong>de</strong>s spezialisierten Blockspielers eher dagegen sprechen.<strong>5.</strong>4.2 AbwehrformationenBei <strong>de</strong>n Abwehrformationen gibt es im internationalen Beach-<strong>Volleyball</strong> nur zwei Alternativen.Normalerweise, d.h. bei gutem Zuspiel, bleibt <strong>de</strong>r Blocker am Netz und agiert als Blockspieler.Im zweiten Fall entschei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Blockspieler, häufig wegen <strong>de</strong>r nicht optimalen Angriffsposition<strong>de</strong>s gegnerischen Angreifers o<strong>de</strong>r einfach nur aus individualtaktischen Grün<strong>de</strong>n, sichvom Netz zu lösen und wird zum Abwehrspieler.1994(Hömberg/PAPAGEORGIOU)1997(HANSEN)2000(AHMANN)2001(AHMANN)Mit Block 67 % 84,4 % 79,42 % 80,33 %Ohne Block 33 % 15,6 % 20,58 % 19,67 %Tabelle 16: Anteile <strong>de</strong>r AbwehrformationenTabelle 21 zeigt die Anteile <strong>de</strong>r Abwehrformationen im Vergleich. Zwischen <strong>de</strong>r Saison 2000und <strong>de</strong>r Saison 2001 ergeben sich keine Än<strong>de</strong>rungen im Spiel mit o<strong>de</strong>r ohne Block.Ein Vergleich mit <strong>de</strong>n Werten von HÖMBERG/PAPAGEORGIOU(97) und HANSEN(97)fällt schwer, da dort noch die alte Aufschlagregel gültig war. !"


$Oben wur<strong>de</strong> gezeigt, dass sich die Anzahl <strong>de</strong>r Block-Abwehr-Aktionen auf Grund <strong>de</strong>r Feldverkleinerungerhöhte. Eine Unterteilung in „mit Block“ und „ohne Block“ kann dann genauererklären, welche Abwehrformation von <strong>de</strong>r Regelän<strong>de</strong>rung mehr profitiert.100,00%80,00%60,00%40,00%20,00%0,00%70,04%64,29%54,69%62,11%42,19%23,48% 24,38%29,07%6,48%11,33%3,13%8,81%Mit Block(2000)Mit Block(2001)Ohne Block(2000)Ohne Block(2001)Mit WirkungFehlerohne WirkungAbbildung 3: Abwehrformationen im VergleichAbbildung 6 zeigt die Ausprägungen <strong>de</strong>r Abwehrformationen im Vergleich zwischen <strong>de</strong>r Saison2000 und Saison 2001. Wie<strong>de</strong>rum zeigt sich <strong>de</strong>utlich, dass sich <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r positivenAktionen aufgrund <strong>de</strong>r Feldverkleinerungen mit Block leicht und ohne Block ein<strong>de</strong>utig erhöhthat. Da sich <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r berührten, aber nicht kontrollierten Bälle ebenfalls erhöht hat gibtes ein<strong>de</strong>utig weniger Angriffe, die ohne Block- o<strong>de</strong>r Abwehrberührung ins Feld gehen. Insbeson<strong>de</strong>rewird <strong>de</strong>utlich, dass die Angreifer in einer „ohne Block“ Situation, also meistens inBedrängnis, viel größere Schwierigkeiten haben, <strong>de</strong>n Angriff erfolgreich abzuschließen.<strong>5.</strong>4.3 BlockHier wird nun auf die Blockaktion im Einzelnen genauer eingegangen. Im Folgen<strong>de</strong>n geht esnur um die Bälle, bei <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Block <strong>de</strong>n gegnerischen Angriff berührt. Der Anteil <strong>de</strong>r Angriffe,die <strong>de</strong>r Blockspieler nicht berührt, wird bewusst nicht bewertet, da es sehr schwer zubeurteilen ist, ob es sich um einen taktisch guten Block gehan<strong>de</strong>lt hat.Tabelle 22 zeigt <strong>de</strong>n Anteil <strong>de</strong>r Blockaktionen am gesamten Spiel. Bei 80% <strong>de</strong>r Angriffe wir<strong>de</strong>in Block gestellt. Dieser Anteil hat sich durch die Regelän<strong>de</strong>rungen so gut wie gar nicht verän<strong>de</strong>rt.Dagegen steigt <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r Blockaktionen an, in <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Blocker <strong>de</strong>n Ball berührenkann, von 17,8% auf 21,5% an. Der Anteil <strong>de</strong>r direkten Blockpunkte bezogen auf die !"


%Relative Häufigkeit im SpielAngriffe gegenBlockBlockaktionen Blockpunkte BlockfehlerSaison 2000 79,4% 17,8% 47,7% 31,8%Saison 2001 80,3% 21,5% 49,7% 25,1%Tabelle 17: Verteilung <strong>de</strong>r BlockaktionenAnzahl <strong>de</strong>r Blockaktionen nimmt nur geringfügig zu, während sich die Anzahl <strong>de</strong>r Blockfehler,d.h. <strong>de</strong>r Bälle die vom Block ins Aus gehen, verringert. Für <strong>de</strong>n Blockspieler ergibt sichdurch die Feldverkleinerung eine größeren Einfluss auf das Spiel.Zur weiteren Differenzierung zeigt Tabelle 23 <strong>de</strong>n Anteil <strong>de</strong>r Blockaktionen in Abhängigkeitvon <strong>de</strong>r angewen<strong>de</strong>ten Technik <strong>de</strong>s Angreifers. Bei <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n wichtigsten Angriffstechnikenharter Angriff und Shot kann <strong>de</strong>r Block bei <strong>de</strong>n neuen Feldmaßen nun weitaus häufiger eingreifen.Der Anteil <strong>de</strong>r berührten Bälle steigt bei hart geschlagenen Bällen um ein Drittel undbei Shots sogar um die Hälfte. Der hohe und fast konstante Wert beim Poke liegt daran, dasser häufig in Notsituationen nahe am Netz gespielt wird.Blockaktionen Blockpunkte BlockfehlerBlockposition 2000 2001 2000 2001 2000 2001Hart 12,0% 16,1% 45,0% 57,9% 45,0% 32,7%Shot 10,1% 15,7% 46,2% 35,5% 15,4% 17,7%Poke 33,3% 30,8% 42,9% 58,3% 28,6% 8,3%Tabelle 18: Blockeffektivität in Abhängigkeit <strong>de</strong>r AngriffsartBetrachtet man das Verhältnis von Blockpunkten und Blockfehlern so ergibt sich für die dominieren<strong>de</strong>nAngriffstechniken gravieren<strong>de</strong> Unterschie<strong>de</strong>. Die Anzahl <strong>de</strong>r direkten Blockpunktebei hart geschlagenen Bällen steigt um 12% an, während <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r Blockfehlerentsprechend zurückgeht. Dagegen sinkt die Anzahl <strong>de</strong>r direkten Blockpunkte gegen Shotsum fast 11%, während die Anzahl <strong>de</strong>r Blockfehler fast gleich bleibt.Der Grund für diese Entwicklung könnte an einer Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Blocktaktik liegen. DieBlockspieler konzentrieren sich mehr darauf, harte Bälle zu blockieren, während sie <strong>de</strong>n Abwehrspielerndas „Einsammeln“ <strong>de</strong>r Shots überlassen.Ebenso scheint sich aber bei <strong>de</strong>n Angreifern die Ten<strong>de</strong>nz durchzusetzen schlechtere Zuspielemehr durch harte Schläge abzuschließen, wie sich schon bei <strong>de</strong>r Untersuchung <strong>de</strong>r Angriffseffektivitätvermuten ließ. !"


&<strong>5.</strong>4.4 AbwehrBei <strong>de</strong>n Untersuchungen zur Abwehr wer<strong>de</strong>n zunächst die gesamten Abwehraktionen betrachtetund danach zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Fällen Abwehr mit Block und Abwehr ohne Blockdifferenziert. In Tabelle 24 ist <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r Feldabwehraktionen mit und ohne Block dargestelltund zusätzlich noch einmal <strong>de</strong>r davon kontrollierte bzw. unkontrollierte Anteil. Dabei be<strong>de</strong>utetRelative Häufigkeit im SpielFeldabwehraktionen Feldabwehr kontrolliert Feldabwehr unkontrolliertSaison 2000 18,7% 46,8% 12,9%Saison 2001 21,8% 45,5% 16,1%Tabelle 19: Anteil <strong>de</strong>r Abwehraktionenkontrolliert, dass es danach zum Angriffsaufbau kommt, während unkontrolliert einem Punktfür <strong>de</strong>n Gegner gleich kommt. Auch hier gelingt es <strong>de</strong>n Abwehrspielern mehr Bälle in <strong>de</strong>rAbwehr zu berühren. Dagegen sinkt die Effektivität <strong>de</strong>r Abwehr ab, da weniger Bälle als imVorjahr kontrolliert wer<strong>de</strong>n können und <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r nicht kontrollierten Feldabwehr sogar<strong>de</strong>utlich zunimmt. Trotz<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n relativ zur Gesamtzahl aller Angriffe insgesamt mehrBälle in <strong>de</strong>r Abwehr kontrolliert, da die relative Häufigkeit bezogen auf die Gesamtzahl allerAngriffe geringfügig von 8,7% auf 9,9% steigt.Differenzierung für die bei<strong>de</strong>n Hauptangriffstechniken ergeben dann eine leichte Zunahme<strong>de</strong>r Feldabwehraktionen bei hart geschlagenen Bällen und stärker erhöhter Anteil bei Shots.Hier bewahrheitet sich die These, dass Shots insgesamt nun mit <strong>de</strong>n neuen Feldmaßen besserabgewehrt wer<strong>de</strong>n können als zuvor. Bei <strong>de</strong>r Abwehreffektivität hart geschlagener Bällezeichnet sich die gleiche Ten<strong>de</strong>nz wie beim Block dieser Bälle ab. Es können weniger Bällekontrolliert wer<strong>de</strong>n und die Anzahl <strong>de</strong>r direkten Fehler nimmt zu. Dagegen ist die AbwehreffektivitätbeiFeldabwehraktionen Feldabwehrpunkte FeldabwehrfehlerAngriffstechnik 2000 2001 2000 2001 2000 2001Hart 17,5% 19,5% 41,4% 30,2% 20,7% 26,4%Shot 20,2% 25,0% 57,7% 57,6% 7,7% 7,1%Tabelle 20: Anteil <strong>de</strong>r Abwehraktionen in Abhängigkeit <strong>de</strong>r Angriffstechnik !"


'Shots nahezu konstant. Dies war auch nicht an<strong>de</strong>rs zu erwarten, da es bei Shots weniger eineFrage <strong>de</strong>r Kontrollierbarkeit, son<strong>de</strong>rn eher eine Frage <strong>de</strong>r Erreichbarkeit ist.Abschließend soll noch die Abwehr ohne Block untersucht wer<strong>de</strong>n. Der Gesamtanteil <strong>de</strong>r Aktionenohne Block hat sich durch die neuen Regeln geringfügig verringert, da sich <strong>de</strong>r Angriffsaufbauvereinfacht hat und die Angreifer häufiger in eine gute Angriffsposition kommen.Relative Häufigkeit im SpielAngriffe ohneBlockFeldabwehraktionen Feldabwehrpunkte FeldabwehrfehlerSaison 2000 20,6% 28,1% 33,3% 55%Saison 2001 19,7% 26,9% 44,3% 23%Tabelle 21: Anteil <strong>de</strong>r Abwehraktionen ohne FeldabwehrWenn sich <strong>de</strong>r Blocker nun zurückzieht, so sinkt <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r berührten Bälle beim kleinerenFeld leicht ab, die Effektivität im Falle einer Berührung jedoch ein<strong>de</strong>utig zunimmt.Unterschei<strong>de</strong>t man bei <strong>de</strong>r Abwehr ohne Block noch einmal zwischen harten Angriffen undShots, ergeben sich die in Tabelle 27 wie<strong>de</strong>rgegebenen Werte. Der Anteil <strong>de</strong>r AbwehraktionenFeldabwehraktionen Feldabwehrpunkte FeldabwehrfehlerAngriffstechnik 2000 2001 2000 2001 2000 2001Hart 17,2% 18,1% 27,3% 39,0% 54,5% 29,3%Shot 6,3% 7,0% 50,0% 50,0% 50,0% 18,8%Tabelle 22: Anteil <strong>de</strong>r Abwehraktionen ohne Block in Abhängigkeit <strong>de</strong>r Angriffstechnikohne Block erhöht sich sowohl bei hart geschlagenen Bällen als auch bei Shots. Die Effektivität<strong>de</strong>r Feldabwehr steigt in bei<strong>de</strong>n Fällen stark an.Die Werte in Tabelle 26 und 27 sollten bei <strong>de</strong>n Merkmalsausprägungen für das Jahr 2000wie<strong>de</strong>r mit Vorbehalt betrachtet wer<strong>de</strong>n. !"

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