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Kunsthalle Bremen Friedensreich Hundertwasser: Gegen den Strich. Werke 1949 bis 1970 Der Der Weg ist das Ziel „Wir gehen im Kreis, aber wir kommen nie wieder an den Punkt zurück, der Kreis schließt sich nicht, wir kommen nur in die Nähe des Punktes, wo wir gewesen sind. Das ist typisch für eine Spirale, daß es ein scheinbarer Kreis ist, der sich nicht schließt.“ Hundertwasser ist fasziniert von den individuellen Wegen, die jeder Mensch in seinem Leben geht. Versucht, Eure Wege auf einem großen Blatt Papier mit Linien festzuhalten. Malt zum Beispiel Euren Schulweg auf oder den Weg von Eurem Sitzplatz im Klassenzimmer bis zum Basketballkorb auf dem Schulhof. Komplementärfarben Komplementärfarben Hundertwasser bevorzugt intensive, leuchtende Farben und liebt es, Komplementärfarben unmittelbar nebeneinander zu setzen. Ihr könnt diese Farbwirkungen ganz einfach selbst ausprobieren. Rot, Gelb und Blau sind die Grundfarben. Wenn Ihr je zwei von ihnen mischt, erhaltet Ihr Orange, Grün und Violett (Mischfarben). Die sich im Farbkreis gegenüberliegenden Misch- und Grundfarben leuchten besonders kräftig wenn Ihr sie nebeneinander auf Euer Bild malt, zum Beispiel Rot und Grün. Ko Kopfkino Ko pfkino – Hundertwassers Hundertwassers Theorie des Individualfilm Individualfilms Individualfilm s Deutung von Kunstwerken am Beispiel von: 197 KONTRAKTFORM MIT 78 DEUTUNGEN, 1954 (siehe gleichnamiges Arbeitsblatt 4) Seite | 20
Kunsthalle Bremen Friedensreich Hundertwasser: Gegen den Strich. Werke 1949 bis 1970 4 Vegetative Motive – Malen im Einklang mit der Natur Die Perfektion der Natur dient Hundertwasser als unerschöpfliche Quelle der Inspiration. Die Natur ist für ihn die Lehrmeisterin auf allen Gebieten, auch in der Malerei. Hundertwasser hierzu: „Ein Bild soll wie eine Blume sein oder wie ein Baum. Es sollte so sein wie die Natur. Es sollte so sein, dass man es vermisst, wenn es nicht da ist.“ Der Künstler ist überzeugt davon, dass wir Menschen die Sprache der Natur verlernt haben und wieder zu ihr zurückfinden müssen. Beispielsweise in DER MENSCH IN Abb. 16 Abb. 15 SEINEM GRÜN (Abb. 15, 1956, WV 266) hat er „die Ähnlichkeit Mensch – Vegetation behandelt“. Er fasst im Kommentar zu diesem Werk seine Gedanken zum Verhältnis von Mensch und Natur wie folgt zusammen: „Wenn wir Menschen nur etwas vom Florareich annehmen würden, wären viele humane Probleme gelöst. Das zeitlupenartige Wachstum, die Ortsgebundenheit, die Nutzung des Sonnenlichts, der Winterschlaf, die unglaubliche Verästelung, die Anpassung, das Wartenkönnen: Das ist nur ein winziger Teil, der mir gerade einfällt.“ Hundertwasser setzt bei der Verwendung von Malmaterialien oft auf Naturprodukte. Seine Farben stellt er selber her, mischt sie aus Pigmenten, Sand, Ei und Öl oder verwendet Quark für seine Kaseinfarben. Wie in GEFÄNGNISGARTEN DES TRAUMS (Abb. 16, 1958, WV 356) malt er gerne mit Ei-Tempera und Wasserfarben auf Packpapier. Zum Grundieren des Bildträgers dienen ihm Kreide, Fischleim und Zinkoxid/Zinkweiß. Der betriebene Aufwand zur Herstellung der Malmaterialien ist ein Ausdruck von Hundertwassers Vorstellung von Entschleunigung und Sparsamkeit. So ist es nur folgerichtig, dass er die Kunst von Vertretern des Action Paintings wie Robert Rauschenberg und Jackson Pollock kritisiert:„[Mir gefällt wenig], daß sie mit Farbe um sich werfen. Kommt man ins Atelier, ist alles voller Farbe, voller Kleckse, und nur Seite | 21
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