4 6 2LEIPZIGER UHRMACHER-ZEITÜNG No. 24Telegramm von der Firma F. J. Jäckle, Rappnl Isweiler, verlesen.Zum Schluß dankte Herr Ö utmann den Zaberner Kollegenffir die Uebernahme der Arbeiten zum Verbandstag und für diefreundliche Aufnahme und Bewirtung.An Jas gemeinschaftliche Mittagessen schloß sich ein Spaziergangnach der Ruine Hohbarr an. Durch schöne Wälder erreichteman nach ca. 45 Minuten die Ruine. Eine prachtvolle Aussichtbelohnte die kleine Mühe des Aufstieges. Nachdem man die verschiedenenUeberreste der alten Burg, welche /um Teil mir durchLeitern, welche an den Felsen angebracht sind, zu erreichenwaren, sowie die schöne, jetzt restaurierte Kapelle besichtigthatte, versammelten sich die Teilnehmer im Kestaurationsgebaudeund ließen dem durstenden Magen seinen wohlverdienten Teil zukommen.Nach kurzer Rast, welche hauptsächlich mit Schreibenvon Ansichtspostkartengroßen fflr die Lieben daheim ausgefülltwurde, begann der Abstieg, und nur zu schnell war die Zeit gekommen,um die Verhandlungen des Verbandstages fortzusetzen.Um sieben Uhr eröffnete, der erste Vorsitzende die Versammlungwieder.Ueber den nächsten Punkt „Hausierhandel" referierte HerrKollege Hahn, Colmar, in sehr klaren Worten und betonte dieSchäden, welche unserm Gewerbe dadurch entstehen. Hauptsächlichführte er aus, daß das Gesetz gestattet, Bestellungen auf<strong>Uhren</strong> USW. aufzunehmen, während es doch das Hausieren mitdiesen Gegenstanden verbietet. U. a. betonte er, daß es dochklar auf der Hand liegt, daß die Personen, wolcho die Bestellungenaufnehmen, auch meistens die Gegenstände bei sich führen oderwenigstens immer zur Hand haben und selbige sofort abgeben,ohne daß die diesbezüglichen Behörden etwas davon erfahren.Daran anschließend verlas der Redner eine Eingabe, welchean all Kreisdirektionen zu richten wäre, worin dieselben ersuchtwerden, die nötigen Wandergewerbescheine zu versagen. DieVersammlung schließt sich der Fassung der Eingabe an, der Vorsitzendebemerkte jedoch, daß er es für angezeigt hält, die Eingabedurch die Handelskammer von Elsaß-Lothringen direkt an•1:1- Ministerium gelangen zu lassen, damit von dort aus direkteWeisung an die Kreisdirektionen ergehen könnte. Die Versammlungerklärte si,-h damit einverstanden. Der Schriftführer ersuchtedie Teilnehmer, möglichst viel geeignetes Material als Beweis anihn einzusenden, um nötigenfalls Beweise für die aufgestelltenBehauptungen zu haben. Kollege Gutmaun. Mühlhausen,stellte gleich einen geeigneten Kall zur Verfügung und verspricht,das Material einzusenden.Nachdem .-ich Herr Kollege Weiler, Straßhurg. nochsehr lohend über das Verhalten der Grossisten, welche unsereBestrebungen unterstützen und absolut nicht mehr detaillieren,ausgesprochen hatte, wurde zu Punkt :l übergegangen.Es wurden sii verschiedene Auswüchse unseres Faches erwähnt,u.a. das erneute Auftreten des Hydrnsy stein*, ferner das Habattmarkengystemusw. Zur Bekämpfung dieser Schäden wurdenden teilnehmen) des Verbandstagea die nötigen Schritte erklärt,dte zu unternehmen sind, um erfolgreich dagegen einzuschreiten.Uli großem Interesse wurde davon Kenntnis genommen.Nunmehr wurde zu Punkt l«: Neuwahl des Vorstandes,gesehritten, Herr Kollege Weiler machte den Vorschlag, dengeschäftsführendeii Ausschuß nach Metz zu verlegen und" somitden strsißburger Kolleg inmal die Börde abzunehmen, zumalHerr Kollege Schalk, wie schon erwähnt, ein. Wiederwahl ablehntEbenso ersucht der II. Schriftführer Kolleg« Hahn.Cot mar. von seiner Person bei einer Wahl abzusehen undschlingt vor, im seiner Stelle einen Herrn aus Metz zu wählen,den geschäftsführeuden Vorstand jedoch in Straßburg zu hissen,da es un Interesse der Sache sei, dal. derselbe immer Fühlungnot den uiabgeb. ndrn Behörden habe, welche ja sämtlich ihrensitz in Slraßburg haben.Daraufhin werden die Herren Uugerer, Straßhurg, als1. Vorsitzender, und Hofulirma. h.-r Weiler. Straßhurg, durchZuruf wiedergewählt, während als Kassierer, da keiner von denanwesenden Herren aus Strußbiirg sich bereit erklärte, das Amtanzunehmen. Herr Hirt aus Uetz gewählt wurde. Ferm r werdendurch Zuruf wiedergewählt: der II. Vorsitzende Kollege Gutmiinn,Mülhausen, und als 11. Schriftführer Kollege Hahn< olni.ir. welcher auf vieles Zureden der Versammlung die Wahlnochmals annimmt.Der \ erstand besteht somit uns den Herren Uugerer. Straß Sbürg. I. Vorsitz.; Gutniaiin, Mülhausen, II Vorsitz.- W eiler>.trahhurg, I. Hehriftf.; Hahn. Colmar, II. Sehr HirtMetz, Kassierer.Als Vorort Mir den midisten Vorbandstag l
LEIPZIGERUIIRMACHER-ZEITUNG463mitteilt, eiaeo Reingewinn V..11 M. (WS"«. den sie in ihrem Oe-K>bäfl*berich( als einen befriedigenden Abschluß beceiohnd undmii ihc sehr starke RoschäfligmiH in SpezialartSjkato besonderswährend der Wintcriiioiiate zurückführt Da (Iii- Preise fürkuranter« Stapelartikel rieta sehr gedrückte waren, hat sieh dieFabrik immer mehr auf Spezialitäten verlegt, die weniger unterdem Drucks dar Konkurrenz leiden und darum einen höherenGewinn abwerfen, Trotz des allgemeinen geschäftlichen Rückschlageswar der Umsatz im Berichtsjahre um rund M. TOÜIK'Ihöher als im Vorjahre H901/O2: M. 11-26167. V.W W: M miHMtlf»»:trotzdem wurde von einer 1 neidende«Verteilung für das abgelaufeneGesch&ftsjahr Abstand ge innen, um das verhältnismäßigjunge Unternehmen hauptsächlich nach innen noch mehrzu -lacken: z.B. wurden M. pnUli für Extraabsolireibungen aufMaschincnkonlo verwendet und mich das Kinrii'htuugskonto bisauf M. 1,00 abgeschrieben. Von B50 Aktien waren 42t.i vertreteu.Bei der Ersatzwahl in den Aufsichtsrai. wurden die ausscheidendenMitglieder, die Herren A. Seherzinger, Irlberg, und M. öherle,Villingen, mit bedeutender Majorität wiedergewählt und ist deshalbeine Aenderung in der Zusammensetzung des Verwaltungsildesnicht entstanden.Nenetnhlieruugen und Gescliiiftsei-iiH'nungeii, Herr HansReichel eröffnete in Burgfarrnbach ein <strong>Uhren</strong>- und Goldwarengeschäl't.— Herr A. Saiber eröffnete in Würzburg,Pleiebertorgasse S. eine 8]iezial-<strong>Uhren</strong>-Reparaturwerkstätte. -In Kassel eröffnete Herr Friedrich Stuhr. Gießbergstr. % ein<strong>Uhren</strong>- und G.ddwarengeschäft. — Herr Hugo Benzing eröffneteam 1. Dezember in Hohenlimburg ein <strong>Uhren</strong>-, Optik-.Gold- und Silberwarengeschfift. — In Koblenz. Entcnpfuhl 3,eröffnete Herr Jean Ilammermaiin ein <strong>Uhren</strong>-, Juwelen-, GoldundSilberwarengeschfift. Herr Friedrich Becker eröffnetein Bingen, Marktplatz 7. ein <strong>Uhren</strong>- und Goldwarenlager mitReparaturwerkstatt. — In Krefeld eröffnete Herr Jean Birks,Kaiser Wilhelmstr, 4. ein <strong>Uhren</strong>geschäft. Herr Sal. Krolick.[öffnete in Essen ein <strong>Uhren</strong>- und Gold Warengeschäft.Büchertisch.Schlagwerke und RepetitioJtcn, zwei Hefte. Erstes Heft:Lehre von den Schlagwerken von E. James. Genf. ZweitesHeft : Einrichtung, Repassage und Reparatur der Taschon-Repetieruhrenvon John Huguenin. Genf. Deutsch von M. Loeske.V.-rlag Emil Hübner, Bautzen. Preis 3 M. Dieses Hilfsbuch fürPraktiker, wie es der Verleger bezeichnet, ist dafür bestimmt,eine Lücke in unserer Literatur auszufüllen, welche über Schlagwerkeund Repetitionsin-ehanismeu nur spärliche Notizen enthielt.Das ergte Heft enthält zahlreiche erläuternde Zeichnungen,welche dem zweiten Hefte fehlen, doch hat der Ueberset/cr diesemMangel durdi die Beigabe einer Reihe v.,n Autotypien der häufigstenRepetitionstypen abzuhelfen gesucht. Jedenfalls ist durchdie Vereinigung der beiden Hefte ein Werk gt-schaffen, welchesdem Uhrmacher schätzenwerte Winke für die Reparatur vonSchlagwerken und Hcpetitionoii gibt und wir können das Buchjedem Kollegen warm empfehlen. Im gleichen Verlage (Hühner.Bautzen) erschienen jetzt auch in dritter unveränderter AuflagMoritz Großmanns: rDas Regulieren der <strong>Uhren</strong> für denbürgerlichen Gebrauch' 1 und »Die Konstruktion einereinfachen, aber mechanisch vollkommenen Ohr*. PreisL20 M. bzw. 2.f/i M. Die Aufnahme, welche diese Bücher in derUhrmacherwelt gefunden haben, macht eine weitere Empfehlungunnötig: ihre dritte Auflage ist dafür auch Beweis genug.Schützt eure Läden und Schaufenster vorLünbruchsdiebstalil!Ein neuer <strong>Uhren</strong>diebstahl wird aus Berlin gemeldet, undzwar war der Uhrmacher Herr Max "'M. Den R.stohlonen trifft der Verlust sehrschwer, da >-r nicht versichert ist Fan frecher F'.iiibriichsdiebstahlwurde in dem Laden de- Kollegen Brandenburg in Arnswald.-verübt. Zu seinem großen Entsetzen mußte der Besitzerdie Wahrnehmung machen, daß aus dem zertrümmerten SchaufensterIn - i." Ihren gestohlen worden waren, da runter 4' • goldene.Dem Kollegen Netthöfi-1 in Waltrop sind für ca. ;>>»«> M.t hr.-n und Göldschen durch Einbruch gestohlen Worth II, meistensgoldene und «ilb. rne Taschenuhren. Die Di. l.c haben mittelsItr.s bei-, n Hol lade hochgehoben und die Schöbe zertrümmert,wobei »i« h einer du-Hand verletzt hat. Auch ist du» Brecheisen,Web be» ZU.h-lll Hoch geZI-lc Ii Hol ist, Bllf dem Talorte liegen geblieben.E» »cheinl . in,, organisierte Itundo zu M-III, die im letzt, nJahre dort und in der Umgegend viel. Einbrüche verübte. Au-•bin hAft des Koll-geii Lilienweiß u, Bonn wurden III•br Sacht auf HoiuiUg Geldsachen im Werte von etwa "JimUD M.Die.-• stuhlen. Die Diebe gelangten durch Herausnahme einer Türfüllungin den Laden. Bis j.-lzl ist noch keine Spur der Täterermittelt. Es befindet -ich unter den gestohlenen Sachen einegoldene Herreiinbr. die ein Monogramm bat und innen ein.- Widmungmit dein Namen des Bürgermeisters Klein au- llirs.-lträgt- - Glück hatte der Kollege Schnell in Celle, in dessenLaden ein Dieb am hellen Tage eine größere Partie- <strong>Uhren</strong> vonmehreren hundert Mark stahl. Die sofort angestellten Nachforschungenhau Jen Erfolg, daß der Täter ermittelt und ihmda- enl wendete Gut wieder abgenommen wurde. — Wie in Berlinselbst, so sind auch in den Vororten Fanbrüche au der Tages¬Ordnung. So z.B. wurde in Steglitz von vier Spitzbuben versucht,in den Schaukasten des Kollegen Gustav Kapski,Albrechtstraße 2, einzubrechen. Da der Schaukasten mit demSchlafzimmer des Inhabers elektrisch verbunden ist. s.. wurde.Insel- wach, und es gelang mit Hilfe eines Polizeibeamten, dreider Einbrecher festzunehmen, während der vierte entwischte.In das <strong>Uhren</strong>geschäft von Kapski ist in den letzten Jahrenwiederholt eingebrochen worden; das letzte Mal fiel den Diebeneine größere Menge. Gold- und Silbei-sachen zur Beute.Vermischtes.Geht das Krakchlen schon wieder au? Wir sahen unskürzlich veranlaßt, uns gegen die Kritik zu wenden, welche einMitglied der Leipziger Uhrmacher-Innung an der HannoverschenInnung geübt hatte, weil diese als Delegierten neben zwei VorstandsmitgliedernHerrn Dr. Rocke nach Mainz entsandt, hatte.Nicht, die Kritik des Leipziger Innungsmitgliedes als solche gabuns zu unserer, nur wenige abwehrende Sätze enthaltenden kleingedrucktenBemerkung Veranlassung, sondern nur deren die Beteiligtenherabsetzende, ganz Unnützer Weise scharfe Form. Daßder durch unsere Bemerkung gebührend Getroffene sich zurevanchieren sucht, ist wohl erklärlieh, weniger, daß ihm im Organdes Zentral Verbandes eine volle Seite für seinen Notschrei eingeräumtwird, der wieder in persönliche Angriffe gegen verschiedenePersonen ausartet. Es beweist dieses, ebenso wie versteckteAngriffe der Zei l u ugskom misshm, wie wenig man angewissen Stellen geneigt ist, zum besten der gesamten Uhnnarhereiendlieh von persönlichen Angriffen und hämischer Heiabsetzungder Konkurrenz abzusehen, trotzdem man sich doch sagen müßte,daß diese nicht zu beseitigen ist, und man aus Anstand-.- undGerechtigkeitsgefühl davor zu rück scheuen Bollte, jeden, der beieinem Konkurrenzblalte des Zentralverbiindsorganes tätig Ist oderfür dessen Tätigkeit und Erfolge bei aller Pflichterfüllungüber dem Zentralverbaiide ein offenes Auge hat, als „mauvaissujei" zu behandeln und immer wieder ganz zweckloser Weis,seinen Namen durch diu Zeitimgsspalten zu zerren.Wir war. uin der Lag.-, recht vieles zur Zurückweisung und Richtigstellungder oben genannten Ausführungen des Leipziger lunungsmitgljedes und d.-r Zeitungskommisaion zu sagen, geben uns abernoch d.-r Hoffnung hin. dies nicht nötig zu haben, Denn wasdie deutsche fjh:'nno-h,-t-ei in ihrer Gesamtheit für Nutzen vonsolchen Auseinandersetzungen hat, vermögen wir. wie gesagt,schlechterdings nicht einzusehen, und außerdem ist uns für >l< r-artige Polemiken der Platz unserer Zeitung zu gut. den wir fürnützlicheren Text verwenden können,Immer gjiittere Einigkeit in der Rciirleiliing der allgemeinenHandwerkerfragen tritt allmählii IiLn i den rersehie IahenParteien und deren Presse ein, sicherlich nicht zum Schaden desHandwerks, Jetzt erleben wir sogar das Schalls).iel. daß dielink-liberale ideinokratischel „Frankfurter Zeitung" in einen)Leitartikel -ich zustimmend zu Ausführungen äußert, welche derkonservative Reichstagsabgeor.liiete Schneidermeister Jacahsk.-n. iin dem führenden konservativen Blatte der „Kreuzzeilung" veröffentlichtbat. Beide Zeitungen machen auf den Umschwungin den Anschauungen und Bestrebungen der Wortführer -brHandwerkcrbewcgiing aufmerksam. Warum, -•> fragt die „Frankf.Ztg.". kommt aber dieser Umschwung gerade jetzt und w arum kamer nicht schon früher.' Ja.-ohskr.tter. der Praktiker, siebtund das ist recht bemerkenswert — den Grund dafür in dentheoretischen Kräften, die in den letzten Jahren in ib Ii Dleii-tde- Handwerk- baten. Infolge der Errichtung der Handwerk)kalimicrn -ind .lern Handwerk web geistige Kralle als Syndi-d,Sekretare und wissenschaftliche Hilfsarbeiter zugegangen, unddies.- Intelligenzen haben in die früheren Anschauungen Breschegelegt. Fj» ist, wie gesagt, sehr bemerkenswert. .Inn Jacobskrtlteiden Einfluß «b r Intelligenz anerkennt, die Regel i-t das, so meintdie „Frankfurter Zeitung", ja nicht Hin -. Im-ihl: ..Wenn ein. rSchuhe machen kann, glaubt er gerne, auch die aUfetttetoMU.uidwcrkorfragoii vollständig zu beherixdioii, Das muß aberkeiiu-hweg dei lall -ein 1 in mit die Ftagcii .1,-r Handwerker-|-.litik. .1.« Ibfahigung-iiiichw • i-- u-w. .-nie rn-bligc Antwortgeben zu können, bedarf es ein. i /icinlo h umfassenden \ .dk-wirl-»