Steinbruch - Deutscher Sprengverband eV
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2.6 Zusammenfassung der <strong>Steinbruch</strong>probleme<br />
Nach Beendigung der Problemschau kann festgestellt werden,<br />
dass es Mängel gibt, die ursächlich mit der <strong>Steinbruch</strong>sicherheit<br />
verwoben sind, wie insbesondere die<br />
Standsicherheitsfragen bei Mehrsohlenabbau. Viele Unzulänglichkeiten<br />
werden durch entsprechendes Kostendenken<br />
ausgelöst oder begünstigt. Auch mangelnde Fachkompetenz<br />
in unseren Steinbrüchen ist spürbar. Viele Betriebe<br />
kommen ohne jeden Bergingenieur aus. Manche Mängel<br />
werden auch erst über Kausalketten als Sicherheitsrisiko<br />
wirksam. Viele Probleme scheinen in fehlenden Konzepten<br />
auf Grund unklarer Perspektiven begründet. Abbauplanung<br />
wird allzu oft durch Tagesentscheidungen von extrem „flexiblen<br />
Managern“ ersetzt.<br />
Während Andere gern über die größte Sprengung, das billigste<br />
Haufwerk, den besten Sprengstoff und die geringsten<br />
Erschütterungen berichten, wollte der Verfasser daran erinnern,<br />
dass jeder, der einen <strong>Steinbruch</strong> betritt, das legitime<br />
Recht hat, ihn gesund wieder zu verlassen. Das sollten wir<br />
nicht zu sehr aus den Augen verlieren.<br />
3 Fazit<br />
Die Darstellungen der <strong>Steinbruch</strong>sicherheit lassen den Eindruck<br />
entstehen, dass es überall so problematisch - wie<br />
beschrieben - aussieht. Dem ist nicht so - es gibt natürlich<br />
Steinbrüche, die als positives Beispiel zitiert werden könnten.<br />
Deshalb sollen abschließend ein paar Bilder mit positiven<br />
Aussagen stehen (Abb. 11 bis 13).<br />
Abb. 11: Ordentlich abgeräumte Bohrsohle<br />
Abb. 12: Sohle mit angemessener Überdeckung<br />
Es wurde versucht, die gegenwärtige <strong>Steinbruch</strong>praxis mit<br />
der Sprengtechnik zu konfrontieren. Dabei stand diesmal<br />
nicht die Gefährdung durch Sprengmittel im Vordergrund.<br />
Vielmehr wurden reale Aspekte der Steinbrüche auf ihr<br />
Gefahrenpotenzial gegenüber Beschäftigten bewertet und<br />
untersucht, inwieweit bestimmte <strong>Steinbruch</strong>eigenschaften auf<br />
die Effektivität und Sicherheit von Sprengprozessen Einfluss<br />
haben. Die Vermessung und die Bohrarbeit wurden dabei<br />
einbezogen.<br />
Ansatzweise wurden Aspekte eingespielt, die den Einfluss<br />
der als Dienstleistung vergebenen Bohr- und Sprengarbeiten<br />
erkennen lassen. Eigenleistung wie Dienstleistung können<br />
die <strong>Steinbruch</strong>sicherheit positiv beeinflussen. Die angeführten<br />
kritischen Aussagen sind zwar aus realen Erlebnissen in<br />
vielen Jahren <strong>Steinbruch</strong>tätigkeit gesammelt und auch dokumentiert<br />
worden, dennoch handelt es sich um keine repräsentative<br />
Analyse. Die Bewertungen sind subjektive Einschätzungen<br />
des Verfassers.<br />
Dem Verfasser ist auch klar, dass die zur Verbesserung der<br />
<strong>Steinbruch</strong>sicherheit anzusprechenden Personen - Gesellschafter,<br />
Geschäftsführer - mit der SprengInfo nicht unbedingt<br />
erreicht werden. Doch gerade dieser Personenkreis<br />
sollte für sich manch zutreffende Aussage überdenken.<br />
Wenn das Unternehmen gar nach ISO 9000 zertifiziert ist -<br />
und das ist gar nicht so selten - sollte die eine oder andere<br />
Alarmglocke von diesem Beitrag angeschlagen werden. Am<br />
Ende geht es nicht darum, etwas schlechthin anzuprangern,<br />
vielmehr geht es um die Sicherheit von Menschen, die im<br />
<strong>Steinbruch</strong> tätig sein müssen und unversehrt bleiben sollen.<br />
In diesem Sinne geht es natürlich um Veränderung einiger<br />
besonders kritisch zu bewertender <strong>Steinbruch</strong>gegebenheiten.<br />
Wachrütteln und Sensibilisieren für diese Themen, die<br />
in dieser Form wohl noch nicht angesprochen wurden, wäre<br />
schon ein erster Erfolg.<br />
____________________________<br />
Anschrift des Autors:<br />
Gerd Vogel, Sprenging.<br />
ehem. Orica Germany GmbH<br />
Pulvermühlenweg<br />
09599 Freiberg<br />
<strong>Steinbruch</strong><br />
Steinbruc<br />
Abb. 13: Kantensicherung nach einer Großbohrlochsprengung<br />
SprengInfo 31(2009)1 17