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Steinbruch - Deutscher Sprengverband eV

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Abbruch Abbruc<br />

Ein Koloss wird zu Fall gebracht - die Sprengung des Agfa-Hochhauses<br />

in München<br />

A colossus is brought down - the blast of the Agfa-building at Munich<br />

von Horst Blachnitzky<br />

Beschrieben wird die Sprengung des 52 m hohen Agfa-Hochhauses im München aus der Sicht der bayerischen Gewerbeaufsicht.<br />

Die umfangreichen und intensiven Vorbereitungsarbeiten sowie die Sicherungsmaßnahmen werden ausführlich<br />

erläutert. Das Sprengergebnis entsprach voll und ganz den Erwartungen. Es gab keinerlei Schäden.<br />

The blast operation of the 52 m tall skyscraper - the former Agfa-building at Munich - is described from the point of view of<br />

the Bavarian health & safety authorities. The wide and intensive preparations are described in details as well as the safety<br />

measurements. The result of the blast fulfilled the expectations totally. No damages occurred.<br />

1 Einleitung<br />

Das Agfa-Hochhaus am Giesinger Isar-Hochufer war fast<br />

50 Jahre lang mit seinen 52 m Höhe ein markanter Punkt<br />

der Münchener Stadtsilhouette. Es fiel besonders ins Auge,<br />

wenn man von Südosten her über die Autobahn und durch<br />

den McGraw-Graben in die Stadt fuhr, da es in einer Kurve<br />

direkt vor einem aufragte. Bis 2005 war es das Bürogebäude<br />

des Kamerawerkes, dessen zahlreiche Gebäude seit<br />

Herbst 2007 abgerissen werden.<br />

Abb. 1: Agfa-Hochhaus München<br />

Möglichst rasch sollen auf diesem weiträumigen Gelände<br />

an der Tegernseer Landstraße zeitgemäße Neubauten für<br />

Büros, Geschäfte und das „Wohnen im Agfa-Park“ entstehen.<br />

Jeder Gebäudeabbruch hat heutzutage als geplante, abgestufte<br />

Rückbaumaßnahme zu erfolgen: Das Objekt muss<br />

analysiert werden, ob es gefährliche Stoffe enthält; teerund<br />

asbesthaltige Bauteile und Isolierungen aus Mineralwolle<br />

sind mit umfangreichen Schutzvorkehrungen für Beschäftigte<br />

und Nachbarschaft zu entfernen. Dann beißen<br />

tonnenschwere Hydraulikscheren an langen Baggerarmen<br />

zu und zerkleinern Beton, Mauerwerk, Holz und Stahl. Die<br />

Schuttmassen werden maschinell sortiert und möglichst<br />

einer Wiederverwertung zugeführt. So können jedoch nur<br />

Gebäude bis zu ca. 25 m Höhe rückgebaut werden. Das<br />

doppelt so hohe Agfa-Haus hätte deswegen von oben her<br />

„von Hand“ abgetragen werden müssen, mit wochenlangem<br />

Lärm und Staub und dem Risiko, dass Teile auf die Straßen<br />

nebenan fallen. Dies war vor allem für die unmittelbar daran<br />

vorbei führende Hauptverkehrsader „Mittlerer Ring“ nicht<br />

hinnehmbar. Als Lösung wählte die Abbruchfirma Wilhelm<br />

Geiger aus Oberstdorf, das 14-stöckige Bauwerk durch eine<br />

fachgerechte Sprengung umzukippen und es dann „bodennah“<br />

zu entsorgen.<br />

2 Sprengungen aus Sicht der bayerischen<br />

Gewerbeaufsicht<br />

Die Gewerbeaufsicht ist in Bayern seit 2005 Teil der jeweiligen<br />

Bezirksregierung; sie überwacht auch gewerbliche<br />

Tätigkeiten mit explosionsgefährlichen Stoffen.<br />

Beim Gewerbeaufsichtsamt (GAA) der Regierung von Oberbayern<br />

ist das Dezernat 2B für diese Fachaufgabe zuständig.<br />

Sie umfasst u. a.:<br />

• Sprengungen von Bauwerken, beim Baugrubenaushub<br />

und in Steinbrüchen<br />

• das Abbrennen von Feuerwerken,<br />

• pyrotechnische Effekte in Theatern, bei Open-Air-Veranstaltungen<br />

und Filmaufnahmen,<br />

• das Lagern und Montieren von Airbagmodulen,<br />

• den Verkauf von Silvesterfeuerwerk,<br />

• das Herstellen und den Vertrieb von Sprengstoffen, pyrotechnischen<br />

Sätzen und Gegenständen.<br />

SprengInfo 31(2009)1 21

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