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Steinbruch - Deutscher Sprengverband eV

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Abb. 8: Agfa-Hochhaus kurz vor der Sprengung<br />

Abb. 9: Sprengung<br />

GAA und Polizei hatten außerdem einen „Plan G“ entwickelt.<br />

Dieser enthielt Notfallmaßnahmen bei aufziehendem Gewitter,<br />

z. B. kurzfristige Straßensperrungen und Evakuierungen<br />

ab dem Zeitpunkt, wo Sprengladungen mit Zündern versehen<br />

waren. Ein Blitzschlag in einen Zünderdraht hätte eine vorzeitige<br />

(Teil-)Sprengung und einen nicht absehbaren Umsturzverlauf<br />

auslösen können. Um dieses Risiko zeitlich zu<br />

begrenzen durften Lade- und vor allem Verkabelungsarbeiten<br />

erst so spät wie möglich begonnen werden. Das<br />

bedeutete, dass die Sprenghelfer während der letzten zwei<br />

Tage schichtweise rund um die Uhr arbeiten mussten.<br />

Abbruch Abbruc<br />

Außerdem hat das GAA die Geophysiker der Ludwig-Maximilians-Universität<br />

München eingebunden. Deren Erdbebenforscher<br />

haben die Bodenschwingungen gemessen, welche<br />

durch die Detonationswellen und das umkippende Gebäude<br />

erzeugt wurden. Sie werten sie im Rahmen eines wissenschaftlichen<br />

Projektes aus, insbesondere wegen der Scherschwingungen<br />

durch das drehende Kollabieren. Nicht<br />

zuletzt galt es für den „Runden Tisch“, trotz der dichten<br />

Bebauung geeignete Möglichkeiten für Medienvertreter und<br />

Interessierte zu finden, die aufsehenerregende Sprengung<br />

so nah wie möglich aber ohne Gefahr erleben zu können.<br />

Dazu dienten vor allem die Fahrbahnflächen hinter den<br />

Absperrungen des Mittleren Rings.<br />

6 Resümee<br />

Der Aufwand für die intensive Vorbereitung hat sich gelohnt;<br />

die Sprengung erfolgte wie geplant, ohne jeden Kollateralschaden.<br />

Die eindrucksvollen Wasserfontänen auf dem<br />

Schutzwall rings um das Hochhaus beeindruckten die gewaltige<br />

Staubwolke nicht wirklich, aber diese zog kaum über<br />

den Sprengkreis hinaus.<br />

Statt befürchteter<br />

Widerstände und<br />

Proteste wurde es<br />

zu einem Stadtevent.<br />

Bei sonnigem<br />

Wetter gab es einen<br />

Ansturm von ca.<br />

15.000 Schaulustigen;<br />

einige Zuschauer<br />

forderten<br />

lautstark eine „Zugabe“<br />

und das umfangreicheMedienecho<br />

war ohne<br />

Missklang.<br />

Zum erfolgreichen Gelingen dieser spektakulären Sprengung<br />

hat der vom GAA initiierte und koordinierte „Runde<br />

Tisch“ maßgeblich beigetragen. Deshalb möchte ich allen<br />

daran Beteiligten für die konstruktive Zusammenarbeit danken.<br />

___________________________<br />

Anschrift des Autors:<br />

Abb. 10: Sprengevent<br />

Dipl.-Ing. Horst Blachnitzky<br />

Gewerbeaufsichtsamt der Regierung von Oberbayern<br />

Dezernat 2B „Sprengwesen“<br />

Fotos:<br />

H. Blachnitzky; Fa. Wilhelm Geiger, Oberstdorf; Dr. R. Melzer<br />

SprengInfo 31(2009)1 25

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