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Jahrbuch 06/07

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Geschichte<br />

Zeit von 1189 bis 1220 zurück. Ein Vogt Karls<br />

des Großen mit Namen Gugin - oder auch Guginhart<br />

- soll der Ansiedlung seinen Namen<br />

gegeben haben.<br />

Im Mittelalter gehörte Jügesheim zum Zentgericht<br />

Nieder-Roden und zur Rödermark. Nach<br />

dem Dreißigjährigen Krieg war das Dorf nahezu<br />

ausgestorben. Die verbliebenen wenigen Familien<br />

hausten zeitweilig im Seligenstädter Wald.<br />

Erst in der letzten Hälfte des 17. Jahrhunderts<br />

und im 18. Jahrhundert lebte der Ort wieder auf,<br />

in dem sich später neben der Landwirtschaft die<br />

Lederwarenindustrie - mit großem Anteil auch<br />

an Heimarbeitern - zur Blüte entwickelte. Noch<br />

heute verfügt gerade Jügesheim in Rodgau über<br />

auch international bekannte Unternehmen dieser<br />

Branche, die den guten Ruf der „Offenbacher<br />

Lederwaren“ begründen halfen.<br />

Zum Aufschwung um die Jahrhundertwende<br />

trug nicht zuletzt der Bau der Rodgau-Bahn im<br />

Jahre 1896 bei, der natürlich auch die übrigen<br />

Gemeinden mit an das Zentrum Offenbach/<br />

Frankfurt anschloss und die wirtschaftliche Entwicklung<br />

stark förderte.<br />

Noch heute wird in Jügesheim Landwirtschaft -<br />

vornehmlich von Aussiedlerhöfen in der West- und<br />

Ostgemarkung aus - betrieben. Das Gewerbegebiet<br />

im Osten wurde erst Mitte der siebziger Jahre<br />

ausgewiesen und im Jahre 1989 noch nach<br />

Süden erweitert. Mit dem Bau des neuen zentralen<br />

Rathauses im Ortszentrum von Jügesheim<br />

wurde die Stadt Rodgau der natürlichen Lage<br />

Jügesheims inmitten des neuen Gemeinwesens<br />

gerecht.<br />

Dudenhofen<br />

In einem Vergleich des Erzbischofs Werner von<br />

Mainz mit den Herren von Eppstein wird Dudenhofen<br />

im Jahre 1278 erstmals urkundlich<br />

erwähnt. Der Ort war lange Zeit geteilt, wobei<br />

einzelne Dorfteile vererbt, andere gegen Landbesitz<br />

anderweitig eingetauscht oder mit allen<br />

6<br />

Einwohnern als Pfand vergeben wurden. Unter<br />

den Nachbargemeinden, den heutigen Stadtteilen,<br />

nahm Dudenhofen im Mittelalter eine<br />

besondere geschichtliche Entwicklung wahr.<br />

In den Jahren 1450 bis 1736 war Dudenhofen<br />

der Grafschaft Hanau und dem Amt Babenhausen<br />

zugeordnet. Das Schicksal des Dorfes war<br />

also eng mit dem von Babenhausen verknüpft.<br />

Dudenhofen bildete so etwas wie eine evangelische<br />

Enklave inmitten der ansonsten katholischen<br />

Nachbargemeinden im Rodgau. Rein<br />

landwirtschaftlich strukturiert bot der Ort im 18.<br />

und 19. Jahrhundert nicht mehr allen Einwohnern<br />

Lebensunterhalt, so dass vor allem junge<br />

Männer und auch Familien in die „Neue Welt“<br />

nach Nord-Amerika auswanderten und dort ihr<br />

Glück suchten und zum Teil auch fanden.<br />

Wenngleich noch heute eingebettet in Feldern<br />

und mit einem der größten Gemeindewälder<br />

Hessens gesegnet, hat die Landwirtschaft ihre<br />

Bedeutung in Dudenhofen verloren, gibt es dort<br />

keinen einzigen Vollerwerbshof mehr. Einzig der<br />

Spargelanbau auf dem dafür gut geeigneten<br />

sandigen Boden hat sich behauptet. Dudenhöfer<br />

Spargel gilt als Spezialität. Einzigartig auch bis<br />

heute das kulturelle Vereinsleben in Dudenhofen<br />

und der Zusammenhalt der Dudenhöfer.<br />

Mehr Informationen auf den Dudenhofen-Seiten<br />

von Steffen Sach unter www.dudenhofen.info<br />

Nieder-Roden<br />

Als wahrscheinlich „Siedlung auf einer gerodeten<br />

Aue“ entstanden, geht die erste urkundliche<br />

Erwähnung des heute mit Abstand größten<br />

Rodgauer Stadtteils auf das Jahr 786 zurück, als<br />

das Kloster Rotaha dem Kloster Lorsch vermacht<br />

wurde. Über den Standort des einstigen Klosters<br />

in der Nähe der Rodau im Bereich des heutigen<br />

Nieder-Roden und Ober-Roden - Stadtteil der<br />

Nachbarstadt Rödermark - gibt es allerdings<br />

bis heute keine schlüssigen Erkenntnisse. Doch<br />

belegen Funde, dass Nieder-Roden bereits in

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