Jahresbericht Deutsches Museum 2002
Jahresbericht Deutsches Museum 2002
Jahresbericht Deutsches Museum 2002
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ausstellungen I<br />
Leitung: Dr.-Ing. Friedrich Heilbronner<br />
Die Personalsituation blieb auch im vergangenen Jahr<br />
unzulänglich, denn auf den einzelnen Konservator entfallen<br />
zu viele Fachgebiete, so dass die wissenschaftliche Betreuung<br />
leidet, zumal auch der Umfang der Querschnittsaufgaben<br />
für jeden steigt. Erfreulich war die gelungene<br />
Wiederbesetzung des Sekretariats, und damit konnte zusammen<br />
mit den monatlichen Bereichsbesprechungen die<br />
Erledigung der anfallenden Aufgaben organisiert werden.<br />
Generell vermuten wir auf Grund unserer gelungenen<br />
Internetpräsenz, dass Recherche- und Besucheranfragen<br />
zugenommen haben.<br />
Starkstromtechnik, Automatisierungstechnik,<br />
Neue Energietechniken, Agrar- und Lebensmitteltechnik<br />
Dr.-Ing. Friedrich Heilbronner<br />
Die lang geplante Revision unserer Hochspannungs-Versuchsanlage<br />
wurde endlich gegen Jahresende begonnen<br />
und zog sich vier Monate hin; die Vorführungen nahmen<br />
wir wieder am 8. März 2003 auf, wobei uns der Hochspannungslehrstuhl<br />
der TU München beim Gelingen der Blitzversuche<br />
unterstützt hat.<br />
Zur Neugestaltung der Bereichs Elektrizitätswirtschaft<br />
hat der Verband Bayerischer Elektrizitätswerke die nötigen<br />
Spendengelder zusammengebracht, und wir rechnen mit<br />
dem neuen Inhalt der ausgestellten Tafeln im Laufe des<br />
Jahres 2003.<br />
Zwei fabrikneue Exponate über Energieverteilung (1000kV-Bündelleiter-Abstandshalter,12-kV-Sicherungs-Lasttrenner<br />
für Innenraum) wurden uns zur Ausstellung gestiftet,<br />
während die mit viel Zeitaufwand betriebene Übernahme<br />
elektrischer Maschinen von der TU Darmstadt nicht<br />
zustande kam. Dennoch wird die davon ausgelöste Dokumentation<br />
unserer ca. 50 Ringanker- und Flachringmaschinen<br />
von Wert bleiben. Diese Tätigkeit half bei der Mitarbeit<br />
im VDE-Ausschuss »Geschichte der Elektrotechnik«,<br />
der in <strong>2002</strong> zweimal in Frankfurt und Dresden zusammentrat,<br />
wobei auch Material zum Abrunden des Manuskripts<br />
»Verwehte Spuren« über die Erfinder Alexander Heyland<br />
(Induktionsmaschinen) und Martin Höchstädter (Energiekabel)<br />
gefunden wurde.<br />
Viel Zeit investierten wir auch in die ordnungsgemäße<br />
Dokumentation unserer über 100 verliehenen Elektrizitätszähler:<br />
Nach Auflösung des Zählermuseums der Stadtwerke<br />
München kommen sie nun bei der Physikalisch-Technischen<br />
Bundesanstalt Braunschweig zur Ausstellung, wo im<br />
März 2003 ein »Elektrizitätszähler-Kabinett« mit einem<br />
Begleitseminar »100 Jahre Fortschritt in der Energiemesstechnik«<br />
eröffnet wird.<br />
Ungezählt sind die Beratungen bei Filmaufnahmen unserer<br />
Hochspannungsversuche; zeitintensiver hingegen war<br />
die Beratung zu einem Dokumentarfilm über die Anfänge<br />
der Elektrizitätsversorgung. Die Fachführungen und<br />
40<br />
Abendöffnungen zeigten beim Fachpublikum insofern<br />
positive Resonanz, als in der Ausstellung wichtige Exponate<br />
vom Beginn einer Technik bis zu ihrem jetzigen Stand<br />
doch vorhanden sind – was in einem Fall als Fortbildungsziel<br />
ausländischer <strong>Museum</strong>sleiter diente. Auch die Beratungen<br />
beim Aufbau des italienischen Elektrizitätsmuseums<br />
in Pavia liefen weiter.<br />
In der Ausstellung Neue Energietechniken sind die rechnergestützten<br />
Informationseinheiten nach wie vor problematisch:<br />
Die Reparaturen sind zu zeitaufwendig, und die<br />
Fortschreibung des Inhalts scheitert an den wechselnden<br />
Programmiersystemen. Zu beiden Problemen haben wir<br />
nicht ausreichend Personal, um ein ordnungsgemäßes<br />
Funktionieren zu gewährleisten. Wenigstens konnten wir<br />
den Bereich Energiespeicherung mit Themen zur angewandten<br />
Zeolyth-Technik und mit weiteren Videos informativer<br />
gestalten.<br />
Die Ausstellung Landtechnik wurde durch Umstellungen<br />
im Traktorbereich attraktiver; gegen Jahresende erhielten<br />
wir noch das Angebot der Leihgabe eines Fendt-Dieselrosses<br />
F15, so dass jetzt alle wichtigen Schleppertypen<br />
ausgestellt sind. Die Bemühungen um die Neugestaltung<br />
des Bereichs Bierbrauen wurden zwar inhaltlich in einer<br />
Arbeitsgruppe und durch Firmenbesuche weiterbetrieben,<br />
aber letztlich ist die Finanzierung noch nicht gesichert.<br />
Wenigstens entfallen jetzt durch Umkonstruktion des Geländers<br />
in unseren Werkstätten die Sicherheitsbedenken gegen<br />
einen Zutritt der Besucher zu diesem Ausstellungsteil.<br />
Bereichsübergreifend wurde bei den Kursen für <strong>Museum</strong>smanagement,<br />
in den Beiräten für Vorschlagswesen<br />
und für die Vorbereitung der 100-Jahr-Feier (Sondermünze<br />
und Sonderbriefmarke) sowie als Autor für den Jubiläums-<br />
Bildband mitgearbeitet. Organisatorische Betätigungen<br />
trugen dazu bei, dass die Katalysator-Vitrine in der Ausstellung<br />
Kraftmaschinen den Vorstellungen des Stifters entspricht,<br />
dass die Vorführungen der Modelleisenbahn einigermaßen<br />
reibungslos ablaufen und dass die Eisenbahnmodelle<br />
in der dortigen Großvitrine beschriftet sind.<br />
Brückenbau, Wasserbau, Tunnelbau<br />
Dr.-Ing. Dirk Bühler<br />
Auch in diesem Berichtsjahr wurden die drei Dauerausstellungen<br />
wie immer vom Aufsichts- und Vorführpersonal<br />
sowie von den <strong>Museum</strong>swerkstätten vorbildlich gewartet<br />
und zum Ziel von Delegationen aus aller Welt: Traditionell<br />
sind schon die Besuche aus Japan; doch besonders erfreulich<br />
waren diesmal die Besuche aus Mexiko und aus China.<br />
Am 25. April wurde anlässlich des »Girls’ Day« eine besondere<br />
Führung für junge Frauen veranstaltet.<br />
In der Ausstellung Wasserbau erfreut sich der Isarplan-<br />
Multimedia-PC, der in Kooperation mit dem Wasserwirtschaftsamt<br />
der Stadt München installiert wurde, immer<br />
wieder großer Beliebtheit und stand im Mittelpunkt des<br />
diesjährigen Sommerevents der Stadt. Für die Ausstellung<br />
Tunnelbau dauern die Verhandlungen über die Stiftung<br />
einer kleinen originalen Tunnelbohrmaschine noch an.