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Jahresbericht Deutsches Museum 2002

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Neben den individualgeschichtlichen Details des Artefaktes<br />

war sein Schlüsselcharakter nicht nur für die Sonnenforschung<br />

»um 1903«, sondern auch als dreidimensionale<br />

Quelle für die Wechselbeziehungen zwischen Naturwissenschaften<br />

und Technik, konkret: für das komplexe Zusammenspiel<br />

von theoretischem und naturwissenschaftlichem,<br />

technischem und empirischem Wissen in der Protuberanzenspektroskopie<br />

von besonderem Interesse. Die<br />

Untersuchung ergab, dass es sich mit großer Wahrscheinlichkeit<br />

um das erste Protuberanzenspektroskop handelt,<br />

das Otto Toepfer im Auftrag des Astrophysikalischen<br />

Observatoriums Potsdam AOP 1884/85 gebaut hatte. Dort<br />

war es bis 1891 für die Protuberanzenforschung eingesetzt<br />

und wahrscheinlich um die Jahrhundertwende als Beispiel<br />

für die Leistungsfähigkeit des deutschen Instrumentenbaus<br />

auf den Weltausstellungen von 1900 in Paris und 1904 in<br />

St. Louis ausgestellt. 1945 musste das AOP das Instrument<br />

schließlich als »intellektuelle Reparationszahlung« an die<br />

Sowjetunion abgeben. Mit dem glücklichen Wiederauftauchen<br />

1999 in der Ukraine und dem Ankauf durch das Deutsche<br />

<strong>Museum</strong> konnte das Instrument für die Technik- und<br />

Protuberanzenspektroskop, signiert »Otto Toepfer, Potsdam«, Inv.-<br />

Nr. 2000-13.<br />

Wissenschaftsgeschichte erhalten bleiben. Das Beispiel<br />

zeigt, dass wertvolle Artefakte manchmal nicht durch gezieltes<br />

Einwerben, sondern nur durch Zufall den Weg ins<br />

<strong>Museum</strong> finden.<br />

Planetarium · Aufgrund der knappen Haushaltsmittel<br />

konnten auch <strong>2002</strong> die dringend erforderlichen Renovierungs-<br />

und Erneuerungsarbeiten an der Kuppel und dem<br />

Zeiss-Projektor nicht vorgenommen werden.<br />

Die Besucherzahlen blieben im Vergleich zum Vorjahr<br />

nahezu konstant. Zu den 1261 Vorführungen kamen 75294<br />

Besucher.<br />

Sternwarte · Im Winterhalbjahr September bis April bot<br />

die Beobachtergruppe Sternwarte <strong>Deutsches</strong> <strong>Museum</strong> (an<br />

Abenden mit klarem Himmel) wieder öffentliche Beobachtungsabende<br />

in der Ostkuppel an. Zu den 19 Veranstaltungen<br />

kamen insgesamt 573 Besucher.<br />

Der Zeiss-Refraktor in der Westkuppel der Sternwarte<br />

war ab Januar wegen technischer Probleme an der Nachführung<br />

und am Eingangsfilter außer Betrieb.<br />

Veranstaltungsreihe Astronomie-Sommer · Aufgrund der<br />

positiven Erfahrungen mit dem Veranstaltungszyklus zur<br />

Marsopposition 2001 veranstaltete die Abteilung Astronomie<br />

in Zusammenarbeit mit der Beobachtergruppe Sternwarte<br />

<strong>Deutsches</strong> <strong>Museum</strong> eine fünfteilige Vortragsreihe im<br />

Zeiss-Planetarium.<br />

Ein aktuelles Ereignis am Himmel, das man als Aufhänger<br />

für den Astrosommer hätte nehmen können, gab es<br />

<strong>2002</strong> leider nicht. Deshalb wählte man das Thema Sonnensysteme.<br />

Die Vortragsreihe vermittelte einen Überblick über<br />

die Entstehung, den Aufbau und die Zukunft unseres Sonnensystems.<br />

Die Besucher erfuhren mehr über die Vorgänge<br />

auf und in unserer Sonne sowie die spannende Suche<br />

nach fernen Planetensystemen um andere Sterne.<br />

Termine, Themen und Referenten:<br />

12. Juni <strong>2002</strong><br />

»Unser Sonnensystem«<br />

Dr. Jörn Müller, Universitätssternwarte München<br />

26. Juni <strong>2002</strong><br />

»Die Sonne unser Stern«<br />

Prof. Dr. Thomas Gehren, Universitätssternwarte München<br />

10. Juli <strong>2002</strong><br />

»Auf der Suche nach extrasolaren Planeten«<br />

Dr. Ralph Neuhäuser, MPI für Extraterrestrische Physik,<br />

Garching<br />

24. Juli <strong>2002</strong><br />

»Wie entstehen Planeten?«<br />

Dr. Günther Wuchterl, MPI für Extraterrestrische Physik,<br />

Garching<br />

7. August <strong>2002</strong><br />

»Rückblick auf die Sonnenfinsternis vom 11. August 1999«<br />

Alexander Colsmann, Planetariumsteam <strong>Deutsches</strong> <strong>Museum</strong><br />

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