17.08.2012 Aufrufe

Datenblatt Park- & E-Flyer

Datenblatt Park- & E-Flyer

Datenblatt Park- & E-Flyer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

104 PARK- & E-FLYER FMT 01 | 09 WOLFGANG TRAXLER<br />

Zipvon Jamara<br />

Der Aufbau des Zip mutet revolutionär an<br />

und heben sie aus der Masse der kompakten<br />

Kunstflugmodelle deutlich heraus. Keine<br />

„Vollschaum-Teile“, sondern eine altbewährte<br />

Spantenbauweise beim Rumpf und Rippenbauweise<br />

mit Holmen bei der Tragfläche,<br />

allerdings nicht in Holz, sondern eben in<br />

einer Art EPP-Schaummaterial. Dieses EPP-<br />

Beplankungsmaterial ist nur 3 mm dick, sehr<br />

weich und lässt sich sphärisch biegen. Diese<br />

Eigenschaften sind für den zunächst „wabblingen“<br />

Eindruck verantwortlich. Dabei ist<br />

das Material äußerst zäh und reißfest, sodass<br />

man sich um die Festigkeit keine Gedanken zu<br />

machen braucht. Im Gegenteil, was elastisch<br />

nachgibt, kann nicht brechen. Hält man die<br />

Tragfläche gegen das Licht, kann man gut<br />

den inneren Aufbau erkennen. Mit ein paar<br />

Kohlestäbchen an den besonders belasteten<br />

Stellen wird eine zusätzliche Verdrehfestigkeit<br />

erreicht. Die Leitwerke und Ruderklappen sind<br />

wie bisher gewohnt in „Vollmaterial“.<br />

Aus der Hand bei Halbgas starten und dann geht’s rund<br />

Verschlusssache<br />

Es gibt viele Möglichkeiten, einen Zugangsdeckel<br />

am Rumpf zu sichern, von der einfachsten<br />

Klebefilmlösung über einen Verriegelungsbolzen<br />

oder Magnetverschluss gibt es viele Varianten.<br />

Aber ein Reißverschluss? Da bleibt erst<br />

einmal ein ungläubiges Staunen. Tatsächlich<br />

stellt dies aber eine sehr innovative Lösung dar,<br />

durch welche sich der Rumpf von ganz vorne<br />

bis kurz vor das Leitwerk öffnen lässt. Nach<br />

dem Auseinanderklaffen der Seitenteile hat<br />

man ungehinderten Zugang zu den RC- und<br />

Antriebskomponenten, was einen einfachen<br />

Einbau gestattet. Zum Akku-Wechsel wird der<br />

Reißverschluss eben nur ein kurzes Stück vorn<br />

geöffnet. Da der Reißverschluss in sauberster<br />

Schneiderarbeit eingenäht wurde, dürften<br />

Haltbarkeitsprobleme hier kein Thema sein.<br />

für eilige<br />

Beim Bau des Modells geht’s rasch voran: Tragfläche<br />

und Höhenleitwerk mit Sekundenkleber<br />

einkleben, Ruderklappen anschlagen, Fahrwerk<br />

befestigen – fertig! Als Ruderscharniere<br />

sollte nur wirklich gut klebendes Klarsichtband<br />

verwendet werden, da „normaler“ Tesa-Film<br />

auf Dauer nicht auf dem EPP hält. Besonders<br />

empfindlich reagiert das Seitenruder auf „Ablösung“,<br />

da das Heckfahrwerk im Ruder verklebt<br />

ist und jede seitliche Scherbewegung den Klebefilm<br />

des Scharniers besonders belastet.<br />

Wiederverschl<br />

Zum Akkuwechsel wird der Reißverschluss<br />

nur ein kleines Stück vorn geöffnet


antrieb<br />

Von Jamara wird in der Bauanleitung ein Magnum<br />

2212/10 empfohlen, ein „47-g-Motörchen“.<br />

Dazu eine Luftschraube APC E 10×7"<br />

bei Verwendung eines 3S-LiPo 1.200 mAh. Von<br />

diesem Vorschlag rate ich Abstand zu nehmen,<br />

da dieser deutlich von den Angaben des Motorherstellers<br />

abweicht und die Gefahr einer<br />

Überlastung besteht. Der Hersteller empfiehlt<br />

bei drei LiPos lediglich eine Luftschraube 8×4".<br />

Damit zieht der Motor schon ca. 16 A, mit einer<br />

9×3,8 sind es fast 20 A. So fiel die Wahl auf<br />

den 8×4-Prop. Der 1.200er LiPo ist allerdings<br />

für das „Batteriefach“ zu groß und müsste<br />

irgendwie in den Rumpf hineingezirkelt werden.<br />

Außerdem lässt sich damit nicht einmal<br />

die hinterste Schwerpunktlage von 100 mm<br />

ohne Zugabe von Blei erreichen. Ich habe<br />

deshalb einen 3S 950 mAh gewählt, welcher<br />

genau zwischen Motorspant und Nasenleiste<br />

passt und nur mit einem Stückchen Klettband<br />

gesichert zu werden braucht. Damit stellt sich<br />

eine Schwerpunktlage von 95 mm ein.<br />

rC-einbau<br />

Gut vorbereitet ist der Einbau der Servos, die<br />

entsprechenden Montagerahmen sind schon<br />

in Rumpf und Fläche eingeklebt. Vorsicht bei<br />

den Rumpfservos, der Montagerahmen war<br />

nur sehr dürftig eingeklebt und löste sich<br />

bereits durch die Kraft beim Eindrehen der<br />

Schräubchen. Für die Querruderanlenkung<br />

wurden zwei statt ein Servo eingesetzt. Damit<br />

sind die Einstellungen wesentlich komfortabler<br />

zu bewerkstelligen. Dazu ist lediglich der Ausschnitt<br />

in der Tragfläche um 3 mm in der Breite<br />

zu erweitern. Die Rudergestänge sind in der<br />

Länge grob abgelängt und müssen nur noch an<br />

einem Ende mit einem „Z“ versehen werden. Die<br />

Ruderausschläge sind für alle Ruder mit +/- 20<br />

mm angegeben. Dies ist für ein Modell dieser<br />

ießbar<br />

Das Heckfahrwerk ist direkt am Seitenruder eingeklebt.<br />

An die Klebekraft des Scharnierbandes<br />

stellt dies aber wegen der auftretenden<br />

Scherkräfte hohe Anforderungen.<br />

Auslegung deutlich zu wenig, beim Testmodell<br />

habe ich folgende Größen eingestellt<br />

• Querruder +/- 40 mm<br />

• Höhenruder +/- 35 mm<br />

• Seitenruder +/- 55 mm<br />

• (jeweils an der größten Tiefe gemessen)<br />

Und dann noch eine Überraschung: 700 g<br />

Fluggewicht sollen es gemäß Bauanleitung<br />

und Katalog sein, 421 g sind es tatsächlich<br />

beim Testmodell. Entweder wurde der Prototyp<br />

aus Ziegel gebaut oder es ist einfach nur<br />

ein Druckfehler.<br />

einfach nur Spaß …<br />

Zum Starten wird der Zip einfach von oben am<br />

Rumpf gegriffen und bei Halbgas in die Luft<br />

geschoben. Da der Motorspant mit 0° Seitenzug<br />

eingebaut ist, zieht das Modell deutlich nach<br />

links, was mit „Seite rechts“ getrimmt werden<br />

kann. Dadurch dreht das Modell aber im Looping<br />

immer heraus. Also zurück auf den Boden<br />

und unter den Motorträger zwei Beilagscheibchen<br />

zum Erreichen eines Rechtszuges untergelegt.<br />

Zweiter Versuch. Jetzt geht’s geradeaus,<br />

bei der gewählten Schwerpunktlage muss für<br />

den Geradeausflug lediglich etwas auf Tiefe<br />

getrimmt werden, was aber den Vorteil hat,<br />

dass man im Rückenflug kaum drücken muss.<br />

Im Messerflug reicht ein klitzekleiner Seitenruderausschlag<br />

zum Höhe halten. Das Fliegen<br />

normaler Kunstflugfiguren gelingt prima, die<br />

von mir eingestellten Ruderausschläge passen<br />

dazu sehr gut, der „Profi“ wird die Ausschläge für<br />

extreme Flugmanöver aber nochmals vergrößern<br />

wollen. Die Stärke des Zip liegt besonders<br />

im niedrigen Geschwindigkeitsbereich, bei zu<br />

hoher Geschwindigkeit in Abwärtspassagen<br />

fängt das Leitwerk zu flattern an. Die Flugeigenschaften<br />

zeigten sich absolut problemlos,<br />

sodass ich beim „Austrian Modellflug Festival“<br />

einem Zuschauer den Sender die Hand drückte<br />

und dieser mir spontan nach dem Flug den<br />

Zip abkaufen wollte. Landungen gelingen im<br />

„Schritttempo bei Fuß“. Ein kleiner Nachteil des<br />

Zip liegt in einem möglichen Transportproblem.<br />

Durch die 1×1 Meter „am Stück“ ist er recht<br />

sperrig im Auto unterzubringen. Aber für den<br />

„Aufreißer“ wird man freiwillig Platz schaffen.<br />

Der Motor ist am Holzspant verschraubt,<br />

der LiPo 3S 950 mAh passt saugend<br />

ins Akkufach, Servos und Empfänger werden<br />

hintereinander eingebaut<br />

<strong>Datenblatt</strong><br />

<strong>Park</strong>- & E-<strong>Flyer</strong><br />

www.fmt-rc.de FMT-TEST 105<br />

Modellname: Zip<br />

Verwendungszweck: Kunstflugmodell<br />

Hersteller / Vertrieb: Jamara<br />

Preis: 74,90 €<br />

Modelltyp: ARF-Modell aus EPP-Platten<br />

Lieferumfang: Rumpf, einteilige Fläche, Höhen- und Seitenruder,<br />

Fahrwerksdraht, Räder, Anlenkungsdraht, Ruderhörner,<br />

Klettband, Bauanleitung<br />

Bau- u. Betriebsanleitung: Deutschsprachig, 11 Seiten mit<br />

48 Fotos und Zeichnungen, Angaben zu Ruderausschlägen und<br />

Schwerpunkt<br />

Aufbau:<br />

Rumpf: EPP-Schalenbauweise, mehrfarbig bedruckt,<br />

Dekor aufgebracht<br />

Tragfläche: Einteilig, EPP-Rippen-Schalenbauweise,<br />

mehrfarbig bedruckt<br />

Leitwerk: fest, EPP geschnitten, mehrfarbig bedruckt<br />

Motorhaube: in Rumpf integriert<br />

Kabinenhaube: am Rumpf angedeutet, auflackiert<br />

Motoreinbau: Rückwandmontage, Motorspant aus Holz<br />

Einbau Flugakku: Klettverschluss, Akku verschiebbar<br />

Technische Daten:<br />

Spannweite: 1.000 mm<br />

Länge: 1.000 mm<br />

Spannweite HLW: 460 mm<br />

Flächentiefe an der Wurzel: 310 mm<br />

Flächentiefe am Randbogen: 260 mm<br />

Tragflächeninhalt: 38,5 dm²<br />

Flächenbelastung: 11 g/dm²<br />

Tragflächenprofil Wurzel: o.A. (symmetrisch)<br />

Tragflächenprofil Rand: o.A. (symmetrisch)<br />

Profil des HLW: Ebene Platte<br />

Gewicht / Herstellerangabe: 700 g<br />

Rohbaugewicht Testmodell ohne RC und Antrieb: 223 g<br />

Fluggewicht Testmodell ohne Flugakku: 332 g<br />

mit Lipo 3S/950 mAh: 421 g<br />

Antrieb vom Hersteller empfohlen:<br />

Motor : Magnum A 2212/10<br />

Akku: Lipo 3S 1200 mAh<br />

Regler: Venom 18A<br />

Propeller: 10×7" Slowfly<br />

Antrieb im Testmodell verwendet:<br />

Motor : Magnum A 2212/10<br />

Akku: Lipo 3S 950 mAh<br />

Regler: Venom 18A<br />

Propeller: 8×4" APC Slowfly<br />

RC-Funktionen und Komponenten:<br />

Höhe: Graupner C 141<br />

Seite: Graupner C 141<br />

Querruder: 2×Graupner C 141<br />

Fernsteueranlage: Spektrum DX 7<br />

Empfänger: Spektrum AR 7000<br />

Empf.Akku: BEC 2A<br />

Erforderl. Zubehör: Scharnierband<br />

Geeignet für: Fortgeschrittener, Experten<br />

Bezug: über Fachhandel

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!