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Handlungsansatz zur Gestaltung interkultureller Unternehmenskultur

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dern bereit sind, abends sehr viel länger am Arbeitsplatz zu bleiben, bis bestimmte<br />

Aufgaben erledigt sind. Die abweichenden Verhaltensweisen können in diesem<br />

Fall also ohne Gefahr für den Unternehmenserfolg durch Hybridisierung unterstützt<br />

werden.<br />

Eine deutsche Geschäftsführung könnte hier also ansetzen, indem sie beispielsweise<br />

spezielle Räume einrichtet, die es den thailändischen Mitarbeitern ermöglicht,<br />

gemeinsam zu frühstücken oder auch andere Mahlzeiten zwischendurch einzunehmen.<br />

So richtete beispielsweise ein Unternehmen einen eigenen thailändischen<br />

Aufenthaltspavillon für seine Mitarbeiter auf dem Werksgelände ein. Eine<br />

andere Firma legte auf ihrem Gelände Sportplätze an, die während zahlreicher Arbeitspausen<br />

und nach Feierabend benutzt wird. In beiden Fällen konnte die Motivation<br />

unter den Mitarbeitern signifikant gesteigert und die starke Fluktuation eingedämmt<br />

werden.<br />

Schon diese stark vereinfachten Beispiele zeigen deutlich, dass interkulturelles<br />

Management mehr Handlungsalternativen bieten muss als ein einfaches: „Entweder<br />

ich oder du!“. Manager von Interkulturen können schwerlich Erfolge erzielen,<br />

ohne sich intensiv mit der fremden und auch der eigenen Kultur auseinander zu<br />

setzen. Der Geschäftsführer des Fallbeispiels vom Anfang wird die Entscheidungen<br />

des Entscheidungsbaumes nicht treffen können, ohne Wissen über kulturelle<br />

Unterschiede. Ohne dieses Wissen wird er nie herausfinden, warum geregelte Arbeitszeiten<br />

und Einzelzimmer seine thailändischen Mitarbeiter <strong>zur</strong> Kündigung<br />

treiben. Ziel des vorgestellten <strong>Handlungsansatz</strong>es ist daher, ein ausgewogenes<br />

Verhältnis der verschiedenen Dynamiken zu schaffen, damit Unternehmenszusammenhalt<br />

entstehen kann.<br />

Als Fazit lässt sich folgendes festhalten: Konzepte <strong>zur</strong> interkulturellen <strong>Unternehmenskultur</strong><br />

müssen Kohärenz und Differenz gleichermaßen berücksichtigen. Sie<br />

müssen Unterschiede bejahen und sich mit ihnen systematisch auseinandersetzen.<br />

Nur dann ist es ist möglich, in einer Umgebung ohne kulturelle Kohärenz Unternehmenskohäsion<br />

zu erzeugen.<br />

Literatur<br />

Adler 2002: N. J. Adler, International Dimensions of Organizational Behavior,<br />

Cincinnati, 4. Aufl. (South Western)<br />

Hansen 2000: K. Hansen, Kultur und Kulturwissenschaft, Paderborn, 2. Aufl.<br />

(UTB)<br />

Rathje 2004: S. Rathje, <strong>Unternehmenskultur</strong> als Interkultur, Sternenfels.<br />

(Wissenschaft & Praxis)

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