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SFT 10/84 - Science Fiction Times

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<strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> Tim es <strong>10</strong>/19<strong>84</strong>15Zauberjuwel-Beschaffung zu einem fernenZauberschloß zu geleiten. Mittlerweileverstärkt durch einen Zaubererund eine Amazone zieht das antike"Mission Impossible"-Team nach Ergatterungdes Juwels dann in eine Gruft,wo ein Zauberhorn liegt, mit dessenHilfe Taramis wiederum einen Zaubergottnamens Dagoth wieder zum Lebenerwecken will. Einige Kämpfe mit diversenSchatzwächtern und Zauberern sowiedie Tatsache, daß der Sittenwächterden Auftrag hat, Conan nach Abschlußder Mission zu ermorden, um die prinzeßlicheJungfräulichkeit ftir ihre anschließendeDagoth-Opferung intakt zuerhalten, runden die mit originellen Einfallennicht gerade gespickte Handlungdann ab.Gespart hat Dino de Laurentiis (respektiveProduzententöchterlein Raffaella)dabei auch an den Tricks, die diedes ersten Teils noch locker untertreffen.Das geht von den schauerlich einkopiertenMattes über das Zauberschloß,das in DARK CRYSTAL-Manier zerbröckelt,bis hin zu Carlo RambaldisDagoth, mit dessen Erscheinen sich dasSchnittempo des Films urplötzlich vonNull auf Hundertachtzig steigert, so alsob technische Schwächen durch fleißigenMoviola-Gebrauch wenigstens teilweisekaschiert werden sollten.Trotz alledem ist CONAN 2 doch inmannigfaltiger Hinsicht ein bessererFilm als Milius' dröger Vorläufer (nicht,daß es dazu allzuviel bedurft hätte).Wie solche Klassiker wie 20.000 MEI­LEN UNTER DEM MEER oder DIEWIKI NGER mehr als ausreichend belegen,ist Richard Fleischer ftir derleiflamboyante Abenteuerfilme ein durchausfähiger Regisseur. Und er weiß,ähnlich wie Zemeckis in AUF DERJAGD NACH DEM GRÜNEN DIA­MANTEN, mit welcher Art von Humorman im Zeitalter Spielberg'scher Reizüberflutungden Zuschauer ftir derleiRelikte aus der Zelluloid-Antike interessierenkann. Daß der Träger aufgrundmangelnden Talents dabei plötzlich zumOpfer seiner kleinen Fingerübungen inSachen high camp gerät, macht allesnur nqch amüsanter: Auf hinterfotzigeWeise macht Fleischer einen Narren ausArnold Schwarzenegger und seiner zombiehaftenMimikmonotonie, die bestenfalls dann in dumpfe Freude abrutscht,wenn er mal einen Spiegelsaal zertrümmerndarf.So wird der Film bei den eingeschworenenFans, deren Idol hier einmal mehrGewalt angetan wird, wohl einen fadenNachgeschmack hinterlassen: Im Gegensatzzu Milius zeigt Fleischer einen sexuell(und damit wohl auch ideologisch)weitgehend kastrierten Conan, eine Artnetten cimmerischen Supermann. BasilPoledouris' penetrant wagnerscherOperndonner auf dem Soundtrack fehltebenso wie die im Überfluß zelebrierten,streng stilisierten swordplays und diekindischen Potenz-Platitüden. Ähnlichwie Bakshi in FEUER UND EIS kokettiertFleischer mit lüsternen Zuschauererwartungen,bleibt ansonsten freilichungeheuer keusch: Frauen sind hiernicht mal mehr Objekte, sondern einfachnur noch Neutren - angefangenvon der kalifornisch frischen OliviaD'Abo bis hin zur pantherhaften GraceJones als ständig zischelnde Disco-Amazoneirgendwo zwischen Breakdanceund Eisa Lanchester. Selbst was die üblichenBlutexzesse angeht, ist der Filmgeradezu ungeheuer jugendfrei inszeniertso diskret floß noch in keinemBarbarenstreifen das Blut, so dezentflogen die Köpfe und abgehackten Gliedernoch nie durch die Luft: Das Endresultatist ein regelrechtes Paradoxon,eine Synthese aus Robert E. Howard,Cottafavis besseren Herkules-Filmen, gelegentlicherLangeweile und einigen klitzekleinenKonzessionen an den Gewaltdurstder Achtziger - klinisch reineHeroie-Fantasy, an der vermutlich nichtmal unsere indizierungswütigen Oberlehreretwas auszusetzen haben dürften.Conan und Co. vor der gemalten Festung

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