<strong>WIR</strong> · Magazin für Unternehmen in der <strong>Stadt</strong> <strong>Willich</strong> · September 2010Viel Interesse, aber auch <strong>viel</strong> VerwirrungKompetenzzentrum Geothermie – Erneuerbare <strong>Energie</strong>n: <strong>eine</strong> erste BilanzFoto: LWS„<strong>Energie</strong> aus gutem Grund“! Unter diesem Motto wurde das KompetenzzentrumGeothermie im Gründerzentrum vor fast genau zweiJahren eröffnet (<strong>WIR</strong>-Magazin 09/2008). Der gute Grund: So optimalwie in <strong>Willich</strong> und der Region sind die Bedingungen für die Nutzung vonErdwärme nirgends. Doch schnell hat sich aus dem Beratungsserviceüber Erdwärmepumpen ein Kompetenzzentrum für Erneuerbare <strong>Energie</strong>nschlechthin entwickelt. Die Image-Broschüre, die diesem Magazinbeiliegt, gibt <strong>eine</strong>n eindrucksvollen Überblick.Bernd Bremerich RanftFoto: <strong>Stadt</strong> <strong>Willich</strong>Die Grundstücksgesellschaft der<strong>Stadt</strong> <strong>Willich</strong> – <strong>mit</strong> <strong>Stadt</strong>kämmererWilly Kerbusch und Andrea Ritterals Geschäftsführern - sowie dieIngenieur-Gesellschaft GEOBITund die <strong>Stadt</strong>werke <strong>Willich</strong> sindInitiatoren und Träger diesesZukunftsprojektes; Kooperationspartnersind die Volksbank <strong>Willich</strong>eG und die Commerzbank. Dazukommen kompetente Partnerunternehmenaus unterschiedlichenFachbereichen – deren Zahl sich im Laufe der beiden Jahre ebenfallsvergrößert hat. Jeden Mittwoch ab 16 Uhr werden im KompetenzzentrumBeratungen angeboten – <strong>mit</strong> wachsender Resonanz. Bernd Bremerich,Geschäftsführer der GEOBIT <strong>Energie</strong> Projekte GmbH im Gründerzentrum,begrüßt diese Entwicklung sehr: „Endliche Ressourcen wie zum BeispielErdöl sind als Rohstoffe zu wertvoll, um verbrannt zu werden; schließlichbrauchen wir das Öl eher zur Produktion von Kunststoffen oder Medikamentenals für die Heizung im Keller. Wir gehen zu verschwenderisch <strong>mit</strong>diesen Rohstoffen um. Darüber hinaus machen uns Erneuerbare <strong>Energie</strong>nin der Zukunft unabhängig von den Preisentwicklungen, die durchimportierte und endliche Rohstoffe beeinflusst werden.“Das steigende Interesse am Thema Erneuerbare <strong>Energie</strong>n bringt für Bremerichaber auch <strong>eine</strong> Verpflichtung <strong>mit</strong> sich, die das Kompetenzzentrumnur erfüllen kann, weil in der Beratung auf die praktische Erfahrung derPartnerunternehmen zurück gegriffen werden kann. „Erfreulicherweisebeschäftigen sich immer mehr Menschen <strong>mit</strong> dem Thema Regenerative<strong>Energie</strong>n, gleichzeitig aber merken wir auch, dass das Ganze für denLaien nach wie vor sehr komplex ist, das es <strong>viel</strong>e Unsicherheiten undHalbwissen gibt, was eher verwirrt als informiert“, fasst er zusammen.Doch nicht nur beim Verbraucher sieht Bremerich Bedarf an konkreteren4
<strong>WIR</strong> · Magazin für Unternehmen in der <strong>Stadt</strong> <strong>Willich</strong> · September 2010Informationen und individuelleren Lösungsvorschlägen: Alle involviertenFachleute müssten sich mehr <strong>mit</strong> dem Thema beschäftigen, findet derExperte: „Vom Architekten und Statiker bis zum Fach-Handwerker wieHeizungsbauer oder Elektriker – m<strong>eine</strong>r Meinung nach gibt es hier nochgroßen Nachholbedarf, um den Kundenwünschen besser gerecht und fürjeden einzelnen Fall die richtige Beratung geben zu können.“ Daher bieteter demnächst in Zusammenarbeit <strong>mit</strong> der Geothermischen VereinigungFortbildungen für diese Berufsgruppen an. Überhaupt wünscht er sichmehr Handwerker als Partner des Kompetenzzentrums. Bremerich: „Wirmüssen schnellstens umdenken und Solarenergie und Erdwärme als dassehen, was sie sind: ‚normale’, zukunftsträchtige Techniken für ‚normale’Leute – <strong>mit</strong> ‚Öko-Ideologie’ hat diese ganze Thematik nichts mehr zu tun.Die Kundenwünsche werden in dieser Richtung dringender, die Menschenerwarten einfach, dass ein so genannter Fachmann sich auch <strong>mit</strong> Regenerativen<strong>Energie</strong>n auskennt – darauf müssen sich die Handwerksunternehmeneinrichten.“Einer, der sich längstdarauf eingerichtet hatund der diese Einschätzungteilt, ist Ralf Schönfelder,Geschäftsführer vonMAJATherm – ein „Glücksfall,so jemanden in <strong>Willich</strong>zu haben“, wie Bremerichsagt. Schönfelder beschäftigtsich seit zehnJahren <strong>mit</strong> dem ThemaErdwärme: „Die Idee istnicht neu, aber aufgrundder aktuellen <strong>Energie</strong>-Entwicklung gehört denRalf Schönfelder / Foto: LWSregenerativen Ressourcen die Zukunft, zumal die Wärmepumpen technischimmer besser werden.“ MAJATherm hat zum Beispiel gerade erstin den Sommerferien vier städtische Kindergärten <strong>mit</strong> Erdwärmeanlagenausgestattet. Auch am ersten Projekt des Kompetenzzentrums, derenergetischen Sanierung des Gebäudekomplexes um den ehemaligenFringshof am Frienendorfweg in <strong>Willich</strong>, hat das Unternehmen <strong>mit</strong>gewirkt– und auch gleich s<strong>eine</strong>n Firmensitz dorthin verlegt. „Schon nach demersten Jahr ist klar: Die Fixkosten für <strong>Energie</strong> sind deutlich minimiert!,sagt Schönfelder.Schönfelder sieht ebenfalls Bedarf an mehr Information für Verbraucherund Fachleute: „Wir geben uns sehr, sehr <strong>viel</strong> Mühe <strong>mit</strong> unseren Beratungen,betrachten jedes Objekt individuell und erstellen ein Konzept,das zu den jeweiligen Voraussetzungen am Besten passt.“ So rät Schönfeldernicht zwingend zum Einbau <strong>eine</strong>r Wärmepumpe: „Zwar haben wirin <strong>Willich</strong> und Umgebung ‚goldenen Boden’, die notwendigen Bohrungenkönnen aber gerade im Altbaubereich nicht immer realisiert werden. Hierkann dann auch die Installation <strong>eine</strong>r Luft-Wasser-Wärmepumpe <strong>eine</strong> Alternativesein. Wichtig ist aber immer <strong>eine</strong> vorhergehende Betrachtungder Wirtschaftlichkeit.Auch für Bernd Bremerich steht die Wirtschaftlichkeit bei der Umrüstungauf Erdwärme oder andere regenerative <strong>Energie</strong>n immer im Vordergrund:„Ich habe oft den Eindruck, dass der Verbraucher inzwischen unter <strong>eine</strong>rArt öffentlichem Druck steht und unbedingt auch regenerative <strong>Energie</strong>neinsetzen möchte. Dabei steht für mich sowohl bei Neubauten im privatenund gewerblichen Bereich als auch bei Umrüstungen bei älterenObjekten immer die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund. Was nützt es,über Kostenersparnis- oder sogar Verdienstmöglichkeiten durch Geothermie-und Photovoltaikanlagen nachzudenken, wenn sie für das einzelneObjekt ungeeignet sind.“Ein Beispiel aus s<strong>eine</strong>r Beratungspraxis: Eine ältere Ölheizung <strong>mit</strong> <strong>eine</strong>rVorlauftemperatur von 75 Grad sollte erneuert werden – und der Verbraucherhatte bereits ein Angebot für <strong>eine</strong> Luft-Wasser-Wärmepumpein der Tasche. „In diesem Fall nicht nur unwirtschaftlich, sondern auchunverantwortlich“, findet Bremerich, „weil die notwendige hohe Vorlauftemperaturden effizienten Betrieb <strong>eine</strong>r Wärmepumpe in diesem Fallnicht zulässt.“ Der Geologe hat in diesem Fall zu Holz-Pellets geraten.Denn er ist Realist: „Auch wenn ich der Erdwärme <strong>eine</strong> Sonderstellungzuschreibe, weil sie zwei entscheidende Vorteile hat: <strong>eine</strong> immer gleichbleibende Quelltemperatur und <strong>eine</strong> Kühlfunktion im Sommer: nicht jederichtige Lösung heißt Geothermie. Es gibt aber für jedes Gebäude <strong>eine</strong>richtige Lösung und immer öfter ist es <strong>eine</strong> Lösung, die die Nutzung vonErneuerbaren <strong>Energie</strong>n <strong>mit</strong> einbezieht.“Halbieren Sie Ihre Heizkosten!Mit Geothermie.Die Geothermie als besonders sparsame und effiziente Form der Wärmeversorgungfür Betriebsgebäude hat in den letzten Jahren bereits <strong>viel</strong>e Unternehmerüberzeugt. Nach <strong>eine</strong>r Amortisationszeit von nur 6 bis 10 Jahrenkann Geothermie die Heizkosten um bis zu 50 % reduzieren. Dabei ist dieZeitspanne von den jeweiligen Gegebenheiten abhängig: Die Amortisationszeitist umso kürzer, je höher das vorhandene geothermische Potenzialist. Und gerade das Niederrheingebiet kann hier Spitzenwerte vorweisen!Informieren Sie sich jetzt über Möglichkeiten und Einsparpotenziale für IhrenBetrieb. Wir beraten Sie gern:Fon: 02154 8929741Mail: info@geobit-energie.dewww.geobit-energie.deGiesserallee 19 · 47877 <strong>Willich</strong>5