DRUCKLUFT KOMMENTARE - Atlas Copco
DRUCKLUFT KOMMENTARE - Atlas Copco
DRUCKLUFT KOMMENTARE - Atlas Copco
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Holger Krajak,<br />
technischer Leiter<br />
bei Albert Weber<br />
in Neuenbürg:<br />
„Der Schrauber<br />
entdeckt alle<br />
möglichen<br />
Fehler!“<br />
Schraubzyklen, wie der Hersteller versichert.<br />
Die Prozesssicherheit liegt auf<br />
der Stufe 4; sie wird durch eine direkte<br />
Messung des Drehmoments über einen<br />
eingebauten Messwertgeber sichergestellt.<br />
Wer seine Anwendungen dokumentieren<br />
muss oder will, muss auf<br />
Technik dieser Prozesssicherheitsstufe<br />
zurückgreifen. Sobald der Schrauber in<br />
das übergeordnete Fertigungsleit- oder<br />
Qualitätssicherungssystem integriert<br />
wäre, was mit ETX möglich ist, läge die<br />
höchste Prozesssicherheitsstufe 5 vor.<br />
Um den Prozess unter der nötigen<br />
Kontrolle zu haben, überwacht die<br />
Schrauber-Steuerung zu jedem Zeitpunkt<br />
der Montage die verschiedenen<br />
Schraubkurven. Dazu gehört der Verlauf<br />
des Drehmoments über der Zeit<br />
oder die Längung der Schraube in<br />
Abhängigkeit vom Drehmoment. Die<br />
Software vergleicht die abgegriffenen<br />
Pumpen. Das Werk in Neuenbürg bei<br />
Pforzheim am Rande des Schwarzwaldes<br />
hat sich auf Zylinderköpfe spezialisiert.<br />
Hier werden pro Jahr rund<br />
200 000 Zylinderköpfe, 100 000 Getriebegehäuse<br />
und diverse Pleuel in<br />
unterschiedlichen Stückzahlen produziert.<br />
Von weltweit rund 550 Mitarbeitern<br />
sind in Neuenbürg gut 170 beschäftigt.<br />
SCHRAUBMONTAGE<br />
Werte mit den Vorgaben<br />
und bricht,<br />
sobald sie einen<br />
Fehler entdeckt,<br />
den Schraubvorgang<br />
ab.<br />
Der Werker<br />
kann in diesem Fall<br />
nicht weiter montieren.<br />
Er erhält zusätzlich<br />
ein rotes Licht, das ihm den<br />
Abbruch signalisiert. Er muss die<br />
Schraube entsorgen, den Fehler beheben<br />
und eine neue nehmen. Auch wenn<br />
er zwei Mal dieselbe Schraube anzuziehen<br />
versucht, erhält er eine Warnmeldung.<br />
„Wir haben eine Positionskontrolle<br />
eingebaut, die den Schrauber nur<br />
freigibt, wenn man beide Schrauben<br />
nacheinander in der richtigen Reihenfolge<br />
montiert“, erklärt Holger Krajak.<br />
Die beiden Näherungsschalter ergänzt<br />
ein Kontrollsensor für das Vorhandensein<br />
des Pleuels. „So kann der Mitarbeiter<br />
jede Schraube nur genau einmal<br />
montieren.“ Erst wenn beide grünen<br />
Lichter leuchten, ist das Bauteil „i. O.“<br />
(in Ordnung) verschraubt. Für die Signalleuchte<br />
hat man die Ein- und Ausgänge<br />
der Steuerung von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong><br />
genutzt, die auch den Schrauber steuert.<br />
Maximale Prozesssicherheit<br />
Bei allen aufgezählten Fehlern – wie<br />
Materialaufwürfen, Gewindefehlern,<br />
falschen Schrauben, schadhaften Auflageflächen,<br />
zu lose oder zu fest angezogenen<br />
Schrauben – ergäbe sich eine völlig<br />
andere Schraubkurve als in der Sollvorgabe.<br />
Die Steuerung würde alle diese<br />
Abweichungen feststellen und gäbe<br />
kein i. O. Und zwar so zuverlässig, dass<br />
Krajak sich festlegt: „Es gäbe andere<br />
Systeme, die diese Montageaufgabe<br />
Das Wichtigste<br />
� Das ETX-Schraubsystem montiert<br />
mit einer Drehmomentgenauigkeit<br />
von ± 2,5 % über 6 Sigma.<br />
� Aus dem Express-Baukastensystem konstruiert,<br />
steht Ihnen der fertige ETX-Schrauber<br />
in rund drei Wochen zur Verfügung.<br />
� ETX-Spindeln eignen sich für die<br />
dokumentationspflichtige Montage der<br />
Prozesssicherheitsstufen 4 und 5<br />
(Stufe 5 bei Integration ins<br />
Leitsystem).<br />
Automobilzulieferer<br />
lösen könnten.<br />
Aber ich kenne<br />
keines, das mir<br />
diese Prozesssicherheitbietet.“<br />
Um die Kurzzeit-Maschinenfähigkeit<br />
zu ermitteln,<br />
hat Krajak übrigens in der<br />
kurzen Testphase gut zwei<br />
Dutzend Schrauben auf Maß gelängt,<br />
eingeschraubt, herausgedreht und wieder<br />
vermessen. Dabei ergab sich eine<br />
Maschinenfähigkeit von c m = 3,04 und<br />
c mk = 2,07. Diese Prüfung wird während<br />
der gesamten Produktionsphase zu<br />
Statistikzwecken regelmäßig wiederholt.<br />
tp<br />
i<br />
ETX-Schraubsystem: 365<br />
Pleuelfertigung<br />
Die geschmiedeten Pleuel werden aufgesägt<br />
oder gecrackt. Bei den gesägten<br />
Teilen ist eine exakte Trennfläche nötig;<br />
dann werden zwei Pass- und Gewindebohrungen<br />
eingebracht, Schrauben eingedreht<br />
und festgezogen. Der Kunde löst<br />
die Schrauben, montiert die Pleuel auf<br />
die Kurbelwelle und verschraubt ein<br />
zweites Mal.<br />
Eine neuere Technologie ist das Cracken.<br />
Hier werden die Teile mit einem Laser<br />
vorgeritzt und gebrochen statt gesägt.<br />
Der Vorteil: Beide Einzelteile lassen sich<br />
anschließend besser fügen, weil sie<br />
genau an einer Stelle aufeinander passen.<br />
Folglich können die Gewindebohrungen<br />
schon vorher eingebracht werden,<br />
und auf die Passbohrungen kann verzichtet<br />
werden.<br />
DK 1/2007 23