Klein, M. (2001). Kinder aus alkoholbelasteten Familien – Ein ...
Klein, M. (2001). Kinder aus alkoholbelasteten Familien – Ein ...
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einsetzenden Missbrauchs- und Abhängigkeitsprobleme bei <strong>Kinder</strong> von Alkoholikern<br />
verstanden werden.<br />
Wilson & Orford [38] betonen die Spannung, die in einer Familie entstehen kann, wenn<br />
die Mitglieder die Stimmungen des möglicherweise schwerbetrunkenen suchtkranken<br />
Elternteils antizipieren. Zu diesen gehören Aggressivität, Ärger, Verwirrtheit und<br />
Depression. Exzessives Trinken kann in <strong>Familien</strong> für eine stark angespannte Stimmung<br />
sorgen, die dann wiederum den Kommunikationsprozess unterbricht oder verdirbt.<br />
Dass gerade <strong>Familien</strong>feste wie Weihnachten, Ostern, andere hohe Feiertage und<br />
Geburtstage in der <strong>Familien</strong>ritualforschung [39] als besonders sensibel für stark<br />
belastete <strong>Familien</strong> gefunden wurden, mag zu einem großen Teil auch an den<br />
Veränderungen der intrafamilialen Kommunikation zu solch wichtigen Anlässen liegen,<br />
wenn ein Elternteil unter starker Alkoholintoxikation steht.<br />
Aber auch Gewalthandlungen treten im Kontext familialen Alkoholismus häufiger auf.<br />
Junge Erwachsene, die in einer Familie mit einem alkoholabhängigen Vater<br />
aufgewachsen sind, erinnern sich sowohl häufiger daran, selbst physische Gewalt<br />
erfahren zu haben, als auch Zeuge von Gewalthandlungen an anderen<br />
<strong>Familien</strong>angehörigen durch den Vater geworden zu sein [37].<br />
Resilienzen<br />
Gerade in jüngster Zeit fokussiert die Forschung auf <strong>Kinder</strong>, die trotz stressreicher<br />
und teilweise traumatisierender Lebenserfahrungen völlig oder weitgehend psychisch<br />
gesund geblieben sind [14, 38]. Gemäß dem vorherrschenden pathologieorientierten<br />
Forschungsparadigma war bislang bei erwachsenen <strong>Kinder</strong>n <strong>aus</strong> <strong>Familien</strong> mit einem<br />
Abhängigen meist die psychopathologische und weniger die salutogenetische