27.11.2012 Aufrufe

Klein, M. (2001). Kinder aus alkoholbelasteten Familien – Ein ...

Klein, M. (2001). Kinder aus alkoholbelasteten Familien – Ein ...

Klein, M. (2001). Kinder aus alkoholbelasteten Familien – Ein ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Ein</strong>führung<br />

Dass Alkoholbelastungen in der Familie ein Risiko für die Entwicklung der <strong>Kinder</strong> der<br />

nächsten Generation darstellen, ist seit langem bekannt. Dennoch wurde dieses<br />

Problem überwiegend ignoriert und geleugnet, so dass die diesbezügliche Forschung<br />

am Anfang des 21. Jahrhunderts, speziell in Deutschland, weit hinter den<br />

Notwendigkeiten zurückliegt. Der vorliegende Beitrag vermittelt daher zunächst<br />

grundlegende Ergebnisse der bisherigen Forschung, die überwiegend <strong>aus</strong> den USA<br />

kommt. Abschließend werden Perspektiven für die weitere Forschung und die<br />

Innovation der Praxis diskutiert.<br />

Überblick<br />

<strong>Kinder</strong> alkoholabhängiger Eltern weisen insgesamt ein erhöhtes Risiko in Bezug auf<br />

eine spätere Suchtstörung und Verhaltens- und Erlebensstörungen in Kindheit und<br />

Jugend auf [1]. <strong>Kinder</strong> von Suchtkranken wurden wiederholt in der Forschung als die<br />

größte Risikogruppe bezüglich der Entwicklung einer eigenen Suchterkrankung<br />

identifiziert und mit ihren Risikomerkmalen <strong>aus</strong>führlich beschrieben [2]. Diese<br />

Gefährdung naher <strong>Familien</strong>angehöriger im Umfeld von Suchtstörungen ist bereits seit<br />

langem bekannt. Nachdem in der Antike Plutarch den Leitsatz „Trinker zeugen Trinker“<br />

prägte, begann seit dem 18. Jahrhundert, <strong>aus</strong>gelöst durch die Ginepidemie in England<br />

und wenig später durch weitere Alkoholkrisen in den Ländern der frühen industriellen<br />

Revolution, eine systematische Beschäftigung auch mit den familiären Risiken des<br />

Alkoholismus [3]. In einem für die damalige Zeit beeindruckenden Sammelreferat hat<br />

Oort [4] den Stand der epidemiologischen und experimentellen Forschung zum <strong>Ein</strong>fluss<br />

elterlichen Alkoholmissbrauchs auf die folgende Generation zusammengefasst.<br />

Dennoch gerieten die Probleme der <strong>Kinder</strong> in suchtbelasteten <strong>Familien</strong> immer wieder in<br />

Vergessenheit. Erst seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts ist eine

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!