Journal 4-2010 2585.54 KB | PDF - St.-Antonius-Hospital
Journal 4-2010 2585.54 KB | PDF - St.-Antonius-Hospital
Journal 4-2010 2585.54 KB | PDF - St.-Antonius-Hospital
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Bild:<br />
Rembrandt,<br />
Heilige Familie mit<br />
dem Vorhang, 1646<br />
<strong>St</strong>aatliche<br />
Kunstsammlung<br />
Kassel Wilhelmshöhe<br />
Abgedruckt in:<br />
Das Licht scheint in<br />
der Finsternis.<br />
Agentur des<br />
Rauhen Hauses<br />
Hamburg <strong>2010</strong><br />
Ein Vorhang wird zur Seite gezogen und gibt den<br />
Blick frei auf eine ganz alltägliche Familienszene.<br />
Wie auf einer Bühne ist dort eine holländische<br />
Familie zur Zeit Rembrandts zu sehen.<br />
Eine Frau hat ihr kleines Kind aus der Wiege geholt<br />
und hält es nun auf ihrem Schoß liebevoll umfangen.<br />
Das Kind berührt die Mutter zärtlich und scheint ihr<br />
etwas ins Ohr sagen zu wollen. In der Mitte des<br />
Bildes flackert ein Feuerchen und verbreitet wohlige<br />
Wärme, eine Katze wärmt sich daran.<br />
Als Betrachter des Bildes ist man angerührt von<br />
diesem Moment zärtlicher Nähe zwischen Mutter<br />
und Kind und möchte nicht stören, vielmehr verspürt<br />
man den Impuls, einen Schritt zurückzutreten und<br />
den Vorhang leise zuzuziehen. Aber halt, da fällt der<br />
Blick auf den dunklen Hintergrund des Gemäldes.<br />
Dort arbeitet ein Mann mit Holz. Damit gibt Rembrandt<br />
einen Hinweis, um welche Familie es sich hier<br />
handelt, die Heilige Familie, denn Josef war Zimmermann.<br />
Keine Krippe ist zu sehen, keine Hirten, nicht Ochs<br />
und Esel. Die Maler des 17. Jahrhunderts versetzen<br />
oft das Ereignis der Geburt Jesu in ihre Zeit. Maria<br />
und die anderen Beteiligten tragen dann Kleidung<br />
nach der damaligen Mode. Die Maler wollen damit<br />
zeigen, dass die Geburt Jesu nicht ein Ereignis in<br />
vergangenen Zeiten war, sondern für die Menschen<br />
der Gegenwart von Bedeutung ist. Aber die Heilige<br />
Familie bleibt immer als solche zu erkennen. Rembrandt<br />
geht noch einen Schritt weiter. Er zeigt eine<br />
ganz normale Familie, eine alltägliche Familienszene.<br />
Der geöffnete Vorhang lüftet so das Geheimnis der<br />
Menschwerdung Gottes. Der ewige Gott begibt sich<br />
hinein in unser Leben. Nicht nur im Außergewöhnlichen,<br />
Spektakulären lässt Gott sich suchen und<br />
finden.<br />
DAS LICHT SCHEINT<br />
IN DER FINSTERNIS<br />
Gott wird in diesem Kind Mensch mitten in unserer<br />
Welt, in der Mitte unseres Lebens. Gott kommt in unsere<br />
Welt, in unser Leben, weil er die Liebe ist.<br />
Auf dem Gemälde von Rembrandt fällt Licht von<br />
außen auf Mutter und Kind. Das Licht aus Gottes<br />
Ewigkeit zeigt uns dieses Bild der Liebe.<br />
Die Liebe der Mutter erzählt uns etwas von Gottes<br />
Liebe zu seinen Menschenkindern: Sie ist genauso<br />
selbstlos, innig, voraussetzungslos und geht für ihr<br />
Kind bis zum Letzten. Wenn wir daran glauben, dass<br />
wir in jedem Menschen Gott schauen, dann können<br />
wir in jedem menschlichen Angesicht, das uns<br />
begegnet, ein Bild der Liebe Gottes erkennen.<br />
Das Gemälde Rembrandts gibt uns den Hinweis, dass<br />
es auf die Liebe ankommt. Welche Zeichen der Liebe<br />
verschenke ich z.B. in meiner Familie, welche an<br />
meinem Arbeitsplatz oder als Patientin und Patient<br />
hier im Krankenhaus?<br />
Die Zeit zwischen Weihnachten und Ostern lädt uns<br />
ein, dem Geheimnis der Menschwerdung Gottes<br />
wieder neu auf die Spur zu kommen. Rembrandt hat<br />
für uns den Vorhang ein wenig gelüftet, und wir<br />
schauen die Liebe, die mit diesem Kind in die Welt<br />
gekommen ist. Die Liebe ist es auch, die den<br />
erwachsenen Jesus am Ende seines irdischen Lebensweges<br />
für uns ans Kreuz gehen lässt. Als er<br />
stirbt, so heißt es im Evangelium, da zerreißt der<br />
Vorhang im Tempel. Das Allerheiligste öffnet sich für<br />
alle Menschen. Der zerrissene Vorhang im Tempel ist<br />
ein Zeichen dafür, dass Jesus Christus uns den Weg<br />
geöffnet hat hin zu unserem Vater.<br />
In den Vorhang auf dem Bild ist schon Bewegung gekommen,<br />
wenn er einmal ganz aufgezogen sein wird.<br />
Wenn einmal kein Vorhang, kein Verhängnis, nichts<br />
Trennendes mehr da sein wird zwischen Gott und<br />
uns, dann ist Gott ganz unsere Gegenwart.<br />
Für das<br />
Seelsorgeteam:<br />
Pfarrerin<br />
Ulrike Sommer<br />
22<br />
23<br />
DIE DIALYSE, EINSEGNUNG DER 1. BAUPHASE AM 12.12.<strong>2010</strong><br />
1. Bauabschnitt des neuen Dialyse-Zentrums fertig gestellt<br />
„Wir liegen perfekt in der Zeit und ich freue mich schon darauf,<br />
wenn im nächsten Jahr auch der 2. Bauabschnitt fertig gestellt<br />
ist“, strahlte <strong>St</strong>ationsleiter Jules van<br />
Opijnen, der eigens seinen Urlaub unterbrochen<br />
hatte, um mit den anderen Mitgliedern<br />
des bereichsübergreifenden Planungsteams<br />
die Fertigstellung des 1.<br />
Bauabschnitts des neuen Dialyse-Zentrums<br />
zu begutachten.<br />
Der fertiggestellte Funktionsbereich im<br />
zweiten Obergeschoss beherbergt nicht<br />
nur die Wartungs-, Lager- und Technikräume,<br />
sondern auch Umkleide-, Büround<br />
Aufenthaltsräume für das Personal.<br />
Kurze Wege innerhalb des zweigeschossigen neuen Dialyse-<br />
Zentrums ermöglichen intern einen schnellen Zugang zum<br />
Patienten-Betreuungsbereich im dritten Obergeschoss,<br />
der nun bei laufendem Dialysebetrieb weiter ausgebaut wird.<br />
Ein Wochenende lang hatten viele fleißige Helfer bei der<br />
Einrichtung der ansprechend gestalteten Räumlichkeiten kräftig<br />
mit angepackt und sämtliche Geräte, die aus der alten<br />
Dialyse für das neue Zentrum eingeplant<br />
waren, fachgerecht transportiert.<br />
Das neue Zentrum setzt nicht nur durch<br />
modernste Technik und großzügige Kapazitäten<br />
Maßstäbe, sondern überzeugt auch<br />
mit einer auf die Anforderungen von Patienten,<br />
Ärzten und Pflege-Personal optimal ausgerichteten<br />
Raumkonzeption, wie der Leitende<br />
Arzt der Abteilung Nephrologie/<br />
Dialyse, Privatdozent Dr. med. Rolf Dario<br />
Frank, betont: „Von der Kernzone in der<br />
Patientenbetreuung lässt sich ein großer Teil<br />
der Behandlungszimmer direkt einsehen; dennoch sorgt die<br />
moderne und freundliche Gestaltung für eine stimmige<br />
Atmosphäre. Davon sind Patienten und Personal begeistert.“