Journal 4-2010 2585.54 KB | PDF - St.-Antonius-Hospital

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„ES GIBT KEINE ALTERNATIVE ZUR SCHULMEDIZIN IN DER KREBSTHERAPIE“ Das war eine der wichtigsten Aussa- gen von Professor Dr. Hans-Josef Beuth während seines interessanten Vortrags beim diesjährigen Brustaktionstag. Der Gründer und Leiter des Instituts zur wissenschaftlichen Evaluation naturheilkundlicher Verfahren an der Kölner Uniklinik weiß, wovon er spricht. Und stellte deutlich klar, dass viele Methoden und Mittelchen der sogenannten Alternativmedizin nicht nur teuer, sondern auch ausgesprochen gefährlich sind. Denn sie sind oft gar nicht oder nur unzureichend wissenschaftlich erforscht oder schlicht und ergreifend ohne Wirkung und bescheren so höchstens der Herstellerfirma Umsatzwunder. P E R Ü C K E N F A C H G E S C H Ä F T S A LO N TH O M AS Rosenallee 15 • Eschweiler • Tel. 02403-2 21 19 / 27178 Aber dann ist es für viele Patienten bereits zu spät. Denn oftmals wurde nicht nur viel Geld, sondern vor allem auch wertvolle Zeit mit den angeblichen Wundermittelchen vergeudet, so dass die Krebserkrankung bereits deutlich weiter fortgeschritten ist und die Heilungschancen dementsprechend geringer werden. Der Gast aus Köln – übrigens gebürtiger Aachener – hatte aber nicht nur Warnungen aus seiner umfangreichen Erfahrung mit nach Eschweiler gebracht. Er präsentierte unterhaltsam dem interessierten Publikum eine Fülle wissenschaftlich fundierter Empfehlungen aus seinen Büchern „Gut durch die Krebstherapie“ und „Krebs ganzheitlich behandeln“ zur ergänzenden, sogenannten komplementären Krebsmedizin − sowie viele einfache und kostengünstige Tipps, um mit gesunder Ernährung und vernünftiger Bewegung, aber auch mit Gesprächstherapien und Entspannung dem Körper besonders in der Zeit nach einer schweren Erkrankung etwas Gutes zu tun. So könne die Komplementärmedizin eine optimale Maßnahme sein − aber nur als Ergänzung zur Standardtherapie, beispielsweise der Chemooder Strahlentherapie und zur sanften Hilfe bei den oft gravierenden Nebenwirkungen dieser Therapien. Die Besucherinnen nutzten ausgiebig die Gelegenheit für Fragen an den Professor und informierten sich − nachdem dieser unter großem Beifall die Veranstaltung im vollbesetzten und stimmungsvoll dekorierten Elisabethheim verlassen hatte − im Foyer anhand des dort ausliegenden Buchauszugs sowie weiterer Infoflyer zur Krebsbehandlung. Sich etwas Schönes gönnen – die Auswahl ist groß Nach der Pause hieß es „Männer müssen draußen bleiben“ im Elisabethheim, denn bei der schon traditionellen Modenschau zum Brustaktionstag führten selbst an Brustkrebs erkrankte und wieder geheilte Models vor, dass Patientinnen sich dank schicker Perücken und Kopfbedeckungen sowie toller Dessous und Bademoden auch mit Prothesen etwas Gutes gönnen sollten. Abgerundet wurde die gelungene Veranstaltung durch musikalische Unterhaltung sowie durch Infostände verschiedener Anbieter − beispielsweise aus den Bereichen Permanent Make-Up, Sanitätsbedarf und Orthopädie – auch die Selbsthilfegruppe „Lichtblick“ und der Förderverein Onkologischer Schwerpunkt e.V. gaben Einblicke in ihr Angebot. Sie glauben nicht, was alles möglich ist! Viele Tipps halten auch die Damen der 14 15 Selbsthilfegruppe „Lichtblick“ sowie die Krebsberatungsstelle Aachen – die auch regelmäßig Sprechstunden in Eschweiler anbietet – bereit. Sehr nützlich ist zudem die Broschüre „Mit Leib und Seele leben“ der Krebsberatungsstelle NRW. Das Heft listet nicht nur Adressen von Krebsberatungsstellen, Krebsnachsorge-Sportgruppen sowie von Psycho-Onkologen und Selbsthilfegruppen auf, es informiert auch beispielsweise über komplementärmedizinische Möglichkeiten in der Krebstherapie, psycho-onkologische Maßnahmen sowie Enzymtherapien. Euregio-Brust-Zentrum · Eschweiler Schminkseminar von Frauen für Frauen Dienstag 11. Januar 2011 von 17 bis 19 Uhr Alles, was betroffenen Frauen das Leben erleichtert Kostenloses Schminkseminar für an Brustkrebs erkrankte Frauen bei MALU WILZ Aachen, Dahmengraben 12-14 Anmeldung unter 02403 - 76 11 62 ERFAHRUNG • KOMPETENZ • VERTRAUEN Das Leben ist schön (Angelika Nain) Programm · Camouflage Make up Von Hautärzten mit entwickelt. Bei krankheitsbedingtenHautveränderungen. · Augenbrauen und Wimpern Nachbessern mit Stiften und Puder. Wir freuen uns auf Sie Malu Wilz
seit 1907 10 JAHRE LICHTBLICK - EIN GLÜCKSFALL FÜR FRAUEN MIT BRUSTKREBS Zum ersten Abend der Selbsthilfegruppe am 6. November 2000 konnten die beiden Initiatorinnen gleich sieben betroffene Frauen begrüßen, von denen auch heute noch vier Frauen zu den monatlichen Treffen kommen. „Wir wollten von Anfang an kein Kaffeekränzchen sein, denn vorrangig waren für uns der Erfahrungs- und Informationsaustausch sowie der besondere Gesprächsbedarf in einer Lebenssituation mit Brustkrebs. Denn oft möchten die Frauen nicht mit Familie oder Freunden über ihre Sorgen sprechen oder sie haben den Eindruck, dass der Partner sich zurückzieht. Dahinter steckt nicht selten auch Unsicherheit bei der Bewältigung einer belastenden Krankheitssituation Industrie & Gewerbe Stahlkonstruktionen Anlagenbau Messebau Fassadenbau Industrietore Brandschutz Metallbau Service Wartung, Reparaturen, UVV-Sicherheitsprüfungen Garagenbau Wahlen GmbH & Co. KG Langwahn 35-39 D-52249 Eschweiler Tel.: 02403-4041-0 Fax: 02403-404144 Diagnose: Brustkrebs Jährlich erhalten etwa 50.000 Frauen in Deutschland diese Diagnose. Oftmals ein Schock, begleitet von Fragen und auch Selbstvorwürfen – denn viele Frauen unterziehen sich erst sehr spät einem modernen Diagnostikund Therapieverfahren. Doch je früher diese heimtückische Krankheit erkannt wird, umso besser sind die Heilungs-Chancen. Auch Euphrosine Schmid und Gisela Sonntag bekamen vor mehr als zwölf Jahren die Diagnose Brustkrebs mitgeteilt und hatten auch nach ihren ersten Therapien im St.-Antonius-Hospital noch Gesprächsbedarf. Gesprächsbedarf mit anderen Betroffenen – hier half Susanne Breuer vom Sozialdienst und unterstützte das Engagement der beiden Betroffenen bei der Gründung einer Selbsthilfegruppe. – deshalb bieten wir auf Anfrage für Angehörige von Brustkrebs-Erkrankten separate Einzelgespräche an“, erzählt Gisela Sonntag, die wie Euphrosine Schmid dankbar die Angebote professioneller Unterstützung – etwa in Form von Seminaren zum Leiten einer Selbsthilfegruppe – angenommen hat. Rückhalt und Zuversicht Seit 2003 besteht zudem ein intensiver Kontakt und Informationsaustausch mit dem Euregio-Brust-Zentrum, doch – so betont Euphrosine Schmid: „Wir können und wollen keine medizinische Beratung vornehmen. Jedoch tauschen wir bei unseren Treffen unsere Erfahrungen mit Ärzten und mit tür Therapeuten sowie verschiedenen Behandlungsformen- und Phasen beispielsweise Chemotherapie, Bestrahlungen und Anschluss-Heilbehandlungen, aber auch Prothesen und Medikamenten aus. Außerdem helfen wir bei der Beantragung von Schwerbehinderten- Ausweisen und Rente, nehmen an Fachvorträgen und Informationsveranstaltungen teil und diskutieren über neue wissenschaftliche Erkenntnisse der Krebsbehandlung. Und vor allem versuchen wir, neuen Mitgliedern unserer Gruppe Hoffnung und Zuversicht zu geben. Denn nur wenn die Frauen lernen, die Krankheit zu akzeptieren, können sie Mut finden, trotz der Krebserkrankung wieder mit Freude und Spaß am Leben teilzunehmen.“ Ihr Glaser in Eschweiler Reparaturverglasung Spiegel-und Glasschleiferei Vitrinen nach Maß Laden-und Messebau Einrahmungen Funktionalität & Design Ganzglasduschen • auch behindertengerecht Glas-Service GOLKE GmbH Talstraße 74 • 52249 Eschweiler Tel. 02403-28926 • Fax 02403-28909 glas-golke@t-online.de w w w . g l a s - g o l k e . d e ohne tür 16 17 Ängste überwinden und neue Freundschaften knüpfen Die regelmäßigen Treffen finden jeweils am 1. Montag eines Monats um 19.00 Uhr in Raum 4 des Elisabethheims – hinter dem Hauptgebäude des Hospitals – statt. Etwa 50 brustkrebserkrankte Frauen haben in den vergangenen zehn Jahren die Möglichkeit des Austauschs mit anderen Betroffenen genutzt. Derzeit kommen meist 8 – 15 Damen der aktuell 25 Mitglieder zählenden Gruppe zu den regelmäßigen Treffen. Viele haben engere Freundschaften geschlossen – einige haben auch den Kampf gegen den Krebs verloren. Euphrosine Schmid, die gelernte Altenpflegerin ist, steht beim Abschied Nehmen zur Seite. Den verstorbenen Frauen aus der Gruppe gedachten die Lichtblick- Frauen auch am Jubiläumsabend, bei dem – nach einem ökumenischen Wortgottesdienst in der Krankenhauskapelle und einem Fachvortrag von Frau Dr. Anastasia Fleuster zum Thema „Chemotherapie und neue Substanzen“ ein unterhaltsamer Rückblick auf zehn Jahre Engagement für Mut, Hoffnung und Zuversicht im Mittelpunkt stand. Das Engagement der Frauen würdigte besonders Helga Ebel, die Leiterin der Krebsberatungsstelle Aachen. Dank an die Gründerinnen übermittelten im Namen der ganzen Gruppe Helga Simons und Brigitte Emmerich. Die etwa 40 Gäste des Abends genossen nicht nur das gemütliche Zusammensein und ließen sich mit Kuchen und einem kleinen Imbiss verwöhnen, sie konnten sich dank der liebevoll gestalteten Collagen auch ein Bild von den geselligen Unternehmungen der Damen machen. Den krönenden Abschluss des Abends bildete der Auftritt von Daniela Bosenius. Diese überzeugte nicht nur mit ihrer besonderen Mimik und Gestik, sondern auch mit ihrer feinfühligen Altstimme und einem abwechslungsreichen Repertoire. Bei dem Knef-Song „Für dich soll’s rote Rosen regnen“ hatten viele der mitsingenden Besucherinnen noch Tränen vor Rührung in den Augen. „Doch als Daniela Bosenius als Zugabe „Das Mädchen mit den drei blauen Augen“ von Georg Kreisler zum Besten gab, mussten wir uns einfach kugeln vor Lachen“, blickt Gisela Sonntag auf den gelungenen Jubiläumsabend zurück. Die Selbsthilfegruppe „Lichtblick“ für Frauen mit Brustkrebs: eine fröhliche Gruppe, die Rückhalt bietet, um auch in schwierigen Situationen die Freude am Leben nicht zu verlieren.
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Seite 13 und 14: HIER IST WAS LOS Verabschiedung in
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