17.08.2012 Aufrufe

No Risk, no Fun Risk von Stratair

No Risk, no Fun Risk von Stratair

No Risk, no Fun Risk von Stratair

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

122 SEGELFLUG FMT 06 | 10 JoAchIM SchuMAnn<br />

Schaut man auf das Angebot der alpenländischen Firma <strong>Stratair</strong>-Modelltechnik,<br />

so findet man überwiegend Wettbewerbsmodelle der Klassen F3B, F3F,<br />

F5D, usw.. Bin ich da also falsch bei der Suche nach einem kompakten Segler für<br />

jeden Tag? Keineswegs, beim genaueren Hinsehen zeigen sich einige<br />

geeignete und bezahlbare Modelle, die durchaus auch wettbewerbstauglich<br />

sind, was aber logischerweise nicht gegen den Alltagseinsatz<br />

spricht. Etwa der <strong>Risk</strong>. Leistung kann keine Sünde sein, Qualität auch nicht.<br />

kategorie?<br />

Modellgröße und -auslegung des <strong>Risk</strong> passen<br />

in die Schublade HLG, jene Modellkategorie,<br />

die schon Anfang der 80er Jahre Einzug auf<br />

den Modellfluggeländen gehalten hat, seitdem<br />

eine feste Größe ist und immer wieder<br />

verfeinert und dank moderner Materialien<br />

verbessert wurde. Anfangs hatten diese<br />

Schleudersegler als Antrieb lediglich die<br />

Kraft aus dem Arm des Werfers. Kleine und<br />

leichte Antriebe sowie RC-Komponenten<br />

erlaubten später die Motorisierung dieser<br />

kompakten Segler und machten daraus sogenannte<br />

Mini-Hotliner. Den <strong>Risk</strong> gibt es in<br />

beiden Versionen. Im Gegensatz zum reinen<br />

Segler mit Abziehnase hat die E-Variante<br />

eine stumpfe Rumpfnase mit eingebautem<br />

30-mm-Kopfspant. Außerdem ist das Heckrohr<br />

um 10 cm länger.<br />

Was kommt daher?<br />

<strong>Stratair</strong> bietet die Option, die angebotenen<br />

Modelle auch flugfertig zu liefern. Bei unserem<br />

Testmuster sollte jedoch die <strong>no</strong>rmalerweise<br />

übliche Lieferversion betrachtet werden. Diese<br />

sieht als E-Segler folgendermaßen aus: am<br />

kohlefaserverstärkten GFK-Rumpfboot ist ein<br />

Kohlerohr als Heckausleger bereits verklebt.<br />

Die Bowdenzüge sind installiert und der Zugang<br />

zu Antrieb und RC-Ausrüstung erfolgt<br />

durch einen Kabinendeckel. Die einteilige<br />

GFK-Fläche wird mit einer zentralen Schraube<br />

auf dem Rumpf gehalten und hinten durch<br />

einen Bolzen fixiert. Die Öffnung für die Kabelverbindung<br />

zwischen Rumpf und Tragfläche<br />

muss <strong>no</strong>ch eingebracht werden. Das einteilige<br />

V-Leitwerk, selbstverständlich aus GFK,<br />

wird mit einer durchgehenden Schraube am<br />

Rumpfende gehalten, ist also auch abnehmbar.<br />

Die Unterseite des fertigen Leitwerks ist dem<br />

Kohlerohr angepasst, was für den richtigen<br />

Sitz sorgt. Das Glanzstück im wahrsten Sinne<br />

des Wortes ist die hochstabile, einteilige<br />

Tragfläche mit zweifacher V-Form. Wie beim<br />

Leitwerk sind die Ruder bereits in der Form<br />

anscharniert. Die Flächenservos verschwinden<br />

unter GFK-Deckeln mit Gestängeschutz.<br />

Verarbeitung und Oberflächenqualität lassen<br />

keine Wünsche offen. Die Lackierung (unten<br />

Rot, oben Weiß/Rot) verleiht dem <strong>Risk</strong> ein<br />

ansprechendes Äußeres und verspricht gute<br />

Erkennbarkeit in der Luft.<br />

Was <strong>no</strong>ch benötigt wird?<br />

Logisch, ein maßgeschneiderter Antrieb! <strong>Stratair</strong><br />

bietet eine verlässliche Antriebsempfehlung.<br />

Aber auch Alternativen sind möglich. So<br />

war bei mir <strong>von</strong> einem ähnlich ausgelegten<br />

Modell <strong>no</strong>ch ein kompletter Antrieb vorhanden.<br />

Die Reisenauer-Kombination aus kleinem<br />

Außenläufer (2212), Micro-Edition 5:1 und Luftschraube<br />

13 × 11 auf HM-Aufnahme mit Spinner<br />

passt wie angegossen zu dem Modellchen.<br />

Dazu kommen 2 oder 3 Lipos mit 1.500 – 1.800<br />

mAh Kapazität und ein 30A-Regler, in diesem<br />

Fall ein Dymond smart 30 plus. Mit der Servo-<br />

Empfehlung Dymond D60 liegt man bei einem<br />

sehr guten Preis/Leistungsverhältnis, es bleibt<br />

nur <strong>no</strong>ch die Entscheidung, ob das V-Leitwerk<br />

mit einem oder zwei Servos angelenkt werden<br />

soll. Viel Platz verbleibt dann nicht mehr, so<br />

dass der Empfänger einer der kleineren sein<br />

sollte. Ein ACT DSL 6 passt gerade <strong>no</strong>ch in den<br />

Rumpfbereich unter der Tragfläche.<br />

Ein wenig arbeit bleibt<br />

Es sind einige Installationsarbeiten zu verrichten,<br />

die aufgrund der verschiedenen Möglichkeiten<br />

einem hochwertigen Modell wie dem<br />

<strong>Risk</strong> auch eine gewisse Individualität verleihen.<br />

Dazu gehören besonders die Wahl und der<br />

Einbau des Antriebs. Die beiden Anlenkungen<br />

zum V-Leitwerk habe ich zusammengeführt<br />

und das entsprechende Servo an der Rumpf-<br />

Seitenwand befestigt, ebenso den Regler. Der<br />

Antriebsakku findet daneben ausreichenden<br />

Platz. Die Flächenservos müssen eingebaut,<br />

verkabelt und mit den Rudern verbunden werden.<br />

Die elektrische Verbindung zum Rumpf<br />

erfolgt aus Platzgründen über einen kleinen<br />

vierpoligen Zentralstecker, der nach dem Zusammenstecken<br />

locker unter der Tragfläche<br />

im Rumpfboot liegt. Nach dem Anbringen der<br />

Ruderhörner und der Servoabdeckungen ist<br />

das Fliegerchen startklar und kommt auf ein<br />

Abfluggewicht <strong>von</strong> 740 g.<br />

Leistungsstark<br />

Vom ersten Start weg überzeugt die Konstruktion<br />

durch sehr ausgewogene Flugeigenschaften.<br />

Mit Vollgas geht es zunächst im flachen<br />

Winkel nach oben, aber schon ein kurzer Zug<br />

am Höhenruder genügt, um diesen Winkel auf<br />

70 – 80 Grad zu erhöhen. Die Antriebskraft ist so<br />

gut bemessen, dass dieser Steigwinkel gehalten<br />

Die Querruder sind<br />

herstellerseits spaltfrei<br />

anscharniert. Die Farbe<br />

wurde vor dem Laminieren<br />

in der Form aufgebracht.<br />

Dank den passgenauen Schachtabdeckungen<br />

mit Gestängeschutz wird größerer<br />

Luftwiderstand vermieden.<br />

Die komplette E-Antriebseinheit des<br />

Testmodells; der Regler hat bereits seinen Platz<br />

an der Rumpfseitenwand gefunden.<br />

<strong>No</strong>


<strong>Risk</strong> <strong>von</strong> <strong>Stratair</strong><br />

Das Antriebskonzept<br />

Motor: Reisenauer 2212 mit micro edition 5:1<br />

Regler: Dymond smart 30 plus<br />

Akku: Hacker 3 S 1.500 mAh<br />

Luftschraube: Aeronaut Cam carbon 13 × 11“<br />

Spinner: HM 30 mm<br />

Alu-Mittelteil: HM 35 mm<br />

Drehzahl: 4.700 U/min<br />

Stromaufnahme: 20 A<br />

Leistung: 377,4W<br />

Anwendung: kleine bis mittlere E-Segler,<br />

Mini-Hotliner<br />

Bezug<br />

Motor: Reisenauer<br />

Regler: Staufenbiel<br />

Akku: z.B. Höllein<br />

Luftschraube: z.B. Höllein<br />

Spinner: z.B. Höllein<br />

Alu-Mittelteil: z.B. Höllein<br />

www.fmt-rc.de FMT-TEST 123<br />

<strong>Risk</strong>, <strong>no</strong> <strong>Fun</strong>


124 SEGELFLUG FMT 06 | 10<br />

Eine einfache Art und Weise, das V-Leitwerk<br />

schnell abnehmbar zu gestalten: die Befestigung<br />

mit nur einer durchgehenden Schraube.<br />

werden kann, das Modell insgesamt aber nicht<br />

überpowert. So erreicht man schon nach ca.<br />

20 Sekunden ausreichende Höhe für..., ja, was<br />

dann kommt, ist jedem selbst überlassen. Der<br />

<strong>Risk</strong> bietet jedenfalls einiges. Zunächst ist da<br />

die hervorragende Segelflugleistung. Besonders<br />

mit seinen Gleitflugeigenschaften klopft<br />

er an die Tür <strong>von</strong> durchaus größeren Modellen<br />

an. Die gute Richtungsstabilität (verlängertes<br />

Heckrohr!) trägt ihresgleichen dazu bei. Zu nennen<br />

ist auch das angenehme Steuerverhalten.<br />

Zahm, fast im Stile eines Einsteigermodells kann<br />

man sich voll auf die Thermiksuche konzentrie-<br />

Datenblatt SeGelFlUG<br />

Modellname: <strong>Risk</strong><br />

Verwendungszweck: Mini-Hotliner<br />

Hersteller/Vertrieb: <strong>Stratair</strong><br />

Preis: 189,00 €<br />

Modelltyp: Voll-GFK-Modell<br />

Lieferumfang: GFK-Rumpfboot mit eingebautem<br />

Kopfspant und montiertem Heckrohr (Kohle), Bowdenzüge,<br />

einteilige, verstärkte GFK-Fläche mit anscharnierten<br />

Querrudern, V-Leitwerk einteilig mit anscharnierten<br />

Rudern, Servo-Schachtabdeckungen, Kabinendeckel,<br />

Kleinteile, ein DIN A 4-Blatt mit Einstellwerten,<br />

bau- u. betriebsanleitung: deutsch,<br />

eine Seite und eine Skizze, Einstellwerte vorhanden<br />

aufbau:<br />

Rumpf: GFK, einfarbig und Kohlerohr<br />

Tragfläche: einteilig, GFK-Schalenbauweise, mehrfarbig<br />

Leitwerk: abnehmbar, GFK-Schalenbauweise, mehrfarbig<br />

Kabinenhaube: GFK/CFK, am Rumpf angeformt,<br />

abnehmbar<br />

Motoreinbau: Kopfspantmontage,<br />

Motorspant aus GFK, Durchmesser Motorspant: 30 mm<br />

ren. Damit ist der <strong>Risk</strong> auch eine gute Wahl bei<br />

schwachen Aufwindverhältnissen. Die Seitenruderfunktion<br />

habe ich übrigens nicht vermisst.<br />

Und dann ist da <strong>no</strong>ch die andere Seite.<br />

Genauso gut kann die schnell erreichte Höhe<br />

auch abgerockt werden. Senkrechte<br />

Sturzflüge machen aus dem braven<br />

Thermiksegler eine Rennmaschine.<br />

Keine Angst, da kann das Höhenruder<br />

nach dem Anstechen auch voll<br />

durchgezogen werden. Das gilt natürlich<br />

auch für den Kunstflug. Während die<br />

empfohlenen Ausschläge für das <strong>no</strong>rmale<br />

Fliegen sehr angenehm sind, habe ich sie für<br />

mehr Agilität im Kunstflug beim Querruder<br />

um ca. 20% vergrößert.<br />

Ein klein wenig meckern muss man aber<br />

auch. Beim Erstflug war zunächst etwas Querruder-Trimmung<br />

erforderlich. Wie sich herausstellte,<br />

saß das V-Leitwerk nicht ganz richtungsexakt<br />

auf dem Kohlerohr. Hier durfte ein wenig an<br />

der Leitwerksauflage nachgearbeitet werden.<br />

Die Herstellerempfehlung ist aufgegangen:<br />

Der <strong>Risk</strong> ist ein Modell für jeden Tag und<br />

aufgrund seines Geschwindigkeitsspektrums<br />

und der hohen Stabilität auch für (fast) jeden<br />

Wind. Er ist schnell montiert oder kann sogar<br />

am Stück transportiert werden. Mit dem gewählten<br />

Antrieb beträgt die Stromaufnahme<br />

(mit 3S Lipo) nur ca. 20 A, was lange Gesamtflugzeiten<br />

garantiert. Das unkritische, gutmütige<br />

Flug- und Steuerverhalten erinnert fast<br />

an ein Schaum-Modell, in Sachen Leistung<br />

und Dynamik bewegt sich der GFK-<strong>Risk</strong> aber<br />

in anderen Dimensionen. So gewinnt der<br />

Spruch „<strong>No</strong> <strong>Risk</strong>, <strong>no</strong> <strong>Fun</strong>“ in diesem Fall eine<br />

erweiterte Bedeutung.<br />

Einbau Flugakku: Klettverschluss, für empfohlenen Akkutyp<br />

2S bis 3S Lipo 1.500 – 1.800 mAh nicht vorbereitet<br />

technische Daten:<br />

Spannweite: 1.480 mm<br />

Länge: 910 mm<br />

Spannweite HLW: 310 mm<br />

Flächentiefe an der Wurzel: 161 mm<br />

Tragflächeninhalt: 19,4 dm²<br />

Flächenbelastung: 38,2 g/dm²<br />

Tragflächenprofil Wurzel: RG 15<br />

Tragflächenprofil Rand: RG 15<br />

Profil des HLW: k.A.<br />

Gewicht/Herstellerangabe: k.A.<br />

Rohbaugewicht Testmodell ohne RC und Antrieb:<br />

360 g<br />

Fluggewicht Testmodell ohne Flugakku: 610 g<br />

mit 3 S Lipo 1.500 mAh: 741 g<br />

antrieb vom Hersteller empfohlen:<br />

Motor (Getriebe): Mega AC 16/15/3 mit KPG 25 4,2 : 1<br />

Akku: 3S Lipo 1.500 – 2.000 mAh<br />

Regler: TMM 3316-3 expert<br />

Propeller: Aeronaut Cam Carbon 13 × 8“<br />

Der Pilot bestimmt mit dem<br />

Höhenruderausschlag den Steigwinkel<br />

des Modells. Bis ca.<br />

80 Grad ist der Steigflug möglich.<br />

antrieb im testmodell verwendet:<br />

Motor (Getriebe): Reisenauer 2212<br />

mit micro edition 5:1<br />

Akku: Hacker 3S 1.500 mAh<br />

Regler: Dymond smart 30 plus<br />

Propeller: Aeronaut Cam Carbon 13 × 11“<br />

rC-funktionen und komponenten:<br />

Höhe: Dymond D 60<br />

Querruder: Dymond D 60<br />

Verwendete Mischer:<br />

Querruder/Landestellung: +15 mm<br />

Fernsteueranlage: Graupner MC 24<br />

Empfänger: ACT DSL 6<br />

Empf.Akku: BEC<br />

Erforderl. zubehör: Kabel und Zentralstecker,<br />

Ruderanlenkungen<br />

geeignet für: Fortgeschrittene<br />

bezug: über Fachhandel oder direkt bei: <strong>Stratair</strong> Modelltechnik<br />

GmbH, Stierberg 11, A – 4153 Peilstein, Tel.:<br />

+43 699/11041848, E-Mail: info@stratair.com, Internet:<br />

www.stratair.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!