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Mit der Eröffnung des Gesundheitszentrums<br />
hat auch die erweiterte Radiologie<br />
ihren Betrieb aufgenommen. Der ganze<br />
Stolz der Klinik sind der neue Computertomograph<br />
(CT) sowie ein neuer Kernspintomograph<br />
bzw. Magnetresonanz-<br />
Tomograph (MRT), wie das Gerät auch<br />
genannt wird. Beide Geräte verfügen<br />
über Spitzentechnologie und bedeuten<br />
für das St. Elisabeth-Krankenhaus eine<br />
herausragende Stellung in der Region.<br />
„Wir haben unser Indikationsspektrum<br />
jetzt erheblich erweitert“, betont Chefarzt<br />
Dr. Martin Sailer. Zugute kommt das den<br />
Patienten und den anderen Fachabteilungen,<br />
für die die Radiologie letztendlich<br />
eine Art Dienstleister ist. „Wir haben also<br />
kein teures Spielzeug bekommen“, meint<br />
der Chefarzt lächelnd, „sondern wir können<br />
jetzt noch viel bessere und vor allem<br />
genauere Ergebnisse liefern.“ Vergleichbare<br />
Geräte gibt es sonst nur in Essen<br />
und Münster.<br />
Die Unterschiede zwischen einem CT und<br />
einem MRT sind Patienten oft nicht ganz<br />
klar. Diese Erfahrung machen die beiden<br />
Oberärzte Claudia Cramer und Stefan<br />
Marzischewski-Drewes immer wieder.<br />
„Ich muss in die Röhre“ lautet der Standardsatz<br />
vieler Patienten, wenn sie von<br />
ihrem Arzt mit einer Überweisung in das<br />
Krankenhaus geschickt werden. Doch<br />
eine Röhre ist nur das MRT, also der Kernspintomograph.<br />
Hier wird die zu untersuchende<br />
Person tatsächlich in eine Röhre<br />
geschoben. Für manche Patienten ist das<br />
nicht ganz einfach. Sie bekommen Platzangst<br />
oder haben überhaupt Probleme,<br />
sich hinzulegen. Über eine Klingel können<br />
sich Patienten jedoch bemerkbar machen.<br />
Außerdem werden sie mit Hilfe einer<br />
Kamera überwacht. Die zuständige medizinisch-technische<br />
Assistentin oder der<br />
verantwortliche Arzt haben immer das<br />
Gesicht des Patienten im Blick und können<br />
sofort reagieren. Über eine Gegensprechanlage<br />
können sie mit den Patienten auch<br />
direkt sprechen. Der Computertomograph<br />
(CT) ist dagegen eine Art offener Ring,<br />
durch den der Patient langsam hindurch<br />
gleitet.<br />
Der eigentliche Unterschied zwischen CT<br />
und MRT ist jedoch die Technik. Die Kernspintomographie<br />
oder Magnetresonanz-<br />
Tomographie (MRT) ist eine diagnostische<br />
Technik zur Darstellung der inneren Organe<br />
und Gewebe mit Hilfe von Magnetfeldern<br />
und Radiowellen. Die Computertomographie<br />
dagegen ist ein spezielles<br />
Röntgenverfahren, das Querschnittsbilder<br />
verschiedener Körperregionen liefert.<br />
Doch was können nun die neue High-<br />
Tech-Geräte leisten und für was werden<br />
sie eingesetzt?<br />
Die Computertomographie<br />
Im Gegensatz zum bisherigen Gerät ist<br />
der neue CT wesentlich schneller und hat<br />
ein besseres Auflösungsvermögen, erläutert<br />
Dr. Sailer. „Wir haben jetzt eine<br />
echte dreidimensionale Darstellung,<br />
während wir früher nur Schichtendarstellungen<br />
hatten. Das ist ein enormer Fortschritt.“<br />
Aus bis zu 64 einzelnen Schichtaufnahmen<br />
pro Rotation setzt sich das<br />
Bild vom Körperinneren zusammen. Jede<br />
noch so kleine Veränderung an einem<br />
Knochen oder der Lunge ist damit zu<br />
erkennen. Zum Vergleich: Das alte CT lieferte<br />
nur Aufnahmen von vier Schichten.<br />
Und das CT ist schneller geworden. Die<br />
Rotation der Röhre beträgt jetzt 0,3 Sekunden,<br />
früher lag sie bei einer halben<br />
Sekunde. Etwa fünf Minuten dauert die<br />
Untersuchung im CT und das ist auch der<br />
Grund, warum Patienten nach einem<br />
schweren Unfall oder Notfallpatienten<br />
Neues in der Radiologie<br />
„Modernste Radiologie der Region“<br />
4<br />
etwa bei Verdacht auf einen Schlaganfall<br />
immer zuerst eine Computertomographie<br />
bekommen. „Wir können sofort am Bildschirm<br />
alles mitverfolgen. Beim MRT<br />
benötigt die Auswertung mehr Zeit.<br />
Außerdem dauert eine solche Untersuchung<br />
etwa 10 bis 20 Minuten“, erklärt<br />
der Radiologe. Viel Zeit, die im Ernstfall<br />
über Leben und Tod entscheiden kann.<br />
„Mit dem CT können wir dagegen innerhalb<br />
kürzester Zeit den gesamten Körper<br />
untersuchen“, so Dr. Sailer.<br />
Klassische Einsatzfelder für den CT sind<br />
jegliche Arten von Knochenbrüchen und<br />
die Untersuchung der Lunge. Auch bei<br />
der „Durchleuchtung“ der Leber und<br />
Bauchspeicheldrüse hat sich der CT bewährt,<br />
allerdings ist hier auch der Einsatz<br />
des MRT möglich. Bei einigen Patienten<br />
ist der CT ohnehin die einzige Möglichkeit,<br />
um Untersuchungen durchzuführen.<br />
Wer etwa einen Herzschrittmacher<br />
hat, darf aufgrund des Magnetismus<br />
nicht in den Kernspintomograph. Auch<br />
Patienten, die in ihrem Körper ältere Implantate<br />
– also Platten aus eisenhaltigem<br />
Metall haben – können nicht im MRT untersucht<br />
werden.<br />
Die Vorteile der Computertomographie<br />
im Bereich der Diagnostik sind unbestritten,<br />
dennoch haben viele Menschen<br />
Angst vor einer möglichen Strahlenbelastung.<br />
Nach Ansicht von Dr. Sailer ist dies<br />
aber gerade bei dem neuen Gerät im St.<br />
Elisabeth-Krankenhaus unbegründet,<br />
denn die Strahlenbelastung ist jetzt noch<br />
geringer. Hinzu kommt, dass das neue<br />
CT die Strahlenmenge individuell dosieren<br />
kann. So berechnet das Gerät automatisch<br />
anhand des Körperumfangs die nötige<br />
Strahlendosis. Früher bekamen dagegen<br />
alle Patienten nahezu die gleiche Dosis –<br />
egal ob eine Frau mit 50 Kilo untersucht<br />
wurde oder ein Mann, der 120 Kilo wog.