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I g o r K a m e n z - Gesellschaft Freunde der Musik

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Es muß auch ein Wort über Debussy als Pianisten gesagtwerden. Gewiß war er kein vollendeter Virtuose im Sinneberühmter Tastenhelden. Sein Spiel hatte einen unnachahmlichenZauber, <strong>der</strong> allen unvergessen blieb, die eseinmal hören durften. Debussy war ein `charmeur´ amKlavier, sagt Maurice Emmanuel. Er erweckte die vielfältigenKlänge des Orchesters auf den Tasten. SeinAnschlag war von einer Zartheit ohnegleichen und voneinem schier unbegrenzten Reichtum an Nuancen. Erwußte mit seinem Legato die fremdartigsten Akkorde aufdie natürlichste Weise miteinan<strong>der</strong> zu verbinden. Er warein Meister in <strong>der</strong> Behandlung des Pedals. Er haßte alleübertriebenen Betonungen und jedes Hervorheben <strong>der</strong>Melodie, das manche Pianisten vielleicht deshalb soschätzen, weil sie dann in <strong>der</strong> `Begleitung´ besserwischen können. Er hüllte alles in einen weichen, wollüstigenKlang. `Vor allem muß man vergessen, daß dasKlavier Hämmer hat´ - diesen Rat pflegte er jungenPianisten zu geben, die ihm seine <strong>Musik</strong> vorspielten.“(*4)Der Komponist Tzvi Avni, 1927 als Hermann Steinke inSaarbrücken geboren, war mir bis zum Erhalt desProgramms zu diesem Klavierabend unbekannt. Über dasInternet bekam ich erste Informationen über ihn undfand auch seine Adresse in Tel Aviv. Ich schickte ihmzwei unserer Jahreshefte und bat ihn um Informationenzu seiner Person und zu <strong>der</strong> Komposition Triptych, die inunserem Konzert gespielt wird. Es dauerte nicht lange,und ich bekam eine freundliche Mail zurück mit wichtigenHinweisen:„Triptych ist ein dreisätziges, kürzeres Werk,, das ich1993 in New York komponierte. Mein Aufenthalt aneinem <strong>der</strong> wichtigsten und aufregendsten Zentrum <strong>der</strong>Künste sowie die große Entfernung von zu Hause hattenoffensichtlich einen Einfluß auf die Atmosphäre, die indiesem Stück vorherrscht. Grundsätzlich aber ist es wohlso, daß einige <strong>der</strong> Elemente <strong>der</strong> östlichen und <strong>der</strong> westlichenKultur, die auch an<strong>der</strong>e Klavierwerke von mir inverschiedenen Lebensabschnitten beeinflußt haben, hierebenfalls nachweisbar sind.Die drei kurzen Sätze sollten ohne Unterbrechunggespielt werden. Der erste Satz ist ein aufgeregtesPraeludium mit einigen kontrastierenden, ruhigenAbschnitten. Der zweite ist ein Intermezzo, mit einerQuosatation von Rub`iyyat von Omar Khayyam, und <strong>der</strong>dritte, längste Satz, ist swift und heller im Charakter.Alle drei Sätze basieren auf <strong>der</strong> A-B-A-Form, je<strong>der</strong> ist aufseine Weise mehr o<strong>der</strong> weniger komplex.“Anläßlich des 80sten Geburtstages von Tzvi Avni im Jahr2007 würdigte ihn seine Heimatstadt Saarbrücken inKonzerten und Wortsendungen. Dr. FriedrichSpangemacher vom Saarländischen Rundfunk zeichneteein Interview auf, das er mir dankenswerterweise aufeiner CD zusandte. Lei<strong>der</strong> reichte die Zeit nicht, das53

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