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Wie sieht heute das Leben von Frauen in Deutschland aus? - DKP

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Aufruf der <strong>DKP</strong> zum Internationalen <strong>Frauen</strong>tag 2004Vor 125 Jahren erschien August BebelsBuch „Die Frau und der Sozialismus“...<strong>Wie</strong> <strong>sieht</strong> <strong>heute</strong> <strong>das</strong> <strong>Leben</strong> <strong>von</strong><strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>aus</strong>?Insgesamt nimmt die Zahl der Arbeitslosenzu. Die Erwerbstätigkeit nimmt ab, bei<strong>Frauen</strong> langsamer als bei Männern; damitsteigt der Anteil der <strong>Frauen</strong> an den Erwerbstätigen.Das wird uns als frauenpolitischerErfolg verkauft. Die Realität <strong>sieht</strong> aberanders <strong>aus</strong>:Über 80 Prozent der <strong>Frauen</strong> arbeiten imDienstleistungsbereich, dort eher <strong>in</strong> untergeordneten,schlecht bezahlten Positionen. Derso genannte Servicebereich ist besondersbetroffen <strong>von</strong> Verschlechterungen der Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen(Stichwort Ladenöffnungszeiten)und der Privatisierung bisheröffentlicher Aufgaben v. a. im kommunalenBereich. Dienstleistungen können sich nurMenschen leisten, die auch <strong>das</strong> Geld dazuhaben. Reallohnverluste, Sozialraub undzunehmende Zukunftsangst führen dazu,<strong>das</strong>s auch hier Arbeitsplätze bedroht, verschlechtertund vernichtet werden. Kurzarbeitgibt es <strong>heute</strong> nicht mehr nur bei Bauarbeitern,sondern auch bei Friseur<strong>in</strong>nen!Dort wo neue Arbeitsplätze geschaffen werden,handelt es sich oft um so genannte„M<strong>in</strong>i-Jobs“ als Ergebnis der Umsetzung derHartz-Vorschläge. Zwei <strong>von</strong> drei „M<strong>in</strong>i-Jobbern“ s<strong>in</strong>d <strong>Frauen</strong>.Viele <strong>Frauen</strong> s<strong>in</strong>d <strong>heute</strong> qualifiziert (oftqualifizierter als Männer). F<strong>in</strong>anzielle Unabhängigkeitist für 94 Prozent der <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong><strong>Deutschland</strong> der wichtigste Aspekt ihrer<strong>Leben</strong>splanung (Emnid-Umfrage 2003).Trotzdem kann es den meisten nicht gel<strong>in</strong>gen,<strong>das</strong> auch zu verwirklichen. Das gilte<strong>in</strong>erseits für die e<strong>in</strong>gangs beschriebenenFormen der Beschäftigung. Das gilt erstrecht für die vielen <strong>Frauen</strong>, die nicht erwerbstätigs<strong>in</strong>d; Beruf und Familie s<strong>in</strong>dnicht unter e<strong>in</strong>en Hut zu bekommen. Dennimmer noch gibt es ke<strong>in</strong>e <strong>aus</strong>reichende qualifizierteK<strong>in</strong>derbetreuung. Neu entworfeneIdeen <strong>von</strong> z. B. „Offener Ganztagsschule“dürfen nichts zusätzlich kosten, selbst K<strong>in</strong>dergartenplätze(nicht etwa K<strong>in</strong>dertagesstättenplätze)werden teurer und stehen K<strong>in</strong>dernerst ab e<strong>in</strong>em Alter <strong>von</strong> drei Jahren zu.So ist e<strong>in</strong> beruflicher Werdegang für <strong>Frauen</strong>,die K<strong>in</strong>der bekommen, immer unterbrochen<strong>von</strong> Auszeiten. Karrieren s<strong>in</strong>d nicht möglich,noch nicht mal e<strong>in</strong>e <strong>aus</strong>reichende Alterssicherungkann frau sich selbständigaufbauen.So ist und bleibt die Armut weiblich - für<strong>Frauen</strong> im Rentenalter, aber auch für junge<strong>Frauen</strong>, die vor allem als Alle<strong>in</strong>erziehendeimmer stärker <strong>von</strong> der Politik des Sozialraubsbetroffen s<strong>in</strong>d.August Bebel: Die Frau und der SozialismusDas Buch erschien erstmals 1879 und erlebte bis <strong>heute</strong> zahlreiche Auflagen und Übersetzungen<strong>in</strong> viele Sprachen. Bebels Ziel war »die Bekämpfung der Vorurteile, die der vollen Gleichberechtigungder Frau entgegenstehen sowie die Propaganda für die sozialistischen Ideen, derenVerwirklichung alle<strong>in</strong> der Frau ihre soziale Befreiung verbürgen«.(Bebel im Vorwort zur 34. Auflage 1901)


Der Druck auf <strong>Frauen</strong> wächstAber wächst auch der Widerstand? Angesichtsder sich immer mehr verschärfendenAngriffe <strong>von</strong> Kab<strong>in</strong>ett und Kapital und derbesonderen Betroffenheit der <strong>Frauen</strong> ist <strong>das</strong>zu hoffen. In den nächsten Wochen s<strong>in</strong>dgroße Widerstandsaktionen geplant. Anlässlichdes Jahrestages des Überfalls auf denIrak am 20. März soll weltweit auf den Zusammenhangzwischen Kriegspolitik undSozialabbau h<strong>in</strong>gewiesen werden. Für den3. April s<strong>in</strong>d europaweite Aktionen gegenSozialabbau geplant. In <strong>Deutschland</strong> sollen<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, Stuttgart und Köln Großdemonstrationenstattf<strong>in</strong>den, zu denen die Gewerkschaftenund andere Organisationen aufrufen.Wir rufen alle <strong>Frauen</strong> auf, sich an den Aktionen gegen Kriegspolitik und Sozialraubzu beteiligen und <strong>in</strong> ihrem Umfeld für die Teilnahme daran zu werben.<strong>Frauen</strong> neigen oft dazu, Erwerbslosigkeitund Armut <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie als ihr persönlichesProblem und Versagen zu begreifen.Daher ist es wichtig, die besondere Betroffenheit<strong>von</strong> <strong>Frauen</strong> zu benennen und diegesellschaftlichen Ursachen dafür aufzuzeigen.Gleichstellungspolitik unter der Bed<strong>in</strong>gung<strong>von</strong> „Kostenneutralität“, so wie sie z. Zt.praktiziert wird, ist ke<strong>in</strong>esfalls geeignet, dieSituation <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong> nachhaltig zu verbessern.Es ist für ke<strong>in</strong>e Frau e<strong>in</strong>e Lösung,wenn Männer genau so schlecht bezahltwerden wie sie.Was ist zu tun?Vor 125 Jahren erschien August Bebels Buch „Die Frau und der Sozialismus“....Die Ideen <strong>von</strong> August Bebel s<strong>in</strong>d immernoch aktuell. Immer noch werden <strong>Frauen</strong><strong>aus</strong>gebeutet und unterdrückt. Sie s<strong>in</strong>d nichte<strong>in</strong>mal gleichberechtigt. E<strong>in</strong>e wirklicheEmanzipation – <strong>das</strong> heißt Befreiung - der<strong>Frauen</strong> ist im Kapitalismus nicht möglich.Bebel kommt zu dem Schluss: »Dem Sozialismusgehört die Zukunft, <strong>das</strong> heißt <strong>in</strong> ersterL<strong>in</strong>ie dem Arbeiter und der Frau.« WirKommunist<strong>in</strong>nen und Kommunisten setzenuns daher nicht nur für die Verbesserung der<strong>Leben</strong>s- und Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong>und Männern e<strong>in</strong>, sondern kämpfen imS<strong>in</strong>ne <strong>von</strong> August Bebel für die Überw<strong>in</strong>dungdieser Gesellschaftsordnung, für denSozialismus.Wir rufen alle <strong>Frauen</strong> auf:• Beteiligt Euch an den Aktionen gegen Kriegspolitik und Sozialraub am20. März und 2./3. April, an den Ostermärschen und den 1. Mai-Demonstrationen!• Arbeitet mit <strong>in</strong> den Gewerkschaften, <strong>in</strong> Friedens<strong>in</strong>itiativen und den sozialenBewegungen vor Ort!• Br<strong>in</strong>gt Euch e<strong>in</strong> <strong>in</strong> die Zukunftsdebatten: Der Kapitalismus ist nicht zukunftsfähig!• Werdet Mitglied der <strong>DKP</strong>!

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