Associated RC10 B4 RS
Associated RC10 B4 RS
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TEST Doppelweltmeister für jedermann / <strong>Associated</strong> <strong>RC10</strong> <strong>B4</strong> <strong>RS</strong><br />
Ein Doppelweltmeister<br />
für jedermann…<br />
14 / amt 1 – 2007
Da steht es nun, mein erstes Ready-To-<br />
Run-Modell. Karton auf, Batterien in die<br />
Funke, Akku ins Auto und los …? Nichts<br />
zu basteln, gar nichts zum Einstellen? Na ja, da<br />
draußen „Land unter“ herrscht und an eine<br />
Probefahrt erst mal nicht zu denken ist, finde<br />
ich dann doch noch was zum Schrauben: Man<br />
muss ja auch die inneren Werte kennen lernen.<br />
Die Konstruktion<br />
Der <strong>B4</strong> <strong>RS</strong> (RaceSpec) basiert von der konstruktiven<br />
Seite her vollständig auf dem <strong>B4</strong> Team<br />
bzw. Factory Team. Damit wurde auf das momentan<br />
wohl erfolgreichste 2WD-Chassislayout<br />
zurückgegriffen. Lediglich Gewindedämpfer,<br />
Kardans und die Titangewindestangen wurden<br />
durch preisgünstigere Varianten ersetzt. Der <strong>B4</strong><br />
<strong>RS</strong> hat blau eloxierte Alu-Dämpfergehäuse mit<br />
Clipsen zur Höheneinstellung, Standardknochen<br />
als Mitnehmer an der Hinterachse und Rechts-<br />
/Links-Gewindestangen sowie Schrauben aus<br />
Stahl. Die Kunststoffteile sind alle faserverstärkt<br />
und entsprechen der Teamversion. Im Gegensatz<br />
zu den sehr steifen Graphitteilen der Facto-<br />
ry Team-Version sind die Kunststoffteile beim<br />
Crash etwas nachgiebiger, die Zielgruppe wird<br />
es bei den ersten Ausfahrten dankbar zur<br />
Kenntnis nehmen. Die Lackdosen kann man<br />
natürlich auch im Laden stehen lassen, die beiliegende<br />
Buggy-Karosse ist bereits fertig geschnitten<br />
und per Folie (mit einem attraktiven<br />
Flammenmuster) eingefärbt. Ein paar Aufkleber<br />
für die Eigeninitiative liegen aber dennoch bei.<br />
Der Baukasteninhalt besteht aus dem aufgebauten<br />
Fahrzeug, der Colt-Fernsteuerung, einer<br />
Bauanleitung in Deutsch und Englisch, einer<br />
Explosionszeichnung mit Ersatzteilkatalog, Kleinteilen,<br />
Bordwerkzeug und den Anleitungen für<br />
den Regler und die Fernsteuerung. Für den<br />
sofortigen Einsatz braucht man also (mindestens)<br />
einen sechszelligen Akku (plus Ladegerät)<br />
und die acht Batterien für die Fernsteuerung.<br />
Das Fahrzeug ist von Hause aus recht gut<br />
zusammengebaut. Alle Schrauben waren fest,<br />
die Dämpfer luftfrei gefüllt, das Zahnradspiel<br />
und (fast) alle Gewindestangen richtig eingestellt.<br />
Leider waren nicht alle Rechts-/Links-<br />
Gewindestangen in der gleichen Richtung<br />
<strong>Associated</strong> <strong>RC10</strong> <strong>B4</strong> <strong>RS</strong><br />
Den Team <strong>Associated</strong> <strong>B4</strong> gab es schon länger in mehreren Varianten zu<br />
kaufen. Jetzt hat Asso das RTR-Modell mit neuem Innenleben aufgefrischt:<br />
Team <strong>Associated</strong> <strong>RC10</strong> <strong>B4</strong> „<strong>RS</strong>“.<br />
TECHNISCHE DATEN<br />
Team <strong>Associated</strong> <strong>RC10</strong> <strong>B4</strong> <strong>RS</strong><br />
Der Baukasteninhalt. Die hintere Dämpferbefestigung.<br />
www.amt-racing.de<br />
Maßstab: 1:10<br />
Klasse: ORE2WD<br />
Länge: 370 mm<br />
Breite: 246 mm<br />
Radstand: 272 mm (+/- 2mm einstellbar)<br />
Spurweite vorne: 218 mm<br />
Spurweite hinten: 199 mm<br />
Reifendurchmesser vorne: 80 mm<br />
(abhängig Reifentyp)<br />
Reifendurchmesser hinten: 84 mm<br />
(abhängig Reifentyp)<br />
Reifenbreite vorne: 28 mm<br />
(abhängig Reifentyp)<br />
Reifenbreite hinten: 44 mm<br />
(abhängig Reifentyp)<br />
Bodenfreiheit: 19 mm einstellbar<br />
Gewichtsverteilung v/h: 35/65 %<br />
(abhängig von der Akkulage)<br />
Vorspur Voderachse: 1° einstellbar<br />
Nachlaufwinkel Vorderachse: 25°<br />
Nachlauf Vorderachse: 15 mm<br />
Spreizung: -1°<br />
Lenkrollradius Vorderachse: 9 mm<br />
Lenkhebelwinkel Vorderachse: 45°<br />
Sturz Vorderachse: -1° einstellbar<br />
Vorspur Hinterachse: 3° fest<br />
Sturz Hinterachse: 2° einstellbar<br />
1 – 2007 amt / 15
TEST Doppelweltmeister für jedermann / <strong>Associated</strong> <strong>RC10</strong> <strong>B4</strong> <strong>RS</strong><br />
Das Getriebe liegt hinter der Hinterachse.<br />
KONSTRUKTIONSBESCHREIBUNG<br />
Vorderachse: Doppelquerlenker,<br />
oberer einstellbar<br />
Chassis: Kunststoffwannenchassis<br />
Hinterachse: Doppelquerlenker,<br />
oberer einstellbar<br />
Getriebe: primär mit Wechselzahnrädern<br />
48 dp, sekundär im Getriebegehäuse,<br />
einstellbare Slipperkupplung<br />
Differenzial: Kugeldifferenzial, einstellbar<br />
16 / amt 1 – 2007<br />
montiert, so dass es eventuell einen Einsteiger<br />
verwirren kann. Meiner Meinung nach war aber<br />
das Differenzial zu fest eingestellt. Es läuft sich<br />
zwar bei den ersten Akkus noch ein, aber zu<br />
starkes Anziehen erhöht auch den Verschleiß.<br />
Der <strong>B4</strong> <strong>RS</strong> bietet mit seinen Wettbewerbsgenen<br />
natürlich vielfältige Möglichkeiten, das Fahrwerk<br />
einzustellen. Ab Werk ist die Einstellung<br />
sehr gutmütig und mit hoher Dämpfung versehen.<br />
Bereift ist der <strong>B4</strong> <strong>RS</strong> mit den M2-Varianten<br />
von ProLine´s 4-Rib vorne und Evil-Twin hinten,<br />
beide mit harten Einlagen. M3-Reifen hätten<br />
zwar bessere Haftung gehabt, aber ein RTR-<br />
Die Hinterachsaufhängung. Die Vorderachse des Asso <strong>RC10</strong> <strong>B4</strong>.<br />
AUSSTATTUNG DES TESTMODELLS<br />
Fernsteuerung: ACE Jaguar 2 Kanal<br />
27 MHz AM<br />
Servo: ACE S1903MG<br />
Empfänger: ACE TR202A<br />
Drehzahlsteller: LRP AI Super Reverse<br />
Digital Aut.<br />
Motor: Reedy Radon 17T<br />
Akku: Nosram 3600 Stick<br />
Karosserie: Typ Buggy „Interceptor“<br />
Gewicht: 1642 g (komplett fahrfertig)<br />
Vertrieb: Thunder Tiger Europe, Dasing<br />
Bezugsquelle: Fachhandel<br />
Modell soll ja nicht gleich nach dem ersten<br />
Asphaltkontakt die Noppen abwerfen ... Alle<br />
drehenden Teile sind übrigens kugelgelagert -<br />
da ging man keine Kompromisse ein.<br />
Als einzige bauliche Veränderung vor dem<br />
Fahrtest habe ich den Akkuschacht mit sehr<br />
dünnem Moosgummi ausgepolstert, damit<br />
behalten die Akkuzellen länger ihren Schrumpfschlauch<br />
(die Graphitversion muss wegen der<br />
Kurzschlussgefahr sowieso abgeklebt werden).<br />
So, nun schauen wir uns doch mal die Teile an,<br />
die aus einem Auto ein RTR machen.<br />
Die Fernsteuerung<br />
Im Lieferumfang ist eine ACE Jaguar T2P in 27<br />
MHz AM enthalten (beschriftet als Asso XP2).<br />
Sie hat Servoreverse und Trimmregler für beide<br />
Kanäle, Lenkwinkelbegrenzung sowie einstellbare<br />
Gasendpunkte. Für den (zu bevorzugenden)<br />
Akkueinsatz gibt es eine Ladebuchse und<br />
LEDs als Spannungsindikatoren. Dieser Sender<br />
kommt bei allen Thundertiger RTR- Modellen
zum Einsatz. Der dazugehörige<br />
Empfänger ist der TR202A, ein<br />
Standard Zweikanal-Empfänger<br />
mit Batteriebuchse. Als Lenkservo<br />
ist ein ACE S1903MG<br />
verbaut. Metallge-<br />
triebe und<br />
0,13 Sekunden<br />
Stellzeit sind für<br />
eine Baukastenausrüstung<br />
eine erfreuliche Wahl. Zusammen mit dem<br />
sehr weich eingestellten Servosaver sage ich<br />
dem Servo ein langes Leben voraus. Wenn man<br />
sich jetzt noch für ein Servohorn aus Alu entscheiden<br />
könnte ...<br />
Das Chassis von unten.<br />
Regler<br />
Reglerseitig war die Firma <strong>Associated</strong> schon<br />
lange mit LRP verbunden. Im <strong>B4</strong> <strong>RS</strong> ist ein LRP<br />
AI Super Reverse Digital Automatic verbaut. Er<br />
soll Motoren bis zu 13 Turns verkraften und<br />
stellt sich bei jedem Einschalten selbstständig<br />
neu auf den Sender ein. Verkabelt ist er akkuseitig<br />
mit goldener Tamiyabuchse 2 mm,<br />
zum Motor hin mit 4-mm-Blechsteckern.<br />
Motor<br />
Im Heck des <strong>B4</strong> <strong>RS</strong> arbeitet ein Reedy Radon<br />
30000 17-Turn-Motor. Dieser 17T-Motor hat<br />
Gleitlager, 0° festes Timing, normale Kollektorgröße<br />
und Schraubkohlen. Er ist nicht demontierbar.<br />
Da ich ja etwas zum Basteln gesucht<br />
habe, wurde der Motor ausgebaut. Die Gleitlager<br />
bekamen je ein halbes Tröpfchen Öl und<br />
der Motor eine lange Einlaufphase mit dem<br />
www.amt-racing.de<br />
Kühlpropeller, bis mir das Kohlentragbild gefiel.<br />
Danach ging es auf den Motortester:<br />
22500 Umdrehungen pro Minute, max. 123 Watt<br />
Leistung und einen Wirkungsgrad von ~75 %<br />
spuckte der Rechner auch nach dem dritten<br />
Test aus. Einen Zusammenhang mit dem<br />
Namen konnte ich beim besten Willen nicht<br />
herstellen. Aber der <strong>B4</strong> <strong>RS</strong> soll ja ein Einsteigerfahrzeug<br />
sein, und<br />
da sind 123 W<br />
meist schon<br />
schneller als<br />
der Bordstein<br />
ausweichen kann. Mit steigendem Fahrkönnen<br />
kann dann bedenkenlos aufgerüstet werden,<br />
das Fahrzeug ist ja für weitaus höhere Leistungen<br />
ausgelegt.<br />
Nachdem der Motor wieder im Fahrzeug verbaut<br />
war und ein paar Runden um den Wohnzimmertisch<br />
gedreht wurden, hieß es, auf besseres<br />
Wetter warten.<br />
Fahrtest<br />
Bei schönstem Wetter ging es auf die ORE-<br />
Bahn des MSC Karlsfeld. Nachdem noch ein<br />
paar Außen-Fotos geschossen wurden, durfte<br />
der <strong>B4</strong> <strong>RS</strong> in sein Element. Mit dem leichten<br />
Untersteuern in den schnellen Ecken brauchte<br />
es nur ein paar Runden, um sich auf das Fahrzeug<br />
einzustellen. Schnelle Sprünge können<br />
fast ohne Korrekturen gelandet werden, nur bei<br />
hohen Sprüngen muss während des Fluges<br />
1 – 2007 amt / 17
TEST Doppelweltmeister für jedermann / <strong>Associated</strong> <strong>RC10</strong> <strong>B4</strong> <strong>RS</strong><br />
Die Lenkung.<br />
kurz gebremst werden. Übersteuern ist bei der<br />
gutmütigen Baukastenabstimmung nur durch<br />
Provozieren zu erreichen, also Zielvorgabe<br />
erfüllt! Der „Ersttäter“ an der Funke kann sich<br />
darauf verlassen, dass ihm der Fahrspaß nicht<br />
durch eine hinterhältige Abstimmung vermiest<br />
wird. Für richtig schnelle Rundenzeiten muss<br />
natürlich eine aggressivere Fahrwerksabstimmung<br />
gewählt werden, aber das kann sich<br />
unter Umständen auch in den Ersatzteilkosten<br />
nach ungewollten Kontakten mit der Fahrbahnbegrenzung<br />
niederschlagen.<br />
Der erste Akku wurde nach ca. zehn Minuten<br />
Fahrt abgebrochen, um das Fahrzeug zu überprüfen.<br />
Obwohl die Baukasten-Übersetzung<br />
rechnerisch (und vom Fahrgefühl) zum verbauten<br />
Motor passt, waren Regler und Motor sehr<br />
heiß. Nach zwei weiteren Akkus wurden Differenzial<br />
und Slipperkupplung überprüft, sie<br />
mussten nur dem persönlichen Geschmack entsprechend<br />
minimal nachgestellt werden.<br />
Größenvergleich: links ein Asso <strong>RC10</strong> T4, rechts der <strong>RC10</strong> <strong>B4</strong>.<br />
18 / amt 1 – 2007<br />
Die elektrischen Komponenten des Fahrzeuges.<br />
Da beim MSC Karlsfeld fast nur Monster (des<br />
gleichen Herstellers) gefahren werden, ging der<br />
<strong>B4</strong> <strong>RS</strong> als 2WD-Buggy durch sehr viele neugierige<br />
Hände. Jeder wollte mal den Unterschied<br />
erfahren, und jeder landete mindestens einmal<br />
in der Botanik. Ein Buggy kippt halt doch leichter<br />
als ein Monster ... Bei diesen vielen unfreiwilligen<br />
Haltbarkeitstests blieb ein verlorenes<br />
Antennenröhrchen der einzige Schaden. Der<br />
Lexan-Heckspoiler mit seiner Halterung dämpft<br />
bei den Überschlägen viel Energie ab, bevor<br />
das Auto auf die Dämpferbrücken fällt. Erwartungsgemäß<br />
war nach rund 20 Akkus noch kein<br />
Verschleiß sichtbar. Die verwendeten Materialien/Bauteile<br />
sind ja auch schon länger in den<br />
anderen Fahrzeugen dieser Serie in Verwendung<br />
und haben dort ausreichend ihre Haltbarkeit<br />
bewiesen. Meine einzigen Bedenken galten<br />
den Mitnehmerknochen an der Hinterachse, da<br />
alle meine anderen Fahrzeuge CVD-Kardans<br />
haben. Aber auch dort war kein nennenswerter<br />
Verschleiß zu finden, wahrscheinlich auch, weil<br />
der Knochen in den Mitnehmern viel Seitenspiel<br />
hat. Allerdings ließ die Motor/Regler-<br />
Kombination auch keine materialmordenden<br />
Beschleunigungen zu. Selbst bei freien Rädern<br />
war eine deutliche Verzögerung beim Gas<br />
geben zu bemerken. Die Gaskurve des Reglers<br />
kann aber nicht verändert werden.<br />
Tuning<br />
Auch wenn im Fahrbetrieb nichts kaputt gegangen<br />
oder verschlissen ist, kommt manchmal der<br />
Wunsch nach Veränderung auf. Der <strong>B4</strong> <strong>RS</strong> kann<br />
mit dem herstellereigenen Programm Bauteil<br />
für Bauteil bis zur Factory Team-Version hochgerüstet<br />
werden. Auch der Zubehörmarkt lässt<br />
nach dem langen Erfolg dieser Fahrzeugserie<br />
keine Wünsche offen. Fast jedes Bauteil ist<br />
in Kunststoff, Graphit, Alu oder gar Titan<br />
erhältlich.<br />
/// Kasaboe<br />
FAZIT<br />
Der Team <strong>Associated</strong> <strong>RC10</strong> <strong>B4</strong> ist Doppelweltmeister<br />
und bei sehr vielen Rennen<br />
erfolgreich. In der vorliegenden „<strong>RS</strong>“-<br />
Version ist er ein sehr gutes Einstiegsmodell<br />
in unser schönes Hobby. Der<br />
(Einsteiger-)Käufer muss keine Angst<br />
haben, dass bei steigendem Fahrkönnen<br />
das Auto eine Leistungsgrenze darstellt.<br />
Durch die weite Verbreitung muss er sich<br />
bei der Abstimmung auch nicht nur auf<br />
die (sehr guten) Tipps in der Bauanleitung<br />
verlassen, sondern er wird auf<br />
jeder Rennstrecke Fahrer mit dem gleichen<br />
Modelltyp finden. Das Gleiche gilt<br />
natürlich auch für die leichte Ersatzteilversorgung.