Gemeindezeitung März 2007 (0 bytes) - Gemeinde Wildschönau ...
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Beratung und Beschluss<br />
über die Weiterführung des<br />
First-Responder-Systems in<br />
der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Wildschönau</strong>:<br />
Für das vom Roten Kreuz kostenlos<br />
zur Verfügung gestellte<br />
First Responder Auto soll die<br />
<strong>Gemeinde</strong> zukünftig eine<br />
jährliche Summe von ca 5.000,-<br />
bezahlen. Dieses System kam<br />
zu Stande, da das Notarztfahrzeug<br />
in Kramsach stationiert<br />
war und die <strong>Wildschönau</strong><br />
durch den Notarzt eine längere<br />
Anfahrtszeit hatte. Zwischenzeitlich<br />
ist der Notarzt in Wörgl<br />
stationiert. Von den beiden<br />
prakt. Ärzten der <strong>Wildschönau</strong><br />
wurde an den <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
appelliert, dass dieses System<br />
nach Möglichkeit weiterhin<br />
beibehalten werden soll. Durch<br />
dieses System erfahren die<br />
beiden Ärzte bei der Erstversorgung<br />
doch eine große Hilfestel-<br />
Der Haushaltsvoranschlag für<br />
das heurige Jahr wurde mit<br />
9.503.000,-festgesetzt und<br />
vom <strong>Gemeinde</strong>rat einstimmig<br />
beschlossen.<br />
Dies bedeutet gegenüber<br />
dem Vorjahr eine Steigerung<br />
um 22%. Für die Bedeckung<br />
der laufenden Ausgaben<br />
sowie verschiedener Investitionen<br />
und Maßnahmen<br />
waren wieder beachtliche<br />
Beträge vorzusehen für<br />
• Restfinanzierung Kindergarten<br />
Niederau 350.000,-<br />
• für Baubeginn Volksschule<br />
Niederau 610.600.-<br />
• Aufschließung Schinter<br />
Areal 200.000.-<br />
• für Niederau und Mühltal<br />
wurde je ein Feuerwehrfahrzeug<br />
angeschafft, Kosten<br />
383.000.-<br />
• der weitere Ausbau des<br />
Hauserweges erfordert<br />
120.000.-<br />
• für den Bau des Kabinengebäudes<br />
am Sportplatz sind<br />
100.00.- veranschlagt<br />
• Kanalisation Thierbach (ca.<br />
4 km Kanal) 1.035.000.-<br />
- Beitrag zum Tiroler Krankenhausfinanzierungsfonds<br />
539.000.-<br />
• Beiträge an das Land nach<br />
dem Tiroler Pflegegeld und<br />
Sozialhilfegesetz 276.300.-<br />
• Sanierungen der Katastrofenschäden<br />
an verschiedenen<br />
<strong>Wildschönau</strong>er <strong>Gemeinde</strong>blatt<br />
lung. Nach einen Gespräch<br />
mit Hr. Capek vom Samariterbund<br />
will der Samariterbund<br />
dieses First Responder System<br />
übernehmen. Es muss jedoch<br />
erst ein geeignetes Fahrzeug<br />
angeschaffen und entsprechend<br />
ausgestattet werden. Dies<br />
kann einige Zeit in Anspruch<br />
nehmen. Laut Auskunft von<br />
Herrn Capek soll dies jedoch<br />
in den nächsten 1 – 2 Monate<br />
über die Bühne gehen. Der<br />
<strong>Gemeinde</strong>rat ersucht den<br />
Bürgermeister nochmals mit<br />
dem Samariterbund Kontakt<br />
aufzunehmen und sich in<br />
dieser Angelegenheit genau<br />
erkundigen. Nach dem der<br />
Samariterbund das Fahrzeug<br />
für die <strong>Gemeinde</strong> kostenlos zur<br />
Verfügung stellen will wird der<br />
Beitrag an das Rote Kreuz nicht<br />
geleistet.<br />
Haushalt <strong>2007</strong><br />
Weganlagen 316.000.-<br />
Erhebliche Aufwendungen<br />
sind außerdem erforderlich<br />
für<br />
• den Zuschuß an die Liftgesellschaft<br />
für den Beschneiungsbereich<br />
Niederau<br />
• die laufende Zuwendung<br />
an den TVB für das<br />
Schwimmbad<br />
• die Erweiterung und<br />
Sanierung der Kläranlage<br />
Kirchbichl ist mit insgesamt<br />
13 Mio. veranschlagt. Der<br />
Anteil der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Wildschönau</strong><br />
beträgt 14,5%,<br />
das sind 1.859.000.- und<br />
ist bis zum Jahr 2010 zu<br />
finanzieren. Dies setzt sich<br />
zusammen aus Rücklage<br />
<strong>2007</strong>: 204.200,-, ordentl.<br />
HH <strong>2007</strong>: 224.800,-, 2008:<br />
752.200,-, 2009: 486.200,-<br />
und 2010: 191.600,-<br />
• verschiedene kleinere<br />
Investitionen bzw. Anschaffungen<br />
an Schulen,<br />
Kindergärten, <strong>Gemeinde</strong>häusern,Straßenbeleuchtungen<br />
usw. sind vorgesehen.<br />
Das Jahr <strong>2007</strong> wird wiederum<br />
ein sehr arbeitsintensives<br />
Jahr für uns alle und ich<br />
hoffe, dass all die geplanten<br />
Vorhaben zum Wohl unserer<br />
<strong>Gemeinde</strong> gut gelingen.<br />
Bgm. Peter Riedmann<br />
Meine Meinung<br />
Die seltsamen Methoden<br />
des ehrwürdigen Roten<br />
Kreuzes<br />
Bekanntlich hat es die <strong>Gemeinde</strong><br />
<strong>Wildschönau</strong> gewagt, sich<br />
vom Erste-Hilfe-Monopolisten<br />
Rotes Kreuz abzuwenden und<br />
sich, aufgrund finanzieller<br />
und anderer Gründe, für die<br />
nächsten Jahre vertraglich dem<br />
Samariterbund zu verpflichten.<br />
Parteipolitische Hintergedanken<br />
(Rotes Kreuz = angebl.<br />
“schwarz”, Samariterbund<br />
= angebl. “rot”) kann man<br />
in diesem Fall getrost ausschließen,<br />
der <strong>Gemeinde</strong>rat in<br />
der <strong>Wildschönau</strong> ist großteils<br />
der dunkelschwarzen Farbe<br />
zuzuordnen.<br />
Zur Erinnerung: Bei der<br />
Ausschreibung im Herbst für<br />
den Rettungsdienst <strong>2007</strong> bis<br />
2010 in der <strong>Wildschönau</strong><br />
hatte das Rote Kreuz eindeutig<br />
ein höheres Angebot abgegeben,<br />
die Rot-Kreuz Tochter<br />
MediTrans aus Innsbruck zwar<br />
das Günstigste, einige wichtige<br />
Vorgaben wie Fahrzeugstandort<br />
usw. konnten jedoch<br />
nicht zufrieden stellend<br />
abgeklärt werden. Die Folge<br />
war, dass die Ausschreibung<br />
an den Samariterbund vergeben<br />
wurde. Aber, wie schon<br />
erwähnt … Monopol lässt<br />
grüßen!<br />
Das Rote Kreuz, nun vermutlich<br />
in Existenzangst, machte<br />
wegen der Ausschreibung, die<br />
sie unter den gleichen Bedingungen<br />
einige Jahre vorher, da<br />
zugesprochen, akzeptiert hatten,<br />
Einspruch beim Unabhängigen<br />
Verwaltungssenat, der<br />
dann prompt abgeschmettert<br />
wurde. Rechtsanwaltkosten<br />
für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Wildschönau</strong><br />
trotz des Erfolges auf<br />
dem Papier Euro 8.000,-. Dem<br />
Roten Kreuz wird’s nicht viel<br />
billiger gekommen sein. Der<br />
zweite Akt wurde nun von der<br />
Rot-Kreuz Tochter MediTrans<br />
in Innsbruck eingeleitet. Diese<br />
klagte die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Wildschönau</strong>,<br />
weil sie den Auftrag<br />
als Billigstbieter nicht bekommen<br />
hatten. Das Ergebnis war<br />
nach Anraten des zuständigen<br />
Richters ein Vergleich, da seiner<br />
Meinung nach dieser Rechtsstreit<br />
lange dauern würde,<br />
der Gewinner sich nicht genau<br />
definieren lässt und vermutlich<br />
nur die Rechtsanwälte davon<br />
profitieren würden. Also wurde<br />
nach einigem Hin- und Her von<br />
der <strong>Gemeinde</strong> ein Vergleichsbetrag<br />
von 8.000.- bezahlt,<br />
fast genau jener Betrag, den<br />
sich die <strong>Gemeinde</strong> pro Jahr<br />
für den Wechsel der Rettungsgesellschaft<br />
in Zukunft<br />
spart. Erfahrungsgemäß dürfte<br />
dieser Betrag aber gänzlich<br />
oder mehr von MediTrans Innsbruck<br />
an ihre Rechtsvertretung<br />
weitergeleitet worden sein.<br />
Dies war´s aber noch lange<br />
nicht! Dass es der Kufsteiner<br />
Bezirksleitung des Roten<br />
Kreuzes an guten Ideen nicht<br />
mangelt, gipfelte in den letzten<br />
Tagen darin, dass seit Jahresbeginn<br />
jeder Einsatz im <strong>Gemeinde</strong>gebiet<br />
von <strong>Wildschönau</strong><br />
der <strong>Gemeinde</strong> vorgeschrieben<br />
wird. Dies war zwar bisher<br />
noch nicht da, man wird aber<br />
sehen, welchen Schwanz<br />
dieser Einfall wieder nach sich<br />
zieht. Den <strong>Wildschönau</strong>ern sei<br />
vorerst jedoch geraten, lieber<br />
per Autostop ins Krankenhaus<br />
zu fahren als mit dem Roten<br />
Kreuz – kommt billiger.<br />
Möglicherweise möchte die<br />
Bezirksleitung aber mit dieser<br />
Aktion eventuell abspringenden<br />
<strong>Gemeinde</strong>n des Bezirkes<br />
nur zeigen, mit welchen Methoden<br />
in Zukunft zu rechnen ist.<br />
Meiner Meinung nach spielen<br />
hier einige Obereinsager<br />
des Roten Kreuzes mit den<br />
Spendengeldern ihrer Mitglieder<br />
und Gönner ein nicht zu<br />
rechtfertigendes Spiel, indem<br />
solche Gelder offensichtlich<br />
zum prozessieren mit dubiosen<br />
Resultaten verwendet werden.<br />
Außerdem werden die bestens<br />
ausgebildeten Sanitäter und<br />
vielen freiwilligen Helfer, die<br />
sich vor Ort immer bewährt haben,<br />
in einen unwürdigen und<br />
fast schon peinlichen Konkurrenzkampf<br />
hineingezogen. Das<br />
Gesundheitswesen wird für<br />
die <strong>Gemeinde</strong>n schön langsam<br />
unfinanzierbar, man darf sich<br />
schon die Frage erlauben,<br />
warum gerade im Rettungsdienst<br />
jede Konkurrenz, speziell<br />
auch von Seiten des Landes, so<br />
vehement bekämpft wird.<br />
Peter Weißbacher, Redaktion