Mittelalter mittelalterlichen Kloster - ZeitZentrum
Mittelalter mittelalterlichen Kloster - ZeitZentrum
Mittelalter mittelalterlichen Kloster - ZeitZentrum
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
5 Zeitmessung<br />
Nun hatte man in einem <strong>Kloster</strong> also einen Tagesablauf, der eingehalten werden<br />
sollte. Zwar legt die Regel keinen besonderen Wert auf die genaue zeitliche Lage<br />
jener Pflichten. Das war am Tag auch kein so grosses Problem. Das grössere Problem<br />
lag in der Nacht. Die Regel sah vor, dass der Abt persönlich oder ein zuverlässiger<br />
<strong>Kloster</strong>bruder die Zeiten der Gottesdienste zu verkünden hatte. Diese Aufgabe<br />
war sehr wichtig, da sonst die Zeitordnung hätte durcheinander gebracht werden<br />
können.<br />
In der Benediktregel war ein Zeitmessinstrument nicht explizit angeordnet, doch<br />
wurde in einer späteren Zusatzregel, der „Regula Magistri“ um etwa 520, ein „horelogium“<br />
erwähnt, das „fleissig zu betrachten sei“. Man nimmt an, dass es sich hierbei<br />
um eine einfache Wasseruhr oder um eine Stern- und Schattentafel gehandelt hat.<br />
5.1 Beobachtung der Natur<br />
Der wohl einfachste Zeitanzeiger war, und bis heute wohl einer der bekanntesten,<br />
das Krähen des Hahnes am Morgen. Nur, das war und ist bis heute nicht gerade die<br />
sicherste Methode. So fingen die Klöster an, den Sternenlauf zu beobachten, um die<br />
nächtlichen Gebetsstunden bestimmen zu können. Diese Beobachtungen wurden<br />
gesammelt und weitergegeben. Dabei wurden die Verfahren laufend verbessert. Es<br />
wurden Beobachtungstafeln hergestellt, die auch „horologium“ genannt wurden.<br />
Doch hatten die Beobachtungen einen Haken: Bei schlechtem Wetter und<br />
bedecktem Himmel war es unmöglich, die Zeit zu bestimmen. Daher wurde<br />
vorgeschlagen, dass sich der „significator horarum“, der „Stundenbezeichner/melder“,<br />
also die Person, die mit der Verkündung der Gebetszeiten vertraut war, die<br />
Zeiten, die zum Singen einzelner Psalmen nötig war, zu merken und als Zeitmesser<br />
zu gebrauchen.<br />
5.2 Durch technische Mittel<br />
5.2.1 Kerzen<br />
Eine weitere Möglichkeit war, sie wurde in der Benediktinerabtei<br />
Cluny, im Frankenreich, sogar empfohlen, Kerzen zu verwenden.<br />
Je nach Jahreszeit besassen die Kerzen eine andere Einteilung,<br />
eine andere Länge oder andere Durchmesser, welche exakt in ihren<br />
Massen bestimmt waren.<br />
Seite 23