Mittelalter mittelalterlichen Kloster - ZeitZentrum
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Oft wurden zur Nachtzeit nur Kerzen benutzt, oder<br />
aber sie dienten als Ergänzung zu den<br />
Wasseruhren, wenn niedere Temperaturen das<br />
Wasser gefrieren liessen.<br />
Bild rechts: Skizze einer Kerze mit einer Stunde<br />
Brenndauer am Rande links einer Handschrift (Grössere<br />
Kolmarer Analen; Württembergische Landesbibliothek,<br />
Stuttgart)<br />
5.2.2Sonnenuhren<br />
Die Stunden am Tag las man derweil an Sonnenuhren ab. Es handelte sich um sehr<br />
einfache Konstruktionen, bestehend aus einem in regelmässigen Sektoren aufgeteilten<br />
Halbkreis.<br />
Allerdings weisen Sonnenuhren, zumindest frühere, ein Problem auf. Nebst Nebel<br />
und wolkenverdecktem Himmel, stimmt die Uhr nur viermal im Jahr. Das Problem<br />
liegt daran, dass die Erde in einer elliptischen Bahn um die Sonne kreist. So steht die<br />
Sonne also nur viermal im Jahr am Mittag im Zenit.<br />
5.2.3 Wasseruhren<br />
Die ersten Wasseruhren, die in Klöstern gebraucht wurden, waren einfachste Konstruktionen,<br />
so genannte Auslaufuhren, auch „Klepsydren“ genannt. Das waren Behälter,<br />
aus denen eine bestimmte Menge Wasser in einer bestimmten Zeit abfloss.<br />
Solche Clepsydren benutzte auch das römische Heer, wo sie unter anderem zur<br />
Wachablösung dienten. Von Rom aus kamen diese Wasseruhren in unser Gebiet.<br />
Schon der Burgunderkönig Gundobad erhielt 507 je eine Sonnen- und Wasseruhr<br />
von Theoderich aus Rom. Auch der Frankenkönig Pippin erhielt zweihundert Jahre<br />
später aus Rom eine Wasseruhr, eine so genannte „horologium nocturnum“, was etwa<br />
Nachtuhr bedeutet. Obschon sie als nützliches Zeitmessinstrument nun auch zur<br />
Einhaltung der religiösen Pflichten der „Soldaten Christi“ empfohlen wurden,<br />
besassen längst nicht alle Klöster solche Instrumente.<br />
Im 11. Jahrhundert zeichnete sich eine Entwicklung in Bezug der Wasseruhren ab.<br />
Das Wort „Klepsydra“ verschwindet allmählich, was darauf deutet, dass die neue<br />
Generation von Wasseruhren sich nicht mehr nur aufs Auslaufen beschränkte, son-<br />
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