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Testbericht aus amt

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98 TEST Kasaboe<br />

Motortester steht auf dem ansonsten<br />

unbedrucktem Karton neben der<br />

Bestellnummer. Das macht erst mal<br />

neugierig, da fast alle anderen Hersteller die<br />

Produktion von Leistungsmessgeräten für<br />

Modellbaumotoren eingestellt haben. Nach<br />

dem Lesen der recht knapp gehaltenen Bedienungsanleitung<br />

(deutsch/englisch) erfährt man<br />

dann das wahre Einsatzgebiet dieses „Einlaufphasenautomatisierungsgerätes“.<br />

Das Gerät<br />

Der robbe Motortester<br />

in Betrieb<br />

bietet drei verschiede Modi zum Einlaufen-lassen<br />

eines Bürstenmotors. Die Daten können<br />

aufgezeichnet und abgerufen werden. In allen<br />

Programmen kann die Motorspannung von 0,1<br />

bis 8,9 V in Zehntelvolt-Schritten eingestellt<br />

werden. Da der Tester dauerhaft 10 A und in<br />

Spitzen bis zu 19 A abgibt, sollte das Netzteil<br />

zur Versorgung entsprechend leistungsstark<br />

gewählt werden. Natürlich kann das Gerät auch<br />

an einer KFZ-Starterbatterie betrieben werden.<br />

Condition Run<br />

Im Programm „Condition Run“ ist die<br />

Einlaufdauer von der Stärke des Bürstenfeuers<br />

abhängig. Die Bürstenfeuerstärke<br />

(Condition) kann in 60 Schritten<br />

vorgewählt werden. Das Einlaufprogramm<br />

läuft dann solange mit konstanter<br />

Leistung, bis der voreingestellte<br />

Wert unterschritten wird. Leider wird in<br />

der Anleitung keine Angabe zum Messverfahren<br />

gemacht. Höchstwahrscheinlich<br />

wird aber die Oberwelligkeit der<br />

Spannung als Referenz herangezogen.<br />

Die Firma robbe bietet<br />

ein Prüf- und Wartungsgerät<br />

für Bürstenmotoren bis zur Größe<br />

540 an. Verschiedene Einlaufmodi<br />

und eine Speichermöglichkeit<br />

für die Messwerte unterstützen<br />

den passionierten Elektrofahrer.<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

robbe Motortester V1.0<br />

Spannung: 0,01–8 V<br />

Strom: 8 A, kurzzeitig 19 A<br />

Gewicht: 460 g<br />

Abmessungen: 125x118x46 mm<br />

Vertrieb: robbe/Grebenhain<br />

Bezugsquelle: Fachhandel<br />

Unverb. Preisempfehlung: 79,95 €<br />

Bei einem eingestellten Wert von 5° beendet<br />

das Gerät den Einlaufvorgang an dem Punkt,<br />

wo auch ich den Motor für gut eingelaufen<br />

befinden würde. Die einzelnen Programme<br />

können natürlich jederzeit per Knopfdruck<br />

abgeschaltet werden.<br />

Motor Run In<br />

Im „Motor Run In“-Modus gibt der Tester ohne<br />

Zeitlimit eine feste Spannung <strong>aus</strong>. Sozusagen<br />

der klassische Einlaufvorgang. In diesem<br />

Modus kommt auch der Drehzahlsensor zum<br />

Einsatz. Über einen auf die Motorwelle<br />

geschraubten Magneten kann damit die Drehzahl<br />

ermittelt werden. Die Parameter Spannung/Strom/Drehzahl<br />

können in zwölf Datensätzen<br />

im Gerät gespeichert und später abgerufen<br />

werden. Damit kann man zwar mangels<br />

Schwungmasse und Beschleunigung keine<br />

Leistung messen, aber immerhin baugleiche<br />

Motortypen direkt miteinander vergleichen. Die<br />

Daten bleiben natürlich auch nach dem Abstecken<br />

des Gerätes gespeichert.<br />

Durch die permanente Abgabe einer eingestell-


ten Spannung und der Anzeige des Laststromes<br />

kann dieser Modus auch zum Betrieb von Lüftern,<br />

Heizdecken, Drehbänken oder ähnlichem<br />

verwendet werden.<br />

Auto Run<br />

Im „Auto Run“-Modus kann man sich ein eigenes<br />

Einlaufprogramm zusammenstellen. Mit<br />

den Parametern minimale Spannung, maximale<br />

Spannung, Hochlaufzeit, Dauer-/P<strong>aus</strong>enzeit<br />

und der Durchgangsanzahl kann sich jeder ein<br />

bis zu 160 Stunden (!) dauerndes Einlaufprogramm<br />

selber programmieren. Ich glaube aber,<br />

das liegt etwas außerhalb des sinnvollen Bereiches…<br />

Nach dem Anstecken des Motortesters zeigt das<br />

zweizeilige LC-Display nach einem kurzen<br />

Selbsttest die zur Auswahl stehenden Modi an.<br />

Mit vier Tasten werden die Modi und die<br />

Einstellwerte eingegeben. Kurz nach<br />

Teststart läuft der im Gehäuse integrierte<br />

Lüfter an, selbst bei nur geringen Lasten.<br />

Damit bleibt das Gehäuse aber auch<br />

beim längeren Testen kühl. Das Display<br />

hat leider einen falsch gewählten Kontrast,<br />

es ist nur in einem sehr flachen<br />

Winkel ablesbar. Schaut man (im Stehen)<br />

von oben auf das Display, sieht man nur<br />

grau.<br />

Zur Drehzahlabnahme liegen Magneten<br />

für verschiedene Wellendurchmesser bei.<br />

Obwohl die Verklebung der Magnete nicht sehr<br />

vertrauenserweckend <strong>aus</strong>sieht, halten sie auch<br />

hohen Drehzahlen stand. Die starken Magnete<br />

und der sehr empfindliche Hall-Sensor ermöglichen<br />

eine Drehzahlabnahme <strong>aus</strong> ca. 20 mm<br />

Entfernung. Das mindert die Verletzungsgefahr<br />

und erlaubt eine dauerhafte Befestigung auf<br />

einem einfachen Motorhalter. Die angezeigten<br />

Stromwerte weichen bis zu 10% von den Messungen<br />

mit einem Präzisionshunt ab, aber es<br />

geht ja vornehmlich um das Vergleichen der<br />

Motoren untereinander.<br />

Sollte man es beim Einlaufenlassen übertrieben<br />

oder schlichtweg einen defekten Motor angeschlossen<br />

haben, gibt es auf der Platine (neben<br />

den erstaunlich hochohmigen Messhunts) zwei<br />

Glassicherungen für den Leistungsstromkreis.<br />

In der Anleitung ist zwar das Verbot des<br />

Aus dem richtigen Blickwinkel<br />

ist das Display gut ablesbar<br />

<strong>amt</strong> 09 / 08 www.<strong>amt</strong>-racing.de<br />

Das Innenleben.<br />

DerLüfterhält<br />

die Elektronik<br />

auch bei<br />

Langzeittests<br />

kühl.<br />

Betriebes innerhalb von Atomkraftwerken (!)<br />

erwähnt, aber die Sicherungen sind wohl ein<br />

Geheimnis.<br />

FAZIT<br />

Bisher haben wir unsere Bürstenmotoren<br />

immer an drei Zellen oder an Ladegeräten<br />

mit entsprechenden Funktionen einlaufen<br />

lassen. Wer jedoch auf Leerlaufdrehzahlen<br />

Wert legt oder Motoren in<br />

großen Stückzahlen aufbereitet, findet im<br />

robbe Motortester V1.0 ein nützliches<br />

Helferlein.<br />

Anzeige<br />

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