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Schule in ihrer Zeit – Stationen aus hundert Jahren Schulgeschichte

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6<strong>Schule</strong> <strong>in</strong> <strong>ihrer</strong> <strong>Zeit</strong> zu schildern, bedeutet, <strong>Stationen</strong> der <strong>Schulgeschichte</strong> <strong>in</strong> den <strong>hundert</strong><strong>Jahren</strong> seit 1904 <strong>aus</strong>zuwählen. Was aber soll man besonders betonen? Die häufigenUmstrukturierungen des Schulwesens <strong>in</strong>sgesamt <strong>in</strong> ihren Rückwirkungen auf das UelzenerGymnasium? Die Veränderungen der Lehrpläne und Lern<strong>in</strong>halte? Die Kuriosa <strong>aus</strong> der<strong>Schulgeschichte</strong>, die uns heute vermuten lassen, man könne <strong>Schulgeschichte</strong> als e<strong>in</strong> Mitteld<strong>in</strong>gzwischen Alexander Spoerls „Feuerzangenbowle“ und unsäglichen Schulfilmen wie den„Lümmeln von der letzten Bank“ beschreiben? Oder ist die Suche nach verme<strong>in</strong>tlich odertatsächlich Anstößigem, etwa <strong>in</strong> den politischen Stellungnahmen von Angehörigen desLehrkörpers und der Schülerschaft zwischen 1933 und 1945, das Wichtigste, gewissermaßenalso die Suche nach braunen Flecken auf der weißen Weste? Ich will e<strong>in</strong> Mitteld<strong>in</strong>g versuchenund <strong>in</strong> Zehnjahresschritten durch die <strong>Schulgeschichte</strong> vorangehen, dabei versuchen, e<strong>in</strong> wenigvom besonderen Charakter der Jahre 1914, 1924, 1934, 1944 usw. e<strong>in</strong>zufangen und danach zufragen, was gleichzeitig oder annähernd gleichzeitig <strong>in</strong> den Mauern des Schulgebäudes <strong>in</strong> derSchillerstraße bzw. seit 1969 <strong>in</strong> der Albertstraße vorgegangen ist oder se<strong>in</strong> mag.1914: Zehn Jahre nach dem ersten Abitur standen schon wieder Veränderungen der <strong>Schule</strong> an:Die Gründung e<strong>in</strong>er Realschule wurde beschlossen. Sie sollte geme<strong>in</strong>sam mit dem Realgymnasiumunter e<strong>in</strong>em Dach und unter geme<strong>in</strong>samer Leitung bestehen. Höhere Bildung: Dasbedeutete 1914 und noch lange danach, dass eben auch die Realschule dazu gezählt wurde,e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>stellung, die erst e<strong>in</strong> halbes Jahr<strong>hundert</strong> später der E<strong>in</strong>stellung zu weichen begann,dass die eigentliche und e<strong>in</strong>zige höhere Bildung im Schulbereich auf den Gymnasien zuerreichen sei. Realschulabsolventen waren anspruchsvoll <strong>aus</strong>gebildet worden, verfügten überKenntnisse vor allem <strong>in</strong> den Naturwissenschaften, die denen der Gymnasiasten durch<strong>aus</strong>ebenbürtig waren, und hatten lediglich im sprachlichen Bereich deutlich weniger Anforderungenzu erfüllen.1914 brach der Erste Weltkrieg <strong>aus</strong>. Noch im Sommer wurden die ersten Lehrer zumHeeresdienst e<strong>in</strong>gezogen. Der Oberlehrer Hesse, der ursprünglich nicht felddienstfähig war,wurde auf eigenen Wunsch an die Front geschickt und fiel im Mai 1915 als Offizierstellvertreter.Auch das gehört <strong>in</strong> die Geschichte wohl e<strong>in</strong>es jeden deutschen Gymnasiums: dienationale Begeisterung der ersten Kriegsjahre, die viele mit dem Tode bezahlten. DerSchulbetrieb übrigens wurde von Anfang an stark e<strong>in</strong>geschränkt. Weil die Männer im Feldestanden, wurden Schüler zur Erntehilfe und zu militärischen Hilfs- und Arbeitsdienstene<strong>in</strong>gesetzt.

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