11.300 Bayreuther haben schon abgestimmt - Bayreuther Sonntag
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8<br />
27.September2009 <strong>Bayreuther</strong>SONNTAG–totallokal<br />
Bayreuth<br />
Gert Lowack<br />
Rechtsanwalt<br />
Mitglied Arbeitsgemeinschaft Medizinrecht<br />
des Deutschen Anwaltvereins<br />
www.lowack.de<br />
Nicht jeder ärztliche Behandlungsfehler<br />
begründet<br />
Schmerzensgeldansprüche.<br />
Schmerzensgeld nach ärztlichem<br />
Behandlungsfehler?<br />
Nur Behandlungsfehler, die<br />
auch für einen Schaden kausal<br />
geworden sind, also eine Verschlechterung<br />
des Gesundheitszustandes<br />
oder des Genesungsverlaufs<br />
bewirken,<br />
können einen Schmerzensgeldanspruch<br />
begründen.<br />
Es gibt Behandlungsfehler,<br />
bei denen dies auf der Hand<br />
liegt, etwa bei der Amputation<br />
des falschen Beines. In<br />
vielen Fällen aber ist gerade<br />
die Frage entscheidend, ob<br />
und wie sich ein Fehler ausgewirkt<br />
hat. Da eine 100%ige<br />
Gewissheit oft nicht zu erlangen<br />
ist, kommt es darauf an,<br />
wer dann die Beweislast trägt.<br />
Bei „groben“ Fehlern ist dies<br />
der Arzt, in allen anderen<br />
Fällen der Patient.<br />
Aber nicht nur für einen<br />
Behandlungsfehler kann der<br />
Arzt haften, sondern auch<br />
dann, wenn er über mögliche<br />
In Teilen unserer heutigen Ausgabe finden Sie<br />
Beilagen von KiK.<br />
Wir bitten um Beachtung!<br />
Haben Sie Interesse an Beilagenwerbung im<br />
<strong>Bayreuther</strong> SONNTAG? Rufen Sie uns an unter<br />
0921/50704397. Wir beraten Sie gerne!<br />
Risiken einer Behandlung im<br />
Vorfeld nicht ausreichend<br />
aufgeklärt hat. Dabei muss<br />
der Arzt aber nicht über jedes<br />
denkbare Risiko aufklären,<br />
sondern nur „im Großen und<br />
Ganzen“. Der Patient muss<br />
sich der Bedeutung und<br />
Tragweite des Eingriffs bewusst<br />
werden. Je dringender<br />
der Eingriff medizinisch geboten<br />
ist, desto geringer sind<br />
die Aufklärungspflichten im<br />
Einzelfall.<br />
Die Aufklärungspflicht des<br />
Arztes bezieht sich nicht nur<br />
auf die konkrete Behandlung.<br />
Der Arzt muss auch über eine<br />
notwendige Nachversorgung,<br />
z. B. nach einem operativen<br />
Eingriff, aufklären. Unterlässt<br />
es der Arzt, auf notwendigeNachbehandlungsmaßnahmen<br />
hinzuweisen, kann<br />
auch dies eine Haftung begründen.<br />
Das gilt auch, wenn der Patient<br />
eine ihm vom Arzt empfohlene<br />
Behandlung verweigert<br />
und der Arzt nicht hinreichend<br />
über das Risiko<br />
aufklärt, das durch die Nichtbehandlung<br />
entsteht. Dies hat<br />
der BGH in einer aktuellen<br />
Entscheidung vom 16. Juni<br />
2009 – VI ZR 159/08 nun ausdrücklich<br />
klargestellt.<br />
Je nach den Umständen des<br />
Einzelfalls kann diese unterlassene<br />
Aufklärung auch einen<br />
groben Behandlungsfehler<br />
darstellen, mit der Folge<br />
der Beweislastumkehr zu<br />
Lasten des Arztes. Wenn also<br />
ein Patient eine gebotene Behandlung<br />
verweigert, weil er<br />
nicht ausreichend über die<br />
Folgen der Verweigerung<br />
aufgeklärt wurde, kann der<br />
Arzt hierfür haften. Es empfiehlt<br />
sich daher im Interesse<br />
sowohl des Patienten als auch<br />
des Arztes, die Bedeutung<br />
der ärztlichen Aufklärungspflichten<br />
und die entsprechende<br />
Dokumentation nicht<br />
Vor 20 Jahren: Flüchtlinge aus Prag trafen in Bayreuth ein<br />
Es war der Beginn eines geschichtlichen<br />
Umbruchs, der<br />
auch in Bayreuth hautnah zu<br />
spüren war.<br />
Vor zwanzig Jahren traf am<br />
1. Oktober ein ganz besonderer<br />
Zug im <strong>Bayreuther</strong> Bahnhof<br />
ein. 17 Stunden vor Ankunft<br />
fuhr er in Prag los und<br />
musste einen Umweg von 500<br />
Kilometern in Kauf nehmen,<br />
da es nicht möglich war,<br />
durch das Gebiet der DDR zu<br />
fahren. Es war der erste von<br />
insgesamt sechs Sonderzügen,<br />
mit denen über 6.000<br />
ostdeutsche Bürger die<br />
Flucht über die Deutsche<br />
Botschaft in Prag nutzten.<br />
Um die DDR-Bürger zu verängstigen,<br />
wurden die ver-<br />
schlossenen Züge von Stasi-<br />
Agenten und Soldaten begleitet.<br />
Bei kurzen Aufenthalten in<br />
Dresden, Reichenbach und<br />
Plauen wurde trotz des hohen<br />
Polizeiaufgebots jugendliche<br />
DDR-Bürger durch die Fenster<br />
in die Waggons gezogen.<br />
Ingesamt wurden 360 Flüchtlinge<br />
nach ihrer Ankunft in<br />
Bayreuth in der BundeswehrundBundesgrenzschutzkaserne<br />
untergebracht.<br />
Am 10. November 1989<br />
musste die Regierung der<br />
DDR endgültig nachgeben<br />
und ihre Grenzen für die Bevölkerung<br />
öffnen. So nutzten<br />
25.000 Besucher in Unmengen<br />
von Trabis am folgenden<br />
Wochenende die neue gewonnene<br />
Reisefreiheit zu einer<br />
Ausgebaute Straße bringt mehr Verkehrssicherheit<br />
Mit einer kleinen Feier wurde<br />
die ausgebaute Kreisstraße<br />
BT14 im Bereich Cottenbach<br />
für den Verkehr freigegeben.<br />
Unter anderem wurde eine<br />
Engstelle in der Ortschaft beseitigt,<br />
ein Gehweg und eine<br />
Verkehrsinsel entstanden und<br />
die Straße bekam bis zur<br />
Stadtgrenze einen neuen Asphaltbelag.<br />
Die Gesamtkosten<br />
betrugen 238.000 Euro. rs<br />
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zu unterschätzen. Den richtigen<br />
Anwalt finden Sie im<br />
<strong>Bayreuther</strong> Anwaltverein.<br />
@ bayreuther-anwaltverein.de<br />
Erkundungstour, unter anderem<br />
auch nach Bayreuth. vs<br />
Flüchtlinge aus der DDR registrieren sich bei einem Beamten des Bundesgrenzschutzes<br />
in der als Notunterkunft umgewandelten Kaserne. Foto: Volke<br />
Bürgermeister Hans Dötsch und Landrat Hermann Hübner (vorne v.r.) führten die Straßenfreigabe durch. Foto: Dörfler