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hdk Zett3–10 Ressourcenmodell: So wird das Geld an der ZHdK ...

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20zett 3–10 / theatertheater und schuleim dialogTheater und Schule ziehen oft am selben Strick,aber nicht immer in die gleiche Richtung. EineTagung <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>ZHdK</strong> eröffnet Perspektiven zurVerbesserung <strong>der</strong> Zusammenarbeit. Mira Sack*Das Potenzial einer Zusammenarbeit zwischen Theater undSchule liegt auf <strong>der</strong> H<strong>an</strong>d. Weil sie Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichenden Zug<strong>an</strong>g zur Kunst vermitteln und Literatur vielfältig erlebbarmachen möchten, treibt es Lehrpersonen mit ihren Schulklassenregelmässig ins Theater. Die Theater ihrerseits kreierenSpielpläne, die auch auf Lehrpläne Rücksicht nehmen,Innovationen wagen und ihre Zuschauer unterhalten wollen.Im günstigsten Fall begegnen sich Schulklassen, Lehrpersonenund Theatermacher in einer gelungenen Inszenierung undprofitieren gegenseitig vonein<strong>an</strong><strong>der</strong>.<strong>So</strong>ll Theater leicht gemacht werden?Als Stossdämpfer und Verdauungshilfe für Theater wurdenbeson<strong>der</strong>e pädagogische Begleitprogramme entworfen, diek<strong>an</strong>tiges und sperriges Bühnengeschehen auch für ein jungesPublikum zugänglich machen. Vorbehalte und Abwehrseitens <strong>der</strong> Besucher gegen Spielstile und Erzählweisen sollendabei in ein suchendes Befragen des Theaterereignissesgewendet werden, indem Anliegen und Absichten einer Theateraufführungoffensiv zum Gesprächsgegenst<strong>an</strong>d gemacht,Wahrnehmungen <strong>der</strong> Rezipienten ernst genommen und füreine konstruktive Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzung genutzt werden. Nichtimmer aber gelingt dieser Ansatz. Lehrpersonen retten sichschnell mal dadurch auf die sichere Seite, <strong>das</strong>s sie Stoffe undInszenierungen wählen, die für die Schüler leicht verdaulicheKost versprechen. In <strong>der</strong> Konsequenz droht die lustvolle Suchbewegungbei<strong>der</strong> Parteien mehr und mehr in entgegengesetzteRichtungen zu streben. Die ursprünglichen Interessen gehenvergessen, die Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzung <strong>wird</strong> unterdrückt. Statteines offenen Austauschs entstehen Vorurteile.Unterschiedliche Interessen als Potenzial <strong>der</strong>BegegnungDie Tagung »Theater – Vermittlung – Schule. Ein Dialog«brachte Lehrpersonen und Theatervermittler in einer experimentellenAusg<strong>an</strong>gssituation <strong>an</strong> einen Tisch. Initiiert wurdedie Ver<strong>an</strong>staltung vom Schweizerischen Bühnenverb<strong>an</strong>d unddem Departement Darstellende Künste und Film <strong>der</strong> <strong>ZHdK</strong>.Ausg<strong>an</strong>gsthese: Die Heterogenität <strong>der</strong> Interessen und Tätigkeitsfel<strong>der</strong><strong>der</strong> Anwesenden stellt <strong>das</strong> eigentliche Potenzial<strong>der</strong> Begegnung dar. Im Rahmen von Praxisfenstern mit Theaterschaffendenwurden die Anschlussfähigkeit von Schuleund Fragen zeitgenössischer Theaterarbeit praktisch erprobt,Herstellungsprozesse exemplarisch vorgeführt und neugierigdamit experimentiert. Vertiefen und verständigen konntensich die rund hun<strong>der</strong>t Teilnehmenden in sogen<strong>an</strong>nten WorldCafés, bei denen sich kleine, zufällige Konstellationen vonImpression aus dem World Café zur Tagung, Podium Gessnerallee.Lehrpersonen und Theaterinsi<strong>der</strong>n zu einem Diskussionsthemazusammenf<strong>an</strong>den und in einen von den Gastgebernmo<strong>der</strong>ierten Dialog traten.Zuhören, hinterfragen, diskutierenDer Austausch erwies sich als herausfor<strong>der</strong>ndes, aber zunehmendlustvolles Unternehmen. Genau in diese Richtung argumentiertauch <strong>der</strong> Basistext <strong>der</strong> Tagung aus <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong> vonCarmen Mörsch, <strong>der</strong> Leiterin des Institute for Art Education,welcher den Teilnehmenden als Diskussionsgrundlage diente.Er regt <strong>an</strong>, durch eigene Positionsbestimmungen profilierteSuchbewegungen in die Zukunft zu unternehmen.Die Intensität, mit <strong>der</strong> zugehört, hinterfragt und diskutiertwurde, hat bereits erste Initiativen für neue Partnerschaftsmodellezwischen Schule und Theater ausgelöst. Die Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzunghat aber auch gezeigt, <strong>das</strong>s Theater inunterschiedlichen Kontexten weniger vom institutionellenRahmen her bestimmt, son<strong>der</strong>n vielmehr als Modell mit unterschiedlichenInteressen betrieben werden sollte. Dies zuerkennen könnte eine Ch<strong>an</strong>ce dafür sein, die Vermittlung alsGeschäft eher nicht <strong>an</strong> ausgewiesene Brückenbauer zu delegieren,son<strong>der</strong>n durch <strong>das</strong> Engagement <strong>der</strong> KunstpädagogenProzesse in G<strong>an</strong>g zu setzen, die Schule und Theater in einenunmittelbaren, unverkrampften und ergebnisoffenen Dialogbringen. Beson<strong>der</strong>s zukunftsfähig scheinen theatrale Hybridezu sein – Stichworte: mitein<strong>an</strong><strong>der</strong> spielen, sehen, informieren,diskutieren und wahrnehmen. Gerade diese Erkenntnis ruftnach einer vertieften Gesprächskultur. Fortsetzung folgt.* Mira Sack ist Studieng<strong>an</strong>gsleiterin BA Theater und leitet zurzeit als Vertretungdie Vertiefung Theaterpädagogik, Departement Darstellende Künste undFilm (mira.sack@z<strong>hdk</strong>.ch).

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