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Unser Einweihungsfest Wir sind ein Lernbetrieb - Steinhof Pflegeheim

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<strong>Unser</strong> <strong>Unser</strong> <strong>Einweihungsfest</strong><br />

<strong>Einweihungsfest</strong><br />

<strong>Wir</strong> <strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>sind</strong> <strong>ein</strong> <strong>ein</strong> <strong>Lernbetrieb</strong><br />

<strong>Lernbetrieb</strong><br />

3/ 2006<br />

Zuhause Zuhause im im im Ginkgohus: Ginkgohus: Ginkgohus: Herr Herr Herr Renggli Renggli<br />

Renggli


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Titel Titel<br />

Seite<br />

Seite<br />

− Inhaltsverzeichnis 2<br />

− Am St<strong>ein</strong>hof-Tor: 3 - 4<br />

− Zuhause im Ginkgohus: Herr Erwin Renggli 5 - 7<br />

− Auf den St<strong>ein</strong> gefühlt: bei Nicole Lang, Schülerin FAGE 8 - 9<br />

− <strong>Unser</strong>e Jubilare 10<br />

− Anlässe 11 - 15<br />

− Dies und Das: Zirkusluft 16<br />

Chorreise nach Trier 16 - 19<br />

− Das Gedicht 20<br />

− Was Sie und uns bewegt: Seelsorge im St<strong>ein</strong>hof 21 - 23<br />

− <strong>Wir</strong> als Gastgeber 24 - 27<br />

− Der St<strong>ein</strong>hof unterwegs: Schifffsausflug mit der Firma Balmer- Etienne 28 - 29<br />

Karin Blum, ehemalige Mitarbeiterin 30 - 33<br />

Die 3. Stonecourt Road Tour 2006 33 - 35<br />

− Das St<strong>ein</strong>hof-Personal: Willkommensgruss und Gratulationen 36 - 37<br />

− <strong>Unser</strong>e Kräutersalbe 38<br />

− Comic 39 - 40<br />

− Agenda 40<br />

− Der grüne Bereich 41 - 42<br />

− <strong>Unser</strong> Wunsch 43<br />

Impressum<br />

Impressum<br />

Anschrift: Anschrift:<br />

St<strong>ein</strong>hof-Blatt<br />

Redaktion<br />

St<strong>ein</strong>hofstrasse 10<br />

6005 Luzern<br />

Tel. 041/319 60 00 / Fax.041/319 61 00<br />

www.st<strong>ein</strong>hof-pflegeheim.ch<br />

Redaktion: Redaktion:<br />

Paul Otte, Leitung<br />

Bruder Clemens-Maria Thome<br />

Anke Maggauer-Kirsche<br />

Louis R<strong>ein</strong>hard<br />

Bea Lehmann, Bildredaktion, Layout/Gestaltung<br />

Rita Blättler, Lektorin<br />

Auflage: Auflage:<br />

1'600<br />

Bildbearbeitung<br />

Bildbearbeitung Roman Bättig<br />

Druck: Druck:<br />

Eicher Druck Horw<br />

2<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06


Am Am St<strong>ein</strong>hof St<strong>ein</strong>hof - Tor<br />

Tor<br />

St<strong>ein</strong>hof St<strong>ein</strong>hof 2013<br />

2013<br />

Der St<strong>ein</strong>hof beschäftigt sich im Moment unter<br />

dem Titel „St<strong>ein</strong>hof 2013“ intensiv mit der Zukunft.<br />

Der stark regulierte Gesundheitsmarkt<br />

steht vor grossen gesellschaftlichen, sozial- und<br />

finanzpolitischen Herausforderungen. Das Steigen<br />

der Kosten und die Finanzierung <strong>sind</strong> <strong>ein</strong><br />

Dauerthema. Dazu kommt, dass in der Gesellschaft<br />

der Solidaritätsgedanken am Schwinden<br />

begriffen ist und zusehends <strong>ein</strong>e Entsolidarisierung<br />

zwischen Jungen und Alten sowie Gesunden<br />

und Kranken feststellbar ist. Im Moment<br />

stehen die Pharmaindustrie, die Spitäler und die<br />

Ärzteschaft im Zentrum der Diskussion. Doch es<br />

ist <strong>ein</strong>e Frage der Zeit , bis auch Sinn und Zweck<br />

der Heime, wie Alters- und <strong>Pflegeheim</strong>e, hinterfragt<br />

werden.<br />

Wie muss sich dabei das privatwirtschaftliche<br />

<strong>Pflegeheim</strong> St<strong>ein</strong>hof verhalten und künftig positionieren,<br />

um in <strong>ein</strong>em Markt erfolgreich bestehen<br />

zu können, der vor grossen, möglicherweise<br />

sogar dramatischen Veränderungen steht?<br />

Der St<strong>ein</strong>hof ist geprägt durch s<strong>ein</strong>e Geschichte,<br />

s<strong>ein</strong>e Trägerschaft, s<strong>ein</strong>e Organisation und s<strong>ein</strong><br />

<strong>Wir</strong>ken. Er ist laufend gefordert sich neuen Gegebenheiten<br />

aus dem internen Betrieb, wie auch<br />

aus dem Umfeld anzupassen. Diese Anpassungen<br />

fordern auch den Einsatz von immer mehr<br />

Ressourcen. Eine neue Strategie ist nun gefor-<br />

dert, damit die nötigen Anpassungen mit klaren<br />

Zielen und mit nachhaltiger <strong>Wir</strong>kung effizient<br />

umgesetzt werden können.<br />

In <strong>ein</strong>em ersten Arbeitsschritt<br />

wurde im 2005 mit <strong>ein</strong>er Standortbestimmung<br />

die Ausgangslage<br />

der Institution erfasst. Darauf aufbauend<br />

geht es im 2006 um die<br />

Entwicklung <strong>ein</strong>er neuen Strategie,<br />

weitmöglichst unter Einbezug<br />

der Anspruchsgruppen (Bewohner,<br />

Mitarbeitende, Eigentümer,<br />

Kapitalgeber, etc.).<br />

Blick Blick in in in der der der Analyse Analyse aus<br />

aus<br />

betrieblicher betrieblicher betrieblicher Sicht<br />

Sicht<br />

Die Kulturanalyse lässt auf <strong>ein</strong>e<br />

gut verankerte Unternehmenskultur<br />

schliessen. Einen wesentlichen<br />

Faktor bildet hier sicher auch die<br />

christliche Ausrichtung der Trägerschaft, die<br />

spürbar gelebt wird.<br />

Der St<strong>ein</strong>hof verfügt über Stärken wie private<br />

Trägerschaft, kurze Entscheidungswege, gute<br />

Heimkultur, flexibles Denken und Handeln, offene<br />

Aufnahmepolitik mit entsprechendem Knowhow,<br />

optimale Betriebsgrösse, Ausbildungsstätte,<br />

die es unbedingt zu bewahren aber auch<br />

pflegen gilt. Daneben <strong>sind</strong> als Schwächen das<br />

mangelnde strategische Denken, die Prozesse,<br />

der Einerzimmer-Anteil, die Gastwirtschaft und<br />

die hohen Taxen erkennbar und zu optimieren.<br />

Die Strategische Geschäfts<strong>ein</strong>heit „Gastwirtschaft“<br />

sollte kulinarisch laufend und infrastrukturell<br />

von Fall zu Fall angepasst werden. Die Strategische<br />

Geschäfts<strong>ein</strong>heit „Hotellerie“ hat für die<br />

Zukunft noch <strong>ein</strong>e wertvolle Option, nämlich die<br />

Umwandlung von zusätzlichen Zweier- in Einerzimmer<br />

bei gleichzeitigem Personalabbau. Im<br />

weitern <strong>sind</strong> der Essensservice zu überprüfen<br />

und die Deutschkenntnisse des hauswirtschaftlichen<br />

Personals zu verbessern. Die Strategische<br />

Geschäfts<strong>ein</strong>heit „Pflege“ ist grundsätzlich für die<br />

Zukunft gerüstet. Einem allfälligen künftigen<br />

Mangel an Pflegepersonal kann der St<strong>ein</strong>hof<br />

weitgehendst positiv durch s<strong>ein</strong> Image und<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06 3


durch das Aufrechterhalten als Ausbildungsstätte<br />

begegnen.<br />

Als Organisation muss für den St<strong>ein</strong>hof gelten,<br />

den Menschen noch stärker ins Zentrum zu rücken,<br />

die Selbstkoordination und Selbstkontrolle<br />

zu fördern, Flexibilität vorauszusetzen, sich am<br />

Markt und Kunden zu orientieren und die Organisation<br />

mehr vom Funktionsdenken hin zum<br />

prozess- und aufgabenorientierten Denken zu<br />

bewegen.<br />

Bei den Heim<strong>ein</strong>trittskriterien hat der St<strong>ein</strong>hof<br />

gegenüber er Konkurrenz vor allem beim Pflegeangebot,<br />

bei der Wohnqualität, bei der Philosophie,<br />

der Verpflegung, beim Image und bei der<br />

Ambiance Vorteile. Diese gilt es nicht nur zu<br />

bewahren sondern auch ständig zu pflegen.<br />

Blick Blick in in der der Analyse Analyse aus aus Sicht Sicht des des UUm<br />

UU<br />

m<br />

feldes feldes und und der der Umwelt Umwelt<br />

Umwelt<br />

Die Stadt Luzern geht davon aus, dass der Anteil<br />

an über 80 Jährigen bis ins Jahr 2020 nicht mehr<br />

zunehmen wird. Nebst <strong>ein</strong>er qualitativen Verbesserung<br />

ihrer Heime strebt sie daher k<strong>ein</strong>en<br />

quantitativen Ausbau an. Unter dem qualitativen<br />

Ausbau versteht sie vor allem die Erhöhung der<br />

Einerzimmer von heute 70% auf 80%. Der St<strong>ein</strong>hof<br />

liegt also richtig wenn er als Option <strong>ein</strong>e<br />

Umwandlung von Zweier- in Einerzimmer aufrecht<br />

erhält. So kann der Anteil pragmatisch von<br />

heute (ab 1. Juni 2006) von 25% auf 40% erhöht<br />

werden. Kongruent zur Politik der Stadt Luzern<br />

liegt der St<strong>ein</strong>hof mit s<strong>ein</strong>er offenen Aufnahmepolitik,<br />

sieht doch die Stadt <strong>ein</strong>en Anstieg der<br />

Nachfrage nach Betreuungs- und Pflegemöglichkeiten<br />

für unter 65 Jährige. In der <strong>Pflegeheim</strong>planung<br />

des Kantons Luzern ist vorgesehen, das<br />

Bettenangebot bis ins Jahr 2010 <strong>ein</strong>zufrieren.<br />

Dies führt zweifellos zu <strong>ein</strong>er zusätzlichen Verknappung,<br />

und demzufolge braucht sich der<br />

St<strong>ein</strong>hof für s<strong>ein</strong>e Bettenauslastung mittelfristig<br />

k<strong>ein</strong>e Sorgen zumachen. Letztendlich ist diese<br />

Haltung jedoch nicht verständlich, weil damit<br />

der Wettbewerb ausgeschaltet wird.<br />

<strong>Wir</strong>ft man <strong>ein</strong>en Blick auf das Chancen- und Risikenprofil<br />

der Alters- und <strong>Pflegeheim</strong>e in der<br />

Schweiz fällt auf, das der St<strong>ein</strong>hof <strong>ein</strong>e gute<br />

Ausgangslage hat, von den Chancen zu profitieren<br />

und den Risiken zu begegnen. Bei den Chancen<br />

fällt auf, dass nebst der demographischen<br />

Entwicklung auch Probleme in der Finanzierung<br />

4<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />

künftig zu <strong>ein</strong>er zusätzlichen Verknappung an<br />

Anbietern führen wird. Chancen werden auch jenen<br />

Heimen <strong>ein</strong>geräumt, die Anstrengungen für<br />

die Einbindung der Heime in das Gesellschaftund<br />

Gem<strong>ein</strong>deleben unternehmen, um die soziale<br />

Integration der Betagten zu fördern. Aufgrund<br />

der sprungfixen Kosten wird im Hinblick<br />

auf den St<strong>ein</strong>hof <strong>ein</strong>e Heimgrösse von 70 – 90<br />

Plätzen als kostenoptimal erachtet. Bei den Risiken<br />

muss man davon ausgehen, dass die Krankenkassen<br />

ihren Anteil an den Pflegekosten<br />

kaum noch wesentlich erhöhen und <strong>ein</strong> gutes<br />

Betriebsklima für die Bewohner von zentraler<br />

Bedeutung ist. Es wird auch anerkannt, dass Rationalisierungsmöglichkeiten<br />

Grenzen gesetzt<br />

<strong>sind</strong> und von <strong>ein</strong>em Personalbedarf von <strong>ein</strong>er<br />

Pflegenden für 2 – 2.5 Betagte ausgegangen<br />

werden kann. Im St<strong>ein</strong>hof liegt der Stellenschlüssel<br />

bei <strong>ein</strong>em Pflegenden auf 2 Bewohner.<br />

Die demografische Entwicklung in der Schweiz<br />

sieht zwischen 2004 und 2023 <strong>ein</strong>e starke Verschiebung<br />

der Altersstruktur voraus. Diese dürfte<br />

noch zusätzlich verstärkt werden durch die Erhöhung<br />

der Lebenserwartung. Schon jetzt kann<br />

davon ausgegangen werden, dass die Hälfte der<br />

Neugeborenen ihren 100. Geburtstag erleben<br />

wird.<br />

<strong>Wir</strong>ft man <strong>ein</strong>en Blick in die Zukunft, wo wird<br />

Heimen mit Mischformen <strong>ein</strong>e bessere Zukunft<br />

vorausgesagt als Heimen, die sich spezialisieren.<br />

Schwierig ist zu erkennen, wie sich die Medizin<br />

entwickelt und ob dies zu weniger Pflegebedürftigkeit<br />

führen wird. Eine weitere Beachtung gilt<br />

es dem ständig wachsenden Personalbedarf bei<br />

zunehmender Pflegebedürftigkeit zu schenken<br />

und der Frage, ob und wie Trägerschaften künftig<br />

die hohen Infrastrukturkosten überhaupt noch<br />

tragen können.<br />

Die Die neue neue Strategie<br />

Strategie<br />

Aufbauend auf dieser fundierten Analyse wird<br />

die eigentlich Strategie entwickelt und im Jahre<br />

2006 verabschiedet. Gegenstand davon werden<br />

Aussagen zur Vision, Leitbild, Marktführerschaft<br />

und zur Umsetzung der Strategie s<strong>ein</strong>. Mehr<br />

darüber erfahren Sie schon bald im St<strong>ein</strong>hof-<br />

Blatt. <strong>Wir</strong> freuen uns dann zu mal darüber zu berichten.<br />

Paul Otte, Heimleiter


Zuhause Zuhause im im Sonn Sonnehuus Sonn huus<br />

Der Der Heimbewohner Heimbewohner als<br />

als<br />

Uhrm Uhrmacher Uhrm cher<br />

Es gibt kaum <strong>ein</strong>en technischen<br />

Bereich, welcher <strong>ein</strong>e solche<br />

Bandbreite an wissenschaftlichen<br />

Grundlagen in sich ver<strong>ein</strong>igt,<br />

wie die Uhren oder generell<br />

die Anlagen zur Zeitmessung.<br />

Die Zeitmessung hat uns<br />

in der zivilisierten Welt fest im<br />

Griff, denn man sagt ja nicht<br />

vergebens: „ Zeit ist Geld“. So<br />

<strong>sind</strong> wir uns gewohnt in kurzen<br />

Abständen die Uhrzeit abzulesen,<br />

mit den Sinnesorganen<br />

die Werte festzu halten und<br />

mit der Sollzeit zu vergleichen.<br />

In diesem Bericht werden vor<br />

allem die mechanischen französischen<br />

Uhren behandelt,<br />

welche sich <strong>ein</strong>er grossen Beliebtheit<br />

erfreuen.<br />

Erwin Renggli - grosser Kenner mechanischer französischer Uhren<br />

Bekanntlich waren schon im<br />

Altertum verschiedene Einrichtungen<br />

als Zeitmesser bekannt.<br />

Über viele Jahrhunderte wurde<br />

vor allem die Schwerkraft von<br />

Gewichten oder die Wasserkraft<br />

als Antrieb der Uhrwerke<br />

<strong>ein</strong>gesetzt (Turmuhren, Wasseruhren<br />

usw.). Mit dem Pendel<br />

konnte man <strong>ein</strong>en mathematisch<br />

genauen Taktgeber<br />

bauen. Die Bleigewichte, an<br />

<strong>ein</strong>er Schnur oder Kette angehängt,<br />

kamen vor allem im<br />

Fabrikat „Comtoise“ zur Anwendung.<br />

Andere Fabrikate, z.<br />

B. „Morez“, hatten 1 oder 2<br />

Spiralfedern. Alle Ausführun-<br />

gen hatten also <strong>ein</strong>e aufladbare<br />

Antriebskraft. Es war möglich<br />

die Laufdauer so weit zu<br />

steigern, dass die Uhren erst<br />

nach 2 Wochen wieder aufgezogen<br />

werden mussten. Um<br />

dies erreichen, sollten die<br />

Reibungsverluste des Zahnradgetriebes<br />

für die Zeiger und<br />

das Getriebe für den Hammer<br />

beim Stundenschlag minimal<br />

s<strong>ein</strong>. Bekannt und gesucht<br />

<strong>sind</strong> die nach diesen Prinzipien<br />

konstruierten französischen<br />

Uhren, welche je nach Fabrikat<br />

auch die <strong>ein</strong>e oder andere<br />

Kraftquelle benützten. Es werden<br />

deshalb ähnlich konstruierte<br />

Uhren mit den Sammelbegriffen<br />

„Morez, Comtiose,<br />

Morbier“ bezeichnet. Diese<br />

schönen Uhren erfüllten bei<br />

den begüterten französischen<br />

Familien den Zweck als Zeitmesser,<br />

aber auch als <strong>ein</strong> schönes<br />

Stück passend zu den Stilmöbeln<br />

.<br />

In unserem Heim wohnt Herr<br />

Erwin Renggli. Er ist <strong>ein</strong> ruhiger<br />

und beliebter Heimbewohner.<br />

Ich habe wenig über s<strong>ein</strong> Leben<br />

vernommen. Jedoch hatte<br />

ich ihn am Rande kennen gelernt,<br />

als ich über s<strong>ein</strong>e verstorbene<br />

Frau <strong>ein</strong>en Bericht<br />

schreiben durfte. Mir war bis<br />

dahin nur bekannt, dass er in<br />

<strong>ein</strong>em kantonalen Amt bis zu<br />

s<strong>ein</strong>er Pensionierung als kaufmännischer<br />

Angestellter tätig<br />

war. Herr Renggli hat sich in<br />

s<strong>ein</strong>er Freizeit theoretisch und<br />

praktisch mit den französischen<br />

Uhren befasst. Damit hat er<br />

s<strong>ein</strong>e ganze Freizeit <strong>ein</strong>em anspruchvollen<br />

„Hobby“ gewidmet.<br />

Die Erzählungen<br />

machten mich erst recht neugierig,<br />

denn vieles war <strong>ein</strong>e<br />

grosse Überraschung. Diese<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06 5


Uhren <strong>sind</strong> für ihn fast zu <strong>ein</strong>em<br />

Lebenswerk geworden.<br />

Mit dem Ziel, irgend welche<br />

Uhren oder Teile von Uhren<br />

aufzutreiben, sei man oft mit<br />

Freunden und Kollegen mit<br />

dem VW in Frankreich herum<br />

gefahren. Darunter auch Herr<br />

St<strong>ein</strong>er, der im Auftrag von<br />

Herrn Renggli <strong>ein</strong>ige Male<br />

nach Frankreich reiste, um seltene<br />

Ersatzteile zu beschaffen.<br />

Ich habe selbst <strong>ein</strong>e schwache<br />

Erinnerung, wie auch ich zu<br />

<strong>ein</strong>em solchen Fund kam. Auf<br />

der Rundreise durch Frankreich<br />

hatte ich in <strong>ein</strong>em Dorf <strong>ein</strong>en<br />

kurzen Blick in <strong>ein</strong>e Schmiede<br />

geworfen und dabei <strong>ein</strong> Uhrwerk<br />

<strong>ein</strong>er französischen Uhr<br />

unter <strong>ein</strong>em dichten Spinngewebe<br />

entdeckt. Ohne grosse<br />

Diskussion konnte ich die<br />

„UHR“ mitnehmen. Es waren<br />

zwar nur noch Teile <strong>ein</strong>es Uhrwerks,<br />

aber immerhin Dinge,<br />

die man irgend <strong>ein</strong>mal brauchen<br />

konnte. Viel später konnte<br />

ich diesen Torso zu <strong>ein</strong>em<br />

guten Preis verkaufen. Herr<br />

Renggli hatte, wie bereits erwähnt,<br />

<strong>ein</strong>ige Bekannte, welche<br />

dem gleichen Hobby frönten.<br />

Sie bildeten <strong>ein</strong>e lose Gem<strong>ein</strong>schaft<br />

mit dem Zweck,<br />

sich gegenseitig beim Handel<br />

oder mechanischen Problemen<br />

zu helfen. Bald entstand <strong>ein</strong><br />

reger Informationsaustausch. Er<br />

war notwendig, weil der Kauf<br />

günstiger Uhren meist <strong>ein</strong>en<br />

Glücksfall darstellte und man<br />

solche Quellen im Auge behalten<br />

wollte. Ebenso musste der<br />

Kauf manchmal rasch abgewickelt<br />

werden, ohne genaue<br />

Kenntnisse der Ware. Wichtig<br />

war, dass möglichst alle Teile<br />

noch vorhanden waren. Oft<br />

waren die Uhren jedoch in <strong>ein</strong>em<br />

sehr desolaten Zustand.<br />

Es gab auch Fälle, wo das Werk<br />

noch in gutem Zustand , aber<br />

das Gehäuse vergammelt war.<br />

6<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />

Herr Rengglis Stolz ist, dass er<br />

möglichst alle Werke wieder<br />

zum Gehen brachte. Auch das<br />

Gehäuse musste jene Farbe<br />

und Patina bekommen, wie es<br />

die neuen „alten“ Uhren hatten.<br />

Über den Aufwand für die<br />

Renovationsarbeiten wurde<br />

kaum gesprochen. Liess sich<br />

die Uhr zu <strong>ein</strong>em guten Preis<br />

verkaufen, so brachte das<br />

Hobby sogar <strong>ein</strong>en bescheidenen<br />

Gewinn <strong>ein</strong>. Zahnräder<br />

und Achsen und vieles Andere<br />

wurde bei den ehemaligen<br />

Fabrikanten gefunden: es war<br />

aber stets <strong>ein</strong>e Kostbarkeit<br />

mit Seltenheitswert.<br />

Aus diesem erwähntenBekanntenkreis<br />

ist Herr<br />

St<strong>ein</strong>er stets <strong>ein</strong> lieber<br />

Freund und <strong>ein</strong><br />

willkommener Besucher<br />

bei Herrn<br />

Renggli. Im Zusammenhang<br />

mit<br />

diesem Bericht hat<br />

mir Herr St<strong>ein</strong>er viele<br />

Fragen beantwortet.<br />

Ich bin deshalb<br />

Herrn St<strong>ein</strong>er für die<br />

grosse Hilfe dankbar.<br />

Er hat mit s<strong>ein</strong>em<br />

umfassenden<br />

Wissen auch Herrn<br />

Renggli bei s<strong>ein</strong>en<br />

Arbeiten unterstützt.<br />

Die Die Die Renovation<br />

Renovation<br />

Jede Renovation<br />

begann mit <strong>ein</strong>er<br />

genauen Untersuchung<br />

des Zustandes<br />

und dem Sammeln<br />

von möglichst vielen Angaben<br />

über den Typ der vorliegenden<br />

Uhr. Der Zustand des<br />

Werkes wie auch des Gehäuses<br />

<strong>sind</strong> für das Abschätzen des<br />

Arbeitsaufwandes von eminen-<br />

ter Wichtigkeit. Ebenso müssen<br />

der Pendel und die Gewichte<br />

zumindest vorhanden s<strong>ein</strong>.<br />

War dies nicht Fall, so begann<br />

das Suchen nach den fehlenden<br />

oder defekten Teilen. War<br />

das Werk ernsthaft defekt,<br />

diente es noch als Teile-<br />

Lieferant.<br />

Man fuhr also nach Frankreich<br />

und klapperte die eventuellen<br />

Ersatzteil-Lieferanten ab. Die<br />

Beschaffungsreisen müssen<br />

zum Teil sehr abenteuerlich<br />

gewesen s<strong>ein</strong>. Herr St<strong>ein</strong>er erzählt<br />

darüber, dass man in Morez,<br />

Foncine-le-Bas im Elsass<br />

Kl<strong>ein</strong>e 1-zeigrige Laternenuhr, Paris um 1720<br />

gute Teile-Lieferanten gefunden<br />

hatte. Hatte man die Teile<br />

und das Gehäuse beisammen,<br />

wurden diese p<strong>ein</strong>lich genau<br />

überprüft; ausgelaufene Zahnräder,<br />

verbogene Achsen und


ausgelaufene Lagerstellen<br />

mussten auf „Neuzustand“ gebracht<br />

werden. Da Herr<br />

Renggli über k<strong>ein</strong>e Maschinen<br />

(Uhrmacherdrehbank) verfügte,<br />

nahm er ab und zu die Hilfe<br />

s<strong>ein</strong>er Kollegen in Anspruch.<br />

Das Gehäuse wurde ger<strong>ein</strong>igt<br />

und originalgetreu bemalt. Aus<br />

den Gesprächen mit den Her-<br />

Globusuhr, um 1860, Sig. Morez au Jura<br />

ren St<strong>ein</strong>er und Renggli bekam<br />

ich den Eindruck, dass der Pendel,<br />

das Zifferblatt und die Zifferblattumrandung<br />

als wichtige<br />

Teile <strong>ein</strong>er strengen Inspektion<br />

unterzogen werden müssen.<br />

An diesen erkennt der Fachmann<br />

Merkmale wie den Typ<br />

der Uhr, den Hersteller und das<br />

Herstellungsdatum. Damit<br />

konnte auch der Wert <strong>ein</strong>er<br />

Uhr zuverlässig abgeschätzt<br />

werden.<br />

Über den Handel mit diesen<br />

Uhren konnten die Herren<br />

Renggli und St<strong>ein</strong>er in etwa<br />

folgende Angaben machen. Zu<br />

Beginn der Tätigkeit als Uhrmacher<br />

waren es die französichen<br />

Uhren (Morez), welche<br />

als Kundenarbeit angenommen<br />

wurden. Langsam hatte<br />

sich <strong>ein</strong> gewisser Stock von<br />

verschiedenen Typen gebildet,<br />

und so liess sich <strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong>er<br />

Handel aufziehen. Ebenfalls<br />

half die Mund zu Mund<br />

Propaganda dem Geschäft<br />

<strong>ein</strong>en sichern Boden zu<br />

geben. Die Beschaffung<br />

von defekten und revisionsfähigen<br />

Uhren wickelte<br />

sich ebenfalls in Stufen ab.<br />

In der ersten Zeit hielt man<br />

sich möglichst an die Original<br />

französischen Fabrikate.<br />

Dann wurden die<br />

Schwerpunkte der Lieferanten<br />

und Kunden in den<br />

französischen Jura und das<br />

Elsass, danach in die Westschweiz<br />

und letztlich in die<br />

Innerschweiz verlegt. Eine<br />

Interessante Frage war: in<br />

welcher Grössenordnung<br />

bewegten sich die Preise?<br />

Herr St<strong>ein</strong>er m<strong>ein</strong>t, dass<br />

der Ankauf bei hundert<br />

Franken, der Verkauf aber<br />

bei <strong>ein</strong>igen tausend Franken<br />

liegen konnte. Herr<br />

Renggli fügt noch bei: Er<br />

habe im Ganzen mit ca.<br />

100 Händlern Kontakt. <strong>Wir</strong><br />

kommen in unserem Gespräch<br />

zu den wesentlichen<br />

Unterschieden bei den Uhren.<br />

Morez Morez Uhren: Federantrieb,<br />

Kurzpendel, 4/ 4 Stundenschlag,<br />

Emailzifferblatt, Zifferblattumrandung<br />

gegossen,<br />

(später aus Messingblech gepresst)<br />

Comtios: Comtios: Antrieb mit Gewichten,<br />

Langpendel, Stundenschlag<br />

repetiert nach 2 Minu-<br />

ten nach dem Stundenschlag,<br />

Wanduhren<br />

Morbier: Morbier: Uhrwerk von Comtiose<br />

geliefert und in verschiedene<br />

Gehäuse <strong>ein</strong>gebaut, z. B.<br />

Standuhrgehäuse (auch unter<br />

dem Namen : Burgunder Uhr).<br />

Schliesslich wollte ich von<br />

Herrn Renggli erfahren, wo er<br />

s<strong>ein</strong>e Werkstatt hatte. Im Keller<br />

des Wohnhauses war s<strong>ein</strong>e<br />

kl<strong>ein</strong>e, aber f<strong>ein</strong>e Werkstatt.<br />

Der Umgang mit Uhren sei <strong>ein</strong>e<br />

heikle Sache und verlange<br />

vor allem absolute Sauberkeit.<br />

Ergänzend wies Herr St<strong>ein</strong>er<br />

darauf hin, dass die Uhrwerke<br />

mit <strong>ein</strong>em Spezialöl behandelt<br />

werden müssen. Das Öl muss<br />

über weite Temperaturbereiche<br />

gleiche Eigenschaften aufweisen.<br />

Frage an Herrn Renggli ; Wie<br />

viele Uhren haben Sie auf Lager?<br />

Er schätzt, dass bei der<br />

Räumung noch ca. 20 perfekt<br />

restaurierte Uhren an Lager<br />

waren. Leider sei der Handel<br />

mit französischen Uhren zur<br />

Zeit sehr schwach.<br />

Ich danke den „Mitarbeitern“<br />

für den wertvollen Beitrag.<br />

Louis R<strong>ein</strong>hard,<br />

Heimbewohner<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06 7


Auf Auf den den den St<strong>ein</strong> St<strong>ein</strong> ggefühlt<br />

g fühlt<br />

Ausbildung Ausbildung mit mit „genialer“ „genialer“ Abwech Abwechs- Abwech s<br />

lung<br />

lung<br />

Nicole Lang hat im <strong>Pflegeheim</strong> St<strong>ein</strong>hof <strong>ein</strong>e<br />

dreijährige Ausbildung zur FAGE (Fachangestellte<br />

Gesundheit) absolviert. Am letzten Ausbildungstag<br />

zog sie Bilanz.<br />

Nicole hat in sämtlichen Bereichen gearbeitet.<br />

Am Schluss war sie im Gingkohaus in der Pflege.<br />

Der Kontakt mit Heimbewohnern habe sie „mal<br />

traurig, mal glücklich gemacht“, erzählt sie in<br />

unserem Gespräch.<br />

Judith Keiser, Bildungsverantwortliche mit Nicole<br />

Nicole bezeichnet sich als <strong>ein</strong>en Menschen, der<br />

neugierig auf Neues ist und gerne etwas probiert.<br />

Dabei kam sie im St<strong>ein</strong>hof auf ihre Rechnung:<br />

„In <strong>ein</strong>em Umfeld lernen, das eigene Initiative<br />

zulässt und mich auch fordert, macht<br />

Spass.“ Wie sie selber sagt, ist in den drei Jahren<br />

ihre Persönlichkeit gewachsen. Die Ausbildung<br />

habe ihre persönliche Entwicklung gefördert:<br />

„Durch den Umgang mit den Menschen habe ich<br />

mich selber besser kennen gelernt. Ich weiss<br />

8 St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />

nun, wie ich auf andere wirke und wie ich mich<br />

verhalten soll. Die Freude am Beruf ist durch Gespräche<br />

mit Bewohnern und Angehörigen gewachsen.<br />

Diese Beziehungen haben mir viel gebracht.<br />

Es hat m<strong>ein</strong> Selbstvertrauen gestärkt,<br />

wenn ich merkte, dass ich Zusammenhänge<br />

begriffen hatte. Ich habe den Respekt geschätzt,<br />

den man mir als jungen Menschen entgegengebracht<br />

hat.“<br />

„Kannst du von Erlebnissen erzählen, die eher<br />

amüsant waren?“ Auf diese Frage fällt ihr vieles<br />

<strong>ein</strong>, zum Beispiel:<br />

„Im Sonnenhaus hat mir <strong>ein</strong> Heimbewohner erzählt,<br />

er sei noch nicht geduscht worden. Als ich<br />

ihn duschte, wurde ich vom zugeklebten Wasserhahn<br />

– das ‚Werk’ dieses Bewohners! - angespritzt.<br />

Es stellte sich heraus, dass der Bewohner<br />

tatsächlich schon geduscht war. Das Ganze war<br />

mit grossem Spass verbunden. Bald wussten alle<br />

davon Bescheid.<br />

In der Gastwirtschaft hatte ich mit der Kasse<br />

Probleme. Beim Auftischen und Servieren gab es<br />

Pannen. Ich war so nervös, dass ich den Kaffee<br />

über mich selber geleert habe. Ein andermal fiel<br />

<strong>ein</strong>e Tasse samt der Suppe herunter, da ich das<br />

Tablett nicht richtig ausbalanciert hatte.“<br />

Nicole Lang fasst ihre Eindrücke zusammen: „Ich<br />

fand es genial, dass ich in allen Bereichen arbeiten<br />

durfte. Dies führte zu Abwechslung. Sonst<br />

wäre es mir eher langweilig geworden.“ Positiv<br />

erlebte sie auch den Austausch mit Personal im<br />

gleichen Alter. Sie hat aber auch die Erfahrung<br />

des älteren Personals geschätzt. Die FAGE-<br />

Ausbildung betrachtet sie als <strong>ein</strong>en guten<br />

Grundstock, um sich zu orientieren und darauf<br />

aufzubauen.<br />

Schüler/innen Schüler/innen beleben beleben den den den Alltag Alltag im<br />

im<br />

St<strong>ein</strong>hof<br />

St<strong>ein</strong>hof<br />

Gut ausgebildetes Personal gewährleistet auch<br />

<strong>ein</strong>e gute Pflege. Dabei ist nicht nur das Fachwissen<br />

gefragt. Es braucht sehr viel Empathie (die<br />

Fähigkeit, sich <strong>ein</strong>zufühlen). Was noch? Die Bereitschaft,<br />

sich <strong>ein</strong>zulassen, sich aus<strong>ein</strong>anderzusetzen,<br />

sich zu hinterfragen, Aufrichtigkeit,<br />

Kompromissbereitschaft, Humor und vielleicht


das Allerwichtigste von allem – die Achtung vor<br />

dem Menschen, vor jedem Menschen.<br />

Der St<strong>ein</strong>hof bildet Schüler/innen der verschiedensten<br />

sozialen Berufe aus. Schüler/innen auszubilden<br />

hat (nebst <strong>ein</strong>em gewissen Aufwand:<br />

die Schüler/innen werden während ihrer Ausbildung<br />

von ausgebildeten Fachpersonen begleitet)<br />

auch viele positive Aspekte. Schüler/innen bringen<br />

neue Ideen. Sie hinterfragen unsere vielleicht<br />

schon gewohnheitsmässigen Handlungsabläufe.<br />

Ihr Fachwissen ist auf dem neuesten<br />

Stand. Nicht nur Fachwissen wird heute vermittelt.<br />

Es wird auch Wert auf die persönliche Entwicklung<br />

und auf soziale Kompetenzen gelegt.<br />

Sie bringen frischen Wind ins Heim.<br />

Je nach Berufsausbildung bleiben sie über <strong>ein</strong>en<br />

längeren Zeitraum, weil sie <strong>ein</strong> Praktikum absolvieren<br />

müssen (zwischen längeren schulischen<br />

Phasen). Andere bleiben während der ganzen<br />

Ausbildung im <strong>Pflegeheim</strong> (mit Schultagen). Alle<br />

Schüler/innen werden im Alltag begleitet und<br />

unterstützt. Das Heim ist um die dazu notwendigen<br />

Ausbildner besorgt. „Oberste Instanz“ ist<br />

Judith Keiser (Bildungsverantwortliche für das<br />

<strong>Pflegeheim</strong> St<strong>ein</strong>hof). Sie unterstützt und begleitet<br />

(und spricht auch <strong>ein</strong>mal <strong>ein</strong> Machtwort,<br />

wenn es s<strong>ein</strong> muss) Schüler/innen und Ausbildner/innen.<br />

Das <strong>Pflegeheim</strong> St<strong>ein</strong>hof bietet folgende Ausbildungsplätze<br />

an:<br />

• Lernende des Ausbildungszentrums für<br />

Gesundheitsberufe Luzern DN ll E<br />

• Lernende der Schule für Gesundheitsund<br />

Krankenpflege Zug DN II<br />

• Lernende der Interkantonalen Schule für<br />

Pflegeberufe Baar DN I Vollzeit<br />

• Lernende der Interkantonalen Schule für<br />

Pflegeberufe Baar DN I Teilzeit<br />

• Lernende der Interkantonalen Schule für<br />

Pflegeberufe Baar DN II Modullehrgang<br />

• Lernende der Schule für Pflegeassistenz<br />

Luzern<br />

• Lernende FAGE – Ausbildung<br />

Den Lernenden werden Praktikumsplätze mit<br />

Ausbildungsschwerpunkt in der Langzeit und<br />

Rehabilitationspflege angeboten.<br />

M<strong>ein</strong>e persönliche M<strong>ein</strong>ung: Ich finde es schön<br />

und irgendwie auch <strong>ein</strong> Zeichen der Hoffnung,<br />

dass sich immer wieder Menschen dazu bereitfinden,<br />

<strong>ein</strong>en sozialen Beruf zu ergreifen – in der<br />

heutigen Welt nicht selbstverständlich.<br />

Anke Maggauer-Kirsche, Betagtenbetreuerin<br />

Humor muss s<strong>ein</strong>: Nicole Lang mit Guido Obertüfer<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />

9


Die Die Die Jubilare Jubilare im im St<strong>ein</strong>hof<br />

St<strong>ein</strong>hof<br />

10<br />

Frau Frau Rosa Stirnimann Frau Frau Camilla R<strong>ein</strong>ert<br />

feiert am 19. Oktober Oktober 2006 2006 feiert am 2. November November 2006<br />

2006<br />

ihren 80. 0. 0. Geburtstag Geburtstag Geburtstag<br />

ihren 70. Geburtstag<br />

Frau Frau Hermine Hermine Felber<br />

Felber<br />

feiert am 16. November 2006<br />

ihren 80. Geburtstag<br />

Herzliche Gratulation und alles Gute<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06


Anlä Anlässe Anlä se<br />

Die Die wunderbare wunderbare Geschichte Geschichte der der Perl-<br />

Perl<br />

muschel muschel<br />

muschel<br />

Pfarrer Ernst Heller verbreitet Zuversicht und Freude<br />

Die Eröffnugsfeier<br />

der Aufstockung<br />

des Pflegetraktes<br />

„Sonnehuus“ war<br />

<strong>ein</strong> in allen Teilen<br />

gelungener Anlass.<br />

Die Sonne ging<br />

über Luzern am<br />

Sonntag, 2. Juli<br />

2006, bei wolkenlosem<br />

Himmel auf.<br />

Alle durften sich auf<br />

<strong>ein</strong>en wunderschönen<br />

Sonntag freuen.<br />

Mit Liebe zum Detail<br />

war alles in Erwartung<br />

der Gäste<br />

angerichtet: Die<br />

Tischdekoration, die von Rolf Henseler Henseler erstellten<br />

Bilder in der Gastwirtschaft, die unzähligen Sonnenblumen,<br />

die auf ihren Empfänger warteten<br />

und die von Franz Franz Fölmli Fölmli<br />

ganze in gelb gehaltene<br />

Blumenpracht. Unzählige Helfer, alle in <strong>ein</strong><br />

gelbes T-Shirt gekleidet, standen bereit. Unzählige<br />

Stunden schon zum voraus gearbeitet hatten<br />

Beni Beni und Albert Albert Waser Waser<br />

für die Tombola. Mit dem<br />

Lied „Down by the Riverside“ wurde der Festgottesdienst<br />

musikalisch durch den St<strong>ein</strong>hof-<br />

Chor unter der Leitung von Marie Marie-Thérèse Marie<br />

Thérèse Fahri-<br />

an an-Winiger an Winiger eröffnet. Man muss wohl weit suchen,<br />

um <strong>ein</strong> Heim zu finden, das über <strong>ein</strong>en<br />

eigenen Chor verfügt. Pfarrer Ernst Hel Heller Hel<br />

ler sprach<br />

in s<strong>ein</strong>er Predigt alle direkt an. Es <strong>sind</strong> nicht die<br />

theologischen Abhandlungen, die das Volk hören<br />

will, sondern Worte, die die Menschen verstehen,<br />

mit denen sie etwas anfangen können<br />

und die sie in die kommenden Wochen begleiten.<br />

Pfarrer Ernst Heller versteht dies in brilllanter<br />

Weise. So ging er in s<strong>ein</strong>er Predigt auf die wunderbare<br />

Geschichte der Perlmuschel <strong>ein</strong>, die weit<br />

unten im Meer <strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong>es Sandkörnchen aufnimmt,<br />

das dann in der Geborgenheit sich zu<br />

<strong>ein</strong>er wunderbaren strahlenden Perle entwickelt.<br />

Nach dem Festgottesdienst durften alle Gäste<br />

<strong>ein</strong>e Sonnenblume als bildhaftes Zeichen des<br />

Mottos „<strong>Wir</strong> mit der Sonne – die Sonne mit uns“<br />

überreicht bekommen. Mit den drei Gospelliedern<br />

des St<strong>ein</strong>hof-Chors „Calypso“, „Spring“ und<br />

„Rock my soul“ wurde der Eröffnungsakt gestar-<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> - St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />

11


tet, der <strong>ein</strong>mal mehr aus der Feder von Eve<br />

Eve<br />

Trachsel Trachsel Trachsel stammte, unterstützt von ihrem Bruder<br />

Hans Hans Hans Trachsel. Trachsel<br />

Trachsel Eines sei schon hier verraten,<br />

alles lief wie am Schnürchen ab, als sei’s tage-<br />

Riedener Elsbeth geniesst förmlich den Anlass<br />

lang geprobt worden. Nach <strong>ein</strong>er Trompeten<strong>ein</strong>lage<br />

erfolgten Kurzinterviews mit Ruedi Ruedi Meier Meier, Meier<br />

Stadtrat von Luzern, Bruder Bruder Clemens Clemens-Maria<br />

Clemens Maria Maria, Maria Präsident<br />

des Ver<strong>ein</strong>s St<strong>ein</strong>hof und Herbert Mäder, Mäder,<br />

dem für die Aufstockung verantwortlichen Archi-<br />

Blick auf den Festplatz mit den Sonnenstrahlen die das Schloss mit dem „Sonnehuus“<br />

verbinden<br />

12<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> - St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />

tekten des Architekturbüros Scheuner & Mäder<br />

in Luzern. Annemarie Schmid, Schmid<br />

Bewohnerin des<br />

Sonnehuus, wurde zur Aussicht befragt, die sie<br />

seit ihrem Einzug ins Dachgeschoss am 1. Juni<br />

2006 geniesst, und Urs Urs Jost Jost, Jost<br />

als Vertreter der<br />

Arbeiter und Bauleiter der Aufstockung, zu den<br />

Problemen, die sich ihm stellten. Den eigentlichen<br />

Schlusspunkt setzte Pfarrer Ernst Heller mit<br />

dem Segen und dem abschliessenden Stück auf<br />

s<strong>ein</strong>er Klarinette „Frieda“. Nicht nur <strong>ein</strong> herzliches,<br />

sondern sogar <strong>ein</strong> sonniges Dankeschön<br />

Guido Obertüfer zieht mit Freude an den Sonnenstrahlen<br />

durfte Guido Guido Obertüfer Obertüfer empfangen,<br />

der in unzähligen<br />

Stunden mit grosser Akribie<br />

und Freude in die sieben Sonnenstrahlen<br />

Ösen gestanzt<br />

und daran Haken versehen<br />

hatte, die für das reibungslose<br />

Gleiten der Strahlen vom<br />

Schloss zum Sonnehuus garantierten.<br />

Danach war Zeit für den<br />

kulinarischen Teil. Die Verpflegungs-Crew<br />

unter der Leitung<br />

von Georges Georges Ulmi Ulmi servierte<br />

den Gästen buchstäblich <strong>ein</strong><br />

Sonntagsmenue. Oder wer<br />

lieber etwas vom Grill wollte,<br />

konnte sich auch dort bedienen.<br />

Mit leichter Verspätung wegen<br />

<strong>ein</strong>es wichtigen Fototermins, fingen die


Michelsämter Musikanten auf der Veranda des<br />

Schlosses um 13.15h zu spielen an. Die Formation<br />

besteht aus 17 Männern und <strong>ein</strong>er Frau, und<br />

Kurt Kurt Räber Räber als Präsident sorgt dafür, dass die<br />

Musiker stets gut verpflegt und auch mit den<br />

nötigen Tranksamen versehen werden. Die meisten<br />

Musiker der seit 12 Jahren bestehenden<br />

Formation stammen aus dem Michelsamt, den<br />

Dörfern Neudorf, Hildisrieden, Gunzwil und Beromünster.<br />

Unter der Leitung von Bäni Bäni Bühl-<br />

Bühl<br />

mann mann, mann nebst Dirigent <strong>ein</strong> excellenter Trompeter,<br />

wurde das Konzert mit dem Stück „Sakwitchka-<br />

Polka“ eröffnet. In den neuen, gelben Gilets<br />

wirkte die Musik auch optisch sehr gut. Besondere<br />

Freude zeigte der Trompeter Hansjörg Hansjörg Bu-<br />

Bu<br />

cher, cher, als er unter den Gästen s<strong>ein</strong>e Frau Josette<br />

Bucher Bucher Bucher und s<strong>ein</strong>e Schwiegermutter, Elisabeth<br />

Elisabeth<br />

Bachmann, Bachmann, entdeckte. Doch was wäre die Musik<br />

ohne ihre <strong>ein</strong>zige Frau. Optisch wie auch musikalisch<br />

ist die Querflötistin, Gabi Gabi Schenker Schenker, Schenker <strong>ein</strong><br />

echter Farbtupfer. Wenn sie für <strong>ein</strong>mal nicht<br />

Querflöte spielt, dann arbeitet sie als Diätköchin<br />

im Heim „Lippenrüti“ in Neuenkirch. Nach ihrem<br />

Rundgang durch den St<strong>ein</strong>hof war sie voll des<br />

Lobes für die gelungene Aufstockung. Übrigens<br />

so, wie alle Gäste, die am Rundgang teilgenommen<br />

haben.<br />

Einigen Gästen war bei der Tombola besonderes<br />

Glück beschert. So unter anderem Karin Svalduz, Svalduz<br />

Svalduz<br />

die <strong>ein</strong>en mannsgrossen „Teddybär“ nach Hause<br />

nehmen konnte. Ganz zum Leidwesen von<br />

Georges Georges Svalduz Svalduz. Svalduz Svalduz<br />

Die Einweihung wäre ohne die unzähligen Helferinnen<br />

und Helfer <strong>ein</strong>mal mehr gar nicht durchführbar<br />

gewesen. Spontan sprangen sogar noch<br />

zwei Personen beim Losverkauf <strong>ein</strong>, die <strong>ein</strong>en<br />

besonderen Dank verdienen, nämlich Ruth Ruth Heller<br />

und Eugen Geiser Geiser. Geiser<br />

Herzlichen Herzlichen Herzlichen Herzlichen Dank Dank Dank Dank allen allen allen allen He Hellllferinnen He He ferinnen ferinnen ferinnen und und und und Helfer: Helfer: Helfer: Helfer:<br />

Abbühl Alvlin, Albisser Christina, Aregger<br />

Claudia, Barmettler Amatus, Bieri-Bösch Lisbeth,<br />

Binkert-Suppiger Verena, Borer Otto,<br />

Brefin Matthäus, Brun Esther, Bucher Theres,<br />

Bucher Rodica, Bühlmann Ruth, Capella Pietro,<br />

Duss Manuel, Fehlmann Sabine, Gabellino<br />

Rosa–Maria, Geisser Eugen und Marie-Louise,<br />

Greber Beatrice, Grünenfelder Beatrice, Helfenst<strong>ein</strong><br />

Elisabeth, Hildbrand Barbara, Hirsiger<br />

Isabel, Hodel Pius, Hunkeler Silvia, Imfeld<br />

Esther und Marina, Imfeld Astrid, Koch Roman,<br />

Koch Sarina, Kritzer Daniela, Kugler Capella<br />

Helene, Küng-Bucher Andrea, Lehmann<br />

Max, Lehmann Bea, Marti Theres, Marti Michaela,<br />

Marx Patrizia, Meier Rachel, Maurer<br />

Sibylle, Michel Marlene, Müller Elvira, Riedener<br />

Jannette und Milena, Sager Emma, Sager<br />

Yvonne, Schradt Ellen, Schwarz Christina,<br />

Schwarz Manuel, Schweikert Brigitte, Singeisen<br />

Trudi, Spring Pia, Stadelmann Margrith,<br />

Stadelmann Peter und Uschi, St<strong>ein</strong>mann Margrith,<br />

St<strong>ein</strong>mann Helga, Stirnemann Christian,<br />

Stirnimann Marcel, Suppiger Beni, Suppiger<br />

Ester, Suppiger Daniel, Suppiger Ursula, Teytaz<br />

Liz, Theiler Rita, Troxler Vreni, Ulmi Georges,<br />

Vogler Sonja und Hans, Waldisbühl Lisbeth,<br />

Waser Albert und Beni, W<strong>ein</strong>gartner<br />

Ruth, Wicki Margrith, Wicki Martha, Wolf<br />

Ruedi und Trudy.<br />

Paul Otte, Heimleiter<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> - St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />

13


Predigt Predigt Predigt Predigt zur zur zur zur Einweihung Einweihung Einweihung Einweihung des des des des Dachge---- Dachge Dachge Dachge<br />

schosses schosses schosses schosses Sonnnnnehuus“<br />

So So So nehuus“ nehuus“ nehuus“<br />

Heute dürfen wir den neuen Trakt im Sonnehuus<br />

offiziell unter den Schutz Gottes stellen. Ihr lieben<br />

Bewohnerinnen und Bewohner vom Sonnehuus<br />

dürft Euch glücklich schätzen: Ihr dürft in<br />

der Wärme von liebenden Pflegenden, von <strong>ein</strong>em<br />

tüchtigen Team, das Euch rund um die Uhr<br />

bedient und pflegt, Wärme und Geborgenheit<br />

erfahren. Eine grosse Sonne, die Tag und Nacht<br />

für Euch sch<strong>ein</strong>t. Kennt Ihr die wunderbare Geschichte<br />

<strong>ein</strong>er Perlmuschel? Bis heute leben die<br />

Muscheln im Dunkeln weit unten im Meer. Sie<br />

nehmen <strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong>es Sandkörnchen, das lange<br />

von der Sonne am Strand verwöhnt wurde auf,<br />

und in der Geborgenheit ihrer Schale aufgehoben,<br />

entwickelt sich dieses Sandkorn zu <strong>ein</strong>er<br />

wunderbaren strahlenden Perle. Das Sandkorn<br />

kann nicht aus eigener Kraft Licht geben, es<br />

leuchtet, weil es von der Sonne beschienen<br />

wird. So ist es auch mit uns Menschen. Wenn<br />

wir uns vom Licht, von der Sonne Gottes anstrahlen<br />

lassen, dann leuchtet unser Antlitz.<br />

Dann können wir mit dem Psalmisten im Ps<br />

36,10 sagen „In D<strong>ein</strong>em Licht schauen wir das<br />

Licht“.<br />

Edith St<strong>ein</strong>, die jüdische Ordensfrau, die in<br />

Auschwitz ermordet wurde, hat gesagt: „<strong>Wir</strong><br />

sollen s<strong>ein</strong> wie <strong>ein</strong> Fenster, durch das Gottes<br />

Liebe hindurch sch<strong>ein</strong>en will. Die Scheibe darf<br />

nicht stumpf und schmutzig s<strong>ein</strong>, sonst hindern<br />

wir das Leuchten Gottes in dieser Welt“.<br />

Nachdem die Muschel das Sandkörnchen aufgefangen<br />

hat, besinnt sie sich auf ihren eigentlichen<br />

Dienst. Sie will nicht mehr nur für sich da<br />

s<strong>ein</strong>, sondern <strong>ein</strong> anderes Geschöpf hegen und<br />

pflegen. In dieser Aufgabe erst kann sie ihre<br />

Erfüllung finden.<br />

Und was für <strong>ein</strong>e Aufgabe habt Ihr, liebe Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter vom St<strong>ein</strong>hof, übernommen?<br />

Könnt Ihr Euch nicht mit dieser Perlmuschel<br />

vergleichen? Die Muschel zeigt, wie<br />

der Dienst für andere glücklich machen kann.<br />

Der Dienst für andere schafft Wunder, er verwandelt<br />

jeden in <strong>ein</strong>e Perlmuschel.<br />

Das Sandkörnchen hat an sich gar k<strong>ein</strong>en grossen<br />

Wert, und doch wird es durch die Pflege,<br />

durch die Geborgenheit so wertvoll. Wie viele<br />

Menschen zählen zu den Kl<strong>ein</strong>en, Unbedeutenden,<br />

Schwachen, Benachteiligten, Behinderten.<br />

Unter der Sonne der Menschen werden sie zu<br />

Perlen. Dieses Zusammenspiel zwischen Sorge<br />

14<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> - St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />

der <strong>ein</strong>en für die Schwäche der anderen ist <strong>ein</strong>e<br />

Kostbarkeit für die Welt.<br />

Im Leben spielt es k<strong>ein</strong>e Rolle, ob wir im Hellen<br />

oder im Dunkeln tätig <strong>sind</strong>, wir müssen nur unserer<br />

Bestimmung gemäss leben. Der Hl. Cyrill<br />

von Alexandrien wurde gefragt, was er tun würde,<br />

wenn jemand Christ werden wollte. Er hat<br />

geantwortete: „Ich würde auf ihn zugehen und<br />

ihn <strong>ein</strong>laden, <strong>ein</strong> Jahr lang in m<strong>ein</strong>em Hause mit<br />

mir zu leben“.<br />

So hat sich die Muschel verhalten, als sie das<br />

Sandkörnchen in ihr Haus <strong>ein</strong>lud. Und was ist<br />

daraus geworden? Eine kostbare Perle. Sie darf<br />

jetzt für viele Menschen strahlen und dieses<br />

Strahlen, dieses Glück strahlt immer auf den<br />

Spender zurück.<br />

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom<br />

St<strong>ein</strong>hof. In Eurem Leitbild bietet Ihr den Heimbewohnerinnen<br />

und Heimbewohnern <strong>ein</strong> Zuhause,<br />

in dem sie sich wohl fühlen und in welchem<br />

sie Freude, Geborgenheit und die Achtung ihrer<br />

Menschenwürde erfahren dürfen. In Eurer<br />

Grundhaltung sagt Ihr es treffend, Ihr wollt im<br />

Menschen Gott begegnen. Deshalb achtet Ihr<br />

die Würde jeder Person, vertraut ihren Kräften<br />

und unterstützt sie in ihrer Eigenverantwortung.<br />

Ihr lieben Pflegerinnen und Pfleger arbeitet Hand<br />

in Hand, wo Leid, Not, Krankheit und Schmerz<br />

den Menschen plagen. Was Ihr im Mittelpunkt<br />

habt, ist der Mensch, d.h. in Eurem Anvertrauten<br />

wollt Ihr Gott begegnen, denn wer <strong>ein</strong>en der<br />

Geringsten aufnimmt, nimmt mich auf, sagt Jesus.<br />

So seid Ihr da, wenn <strong>ein</strong>em die Kräfte<br />

schwinden, dann spendet Ihr Hoffnung. Auch<br />

gerade dann, wenn die Todesstunde nah ist,<br />

seid Ihr mit den Angehörigen da und verhelft zu<br />

<strong>ein</strong>em menschenwürdigen Sterben. So ist der<br />

Vergleich mit der Perlmuschel so treffend für<br />

Euch.<br />

So gebe ich Euch acht Impulse mit auf den Weg!<br />

Sie mögen Euch wie Handgriffe im Leben Sicherheit<br />

und Halt geben. Behaltet die Sonne im<br />

Herzen:<br />

1. Öffne D<strong>ein</strong>e Muschel und nimm das Dir Anvertraute<br />

in D<strong>ein</strong> Herz auf, durch D<strong>ein</strong>e Wärme<br />

wird es zur Perlmuschel.<br />

2. Die Freude, die Du ausstrahlst, kehrt in D<strong>ein</strong><br />

Herz zurück.<br />

3. Lass durch dieses Fenster das Licht und die<br />

Liebe Gottes sch<strong>ein</strong>en.<br />

4. Weißt Du, dass in jedem Menschen, und<br />

mag er noch so versagen, <strong>ein</strong> Gramm Gold


verborgen ist? DU musst nur den Mut haben,<br />

es zu entdecken.<br />

5. Vergiss nicht den Ps 36.10 „In d<strong>ein</strong>em Licht<br />

schauen wir das Licht“.<br />

6. Trag Sorge zu D<strong>ein</strong>en Kräften, dann kannst<br />

Du viel ertragen, weil Du sorgfältig mit Dienen<br />

Kräften umgegangen bist.<br />

7. Lebe immer mit dem Motto von Don Bosco:<br />

„Fröhlich s<strong>ein</strong>, Gutes tun und die Spatzen<br />

pfeifen lassen“.<br />

So möge Gott s<strong>ein</strong>e schützende Hand stets über<br />

Eurem Sonnehuus halten und Euch viel Licht und<br />

Hoffnung schenken. Lasst mich schliessen mit<br />

dem folgenden Gedicht:<br />

In der Mitte der Nacht<br />

liegt der Anfang <strong>ein</strong>es neuen Tages,<br />

und in ihrer dunklen Erde<br />

blüht die Hoffnung.<br />

Ich will Licht sehn<br />

in der Dunkelheit.<br />

Den richtigen Weg finden<br />

In der Einsamkeit.<br />

Ich will Licht sehn!<br />

Ich will Licht s<strong>ein</strong>,<br />

wenn die Nacht Dich schreckt.<br />

Die richtigen Worte finden, die Liebe weckt.<br />

Ich will Licht s<strong>ein</strong>.<br />

Lass uns Licht sehn<br />

Schon im Morgenrot,<br />

auf unseren Wegen gehen,<br />

wo k<strong>ein</strong> Unheil droht.<br />

Lass uns Licht sehn.<br />

In der Mitte der Nacht<br />

liegt der Anfang <strong>ein</strong>es neuen Tages,<br />

und in ihrer dunklen Erde<br />

blüht die Hoffnung.<br />

Pfarrer Ernst Heller<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> - St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />

15


Dies Dies Dies und und Das<br />

Das<br />

Zirkusluft Zirkusluft<br />

Zirkusluft<br />

Einmal in der Manege <strong>ein</strong>es Zirkus zu stehen,<br />

vor rund 3'000 Besucherinnen und Besuchern.<br />

Dies war wohl des <strong>ein</strong>en oder anderen Traum.<br />

Verwirklicht wurde er für die 40 Sängerinnen<br />

und Sänger des St<strong>ein</strong>hof-Chors von Luzern. Unter<br />

der Leitung von Marie Marie-Thérèse Marie<br />

Thérèse Fahrian Fahrian- Fahrian<br />

Winiger Winiger Winiger und am Klavier mit Michael Michael Michael Abram Abramo- Abram o<br />

vich, vich, durften sie am traditionellen Gottesdienst<br />

von Pfarrrer Ernst Heller im Zirkus Knie singen.<br />

Dieser fand am Sonntag, 23. Juli 2006, um<br />

11.00h statt. Alle Beteiligten mussten flexibel<br />

und bereit s<strong>ein</strong> „ohne doppelten Boden“ aufzutreten.<br />

Nach dem Soundcheck bereits um<br />

09.00h, gings zum Einsingen ins Restaurant<br />

Schützenhaus, und um 10.45h stellte sich der<br />

Chor in der Manege, gleich unter dem Artisten<strong>ein</strong>gang,<br />

auf. Pfarrer Ernst Heller verstand es wie<br />

k<strong>ein</strong> Zweiter, mit s<strong>ein</strong>en Worten Freude und Zuversicht<br />

unter den vielen Gläubigen zu verbreiten.<br />

Nicht theologische Abhandlungen braucht<br />

der Mensch, sondern Worte, mit denen der Gottesdienstbesucher<br />

etwas anfangen kann, ihm<br />

vielleicht helfen den Alltag etwas besser zu<br />

meistern. Nach dem Einzug der verschiedenen<br />

Fahnendelegationen eröffnete der Chor den Gottesdienst<br />

mit dem Lied „Everytime i feel the spirit“.<br />

Der Funke sprang förmlich auf die Gottesdienstbesucher<br />

über, die ihre Empfindung mit<br />

<strong>ein</strong>em spontanen Applaus quittierten. Verschiedene<br />

Personen, die <strong>ein</strong>en religiösen Beruf ausüben,<br />

sprachen über ihre Berufung. So auch die<br />

Ingenbohler Kreuzschwester Annalis Annalis St<strong>ein</strong>er St<strong>ein</strong>er. St<strong>ein</strong>er St<strong>ein</strong>er Mit<br />

viel Humor verstand sie es über ihre Berufung<br />

zur Ordensschwester zu sprechen. Im Paulusquartier<br />

kennt man Annalis St<strong>ein</strong>er. Während 32<br />

Jahren leitete sie nämlich den Pfarreikindergarten,<br />

und in den letzten Jahren – bereits in Pension<br />

– führte sie mit Engagement und Freude den<br />

Kl<strong>ein</strong>kindergarten für Fremdsprachige. Heute<br />

darf es die 73-jährige Annalies St<strong>ein</strong>er etwas ruhiger<br />

nehmen. Die Gospels des St<strong>ein</strong>hof-Chors<br />

kamen bei den Gottesdienstbesuchern gut an.<br />

Spezielle Freude hatten sie an den beiden Liedern<br />

„Give thanks“ und „Oh happy day“ mit den<br />

beiden Solisten Guido Lud Ludin Lud<br />

in in und Beat Beat Marti. Marti<br />

Viele<br />

Persönlichkeiten wohnten dem Gottesdienst<br />

bei. So aus Deutschland extra hergereist kam der<br />

Minister Dr. Dr. Rainer Rainer Eppelmann Eppelmann, Eppelmann<br />

Präsident der<br />

Enquete-Kommission für die Aufarbeitung der<br />

16 St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />

deutschen Geschichte, Regierungsrat Toni<br />

Schwingru Schwingruber<br />

Schwingru Schwingruber<br />

ber und der gesamte Stiftungsrat der<br />

Philipp Neri-Stiftung. Pfarrer Ernst Heller gab<br />

dem Chor das schönste Kompliment ab. Er sagte<br />

nämlich: „Aufrichtigen Dank für den glänzenden<br />

Auftritt. Ich bekam sehr viel Lob im In- und Ausland.<br />

Ihr ward echte Goldschätze! Vieles konntet<br />

Ihr bewegen als Botschafter der Freude“. Nach<br />

so viel Lob wäre es ja nicht verwunderlich, wenn<br />

Franco Franco Franco Knie Knie, Knie der mit s<strong>ein</strong>er Frau Claudia Claudia Claudia und ihren<br />

Eltern aus Trento im Zirkusoval sass, nächstens<br />

den St<strong>ein</strong>hof kontaktierte zwecks Einbau<br />

des Chors ins nächste Zirkusprogramm. Mal sehen!<br />

Paul Otte, Heimleiter<br />

Chorreise Chorreise des des St<strong>ein</strong>hofchores St<strong>ein</strong>hofchores nach<br />

nach<br />

Trier Trier 19. 19.-21.05.2006<br />

19. 21.05.2006<br />

Die diesjährige Chorreise führte uns zur ältesten<br />

Stadt Deutschlands, nämlich Trier. Dort steht<br />

auch das Mutterhaus des Ordens der Barmherzigen<br />

Brüder von Maria Hilf. So fanden sich am<br />

Freitag um 06.45h beim Eichhof 41 gut gelaunte<br />

Sängerinnen (28) und Sänger (14) sowie 3 Alphörner<br />

zur Abfahrt <strong>ein</strong>. Eigentlich war mit Petrus,<br />

nach dem Motto, wenn Engel reisen, schö-<br />

Blick auf den Dom von Trier


nes Wetter abgemacht. Aber irgendwie muss<br />

dies von ihm missverstanden worden s<strong>ein</strong>. Petrus<br />

drehte nämlich den Wasserhahn auf, und<br />

Wind- und Regenböen waren unsere ständigen<br />

Begleiter. Bei unserem ersten Halt in Pratteln<br />

hatten wir b<strong>ein</strong>ahe auch schon den ersten Personenverlust<br />

zu melden. Zwei Chormitglieder<br />

suchten auf dem entgegengesetzten Parkplatz<br />

unseren Reisebus.<br />

<strong>Unser</strong> Weg führte uns auf der französischen Autobahn<br />

zu unserem ersten Ziel nach Metz. Zum<br />

Pflichtprogramm gehörte die Besichtigung des<br />

Auch das das gibt es es in in Trier zu zu bewundern. Eine Reise die sich lohnt<br />

Stephansdomes, <strong>ein</strong>er der grössten und höchsten<br />

Kathedralen Europas. Die Tore und Aussenseiten<br />

waren von Hunderten<br />

Skulpturen und St<strong>ein</strong>hauerarbeiten<br />

aus dem 12. bis 19.<br />

Jahrhundert verziert. In unendlich<br />

farbigen Tönen erstrahlten<br />

die Glasfenster mit<br />

<strong>ein</strong>er Gesamtoberfläche von<br />

6500m. Dies ist die grösste<br />

Glasfensterfläche Europas, welche<br />

im Mittelalter gebaut wurde.<br />

Zudem ergänzte auch<br />

Chagall <strong>ein</strong>ige Fenster, welche<br />

im Zweiten Weltkrieg zerstört<br />

wurden. Nach <strong>ein</strong>em kl<strong>ein</strong>en<br />

Stadtbummel und dem Besuch<br />

in <strong>ein</strong>em typischen französichen<br />

Lokal fuhren wir gestärkt<br />

um 15.00h in Richtung Trier<br />

weiter. Schon bald erblickten<br />

wir die ersten Rebberge, welche<br />

sich zu beiden Seiten der<br />

Mosel entlang der Abhänge erstreckten. Pünktlich<br />

um 17.00h trafen wir im Gästehaus der Klinik<br />

der Barmherzigen Brüder <strong>ein</strong>. Ein kl<strong>ein</strong>er<br />

Rundgang mit Bruder Raphael Raphael<br />

durch die riesigen<br />

Gebäude und <strong>ein</strong> anschliessender kl<strong>ein</strong>er Stadtrundgang<br />

endete dank dem „herrlichen“ Wetter,<br />

zielsicher in <strong>ein</strong>em W<strong>ein</strong>keller. <strong>Unser</strong> Motto<br />

lautete dieses Mal: lieber von innen als von aussen<br />

nass! Auch die alten Römer wussten schon<br />

den W<strong>ein</strong> zu schätzen, und so liessen auch wir<br />

uns nicht lumpen. Der Moselw<strong>ein</strong> löste doch<br />

sehr schnell die Zungen, sodass auch die anderen<br />

Gäste im Restaurant in den Genuss unseres<br />

Chorkönnens kamen.<br />

Nach <strong>ein</strong>er seligen Nachtruhe trafen wir uns alle,<br />

frischgestärkt durch <strong>ein</strong> reichhaltiges Frühstücksbuffet,<br />

zu <strong>ein</strong>em Stadtrundgang. Trier liegt an <strong>ein</strong>em<br />

europäisch wichtigen Verkehrsknotenpunkt,<br />

weshalb schon Kaiser Augustus im Jahr 16 vor<br />

Christus den Grundst<strong>ein</strong> zur Stadt Trier legte. Es<br />

entstanden zahlreiche römische Bauten, welche<br />

bei der Christianisierung teilweise zu Kirchen<br />

und Kapellen umfunktioniert wurden. Ebenso<br />

diente die 6,5 km lange Stadtmauer der Römer<br />

den Leuten im Mittelalter zum Häuserbau. Die<br />

berühmte Porta Nigra ist das grösste noch erhaltene<br />

Stadttor diesseits der Alpen, gebaut im 2.<br />

Jahrhundert nach Christus durch die Römer. Mit<br />

tonnenschweren Quadern, ohne Mörtel, verbunden<br />

mit Eisen, im Sandst<strong>ein</strong> mit Blei <strong>ein</strong>gebettet,<br />

wurde dieses grandiose Bauwerk errichtet.<br />

Dank dem Handel und dem Bischofssitz mit<br />

s<strong>ein</strong>en Kirchen und Klöstern, erblühte die Stadt.<br />

Schloss Schloss Schwetzingen <strong>ein</strong>e <strong>ein</strong>e echte echte Alernative zu Schloss zu Schloss Schönbrunn<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06 17


Die vielen gut erhaltenen Fachwerk- und St<strong>ein</strong>häuser<br />

zeugen heute noch davon. Man nannte<br />

Trier nicht umsonst Weltstadt der Antike. In den<br />

letzten dreihundert Jahren wurde Trier zwischen<br />

Deutschland und Frankreich immer wieder zum<br />

Zankapfel. Leider wurde Trier im Zweiten Weltkrieg<br />

bis zu 60% zerstört. <strong>Unser</strong>e hochinteressante<br />

Führung endete beim Dom. Er entstand<br />

aus <strong>ein</strong>er Doppelkirchenanlage aus dem 4. Jahrhundert.<br />

Brände, kriegerische Zerstörungen ergaben<br />

im Verlaufe der Jahrhunderte die verschiedenen<br />

Neubauten und Erweiterungen mit<br />

unglaublich grossen Hallen und Säulen. Zudem<br />

sorgte der „Heilige Rock“, welcher nur alle paar<br />

Jahrzehnte den Pilgern gezeigt wird, für weitere<br />

Besucherströme.<br />

Am Nachmittag stand <strong>ein</strong>e <strong>ein</strong>stündige Schiffahrt<br />

auf der Mosel auf dem Programm. Die schöne<br />

Brücke, deren Pfeiler noch aus der Zeit der Römer<br />

stammen, konnte man kaum wahrnehmen,<br />

denn Petrus hatte wieder <strong>ein</strong>e s<strong>ein</strong>er Schleusen<br />

geöffnet . Dem Wetter trotzend, spielten unsere<br />

3 Alphornbläser Marcel Marcel Stirnimann, Stirnimann<br />

Stirnimann Matthäus<br />

Brefin Brefin und René Buob, Buob<br />

im Windschatten der Kapitänsbrücke<br />

<strong>ein</strong> Ständchen.<br />

Matthäus Brefin Brefin und und René René Buob Buob am am Alphorn<br />

<strong>Wir</strong> alle fieberten dem eigentlichen Höhepunkt<br />

unserer Reise entgegen. Um 17.00h durften wir<br />

den Gottesdienst in der spätbarocken Kirche St.<br />

Paulin mit unseren Gospelsongs verschönern.<br />

Völlig überraschend war auch für uns, dass während<br />

des Gottesdienstes <strong>ein</strong>e Goldene Hochzeit<br />

gefeiert wurde. Sehr feierlich war denn auch der<br />

18 St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />

Auftritt unserer Alphornbläser, deren Stücke <strong>ein</strong>fühlsam<br />

durch die Orgel begleitet wurden. Für<br />

die vielen Kirchenbesucher wird dies in <strong>ein</strong>maliger<br />

Erinnerung bleiben, das zeigte der starke<br />

Applaus sowie die anschliessenden persönlichen<br />

Fragen und Gespräche. Natürlich gab es auch<br />

noch <strong>ein</strong>e Zugabe.<br />

Singen und Musizieren machen auch hungrig.<br />

Mit dem Bus fuhren wir nach Trittenheim. Dort,<br />

wo die Mosel <strong>ein</strong>e ihrer schönsten Schleifen<br />

zieht, liegt hoch über den W<strong>ein</strong>bergen das Hotel<br />

Zummethof, wo <strong>ein</strong> wunderbares Menü auf uns<br />

wartete. Der Moselw<strong>ein</strong> musste sich auch nicht<br />

allzu lange gedulden, bis er von uns gekostet<br />

wurde. In geselliger Runde wurden all die schönen<br />

Erlebnisse aufgefrischt. Es wurde gelacht,<br />

und verschiedene Lieder erheiterten unsere Gemüter.<br />

Sogar verstärkt durch <strong>ein</strong>en ebenfalls als<br />

Gast anwesenden Kammersänger, welcher sich<br />

an unserem Dialektgesang erfreute. Zum Abschluss<br />

dankten wir dem Personal mit dem Lied<br />

„give thanks“.<br />

Am Sonntag fuhren wir nach dem Frühstück in<br />

Richtung Schwetzingen. Schwetzingen ist bekannt<br />

für s<strong>ein</strong> Schloss und den<br />

prächtigen Schlossgarten. In der<br />

heutigen Zeit bringt man auch<br />

sofort den Spargel mit Schwetzingen<br />

in Verbindung. Während<br />

der Fahrt konnte man auf den<br />

Spargelfeldern die mühsame<br />

Arbeit des Spargelstechens beobachten.<br />

Etwas weniger mühsam<br />

war für uns <strong>ein</strong>e Führung<br />

durch die herrliche Gartenanlage.<br />

Mit viel Humor und Ironie<br />

versuchte der Führer uns in die<br />

Gedankengänge der Kurfürsten<br />

von der Pfalz im 17. und 18.<br />

Jahrhundert zu versetzen. Zu<br />

denken gab uns, dass diese<br />

Gartenanlagen grösstenteils<br />

durch zweihundertjährige Fronarbeit<br />

der bäuerlichen Bevölkerung<br />

unter den Kurfürsten entstanden<br />

<strong>sind</strong>. Da in der Gartenanlage<br />

überall Statuen aus der<br />

griechischen Mythologie auftauchten, wurde für<br />

unsere 3 Alphornbläser der Apollo Tempel ausgewählt,<br />

um dem staunenden Parkpublikum mit<br />

wunderschönen Klängen <strong>ein</strong>en Gruss aus der<br />

Schweiz zu überbringen.


Fast Fast wie wie <strong>ein</strong>e Liebesbekundung: Julia Galindo und und Guido Ludin<br />

Bevor es wieder hiess „istiige, abfahre“ stärkten<br />

wir uns dieses Mal in <strong>ein</strong>em Brauhaus mit Wänden<br />

voller Malereien rund ums Bier und <strong>ein</strong>em<br />

kl<strong>ein</strong>en Wandspruch zum Schmunzeln:<br />

„Trinken ist <strong>ein</strong> Laster<br />

Ist das klar Herr Paster<br />

Alles klar Herr Kardinal<br />

Dasselbe bitte noch <strong>ein</strong>mal“<br />

Mit Tüten voller Spargeln fuhren wir auf der Autobahn<br />

über Basel nach Luzern. <strong>Unser</strong> Chormitglied<br />

Marcel Stirnimann hatte noch <strong>ein</strong> Überraschungsquiz<br />

ausgearbeitet. Wer hatte nun bei all<br />

den Führungen und Besichtigungen gut aufgepasst?<br />

Ging es doch darum, mit dem 1. Preis <strong>ein</strong>e<br />

Reise nach Bora Bora zu gewinnen! <strong>Unser</strong><br />

Gewinner Guido Ludin zog aber bescheiden <strong>ein</strong>e<br />

CD vor.<br />

Nun hatte aber Petrus mit uns Erbarmen, und wir<br />

erblickten bei schönstem Sonnensch<strong>ein</strong> die<br />

Schweizer Berge.<br />

An dieser Stelle möchten wir <strong>ein</strong> ganz herzliches<br />

Dankeschön richten an:<br />

Heidi Heidi Otte Otte, Otte welche auf der ganzen Reise unermüdlich<br />

mit Getränken, Kaffee und Kuchen für<br />

unser Wohl sorgte; unseren Chauffeur Urs Reich- Reic<br />

h<br />

lin lin für s<strong>ein</strong>e ausgezeichnete und umsichtige<br />

Fahrweise; der Leiterin des Gästehauses in Trier,<br />

für die vorzügliche Gastfreundschaft.<br />

Werner Theiler sorgt stets für gute Unterhaltung<br />

Brigitte Schweickert und Mathäus Brefin, Chormitglieder<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06 19


Das Das Gedicht<br />

Gedicht<br />

20<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />

Es ist ganz gut<br />

wenn wir ab und zu<br />

aus dem Schritt geraten<br />

vielleicht nehmen wir dann<br />

<strong>ein</strong>e andere Gangart an<br />

Anke Anke Anke Anke Maggauer Maggauer----Kirsche, Maggauer Maggauer Kirsche, Kirsche, Kirsche, Betagte Betagtennnnbet<br />

Betagte Betagte bet betreuerin betreuerin<br />

reuerin<br />

reuerin


Was Was Sie Sie und und uns uns bbewegt<br />

b wegt<br />

Seelsorge Seelsorge im im <strong>Pflegeheim</strong><br />

<strong>Pflegeheim</strong><br />

Adam Maderski, der stille Geniesser<br />

Kürzlich begegnete ich <strong>ein</strong>er mir seit langem bekannten<br />

Frau. Sie fragte mich nebenbei: „Was<br />

tust du eigentlich die ganze Zeit?“ Ich antwortete<br />

ihr, dass ich weiterhin in <strong>ein</strong>em <strong>Pflegeheim</strong> als<br />

Seelsorgerin arbeite. „Aha, etwas Unterhaltung<br />

tut den alten Menschen ja gut“, m<strong>ein</strong>te sie darauf.<br />

Ich war seltsam überrascht über ihr Verständnis<br />

von Seelsorge, und es löste fragendes<br />

Erstaunen aus in mir. Ich schwieg und nahm<br />

Unwissenheit wahr der Seelsorge, und noch viel<br />

mehr dem älter und alt werdenden Menschen<br />

gegenüber. „Wenn man sich fragt: Worauf<br />

kommt es im Leben an, was zählt, was ist mir<br />

wichtig, besteht <strong>ein</strong> wesentlicher Teil darin, die<br />

Verletzlichkeit und Endlichkeit des Lebens, den<br />

Tod nicht aus den Augen zu verlieren,“ schrieb<br />

m<strong>ein</strong> früherer Lehrer, als er sich Gedanken über<br />

den betagten Menschen machte. Wieder stellte<br />

sich mir die Frage: „Was ist Aufgabe und Auftrag<br />

der Seelsorge?“ Ich erinnere mich an die intensive<br />

Aus<strong>ein</strong>andersetzung mit dem Thema „Seelsorge“<br />

während m<strong>ein</strong>er Studienzeit. In <strong>ein</strong>er<br />

schriftlichen Arbeit fand ich <strong>ein</strong>ige Definitionen<br />

wieder, die mir auch heute noch wichtig <strong>sind</strong><br />

und bestimmt ihre Gültigkeit haben:<br />

- Seelsorge ist , was Jesus<br />

dem Petrus aufträgt: „Du<br />

aber stärke d<strong>ein</strong>e Brüder<br />

und Schwestern.“ (LK<br />

22.32)<br />

- Seelsorge ist personale<br />

Begegnung und Beziehung<br />

zwischen Menschen<br />

und weist auf die<br />

Begegnung zwischen<br />

GOTT und den Menschen<br />

hin. Seelsorge ist <strong>ein</strong><br />

schöpferisches Geschehen<br />

und stellt sich hin<strong>ein</strong><br />

in das schöpferische<br />

Handeln GOTTES.<br />

- Seelsorge ist Begleitung<br />

des Mitmenschen im<br />

heiklen und mühsamen<br />

Übergang v on heute<br />

nach morgen; diese Begleitung<br />

findet ihren Auftrag<br />

im Evangelium.<br />

- Seelsorge gehört wesentlich zu den Lebensvorzügen<br />

der Kirche. Mit Seelsorge<br />

m<strong>ein</strong>en wir den Beistand, die Begleitung<br />

des <strong>ein</strong>zelnen Menschen in s<strong>ein</strong>en Lebenskrisen,<br />

insbesondere in körperlicher<br />

und seelischer Krankheit, im Sterben, in<br />

der Trauer, bei schweren Verlusten wie<br />

im Todesfall, Beziehungskrisen, Arbeitslosigkeit,<br />

etc.<br />

- Seelsorge bedeutet Hilfe zur Lebensbewältigung<br />

auf der Grundlage biblischer<br />

Aussagen.<br />

Überdenke ich all diese Definitionen im Herzen,<br />

erschrecke ich zuerst <strong>ein</strong>mal über die enormen<br />

Anforderungen, die an mich als Seelsorgerin gestellt<br />

werden:<br />

- Transparent s<strong>ein</strong> auf GOTT und den Menschen<br />

hin;<br />

- Die Güte und Sorge GOTTES sichtbar<br />

machen;<br />

- Glaubens- und Hoffnungsträgerin s<strong>ein</strong>;<br />

um nur <strong>ein</strong>ige zu nennen.<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 05 21


Dies kann nur <strong>ein</strong> Mensch, der um s<strong>ein</strong>e eigenen<br />

Grenzen und Schattenseiten weiss, sich damit<br />

aus<strong>ein</strong>andersetzt und sich dazu selbst die Kraft<br />

holt aus der tiefen Beziehung zu GOTT, der uns<br />

Menschen liebender Vater und sorgende Mutter<br />

ist, so wie Jesus es vorgelebt hat, wenn er zu<br />

diesem GOTT betete:“ Abba, lieber Vater.“<br />

Abschiedlich Abschiedlich leben leben – wachsen wachsen <strong>ein</strong> <strong>ein</strong> LLe<br />

L e<br />

ben ben lang lang lang – Leben bis bis zzuletzt<br />

z letzt letzt<br />

Den Lebenssituation des Abschieds begegnen<br />

wir als Seelsorgende tagtäglich in unserer Arbeit.<br />

„Worauf kommt es im Leben an, was zählt,<br />

was ist wirklich?“ Nehme ich m<strong>ein</strong>e Aufgabe<br />

und m<strong>ein</strong>en Auftrag ernst, dann weiss und spüre<br />

ich sehr wohl, dass Seelsorge weit mehr ist als<br />

„Unterhaltung“ und dies erst recht in <strong>ein</strong>em<br />

<strong>Pflegeheim</strong>. Wie viele Abschiede haben doch<br />

die meisten Menschen, die hier wohnen, schon<br />

erlebt und durchlitten. Ganz viele haben mehr<br />

Freundinnen und Freunde im Himmel als auf dieser<br />

Erde. Dazu kommt, dass die meisten<br />

schmerzlich Abschied nehmen müssen von<br />

menschlichen Funktionen, die für uns so selbstverständlich<br />

<strong>sind</strong>: das Auge wird schwächer, das<br />

Ohr versucht of vergebens das Gesprochene zu<br />

hören und zu verstehen, die Füsse suchen nach<br />

Halt und der Stock wird zum ständigen Begleiter,<br />

das Gedächtnis – ja, man versucht die Lücken<br />

zu bemänteln, wenn Erinnerungen nicht<br />

mehr abrufbar <strong>sind</strong>.<br />

Gerade in diesen schwierigen, von Abschied<br />

geprägten Lebenssituationen, weiss die palliative<br />

Betreuung um die spirituelle Dimension und<br />

die Suche nach dem Lebenssinn und dem Lebensziel.<br />

Diese Art der Pflege erschliesst Quellen,<br />

die imstande <strong>sind</strong>, der Sinnsuche Nahrung<br />

zu geben. „Die Suche nach diesem Sinn des Lebens<br />

ist den Menschen behilflich, ihr Leben zu<br />

bejahen, Ereignisse ihres Lebens in <strong>ein</strong>en inneren<br />

Zusammenhang zu bringen, Hoffnung zu spüren<br />

und damit auch das Annehmen von Grenzsituationen<br />

wie schweres Leiden und Sterben zu erleichtern,“<br />

schreibt Regula Schmitt-Mannhart in<br />

<strong>ein</strong>em Artikel zum Thema: Wenn nichts mehr zu<br />

machen ist, ist noch viel zu tun.<br />

In dieser Dimension bewegen sich auch die<br />

Seelsorgenden. <strong>Wir</strong> möchten die Menschen in<br />

diesen Lebenssituationen begleiten auf der Suche<br />

nach dem, was für sie wesentlich und sinnstiftend<br />

ist und ihre Hoffnung stärkt. Immer wieder<br />

geht es da um letzte Fragen: Gibt es wirklich<br />

22 St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />

<strong>ein</strong>en gütigen Gott? Wie ist es mit <strong>ein</strong>em Leben<br />

nach dem Tod? Ich habe Angst vor dem Sterben,<br />

dem Leiden, wie wird das wohl s<strong>ein</strong>? Habe<br />

ich die notwendige Kraft für das auf mich Zukommende?<br />

Als christliche Seelsorgende möchten<br />

wir den Überzeugungen der Menschen,<br />

gleich welcher Religion sie zugehörig <strong>sind</strong>, Achtung<br />

und Würde entgegen bringen. Es braucht<br />

<strong>ein</strong> f<strong>ein</strong>es Gespür, um ihre Suche nach dem Wesentlichen<br />

wahrzunehmen und ihre tiefen, inneren<br />

Werte – gem<strong>ein</strong>t ist fast immer der begleitende<br />

GOTT – wieder neu entdecken zu helfen.<br />

Der evangelische Theologe Kurt Marti hat <strong>ein</strong>mal<br />

<strong>ein</strong> Gedicht geschrieben, das für mich sehr <strong>ein</strong>drücklich<br />

die Gegenwart Gottes in uns aussagt:<br />

höhle<br />

dunkel leuchtende höhle<br />

wo wir<br />

wärme suchen und zuflucht<br />

bei feuer und freunden<br />

schöne höhle du gott<br />

in der wir immer schon gingen<br />

und wussten es nicht.<br />

Es ist die aufregende Aufgabe der christlichen<br />

Seelsorge, dem Menschen zu helfen, diese<br />

„schöne höhle“ wieder ins Licht zu rücken und<br />

den gütigen Gott zu finden, der uns in s<strong>ein</strong>e Nähe<br />

ruft, der uns sagt:“ lernt von mir, denn ich<br />

sanftmütig und demütig von Herzen.“ (Mt 11.29)<br />

Dies geschieht durch unser Das<strong>ein</strong>, durch Gespräche,<br />

Gebete, Rituale; mit-durchhaltend, da<br />

wo Menschen haltlos werden, hoffend, da wo<br />

die Hoffnung zu wanken beginnt, stärkend, da<br />

wo Zweifel überhand nehmen; letztlich „die Güte<br />

und Sorge Gottes sichtbar machen.“<br />

Die Seelsorgenden in <strong>ein</strong>em <strong>Pflegeheim</strong> sollen<br />

ebenso <strong>ein</strong> waches Auge haben für die Angehörigen<br />

der Bewohnerinnen und Bewohner. Sie erleben<br />

ganz persönlich, was es heisst abschiedlich<br />

zu leben. <strong>Unser</strong>e begleitende und achtsame<br />

Unterstützung kann wohltuend und heilsam s<strong>ein</strong><br />

– soll beitragen zum „Wachsen <strong>ein</strong> Leben lang.“<br />

Ebenso wichtig ist <strong>ein</strong>e f<strong>ein</strong>fühlige Antenne für<br />

das, was Mitarbeitende erleben und erfahren mit<br />

den ihnen anvertrauten Menschen. Täglich nehmen<br />

sie bei ihrer Arbeit Abschied auf ganz verschiedenste<br />

Art und Weise wahr. Mit ihnen auf<br />

dem Weg zu s<strong>ein</strong>: beratend, unterstützend, tröstend,<br />

zuhörend – und oft ganz <strong>ein</strong>fach mittra-


gend im Gebet – gehört zu den Aufgaben der<br />

Seelsorgenden. Das bedeutet für mich, dass ich<br />

immer wieder m<strong>ein</strong>e Arbeit in Frage stelle und<br />

sie reflektiere, wenn notwendig auch in <strong>ein</strong>er<br />

Supervision. Der regelmässige Austausch mit<br />

Kolleginnen und Kollegen lassen mich aufbauende<br />

und intensive Momente erfahren, und das<br />

Mit<strong>ein</strong>ander-Teilen von Sorgen und Freuden lässt<br />

uns gem<strong>ein</strong>sam <strong>ein</strong> Stück echte Kirche leben<br />

und erfahren.<br />

Es geht in unserem Christ- und Kirche-S<strong>ein</strong> wesentlich<br />

darum, den „Armen das Evangelium zu<br />

verkünden“, ihnen also <strong>ein</strong>en befreienden und<br />

heilenden Zuspruch zu bringen in Wort, Tat und<br />

Leben. Es geht zugleich darum, die Armen<br />

selbst als Träger dieses Heilswortes wahrzunehmen,<br />

indem wir uns von ihnen zu unserer eigenen<br />

ganz persönlichen Armut hinführen lassen:<br />

Denn das ist Voraussetzung, dass das befreiende<br />

und heilende <strong>Wir</strong>ken Gottes in uns und unserem<br />

Leben Raum findet.<br />

Paula Rölli, Seelsorgerin im St<strong>ein</strong>hof<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06 23


<strong>Wir</strong> <strong>Wir</strong> als als Gastg Gastgeber Gastg ber<br />

Vino Vino buono, buono, vita vita buona<br />

buona<br />

Rund <strong>ein</strong> Jahr vor der Vierjahreszeiten-Matinée<br />

vom Sonntag, 11. Juni 2006, fragte Dr. Dr. Josef Josef Im- I<br />

I m<br />

bach bach, bach ob der Vortrag eher besinnlicher oder<br />

mehr heiterer Natur s<strong>ein</strong> soll. Er selber tendiere<br />

im Juni eher auf Heiterkeit und könnte sich als<br />

Thema etwa vorstellen: „Was Päpsten und Prälaten<br />

schmeckte, kann auch uns nicht schaden!“.<br />

Und der Referent versprach nicht zu viel. Die un-<br />

Dr. Dr. Josef Imbach bei bei den letzten Vorbereitungen für die Matinée<br />

zähligen Besucherinnen und Besucher wurden<br />

mit <strong>ein</strong>em witzigen, interessanten und rhetorisch<br />

auf hohem Niveau stehenden Vortrag überrascht.<br />

Dabei verriet er, dass er beim Kochen<br />

nicht nur an den Genuss, sondern auch an die<br />

Gesundheit denke. Doch wenn er <strong>ein</strong> Kochbuch<br />

schreibe, sei das nun <strong>ein</strong>mal k<strong>ein</strong>e Heilfastenfi-<br />

24 St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />

bel, abgesehen davon, dass man sich an der<br />

„gesunden“ Kost auch krank essen kann. So<br />

führte er aus, dass man ja nicht gleich dermassen<br />

übertreiben müsse, wie <strong>ein</strong>st der Klerus im<br />

England des 16. Jahrhunderts, als der Primas Primas von<br />

Canterbury Canterbury sich genötigt sah, s<strong>ein</strong>en erzbischöf-<br />

lichen Kollegen nicht mehr als sechs Fleischgerichte<br />

und vier Beilagen pro Mahlzeit zu gestatten.<br />

Für gewöhnliche Bischöfe waren gerade<br />

noch fünf Fleischgänge und drei Nebengerichte<br />

vorgesehen.<br />

Interessant waren auch s<strong>ein</strong>e Ausführungen über<br />

Bischof Johann Johann de de Fuk Fuk<br />

aus Bayern. „Im Jahre<br />

1111, das Datum ist leicht zu merken“, führte er<br />

aus, „machte sich der bayrische Bischof Johann<br />

de Fuk auf die Socken; er wollte dem Papst in<br />

Rom <strong>ein</strong>en Besuch abstatten. Da besagter Prälat<br />

<strong>ein</strong>en guten Tropfen durchaus zu schätzen wusste,<br />

schickte er s<strong>ein</strong>en Diener Martin voraus mit<br />

der Anweisung, sich in den Ortschaften längs<br />

des Weges zu erkundigen, in welcher Herberge<br />

der beste W<strong>ein</strong> ausgeschenkt werde. Wo dies<br />

zutraf, musste der Diener jeweils das lat<strong>ein</strong>ische<br />

Hilfsverb Est (hier ist’s, oder: hier gibt’s ihn) gut<br />

sichtbar auf den Türpfosten malen. Wenn der Bischof<br />

dann im Städtchen <strong>ein</strong>traf, sah er sich um.<br />

Wo <strong>ein</strong> Est hingepinselt war, nahm er Quartier.<br />

In Montefiascone nun, s<strong>ein</strong>e Exzellenz traute ihren<br />

Augen nicht, prangte am Torflügel <strong>ein</strong>er<br />

Herberge die Inschrift Est Est Est!!! Nach heutigen<br />

Kriterien <strong>sind</strong> das drei Sterne. Der Rest ist<br />

schnell erzählt. Johann de Fuk fand, dass s<strong>ein</strong><br />

Diener Recht habe. Er fand den W<strong>ein</strong> ausgezeichnet.<br />

Und fand deshalb den Tod.<br />

Wenn Sie’s mir nicht glauben, m<strong>ein</strong>e sehr verehrten<br />

Damen und Herren, können Sie ja selber<br />

<strong>ein</strong>mal nach Montefiascone fahren, um die Sache<br />

zu überprüfen. Zuerst werden Sie wahrsch<strong>ein</strong>lich<br />

von dem sagenhaften W<strong>ein</strong> kosten wollen. Verlangen<br />

sie in der erstbesten Trattoria <strong>ein</strong>fach <strong>ein</strong>e<br />

Flasche Est Est Est. Auf dem Etikett steht außerdem:<br />

Il vino del vescovo. Welcher Bischof gem<strong>ein</strong>t<br />

ist, wissen Sie nun. Aber mit Verlaub, ahmen<br />

Sie s<strong>ein</strong> Beispiel nicht nach, sondern halten<br />

Sie Maß! Wahrsch<strong>ein</strong>lich wollen Sie ja der romanischen<br />

Kirche S. Flaviano in Montefiascone in<br />

noch nüchternem Zustand <strong>ein</strong>en kurzen Besuch<br />

abstatten und <strong>ein</strong> paar Augenblicke vor dem berühmten<br />

Grabst<strong>ein</strong> des Bischofs Johann de Fuk


verweilen (er befindet sich hinten, rechts vom<br />

Eingang). Die Inschrift auf dem Epitaph, das s<strong>ein</strong><br />

treuer Diener dem Bischof zur immer währenden<br />

Erinnerung und uns zur lebenslänglichen<br />

Lehre gestiftet hat, können Sie leicht entziffern:<br />

Est Est Est - pr(opter) nim(ium) ‘est’ hic Jo(annes)<br />

De Fuk do(minus) meus mortuus est. Zu<br />

Deutsch: „Est Est Est - wegen zu viel Est (im<br />

Klartext: wegen s<strong>ein</strong>es übermäßigen W<strong>ein</strong>genusses)<br />

ist m<strong>ein</strong> Herr, Johann de Fuk, hier verstorben.“<br />

Dankbar wollen wir s<strong>ein</strong>er gedenken. Letztlich<br />

ist es ja s<strong>ein</strong> Verdienst, dass wir uns angesichts<br />

dieses ausgezeichneten W<strong>ein</strong>es (er ist auch hier<br />

in jeder besseren W<strong>ein</strong>handlung zu beziehen;<br />

aber, bitte, wählen Sie nicht die liebliche, sondern<br />

die trockene Variante!) unserer Grenzen erinnern;<br />

wir wollen ja nicht, dass unsere Angehörigen<br />

ihre Tränen vor der Zeit vergießen müssen“.<br />

Auch die Tischmanieren kamen im Vortrag von<br />

Dr. Josef Imbach zur Sprache. Er zitierte dabei<br />

aus der Publikation Tischzuchten von Erasmus<br />

von von Rotterdam, Rotterdam, 1511, der zum diesem Thema<br />

folgendes schrieb: „Beim Mahl soll man heiter<br />

s<strong>ein</strong>, nicht ausgelassen. Erst wenn man sich gewaschen<br />

hat, setzt man sich zum Essen hin.<br />

Selbstverständlich r<strong>ein</strong>igt man s<strong>ein</strong>e Fingernägel,<br />

kommt nicht als <strong>ein</strong> Schmutzfink und hat vorher<br />

die Toilette benutzt und notfalls noch s<strong>ein</strong>e Bedürfnisse<br />

erledigt. Trägt man <strong>ein</strong> eng geschnürtes<br />

Gewand, ist es ratsam, den Gürtel zu lockern;<br />

denn während des Mahles macht das k<strong>ein</strong>en guten<br />

Eindruck.<br />

Wer auf s<strong>ein</strong>em Stuhl hin und her wackelt<br />

von <strong>ein</strong>em Schenkel auf den andern, erweckt<br />

den Eindruck, als furze er gerade<br />

oder versuche <strong>ein</strong>en loszuwerden. Man sitze<br />

also ruhig und aufrecht. Bekleckerte Finger<br />

abzulecken oder am Rock abzustreifen,<br />

ist <strong>ein</strong>s wie das andere ungehörig. Man<br />

macht das vielmehr mit der Serviette oder<br />

<strong>ein</strong>em besonderen Handtuch. Ganze Bissen<br />

verschlingen nur Störche und Possenreißer.<br />

Was angereicht wird, soll man mit drei Fingern<br />

oder <strong>ein</strong>er Brotscheibe entgegennehmen.<br />

Nur Leckermäuler m<strong>ein</strong>en alles, was ihre<br />

Zunge reizt, abnagen zu müssen. Es gehört<br />

sich nicht, <strong>ein</strong>em anderen anzubieten, was<br />

du schon halb abgenagt hast. Bäurisch ist es<br />

auch, angeknabbertes Brot noch <strong>ein</strong>mal in<br />

die Suppe zu tunken. Ebenso unpassend ist<br />

es, gekautes Brot aus dem Mund zu holen und<br />

auf den Tisch zu legen. Hat man wirklich etwas<br />

im Munde, was sich dann nicht schlucken lässt,<br />

wirft man es unbemerkt irgendwohin. Völlig<br />

ausgekaute Speisen oder abgenagte Knochen,<br />

die <strong>ein</strong>mal auf dem Tisch liegen, darf man nicht<br />

wieder aufnehmen.<br />

Nur Katzen, nicht Menschen, lecken Zucker oder<br />

andere Spuren von Süßigkeit vom Teller oder<br />

von der Platte. Fleisch wird zuerst auf dem Teller<br />

kl<strong>ein</strong> geschnitten, dann gibt man etwas Brot hinzu,<br />

bevor man es isst. Das geschieht nicht etwa<br />

nur, weil es gute Sitte ist, sondern auch, weil es<br />

gesund ist. Manche Leute schlingen mehr, als<br />

dass sie essen, nicht anders, wie man so sagt,<br />

als wenn sie ihre Henkersmahlzeit hätten. Solche<br />

Fresserei findet man nur bei Räubern. Manche<br />

stopfen gleichzeitig so viel in den Mund, dass<br />

ihre Backen auf beiden Seiten wie Schläuche anschwellen.<br />

Wieder andere schmatzen beim Essen<br />

wie die Schw<strong>ein</strong>e. Vor Gier beim Essen<br />

schnaufen manche durch die Nase, als ob sie erstickten.<br />

Es ist weder anständig noch ratsam, mit<br />

vollem Mund zu trinken oder zu reden“. Zur gelungenen<br />

Vierjahreszeiten-Matinée trug natürlich<br />

<strong>ein</strong>mal mehr das Konsort des Luzerner Gambenensembles<br />

bei unter der Leitung von Karl Karl Hahn<br />

Hahn<br />

am Klavier. Weiter gehörten dazu, Hanna Hanna Gut<br />

Gut<br />

Hahn Hahn, Hahn Tenorgambe, Riccarda Burri, Burri<br />

Gitarre, Lena Lena<br />

Lena<br />

Burri, Burri, Violine und Vreny Müller Müller, Müller<br />

Querflöte.<br />

Baden Baden anstelle anstelle von von St<strong>ein</strong>hof St<strong>ein</strong>hof- St<strong>ein</strong>hof<br />

Musikplausch<br />

Musikplausch<br />

Jörg Jörg Bieri, „de „de Seetaler“<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06 25


Jörg Jörg Bieri Bieri als „De Seetaler“ versteht es den Geschmack<br />

der Gäste zu treffen. Er spielte sich<br />

<strong>ein</strong>mal mehr in die Herzen der unzähligen Gäste,<br />

die trotz 30 Grad in den St<strong>ein</strong>hof kamen. Doch<br />

<strong>ein</strong>e Person fehlte am 25. Juni 2006 und dies<br />

trotz Versprechen. Mägy Bieri, Bieri<br />

die Ehefrau des<br />

Musikers, hatte es hoch und heilig versprochen,<br />

ihren Mann an diesem Musikplausch zu begleiten,<br />

um <strong>ein</strong>mal mit eigenen Augen zu sehen,<br />

wie beliebt s<strong>ein</strong>e Musik ist. Etwas deprimiert war<br />

er schon, doch er wusste, dass sie trotzdem <strong>ein</strong>e<br />

gute Tat machte. Sie begleitete nämlich ihre<br />

Tochter Jessica zum Baden. Für <strong>ein</strong>mal sei vergeben<br />

doch <strong>ein</strong> zweites Mal wohl kaum. Schliesslich<br />

wurde extra <strong>ein</strong> Platz in der vordersten Reihe<br />

für sie reserviert. Richtig genoss auch Gertrud<br />

Schmid Schmid die Musik. Sie tanzte fast ununterbrochen<br />

mit der Mitarbeiterin Marina Marina Marina Go Golboska. Go boska.<br />

Doch als dann kurz um 16.00h Alvaro Alvaro Alvaro Texeira Texeira in<br />

den Dienst kam, war Marina Golboska nur noch<br />

zweite Wahl. In gewissen Momenten zieht man<br />

halt doch den Mann als Tanzpartner vor. Trotzdem<br />

verdient Marina Golboska <strong>ein</strong>e Rose für ihr<br />

unermüdliches Tanzen mit Gertrud Schmid.<br />

Gertrud Schmid mit Marina Golboska beim Tanzen<br />

Einsegnung<br />

Einsegnung<br />

Einsegnung<br />

Es gehört zur Tradition der Institution der Barmherzigen<br />

Brüder von Maria-Hilf, dass bei Vollendung<br />

<strong>ein</strong>es Bauwerkes auch um den Segen Gottes<br />

gebeten wird und zwar für die Bewohnerinnen<br />

und Bewohner, aber auch für die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter. So geschah dies am Freitag,<br />

23. Juni 2006, um 16.00h, für die vollendete<br />

Aufstockung des Pflegetraktes Sonnehuus. Im<br />

26 St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />

kl<strong>ein</strong>eren Kreis segnete Bruder Clemens Clemens-Maria<br />

Clemens<br />

Maria<br />

die Abteilung und das Kreuz. Für die musikalische<br />

Umrahmung des Anlasses sorgte der Tenor,<br />

Alois Alois Mosimann, Mosimann, zusammen mit dem Pianisten,<br />

Bruno Bruno Bruno Meier Meier. Meier Es war Labsal pur den Beiden zuzuhören<br />

bei ihrer Interpretation der bekannten<br />

Stücke „Mattinata“, „Ave Maria“ und „Amigos<br />

pares siempre. Eine freudige Überraschung bedeuteten<br />

für Bruder Clemens-Maria die Worte<br />

von Herbert Herbert Mäder. Mäder<br />

Mäder Er schenkte dem St<strong>ein</strong>hof<br />

nämlich kurzerhand das speziell angefertigte<br />

Kreuz. <strong>Wir</strong>ft man <strong>ein</strong>en Blick zurück, fällt auf,<br />

dass am 17. August 2001 die Eingabefrist für<br />

den Architekturwettbewerb ablief, am 26. September<br />

2001 der Entscheid fiel, welcher Vorschlag<br />

realisiert werden soll und dann erst Mitte<br />

Mai 2005 mit dem Bau begonnen werden konnte.<br />

Insgesamt brauchte dieses Projekt bis zur<br />

Vollendung im Mai 2006 fünf Jahre Zeit. Der Bau<br />

all<strong>ein</strong> nur gerade <strong>ein</strong> Jahr, das ganze Bewilligungs-<br />

und Prozessverfahren aber vier Jahre.<br />

7. 7. Schloss Schloss-Serenade<br />

Schloss Schloss Serenade<br />

Die Sieben soll bekanntlich <strong>ein</strong>e Glückszahl s<strong>ein</strong>.<br />

Und so ganz Unrecht haben diejenigen wohl<br />

nicht, die das behaupten. Am 1. Juli 2007 fand<br />

die Schloss-Serenade zum 7. Mal statt, und jedes<br />

Mal konnte sie im Freien stattfinden. Dieses<br />

Jahr zwar in Konkurrenz zum Luzerner Altstadtfest<br />

und zur Fussball-Weltmeisterschaft in<br />

Deutschland. Doch irgendwie konnten diese<br />

Veranstaltungen dem Publikumsaufmarsch nichts<br />

anhaben. Einmal mehr stellte Hans Blender <strong>ein</strong><br />

wunderschönes Konzert zusammen. Werke von<br />

Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Michael<br />

Haydn, Karl Stamitz, Derek Bourgeois und Jonathan<br />

FeBland kamen zur Aufführung. Nicht genug<br />

damit: Es gab noch <strong>ein</strong>e eigentliche Uraufführung.<br />

Die Stücke von Jonathan FeBland wurden<br />

nämlich weltweit das erste Mal im St<strong>ein</strong>hof<br />

aufgeführt. Das Quintett liess die Gäste bei ihrer<br />

Musik <strong>ein</strong>mal mehr träumen. Der Wind wehte<br />

leicht durch die Blätter des Tulpenbaums als<br />

Hans Hans Hans Blender Blender, Blender Horn; Walter Walter Achermann, Achermann<br />

Klarinette;<br />

Katharina Katharina Egli Egli, Egli<br />

Flöte; Willi Willi Röösli, Röösli<br />

Oboe<br />

und Beat Beat Hunkeler, Hunkeler<br />

Hunkeler Fagott zu spielen begannen.<br />

Es bleibt nur zu hoffen, dass die Tradition dieser<br />

Serenade mit dem Reicha-Quintett Luzern noch<br />

lange währt. Dieses Konzert hat Stil, Klasse,<br />

Ambiance und <strong>ein</strong>e ganz spezielle Ausstrahlung.<br />

Ein grosses Kompliment an alle fünf Musiker.<br />

Zum Schluss wurde durch Hans Blender die Flötistin,<br />

Katharina Egli aus dem Ensemble verab-


schiedet. Sie gehörte mehrere Jahre dem Quintett<br />

an und verfolgt nun neue Wege. Dazu<br />

wünscht ihr auch der St<strong>ein</strong>hof alles Gute, Erfolg<br />

und Wohlergehen.<br />

Gerbischottisch Gerbischottisch und und Malanse Malanserchilbi<br />

Malanse Malanse chilbi<br />

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamme: Vater und Sohn Theiler<br />

Der Monat Juli war bekanntlich <strong>ein</strong> Hitzemonat.<br />

Und so war es weiter nicht erstaunlich, dass<br />

auch am Sonntag, 30. Juli 2006, die Sonne<br />

schien und es rund 30 Grad warm war. Ab und<br />

zu frischte noch etwas Wind auf, was die äusseren<br />

Bedingungen als recht angenehm ersch<strong>ein</strong>en<br />

liessen. Volksmusik vom F<strong>ein</strong>sten war angesagt.<br />

Zum ersten Mal im Rahmen des St<strong>ein</strong>hof-<br />

Musikplauschs spielte das Akkordeon-Duo Simon<br />

und Röbi, Simon Simon Haller Hal<br />

Haller<br />

ler und Röbi Röbi Theiler.<br />

Begleitet wurden die Zwei am Bass von Dani<br />

Bucher Bucher und am Klavier von Urs Renggli. Renggli<br />

Sie liessen<br />

es sich nicht nehmen, den Nachmittag<br />

gleich mit zwei Eigenkompositionen von Simon<br />

Haller zu beginnen, nämlich mit dem „Gerbischottisch<br />

und der „Malanserchilbi“. Es sollten<br />

im Verlaufe des Nachmittages nicht die letzten<br />

Eigenkompositionen s<strong>ein</strong>. Oft wird behauptet,<br />

die Schweizer Volksmusik sei über kurz oder<br />

lang am aussterben. Der lebende Beweis, dass<br />

dem nicht so ist, bildeten die vier jungen Musiker.<br />

Drei davon, nämlich Simon Haller, Röbi<br />

Theiler und Urs Renggli, <strong>sind</strong> sogar im Vorstand<br />

des Verbandes Schweizer Voksmusik. Sie gelten<br />

als wahre „Shooting-Stars“ in der Volksmusikszene.<br />

Dieser M<strong>ein</strong>ung ist auch Trudi AArnet,<br />

A<br />

net, die<br />

das hier Gespielte sogar als erste Sahne<br />

bezeichnet. Bekräftigt wird diese Aussage<br />

noch durch Maria AArnet<br />

A<br />

net net. net Sie kennt die Szene<br />

durch und durch. Schliesslich war ihr<br />

Mann <strong>ein</strong>st selber aktiver Jodler und Ehrenmitglied<br />

des Eidg. Jodlerverbandes. Bekanntlich<br />

fällt der Apfel nicht weit vom<br />

Stamme. So ist ihr Sohn Fritz Arnet ebenfalls<br />

aktiver Jodler und Ehrenpräsident des<br />

Verbandes Schweizer Volksmusik. Doch an<br />

diesem Sonntag glänzte er mit Abwesenheit.<br />

Er war in den Ferien in Spanien. Hohen<br />

Besuch empfing an diesem Sonntag<br />

Marianne Marianne Borer Borer. Borer K<strong>ein</strong>e Geringere als ihr<br />

Grosskind Kathrin Kathrin Christof. Christof<br />

Christof Begleitet von<br />

ihrem Freund Simon Simon Lombris Lombris und unterwegs<br />

mit dem Fahrrad, liess sie es sich<br />

nicht nehmen, ihre Grossmutter auf der<br />

Schweizer Reise höchst persönlich zu besuchen.<br />

Aber auch für Alfred Alfred We Wegmüller We müller war<br />

es <strong>ein</strong> freudiger Tag. Er bekam Besuch von<br />

Ma Markus Ma Ma kus Kadner und Janine Bieri. Bieri<br />

Beide arbeiteten<br />

<strong>ein</strong>st mit ihm im Bürozentrum. Zusammen<br />

mit der Betreuerin der Wohngem<strong>ein</strong>schaft<br />

Bürozentrum, Monika FFischer<br />

F<br />

scher scher, scher<br />

staunten sie nicht schlecht, als sie sahen,<br />

wie sehr es Alfred Wegmüller im St<strong>ein</strong>hof gefiel.<br />

Hin und wieder gab es noch <strong>ein</strong>e Einlage. Dabei<br />

griff sorgar We Werner We ner Theiler Theiler, Theiler der Vater von Röbi,<br />

zum Euphonium und begleitete die vier Musiker<br />

bei den Stücken „Gabriela“, „Schönegg-Marsch“<br />

und „Euse Bernhardiner“ aufs Vorzüglichste.<br />

Nach drei Zugaben verabschiedeten sich die vier<br />

jungen Musiker mit dem Versprechen, das<br />

nächste Jahr wieder zu kommen. Dann kann Simon<br />

Haller obendr<strong>ein</strong> als Sanitärinstallateur<br />

überprüfen, ob s<strong>ein</strong>e im Dachgeschoss vorgenommenen<br />

Installationen noch halten.<br />

Paul Otte, Heimleiter<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06 27


Der Der St<strong>ein</strong>hof St<strong>ein</strong>hof unte unterwegs unte wegs<br />

Schiff Schiff ahoi…<br />

ahoi…<br />

Erlebnisbericht Erlebnisbericht „Gute „Gute Tat“ Tat“ von von von Ba Bal- Ba l<br />

mer mer-Etienne mer Etienne AG LLuzern<br />

L<br />

zern<br />

Claudia Strebel als Lady mit Hut<br />

Blick Blick in den in den in den Car Car mit mit vielen vielen frohgelaunten frohgelaunten Passagieren Passagieren vom vom St<strong>ein</strong>hof<br />

St<strong>ein</strong>hof<br />

28<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />

Peter Bähler mit Rian van de Ven im Car unterwegs<br />

Mit <strong>ein</strong>er glänzenden Idee überraschte die Balmer-Etienne<br />

AG Luzern die Bewohnerinnne und<br />

Bewohner des St<strong>ein</strong>hofs. Sie lud kurzerhand alle<br />

zu <strong>ein</strong>er Schiffahrt auf dem Vierwaldstättersee<br />

<strong>ein</strong>. Dafür kreierten Lucia Lucia Lucia Della Della Negra und Mon Moni- Mon<br />

i<br />

ka ka Röösli Röösli wunderschöne<br />

Einladungen. Bei strahlendem<br />

Sonnensch<strong>ein</strong> und<br />

angenehmen Temperaturen<br />

konnten rund 60 Bewohnerinnen<br />

und Bewohner<br />

sowie <strong>ein</strong>ige Begleitpersonen<br />

des <strong>Pflegeheim</strong>s<br />

St<strong>ein</strong>hof Luzern <strong>ein</strong>e gemütliche<br />

und abwechslungsreiche<br />

Schifffahrt auf<br />

dem Vierwaldstättersee<br />

erleben. Diesen Ausflug<br />

ermöglicht, organisiert<br />

und begleitet haben die<br />

Mitarbeitenden der Abteilung<br />

Interne Dienste der<br />

Balmer-Etienne AG Luzern.<br />

Die Idee war, im<br />

Rahmen <strong>ein</strong>er sozialen Aktion<br />

als "Gute Tat" persönlich<br />

und aktiv etwas beizu-


tragen. Dass "Zeit haben"<br />

und "sich Zeit nehmen" <strong>ein</strong><br />

wichtiger Aspekt im Umgang<br />

mit älteren Menschen<br />

ist, durften wir<br />

schon beim Transport vom<br />

<strong>Pflegeheim</strong> bis zur Schiffsstation<br />

erfahren: Dank tatkräftiger<br />

Unterstützung der<br />

männlichen Balmer-Etienne<br />

Begleiter, gelangten<br />

auch die RollstuhlgängerInnen<br />

wohlbehütet per<br />

Extrabus zur Station. Die<br />

rund dreistündige Schiffsrundfahrt<br />

von Luzern nach<br />

Alpnach und zurück wurde<br />

durch <strong>ein</strong> f<strong>ein</strong>es Mittagessen<br />

und volkstümliche Musik<br />

gekrönt. Sichtlich müde,<br />

doch erfüllt von vielen<br />

Eindrücken erreichten wir<br />

am frühen Nachmittag<br />

wieder unseren Ausgangsort.<br />

Die 13 freiwilligen Begleitpersonen<br />

des Segments<br />

Interne Dienste hatten<br />

nicht nur alle Hände voll zu<br />

tun, sondern waren auch<br />

mental gefordert; ist die<br />

Arbeit mit älteren und zum<br />

Teil betagten Personen<br />

doch sehr ungewohnt im<br />

Vergleich zum "Businessalltag".<br />

Umso mehr hinterlassen<br />

die interessanten Erlebnisberichte<br />

"aus alten<br />

Zeiten" der Teilnehmenden<br />

und die eher ungewohnten<br />

Hilfestellungen (z.B. Mithilfe<br />

beim Essen, körperliche<br />

Kontakte beim Transport)<br />

spezielle Eindrücke bei jedem<br />

Einzelnen von uns,<br />

welche uns noch lange in<br />

Erinnerung bleiben werden.<br />

Monika Antonietty, Leiterin Interne Dienste, Balmer-Etienne<br />

AG, Luzern<br />

Als hätte die Schweizer Volksmusik k<strong>ein</strong>e Zukunft<br />

Annemarie Schmid und Monika Antonietty geniessen die Aussicht<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />

29


3. 3. 3. Reisebericht Reisebericht Adelaide Adelaide bis bis Bri Brisbane Bri Bri bane<br />

Wie doch die Zeit vergeht. Weihnachten liegt<br />

schon lange hinter uns. Doch trotzdem möchten<br />

wir Euch unsere Erlebnisse seit dem letzten Bericht<br />

nicht vorenthalten:<br />

Das Wetter hielt leider nicht über die Festtage<br />

hin an. Es wurde recht frisch, und stürmische<br />

Winde fegten uns um die Ohren. Deshalb haben<br />

wir unser Weihnachtsessen ins Auto verlegt. Um<br />

fast nichts von zu Hause zu versäumen, entschieden<br />

wir uns, <strong>ein</strong> leckeres Fondue Chinoise<br />

zuzubereiten. Ein wenig improvisiert, wurde unser<br />

Fondue-Pfännli mit <strong>ein</strong> paar Teelichtern geheizt.<br />

Das übrig gebliebene Fleisch sowie die<br />

Bouillon ergaben <strong>ein</strong> f<strong>ein</strong>es Süppli für den Weih-<br />

30<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />

Karin, Karin, genannt genannt Jacky Jacky und und Alex<br />

Alex<br />

nachts-Zmittag. Um aber doch etwas Unübliches<br />

zu erleben, gingen wir trotz kühlem Wind und<br />

als <strong>ein</strong>zige „Exoten“ vom Campingplatz im Meer<br />

baden. Die Überwindung am Anfang war gross,<br />

aber wir wurden vom warmen Meerwasser überrascht.<br />

Und so artete unser anfänglich als Fotosession<br />

geplantes Bad in vergnügliches Wellenhüpfen<br />

aus.<br />

Nach den Feiertagen fuhren wir weiter Richtung<br />

Kangaroo Island. Da in Australien inzwischen<br />

auch die Sommerferien begonnen hatten, war<br />

die Fähre, um auf die Insel zu gelangen, für die<br />

nächsten paar Tage ausgebucht. Die <strong>ein</strong>zige<br />

Möglichkeit, mit unserem Auto <strong>ein</strong>en Platz zu<br />

kriegen, war, Standby zu buchen. Das heisst,<br />

falls unverhofft <strong>ein</strong> Platz frei wird, bekommen wir<br />

ihn. Trotz mehreren anderen Wartenden konnten<br />

wir bereits 2 1/2 Stunden später <strong>ein</strong>en Fährenplatz<br />

ergattern. Nach <strong>ein</strong>er weiteren Stunde erreichten<br />

wir dann endlich die Insel. Am darauf<br />

folgenden Morgen besuchten wir den Parndana<br />

Wildlife Park. Neben vielen lustigen und auffälligen<br />

Tieren war der Besuch im Koala Gehege<br />

ganz nahe bei den haarigen Vielschläfern <strong>ein</strong> tierisches<br />

Highlight für uns. Beim Füttern der zahmen<br />

und gefrässigen Känguruhs vergassen wir<br />

die Zeit. Ein plötzlicher Platzregen liess uns zusammen<br />

mit den Hüpfern, <strong>ein</strong>igen Enten und<br />

Schw<strong>ein</strong>en unter <strong>ein</strong> Blechdach fliehen. Doch<br />

das störte weder die Tiere noch uns. <strong>Wir</strong> spielten<br />

mit den Jungtieren und hatten viel Spass dabei.<br />

Weiter ging’s der Küstenstrasse entlang bis zum<br />

Leuchtturm Borda und schliesslich auf <strong>ein</strong>e erfolglose<br />

Suche nach Platypus (im Wasser lebende<br />

„Biber mit Entenschnabel“). Am nächsten<br />

Morgen fuhren wir zu den Touristenattraktionen<br />

der Insel: Admirals Arch mit Besichtigung von<br />

neuseeländischen und australischen Seelöwen.<br />

Die Remarkable Rocks <strong>sind</strong> von der Natur zu<br />

sonderbaren Felsgestalten geformt worden. Auf<br />

dem Rückweg zur Nordost-Seite <strong>sind</strong> wir die<br />

Sanddünen der little Sahara hinaufgeklettert.<br />

Nach drei Tagen auf Kangaroo Island brachte uns<br />

die Fähre schliesslich zurück aufs Festland.<br />

In Portland am Hafen verbrachten wir die letzten<br />

Stunden von 2005. Mit Feuerwerk und Sekt<br />

wurde das neue Jahr <strong>ein</strong>geläutet. Pünktlich auf<br />

2006 hin begann es auch noch zu regnen. So<br />

ging es auch am 1. Tag an der Great Ocean Road<br />

weiter: Der Regen war unser ständiger Begleiter.<br />

Da besichtigten wir halt das „Grotto“ oder die<br />

„London Bridge“ mit unseren Regenmänteln und<br />

hochgekrempelten Hosenb<strong>ein</strong>en. Schliesslich


eschlossen wir, unsere Fahrt abzubrechen und<br />

auf den nächsten Tag zu hoffen. Was letztendlich<br />

auch aufging: Die Sonne zeigte sich wieder. Nun<br />

kamen wir in den Genuss, die Great Ocean<br />

Road, darunter die „twelve Apostels“ und <strong>ein</strong>ige<br />

tolle Sandstrände bei Postkarten-Wetter zu befahren.<br />

Übrigens: Auch in Australien werden die<br />

Touries abgezockt: In der Hochsaison bezahlt<br />

man für <strong>ein</strong>en engen Zeltplatz nahe dem Meer<br />

CHF 45.--, während 20 km weiter land<strong>ein</strong>wärts<br />

für <strong>ein</strong>en gemütlichen, nicht überfüllten Camping<br />

rund CHF 18.-- verlangt werden.<br />

In Melbourne kommt Grossstadt-Atmosphäre<br />

auf (3,7 Mio. Einwohner). Mit dem Tram fuhren<br />

wir von unserem etwas ausserhalb gelegenen<br />

Camping in die City. In den vielen Einkaufsstrassen<br />

verbrachten wir schnell <strong>ein</strong> paar Stunden<br />

und besuchten die diversen Sehenswürdigkeiten,<br />

unter anderem auch das alte Gefängnis von<br />

1841. Dort wurden über 100 Gefangene gehängt,<br />

darunter war auch der berühmt berüchtigte<br />

Ned Kelly (Gangster Nr. 1 in Australien). Bestimmt<br />

wird uns Melbourne immer in Erinnerung<br />

bleiben, denn 1.: 4. Januar = Karin’s Geburtstag<br />

(nach Schätzung anderer Camper 23 Jahre alt<br />

geworden [DANKE] – ist das so, wenn man verheiratet<br />

ist???!!!); 2: das wohl <strong>ein</strong>maligste und<br />

spektakulärste Nachtessen in Australien; 3: <strong>ein</strong>e<br />

3-stündige Nachtfahrt im Nostalgie-Tram; 4:<br />

freie alkoholische Getränke nach Wahl; 5:<br />

1.Klass-5-Gang-Menü; 6: Wie kam es dazu? Also:<br />

Am Geburtstag suchten wir nach <strong>ein</strong>em etwas<br />

speziellen Nachtessen (nicht mit dem Benzin-Kocher<br />

von uns zubereitet). In <strong>ein</strong>em Prospekt<br />

fand Alex<br />

schliesslich das Ultimative:<br />

Ein 5-Gang-<br />

Nachtessen im Colonial<br />

Tramcar Restaurant.<br />

Sofort eilten wir<br />

ins Info-Center zum<br />

Reservieren. Dort<br />

teilte man uns mit,<br />

dass dieser spezielle<br />

Event schon auf Wochen<br />

ausgebucht sei.<br />

Als die Info-Dame<br />

dann vom Geburtstag<br />

erfuhr, rief<br />

sie trotzdem beim<br />

Veranstalter an. Aus<br />

ihren freudigen Ausrufen<br />

entnahmen wir<br />

in etwa, dass soeben<br />

zwei Plätze aufgrund <strong>ein</strong>er Annullation frei geworden<br />

<strong>sind</strong>. So kamen wir also mit ganz viel<br />

Glück zum grossen Schlemmen. Um halb acht<br />

bestiegen wir das holzige Restaurant auf Rädern.<br />

Während wir kreuz und quer durch die beleuchtete<br />

Innenstadt rollten, servierte uns <strong>ein</strong> aufgestelltes<br />

Team <strong>ein</strong> ausgezeichnetes 5-Gang-Menü<br />

(u.a. grilliertes Känguruh-Filet, getrocknete Muscatel-Trauben<br />

und Passionsfrucht-Parfait etc.).<br />

Natürlich wurde zum Apero mit Champagner<br />

angestossen, das Essen mit f<strong>ein</strong>em Cabernet-<br />

Sauvignon abgerundet und zur Verdauung <strong>ein</strong><br />

Espresso mit Cognac serviert. Alle Getränke waren<br />

im Preis inbegriffen und mit Nachfüllen der<br />

Gläser (besonders unserer!) wurde nicht gegeizt<br />

– hicks ;-).<br />

Nach diesem besonderen Erlebnis fuhren wir<br />

weiter Richtung Süden nach Phillip Island. Das<br />

wohl bekannteste Touristenziel dort ist die Pinguin-Parade.<br />

Für <strong>ein</strong>en horrenden Eintrittspreis<br />

zwäntgen sich Hunderte von Schaulustigen (o.k.<br />

diesmal waren wir auch dabei!) auf <strong>ein</strong>e Art Tribüne<br />

und warten vorerst mal in der Kälte auf den<br />

Sonnenuntergang. Da dies jedoch nicht das Ziel<br />

ist, wird weiter ausgeharrt, und zwar solange,<br />

bis sich die scheuen Pinguine zaghaft aus dem<br />

Meer getrauen. An den Tribünen vorbei flitzen<br />

sie dann die Sanddünen hinauf zu ihren hungrigen<br />

Nachkommen, die schon lautstark und ungeduldig<br />

auf das Fressen warten. Sobald das<br />

Spektakel vorbei ist, beginnt das Gedränge von<br />

neuem, um zurück zum parkierten Auto zu gelangen.<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />

31


Da ging es im Wilson Promotory Nationalpark<br />

schon gemütlicher zu und her. Dies war für uns<br />

der südlichste Punkt auf diesem Kontinent. In <strong>ein</strong>er<br />

Bucht genossen wir nach <strong>ein</strong>er anstrengenden<br />

Wanderung auf den Mount Oberon (kaum<br />

Schatten, da der Wald vor rund <strong>ein</strong>em halben<br />

Jahr abgebrannt ist) <strong>ein</strong>e Abkühlung im Meer.<br />

Beim Besuch des Informationsbüros gab uns <strong>ein</strong>e<br />

Angestellte so viele tolle Informationen, dass wir<br />

uns entschieden, <strong>ein</strong>en zusätzlichen Stopp in<br />

Bairnesdale <strong>ein</strong>zuschalten. Dort befindet sich<br />

nämlich der längste natürliche Jetty der Welt,<br />

Emu Point (seit dem letzten Sturm „Catherine“ in<br />

den USA). In der Info erkundigten wir uns auch<br />

über die Strassenzustände der Great Alpine<br />

Road, der Alpenstrasse von Australien. Sie emp-<br />

32<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />

fahl uns <strong>ein</strong>e Strasse nicht zu befahren, da diese<br />

extrem kurvig, steil und eng ist und viele Leute<br />

diese Route meiden. Als wir ihr erzählten, dass<br />

wir aus der Schweiz kommen, lachte auch sie<br />

und m<strong>ein</strong>te, die vorher beschriebene Strasse sei<br />

langweilig, flach und führe nur geradeaus – k<strong>ein</strong><br />

Problem also für uns!!! Aber der beste Tipp von<br />

ihr war Raymond Island: Zu Fuss komme man<br />

auf die Insel via Fähre und man finde dort sehr<br />

viele freilebende Koalas. Und tatsächlich: Auf<br />

unserer 90minütigen Wanderschaft durch den<br />

Park erspähten wir verschiedene Vogelarten, <strong>ein</strong><br />

Echidna (Mischung aus Igel und Ameisenbär?)<br />

und 17 knuddlige Koalas. Als Highlight zum Abschluss<br />

entdeckte Alex sogar <strong>ein</strong>e Koala-Mutter<br />

mit ihrem Jungen auf dem Rücken. Den <strong>ein</strong>zigen<br />

Preis für diese „Tiershow“, den wir bezahlten,<br />

waren Hunderte von Moskito-Stichen.<br />

Die Alpenstrasse (Great Alpine Road) führte uns<br />

durch die Skigebiete von Australien und auf <strong>ein</strong>e<br />

Passhöhe von ca. 1800 m. Im nahe gelegenen<br />

Snowy Mountains Nationalpark liegt der Mt.<br />

Kosziusko, mit <strong>ein</strong>er Höhe von 2'228 m der<br />

höchste Berg Australiens. Morgens um 6.30 Uhr<br />

marschierten wir in der Morgenfrische (???) los,<br />

um diesen Berg zu erklimmen. <strong>Wir</strong> hofften auf<br />

<strong>ein</strong>en interessanten Aufstieg. Doch nach <strong>ein</strong>er 2-<br />

stündigen, langweiligen Wanderung erreichten<br />

wir das Dach Australiens. Da es sehr windig und<br />

kühl war, machten wir uns bereits nach kurzer<br />

Zeit wieder auf den „Abstieg“ und fuhren noch<br />

gleichentags weiter in die Hauptstadt Australiens.<br />

Um die beiden Rivalen Sydney und Melbourne<br />

nicht im Kampf um die Wahl zur Hauptstadt enden<br />

zu lassen, wurde dazwischen <strong>ein</strong>e „künstliche“<br />

Hauptstadt bestimmt und systematisch erbaut:<br />

Canberra. Nicht wirklich <strong>ein</strong> Muss ist der<br />

Besuch dieser Stadt. Aber sehenswert ist das<br />

neue Parlamentsgebäude, das mit s<strong>ein</strong>er grossartigen<br />

Architektur heraussticht. Bei der Besichtigungstour<br />

erfährt man viel Wissenswertes über<br />

den politischen Aufbau und den immer noch anhaltenden<br />

Einfluss des britischen Königshauses.<br />

So wird der Premierminister immer noch von der<br />

Queen bestätigt. (Übrigens erhält auch jeder<br />

Einwohner Australiens, der 100 Jahre alt wird,<br />

<strong>ein</strong> persönliches Geburtstagsschreiben der<br />

Queen.) Vom Grasdach des Gebäudes aus hat<br />

man <strong>ein</strong>en tollen Ausblick über die ganze Stadt,<br />

auf das alte Parlamentsgebäude sowie das<br />

Kriegsmuseum. Wie so ziemlich jede Stadt in<br />

Australien hat auch Canberra s<strong>ein</strong>e eigene Ge-


denkstätte der Kriegsopfer von allen beteiligten<br />

Kriegen. Ein riesiger Komplex mit Museum und<br />

interaktiven Vorführungen informiert die Besucher<br />

über die Kriegsmaschinerie Australiens.<br />

Die heimliche Hauptstadt des Kontinents ist jedoch<br />

weiterhin Sydney. Diese war auch unser<br />

nächstes Ziel. Nach langem Suchen und Durchfragen<br />

fanden wir schliesslich „unseren“ Campingplatz<br />

in <strong>ein</strong>em kl<strong>ein</strong>en Nationalpark in Nordsydney.<br />

Mit Bus und Zug erreichten wir das<br />

Zentrum der Metropole. Als erstes besuchten<br />

wir den botanischen Garten, von wo aus man <strong>ein</strong>e<br />

photogene Aussicht auf das berühmte<br />

Opernhaus sowie die nicht minder bekannte<br />

Harbour Bridge hat. Die enorm hohen Preise<br />

schreckten uns von diversen Besichtigungen <strong>ein</strong>iger<br />

Gebäude ab. Aber die sensationelle Rundumsicht<br />

vom City Tower aus liessen wir uns<br />

dann doch nicht entgehen. Die Abenddämmerung<br />

und die Verwandlung in <strong>ein</strong> beleuchtetes<br />

„Sydney by Night“ aus dieser Höhe waren <strong>ein</strong>fach<br />

genial. Am Tag darauf besichtigten wir Darling<br />

Harbour, und von dort aus genossen wir<br />

auch <strong>ein</strong>e zweistündige Bootsfahrt entlang des<br />

Flusses, vorbei am olympischen Dorf, den Villenvierteln<br />

und Ölraffinerien. Zum Abschluss unseres<br />

Besuches in der Grossstadt tauchten wir in<br />

die Unterwasserwelt <strong>ein</strong>. Das Aquarium zeigt die<br />

vielseitige, teils unbekannte und kuriose Welt<br />

der Fische und Kriechtiere im Wasser. Im Glastunnel<br />

konnten wir aus nächster Nähe Mantas,<br />

Seelöwen und verschiedene Haiarten beobachten.<br />

Ein wenig erleichtert, aus dem<br />

Grossstadt-Rummel wieder ausbrechen<br />

zu können, machten wir uns auf f<br />

den Weg zu den Blue Mountains.<br />

Doch kaum losgefahren, begann es<br />

zu regnen. Der Regenwald in den<br />

Bergen machte s<strong>ein</strong>em Namen alle<br />

Ehre: Mit Regenausrüstung besuchten<br />

wir <strong>ein</strong>ige Aussichtspunkte und<br />

Wasserfälle. Völlig durchnässt erreichten<br />

wir den Campingplatz. Die<br />

ganze Nacht über goss es in Strömen,<br />

und auch am darauf folgenden<br />

Tag erfuhr das Wetter k<strong>ein</strong>e Änderung.<br />

Mit Badehose bekleidet (Alex)<br />

durchwateten wir die in Bäche umgewandelten<br />

Wanderwege zu den<br />

Katoomba-Fällen und den Three<br />

Sisters. Damit war unsere Neugierde<br />

an der Landschaft der Blue Mountains wortwörtlich<br />

im Wasser ertränkt. Um dem Regen so<br />

schnell wie möglich zu entfliehen, fuhren wir<br />

wieder an die Ostküste und weiter Richtung<br />

Norden. Doch in Ballina war vorerst die Fahrt zu<br />

Ende. Verschiedene Strassen waren wegen<br />

Hochwasser gesperrt. Über Nacht beruhigte sich<br />

die Lage etwas, und es regnete weniger stark.<br />

Zum Glück waren am folgenden Tag <strong>ein</strong>ige der<br />

gesperrten Strassen soweit wieder in Ordnung,<br />

dass man sie vorsichtig befahren konnte. Auch<br />

an der Gold Coast liess uns die Sonne im Stich -<br />

der Schirm blieb unser ständiger Begleiter. Bis<br />

Brisbane waren wir seit <strong>ein</strong>er Woche im Dauerregen.<br />

Zum Glück konnten wir diese Zeit im Trockenen<br />

übernachten – Percy (unserem Auto) sei<br />

Dank! Nur unsere nassen Kleider und Schuhe<br />

wollten <strong>ein</strong>fach nicht mehr trocknen. Diese<br />

feuchtnasse Atmosphäre drückte langsam auf<br />

unsere Stimmung. Doch wenn wir an die Daheimgebliebenen<br />

denken, hellt sich unsere Miene<br />

wieder <strong>ein</strong> wenig auf: Trotz Regen ist die<br />

Temperatur angenehm!<br />

„Nach em Räge, schiint d’Sonne…“<br />

See you later!<br />

Karin &Alex Blum<br />

Die Die 33.<br />

3 . Stonecourt Stonecourt Road Tour 2006<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />

33


Sie stand buchstäblich unter <strong>ein</strong>em guten Stern,<br />

die 3. Stonecourt Road Tour 2006. Es herrschte<br />

Kaiserwetter bei angenehmen Temperaturen von<br />

26 Grad, und der Road Captain hiess Bruno<br />

Bruno<br />

Weishaupt Weishaupt. Weishaupt Ein Appenzeller durch und durch.<br />

Minutiös bereitete er sich darauf vor. K<strong>ein</strong> Detail<br />

liess er aus. So bekam jeder der 27 Motorfahrer<br />

<strong>ein</strong>en Routenplan, mittels dem er den Anschluss,<br />

falls verloren, fast traumwandlerisch wieder finden<br />

sollte. Nach kurzer Begrüssung wurden die<br />

Motoren gestartet, die Mitfahrerinnen nahmen<br />

auf dem Sozius Platz. Zwei waren besonders erwartungsfreudig<br />

auf welcher Maschine sie wohl<br />

Platz nehmen durften. Bernadette Wiss Wiss war auf<br />

der Kawasaki von Thomas Kamm ebenso zufrieden<br />

wie Tanja Tanja Amsler auf der veritablen Harley<br />

Softail Springer von Werner Staubli. Staubli<br />

Die alten<br />

Mauern des Schlosses und der Annexbauten<br />

bebten förmlich als die Maschinen mit ohrenbetäubendem<br />

Lärm den Innenhof in Richtung Autobahn<br />

verliessen. Einmalig, <strong>ein</strong>zigartig: 27 Maschinen,<br />

<strong>ein</strong>em Tatzelwurm ähnlich, fuhren auf<br />

der Autobahn Richtung Schwyz. Hinter dieser<br />

Stonecourt Road Tour steckt jedoch noch mehr<br />

als nur <strong>ein</strong> Motorradausflug, sondern sie b<strong>ein</strong>haltet<br />

auch <strong>ein</strong>en karitativen Zweck. Mit dieser Tour<br />

wollte man zudem <strong>ein</strong>en Geldbetrag für Erwin<br />

Erwin<br />

Fries Fries, Fries Bewohner im St<strong>ein</strong>hof sammeln. Er war<br />

selber <strong>ein</strong> begnadeter Motorradfahrer; doch heute<br />

leidet der Vater von drei Kindern an der heimtückischen<br />

Krankheit MS. Einige der Fahrer waren<br />

seit der Geburt dieser Idee dabei. So unter<br />

anderem Walter Walter Schmid Schmid. Schmid<br />

Bohemien, Berater von<br />

34<br />

Erwin Erwin Fries Fries bei bei der der Spendenübergabe<br />

Spendenübergabe<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />

Köbi Köbi Kuhn Kuhn und Harley-Fahrer. Andrin<br />

Andrin<br />

Bertschmann Bertschmann genoss es, <strong>ein</strong>mal nicht in der<br />

Software gefangen zu s<strong>ein</strong>, sondern frei wie<br />

<strong>ein</strong>st die Cowboys und Gauchos in der Prärie. Er<br />

hatte sogar die glänzende Idee, nebst Evelyne<br />

Broch Broch <strong>ein</strong>e zweite Harley-Braut mitzunehmen,<br />

nämlich Nicole Nicole Gloggner Gloggner. Gloggner<br />

Oberhalb der Linthebene<br />

wurde der erste Kaffeehalt <strong>ein</strong>geschaltet<br />

mit herrlichem Blick in die Berge. Doch nicht das<br />

war das Thema, sondern das klägliche Penaltyschiessen<br />

der Schweiz. Und da konnte Walter<br />

Schmid, als Berater von Köbi Kuhn, aus dem<br />

Vollen schöpfen. Er hätte Alex Frei nie ausgewechselt,<br />

schliesslich sei der <strong>ein</strong> hundertprozentiger<br />

Penaltyschütze. Aber eben, leider konnte er<br />

nicht auf der Bank Platz nehmen, sonst hätte er<br />

den Penaltyschützen kurz davor noch Similisan-<br />

Kügelchen verabreicht. Um 11.00h traf der Korso<br />

pünktlich für den Stadtrundgang in Appenzell<br />

<strong>ein</strong>. Eveline Eveline Weishaupt Weishaupt unterstützte Bruno bei<br />

der Führung und hatte nur <strong>ein</strong> süffisanftes Lächeln<br />

auf die Frage, ob dies <strong>ein</strong>e reformierte Kirche<br />

sei, im Sinne; Wie kann man auch nur <strong>ein</strong>e<br />

solch saublöde Frage stellen? Oberhalb von Appenzell<br />

wurde im Restaurant von Freudenberg<br />

das Mittagessen <strong>ein</strong>genommen. Lieblich war der<br />

Anblick über das Appenzellerland. Gerade mal<br />

Walter Schmid, Werber, Bohemien und Harleyfahrer


16'000 Einwohnerinnen und Einwohner zählt der<br />

ganze Kanton, wo <strong>ein</strong>st Bundesrätin Ruth Met Metz- Met<br />

z<br />

ler ler Regierungsrätin war oder wie man in Appenzell<br />

sagt, Säckelmeisterin. Alois Stalder Stalder<br />

m<strong>ein</strong>te<br />

dazu, das sei ja vergleichbar mit <strong>ein</strong>em Vorstand<br />

<strong>ein</strong>es grösseren Ver<strong>ein</strong>s. Gilbert Roos muss <strong>ein</strong><br />

ganz besonderer Mann s<strong>ein</strong>. Von s<strong>ein</strong>en Charme,<br />

s<strong>ein</strong>em Witz, s<strong>ein</strong>er Ausstrahlung, s<strong>ein</strong>em Charisma<br />

waren die Frauen wie elektrisiert. Bernadette<br />

Wiss m<strong>ein</strong>te, es sei wirklich schade <strong>ein</strong><br />

ganzes Jahr zu warten. Man müsste eigentlich<br />

diese Tour monatlich machen. Eine gewisse gegenseitige<br />

Sympathie war zumindest nicht von<br />

der Hand zu weisen. Nach dem Mittagessen<br />

ging es über den Sattel wieder zurück nach Luzern,<br />

wo der ganze Tross wohlbehalten um<br />

17.30h <strong>ein</strong>traf, empfangen von Erwin Fries. Ihm<br />

konnte die stolze Summe von 600 Franken<br />

übergeben werden, wie auch <strong>ein</strong> T-Shirt, welches<br />

Walter Schmid extra gestaltet hat. Ein gleiches<br />

durfte übrigens auch Bruno Weishaupt als<br />

Dank für s<strong>ein</strong> Amt als Road Captain in Empfang<br />

nehmen. Und am Schluss blieb dann noch das<br />

streng gehütete Geheimnis, wer wohl der Road<br />

Captain 2007 am 29. Juni s<strong>ein</strong> wird. Die Wahl<br />

fiel, zwar knapp, vor Nicole Gloggner auf Joe Joe<br />

Joe<br />

Hildbrand Hildbrand. Hildbrand Für die Fotos zeichnete <strong>ein</strong>mal mehr<br />

verantwortlich der fliegende Reporter, Franco Franco<br />

Franco<br />

Mantovani Mantovani! Mantovani<br />

Paul Otte, Heimleiter<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />

35


Das Das Das St<strong>ein</strong>hof St<strong>ein</strong>hof St<strong>ein</strong>hof - Personal<br />

<strong>Wir</strong> <strong>Wir</strong> <strong>Wir</strong> heissen heissen herzlich herzlich willko willkommen......<br />

willko men......<br />

Frau<br />

Frau<br />

Katja Katja Thürig<br />

Thürig<br />

Pflegefachfrau DN 2<br />

Abt. 3 Sunnehus<br />

DG/Schloss<br />

Eintritt: Eintritt: 01.06.2006<br />

01.06.2006<br />

Frau<br />

Frau<br />

Ulrike Ulrike Muth<br />

Muth<br />

Pflegefachfrau DN1<br />

Abt. 4 Birkehus<br />

EG/OG<br />

Eintritt: Eintritt: 01 01.07.2006<br />

01 .07.2006<br />

... ...... ... ... und und und gratuli gratulieren gratuli gratuli ren ren<br />

.....ZUM .....ZUM .....ZUM DIENSTJUBILÄUM<br />

DIENSTJUBILÄUM<br />

DIENSTJUBILÄUM<br />

36 St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />

Frau<br />

Frau<br />

Katharina Katharina Muggli<br />

Muggli<br />

Pflegefachfrau DN1<br />

Abt. 2 Sunnehus<br />

OG/Ginkgo<br />

Eintritt: Eintritt: 01.06.2006<br />

01.06.2006<br />

Fr Frau Fr au<br />

Bianca Bianca Stöckli<br />

Stöckli<br />

Pflegefachfrau DN 1<br />

Abt. 3 Sunnehus<br />

DG/Schloss<br />

Eintritt: Eintritt: 01.06.2006<br />

01.06.2006<br />

Roman Roman Roman Bättig Bättig<br />

zum 20 20-Jahr 20<br />

Jahr Jahr-Jubiläum<br />

Jahr Jubiläum am 01. Oktober 2006<br />

Katica Katica Garic Garic<br />

zum 55-Jahr<br />

5<br />

Jahr Jahr-Jubiläum<br />

Jahr Jubiläum Jubiläum am 01. Oktober 2006<br />

Barbara Barbara Hildbrand Hildbrand<br />

zum 55-Jahr<br />

5<br />

Jahr Jahr-Jubiläum<br />

Jahr Jubiläum am 04. Oktober 2006<br />

Frau Frau<br />

Frau<br />

Ruth Ruth Maron<br />

Maron<br />

Pflegemitarbeiterin<br />

Abt. 3 Sunnehus<br />

DG/Schloss<br />

Eintritt: Eintritt: 01.06.2006<br />

01.06.2006


Manuel Manuel Schwarz Sc<br />

Sc hwarz zum zum 20 20-Jahr 20<br />

Jahr Jahr-Jubiläum<br />

Jahr Jubiläum am 15. Oktober 2006<br />

Patrik Patrik Kohl Kohl<br />

zum 55-Jahr<br />

5 Jahr Jahr-Jubiläum<br />

Jahr Jubiläum am 01. November 2006<br />

Vesna Vesna Krcmarevic Krcmarevic<br />

zum zum 15 15-Jahr 15<br />

Jahr Jahr-Jubiläum<br />

Jahr Jubiläum am 02. November 2006<br />

Bosiljka Bosiljka-Anita Bosiljka Anita Rieger Rieger Rieger zum zum 5-Jahr Jahr Jahr-Jubiläum<br />

Jahr Jubiläum am 01. 01. Dezember Dezember Dezember 2006<br />

2006<br />

.....ZUM .....ZUM AUSBILDUNGSABSCHLUSS<br />

AUSBILDUNGSABS<br />

AUSBILDUNGSABSCHLUSS<br />

CHLUSS<br />

Frau Frau Frau Gjylfidan Gjylfidan Bylykbashi Bylykbashi Bylykbashi und und Frau Frau Pascale Pascale Ruckstuhl Ruckstuhl haben haben die die berufsbegleitende berufsbegleitende Ausbildung Ausbildung zur zur di dip- di p<br />

lomierten lomierten Pflegefachfrau Pflegefachfrau eerfolgreich<br />

e folgreich bestanden.<br />

bestanden.<br />

Frau Frau Anke Anke Maggauer Maggauer und und Frau Frau Anita Anita Rieger Rieger habe habe das das Zertifikat Zertifikat als als Ausbildnerin Ausbildnerin erlangt.<br />

erlangt.<br />

Frau Frau Nicole Nicole La Lang La ng schloss ihre 3jährige Lehrzeit mit dem Fähigkeitsausweis „Fachfrau „Fachfrau Gesundheit<br />

Gesundheit<br />

FAGE“ FAGE“ mit mit mit grossem grossem Erfolg Erfolg ab.<br />

ab.<br />

.....ZUM .....ZUM .....ZUM FREUDIGEN FREUDIGEN EREIGNIS EREIGNIS<br />

EREIGNIS<br />

Frau Frau Gylsa Gylsa Imeri Imeri ist ist ist Mutter Mutter ihrer ihrer Tochter Tochter Berna Berna geworden.<br />

geworden.<br />

Der Der Sohn Sohn von von Frau Frau Marianne Marianne Schürmann Schürmann heisst heisst Morice.<br />

Morice.<br />

Stol Stolze Stol ze Mutter von von von Sven Sven Sven wurde wurde Frau Frau Frau Heidi Heidi Arulanantham.<br />

Arulanantham.<br />

Salome Salome heisst heisst die die Tochter Tochter von von Frau Frau Annarös Annarös Walker.<br />

Walker.<br />

Herzliche erzliche Glückwünsche Glückwünsche und und und alles alles Gute Gute für für für die die Zukunft<br />

Zukunft<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 05<br />

37


Hier Hier das das Inserat Inserat von von der der Kräutersalbe Kräutersalbe <strong>ein</strong>setzen.<br />

<strong>ein</strong>setzen.<br />

38<br />

Zusammensetzung<br />

Alkoholisch-wässrige Kräuterauszüge<br />

aus Ringelblume, Johanniskraut,<br />

Arnika, Wallwurzblatt,<br />

Wallwurz, der homöopatischen<br />

Tinktur Rhus. tox. D4, <strong>ein</strong>gearbeitet<br />

in <strong>ein</strong>e Salbengrundlage<br />

auf der Basis von Erdnussfett.<br />

Konservierungsmittel:<br />

Combisterilin MP<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />

Fr. 15.80<br />

Indikationen /<br />

Anwendungsmöglichkeiten<br />

Bei Arthritis, Arthrose, Gelenkund<br />

Muskelschmerzen<br />

Dosierung / Anwendung<br />

2-4 mal täglich betroffene Stelle<br />

während mindestens 4 Wochen<br />

leicht <strong>ein</strong>massieren<br />

Erhältlich am Empfang, auf telefonische Bestellung 041-319 60 00,<br />

oder per Fax 041-319 61 00 (excl. Porto und Verpackung)


Guido’s Guido’s Comic Comic – Se Seite Se te<br />

In der Folge zeichnete Herr Obertüfer die Comic zu <strong>ein</strong>er Erzählung von Herrn Louis R<strong>ein</strong>hard, Heimbewohner<br />

im St<strong>ein</strong>hof:<br />

Der Der schwärzeste schwärzeste Tag<br />

Tag<br />

Ich war vier Jahre alt. <strong>Wir</strong> wohnten bereits in Luzern. Es waren die Jahre, als die Strasse, an der wir<br />

wohnten, sich vor allem durch <strong>ein</strong>en gewaltigen Kinderreichtum auszeichnete. Es war immer <strong>ein</strong><br />

grosses Vergnügen mit so vielen Gleichaltrigen herum zu tollen. Eines Tage wurde die nach wie vor<br />

staubige Strasse asphaltiert.<br />

Bald standen leere<br />

aber mit Teer verschmierte<br />

Fässer herum. Ich weiss<br />

nicht warum und wieso,<br />

aber offensichtlich stand<br />

ich plötzlich in <strong>ein</strong>em solchen<br />

Behälter drin. Wie ich<br />

dabei ausgesehen habe,<br />

verewigte der Vater in <strong>ein</strong>em<br />

Bild, welches er zu<br />

m<strong>ein</strong>em 20. Geburtstag<br />

gezeichnet hatte. Der Titel<br />

lautete: „Dies war der<br />

schwärzeste Tag in d<strong>ein</strong>em<br />

Leben.“ Mutter ergänzte<br />

diese Aussage mit <strong>ein</strong>er<br />

mündlichen Darstellung:<br />

„Eine ganze Horde von<br />

Kindern sei kreischend vor<br />

Vergnügen hinter Louis die<br />

Strasse herauf gekommen.<br />

Sie habe zuerst kaum gewusst,<br />

wo sie mit der R<strong>ein</strong>igung<br />

beginnen sollte.<br />

Man musste mich von<br />

oben bis unten mit Petrol<br />

abwaschen und nachher<br />

noch mit viel Seife den<br />

ekelhaften Geruch vertreiben.<br />

Es war wirklich m<strong>ein</strong><br />

schwärzester Tag.<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />

39


Herr Herr Herr Herr R<strong>ein</strong>hard: R<strong>ein</strong>hard: R<strong>ein</strong>hard: R<strong>ein</strong>hard: Die meisten Autobiographien<br />

versuchen vor allem die positiven Lebenserfahrungen<br />

zu beschreiben, diese zu schönen oder<br />

zumindest die negativen Leistungen zu erklären.<br />

In m<strong>ein</strong>en Texten will ich versuchen, verschiedene<br />

Pechsträhnen und Situationen aus m<strong>ein</strong>em<br />

Leben so darzustellen, dass deren komische<br />

Seite in der jeweiligen Erzählung nicht zu kurz<br />

kommt. Es gilt also das Motto: “Wer zuletzt<br />

lacht, lacht am besten.“<br />

Die Die Agenda<br />

Agenda<br />

Sonntag, 17. September 2006, 09.30h<br />

Eidgenössischer Eidgenössischer Bettag<br />

Bettag<br />

Gottesdienst in der St<strong>ein</strong>hof-Kapelle unter Mitwirkung<br />

des Frauen- Jodelclubs „Kriensertal“,<br />

Luzern, unter der Leitung von Susanne Wicki.<br />

Gesungen wird die Schwander-Jodlermesse.<br />

Sonntag, 24. September 2006, 14.15h<br />

St<strong>ein</strong>hof St<strong>ein</strong>hof-Musikplausch<br />

St<strong>ein</strong>hof Musikplausch<br />

Die Unterhaltungskapelle „Furrer & Burri“ spielt<br />

Volksmusik und volkstümliche Schlager.<br />

Sonntag, 29. Oktober 2006, 14.15h<br />

St<strong>ein</strong>hof St<strong>ein</strong>hof-Musikplausch<br />

St<strong>ein</strong>hof Musikplausch<br />

Stimmungsvolle Unterhaltungsmusik mit den<br />

„No Name“, den Luzerner Oberkrainern.<br />

Donnerstag, 9. November 2006, 15.15h<br />

Gedenkgottesdienst Gedenkgottesdienst für für die die verstorbenen verstorbenen Hei Heim- Hei m<br />

bew bewohner. bew ohner.<br />

Donnerstag, 23. November 2006, 19.00h<br />

Angehörigen<br />

Angehörigen-Abend<br />

Angehörigen Abend<br />

Sonntag, 26. November 2006, 14.15h<br />

St<strong>ein</strong>hof St<strong>ein</strong>hof-Musikplausch<br />

St<strong>ein</strong>hof Musikplausch<br />

Die Solisti Lucernesi und die Erwachsenenband<br />

Adligenswil, unter der Leitung von Bruno Jost,<br />

spielen und singen Melodien von Klassik bis<br />

Unterhaltung.<br />

Sonntag, 3. Dezember 2006, 14.30h<br />

Konzert Konzert Konzert Sonntag, Gambe Gambenensemble Gambe 3. Dezember ensemble 2006, Luzern<br />

14.30h<br />

Konzert Konzert Konzert Gambe Gambenensemble Gambe ensemble Luzern<br />

Sonntag, 17. Dezember 2006, 09.30h<br />

Vierjah Vierjahreszeiten<br />

Vierjah Sonntag, reszeiten reszeiten-Matinée reszeiten 17. Dezember Matinée 2006, „Winter“<br />

„Winter“ 09.30h<br />

Vierjah Vierjahreszeiten<br />

Vierjah Vierjahreszeiten<br />

reszeiten-Matinée reszeiten Matinée „Winter“<br />

„Winter“<br />

40<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />

Guido Guido Guido Guido Obertüfer Obertüfer Obertüfer Obertüfer wohnt seit dem 7. Mai 1997 im<br />

St<strong>ein</strong>hof. Er ist <strong>ein</strong> aufgestellter, fröhlicher<br />

Mensch mit <strong>ein</strong>er ausserordentlichen Beobachtungsgabe.<br />

Daraus entstehen Comic – Zeichnungen,<br />

die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten.<br />

Guido zeichnet spezielle Vorkommnisse im<br />

Alltag.<br />

Ein Adventskonzert unter der Leitung von Karl<br />

Hahn in der St<strong>ein</strong>hof-Kapelle.<br />

Heiligabend, 24. Dezember 2006, 13.45h –<br />

16.00h<br />

Weihnachtsfeier Weihnachtsfeier Weihnachtsfeier auf auf den den den Pflegea Pflegeabteilungen<br />

Pflegea teilungen teilungen<br />

Der St<strong>ein</strong>hof-Chor sing Weihnachtslieder und<br />

dazwischen erzählt Bruder Clemens-Maria die<br />

Weihnachtsgeschichte.<br />

Sonnehuus Erdgeschoss, 13.45h – 14.15h<br />

Sonnehuus Obergeschoss, 14.15h – 14.45h<br />

Sonnehuus Dachgeschoss, 14.45h – 15.15h<br />

Birkehuus, 15.15h – 15.45h<br />

Sonntag, 28. Januar 2007, 14.15h<br />

St<strong>ein</strong> St<strong>ein</strong>hof St<strong>ein</strong> St<strong>ein</strong>hof<br />

hof-Musikplausch<br />

hof Musikplausch<br />

Lüpfige Volksmusik vorgetragen vom Trio Remigi.<br />

Freitag, 9. Februar 2007, 19.00h<br />

St<strong>ein</strong>hof St<strong>ein</strong>hof-Fasnacht<br />

St<strong>ein</strong>hof Fasnacht<br />

Die Insider-Fasnacht für das Personal, Heimbewohner<br />

und Freunde des St<strong>ein</strong>hofs. Es spielt „De<br />

Seetaler“.<br />

Sonntag, 25. Februar 2007, 14.15h<br />

St<strong>ein</strong>hof St<strong>ein</strong>hof-Musikplausch<br />

St<strong>ein</strong>hof Musikplausch<br />

Stimmungsvolle Unterhaltungsmusik mit den<br />

„Fidelen Kuonimättlern“.<br />

Paul Otte, Heimleiter


Der Der grüne grüne BBereich<br />

B reich<br />

Sicherlich ist es <strong>ein</strong>facher und spannender über<br />

Dinge zu schreiben, welche aktuell und „trendy“<br />

<strong>sind</strong>, als über Sachen, welche zurzeit etwas aus<br />

der Mode geraten <strong>sind</strong>. Ich möchte es gleichwohl<br />

versuchen und Ihnen, liebe Leserschaft, Interessantes<br />

und Wissenswertes über <strong>ein</strong>e Pflanze,<br />

mit eben jenem altmodischen „Touch“, zu<br />

vermitteln.<br />

DIE DIE HORTENSIE<br />

HORTENSIE<br />

Wächst im im St<strong>ein</strong>hofgarten: Sorte Blaumeise<br />

Mit über 140, zurzeit üppig blühenden Exemplaren,<br />

ist sie <strong>ein</strong> wichtiger Bestandteil der Bepflanzung<br />

des St<strong>ein</strong>hof-Gartens. Dank ihrer wirkungsvollen<br />

Blütenpracht in diversesten Rosa- und<br />

Blautönen <strong>sind</strong> ihr spontane Komplimente vieler<br />

St<strong>ein</strong>hof-Besucher und Passanten sicher, was<br />

wiederum ihrem etwas verstaubten Image entgegensteuert.<br />

Wie die Hortensie zu ihrem holden<br />

Namen kam, was <strong>ein</strong> Chamäleon in diesem<br />

Bericht zu suchen hat oder wie hoch die Hortensie<br />

klettern kann, die Antworten dazu und anderes<br />

mehr, lesen Sie in den nächsten paar Zeilen.<br />

Die Garten- oder Bauernhortensie ist <strong>ein</strong>e der<br />

vier häufigsten Arten (siehe Kasten), welche in<br />

unseren Breitengraden kultiviert werden. Als<br />

Ende des 18. Jahrhunderts der französische Botaniker<br />

und Weltenbummler P. Commerson diese<br />

„belle fleur“ entdeckte und sie in England <strong>ein</strong>führte,<br />

benannte er sie sogleich nach s<strong>ein</strong>er Geliebten<br />

Hortense. Im weiteren Verlauf der Zeit<br />

wurde das dekorative Blütengehölz von verschiedenen<br />

Botanikern beschrieben und benannt,<br />

bis man sich schliesslich auf <strong>ein</strong>en wissenschaftlichen<br />

Namen <strong>ein</strong>igte: Hydrangea macrophylla.<br />

Die deutsche Übersetzung: viel Wasser,<br />

grosse Blätter, verrät zum <strong>ein</strong>en Teil schon <strong>ein</strong>iges<br />

über ihre Vorlieben. Ihr grosses Blattwerk<br />

beansprucht natürlich reichlich Wasser,<br />

dafür begnügt sie sich mit wenig direktem<br />

Sonnenlicht und bevorzugt kühlere,<br />

leicht beschattete Standorte. Sie erhellt<br />

mit ihren grossen farbigen Blütenballen<br />

manch dunkle Gartenecke.<br />

Während die Anzahl der Blüten zum<br />

grössten Teil vom Können und Wissen<br />

des Gärtners abhängt (Winterschnitt),<br />

ist der Boden für die Farbe der Blüten<br />

massgebend. Der Säuregehalt (ph-<br />

Wert) des Nährbodens bestimmt die<br />

Blütenfarbe. Werden nun hellrosablühende<br />

Hortensiensorten mit speziellen<br />

chemischen Mitteln wie Kali- Alaun<br />

oder Ammoniak-Alaun mehrmals vor<br />

der Blütenbildung gegossen, verfärben<br />

sich ihre Blüten in den blauen Bereich<br />

(niedriger ph-Wert). Anderseits, mit<br />

zunehmendem Kalkgehalt (höherer ph-<br />

Wert) werden sie wieder rosa. Diese<br />

ganz spezielle Eigenschaft erklärt nun<br />

ihren B<strong>ein</strong>amen „Chamäleon der Pflanzenwelt“.<br />

Werden die Hortensien über die aktuell trockenen<br />

und heissen Sommerwochen mit genügend<br />

Wasser versorgt, behalten sie ihre Attraktivität<br />

und verlieren selbst am Ende ihrer Blütezeit nur<br />

wenig von ihrer Schönheit. Dafür eher kurz.: Die<br />

„Frische-Garantie“ als Schnittblume. „So cirka 4-<br />

5 Tage halten sie in den Vasen auf unseren Cafeteria-Tischen“,<br />

m<strong>ein</strong>t Ursi Suppiger vom GWS-<br />

Team. Dafür sch<strong>ein</strong>t der Nachschub bis August<br />

als gesichert.<br />

Mit dem Zurückschneiden und Auslichten der<br />

Hortensien sollte man sich ruhig Zeit lassen.<br />

Denn, lässt man im Herbst die getrockneten Blütenstände<br />

stehen, zieren sie auch im Winter<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept.06 41


Blühende Hortensienhecke entlang der St<strong>ein</strong>hofstrasse<br />

noch jeden Garten, besonders wenn sie mit<br />

Schnee oder Rauhreif überzogen <strong>sind</strong>.<br />

Ob nun die Hortensie m<strong>ein</strong>e anfänglich erwähnte<br />

Missgunst verdient hat, überlasse ich Ihnen.<br />

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M<strong>ein</strong>e Sympathie für diese besondere Pflanze<br />

wuchs jedenfalls während des Recherchierens<br />

zunehmend und <strong>ein</strong> Exemplar verzaubert nun<br />

auch m<strong>ein</strong>en Garten!<br />

Hydrangea macrophylla (Garten- oder Bauernhortensie) - 2m rosa/blau<br />

Hydrangea aspera (Samthortensie) - 3m weiss/violett<br />

Hydrangea paniculata (Rispenhortensie) - 4.5m weiss<br />

Hydrangea petiolaris (Kletterhortensie) - -15m weiss<br />

Franz Fölmli, Mitarbeiter Tech. Dienst


<strong>Unser</strong> <strong>Unser</strong> Wunsch<br />

Wunsch<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Auf dieser Seite - so glauben wir - darf es auch erlaubt s<strong>ein</strong>, über unsere Sorgen, Nöte, und Wünsche<br />

zu sprechen. Von den Gesamtkosten für die Neu- und Umbauten, sowie für die Aufstockung im<br />

St<strong>ein</strong>hof, konnten dank vieler Spenden Fr. 9'838’809.78 abgetragen werden. Es bleiben jedoch immer<br />

noch Fr. 5'617'431.97 ungedeckt.<br />

Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie uns, die Bauschuld weiter abzutragen, die Betriebsrechnung zu<br />

entlasten und dadurch die Heimtaxen möglichst tief zu halten.<br />

Ganz herzlichen Dank.<br />

Gesamtkosten Bauvorhaben 1990 - 1996 39'253'260.00<br />

Subventionen<br />

Bund, Kanton, Stadt Luzern und Denkmalpflege 22'191'484.00<br />

Eigenmittel<br />

Krankenbrüder 3'885'534.25 3'885'534.25<br />

Spenden<br />

bis 31.07.2006 9'838'809.78 9'838'809.78<br />

Total <strong>ein</strong>gegangene Mittel 35'915'828.03 35'915'828.03<br />

Verschuldung per 15.11.2005 Bauvorhaben 1990 - 1996 3'337'431.97<br />

Baukosten Aufstockung Pflegetrakt Sonnehuus 3'600'000.00<br />

Subventionen der Stadt Luzern 1'320'000.00 2'280'000.00<br />

Gesamtverschuldung per 31.08.2006 5'617'431.97<br />

<strong>Unser</strong> <strong>Unser</strong> Postcheck Postcheck-Konto:<br />

Postcheck Postcheck Konto: 60 60-3077 60 3077 3077-4 3077 4 mit mit Vermerk Vermerk Vermerk „Baufonds“<br />

„Baufonds“<br />

St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06 43


P.P.6005 Luzern

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