Unser Einweihungsfest Wir sind ein Lernbetrieb - Steinhof Pflegeheim
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<strong>Unser</strong> <strong>Unser</strong> <strong>Einweihungsfest</strong><br />
<strong>Einweihungsfest</strong><br />
<strong>Wir</strong> <strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>sind</strong> <strong>ein</strong> <strong>ein</strong> <strong>Lernbetrieb</strong><br />
<strong>Lernbetrieb</strong><br />
3/ 2006<br />
Zuhause Zuhause im im im Ginkgohus: Ginkgohus: Ginkgohus: Herr Herr Herr Renggli Renggli<br />
Renggli
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Titel Titel<br />
Seite<br />
Seite<br />
− Inhaltsverzeichnis 2<br />
− Am St<strong>ein</strong>hof-Tor: 3 - 4<br />
− Zuhause im Ginkgohus: Herr Erwin Renggli 5 - 7<br />
− Auf den St<strong>ein</strong> gefühlt: bei Nicole Lang, Schülerin FAGE 8 - 9<br />
− <strong>Unser</strong>e Jubilare 10<br />
− Anlässe 11 - 15<br />
− Dies und Das: Zirkusluft 16<br />
Chorreise nach Trier 16 - 19<br />
− Das Gedicht 20<br />
− Was Sie und uns bewegt: Seelsorge im St<strong>ein</strong>hof 21 - 23<br />
− <strong>Wir</strong> als Gastgeber 24 - 27<br />
− Der St<strong>ein</strong>hof unterwegs: Schifffsausflug mit der Firma Balmer- Etienne 28 - 29<br />
Karin Blum, ehemalige Mitarbeiterin 30 - 33<br />
Die 3. Stonecourt Road Tour 2006 33 - 35<br />
− Das St<strong>ein</strong>hof-Personal: Willkommensgruss und Gratulationen 36 - 37<br />
− <strong>Unser</strong>e Kräutersalbe 38<br />
− Comic 39 - 40<br />
− Agenda 40<br />
− Der grüne Bereich 41 - 42<br />
− <strong>Unser</strong> Wunsch 43<br />
Impressum<br />
Impressum<br />
Anschrift: Anschrift:<br />
St<strong>ein</strong>hof-Blatt<br />
Redaktion<br />
St<strong>ein</strong>hofstrasse 10<br />
6005 Luzern<br />
Tel. 041/319 60 00 / Fax.041/319 61 00<br />
www.st<strong>ein</strong>hof-pflegeheim.ch<br />
Redaktion: Redaktion:<br />
Paul Otte, Leitung<br />
Bruder Clemens-Maria Thome<br />
Anke Maggauer-Kirsche<br />
Louis R<strong>ein</strong>hard<br />
Bea Lehmann, Bildredaktion, Layout/Gestaltung<br />
Rita Blättler, Lektorin<br />
Auflage: Auflage:<br />
1'600<br />
Bildbearbeitung<br />
Bildbearbeitung Roman Bättig<br />
Druck: Druck:<br />
Eicher Druck Horw<br />
2<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06
Am Am St<strong>ein</strong>hof St<strong>ein</strong>hof - Tor<br />
Tor<br />
St<strong>ein</strong>hof St<strong>ein</strong>hof 2013<br />
2013<br />
Der St<strong>ein</strong>hof beschäftigt sich im Moment unter<br />
dem Titel „St<strong>ein</strong>hof 2013“ intensiv mit der Zukunft.<br />
Der stark regulierte Gesundheitsmarkt<br />
steht vor grossen gesellschaftlichen, sozial- und<br />
finanzpolitischen Herausforderungen. Das Steigen<br />
der Kosten und die Finanzierung <strong>sind</strong> <strong>ein</strong><br />
Dauerthema. Dazu kommt, dass in der Gesellschaft<br />
der Solidaritätsgedanken am Schwinden<br />
begriffen ist und zusehends <strong>ein</strong>e Entsolidarisierung<br />
zwischen Jungen und Alten sowie Gesunden<br />
und Kranken feststellbar ist. Im Moment<br />
stehen die Pharmaindustrie, die Spitäler und die<br />
Ärzteschaft im Zentrum der Diskussion. Doch es<br />
ist <strong>ein</strong>e Frage der Zeit , bis auch Sinn und Zweck<br />
der Heime, wie Alters- und <strong>Pflegeheim</strong>e, hinterfragt<br />
werden.<br />
Wie muss sich dabei das privatwirtschaftliche<br />
<strong>Pflegeheim</strong> St<strong>ein</strong>hof verhalten und künftig positionieren,<br />
um in <strong>ein</strong>em Markt erfolgreich bestehen<br />
zu können, der vor grossen, möglicherweise<br />
sogar dramatischen Veränderungen steht?<br />
Der St<strong>ein</strong>hof ist geprägt durch s<strong>ein</strong>e Geschichte,<br />
s<strong>ein</strong>e Trägerschaft, s<strong>ein</strong>e Organisation und s<strong>ein</strong><br />
<strong>Wir</strong>ken. Er ist laufend gefordert sich neuen Gegebenheiten<br />
aus dem internen Betrieb, wie auch<br />
aus dem Umfeld anzupassen. Diese Anpassungen<br />
fordern auch den Einsatz von immer mehr<br />
Ressourcen. Eine neue Strategie ist nun gefor-<br />
dert, damit die nötigen Anpassungen mit klaren<br />
Zielen und mit nachhaltiger <strong>Wir</strong>kung effizient<br />
umgesetzt werden können.<br />
In <strong>ein</strong>em ersten Arbeitsschritt<br />
wurde im 2005 mit <strong>ein</strong>er Standortbestimmung<br />
die Ausgangslage<br />
der Institution erfasst. Darauf aufbauend<br />
geht es im 2006 um die<br />
Entwicklung <strong>ein</strong>er neuen Strategie,<br />
weitmöglichst unter Einbezug<br />
der Anspruchsgruppen (Bewohner,<br />
Mitarbeitende, Eigentümer,<br />
Kapitalgeber, etc.).<br />
Blick Blick in in in der der der Analyse Analyse aus<br />
aus<br />
betrieblicher betrieblicher betrieblicher Sicht<br />
Sicht<br />
Die Kulturanalyse lässt auf <strong>ein</strong>e<br />
gut verankerte Unternehmenskultur<br />
schliessen. Einen wesentlichen<br />
Faktor bildet hier sicher auch die<br />
christliche Ausrichtung der Trägerschaft, die<br />
spürbar gelebt wird.<br />
Der St<strong>ein</strong>hof verfügt über Stärken wie private<br />
Trägerschaft, kurze Entscheidungswege, gute<br />
Heimkultur, flexibles Denken und Handeln, offene<br />
Aufnahmepolitik mit entsprechendem Knowhow,<br />
optimale Betriebsgrösse, Ausbildungsstätte,<br />
die es unbedingt zu bewahren aber auch<br />
pflegen gilt. Daneben <strong>sind</strong> als Schwächen das<br />
mangelnde strategische Denken, die Prozesse,<br />
der Einerzimmer-Anteil, die Gastwirtschaft und<br />
die hohen Taxen erkennbar und zu optimieren.<br />
Die Strategische Geschäfts<strong>ein</strong>heit „Gastwirtschaft“<br />
sollte kulinarisch laufend und infrastrukturell<br />
von Fall zu Fall angepasst werden. Die Strategische<br />
Geschäfts<strong>ein</strong>heit „Hotellerie“ hat für die<br />
Zukunft noch <strong>ein</strong>e wertvolle Option, nämlich die<br />
Umwandlung von zusätzlichen Zweier- in Einerzimmer<br />
bei gleichzeitigem Personalabbau. Im<br />
weitern <strong>sind</strong> der Essensservice zu überprüfen<br />
und die Deutschkenntnisse des hauswirtschaftlichen<br />
Personals zu verbessern. Die Strategische<br />
Geschäfts<strong>ein</strong>heit „Pflege“ ist grundsätzlich für die<br />
Zukunft gerüstet. Einem allfälligen künftigen<br />
Mangel an Pflegepersonal kann der St<strong>ein</strong>hof<br />
weitgehendst positiv durch s<strong>ein</strong> Image und<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06 3
durch das Aufrechterhalten als Ausbildungsstätte<br />
begegnen.<br />
Als Organisation muss für den St<strong>ein</strong>hof gelten,<br />
den Menschen noch stärker ins Zentrum zu rücken,<br />
die Selbstkoordination und Selbstkontrolle<br />
zu fördern, Flexibilität vorauszusetzen, sich am<br />
Markt und Kunden zu orientieren und die Organisation<br />
mehr vom Funktionsdenken hin zum<br />
prozess- und aufgabenorientierten Denken zu<br />
bewegen.<br />
Bei den Heim<strong>ein</strong>trittskriterien hat der St<strong>ein</strong>hof<br />
gegenüber er Konkurrenz vor allem beim Pflegeangebot,<br />
bei der Wohnqualität, bei der Philosophie,<br />
der Verpflegung, beim Image und bei der<br />
Ambiance Vorteile. Diese gilt es nicht nur zu<br />
bewahren sondern auch ständig zu pflegen.<br />
Blick Blick in in der der Analyse Analyse aus aus Sicht Sicht des des UUm<br />
UU<br />
m<br />
feldes feldes und und der der Umwelt Umwelt<br />
Umwelt<br />
Die Stadt Luzern geht davon aus, dass der Anteil<br />
an über 80 Jährigen bis ins Jahr 2020 nicht mehr<br />
zunehmen wird. Nebst <strong>ein</strong>er qualitativen Verbesserung<br />
ihrer Heime strebt sie daher k<strong>ein</strong>en<br />
quantitativen Ausbau an. Unter dem qualitativen<br />
Ausbau versteht sie vor allem die Erhöhung der<br />
Einerzimmer von heute 70% auf 80%. Der St<strong>ein</strong>hof<br />
liegt also richtig wenn er als Option <strong>ein</strong>e<br />
Umwandlung von Zweier- in Einerzimmer aufrecht<br />
erhält. So kann der Anteil pragmatisch von<br />
heute (ab 1. Juni 2006) von 25% auf 40% erhöht<br />
werden. Kongruent zur Politik der Stadt Luzern<br />
liegt der St<strong>ein</strong>hof mit s<strong>ein</strong>er offenen Aufnahmepolitik,<br />
sieht doch die Stadt <strong>ein</strong>en Anstieg der<br />
Nachfrage nach Betreuungs- und Pflegemöglichkeiten<br />
für unter 65 Jährige. In der <strong>Pflegeheim</strong>planung<br />
des Kantons Luzern ist vorgesehen, das<br />
Bettenangebot bis ins Jahr 2010 <strong>ein</strong>zufrieren.<br />
Dies führt zweifellos zu <strong>ein</strong>er zusätzlichen Verknappung,<br />
und demzufolge braucht sich der<br />
St<strong>ein</strong>hof für s<strong>ein</strong>e Bettenauslastung mittelfristig<br />
k<strong>ein</strong>e Sorgen zumachen. Letztendlich ist diese<br />
Haltung jedoch nicht verständlich, weil damit<br />
der Wettbewerb ausgeschaltet wird.<br />
<strong>Wir</strong>ft man <strong>ein</strong>en Blick auf das Chancen- und Risikenprofil<br />
der Alters- und <strong>Pflegeheim</strong>e in der<br />
Schweiz fällt auf, das der St<strong>ein</strong>hof <strong>ein</strong>e gute<br />
Ausgangslage hat, von den Chancen zu profitieren<br />
und den Risiken zu begegnen. Bei den Chancen<br />
fällt auf, dass nebst der demographischen<br />
Entwicklung auch Probleme in der Finanzierung<br />
4<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />
künftig zu <strong>ein</strong>er zusätzlichen Verknappung an<br />
Anbietern führen wird. Chancen werden auch jenen<br />
Heimen <strong>ein</strong>geräumt, die Anstrengungen für<br />
die Einbindung der Heime in das Gesellschaftund<br />
Gem<strong>ein</strong>deleben unternehmen, um die soziale<br />
Integration der Betagten zu fördern. Aufgrund<br />
der sprungfixen Kosten wird im Hinblick<br />
auf den St<strong>ein</strong>hof <strong>ein</strong>e Heimgrösse von 70 – 90<br />
Plätzen als kostenoptimal erachtet. Bei den Risiken<br />
muss man davon ausgehen, dass die Krankenkassen<br />
ihren Anteil an den Pflegekosten<br />
kaum noch wesentlich erhöhen und <strong>ein</strong> gutes<br />
Betriebsklima für die Bewohner von zentraler<br />
Bedeutung ist. Es wird auch anerkannt, dass Rationalisierungsmöglichkeiten<br />
Grenzen gesetzt<br />
<strong>sind</strong> und von <strong>ein</strong>em Personalbedarf von <strong>ein</strong>er<br />
Pflegenden für 2 – 2.5 Betagte ausgegangen<br />
werden kann. Im St<strong>ein</strong>hof liegt der Stellenschlüssel<br />
bei <strong>ein</strong>em Pflegenden auf 2 Bewohner.<br />
Die demografische Entwicklung in der Schweiz<br />
sieht zwischen 2004 und 2023 <strong>ein</strong>e starke Verschiebung<br />
der Altersstruktur voraus. Diese dürfte<br />
noch zusätzlich verstärkt werden durch die Erhöhung<br />
der Lebenserwartung. Schon jetzt kann<br />
davon ausgegangen werden, dass die Hälfte der<br />
Neugeborenen ihren 100. Geburtstag erleben<br />
wird.<br />
<strong>Wir</strong>ft man <strong>ein</strong>en Blick in die Zukunft, wo wird<br />
Heimen mit Mischformen <strong>ein</strong>e bessere Zukunft<br />
vorausgesagt als Heimen, die sich spezialisieren.<br />
Schwierig ist zu erkennen, wie sich die Medizin<br />
entwickelt und ob dies zu weniger Pflegebedürftigkeit<br />
führen wird. Eine weitere Beachtung gilt<br />
es dem ständig wachsenden Personalbedarf bei<br />
zunehmender Pflegebedürftigkeit zu schenken<br />
und der Frage, ob und wie Trägerschaften künftig<br />
die hohen Infrastrukturkosten überhaupt noch<br />
tragen können.<br />
Die Die neue neue Strategie<br />
Strategie<br />
Aufbauend auf dieser fundierten Analyse wird<br />
die eigentlich Strategie entwickelt und im Jahre<br />
2006 verabschiedet. Gegenstand davon werden<br />
Aussagen zur Vision, Leitbild, Marktführerschaft<br />
und zur Umsetzung der Strategie s<strong>ein</strong>. Mehr<br />
darüber erfahren Sie schon bald im St<strong>ein</strong>hof-<br />
Blatt. <strong>Wir</strong> freuen uns dann zu mal darüber zu berichten.<br />
Paul Otte, Heimleiter
Zuhause Zuhause im im Sonn Sonnehuus Sonn huus<br />
Der Der Heimbewohner Heimbewohner als<br />
als<br />
Uhrm Uhrmacher Uhrm cher<br />
Es gibt kaum <strong>ein</strong>en technischen<br />
Bereich, welcher <strong>ein</strong>e solche<br />
Bandbreite an wissenschaftlichen<br />
Grundlagen in sich ver<strong>ein</strong>igt,<br />
wie die Uhren oder generell<br />
die Anlagen zur Zeitmessung.<br />
Die Zeitmessung hat uns<br />
in der zivilisierten Welt fest im<br />
Griff, denn man sagt ja nicht<br />
vergebens: „ Zeit ist Geld“. So<br />
<strong>sind</strong> wir uns gewohnt in kurzen<br />
Abständen die Uhrzeit abzulesen,<br />
mit den Sinnesorganen<br />
die Werte festzu halten und<br />
mit der Sollzeit zu vergleichen.<br />
In diesem Bericht werden vor<br />
allem die mechanischen französischen<br />
Uhren behandelt,<br />
welche sich <strong>ein</strong>er grossen Beliebtheit<br />
erfreuen.<br />
Erwin Renggli - grosser Kenner mechanischer französischer Uhren<br />
Bekanntlich waren schon im<br />
Altertum verschiedene Einrichtungen<br />
als Zeitmesser bekannt.<br />
Über viele Jahrhunderte wurde<br />
vor allem die Schwerkraft von<br />
Gewichten oder die Wasserkraft<br />
als Antrieb der Uhrwerke<br />
<strong>ein</strong>gesetzt (Turmuhren, Wasseruhren<br />
usw.). Mit dem Pendel<br />
konnte man <strong>ein</strong>en mathematisch<br />
genauen Taktgeber<br />
bauen. Die Bleigewichte, an<br />
<strong>ein</strong>er Schnur oder Kette angehängt,<br />
kamen vor allem im<br />
Fabrikat „Comtoise“ zur Anwendung.<br />
Andere Fabrikate, z.<br />
B. „Morez“, hatten 1 oder 2<br />
Spiralfedern. Alle Ausführun-<br />
gen hatten also <strong>ein</strong>e aufladbare<br />
Antriebskraft. Es war möglich<br />
die Laufdauer so weit zu<br />
steigern, dass die Uhren erst<br />
nach 2 Wochen wieder aufgezogen<br />
werden mussten. Um<br />
dies erreichen, sollten die<br />
Reibungsverluste des Zahnradgetriebes<br />
für die Zeiger und<br />
das Getriebe für den Hammer<br />
beim Stundenschlag minimal<br />
s<strong>ein</strong>. Bekannt und gesucht<br />
<strong>sind</strong> die nach diesen Prinzipien<br />
konstruierten französischen<br />
Uhren, welche je nach Fabrikat<br />
auch die <strong>ein</strong>e oder andere<br />
Kraftquelle benützten. Es werden<br />
deshalb ähnlich konstruierte<br />
Uhren mit den Sammelbegriffen<br />
„Morez, Comtiose,<br />
Morbier“ bezeichnet. Diese<br />
schönen Uhren erfüllten bei<br />
den begüterten französischen<br />
Familien den Zweck als Zeitmesser,<br />
aber auch als <strong>ein</strong> schönes<br />
Stück passend zu den Stilmöbeln<br />
.<br />
In unserem Heim wohnt Herr<br />
Erwin Renggli. Er ist <strong>ein</strong> ruhiger<br />
und beliebter Heimbewohner.<br />
Ich habe wenig über s<strong>ein</strong> Leben<br />
vernommen. Jedoch hatte<br />
ich ihn am Rande kennen gelernt,<br />
als ich über s<strong>ein</strong>e verstorbene<br />
Frau <strong>ein</strong>en Bericht<br />
schreiben durfte. Mir war bis<br />
dahin nur bekannt, dass er in<br />
<strong>ein</strong>em kantonalen Amt bis zu<br />
s<strong>ein</strong>er Pensionierung als kaufmännischer<br />
Angestellter tätig<br />
war. Herr Renggli hat sich in<br />
s<strong>ein</strong>er Freizeit theoretisch und<br />
praktisch mit den französischen<br />
Uhren befasst. Damit hat er<br />
s<strong>ein</strong>e ganze Freizeit <strong>ein</strong>em anspruchvollen<br />
„Hobby“ gewidmet.<br />
Die Erzählungen<br />
machten mich erst recht neugierig,<br />
denn vieles war <strong>ein</strong>e<br />
grosse Überraschung. Diese<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06 5
Uhren <strong>sind</strong> für ihn fast zu <strong>ein</strong>em<br />
Lebenswerk geworden.<br />
Mit dem Ziel, irgend welche<br />
Uhren oder Teile von Uhren<br />
aufzutreiben, sei man oft mit<br />
Freunden und Kollegen mit<br />
dem VW in Frankreich herum<br />
gefahren. Darunter auch Herr<br />
St<strong>ein</strong>er, der im Auftrag von<br />
Herrn Renggli <strong>ein</strong>ige Male<br />
nach Frankreich reiste, um seltene<br />
Ersatzteile zu beschaffen.<br />
Ich habe selbst <strong>ein</strong>e schwache<br />
Erinnerung, wie auch ich zu<br />
<strong>ein</strong>em solchen Fund kam. Auf<br />
der Rundreise durch Frankreich<br />
hatte ich in <strong>ein</strong>em Dorf <strong>ein</strong>en<br />
kurzen Blick in <strong>ein</strong>e Schmiede<br />
geworfen und dabei <strong>ein</strong> Uhrwerk<br />
<strong>ein</strong>er französischen Uhr<br />
unter <strong>ein</strong>em dichten Spinngewebe<br />
entdeckt. Ohne grosse<br />
Diskussion konnte ich die<br />
„UHR“ mitnehmen. Es waren<br />
zwar nur noch Teile <strong>ein</strong>es Uhrwerks,<br />
aber immerhin Dinge,<br />
die man irgend <strong>ein</strong>mal brauchen<br />
konnte. Viel später konnte<br />
ich diesen Torso zu <strong>ein</strong>em<br />
guten Preis verkaufen. Herr<br />
Renggli hatte, wie bereits erwähnt,<br />
<strong>ein</strong>ige Bekannte, welche<br />
dem gleichen Hobby frönten.<br />
Sie bildeten <strong>ein</strong>e lose Gem<strong>ein</strong>schaft<br />
mit dem Zweck,<br />
sich gegenseitig beim Handel<br />
oder mechanischen Problemen<br />
zu helfen. Bald entstand <strong>ein</strong><br />
reger Informationsaustausch. Er<br />
war notwendig, weil der Kauf<br />
günstiger Uhren meist <strong>ein</strong>en<br />
Glücksfall darstellte und man<br />
solche Quellen im Auge behalten<br />
wollte. Ebenso musste der<br />
Kauf manchmal rasch abgewickelt<br />
werden, ohne genaue<br />
Kenntnisse der Ware. Wichtig<br />
war, dass möglichst alle Teile<br />
noch vorhanden waren. Oft<br />
waren die Uhren jedoch in <strong>ein</strong>em<br />
sehr desolaten Zustand.<br />
Es gab auch Fälle, wo das Werk<br />
noch in gutem Zustand , aber<br />
das Gehäuse vergammelt war.<br />
6<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />
Herr Rengglis Stolz ist, dass er<br />
möglichst alle Werke wieder<br />
zum Gehen brachte. Auch das<br />
Gehäuse musste jene Farbe<br />
und Patina bekommen, wie es<br />
die neuen „alten“ Uhren hatten.<br />
Über den Aufwand für die<br />
Renovationsarbeiten wurde<br />
kaum gesprochen. Liess sich<br />
die Uhr zu <strong>ein</strong>em guten Preis<br />
verkaufen, so brachte das<br />
Hobby sogar <strong>ein</strong>en bescheidenen<br />
Gewinn <strong>ein</strong>. Zahnräder<br />
und Achsen und vieles Andere<br />
wurde bei den ehemaligen<br />
Fabrikanten gefunden: es war<br />
aber stets <strong>ein</strong>e Kostbarkeit<br />
mit Seltenheitswert.<br />
Aus diesem erwähntenBekanntenkreis<br />
ist Herr<br />
St<strong>ein</strong>er stets <strong>ein</strong> lieber<br />
Freund und <strong>ein</strong><br />
willkommener Besucher<br />
bei Herrn<br />
Renggli. Im Zusammenhang<br />
mit<br />
diesem Bericht hat<br />
mir Herr St<strong>ein</strong>er viele<br />
Fragen beantwortet.<br />
Ich bin deshalb<br />
Herrn St<strong>ein</strong>er für die<br />
grosse Hilfe dankbar.<br />
Er hat mit s<strong>ein</strong>em<br />
umfassenden<br />
Wissen auch Herrn<br />
Renggli bei s<strong>ein</strong>en<br />
Arbeiten unterstützt.<br />
Die Die Die Renovation<br />
Renovation<br />
Jede Renovation<br />
begann mit <strong>ein</strong>er<br />
genauen Untersuchung<br />
des Zustandes<br />
und dem Sammeln<br />
von möglichst vielen Angaben<br />
über den Typ der vorliegenden<br />
Uhr. Der Zustand des<br />
Werkes wie auch des Gehäuses<br />
<strong>sind</strong> für das Abschätzen des<br />
Arbeitsaufwandes von eminen-<br />
ter Wichtigkeit. Ebenso müssen<br />
der Pendel und die Gewichte<br />
zumindest vorhanden s<strong>ein</strong>.<br />
War dies nicht Fall, so begann<br />
das Suchen nach den fehlenden<br />
oder defekten Teilen. War<br />
das Werk ernsthaft defekt,<br />
diente es noch als Teile-<br />
Lieferant.<br />
Man fuhr also nach Frankreich<br />
und klapperte die eventuellen<br />
Ersatzteil-Lieferanten ab. Die<br />
Beschaffungsreisen müssen<br />
zum Teil sehr abenteuerlich<br />
gewesen s<strong>ein</strong>. Herr St<strong>ein</strong>er erzählt<br />
darüber, dass man in Morez,<br />
Foncine-le-Bas im Elsass<br />
Kl<strong>ein</strong>e 1-zeigrige Laternenuhr, Paris um 1720<br />
gute Teile-Lieferanten gefunden<br />
hatte. Hatte man die Teile<br />
und das Gehäuse beisammen,<br />
wurden diese p<strong>ein</strong>lich genau<br />
überprüft; ausgelaufene Zahnräder,<br />
verbogene Achsen und
ausgelaufene Lagerstellen<br />
mussten auf „Neuzustand“ gebracht<br />
werden. Da Herr<br />
Renggli über k<strong>ein</strong>e Maschinen<br />
(Uhrmacherdrehbank) verfügte,<br />
nahm er ab und zu die Hilfe<br />
s<strong>ein</strong>er Kollegen in Anspruch.<br />
Das Gehäuse wurde ger<strong>ein</strong>igt<br />
und originalgetreu bemalt. Aus<br />
den Gesprächen mit den Her-<br />
Globusuhr, um 1860, Sig. Morez au Jura<br />
ren St<strong>ein</strong>er und Renggli bekam<br />
ich den Eindruck, dass der Pendel,<br />
das Zifferblatt und die Zifferblattumrandung<br />
als wichtige<br />
Teile <strong>ein</strong>er strengen Inspektion<br />
unterzogen werden müssen.<br />
An diesen erkennt der Fachmann<br />
Merkmale wie den Typ<br />
der Uhr, den Hersteller und das<br />
Herstellungsdatum. Damit<br />
konnte auch der Wert <strong>ein</strong>er<br />
Uhr zuverlässig abgeschätzt<br />
werden.<br />
Über den Handel mit diesen<br />
Uhren konnten die Herren<br />
Renggli und St<strong>ein</strong>er in etwa<br />
folgende Angaben machen. Zu<br />
Beginn der Tätigkeit als Uhrmacher<br />
waren es die französichen<br />
Uhren (Morez), welche<br />
als Kundenarbeit angenommen<br />
wurden. Langsam hatte<br />
sich <strong>ein</strong> gewisser Stock von<br />
verschiedenen Typen gebildet,<br />
und so liess sich <strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong>er<br />
Handel aufziehen. Ebenfalls<br />
half die Mund zu Mund<br />
Propaganda dem Geschäft<br />
<strong>ein</strong>en sichern Boden zu<br />
geben. Die Beschaffung<br />
von defekten und revisionsfähigen<br />
Uhren wickelte<br />
sich ebenfalls in Stufen ab.<br />
In der ersten Zeit hielt man<br />
sich möglichst an die Original<br />
französischen Fabrikate.<br />
Dann wurden die<br />
Schwerpunkte der Lieferanten<br />
und Kunden in den<br />
französischen Jura und das<br />
Elsass, danach in die Westschweiz<br />
und letztlich in die<br />
Innerschweiz verlegt. Eine<br />
Interessante Frage war: in<br />
welcher Grössenordnung<br />
bewegten sich die Preise?<br />
Herr St<strong>ein</strong>er m<strong>ein</strong>t, dass<br />
der Ankauf bei hundert<br />
Franken, der Verkauf aber<br />
bei <strong>ein</strong>igen tausend Franken<br />
liegen konnte. Herr<br />
Renggli fügt noch bei: Er<br />
habe im Ganzen mit ca.<br />
100 Händlern Kontakt. <strong>Wir</strong><br />
kommen in unserem Gespräch<br />
zu den wesentlichen<br />
Unterschieden bei den Uhren.<br />
Morez Morez Uhren: Federantrieb,<br />
Kurzpendel, 4/ 4 Stundenschlag,<br />
Emailzifferblatt, Zifferblattumrandung<br />
gegossen,<br />
(später aus Messingblech gepresst)<br />
Comtios: Comtios: Antrieb mit Gewichten,<br />
Langpendel, Stundenschlag<br />
repetiert nach 2 Minu-<br />
ten nach dem Stundenschlag,<br />
Wanduhren<br />
Morbier: Morbier: Uhrwerk von Comtiose<br />
geliefert und in verschiedene<br />
Gehäuse <strong>ein</strong>gebaut, z. B.<br />
Standuhrgehäuse (auch unter<br />
dem Namen : Burgunder Uhr).<br />
Schliesslich wollte ich von<br />
Herrn Renggli erfahren, wo er<br />
s<strong>ein</strong>e Werkstatt hatte. Im Keller<br />
des Wohnhauses war s<strong>ein</strong>e<br />
kl<strong>ein</strong>e, aber f<strong>ein</strong>e Werkstatt.<br />
Der Umgang mit Uhren sei <strong>ein</strong>e<br />
heikle Sache und verlange<br />
vor allem absolute Sauberkeit.<br />
Ergänzend wies Herr St<strong>ein</strong>er<br />
darauf hin, dass die Uhrwerke<br />
mit <strong>ein</strong>em Spezialöl behandelt<br />
werden müssen. Das Öl muss<br />
über weite Temperaturbereiche<br />
gleiche Eigenschaften aufweisen.<br />
Frage an Herrn Renggli ; Wie<br />
viele Uhren haben Sie auf Lager?<br />
Er schätzt, dass bei der<br />
Räumung noch ca. 20 perfekt<br />
restaurierte Uhren an Lager<br />
waren. Leider sei der Handel<br />
mit französischen Uhren zur<br />
Zeit sehr schwach.<br />
Ich danke den „Mitarbeitern“<br />
für den wertvollen Beitrag.<br />
Louis R<strong>ein</strong>hard,<br />
Heimbewohner<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06 7
Auf Auf den den den St<strong>ein</strong> St<strong>ein</strong> ggefühlt<br />
g fühlt<br />
Ausbildung Ausbildung mit mit „genialer“ „genialer“ Abwech Abwechs- Abwech s<br />
lung<br />
lung<br />
Nicole Lang hat im <strong>Pflegeheim</strong> St<strong>ein</strong>hof <strong>ein</strong>e<br />
dreijährige Ausbildung zur FAGE (Fachangestellte<br />
Gesundheit) absolviert. Am letzten Ausbildungstag<br />
zog sie Bilanz.<br />
Nicole hat in sämtlichen Bereichen gearbeitet.<br />
Am Schluss war sie im Gingkohaus in der Pflege.<br />
Der Kontakt mit Heimbewohnern habe sie „mal<br />
traurig, mal glücklich gemacht“, erzählt sie in<br />
unserem Gespräch.<br />
Judith Keiser, Bildungsverantwortliche mit Nicole<br />
Nicole bezeichnet sich als <strong>ein</strong>en Menschen, der<br />
neugierig auf Neues ist und gerne etwas probiert.<br />
Dabei kam sie im St<strong>ein</strong>hof auf ihre Rechnung:<br />
„In <strong>ein</strong>em Umfeld lernen, das eigene Initiative<br />
zulässt und mich auch fordert, macht<br />
Spass.“ Wie sie selber sagt, ist in den drei Jahren<br />
ihre Persönlichkeit gewachsen. Die Ausbildung<br />
habe ihre persönliche Entwicklung gefördert:<br />
„Durch den Umgang mit den Menschen habe ich<br />
mich selber besser kennen gelernt. Ich weiss<br />
8 St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />
nun, wie ich auf andere wirke und wie ich mich<br />
verhalten soll. Die Freude am Beruf ist durch Gespräche<br />
mit Bewohnern und Angehörigen gewachsen.<br />
Diese Beziehungen haben mir viel gebracht.<br />
Es hat m<strong>ein</strong> Selbstvertrauen gestärkt,<br />
wenn ich merkte, dass ich Zusammenhänge<br />
begriffen hatte. Ich habe den Respekt geschätzt,<br />
den man mir als jungen Menschen entgegengebracht<br />
hat.“<br />
„Kannst du von Erlebnissen erzählen, die eher<br />
amüsant waren?“ Auf diese Frage fällt ihr vieles<br />
<strong>ein</strong>, zum Beispiel:<br />
„Im Sonnenhaus hat mir <strong>ein</strong> Heimbewohner erzählt,<br />
er sei noch nicht geduscht worden. Als ich<br />
ihn duschte, wurde ich vom zugeklebten Wasserhahn<br />
– das ‚Werk’ dieses Bewohners! - angespritzt.<br />
Es stellte sich heraus, dass der Bewohner<br />
tatsächlich schon geduscht war. Das Ganze war<br />
mit grossem Spass verbunden. Bald wussten alle<br />
davon Bescheid.<br />
In der Gastwirtschaft hatte ich mit der Kasse<br />
Probleme. Beim Auftischen und Servieren gab es<br />
Pannen. Ich war so nervös, dass ich den Kaffee<br />
über mich selber geleert habe. Ein andermal fiel<br />
<strong>ein</strong>e Tasse samt der Suppe herunter, da ich das<br />
Tablett nicht richtig ausbalanciert hatte.“<br />
Nicole Lang fasst ihre Eindrücke zusammen: „Ich<br />
fand es genial, dass ich in allen Bereichen arbeiten<br />
durfte. Dies führte zu Abwechslung. Sonst<br />
wäre es mir eher langweilig geworden.“ Positiv<br />
erlebte sie auch den Austausch mit Personal im<br />
gleichen Alter. Sie hat aber auch die Erfahrung<br />
des älteren Personals geschätzt. Die FAGE-<br />
Ausbildung betrachtet sie als <strong>ein</strong>en guten<br />
Grundstock, um sich zu orientieren und darauf<br />
aufzubauen.<br />
Schüler/innen Schüler/innen beleben beleben den den den Alltag Alltag im<br />
im<br />
St<strong>ein</strong>hof<br />
St<strong>ein</strong>hof<br />
Gut ausgebildetes Personal gewährleistet auch<br />
<strong>ein</strong>e gute Pflege. Dabei ist nicht nur das Fachwissen<br />
gefragt. Es braucht sehr viel Empathie (die<br />
Fähigkeit, sich <strong>ein</strong>zufühlen). Was noch? Die Bereitschaft,<br />
sich <strong>ein</strong>zulassen, sich aus<strong>ein</strong>anderzusetzen,<br />
sich zu hinterfragen, Aufrichtigkeit,<br />
Kompromissbereitschaft, Humor und vielleicht
das Allerwichtigste von allem – die Achtung vor<br />
dem Menschen, vor jedem Menschen.<br />
Der St<strong>ein</strong>hof bildet Schüler/innen der verschiedensten<br />
sozialen Berufe aus. Schüler/innen auszubilden<br />
hat (nebst <strong>ein</strong>em gewissen Aufwand:<br />
die Schüler/innen werden während ihrer Ausbildung<br />
von ausgebildeten Fachpersonen begleitet)<br />
auch viele positive Aspekte. Schüler/innen bringen<br />
neue Ideen. Sie hinterfragen unsere vielleicht<br />
schon gewohnheitsmässigen Handlungsabläufe.<br />
Ihr Fachwissen ist auf dem neuesten<br />
Stand. Nicht nur Fachwissen wird heute vermittelt.<br />
Es wird auch Wert auf die persönliche Entwicklung<br />
und auf soziale Kompetenzen gelegt.<br />
Sie bringen frischen Wind ins Heim.<br />
Je nach Berufsausbildung bleiben sie über <strong>ein</strong>en<br />
längeren Zeitraum, weil sie <strong>ein</strong> Praktikum absolvieren<br />
müssen (zwischen längeren schulischen<br />
Phasen). Andere bleiben während der ganzen<br />
Ausbildung im <strong>Pflegeheim</strong> (mit Schultagen). Alle<br />
Schüler/innen werden im Alltag begleitet und<br />
unterstützt. Das Heim ist um die dazu notwendigen<br />
Ausbildner besorgt. „Oberste Instanz“ ist<br />
Judith Keiser (Bildungsverantwortliche für das<br />
<strong>Pflegeheim</strong> St<strong>ein</strong>hof). Sie unterstützt und begleitet<br />
(und spricht auch <strong>ein</strong>mal <strong>ein</strong> Machtwort,<br />
wenn es s<strong>ein</strong> muss) Schüler/innen und Ausbildner/innen.<br />
Das <strong>Pflegeheim</strong> St<strong>ein</strong>hof bietet folgende Ausbildungsplätze<br />
an:<br />
• Lernende des Ausbildungszentrums für<br />
Gesundheitsberufe Luzern DN ll E<br />
• Lernende der Schule für Gesundheitsund<br />
Krankenpflege Zug DN II<br />
• Lernende der Interkantonalen Schule für<br />
Pflegeberufe Baar DN I Vollzeit<br />
• Lernende der Interkantonalen Schule für<br />
Pflegeberufe Baar DN I Teilzeit<br />
• Lernende der Interkantonalen Schule für<br />
Pflegeberufe Baar DN II Modullehrgang<br />
• Lernende der Schule für Pflegeassistenz<br />
Luzern<br />
• Lernende FAGE – Ausbildung<br />
Den Lernenden werden Praktikumsplätze mit<br />
Ausbildungsschwerpunkt in der Langzeit und<br />
Rehabilitationspflege angeboten.<br />
M<strong>ein</strong>e persönliche M<strong>ein</strong>ung: Ich finde es schön<br />
und irgendwie auch <strong>ein</strong> Zeichen der Hoffnung,<br />
dass sich immer wieder Menschen dazu bereitfinden,<br />
<strong>ein</strong>en sozialen Beruf zu ergreifen – in der<br />
heutigen Welt nicht selbstverständlich.<br />
Anke Maggauer-Kirsche, Betagtenbetreuerin<br />
Humor muss s<strong>ein</strong>: Nicole Lang mit Guido Obertüfer<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />
9
Die Die Die Jubilare Jubilare im im St<strong>ein</strong>hof<br />
St<strong>ein</strong>hof<br />
10<br />
Frau Frau Rosa Stirnimann Frau Frau Camilla R<strong>ein</strong>ert<br />
feiert am 19. Oktober Oktober 2006 2006 feiert am 2. November November 2006<br />
2006<br />
ihren 80. 0. 0. Geburtstag Geburtstag Geburtstag<br />
ihren 70. Geburtstag<br />
Frau Frau Hermine Hermine Felber<br />
Felber<br />
feiert am 16. November 2006<br />
ihren 80. Geburtstag<br />
Herzliche Gratulation und alles Gute<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06
Anlä Anlässe Anlä se<br />
Die Die wunderbare wunderbare Geschichte Geschichte der der Perl-<br />
Perl<br />
muschel muschel<br />
muschel<br />
Pfarrer Ernst Heller verbreitet Zuversicht und Freude<br />
Die Eröffnugsfeier<br />
der Aufstockung<br />
des Pflegetraktes<br />
„Sonnehuus“ war<br />
<strong>ein</strong> in allen Teilen<br />
gelungener Anlass.<br />
Die Sonne ging<br />
über Luzern am<br />
Sonntag, 2. Juli<br />
2006, bei wolkenlosem<br />
Himmel auf.<br />
Alle durften sich auf<br />
<strong>ein</strong>en wunderschönen<br />
Sonntag freuen.<br />
Mit Liebe zum Detail<br />
war alles in Erwartung<br />
der Gäste<br />
angerichtet: Die<br />
Tischdekoration, die von Rolf Henseler Henseler erstellten<br />
Bilder in der Gastwirtschaft, die unzähligen Sonnenblumen,<br />
die auf ihren Empfänger warteten<br />
und die von Franz Franz Fölmli Fölmli<br />
ganze in gelb gehaltene<br />
Blumenpracht. Unzählige Helfer, alle in <strong>ein</strong><br />
gelbes T-Shirt gekleidet, standen bereit. Unzählige<br />
Stunden schon zum voraus gearbeitet hatten<br />
Beni Beni und Albert Albert Waser Waser<br />
für die Tombola. Mit dem<br />
Lied „Down by the Riverside“ wurde der Festgottesdienst<br />
musikalisch durch den St<strong>ein</strong>hof-<br />
Chor unter der Leitung von Marie Marie-Thérèse Marie<br />
Thérèse Fahri-<br />
an an-Winiger an Winiger eröffnet. Man muss wohl weit suchen,<br />
um <strong>ein</strong> Heim zu finden, das über <strong>ein</strong>en<br />
eigenen Chor verfügt. Pfarrer Ernst Hel Heller Hel<br />
ler sprach<br />
in s<strong>ein</strong>er Predigt alle direkt an. Es <strong>sind</strong> nicht die<br />
theologischen Abhandlungen, die das Volk hören<br />
will, sondern Worte, die die Menschen verstehen,<br />
mit denen sie etwas anfangen können<br />
und die sie in die kommenden Wochen begleiten.<br />
Pfarrer Ernst Heller versteht dies in brilllanter<br />
Weise. So ging er in s<strong>ein</strong>er Predigt auf die wunderbare<br />
Geschichte der Perlmuschel <strong>ein</strong>, die weit<br />
unten im Meer <strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong>es Sandkörnchen aufnimmt,<br />
das dann in der Geborgenheit sich zu<br />
<strong>ein</strong>er wunderbaren strahlenden Perle entwickelt.<br />
Nach dem Festgottesdienst durften alle Gäste<br />
<strong>ein</strong>e Sonnenblume als bildhaftes Zeichen des<br />
Mottos „<strong>Wir</strong> mit der Sonne – die Sonne mit uns“<br />
überreicht bekommen. Mit den drei Gospelliedern<br />
des St<strong>ein</strong>hof-Chors „Calypso“, „Spring“ und<br />
„Rock my soul“ wurde der Eröffnungsakt gestar-<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> - St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />
11
tet, der <strong>ein</strong>mal mehr aus der Feder von Eve<br />
Eve<br />
Trachsel Trachsel Trachsel stammte, unterstützt von ihrem Bruder<br />
Hans Hans Hans Trachsel. Trachsel<br />
Trachsel Eines sei schon hier verraten,<br />
alles lief wie am Schnürchen ab, als sei’s tage-<br />
Riedener Elsbeth geniesst förmlich den Anlass<br />
lang geprobt worden. Nach <strong>ein</strong>er Trompeten<strong>ein</strong>lage<br />
erfolgten Kurzinterviews mit Ruedi Ruedi Meier Meier, Meier<br />
Stadtrat von Luzern, Bruder Bruder Clemens Clemens-Maria<br />
Clemens Maria Maria, Maria Präsident<br />
des Ver<strong>ein</strong>s St<strong>ein</strong>hof und Herbert Mäder, Mäder,<br />
dem für die Aufstockung verantwortlichen Archi-<br />
Blick auf den Festplatz mit den Sonnenstrahlen die das Schloss mit dem „Sonnehuus“<br />
verbinden<br />
12<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> - St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />
tekten des Architekturbüros Scheuner & Mäder<br />
in Luzern. Annemarie Schmid, Schmid<br />
Bewohnerin des<br />
Sonnehuus, wurde zur Aussicht befragt, die sie<br />
seit ihrem Einzug ins Dachgeschoss am 1. Juni<br />
2006 geniesst, und Urs Urs Jost Jost, Jost<br />
als Vertreter der<br />
Arbeiter und Bauleiter der Aufstockung, zu den<br />
Problemen, die sich ihm stellten. Den eigentlichen<br />
Schlusspunkt setzte Pfarrer Ernst Heller mit<br />
dem Segen und dem abschliessenden Stück auf<br />
s<strong>ein</strong>er Klarinette „Frieda“. Nicht nur <strong>ein</strong> herzliches,<br />
sondern sogar <strong>ein</strong> sonniges Dankeschön<br />
Guido Obertüfer zieht mit Freude an den Sonnenstrahlen<br />
durfte Guido Guido Obertüfer Obertüfer empfangen,<br />
der in unzähligen<br />
Stunden mit grosser Akribie<br />
und Freude in die sieben Sonnenstrahlen<br />
Ösen gestanzt<br />
und daran Haken versehen<br />
hatte, die für das reibungslose<br />
Gleiten der Strahlen vom<br />
Schloss zum Sonnehuus garantierten.<br />
Danach war Zeit für den<br />
kulinarischen Teil. Die Verpflegungs-Crew<br />
unter der Leitung<br />
von Georges Georges Ulmi Ulmi servierte<br />
den Gästen buchstäblich <strong>ein</strong><br />
Sonntagsmenue. Oder wer<br />
lieber etwas vom Grill wollte,<br />
konnte sich auch dort bedienen.<br />
Mit leichter Verspätung wegen<br />
<strong>ein</strong>es wichtigen Fototermins, fingen die
Michelsämter Musikanten auf der Veranda des<br />
Schlosses um 13.15h zu spielen an. Die Formation<br />
besteht aus 17 Männern und <strong>ein</strong>er Frau, und<br />
Kurt Kurt Räber Räber als Präsident sorgt dafür, dass die<br />
Musiker stets gut verpflegt und auch mit den<br />
nötigen Tranksamen versehen werden. Die meisten<br />
Musiker der seit 12 Jahren bestehenden<br />
Formation stammen aus dem Michelsamt, den<br />
Dörfern Neudorf, Hildisrieden, Gunzwil und Beromünster.<br />
Unter der Leitung von Bäni Bäni Bühl-<br />
Bühl<br />
mann mann, mann nebst Dirigent <strong>ein</strong> excellenter Trompeter,<br />
wurde das Konzert mit dem Stück „Sakwitchka-<br />
Polka“ eröffnet. In den neuen, gelben Gilets<br />
wirkte die Musik auch optisch sehr gut. Besondere<br />
Freude zeigte der Trompeter Hansjörg Hansjörg Bu-<br />
Bu<br />
cher, cher, als er unter den Gästen s<strong>ein</strong>e Frau Josette<br />
Bucher Bucher Bucher und s<strong>ein</strong>e Schwiegermutter, Elisabeth<br />
Elisabeth<br />
Bachmann, Bachmann, entdeckte. Doch was wäre die Musik<br />
ohne ihre <strong>ein</strong>zige Frau. Optisch wie auch musikalisch<br />
ist die Querflötistin, Gabi Gabi Schenker Schenker, Schenker <strong>ein</strong><br />
echter Farbtupfer. Wenn sie für <strong>ein</strong>mal nicht<br />
Querflöte spielt, dann arbeitet sie als Diätköchin<br />
im Heim „Lippenrüti“ in Neuenkirch. Nach ihrem<br />
Rundgang durch den St<strong>ein</strong>hof war sie voll des<br />
Lobes für die gelungene Aufstockung. Übrigens<br />
so, wie alle Gäste, die am Rundgang teilgenommen<br />
haben.<br />
Einigen Gästen war bei der Tombola besonderes<br />
Glück beschert. So unter anderem Karin Svalduz, Svalduz<br />
Svalduz<br />
die <strong>ein</strong>en mannsgrossen „Teddybär“ nach Hause<br />
nehmen konnte. Ganz zum Leidwesen von<br />
Georges Georges Svalduz Svalduz. Svalduz Svalduz<br />
Die Einweihung wäre ohne die unzähligen Helferinnen<br />
und Helfer <strong>ein</strong>mal mehr gar nicht durchführbar<br />
gewesen. Spontan sprangen sogar noch<br />
zwei Personen beim Losverkauf <strong>ein</strong>, die <strong>ein</strong>en<br />
besonderen Dank verdienen, nämlich Ruth Ruth Heller<br />
und Eugen Geiser Geiser. Geiser<br />
Herzlichen Herzlichen Herzlichen Herzlichen Dank Dank Dank Dank allen allen allen allen He Hellllferinnen He He ferinnen ferinnen ferinnen und und und und Helfer: Helfer: Helfer: Helfer:<br />
Abbühl Alvlin, Albisser Christina, Aregger<br />
Claudia, Barmettler Amatus, Bieri-Bösch Lisbeth,<br />
Binkert-Suppiger Verena, Borer Otto,<br />
Brefin Matthäus, Brun Esther, Bucher Theres,<br />
Bucher Rodica, Bühlmann Ruth, Capella Pietro,<br />
Duss Manuel, Fehlmann Sabine, Gabellino<br />
Rosa–Maria, Geisser Eugen und Marie-Louise,<br />
Greber Beatrice, Grünenfelder Beatrice, Helfenst<strong>ein</strong><br />
Elisabeth, Hildbrand Barbara, Hirsiger<br />
Isabel, Hodel Pius, Hunkeler Silvia, Imfeld<br />
Esther und Marina, Imfeld Astrid, Koch Roman,<br />
Koch Sarina, Kritzer Daniela, Kugler Capella<br />
Helene, Küng-Bucher Andrea, Lehmann<br />
Max, Lehmann Bea, Marti Theres, Marti Michaela,<br />
Marx Patrizia, Meier Rachel, Maurer<br />
Sibylle, Michel Marlene, Müller Elvira, Riedener<br />
Jannette und Milena, Sager Emma, Sager<br />
Yvonne, Schradt Ellen, Schwarz Christina,<br />
Schwarz Manuel, Schweikert Brigitte, Singeisen<br />
Trudi, Spring Pia, Stadelmann Margrith,<br />
Stadelmann Peter und Uschi, St<strong>ein</strong>mann Margrith,<br />
St<strong>ein</strong>mann Helga, Stirnemann Christian,<br />
Stirnimann Marcel, Suppiger Beni, Suppiger<br />
Ester, Suppiger Daniel, Suppiger Ursula, Teytaz<br />
Liz, Theiler Rita, Troxler Vreni, Ulmi Georges,<br />
Vogler Sonja und Hans, Waldisbühl Lisbeth,<br />
Waser Albert und Beni, W<strong>ein</strong>gartner<br />
Ruth, Wicki Margrith, Wicki Martha, Wolf<br />
Ruedi und Trudy.<br />
Paul Otte, Heimleiter<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> - St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />
13
Predigt Predigt Predigt Predigt zur zur zur zur Einweihung Einweihung Einweihung Einweihung des des des des Dachge---- Dachge Dachge Dachge<br />
schosses schosses schosses schosses Sonnnnnehuus“<br />
So So So nehuus“ nehuus“ nehuus“<br />
Heute dürfen wir den neuen Trakt im Sonnehuus<br />
offiziell unter den Schutz Gottes stellen. Ihr lieben<br />
Bewohnerinnen und Bewohner vom Sonnehuus<br />
dürft Euch glücklich schätzen: Ihr dürft in<br />
der Wärme von liebenden Pflegenden, von <strong>ein</strong>em<br />
tüchtigen Team, das Euch rund um die Uhr<br />
bedient und pflegt, Wärme und Geborgenheit<br />
erfahren. Eine grosse Sonne, die Tag und Nacht<br />
für Euch sch<strong>ein</strong>t. Kennt Ihr die wunderbare Geschichte<br />
<strong>ein</strong>er Perlmuschel? Bis heute leben die<br />
Muscheln im Dunkeln weit unten im Meer. Sie<br />
nehmen <strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong>es Sandkörnchen, das lange<br />
von der Sonne am Strand verwöhnt wurde auf,<br />
und in der Geborgenheit ihrer Schale aufgehoben,<br />
entwickelt sich dieses Sandkorn zu <strong>ein</strong>er<br />
wunderbaren strahlenden Perle. Das Sandkorn<br />
kann nicht aus eigener Kraft Licht geben, es<br />
leuchtet, weil es von der Sonne beschienen<br />
wird. So ist es auch mit uns Menschen. Wenn<br />
wir uns vom Licht, von der Sonne Gottes anstrahlen<br />
lassen, dann leuchtet unser Antlitz.<br />
Dann können wir mit dem Psalmisten im Ps<br />
36,10 sagen „In D<strong>ein</strong>em Licht schauen wir das<br />
Licht“.<br />
Edith St<strong>ein</strong>, die jüdische Ordensfrau, die in<br />
Auschwitz ermordet wurde, hat gesagt: „<strong>Wir</strong><br />
sollen s<strong>ein</strong> wie <strong>ein</strong> Fenster, durch das Gottes<br />
Liebe hindurch sch<strong>ein</strong>en will. Die Scheibe darf<br />
nicht stumpf und schmutzig s<strong>ein</strong>, sonst hindern<br />
wir das Leuchten Gottes in dieser Welt“.<br />
Nachdem die Muschel das Sandkörnchen aufgefangen<br />
hat, besinnt sie sich auf ihren eigentlichen<br />
Dienst. Sie will nicht mehr nur für sich da<br />
s<strong>ein</strong>, sondern <strong>ein</strong> anderes Geschöpf hegen und<br />
pflegen. In dieser Aufgabe erst kann sie ihre<br />
Erfüllung finden.<br />
Und was für <strong>ein</strong>e Aufgabe habt Ihr, liebe Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter vom St<strong>ein</strong>hof, übernommen?<br />
Könnt Ihr Euch nicht mit dieser Perlmuschel<br />
vergleichen? Die Muschel zeigt, wie<br />
der Dienst für andere glücklich machen kann.<br />
Der Dienst für andere schafft Wunder, er verwandelt<br />
jeden in <strong>ein</strong>e Perlmuschel.<br />
Das Sandkörnchen hat an sich gar k<strong>ein</strong>en grossen<br />
Wert, und doch wird es durch die Pflege,<br />
durch die Geborgenheit so wertvoll. Wie viele<br />
Menschen zählen zu den Kl<strong>ein</strong>en, Unbedeutenden,<br />
Schwachen, Benachteiligten, Behinderten.<br />
Unter der Sonne der Menschen werden sie zu<br />
Perlen. Dieses Zusammenspiel zwischen Sorge<br />
14<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> - St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />
der <strong>ein</strong>en für die Schwäche der anderen ist <strong>ein</strong>e<br />
Kostbarkeit für die Welt.<br />
Im Leben spielt es k<strong>ein</strong>e Rolle, ob wir im Hellen<br />
oder im Dunkeln tätig <strong>sind</strong>, wir müssen nur unserer<br />
Bestimmung gemäss leben. Der Hl. Cyrill<br />
von Alexandrien wurde gefragt, was er tun würde,<br />
wenn jemand Christ werden wollte. Er hat<br />
geantwortete: „Ich würde auf ihn zugehen und<br />
ihn <strong>ein</strong>laden, <strong>ein</strong> Jahr lang in m<strong>ein</strong>em Hause mit<br />
mir zu leben“.<br />
So hat sich die Muschel verhalten, als sie das<br />
Sandkörnchen in ihr Haus <strong>ein</strong>lud. Und was ist<br />
daraus geworden? Eine kostbare Perle. Sie darf<br />
jetzt für viele Menschen strahlen und dieses<br />
Strahlen, dieses Glück strahlt immer auf den<br />
Spender zurück.<br />
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom<br />
St<strong>ein</strong>hof. In Eurem Leitbild bietet Ihr den Heimbewohnerinnen<br />
und Heimbewohnern <strong>ein</strong> Zuhause,<br />
in dem sie sich wohl fühlen und in welchem<br />
sie Freude, Geborgenheit und die Achtung ihrer<br />
Menschenwürde erfahren dürfen. In Eurer<br />
Grundhaltung sagt Ihr es treffend, Ihr wollt im<br />
Menschen Gott begegnen. Deshalb achtet Ihr<br />
die Würde jeder Person, vertraut ihren Kräften<br />
und unterstützt sie in ihrer Eigenverantwortung.<br />
Ihr lieben Pflegerinnen und Pfleger arbeitet Hand<br />
in Hand, wo Leid, Not, Krankheit und Schmerz<br />
den Menschen plagen. Was Ihr im Mittelpunkt<br />
habt, ist der Mensch, d.h. in Eurem Anvertrauten<br />
wollt Ihr Gott begegnen, denn wer <strong>ein</strong>en der<br />
Geringsten aufnimmt, nimmt mich auf, sagt Jesus.<br />
So seid Ihr da, wenn <strong>ein</strong>em die Kräfte<br />
schwinden, dann spendet Ihr Hoffnung. Auch<br />
gerade dann, wenn die Todesstunde nah ist,<br />
seid Ihr mit den Angehörigen da und verhelft zu<br />
<strong>ein</strong>em menschenwürdigen Sterben. So ist der<br />
Vergleich mit der Perlmuschel so treffend für<br />
Euch.<br />
So gebe ich Euch acht Impulse mit auf den Weg!<br />
Sie mögen Euch wie Handgriffe im Leben Sicherheit<br />
und Halt geben. Behaltet die Sonne im<br />
Herzen:<br />
1. Öffne D<strong>ein</strong>e Muschel und nimm das Dir Anvertraute<br />
in D<strong>ein</strong> Herz auf, durch D<strong>ein</strong>e Wärme<br />
wird es zur Perlmuschel.<br />
2. Die Freude, die Du ausstrahlst, kehrt in D<strong>ein</strong><br />
Herz zurück.<br />
3. Lass durch dieses Fenster das Licht und die<br />
Liebe Gottes sch<strong>ein</strong>en.<br />
4. Weißt Du, dass in jedem Menschen, und<br />
mag er noch so versagen, <strong>ein</strong> Gramm Gold
verborgen ist? DU musst nur den Mut haben,<br />
es zu entdecken.<br />
5. Vergiss nicht den Ps 36.10 „In d<strong>ein</strong>em Licht<br />
schauen wir das Licht“.<br />
6. Trag Sorge zu D<strong>ein</strong>en Kräften, dann kannst<br />
Du viel ertragen, weil Du sorgfältig mit Dienen<br />
Kräften umgegangen bist.<br />
7. Lebe immer mit dem Motto von Don Bosco:<br />
„Fröhlich s<strong>ein</strong>, Gutes tun und die Spatzen<br />
pfeifen lassen“.<br />
So möge Gott s<strong>ein</strong>e schützende Hand stets über<br />
Eurem Sonnehuus halten und Euch viel Licht und<br />
Hoffnung schenken. Lasst mich schliessen mit<br />
dem folgenden Gedicht:<br />
In der Mitte der Nacht<br />
liegt der Anfang <strong>ein</strong>es neuen Tages,<br />
und in ihrer dunklen Erde<br />
blüht die Hoffnung.<br />
Ich will Licht sehn<br />
in der Dunkelheit.<br />
Den richtigen Weg finden<br />
In der Einsamkeit.<br />
Ich will Licht sehn!<br />
Ich will Licht s<strong>ein</strong>,<br />
wenn die Nacht Dich schreckt.<br />
Die richtigen Worte finden, die Liebe weckt.<br />
Ich will Licht s<strong>ein</strong>.<br />
Lass uns Licht sehn<br />
Schon im Morgenrot,<br />
auf unseren Wegen gehen,<br />
wo k<strong>ein</strong> Unheil droht.<br />
Lass uns Licht sehn.<br />
In der Mitte der Nacht<br />
liegt der Anfang <strong>ein</strong>es neuen Tages,<br />
und in ihrer dunklen Erde<br />
blüht die Hoffnung.<br />
Pfarrer Ernst Heller<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> - St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />
15
Dies Dies Dies und und Das<br />
Das<br />
Zirkusluft Zirkusluft<br />
Zirkusluft<br />
Einmal in der Manege <strong>ein</strong>es Zirkus zu stehen,<br />
vor rund 3'000 Besucherinnen und Besuchern.<br />
Dies war wohl des <strong>ein</strong>en oder anderen Traum.<br />
Verwirklicht wurde er für die 40 Sängerinnen<br />
und Sänger des St<strong>ein</strong>hof-Chors von Luzern. Unter<br />
der Leitung von Marie Marie-Thérèse Marie<br />
Thérèse Fahrian Fahrian- Fahrian<br />
Winiger Winiger Winiger und am Klavier mit Michael Michael Michael Abram Abramo- Abram o<br />
vich, vich, durften sie am traditionellen Gottesdienst<br />
von Pfarrrer Ernst Heller im Zirkus Knie singen.<br />
Dieser fand am Sonntag, 23. Juli 2006, um<br />
11.00h statt. Alle Beteiligten mussten flexibel<br />
und bereit s<strong>ein</strong> „ohne doppelten Boden“ aufzutreten.<br />
Nach dem Soundcheck bereits um<br />
09.00h, gings zum Einsingen ins Restaurant<br />
Schützenhaus, und um 10.45h stellte sich der<br />
Chor in der Manege, gleich unter dem Artisten<strong>ein</strong>gang,<br />
auf. Pfarrer Ernst Heller verstand es wie<br />
k<strong>ein</strong> Zweiter, mit s<strong>ein</strong>en Worten Freude und Zuversicht<br />
unter den vielen Gläubigen zu verbreiten.<br />
Nicht theologische Abhandlungen braucht<br />
der Mensch, sondern Worte, mit denen der Gottesdienstbesucher<br />
etwas anfangen kann, ihm<br />
vielleicht helfen den Alltag etwas besser zu<br />
meistern. Nach dem Einzug der verschiedenen<br />
Fahnendelegationen eröffnete der Chor den Gottesdienst<br />
mit dem Lied „Everytime i feel the spirit“.<br />
Der Funke sprang förmlich auf die Gottesdienstbesucher<br />
über, die ihre Empfindung mit<br />
<strong>ein</strong>em spontanen Applaus quittierten. Verschiedene<br />
Personen, die <strong>ein</strong>en religiösen Beruf ausüben,<br />
sprachen über ihre Berufung. So auch die<br />
Ingenbohler Kreuzschwester Annalis Annalis St<strong>ein</strong>er St<strong>ein</strong>er. St<strong>ein</strong>er St<strong>ein</strong>er Mit<br />
viel Humor verstand sie es über ihre Berufung<br />
zur Ordensschwester zu sprechen. Im Paulusquartier<br />
kennt man Annalis St<strong>ein</strong>er. Während 32<br />
Jahren leitete sie nämlich den Pfarreikindergarten,<br />
und in den letzten Jahren – bereits in Pension<br />
– führte sie mit Engagement und Freude den<br />
Kl<strong>ein</strong>kindergarten für Fremdsprachige. Heute<br />
darf es die 73-jährige Annalies St<strong>ein</strong>er etwas ruhiger<br />
nehmen. Die Gospels des St<strong>ein</strong>hof-Chors<br />
kamen bei den Gottesdienstbesuchern gut an.<br />
Spezielle Freude hatten sie an den beiden Liedern<br />
„Give thanks“ und „Oh happy day“ mit den<br />
beiden Solisten Guido Lud Ludin Lud<br />
in in und Beat Beat Marti. Marti<br />
Viele<br />
Persönlichkeiten wohnten dem Gottesdienst<br />
bei. So aus Deutschland extra hergereist kam der<br />
Minister Dr. Dr. Rainer Rainer Eppelmann Eppelmann, Eppelmann<br />
Präsident der<br />
Enquete-Kommission für die Aufarbeitung der<br />
16 St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />
deutschen Geschichte, Regierungsrat Toni<br />
Schwingru Schwingruber<br />
Schwingru Schwingruber<br />
ber und der gesamte Stiftungsrat der<br />
Philipp Neri-Stiftung. Pfarrer Ernst Heller gab<br />
dem Chor das schönste Kompliment ab. Er sagte<br />
nämlich: „Aufrichtigen Dank für den glänzenden<br />
Auftritt. Ich bekam sehr viel Lob im In- und Ausland.<br />
Ihr ward echte Goldschätze! Vieles konntet<br />
Ihr bewegen als Botschafter der Freude“. Nach<br />
so viel Lob wäre es ja nicht verwunderlich, wenn<br />
Franco Franco Franco Knie Knie, Knie der mit s<strong>ein</strong>er Frau Claudia Claudia Claudia und ihren<br />
Eltern aus Trento im Zirkusoval sass, nächstens<br />
den St<strong>ein</strong>hof kontaktierte zwecks Einbau<br />
des Chors ins nächste Zirkusprogramm. Mal sehen!<br />
Paul Otte, Heimleiter<br />
Chorreise Chorreise des des St<strong>ein</strong>hofchores St<strong>ein</strong>hofchores nach<br />
nach<br />
Trier Trier 19. 19.-21.05.2006<br />
19. 21.05.2006<br />
Die diesjährige Chorreise führte uns zur ältesten<br />
Stadt Deutschlands, nämlich Trier. Dort steht<br />
auch das Mutterhaus des Ordens der Barmherzigen<br />
Brüder von Maria Hilf. So fanden sich am<br />
Freitag um 06.45h beim Eichhof 41 gut gelaunte<br />
Sängerinnen (28) und Sänger (14) sowie 3 Alphörner<br />
zur Abfahrt <strong>ein</strong>. Eigentlich war mit Petrus,<br />
nach dem Motto, wenn Engel reisen, schö-<br />
Blick auf den Dom von Trier
nes Wetter abgemacht. Aber irgendwie muss<br />
dies von ihm missverstanden worden s<strong>ein</strong>. Petrus<br />
drehte nämlich den Wasserhahn auf, und<br />
Wind- und Regenböen waren unsere ständigen<br />
Begleiter. Bei unserem ersten Halt in Pratteln<br />
hatten wir b<strong>ein</strong>ahe auch schon den ersten Personenverlust<br />
zu melden. Zwei Chormitglieder<br />
suchten auf dem entgegengesetzten Parkplatz<br />
unseren Reisebus.<br />
<strong>Unser</strong> Weg führte uns auf der französischen Autobahn<br />
zu unserem ersten Ziel nach Metz. Zum<br />
Pflichtprogramm gehörte die Besichtigung des<br />
Auch das das gibt es es in in Trier zu zu bewundern. Eine Reise die sich lohnt<br />
Stephansdomes, <strong>ein</strong>er der grössten und höchsten<br />
Kathedralen Europas. Die Tore und Aussenseiten<br />
waren von Hunderten<br />
Skulpturen und St<strong>ein</strong>hauerarbeiten<br />
aus dem 12. bis 19.<br />
Jahrhundert verziert. In unendlich<br />
farbigen Tönen erstrahlten<br />
die Glasfenster mit<br />
<strong>ein</strong>er Gesamtoberfläche von<br />
6500m. Dies ist die grösste<br />
Glasfensterfläche Europas, welche<br />
im Mittelalter gebaut wurde.<br />
Zudem ergänzte auch<br />
Chagall <strong>ein</strong>ige Fenster, welche<br />
im Zweiten Weltkrieg zerstört<br />
wurden. Nach <strong>ein</strong>em kl<strong>ein</strong>en<br />
Stadtbummel und dem Besuch<br />
in <strong>ein</strong>em typischen französichen<br />
Lokal fuhren wir gestärkt<br />
um 15.00h in Richtung Trier<br />
weiter. Schon bald erblickten<br />
wir die ersten Rebberge, welche<br />
sich zu beiden Seiten der<br />
Mosel entlang der Abhänge erstreckten. Pünktlich<br />
um 17.00h trafen wir im Gästehaus der Klinik<br />
der Barmherzigen Brüder <strong>ein</strong>. Ein kl<strong>ein</strong>er<br />
Rundgang mit Bruder Raphael Raphael<br />
durch die riesigen<br />
Gebäude und <strong>ein</strong> anschliessender kl<strong>ein</strong>er Stadtrundgang<br />
endete dank dem „herrlichen“ Wetter,<br />
zielsicher in <strong>ein</strong>em W<strong>ein</strong>keller. <strong>Unser</strong> Motto<br />
lautete dieses Mal: lieber von innen als von aussen<br />
nass! Auch die alten Römer wussten schon<br />
den W<strong>ein</strong> zu schätzen, und so liessen auch wir<br />
uns nicht lumpen. Der Moselw<strong>ein</strong> löste doch<br />
sehr schnell die Zungen, sodass auch die anderen<br />
Gäste im Restaurant in den Genuss unseres<br />
Chorkönnens kamen.<br />
Nach <strong>ein</strong>er seligen Nachtruhe trafen wir uns alle,<br />
frischgestärkt durch <strong>ein</strong> reichhaltiges Frühstücksbuffet,<br />
zu <strong>ein</strong>em Stadtrundgang. Trier liegt an <strong>ein</strong>em<br />
europäisch wichtigen Verkehrsknotenpunkt,<br />
weshalb schon Kaiser Augustus im Jahr 16 vor<br />
Christus den Grundst<strong>ein</strong> zur Stadt Trier legte. Es<br />
entstanden zahlreiche römische Bauten, welche<br />
bei der Christianisierung teilweise zu Kirchen<br />
und Kapellen umfunktioniert wurden. Ebenso<br />
diente die 6,5 km lange Stadtmauer der Römer<br />
den Leuten im Mittelalter zum Häuserbau. Die<br />
berühmte Porta Nigra ist das grösste noch erhaltene<br />
Stadttor diesseits der Alpen, gebaut im 2.<br />
Jahrhundert nach Christus durch die Römer. Mit<br />
tonnenschweren Quadern, ohne Mörtel, verbunden<br />
mit Eisen, im Sandst<strong>ein</strong> mit Blei <strong>ein</strong>gebettet,<br />
wurde dieses grandiose Bauwerk errichtet.<br />
Dank dem Handel und dem Bischofssitz mit<br />
s<strong>ein</strong>en Kirchen und Klöstern, erblühte die Stadt.<br />
Schloss Schloss Schwetzingen <strong>ein</strong>e <strong>ein</strong>e echte echte Alernative zu Schloss zu Schloss Schönbrunn<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06 17
Die vielen gut erhaltenen Fachwerk- und St<strong>ein</strong>häuser<br />
zeugen heute noch davon. Man nannte<br />
Trier nicht umsonst Weltstadt der Antike. In den<br />
letzten dreihundert Jahren wurde Trier zwischen<br />
Deutschland und Frankreich immer wieder zum<br />
Zankapfel. Leider wurde Trier im Zweiten Weltkrieg<br />
bis zu 60% zerstört. <strong>Unser</strong>e hochinteressante<br />
Führung endete beim Dom. Er entstand<br />
aus <strong>ein</strong>er Doppelkirchenanlage aus dem 4. Jahrhundert.<br />
Brände, kriegerische Zerstörungen ergaben<br />
im Verlaufe der Jahrhunderte die verschiedenen<br />
Neubauten und Erweiterungen mit<br />
unglaublich grossen Hallen und Säulen. Zudem<br />
sorgte der „Heilige Rock“, welcher nur alle paar<br />
Jahrzehnte den Pilgern gezeigt wird, für weitere<br />
Besucherströme.<br />
Am Nachmittag stand <strong>ein</strong>e <strong>ein</strong>stündige Schiffahrt<br />
auf der Mosel auf dem Programm. Die schöne<br />
Brücke, deren Pfeiler noch aus der Zeit der Römer<br />
stammen, konnte man kaum wahrnehmen,<br />
denn Petrus hatte wieder <strong>ein</strong>e s<strong>ein</strong>er Schleusen<br />
geöffnet . Dem Wetter trotzend, spielten unsere<br />
3 Alphornbläser Marcel Marcel Stirnimann, Stirnimann<br />
Stirnimann Matthäus<br />
Brefin Brefin und René Buob, Buob<br />
im Windschatten der Kapitänsbrücke<br />
<strong>ein</strong> Ständchen.<br />
Matthäus Brefin Brefin und und René René Buob Buob am am Alphorn<br />
<strong>Wir</strong> alle fieberten dem eigentlichen Höhepunkt<br />
unserer Reise entgegen. Um 17.00h durften wir<br />
den Gottesdienst in der spätbarocken Kirche St.<br />
Paulin mit unseren Gospelsongs verschönern.<br />
Völlig überraschend war auch für uns, dass während<br />
des Gottesdienstes <strong>ein</strong>e Goldene Hochzeit<br />
gefeiert wurde. Sehr feierlich war denn auch der<br />
18 St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />
Auftritt unserer Alphornbläser, deren Stücke <strong>ein</strong>fühlsam<br />
durch die Orgel begleitet wurden. Für<br />
die vielen Kirchenbesucher wird dies in <strong>ein</strong>maliger<br />
Erinnerung bleiben, das zeigte der starke<br />
Applaus sowie die anschliessenden persönlichen<br />
Fragen und Gespräche. Natürlich gab es auch<br />
noch <strong>ein</strong>e Zugabe.<br />
Singen und Musizieren machen auch hungrig.<br />
Mit dem Bus fuhren wir nach Trittenheim. Dort,<br />
wo die Mosel <strong>ein</strong>e ihrer schönsten Schleifen<br />
zieht, liegt hoch über den W<strong>ein</strong>bergen das Hotel<br />
Zummethof, wo <strong>ein</strong> wunderbares Menü auf uns<br />
wartete. Der Moselw<strong>ein</strong> musste sich auch nicht<br />
allzu lange gedulden, bis er von uns gekostet<br />
wurde. In geselliger Runde wurden all die schönen<br />
Erlebnisse aufgefrischt. Es wurde gelacht,<br />
und verschiedene Lieder erheiterten unsere Gemüter.<br />
Sogar verstärkt durch <strong>ein</strong>en ebenfalls als<br />
Gast anwesenden Kammersänger, welcher sich<br />
an unserem Dialektgesang erfreute. Zum Abschluss<br />
dankten wir dem Personal mit dem Lied<br />
„give thanks“.<br />
Am Sonntag fuhren wir nach dem Frühstück in<br />
Richtung Schwetzingen. Schwetzingen ist bekannt<br />
für s<strong>ein</strong> Schloss und den<br />
prächtigen Schlossgarten. In der<br />
heutigen Zeit bringt man auch<br />
sofort den Spargel mit Schwetzingen<br />
in Verbindung. Während<br />
der Fahrt konnte man auf den<br />
Spargelfeldern die mühsame<br />
Arbeit des Spargelstechens beobachten.<br />
Etwas weniger mühsam<br />
war für uns <strong>ein</strong>e Führung<br />
durch die herrliche Gartenanlage.<br />
Mit viel Humor und Ironie<br />
versuchte der Führer uns in die<br />
Gedankengänge der Kurfürsten<br />
von der Pfalz im 17. und 18.<br />
Jahrhundert zu versetzen. Zu<br />
denken gab uns, dass diese<br />
Gartenanlagen grösstenteils<br />
durch zweihundertjährige Fronarbeit<br />
der bäuerlichen Bevölkerung<br />
unter den Kurfürsten entstanden<br />
<strong>sind</strong>. Da in der Gartenanlage<br />
überall Statuen aus der<br />
griechischen Mythologie auftauchten, wurde für<br />
unsere 3 Alphornbläser der Apollo Tempel ausgewählt,<br />
um dem staunenden Parkpublikum mit<br />
wunderschönen Klängen <strong>ein</strong>en Gruss aus der<br />
Schweiz zu überbringen.
Fast Fast wie wie <strong>ein</strong>e Liebesbekundung: Julia Galindo und und Guido Ludin<br />
Bevor es wieder hiess „istiige, abfahre“ stärkten<br />
wir uns dieses Mal in <strong>ein</strong>em Brauhaus mit Wänden<br />
voller Malereien rund ums Bier und <strong>ein</strong>em<br />
kl<strong>ein</strong>en Wandspruch zum Schmunzeln:<br />
„Trinken ist <strong>ein</strong> Laster<br />
Ist das klar Herr Paster<br />
Alles klar Herr Kardinal<br />
Dasselbe bitte noch <strong>ein</strong>mal“<br />
Mit Tüten voller Spargeln fuhren wir auf der Autobahn<br />
über Basel nach Luzern. <strong>Unser</strong> Chormitglied<br />
Marcel Stirnimann hatte noch <strong>ein</strong> Überraschungsquiz<br />
ausgearbeitet. Wer hatte nun bei all<br />
den Führungen und Besichtigungen gut aufgepasst?<br />
Ging es doch darum, mit dem 1. Preis <strong>ein</strong>e<br />
Reise nach Bora Bora zu gewinnen! <strong>Unser</strong><br />
Gewinner Guido Ludin zog aber bescheiden <strong>ein</strong>e<br />
CD vor.<br />
Nun hatte aber Petrus mit uns Erbarmen, und wir<br />
erblickten bei schönstem Sonnensch<strong>ein</strong> die<br />
Schweizer Berge.<br />
An dieser Stelle möchten wir <strong>ein</strong> ganz herzliches<br />
Dankeschön richten an:<br />
Heidi Heidi Otte Otte, Otte welche auf der ganzen Reise unermüdlich<br />
mit Getränken, Kaffee und Kuchen für<br />
unser Wohl sorgte; unseren Chauffeur Urs Reich- Reic<br />
h<br />
lin lin für s<strong>ein</strong>e ausgezeichnete und umsichtige<br />
Fahrweise; der Leiterin des Gästehauses in Trier,<br />
für die vorzügliche Gastfreundschaft.<br />
Werner Theiler sorgt stets für gute Unterhaltung<br />
Brigitte Schweickert und Mathäus Brefin, Chormitglieder<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06 19
Das Das Gedicht<br />
Gedicht<br />
20<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />
Es ist ganz gut<br />
wenn wir ab und zu<br />
aus dem Schritt geraten<br />
vielleicht nehmen wir dann<br />
<strong>ein</strong>e andere Gangart an<br />
Anke Anke Anke Anke Maggauer Maggauer----Kirsche, Maggauer Maggauer Kirsche, Kirsche, Kirsche, Betagte Betagtennnnbet<br />
Betagte Betagte bet betreuerin betreuerin<br />
reuerin<br />
reuerin
Was Was Sie Sie und und uns uns bbewegt<br />
b wegt<br />
Seelsorge Seelsorge im im <strong>Pflegeheim</strong><br />
<strong>Pflegeheim</strong><br />
Adam Maderski, der stille Geniesser<br />
Kürzlich begegnete ich <strong>ein</strong>er mir seit langem bekannten<br />
Frau. Sie fragte mich nebenbei: „Was<br />
tust du eigentlich die ganze Zeit?“ Ich antwortete<br />
ihr, dass ich weiterhin in <strong>ein</strong>em <strong>Pflegeheim</strong> als<br />
Seelsorgerin arbeite. „Aha, etwas Unterhaltung<br />
tut den alten Menschen ja gut“, m<strong>ein</strong>te sie darauf.<br />
Ich war seltsam überrascht über ihr Verständnis<br />
von Seelsorge, und es löste fragendes<br />
Erstaunen aus in mir. Ich schwieg und nahm<br />
Unwissenheit wahr der Seelsorge, und noch viel<br />
mehr dem älter und alt werdenden Menschen<br />
gegenüber. „Wenn man sich fragt: Worauf<br />
kommt es im Leben an, was zählt, was ist mir<br />
wichtig, besteht <strong>ein</strong> wesentlicher Teil darin, die<br />
Verletzlichkeit und Endlichkeit des Lebens, den<br />
Tod nicht aus den Augen zu verlieren,“ schrieb<br />
m<strong>ein</strong> früherer Lehrer, als er sich Gedanken über<br />
den betagten Menschen machte. Wieder stellte<br />
sich mir die Frage: „Was ist Aufgabe und Auftrag<br />
der Seelsorge?“ Ich erinnere mich an die intensive<br />
Aus<strong>ein</strong>andersetzung mit dem Thema „Seelsorge“<br />
während m<strong>ein</strong>er Studienzeit. In <strong>ein</strong>er<br />
schriftlichen Arbeit fand ich <strong>ein</strong>ige Definitionen<br />
wieder, die mir auch heute noch wichtig <strong>sind</strong><br />
und bestimmt ihre Gültigkeit haben:<br />
- Seelsorge ist , was Jesus<br />
dem Petrus aufträgt: „Du<br />
aber stärke d<strong>ein</strong>e Brüder<br />
und Schwestern.“ (LK<br />
22.32)<br />
- Seelsorge ist personale<br />
Begegnung und Beziehung<br />
zwischen Menschen<br />
und weist auf die<br />
Begegnung zwischen<br />
GOTT und den Menschen<br />
hin. Seelsorge ist <strong>ein</strong><br />
schöpferisches Geschehen<br />
und stellt sich hin<strong>ein</strong><br />
in das schöpferische<br />
Handeln GOTTES.<br />
- Seelsorge ist Begleitung<br />
des Mitmenschen im<br />
heiklen und mühsamen<br />
Übergang v on heute<br />
nach morgen; diese Begleitung<br />
findet ihren Auftrag<br />
im Evangelium.<br />
- Seelsorge gehört wesentlich zu den Lebensvorzügen<br />
der Kirche. Mit Seelsorge<br />
m<strong>ein</strong>en wir den Beistand, die Begleitung<br />
des <strong>ein</strong>zelnen Menschen in s<strong>ein</strong>en Lebenskrisen,<br />
insbesondere in körperlicher<br />
und seelischer Krankheit, im Sterben, in<br />
der Trauer, bei schweren Verlusten wie<br />
im Todesfall, Beziehungskrisen, Arbeitslosigkeit,<br />
etc.<br />
- Seelsorge bedeutet Hilfe zur Lebensbewältigung<br />
auf der Grundlage biblischer<br />
Aussagen.<br />
Überdenke ich all diese Definitionen im Herzen,<br />
erschrecke ich zuerst <strong>ein</strong>mal über die enormen<br />
Anforderungen, die an mich als Seelsorgerin gestellt<br />
werden:<br />
- Transparent s<strong>ein</strong> auf GOTT und den Menschen<br />
hin;<br />
- Die Güte und Sorge GOTTES sichtbar<br />
machen;<br />
- Glaubens- und Hoffnungsträgerin s<strong>ein</strong>;<br />
um nur <strong>ein</strong>ige zu nennen.<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 05 21
Dies kann nur <strong>ein</strong> Mensch, der um s<strong>ein</strong>e eigenen<br />
Grenzen und Schattenseiten weiss, sich damit<br />
aus<strong>ein</strong>andersetzt und sich dazu selbst die Kraft<br />
holt aus der tiefen Beziehung zu GOTT, der uns<br />
Menschen liebender Vater und sorgende Mutter<br />
ist, so wie Jesus es vorgelebt hat, wenn er zu<br />
diesem GOTT betete:“ Abba, lieber Vater.“<br />
Abschiedlich Abschiedlich leben leben – wachsen wachsen <strong>ein</strong> <strong>ein</strong> LLe<br />
L e<br />
ben ben lang lang lang – Leben bis bis zzuletzt<br />
z letzt letzt<br />
Den Lebenssituation des Abschieds begegnen<br />
wir als Seelsorgende tagtäglich in unserer Arbeit.<br />
„Worauf kommt es im Leben an, was zählt,<br />
was ist wirklich?“ Nehme ich m<strong>ein</strong>e Aufgabe<br />
und m<strong>ein</strong>en Auftrag ernst, dann weiss und spüre<br />
ich sehr wohl, dass Seelsorge weit mehr ist als<br />
„Unterhaltung“ und dies erst recht in <strong>ein</strong>em<br />
<strong>Pflegeheim</strong>. Wie viele Abschiede haben doch<br />
die meisten Menschen, die hier wohnen, schon<br />
erlebt und durchlitten. Ganz viele haben mehr<br />
Freundinnen und Freunde im Himmel als auf dieser<br />
Erde. Dazu kommt, dass die meisten<br />
schmerzlich Abschied nehmen müssen von<br />
menschlichen Funktionen, die für uns so selbstverständlich<br />
<strong>sind</strong>: das Auge wird schwächer, das<br />
Ohr versucht of vergebens das Gesprochene zu<br />
hören und zu verstehen, die Füsse suchen nach<br />
Halt und der Stock wird zum ständigen Begleiter,<br />
das Gedächtnis – ja, man versucht die Lücken<br />
zu bemänteln, wenn Erinnerungen nicht<br />
mehr abrufbar <strong>sind</strong>.<br />
Gerade in diesen schwierigen, von Abschied<br />
geprägten Lebenssituationen, weiss die palliative<br />
Betreuung um die spirituelle Dimension und<br />
die Suche nach dem Lebenssinn und dem Lebensziel.<br />
Diese Art der Pflege erschliesst Quellen,<br />
die imstande <strong>sind</strong>, der Sinnsuche Nahrung<br />
zu geben. „Die Suche nach diesem Sinn des Lebens<br />
ist den Menschen behilflich, ihr Leben zu<br />
bejahen, Ereignisse ihres Lebens in <strong>ein</strong>en inneren<br />
Zusammenhang zu bringen, Hoffnung zu spüren<br />
und damit auch das Annehmen von Grenzsituationen<br />
wie schweres Leiden und Sterben zu erleichtern,“<br />
schreibt Regula Schmitt-Mannhart in<br />
<strong>ein</strong>em Artikel zum Thema: Wenn nichts mehr zu<br />
machen ist, ist noch viel zu tun.<br />
In dieser Dimension bewegen sich auch die<br />
Seelsorgenden. <strong>Wir</strong> möchten die Menschen in<br />
diesen Lebenssituationen begleiten auf der Suche<br />
nach dem, was für sie wesentlich und sinnstiftend<br />
ist und ihre Hoffnung stärkt. Immer wieder<br />
geht es da um letzte Fragen: Gibt es wirklich<br />
22 St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />
<strong>ein</strong>en gütigen Gott? Wie ist es mit <strong>ein</strong>em Leben<br />
nach dem Tod? Ich habe Angst vor dem Sterben,<br />
dem Leiden, wie wird das wohl s<strong>ein</strong>? Habe<br />
ich die notwendige Kraft für das auf mich Zukommende?<br />
Als christliche Seelsorgende möchten<br />
wir den Überzeugungen der Menschen,<br />
gleich welcher Religion sie zugehörig <strong>sind</strong>, Achtung<br />
und Würde entgegen bringen. Es braucht<br />
<strong>ein</strong> f<strong>ein</strong>es Gespür, um ihre Suche nach dem Wesentlichen<br />
wahrzunehmen und ihre tiefen, inneren<br />
Werte – gem<strong>ein</strong>t ist fast immer der begleitende<br />
GOTT – wieder neu entdecken zu helfen.<br />
Der evangelische Theologe Kurt Marti hat <strong>ein</strong>mal<br />
<strong>ein</strong> Gedicht geschrieben, das für mich sehr <strong>ein</strong>drücklich<br />
die Gegenwart Gottes in uns aussagt:<br />
höhle<br />
dunkel leuchtende höhle<br />
wo wir<br />
wärme suchen und zuflucht<br />
bei feuer und freunden<br />
schöne höhle du gott<br />
in der wir immer schon gingen<br />
und wussten es nicht.<br />
Es ist die aufregende Aufgabe der christlichen<br />
Seelsorge, dem Menschen zu helfen, diese<br />
„schöne höhle“ wieder ins Licht zu rücken und<br />
den gütigen Gott zu finden, der uns in s<strong>ein</strong>e Nähe<br />
ruft, der uns sagt:“ lernt von mir, denn ich<br />
sanftmütig und demütig von Herzen.“ (Mt 11.29)<br />
Dies geschieht durch unser Das<strong>ein</strong>, durch Gespräche,<br />
Gebete, Rituale; mit-durchhaltend, da<br />
wo Menschen haltlos werden, hoffend, da wo<br />
die Hoffnung zu wanken beginnt, stärkend, da<br />
wo Zweifel überhand nehmen; letztlich „die Güte<br />
und Sorge Gottes sichtbar machen.“<br />
Die Seelsorgenden in <strong>ein</strong>em <strong>Pflegeheim</strong> sollen<br />
ebenso <strong>ein</strong> waches Auge haben für die Angehörigen<br />
der Bewohnerinnen und Bewohner. Sie erleben<br />
ganz persönlich, was es heisst abschiedlich<br />
zu leben. <strong>Unser</strong>e begleitende und achtsame<br />
Unterstützung kann wohltuend und heilsam s<strong>ein</strong><br />
– soll beitragen zum „Wachsen <strong>ein</strong> Leben lang.“<br />
Ebenso wichtig ist <strong>ein</strong>e f<strong>ein</strong>fühlige Antenne für<br />
das, was Mitarbeitende erleben und erfahren mit<br />
den ihnen anvertrauten Menschen. Täglich nehmen<br />
sie bei ihrer Arbeit Abschied auf ganz verschiedenste<br />
Art und Weise wahr. Mit ihnen auf<br />
dem Weg zu s<strong>ein</strong>: beratend, unterstützend, tröstend,<br />
zuhörend – und oft ganz <strong>ein</strong>fach mittra-
gend im Gebet – gehört zu den Aufgaben der<br />
Seelsorgenden. Das bedeutet für mich, dass ich<br />
immer wieder m<strong>ein</strong>e Arbeit in Frage stelle und<br />
sie reflektiere, wenn notwendig auch in <strong>ein</strong>er<br />
Supervision. Der regelmässige Austausch mit<br />
Kolleginnen und Kollegen lassen mich aufbauende<br />
und intensive Momente erfahren, und das<br />
Mit<strong>ein</strong>ander-Teilen von Sorgen und Freuden lässt<br />
uns gem<strong>ein</strong>sam <strong>ein</strong> Stück echte Kirche leben<br />
und erfahren.<br />
Es geht in unserem Christ- und Kirche-S<strong>ein</strong> wesentlich<br />
darum, den „Armen das Evangelium zu<br />
verkünden“, ihnen also <strong>ein</strong>en befreienden und<br />
heilenden Zuspruch zu bringen in Wort, Tat und<br />
Leben. Es geht zugleich darum, die Armen<br />
selbst als Träger dieses Heilswortes wahrzunehmen,<br />
indem wir uns von ihnen zu unserer eigenen<br />
ganz persönlichen Armut hinführen lassen:<br />
Denn das ist Voraussetzung, dass das befreiende<br />
und heilende <strong>Wir</strong>ken Gottes in uns und unserem<br />
Leben Raum findet.<br />
Paula Rölli, Seelsorgerin im St<strong>ein</strong>hof<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06 23
<strong>Wir</strong> <strong>Wir</strong> als als Gastg Gastgeber Gastg ber<br />
Vino Vino buono, buono, vita vita buona<br />
buona<br />
Rund <strong>ein</strong> Jahr vor der Vierjahreszeiten-Matinée<br />
vom Sonntag, 11. Juni 2006, fragte Dr. Dr. Josef Josef Im- I<br />
I m<br />
bach bach, bach ob der Vortrag eher besinnlicher oder<br />
mehr heiterer Natur s<strong>ein</strong> soll. Er selber tendiere<br />
im Juni eher auf Heiterkeit und könnte sich als<br />
Thema etwa vorstellen: „Was Päpsten und Prälaten<br />
schmeckte, kann auch uns nicht schaden!“.<br />
Und der Referent versprach nicht zu viel. Die un-<br />
Dr. Dr. Josef Imbach bei bei den letzten Vorbereitungen für die Matinée<br />
zähligen Besucherinnen und Besucher wurden<br />
mit <strong>ein</strong>em witzigen, interessanten und rhetorisch<br />
auf hohem Niveau stehenden Vortrag überrascht.<br />
Dabei verriet er, dass er beim Kochen<br />
nicht nur an den Genuss, sondern auch an die<br />
Gesundheit denke. Doch wenn er <strong>ein</strong> Kochbuch<br />
schreibe, sei das nun <strong>ein</strong>mal k<strong>ein</strong>e Heilfastenfi-<br />
24 St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />
bel, abgesehen davon, dass man sich an der<br />
„gesunden“ Kost auch krank essen kann. So<br />
führte er aus, dass man ja nicht gleich dermassen<br />
übertreiben müsse, wie <strong>ein</strong>st der Klerus im<br />
England des 16. Jahrhunderts, als der Primas Primas von<br />
Canterbury Canterbury sich genötigt sah, s<strong>ein</strong>en erzbischöf-<br />
lichen Kollegen nicht mehr als sechs Fleischgerichte<br />
und vier Beilagen pro Mahlzeit zu gestatten.<br />
Für gewöhnliche Bischöfe waren gerade<br />
noch fünf Fleischgänge und drei Nebengerichte<br />
vorgesehen.<br />
Interessant waren auch s<strong>ein</strong>e Ausführungen über<br />
Bischof Johann Johann de de Fuk Fuk<br />
aus Bayern. „Im Jahre<br />
1111, das Datum ist leicht zu merken“, führte er<br />
aus, „machte sich der bayrische Bischof Johann<br />
de Fuk auf die Socken; er wollte dem Papst in<br />
Rom <strong>ein</strong>en Besuch abstatten. Da besagter Prälat<br />
<strong>ein</strong>en guten Tropfen durchaus zu schätzen wusste,<br />
schickte er s<strong>ein</strong>en Diener Martin voraus mit<br />
der Anweisung, sich in den Ortschaften längs<br />
des Weges zu erkundigen, in welcher Herberge<br />
der beste W<strong>ein</strong> ausgeschenkt werde. Wo dies<br />
zutraf, musste der Diener jeweils das lat<strong>ein</strong>ische<br />
Hilfsverb Est (hier ist’s, oder: hier gibt’s ihn) gut<br />
sichtbar auf den Türpfosten malen. Wenn der Bischof<br />
dann im Städtchen <strong>ein</strong>traf, sah er sich um.<br />
Wo <strong>ein</strong> Est hingepinselt war, nahm er Quartier.<br />
In Montefiascone nun, s<strong>ein</strong>e Exzellenz traute ihren<br />
Augen nicht, prangte am Torflügel <strong>ein</strong>er<br />
Herberge die Inschrift Est Est Est!!! Nach heutigen<br />
Kriterien <strong>sind</strong> das drei Sterne. Der Rest ist<br />
schnell erzählt. Johann de Fuk fand, dass s<strong>ein</strong><br />
Diener Recht habe. Er fand den W<strong>ein</strong> ausgezeichnet.<br />
Und fand deshalb den Tod.<br />
Wenn Sie’s mir nicht glauben, m<strong>ein</strong>e sehr verehrten<br />
Damen und Herren, können Sie ja selber<br />
<strong>ein</strong>mal nach Montefiascone fahren, um die Sache<br />
zu überprüfen. Zuerst werden Sie wahrsch<strong>ein</strong>lich<br />
von dem sagenhaften W<strong>ein</strong> kosten wollen. Verlangen<br />
sie in der erstbesten Trattoria <strong>ein</strong>fach <strong>ein</strong>e<br />
Flasche Est Est Est. Auf dem Etikett steht außerdem:<br />
Il vino del vescovo. Welcher Bischof gem<strong>ein</strong>t<br />
ist, wissen Sie nun. Aber mit Verlaub, ahmen<br />
Sie s<strong>ein</strong> Beispiel nicht nach, sondern halten<br />
Sie Maß! Wahrsch<strong>ein</strong>lich wollen Sie ja der romanischen<br />
Kirche S. Flaviano in Montefiascone in<br />
noch nüchternem Zustand <strong>ein</strong>en kurzen Besuch<br />
abstatten und <strong>ein</strong> paar Augenblicke vor dem berühmten<br />
Grabst<strong>ein</strong> des Bischofs Johann de Fuk
verweilen (er befindet sich hinten, rechts vom<br />
Eingang). Die Inschrift auf dem Epitaph, das s<strong>ein</strong><br />
treuer Diener dem Bischof zur immer währenden<br />
Erinnerung und uns zur lebenslänglichen<br />
Lehre gestiftet hat, können Sie leicht entziffern:<br />
Est Est Est - pr(opter) nim(ium) ‘est’ hic Jo(annes)<br />
De Fuk do(minus) meus mortuus est. Zu<br />
Deutsch: „Est Est Est - wegen zu viel Est (im<br />
Klartext: wegen s<strong>ein</strong>es übermäßigen W<strong>ein</strong>genusses)<br />
ist m<strong>ein</strong> Herr, Johann de Fuk, hier verstorben.“<br />
Dankbar wollen wir s<strong>ein</strong>er gedenken. Letztlich<br />
ist es ja s<strong>ein</strong> Verdienst, dass wir uns angesichts<br />
dieses ausgezeichneten W<strong>ein</strong>es (er ist auch hier<br />
in jeder besseren W<strong>ein</strong>handlung zu beziehen;<br />
aber, bitte, wählen Sie nicht die liebliche, sondern<br />
die trockene Variante!) unserer Grenzen erinnern;<br />
wir wollen ja nicht, dass unsere Angehörigen<br />
ihre Tränen vor der Zeit vergießen müssen“.<br />
Auch die Tischmanieren kamen im Vortrag von<br />
Dr. Josef Imbach zur Sprache. Er zitierte dabei<br />
aus der Publikation Tischzuchten von Erasmus<br />
von von Rotterdam, Rotterdam, 1511, der zum diesem Thema<br />
folgendes schrieb: „Beim Mahl soll man heiter<br />
s<strong>ein</strong>, nicht ausgelassen. Erst wenn man sich gewaschen<br />
hat, setzt man sich zum Essen hin.<br />
Selbstverständlich r<strong>ein</strong>igt man s<strong>ein</strong>e Fingernägel,<br />
kommt nicht als <strong>ein</strong> Schmutzfink und hat vorher<br />
die Toilette benutzt und notfalls noch s<strong>ein</strong>e Bedürfnisse<br />
erledigt. Trägt man <strong>ein</strong> eng geschnürtes<br />
Gewand, ist es ratsam, den Gürtel zu lockern;<br />
denn während des Mahles macht das k<strong>ein</strong>en guten<br />
Eindruck.<br />
Wer auf s<strong>ein</strong>em Stuhl hin und her wackelt<br />
von <strong>ein</strong>em Schenkel auf den andern, erweckt<br />
den Eindruck, als furze er gerade<br />
oder versuche <strong>ein</strong>en loszuwerden. Man sitze<br />
also ruhig und aufrecht. Bekleckerte Finger<br />
abzulecken oder am Rock abzustreifen,<br />
ist <strong>ein</strong>s wie das andere ungehörig. Man<br />
macht das vielmehr mit der Serviette oder<br />
<strong>ein</strong>em besonderen Handtuch. Ganze Bissen<br />
verschlingen nur Störche und Possenreißer.<br />
Was angereicht wird, soll man mit drei Fingern<br />
oder <strong>ein</strong>er Brotscheibe entgegennehmen.<br />
Nur Leckermäuler m<strong>ein</strong>en alles, was ihre<br />
Zunge reizt, abnagen zu müssen. Es gehört<br />
sich nicht, <strong>ein</strong>em anderen anzubieten, was<br />
du schon halb abgenagt hast. Bäurisch ist es<br />
auch, angeknabbertes Brot noch <strong>ein</strong>mal in<br />
die Suppe zu tunken. Ebenso unpassend ist<br />
es, gekautes Brot aus dem Mund zu holen und<br />
auf den Tisch zu legen. Hat man wirklich etwas<br />
im Munde, was sich dann nicht schlucken lässt,<br />
wirft man es unbemerkt irgendwohin. Völlig<br />
ausgekaute Speisen oder abgenagte Knochen,<br />
die <strong>ein</strong>mal auf dem Tisch liegen, darf man nicht<br />
wieder aufnehmen.<br />
Nur Katzen, nicht Menschen, lecken Zucker oder<br />
andere Spuren von Süßigkeit vom Teller oder<br />
von der Platte. Fleisch wird zuerst auf dem Teller<br />
kl<strong>ein</strong> geschnitten, dann gibt man etwas Brot hinzu,<br />
bevor man es isst. Das geschieht nicht etwa<br />
nur, weil es gute Sitte ist, sondern auch, weil es<br />
gesund ist. Manche Leute schlingen mehr, als<br />
dass sie essen, nicht anders, wie man so sagt,<br />
als wenn sie ihre Henkersmahlzeit hätten. Solche<br />
Fresserei findet man nur bei Räubern. Manche<br />
stopfen gleichzeitig so viel in den Mund, dass<br />
ihre Backen auf beiden Seiten wie Schläuche anschwellen.<br />
Wieder andere schmatzen beim Essen<br />
wie die Schw<strong>ein</strong>e. Vor Gier beim Essen<br />
schnaufen manche durch die Nase, als ob sie erstickten.<br />
Es ist weder anständig noch ratsam, mit<br />
vollem Mund zu trinken oder zu reden“. Zur gelungenen<br />
Vierjahreszeiten-Matinée trug natürlich<br />
<strong>ein</strong>mal mehr das Konsort des Luzerner Gambenensembles<br />
bei unter der Leitung von Karl Karl Hahn<br />
Hahn<br />
am Klavier. Weiter gehörten dazu, Hanna Hanna Gut<br />
Gut<br />
Hahn Hahn, Hahn Tenorgambe, Riccarda Burri, Burri<br />
Gitarre, Lena Lena<br />
Lena<br />
Burri, Burri, Violine und Vreny Müller Müller, Müller<br />
Querflöte.<br />
Baden Baden anstelle anstelle von von St<strong>ein</strong>hof St<strong>ein</strong>hof- St<strong>ein</strong>hof<br />
Musikplausch<br />
Musikplausch<br />
Jörg Jörg Bieri, „de „de Seetaler“<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06 25
Jörg Jörg Bieri Bieri als „De Seetaler“ versteht es den Geschmack<br />
der Gäste zu treffen. Er spielte sich<br />
<strong>ein</strong>mal mehr in die Herzen der unzähligen Gäste,<br />
die trotz 30 Grad in den St<strong>ein</strong>hof kamen. Doch<br />
<strong>ein</strong>e Person fehlte am 25. Juni 2006 und dies<br />
trotz Versprechen. Mägy Bieri, Bieri<br />
die Ehefrau des<br />
Musikers, hatte es hoch und heilig versprochen,<br />
ihren Mann an diesem Musikplausch zu begleiten,<br />
um <strong>ein</strong>mal mit eigenen Augen zu sehen,<br />
wie beliebt s<strong>ein</strong>e Musik ist. Etwas deprimiert war<br />
er schon, doch er wusste, dass sie trotzdem <strong>ein</strong>e<br />
gute Tat machte. Sie begleitete nämlich ihre<br />
Tochter Jessica zum Baden. Für <strong>ein</strong>mal sei vergeben<br />
doch <strong>ein</strong> zweites Mal wohl kaum. Schliesslich<br />
wurde extra <strong>ein</strong> Platz in der vordersten Reihe<br />
für sie reserviert. Richtig genoss auch Gertrud<br />
Schmid Schmid die Musik. Sie tanzte fast ununterbrochen<br />
mit der Mitarbeiterin Marina Marina Marina Go Golboska. Go boska.<br />
Doch als dann kurz um 16.00h Alvaro Alvaro Alvaro Texeira Texeira in<br />
den Dienst kam, war Marina Golboska nur noch<br />
zweite Wahl. In gewissen Momenten zieht man<br />
halt doch den Mann als Tanzpartner vor. Trotzdem<br />
verdient Marina Golboska <strong>ein</strong>e Rose für ihr<br />
unermüdliches Tanzen mit Gertrud Schmid.<br />
Gertrud Schmid mit Marina Golboska beim Tanzen<br />
Einsegnung<br />
Einsegnung<br />
Einsegnung<br />
Es gehört zur Tradition der Institution der Barmherzigen<br />
Brüder von Maria-Hilf, dass bei Vollendung<br />
<strong>ein</strong>es Bauwerkes auch um den Segen Gottes<br />
gebeten wird und zwar für die Bewohnerinnen<br />
und Bewohner, aber auch für die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter. So geschah dies am Freitag,<br />
23. Juni 2006, um 16.00h, für die vollendete<br />
Aufstockung des Pflegetraktes Sonnehuus. Im<br />
26 St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />
kl<strong>ein</strong>eren Kreis segnete Bruder Clemens Clemens-Maria<br />
Clemens<br />
Maria<br />
die Abteilung und das Kreuz. Für die musikalische<br />
Umrahmung des Anlasses sorgte der Tenor,<br />
Alois Alois Mosimann, Mosimann, zusammen mit dem Pianisten,<br />
Bruno Bruno Bruno Meier Meier. Meier Es war Labsal pur den Beiden zuzuhören<br />
bei ihrer Interpretation der bekannten<br />
Stücke „Mattinata“, „Ave Maria“ und „Amigos<br />
pares siempre. Eine freudige Überraschung bedeuteten<br />
für Bruder Clemens-Maria die Worte<br />
von Herbert Herbert Mäder. Mäder<br />
Mäder Er schenkte dem St<strong>ein</strong>hof<br />
nämlich kurzerhand das speziell angefertigte<br />
Kreuz. <strong>Wir</strong>ft man <strong>ein</strong>en Blick zurück, fällt auf,<br />
dass am 17. August 2001 die Eingabefrist für<br />
den Architekturwettbewerb ablief, am 26. September<br />
2001 der Entscheid fiel, welcher Vorschlag<br />
realisiert werden soll und dann erst Mitte<br />
Mai 2005 mit dem Bau begonnen werden konnte.<br />
Insgesamt brauchte dieses Projekt bis zur<br />
Vollendung im Mai 2006 fünf Jahre Zeit. Der Bau<br />
all<strong>ein</strong> nur gerade <strong>ein</strong> Jahr, das ganze Bewilligungs-<br />
und Prozessverfahren aber vier Jahre.<br />
7. 7. Schloss Schloss-Serenade<br />
Schloss Schloss Serenade<br />
Die Sieben soll bekanntlich <strong>ein</strong>e Glückszahl s<strong>ein</strong>.<br />
Und so ganz Unrecht haben diejenigen wohl<br />
nicht, die das behaupten. Am 1. Juli 2007 fand<br />
die Schloss-Serenade zum 7. Mal statt, und jedes<br />
Mal konnte sie im Freien stattfinden. Dieses<br />
Jahr zwar in Konkurrenz zum Luzerner Altstadtfest<br />
und zur Fussball-Weltmeisterschaft in<br />
Deutschland. Doch irgendwie konnten diese<br />
Veranstaltungen dem Publikumsaufmarsch nichts<br />
anhaben. Einmal mehr stellte Hans Blender <strong>ein</strong><br />
wunderschönes Konzert zusammen. Werke von<br />
Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Michael<br />
Haydn, Karl Stamitz, Derek Bourgeois und Jonathan<br />
FeBland kamen zur Aufführung. Nicht genug<br />
damit: Es gab noch <strong>ein</strong>e eigentliche Uraufführung.<br />
Die Stücke von Jonathan FeBland wurden<br />
nämlich weltweit das erste Mal im St<strong>ein</strong>hof<br />
aufgeführt. Das Quintett liess die Gäste bei ihrer<br />
Musik <strong>ein</strong>mal mehr träumen. Der Wind wehte<br />
leicht durch die Blätter des Tulpenbaums als<br />
Hans Hans Hans Blender Blender, Blender Horn; Walter Walter Achermann, Achermann<br />
Klarinette;<br />
Katharina Katharina Egli Egli, Egli<br />
Flöte; Willi Willi Röösli, Röösli<br />
Oboe<br />
und Beat Beat Hunkeler, Hunkeler<br />
Hunkeler Fagott zu spielen begannen.<br />
Es bleibt nur zu hoffen, dass die Tradition dieser<br />
Serenade mit dem Reicha-Quintett Luzern noch<br />
lange währt. Dieses Konzert hat Stil, Klasse,<br />
Ambiance und <strong>ein</strong>e ganz spezielle Ausstrahlung.<br />
Ein grosses Kompliment an alle fünf Musiker.<br />
Zum Schluss wurde durch Hans Blender die Flötistin,<br />
Katharina Egli aus dem Ensemble verab-
schiedet. Sie gehörte mehrere Jahre dem Quintett<br />
an und verfolgt nun neue Wege. Dazu<br />
wünscht ihr auch der St<strong>ein</strong>hof alles Gute, Erfolg<br />
und Wohlergehen.<br />
Gerbischottisch Gerbischottisch und und Malanse Malanserchilbi<br />
Malanse Malanse chilbi<br />
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamme: Vater und Sohn Theiler<br />
Der Monat Juli war bekanntlich <strong>ein</strong> Hitzemonat.<br />
Und so war es weiter nicht erstaunlich, dass<br />
auch am Sonntag, 30. Juli 2006, die Sonne<br />
schien und es rund 30 Grad warm war. Ab und<br />
zu frischte noch etwas Wind auf, was die äusseren<br />
Bedingungen als recht angenehm ersch<strong>ein</strong>en<br />
liessen. Volksmusik vom F<strong>ein</strong>sten war angesagt.<br />
Zum ersten Mal im Rahmen des St<strong>ein</strong>hof-<br />
Musikplauschs spielte das Akkordeon-Duo Simon<br />
und Röbi, Simon Simon Haller Hal<br />
Haller<br />
ler und Röbi Röbi Theiler.<br />
Begleitet wurden die Zwei am Bass von Dani<br />
Bucher Bucher und am Klavier von Urs Renggli. Renggli<br />
Sie liessen<br />
es sich nicht nehmen, den Nachmittag<br />
gleich mit zwei Eigenkompositionen von Simon<br />
Haller zu beginnen, nämlich mit dem „Gerbischottisch<br />
und der „Malanserchilbi“. Es sollten<br />
im Verlaufe des Nachmittages nicht die letzten<br />
Eigenkompositionen s<strong>ein</strong>. Oft wird behauptet,<br />
die Schweizer Volksmusik sei über kurz oder<br />
lang am aussterben. Der lebende Beweis, dass<br />
dem nicht so ist, bildeten die vier jungen Musiker.<br />
Drei davon, nämlich Simon Haller, Röbi<br />
Theiler und Urs Renggli, <strong>sind</strong> sogar im Vorstand<br />
des Verbandes Schweizer Voksmusik. Sie gelten<br />
als wahre „Shooting-Stars“ in der Volksmusikszene.<br />
Dieser M<strong>ein</strong>ung ist auch Trudi AArnet,<br />
A<br />
net, die<br />
das hier Gespielte sogar als erste Sahne<br />
bezeichnet. Bekräftigt wird diese Aussage<br />
noch durch Maria AArnet<br />
A<br />
net net. net Sie kennt die Szene<br />
durch und durch. Schliesslich war ihr<br />
Mann <strong>ein</strong>st selber aktiver Jodler und Ehrenmitglied<br />
des Eidg. Jodlerverbandes. Bekanntlich<br />
fällt der Apfel nicht weit vom<br />
Stamme. So ist ihr Sohn Fritz Arnet ebenfalls<br />
aktiver Jodler und Ehrenpräsident des<br />
Verbandes Schweizer Volksmusik. Doch an<br />
diesem Sonntag glänzte er mit Abwesenheit.<br />
Er war in den Ferien in Spanien. Hohen<br />
Besuch empfing an diesem Sonntag<br />
Marianne Marianne Borer Borer. Borer K<strong>ein</strong>e Geringere als ihr<br />
Grosskind Kathrin Kathrin Christof. Christof<br />
Christof Begleitet von<br />
ihrem Freund Simon Simon Lombris Lombris und unterwegs<br />
mit dem Fahrrad, liess sie es sich<br />
nicht nehmen, ihre Grossmutter auf der<br />
Schweizer Reise höchst persönlich zu besuchen.<br />
Aber auch für Alfred Alfred We Wegmüller We müller war<br />
es <strong>ein</strong> freudiger Tag. Er bekam Besuch von<br />
Ma Markus Ma Ma kus Kadner und Janine Bieri. Bieri<br />
Beide arbeiteten<br />
<strong>ein</strong>st mit ihm im Bürozentrum. Zusammen<br />
mit der Betreuerin der Wohngem<strong>ein</strong>schaft<br />
Bürozentrum, Monika FFischer<br />
F<br />
scher scher, scher<br />
staunten sie nicht schlecht, als sie sahen,<br />
wie sehr es Alfred Wegmüller im St<strong>ein</strong>hof gefiel.<br />
Hin und wieder gab es noch <strong>ein</strong>e Einlage. Dabei<br />
griff sorgar We Werner We ner Theiler Theiler, Theiler der Vater von Röbi,<br />
zum Euphonium und begleitete die vier Musiker<br />
bei den Stücken „Gabriela“, „Schönegg-Marsch“<br />
und „Euse Bernhardiner“ aufs Vorzüglichste.<br />
Nach drei Zugaben verabschiedeten sich die vier<br />
jungen Musiker mit dem Versprechen, das<br />
nächste Jahr wieder zu kommen. Dann kann Simon<br />
Haller obendr<strong>ein</strong> als Sanitärinstallateur<br />
überprüfen, ob s<strong>ein</strong>e im Dachgeschoss vorgenommenen<br />
Installationen noch halten.<br />
Paul Otte, Heimleiter<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06 27
Der Der St<strong>ein</strong>hof St<strong>ein</strong>hof unte unterwegs unte wegs<br />
Schiff Schiff ahoi…<br />
ahoi…<br />
Erlebnisbericht Erlebnisbericht „Gute „Gute Tat“ Tat“ von von von Ba Bal- Ba l<br />
mer mer-Etienne mer Etienne AG LLuzern<br />
L<br />
zern<br />
Claudia Strebel als Lady mit Hut<br />
Blick Blick in den in den in den Car Car mit mit vielen vielen frohgelaunten frohgelaunten Passagieren Passagieren vom vom St<strong>ein</strong>hof<br />
St<strong>ein</strong>hof<br />
28<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />
Peter Bähler mit Rian van de Ven im Car unterwegs<br />
Mit <strong>ein</strong>er glänzenden Idee überraschte die Balmer-Etienne<br />
AG Luzern die Bewohnerinnne und<br />
Bewohner des St<strong>ein</strong>hofs. Sie lud kurzerhand alle<br />
zu <strong>ein</strong>er Schiffahrt auf dem Vierwaldstättersee<br />
<strong>ein</strong>. Dafür kreierten Lucia Lucia Lucia Della Della Negra und Mon Moni- Mon<br />
i<br />
ka ka Röösli Röösli wunderschöne<br />
Einladungen. Bei strahlendem<br />
Sonnensch<strong>ein</strong> und<br />
angenehmen Temperaturen<br />
konnten rund 60 Bewohnerinnen<br />
und Bewohner<br />
sowie <strong>ein</strong>ige Begleitpersonen<br />
des <strong>Pflegeheim</strong>s<br />
St<strong>ein</strong>hof Luzern <strong>ein</strong>e gemütliche<br />
und abwechslungsreiche<br />
Schifffahrt auf<br />
dem Vierwaldstättersee<br />
erleben. Diesen Ausflug<br />
ermöglicht, organisiert<br />
und begleitet haben die<br />
Mitarbeitenden der Abteilung<br />
Interne Dienste der<br />
Balmer-Etienne AG Luzern.<br />
Die Idee war, im<br />
Rahmen <strong>ein</strong>er sozialen Aktion<br />
als "Gute Tat" persönlich<br />
und aktiv etwas beizu-
tragen. Dass "Zeit haben"<br />
und "sich Zeit nehmen" <strong>ein</strong><br />
wichtiger Aspekt im Umgang<br />
mit älteren Menschen<br />
ist, durften wir<br />
schon beim Transport vom<br />
<strong>Pflegeheim</strong> bis zur Schiffsstation<br />
erfahren: Dank tatkräftiger<br />
Unterstützung der<br />
männlichen Balmer-Etienne<br />
Begleiter, gelangten<br />
auch die RollstuhlgängerInnen<br />
wohlbehütet per<br />
Extrabus zur Station. Die<br />
rund dreistündige Schiffsrundfahrt<br />
von Luzern nach<br />
Alpnach und zurück wurde<br />
durch <strong>ein</strong> f<strong>ein</strong>es Mittagessen<br />
und volkstümliche Musik<br />
gekrönt. Sichtlich müde,<br />
doch erfüllt von vielen<br />
Eindrücken erreichten wir<br />
am frühen Nachmittag<br />
wieder unseren Ausgangsort.<br />
Die 13 freiwilligen Begleitpersonen<br />
des Segments<br />
Interne Dienste hatten<br />
nicht nur alle Hände voll zu<br />
tun, sondern waren auch<br />
mental gefordert; ist die<br />
Arbeit mit älteren und zum<br />
Teil betagten Personen<br />
doch sehr ungewohnt im<br />
Vergleich zum "Businessalltag".<br />
Umso mehr hinterlassen<br />
die interessanten Erlebnisberichte<br />
"aus alten<br />
Zeiten" der Teilnehmenden<br />
und die eher ungewohnten<br />
Hilfestellungen (z.B. Mithilfe<br />
beim Essen, körperliche<br />
Kontakte beim Transport)<br />
spezielle Eindrücke bei jedem<br />
Einzelnen von uns,<br />
welche uns noch lange in<br />
Erinnerung bleiben werden.<br />
Monika Antonietty, Leiterin Interne Dienste, Balmer-Etienne<br />
AG, Luzern<br />
Als hätte die Schweizer Volksmusik k<strong>ein</strong>e Zukunft<br />
Annemarie Schmid und Monika Antonietty geniessen die Aussicht<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />
29
3. 3. 3. Reisebericht Reisebericht Adelaide Adelaide bis bis Bri Brisbane Bri Bri bane<br />
Wie doch die Zeit vergeht. Weihnachten liegt<br />
schon lange hinter uns. Doch trotzdem möchten<br />
wir Euch unsere Erlebnisse seit dem letzten Bericht<br />
nicht vorenthalten:<br />
Das Wetter hielt leider nicht über die Festtage<br />
hin an. Es wurde recht frisch, und stürmische<br />
Winde fegten uns um die Ohren. Deshalb haben<br />
wir unser Weihnachtsessen ins Auto verlegt. Um<br />
fast nichts von zu Hause zu versäumen, entschieden<br />
wir uns, <strong>ein</strong> leckeres Fondue Chinoise<br />
zuzubereiten. Ein wenig improvisiert, wurde unser<br />
Fondue-Pfännli mit <strong>ein</strong> paar Teelichtern geheizt.<br />
Das übrig gebliebene Fleisch sowie die<br />
Bouillon ergaben <strong>ein</strong> f<strong>ein</strong>es Süppli für den Weih-<br />
30<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />
Karin, Karin, genannt genannt Jacky Jacky und und Alex<br />
Alex<br />
nachts-Zmittag. Um aber doch etwas Unübliches<br />
zu erleben, gingen wir trotz kühlem Wind und<br />
als <strong>ein</strong>zige „Exoten“ vom Campingplatz im Meer<br />
baden. Die Überwindung am Anfang war gross,<br />
aber wir wurden vom warmen Meerwasser überrascht.<br />
Und so artete unser anfänglich als Fotosession<br />
geplantes Bad in vergnügliches Wellenhüpfen<br />
aus.<br />
Nach den Feiertagen fuhren wir weiter Richtung<br />
Kangaroo Island. Da in Australien inzwischen<br />
auch die Sommerferien begonnen hatten, war<br />
die Fähre, um auf die Insel zu gelangen, für die<br />
nächsten paar Tage ausgebucht. Die <strong>ein</strong>zige<br />
Möglichkeit, mit unserem Auto <strong>ein</strong>en Platz zu<br />
kriegen, war, Standby zu buchen. Das heisst,<br />
falls unverhofft <strong>ein</strong> Platz frei wird, bekommen wir<br />
ihn. Trotz mehreren anderen Wartenden konnten<br />
wir bereits 2 1/2 Stunden später <strong>ein</strong>en Fährenplatz<br />
ergattern. Nach <strong>ein</strong>er weiteren Stunde erreichten<br />
wir dann endlich die Insel. Am darauf<br />
folgenden Morgen besuchten wir den Parndana<br />
Wildlife Park. Neben vielen lustigen und auffälligen<br />
Tieren war der Besuch im Koala Gehege<br />
ganz nahe bei den haarigen Vielschläfern <strong>ein</strong> tierisches<br />
Highlight für uns. Beim Füttern der zahmen<br />
und gefrässigen Känguruhs vergassen wir<br />
die Zeit. Ein plötzlicher Platzregen liess uns zusammen<br />
mit den Hüpfern, <strong>ein</strong>igen Enten und<br />
Schw<strong>ein</strong>en unter <strong>ein</strong> Blechdach fliehen. Doch<br />
das störte weder die Tiere noch uns. <strong>Wir</strong> spielten<br />
mit den Jungtieren und hatten viel Spass dabei.<br />
Weiter ging’s der Küstenstrasse entlang bis zum<br />
Leuchtturm Borda und schliesslich auf <strong>ein</strong>e erfolglose<br />
Suche nach Platypus (im Wasser lebende<br />
„Biber mit Entenschnabel“). Am nächsten<br />
Morgen fuhren wir zu den Touristenattraktionen<br />
der Insel: Admirals Arch mit Besichtigung von<br />
neuseeländischen und australischen Seelöwen.<br />
Die Remarkable Rocks <strong>sind</strong> von der Natur zu<br />
sonderbaren Felsgestalten geformt worden. Auf<br />
dem Rückweg zur Nordost-Seite <strong>sind</strong> wir die<br />
Sanddünen der little Sahara hinaufgeklettert.<br />
Nach drei Tagen auf Kangaroo Island brachte uns<br />
die Fähre schliesslich zurück aufs Festland.<br />
In Portland am Hafen verbrachten wir die letzten<br />
Stunden von 2005. Mit Feuerwerk und Sekt<br />
wurde das neue Jahr <strong>ein</strong>geläutet. Pünktlich auf<br />
2006 hin begann es auch noch zu regnen. So<br />
ging es auch am 1. Tag an der Great Ocean Road<br />
weiter: Der Regen war unser ständiger Begleiter.<br />
Da besichtigten wir halt das „Grotto“ oder die<br />
„London Bridge“ mit unseren Regenmänteln und<br />
hochgekrempelten Hosenb<strong>ein</strong>en. Schliesslich
eschlossen wir, unsere Fahrt abzubrechen und<br />
auf den nächsten Tag zu hoffen. Was letztendlich<br />
auch aufging: Die Sonne zeigte sich wieder. Nun<br />
kamen wir in den Genuss, die Great Ocean<br />
Road, darunter die „twelve Apostels“ und <strong>ein</strong>ige<br />
tolle Sandstrände bei Postkarten-Wetter zu befahren.<br />
Übrigens: Auch in Australien werden die<br />
Touries abgezockt: In der Hochsaison bezahlt<br />
man für <strong>ein</strong>en engen Zeltplatz nahe dem Meer<br />
CHF 45.--, während 20 km weiter land<strong>ein</strong>wärts<br />
für <strong>ein</strong>en gemütlichen, nicht überfüllten Camping<br />
rund CHF 18.-- verlangt werden.<br />
In Melbourne kommt Grossstadt-Atmosphäre<br />
auf (3,7 Mio. Einwohner). Mit dem Tram fuhren<br />
wir von unserem etwas ausserhalb gelegenen<br />
Camping in die City. In den vielen Einkaufsstrassen<br />
verbrachten wir schnell <strong>ein</strong> paar Stunden<br />
und besuchten die diversen Sehenswürdigkeiten,<br />
unter anderem auch das alte Gefängnis von<br />
1841. Dort wurden über 100 Gefangene gehängt,<br />
darunter war auch der berühmt berüchtigte<br />
Ned Kelly (Gangster Nr. 1 in Australien). Bestimmt<br />
wird uns Melbourne immer in Erinnerung<br />
bleiben, denn 1.: 4. Januar = Karin’s Geburtstag<br />
(nach Schätzung anderer Camper 23 Jahre alt<br />
geworden [DANKE] – ist das so, wenn man verheiratet<br />
ist???!!!); 2: das wohl <strong>ein</strong>maligste und<br />
spektakulärste Nachtessen in Australien; 3: <strong>ein</strong>e<br />
3-stündige Nachtfahrt im Nostalgie-Tram; 4:<br />
freie alkoholische Getränke nach Wahl; 5:<br />
1.Klass-5-Gang-Menü; 6: Wie kam es dazu? Also:<br />
Am Geburtstag suchten wir nach <strong>ein</strong>em etwas<br />
speziellen Nachtessen (nicht mit dem Benzin-Kocher<br />
von uns zubereitet). In <strong>ein</strong>em Prospekt<br />
fand Alex<br />
schliesslich das Ultimative:<br />
Ein 5-Gang-<br />
Nachtessen im Colonial<br />
Tramcar Restaurant.<br />
Sofort eilten wir<br />
ins Info-Center zum<br />
Reservieren. Dort<br />
teilte man uns mit,<br />
dass dieser spezielle<br />
Event schon auf Wochen<br />
ausgebucht sei.<br />
Als die Info-Dame<br />
dann vom Geburtstag<br />
erfuhr, rief<br />
sie trotzdem beim<br />
Veranstalter an. Aus<br />
ihren freudigen Ausrufen<br />
entnahmen wir<br />
in etwa, dass soeben<br />
zwei Plätze aufgrund <strong>ein</strong>er Annullation frei geworden<br />
<strong>sind</strong>. So kamen wir also mit ganz viel<br />
Glück zum grossen Schlemmen. Um halb acht<br />
bestiegen wir das holzige Restaurant auf Rädern.<br />
Während wir kreuz und quer durch die beleuchtete<br />
Innenstadt rollten, servierte uns <strong>ein</strong> aufgestelltes<br />
Team <strong>ein</strong> ausgezeichnetes 5-Gang-Menü<br />
(u.a. grilliertes Känguruh-Filet, getrocknete Muscatel-Trauben<br />
und Passionsfrucht-Parfait etc.).<br />
Natürlich wurde zum Apero mit Champagner<br />
angestossen, das Essen mit f<strong>ein</strong>em Cabernet-<br />
Sauvignon abgerundet und zur Verdauung <strong>ein</strong><br />
Espresso mit Cognac serviert. Alle Getränke waren<br />
im Preis inbegriffen und mit Nachfüllen der<br />
Gläser (besonders unserer!) wurde nicht gegeizt<br />
– hicks ;-).<br />
Nach diesem besonderen Erlebnis fuhren wir<br />
weiter Richtung Süden nach Phillip Island. Das<br />
wohl bekannteste Touristenziel dort ist die Pinguin-Parade.<br />
Für <strong>ein</strong>en horrenden Eintrittspreis<br />
zwäntgen sich Hunderte von Schaulustigen (o.k.<br />
diesmal waren wir auch dabei!) auf <strong>ein</strong>e Art Tribüne<br />
und warten vorerst mal in der Kälte auf den<br />
Sonnenuntergang. Da dies jedoch nicht das Ziel<br />
ist, wird weiter ausgeharrt, und zwar solange,<br />
bis sich die scheuen Pinguine zaghaft aus dem<br />
Meer getrauen. An den Tribünen vorbei flitzen<br />
sie dann die Sanddünen hinauf zu ihren hungrigen<br />
Nachkommen, die schon lautstark und ungeduldig<br />
auf das Fressen warten. Sobald das<br />
Spektakel vorbei ist, beginnt das Gedränge von<br />
neuem, um zurück zum parkierten Auto zu gelangen.<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />
31
Da ging es im Wilson Promotory Nationalpark<br />
schon gemütlicher zu und her. Dies war für uns<br />
der südlichste Punkt auf diesem Kontinent. In <strong>ein</strong>er<br />
Bucht genossen wir nach <strong>ein</strong>er anstrengenden<br />
Wanderung auf den Mount Oberon (kaum<br />
Schatten, da der Wald vor rund <strong>ein</strong>em halben<br />
Jahr abgebrannt ist) <strong>ein</strong>e Abkühlung im Meer.<br />
Beim Besuch des Informationsbüros gab uns <strong>ein</strong>e<br />
Angestellte so viele tolle Informationen, dass wir<br />
uns entschieden, <strong>ein</strong>en zusätzlichen Stopp in<br />
Bairnesdale <strong>ein</strong>zuschalten. Dort befindet sich<br />
nämlich der längste natürliche Jetty der Welt,<br />
Emu Point (seit dem letzten Sturm „Catherine“ in<br />
den USA). In der Info erkundigten wir uns auch<br />
über die Strassenzustände der Great Alpine<br />
Road, der Alpenstrasse von Australien. Sie emp-<br />
32<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />
fahl uns <strong>ein</strong>e Strasse nicht zu befahren, da diese<br />
extrem kurvig, steil und eng ist und viele Leute<br />
diese Route meiden. Als wir ihr erzählten, dass<br />
wir aus der Schweiz kommen, lachte auch sie<br />
und m<strong>ein</strong>te, die vorher beschriebene Strasse sei<br />
langweilig, flach und führe nur geradeaus – k<strong>ein</strong><br />
Problem also für uns!!! Aber der beste Tipp von<br />
ihr war Raymond Island: Zu Fuss komme man<br />
auf die Insel via Fähre und man finde dort sehr<br />
viele freilebende Koalas. Und tatsächlich: Auf<br />
unserer 90minütigen Wanderschaft durch den<br />
Park erspähten wir verschiedene Vogelarten, <strong>ein</strong><br />
Echidna (Mischung aus Igel und Ameisenbär?)<br />
und 17 knuddlige Koalas. Als Highlight zum Abschluss<br />
entdeckte Alex sogar <strong>ein</strong>e Koala-Mutter<br />
mit ihrem Jungen auf dem Rücken. Den <strong>ein</strong>zigen<br />
Preis für diese „Tiershow“, den wir bezahlten,<br />
waren Hunderte von Moskito-Stichen.<br />
Die Alpenstrasse (Great Alpine Road) führte uns<br />
durch die Skigebiete von Australien und auf <strong>ein</strong>e<br />
Passhöhe von ca. 1800 m. Im nahe gelegenen<br />
Snowy Mountains Nationalpark liegt der Mt.<br />
Kosziusko, mit <strong>ein</strong>er Höhe von 2'228 m der<br />
höchste Berg Australiens. Morgens um 6.30 Uhr<br />
marschierten wir in der Morgenfrische (???) los,<br />
um diesen Berg zu erklimmen. <strong>Wir</strong> hofften auf<br />
<strong>ein</strong>en interessanten Aufstieg. Doch nach <strong>ein</strong>er 2-<br />
stündigen, langweiligen Wanderung erreichten<br />
wir das Dach Australiens. Da es sehr windig und<br />
kühl war, machten wir uns bereits nach kurzer<br />
Zeit wieder auf den „Abstieg“ und fuhren noch<br />
gleichentags weiter in die Hauptstadt Australiens.<br />
Um die beiden Rivalen Sydney und Melbourne<br />
nicht im Kampf um die Wahl zur Hauptstadt enden<br />
zu lassen, wurde dazwischen <strong>ein</strong>e „künstliche“<br />
Hauptstadt bestimmt und systematisch erbaut:<br />
Canberra. Nicht wirklich <strong>ein</strong> Muss ist der<br />
Besuch dieser Stadt. Aber sehenswert ist das<br />
neue Parlamentsgebäude, das mit s<strong>ein</strong>er grossartigen<br />
Architektur heraussticht. Bei der Besichtigungstour<br />
erfährt man viel Wissenswertes über<br />
den politischen Aufbau und den immer noch anhaltenden<br />
Einfluss des britischen Königshauses.<br />
So wird der Premierminister immer noch von der<br />
Queen bestätigt. (Übrigens erhält auch jeder<br />
Einwohner Australiens, der 100 Jahre alt wird,<br />
<strong>ein</strong> persönliches Geburtstagsschreiben der<br />
Queen.) Vom Grasdach des Gebäudes aus hat<br />
man <strong>ein</strong>en tollen Ausblick über die ganze Stadt,<br />
auf das alte Parlamentsgebäude sowie das<br />
Kriegsmuseum. Wie so ziemlich jede Stadt in<br />
Australien hat auch Canberra s<strong>ein</strong>e eigene Ge-
denkstätte der Kriegsopfer von allen beteiligten<br />
Kriegen. Ein riesiger Komplex mit Museum und<br />
interaktiven Vorführungen informiert die Besucher<br />
über die Kriegsmaschinerie Australiens.<br />
Die heimliche Hauptstadt des Kontinents ist jedoch<br />
weiterhin Sydney. Diese war auch unser<br />
nächstes Ziel. Nach langem Suchen und Durchfragen<br />
fanden wir schliesslich „unseren“ Campingplatz<br />
in <strong>ein</strong>em kl<strong>ein</strong>en Nationalpark in Nordsydney.<br />
Mit Bus und Zug erreichten wir das<br />
Zentrum der Metropole. Als erstes besuchten<br />
wir den botanischen Garten, von wo aus man <strong>ein</strong>e<br />
photogene Aussicht auf das berühmte<br />
Opernhaus sowie die nicht minder bekannte<br />
Harbour Bridge hat. Die enorm hohen Preise<br />
schreckten uns von diversen Besichtigungen <strong>ein</strong>iger<br />
Gebäude ab. Aber die sensationelle Rundumsicht<br />
vom City Tower aus liessen wir uns<br />
dann doch nicht entgehen. Die Abenddämmerung<br />
und die Verwandlung in <strong>ein</strong> beleuchtetes<br />
„Sydney by Night“ aus dieser Höhe waren <strong>ein</strong>fach<br />
genial. Am Tag darauf besichtigten wir Darling<br />
Harbour, und von dort aus genossen wir<br />
auch <strong>ein</strong>e zweistündige Bootsfahrt entlang des<br />
Flusses, vorbei am olympischen Dorf, den Villenvierteln<br />
und Ölraffinerien. Zum Abschluss unseres<br />
Besuches in der Grossstadt tauchten wir in<br />
die Unterwasserwelt <strong>ein</strong>. Das Aquarium zeigt die<br />
vielseitige, teils unbekannte und kuriose Welt<br />
der Fische und Kriechtiere im Wasser. Im Glastunnel<br />
konnten wir aus nächster Nähe Mantas,<br />
Seelöwen und verschiedene Haiarten beobachten.<br />
Ein wenig erleichtert, aus dem<br />
Grossstadt-Rummel wieder ausbrechen<br />
zu können, machten wir uns auf f<br />
den Weg zu den Blue Mountains.<br />
Doch kaum losgefahren, begann es<br />
zu regnen. Der Regenwald in den<br />
Bergen machte s<strong>ein</strong>em Namen alle<br />
Ehre: Mit Regenausrüstung besuchten<br />
wir <strong>ein</strong>ige Aussichtspunkte und<br />
Wasserfälle. Völlig durchnässt erreichten<br />
wir den Campingplatz. Die<br />
ganze Nacht über goss es in Strömen,<br />
und auch am darauf folgenden<br />
Tag erfuhr das Wetter k<strong>ein</strong>e Änderung.<br />
Mit Badehose bekleidet (Alex)<br />
durchwateten wir die in Bäche umgewandelten<br />
Wanderwege zu den<br />
Katoomba-Fällen und den Three<br />
Sisters. Damit war unsere Neugierde<br />
an der Landschaft der Blue Mountains wortwörtlich<br />
im Wasser ertränkt. Um dem Regen so<br />
schnell wie möglich zu entfliehen, fuhren wir<br />
wieder an die Ostküste und weiter Richtung<br />
Norden. Doch in Ballina war vorerst die Fahrt zu<br />
Ende. Verschiedene Strassen waren wegen<br />
Hochwasser gesperrt. Über Nacht beruhigte sich<br />
die Lage etwas, und es regnete weniger stark.<br />
Zum Glück waren am folgenden Tag <strong>ein</strong>ige der<br />
gesperrten Strassen soweit wieder in Ordnung,<br />
dass man sie vorsichtig befahren konnte. Auch<br />
an der Gold Coast liess uns die Sonne im Stich -<br />
der Schirm blieb unser ständiger Begleiter. Bis<br />
Brisbane waren wir seit <strong>ein</strong>er Woche im Dauerregen.<br />
Zum Glück konnten wir diese Zeit im Trockenen<br />
übernachten – Percy (unserem Auto) sei<br />
Dank! Nur unsere nassen Kleider und Schuhe<br />
wollten <strong>ein</strong>fach nicht mehr trocknen. Diese<br />
feuchtnasse Atmosphäre drückte langsam auf<br />
unsere Stimmung. Doch wenn wir an die Daheimgebliebenen<br />
denken, hellt sich unsere Miene<br />
wieder <strong>ein</strong> wenig auf: Trotz Regen ist die<br />
Temperatur angenehm!<br />
„Nach em Räge, schiint d’Sonne…“<br />
See you later!<br />
Karin &Alex Blum<br />
Die Die 33.<br />
3 . Stonecourt Stonecourt Road Tour 2006<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />
33
Sie stand buchstäblich unter <strong>ein</strong>em guten Stern,<br />
die 3. Stonecourt Road Tour 2006. Es herrschte<br />
Kaiserwetter bei angenehmen Temperaturen von<br />
26 Grad, und der Road Captain hiess Bruno<br />
Bruno<br />
Weishaupt Weishaupt. Weishaupt Ein Appenzeller durch und durch.<br />
Minutiös bereitete er sich darauf vor. K<strong>ein</strong> Detail<br />
liess er aus. So bekam jeder der 27 Motorfahrer<br />
<strong>ein</strong>en Routenplan, mittels dem er den Anschluss,<br />
falls verloren, fast traumwandlerisch wieder finden<br />
sollte. Nach kurzer Begrüssung wurden die<br />
Motoren gestartet, die Mitfahrerinnen nahmen<br />
auf dem Sozius Platz. Zwei waren besonders erwartungsfreudig<br />
auf welcher Maschine sie wohl<br />
Platz nehmen durften. Bernadette Wiss Wiss war auf<br />
der Kawasaki von Thomas Kamm ebenso zufrieden<br />
wie Tanja Tanja Amsler auf der veritablen Harley<br />
Softail Springer von Werner Staubli. Staubli<br />
Die alten<br />
Mauern des Schlosses und der Annexbauten<br />
bebten förmlich als die Maschinen mit ohrenbetäubendem<br />
Lärm den Innenhof in Richtung Autobahn<br />
verliessen. Einmalig, <strong>ein</strong>zigartig: 27 Maschinen,<br />
<strong>ein</strong>em Tatzelwurm ähnlich, fuhren auf<br />
der Autobahn Richtung Schwyz. Hinter dieser<br />
Stonecourt Road Tour steckt jedoch noch mehr<br />
als nur <strong>ein</strong> Motorradausflug, sondern sie b<strong>ein</strong>haltet<br />
auch <strong>ein</strong>en karitativen Zweck. Mit dieser Tour<br />
wollte man zudem <strong>ein</strong>en Geldbetrag für Erwin<br />
Erwin<br />
Fries Fries, Fries Bewohner im St<strong>ein</strong>hof sammeln. Er war<br />
selber <strong>ein</strong> begnadeter Motorradfahrer; doch heute<br />
leidet der Vater von drei Kindern an der heimtückischen<br />
Krankheit MS. Einige der Fahrer waren<br />
seit der Geburt dieser Idee dabei. So unter<br />
anderem Walter Walter Schmid Schmid. Schmid<br />
Bohemien, Berater von<br />
34<br />
Erwin Erwin Fries Fries bei bei der der Spendenübergabe<br />
Spendenübergabe<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />
Köbi Köbi Kuhn Kuhn und Harley-Fahrer. Andrin<br />
Andrin<br />
Bertschmann Bertschmann genoss es, <strong>ein</strong>mal nicht in der<br />
Software gefangen zu s<strong>ein</strong>, sondern frei wie<br />
<strong>ein</strong>st die Cowboys und Gauchos in der Prärie. Er<br />
hatte sogar die glänzende Idee, nebst Evelyne<br />
Broch Broch <strong>ein</strong>e zweite Harley-Braut mitzunehmen,<br />
nämlich Nicole Nicole Gloggner Gloggner. Gloggner<br />
Oberhalb der Linthebene<br />
wurde der erste Kaffeehalt <strong>ein</strong>geschaltet<br />
mit herrlichem Blick in die Berge. Doch nicht das<br />
war das Thema, sondern das klägliche Penaltyschiessen<br />
der Schweiz. Und da konnte Walter<br />
Schmid, als Berater von Köbi Kuhn, aus dem<br />
Vollen schöpfen. Er hätte Alex Frei nie ausgewechselt,<br />
schliesslich sei der <strong>ein</strong> hundertprozentiger<br />
Penaltyschütze. Aber eben, leider konnte er<br />
nicht auf der Bank Platz nehmen, sonst hätte er<br />
den Penaltyschützen kurz davor noch Similisan-<br />
Kügelchen verabreicht. Um 11.00h traf der Korso<br />
pünktlich für den Stadtrundgang in Appenzell<br />
<strong>ein</strong>. Eveline Eveline Weishaupt Weishaupt unterstützte Bruno bei<br />
der Führung und hatte nur <strong>ein</strong> süffisanftes Lächeln<br />
auf die Frage, ob dies <strong>ein</strong>e reformierte Kirche<br />
sei, im Sinne; Wie kann man auch nur <strong>ein</strong>e<br />
solch saublöde Frage stellen? Oberhalb von Appenzell<br />
wurde im Restaurant von Freudenberg<br />
das Mittagessen <strong>ein</strong>genommen. Lieblich war der<br />
Anblick über das Appenzellerland. Gerade mal<br />
Walter Schmid, Werber, Bohemien und Harleyfahrer
16'000 Einwohnerinnen und Einwohner zählt der<br />
ganze Kanton, wo <strong>ein</strong>st Bundesrätin Ruth Met Metz- Met<br />
z<br />
ler ler Regierungsrätin war oder wie man in Appenzell<br />
sagt, Säckelmeisterin. Alois Stalder Stalder<br />
m<strong>ein</strong>te<br />
dazu, das sei ja vergleichbar mit <strong>ein</strong>em Vorstand<br />
<strong>ein</strong>es grösseren Ver<strong>ein</strong>s. Gilbert Roos muss <strong>ein</strong><br />
ganz besonderer Mann s<strong>ein</strong>. Von s<strong>ein</strong>en Charme,<br />
s<strong>ein</strong>em Witz, s<strong>ein</strong>er Ausstrahlung, s<strong>ein</strong>em Charisma<br />
waren die Frauen wie elektrisiert. Bernadette<br />
Wiss m<strong>ein</strong>te, es sei wirklich schade <strong>ein</strong><br />
ganzes Jahr zu warten. Man müsste eigentlich<br />
diese Tour monatlich machen. Eine gewisse gegenseitige<br />
Sympathie war zumindest nicht von<br />
der Hand zu weisen. Nach dem Mittagessen<br />
ging es über den Sattel wieder zurück nach Luzern,<br />
wo der ganze Tross wohlbehalten um<br />
17.30h <strong>ein</strong>traf, empfangen von Erwin Fries. Ihm<br />
konnte die stolze Summe von 600 Franken<br />
übergeben werden, wie auch <strong>ein</strong> T-Shirt, welches<br />
Walter Schmid extra gestaltet hat. Ein gleiches<br />
durfte übrigens auch Bruno Weishaupt als<br />
Dank für s<strong>ein</strong> Amt als Road Captain in Empfang<br />
nehmen. Und am Schluss blieb dann noch das<br />
streng gehütete Geheimnis, wer wohl der Road<br />
Captain 2007 am 29. Juni s<strong>ein</strong> wird. Die Wahl<br />
fiel, zwar knapp, vor Nicole Gloggner auf Joe Joe<br />
Joe<br />
Hildbrand Hildbrand. Hildbrand Für die Fotos zeichnete <strong>ein</strong>mal mehr<br />
verantwortlich der fliegende Reporter, Franco Franco<br />
Franco<br />
Mantovani Mantovani! Mantovani<br />
Paul Otte, Heimleiter<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />
35
Das Das Das St<strong>ein</strong>hof St<strong>ein</strong>hof St<strong>ein</strong>hof - Personal<br />
<strong>Wir</strong> <strong>Wir</strong> <strong>Wir</strong> heissen heissen herzlich herzlich willko willkommen......<br />
willko men......<br />
Frau<br />
Frau<br />
Katja Katja Thürig<br />
Thürig<br />
Pflegefachfrau DN 2<br />
Abt. 3 Sunnehus<br />
DG/Schloss<br />
Eintritt: Eintritt: 01.06.2006<br />
01.06.2006<br />
Frau<br />
Frau<br />
Ulrike Ulrike Muth<br />
Muth<br />
Pflegefachfrau DN1<br />
Abt. 4 Birkehus<br />
EG/OG<br />
Eintritt: Eintritt: 01 01.07.2006<br />
01 .07.2006<br />
... ...... ... ... und und und gratuli gratulieren gratuli gratuli ren ren<br />
.....ZUM .....ZUM .....ZUM DIENSTJUBILÄUM<br />
DIENSTJUBILÄUM<br />
DIENSTJUBILÄUM<br />
36 St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />
Frau<br />
Frau<br />
Katharina Katharina Muggli<br />
Muggli<br />
Pflegefachfrau DN1<br />
Abt. 2 Sunnehus<br />
OG/Ginkgo<br />
Eintritt: Eintritt: 01.06.2006<br />
01.06.2006<br />
Fr Frau Fr au<br />
Bianca Bianca Stöckli<br />
Stöckli<br />
Pflegefachfrau DN 1<br />
Abt. 3 Sunnehus<br />
DG/Schloss<br />
Eintritt: Eintritt: 01.06.2006<br />
01.06.2006<br />
Roman Roman Roman Bättig Bättig<br />
zum 20 20-Jahr 20<br />
Jahr Jahr-Jubiläum<br />
Jahr Jubiläum am 01. Oktober 2006<br />
Katica Katica Garic Garic<br />
zum 55-Jahr<br />
5<br />
Jahr Jahr-Jubiläum<br />
Jahr Jubiläum Jubiläum am 01. Oktober 2006<br />
Barbara Barbara Hildbrand Hildbrand<br />
zum 55-Jahr<br />
5<br />
Jahr Jahr-Jubiläum<br />
Jahr Jubiläum am 04. Oktober 2006<br />
Frau Frau<br />
Frau<br />
Ruth Ruth Maron<br />
Maron<br />
Pflegemitarbeiterin<br />
Abt. 3 Sunnehus<br />
DG/Schloss<br />
Eintritt: Eintritt: 01.06.2006<br />
01.06.2006
Manuel Manuel Schwarz Sc<br />
Sc hwarz zum zum 20 20-Jahr 20<br />
Jahr Jahr-Jubiläum<br />
Jahr Jubiläum am 15. Oktober 2006<br />
Patrik Patrik Kohl Kohl<br />
zum 55-Jahr<br />
5 Jahr Jahr-Jubiläum<br />
Jahr Jubiläum am 01. November 2006<br />
Vesna Vesna Krcmarevic Krcmarevic<br />
zum zum 15 15-Jahr 15<br />
Jahr Jahr-Jubiläum<br />
Jahr Jubiläum am 02. November 2006<br />
Bosiljka Bosiljka-Anita Bosiljka Anita Rieger Rieger Rieger zum zum 5-Jahr Jahr Jahr-Jubiläum<br />
Jahr Jubiläum am 01. 01. Dezember Dezember Dezember 2006<br />
2006<br />
.....ZUM .....ZUM AUSBILDUNGSABSCHLUSS<br />
AUSBILDUNGSABS<br />
AUSBILDUNGSABSCHLUSS<br />
CHLUSS<br />
Frau Frau Frau Gjylfidan Gjylfidan Bylykbashi Bylykbashi Bylykbashi und und Frau Frau Pascale Pascale Ruckstuhl Ruckstuhl haben haben die die berufsbegleitende berufsbegleitende Ausbildung Ausbildung zur zur di dip- di p<br />
lomierten lomierten Pflegefachfrau Pflegefachfrau eerfolgreich<br />
e folgreich bestanden.<br />
bestanden.<br />
Frau Frau Anke Anke Maggauer Maggauer und und Frau Frau Anita Anita Rieger Rieger habe habe das das Zertifikat Zertifikat als als Ausbildnerin Ausbildnerin erlangt.<br />
erlangt.<br />
Frau Frau Nicole Nicole La Lang La ng schloss ihre 3jährige Lehrzeit mit dem Fähigkeitsausweis „Fachfrau „Fachfrau Gesundheit<br />
Gesundheit<br />
FAGE“ FAGE“ mit mit mit grossem grossem Erfolg Erfolg ab.<br />
ab.<br />
.....ZUM .....ZUM .....ZUM FREUDIGEN FREUDIGEN EREIGNIS EREIGNIS<br />
EREIGNIS<br />
Frau Frau Gylsa Gylsa Imeri Imeri ist ist ist Mutter Mutter ihrer ihrer Tochter Tochter Berna Berna geworden.<br />
geworden.<br />
Der Der Sohn Sohn von von Frau Frau Marianne Marianne Schürmann Schürmann heisst heisst Morice.<br />
Morice.<br />
Stol Stolze Stol ze Mutter von von von Sven Sven Sven wurde wurde Frau Frau Frau Heidi Heidi Arulanantham.<br />
Arulanantham.<br />
Salome Salome heisst heisst die die Tochter Tochter von von Frau Frau Annarös Annarös Walker.<br />
Walker.<br />
Herzliche erzliche Glückwünsche Glückwünsche und und und alles alles Gute Gute für für für die die Zukunft<br />
Zukunft<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 05<br />
37
Hier Hier das das Inserat Inserat von von der der Kräutersalbe Kräutersalbe <strong>ein</strong>setzen.<br />
<strong>ein</strong>setzen.<br />
38<br />
Zusammensetzung<br />
Alkoholisch-wässrige Kräuterauszüge<br />
aus Ringelblume, Johanniskraut,<br />
Arnika, Wallwurzblatt,<br />
Wallwurz, der homöopatischen<br />
Tinktur Rhus. tox. D4, <strong>ein</strong>gearbeitet<br />
in <strong>ein</strong>e Salbengrundlage<br />
auf der Basis von Erdnussfett.<br />
Konservierungsmittel:<br />
Combisterilin MP<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />
Fr. 15.80<br />
Indikationen /<br />
Anwendungsmöglichkeiten<br />
Bei Arthritis, Arthrose, Gelenkund<br />
Muskelschmerzen<br />
Dosierung / Anwendung<br />
2-4 mal täglich betroffene Stelle<br />
während mindestens 4 Wochen<br />
leicht <strong>ein</strong>massieren<br />
Erhältlich am Empfang, auf telefonische Bestellung 041-319 60 00,<br />
oder per Fax 041-319 61 00 (excl. Porto und Verpackung)
Guido’s Guido’s Comic Comic – Se Seite Se te<br />
In der Folge zeichnete Herr Obertüfer die Comic zu <strong>ein</strong>er Erzählung von Herrn Louis R<strong>ein</strong>hard, Heimbewohner<br />
im St<strong>ein</strong>hof:<br />
Der Der schwärzeste schwärzeste Tag<br />
Tag<br />
Ich war vier Jahre alt. <strong>Wir</strong> wohnten bereits in Luzern. Es waren die Jahre, als die Strasse, an der wir<br />
wohnten, sich vor allem durch <strong>ein</strong>en gewaltigen Kinderreichtum auszeichnete. Es war immer <strong>ein</strong><br />
grosses Vergnügen mit so vielen Gleichaltrigen herum zu tollen. Eines Tage wurde die nach wie vor<br />
staubige Strasse asphaltiert.<br />
Bald standen leere<br />
aber mit Teer verschmierte<br />
Fässer herum. Ich weiss<br />
nicht warum und wieso,<br />
aber offensichtlich stand<br />
ich plötzlich in <strong>ein</strong>em solchen<br />
Behälter drin. Wie ich<br />
dabei ausgesehen habe,<br />
verewigte der Vater in <strong>ein</strong>em<br />
Bild, welches er zu<br />
m<strong>ein</strong>em 20. Geburtstag<br />
gezeichnet hatte. Der Titel<br />
lautete: „Dies war der<br />
schwärzeste Tag in d<strong>ein</strong>em<br />
Leben.“ Mutter ergänzte<br />
diese Aussage mit <strong>ein</strong>er<br />
mündlichen Darstellung:<br />
„Eine ganze Horde von<br />
Kindern sei kreischend vor<br />
Vergnügen hinter Louis die<br />
Strasse herauf gekommen.<br />
Sie habe zuerst kaum gewusst,<br />
wo sie mit der R<strong>ein</strong>igung<br />
beginnen sollte.<br />
Man musste mich von<br />
oben bis unten mit Petrol<br />
abwaschen und nachher<br />
noch mit viel Seife den<br />
ekelhaften Geruch vertreiben.<br />
Es war wirklich m<strong>ein</strong><br />
schwärzester Tag.<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />
39
Herr Herr Herr Herr R<strong>ein</strong>hard: R<strong>ein</strong>hard: R<strong>ein</strong>hard: R<strong>ein</strong>hard: Die meisten Autobiographien<br />
versuchen vor allem die positiven Lebenserfahrungen<br />
zu beschreiben, diese zu schönen oder<br />
zumindest die negativen Leistungen zu erklären.<br />
In m<strong>ein</strong>en Texten will ich versuchen, verschiedene<br />
Pechsträhnen und Situationen aus m<strong>ein</strong>em<br />
Leben so darzustellen, dass deren komische<br />
Seite in der jeweiligen Erzählung nicht zu kurz<br />
kommt. Es gilt also das Motto: “Wer zuletzt<br />
lacht, lacht am besten.“<br />
Die Die Agenda<br />
Agenda<br />
Sonntag, 17. September 2006, 09.30h<br />
Eidgenössischer Eidgenössischer Bettag<br />
Bettag<br />
Gottesdienst in der St<strong>ein</strong>hof-Kapelle unter Mitwirkung<br />
des Frauen- Jodelclubs „Kriensertal“,<br />
Luzern, unter der Leitung von Susanne Wicki.<br />
Gesungen wird die Schwander-Jodlermesse.<br />
Sonntag, 24. September 2006, 14.15h<br />
St<strong>ein</strong>hof St<strong>ein</strong>hof-Musikplausch<br />
St<strong>ein</strong>hof Musikplausch<br />
Die Unterhaltungskapelle „Furrer & Burri“ spielt<br />
Volksmusik und volkstümliche Schlager.<br />
Sonntag, 29. Oktober 2006, 14.15h<br />
St<strong>ein</strong>hof St<strong>ein</strong>hof-Musikplausch<br />
St<strong>ein</strong>hof Musikplausch<br />
Stimmungsvolle Unterhaltungsmusik mit den<br />
„No Name“, den Luzerner Oberkrainern.<br />
Donnerstag, 9. November 2006, 15.15h<br />
Gedenkgottesdienst Gedenkgottesdienst für für die die verstorbenen verstorbenen Hei Heim- Hei m<br />
bew bewohner. bew ohner.<br />
Donnerstag, 23. November 2006, 19.00h<br />
Angehörigen<br />
Angehörigen-Abend<br />
Angehörigen Abend<br />
Sonntag, 26. November 2006, 14.15h<br />
St<strong>ein</strong>hof St<strong>ein</strong>hof-Musikplausch<br />
St<strong>ein</strong>hof Musikplausch<br />
Die Solisti Lucernesi und die Erwachsenenband<br />
Adligenswil, unter der Leitung von Bruno Jost,<br />
spielen und singen Melodien von Klassik bis<br />
Unterhaltung.<br />
Sonntag, 3. Dezember 2006, 14.30h<br />
Konzert Konzert Konzert Sonntag, Gambe Gambenensemble Gambe 3. Dezember ensemble 2006, Luzern<br />
14.30h<br />
Konzert Konzert Konzert Gambe Gambenensemble Gambe ensemble Luzern<br />
Sonntag, 17. Dezember 2006, 09.30h<br />
Vierjah Vierjahreszeiten<br />
Vierjah Sonntag, reszeiten reszeiten-Matinée reszeiten 17. Dezember Matinée 2006, „Winter“<br />
„Winter“ 09.30h<br />
Vierjah Vierjahreszeiten<br />
Vierjah Vierjahreszeiten<br />
reszeiten-Matinée reszeiten Matinée „Winter“<br />
„Winter“<br />
40<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />
Guido Guido Guido Guido Obertüfer Obertüfer Obertüfer Obertüfer wohnt seit dem 7. Mai 1997 im<br />
St<strong>ein</strong>hof. Er ist <strong>ein</strong> aufgestellter, fröhlicher<br />
Mensch mit <strong>ein</strong>er ausserordentlichen Beobachtungsgabe.<br />
Daraus entstehen Comic – Zeichnungen,<br />
die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten.<br />
Guido zeichnet spezielle Vorkommnisse im<br />
Alltag.<br />
Ein Adventskonzert unter der Leitung von Karl<br />
Hahn in der St<strong>ein</strong>hof-Kapelle.<br />
Heiligabend, 24. Dezember 2006, 13.45h –<br />
16.00h<br />
Weihnachtsfeier Weihnachtsfeier Weihnachtsfeier auf auf den den den Pflegea Pflegeabteilungen<br />
Pflegea teilungen teilungen<br />
Der St<strong>ein</strong>hof-Chor sing Weihnachtslieder und<br />
dazwischen erzählt Bruder Clemens-Maria die<br />
Weihnachtsgeschichte.<br />
Sonnehuus Erdgeschoss, 13.45h – 14.15h<br />
Sonnehuus Obergeschoss, 14.15h – 14.45h<br />
Sonnehuus Dachgeschoss, 14.45h – 15.15h<br />
Birkehuus, 15.15h – 15.45h<br />
Sonntag, 28. Januar 2007, 14.15h<br />
St<strong>ein</strong> St<strong>ein</strong>hof St<strong>ein</strong> St<strong>ein</strong>hof<br />
hof-Musikplausch<br />
hof Musikplausch<br />
Lüpfige Volksmusik vorgetragen vom Trio Remigi.<br />
Freitag, 9. Februar 2007, 19.00h<br />
St<strong>ein</strong>hof St<strong>ein</strong>hof-Fasnacht<br />
St<strong>ein</strong>hof Fasnacht<br />
Die Insider-Fasnacht für das Personal, Heimbewohner<br />
und Freunde des St<strong>ein</strong>hofs. Es spielt „De<br />
Seetaler“.<br />
Sonntag, 25. Februar 2007, 14.15h<br />
St<strong>ein</strong>hof St<strong>ein</strong>hof-Musikplausch<br />
St<strong>ein</strong>hof Musikplausch<br />
Stimmungsvolle Unterhaltungsmusik mit den<br />
„Fidelen Kuonimättlern“.<br />
Paul Otte, Heimleiter
Der Der grüne grüne BBereich<br />
B reich<br />
Sicherlich ist es <strong>ein</strong>facher und spannender über<br />
Dinge zu schreiben, welche aktuell und „trendy“<br />
<strong>sind</strong>, als über Sachen, welche zurzeit etwas aus<br />
der Mode geraten <strong>sind</strong>. Ich möchte es gleichwohl<br />
versuchen und Ihnen, liebe Leserschaft, Interessantes<br />
und Wissenswertes über <strong>ein</strong>e Pflanze,<br />
mit eben jenem altmodischen „Touch“, zu<br />
vermitteln.<br />
DIE DIE HORTENSIE<br />
HORTENSIE<br />
Wächst im im St<strong>ein</strong>hofgarten: Sorte Blaumeise<br />
Mit über 140, zurzeit üppig blühenden Exemplaren,<br />
ist sie <strong>ein</strong> wichtiger Bestandteil der Bepflanzung<br />
des St<strong>ein</strong>hof-Gartens. Dank ihrer wirkungsvollen<br />
Blütenpracht in diversesten Rosa- und<br />
Blautönen <strong>sind</strong> ihr spontane Komplimente vieler<br />
St<strong>ein</strong>hof-Besucher und Passanten sicher, was<br />
wiederum ihrem etwas verstaubten Image entgegensteuert.<br />
Wie die Hortensie zu ihrem holden<br />
Namen kam, was <strong>ein</strong> Chamäleon in diesem<br />
Bericht zu suchen hat oder wie hoch die Hortensie<br />
klettern kann, die Antworten dazu und anderes<br />
mehr, lesen Sie in den nächsten paar Zeilen.<br />
Die Garten- oder Bauernhortensie ist <strong>ein</strong>e der<br />
vier häufigsten Arten (siehe Kasten), welche in<br />
unseren Breitengraden kultiviert werden. Als<br />
Ende des 18. Jahrhunderts der französische Botaniker<br />
und Weltenbummler P. Commerson diese<br />
„belle fleur“ entdeckte und sie in England <strong>ein</strong>führte,<br />
benannte er sie sogleich nach s<strong>ein</strong>er Geliebten<br />
Hortense. Im weiteren Verlauf der Zeit<br />
wurde das dekorative Blütengehölz von verschiedenen<br />
Botanikern beschrieben und benannt,<br />
bis man sich schliesslich auf <strong>ein</strong>en wissenschaftlichen<br />
Namen <strong>ein</strong>igte: Hydrangea macrophylla.<br />
Die deutsche Übersetzung: viel Wasser,<br />
grosse Blätter, verrät zum <strong>ein</strong>en Teil schon <strong>ein</strong>iges<br />
über ihre Vorlieben. Ihr grosses Blattwerk<br />
beansprucht natürlich reichlich Wasser,<br />
dafür begnügt sie sich mit wenig direktem<br />
Sonnenlicht und bevorzugt kühlere,<br />
leicht beschattete Standorte. Sie erhellt<br />
mit ihren grossen farbigen Blütenballen<br />
manch dunkle Gartenecke.<br />
Während die Anzahl der Blüten zum<br />
grössten Teil vom Können und Wissen<br />
des Gärtners abhängt (Winterschnitt),<br />
ist der Boden für die Farbe der Blüten<br />
massgebend. Der Säuregehalt (ph-<br />
Wert) des Nährbodens bestimmt die<br />
Blütenfarbe. Werden nun hellrosablühende<br />
Hortensiensorten mit speziellen<br />
chemischen Mitteln wie Kali- Alaun<br />
oder Ammoniak-Alaun mehrmals vor<br />
der Blütenbildung gegossen, verfärben<br />
sich ihre Blüten in den blauen Bereich<br />
(niedriger ph-Wert). Anderseits, mit<br />
zunehmendem Kalkgehalt (höherer ph-<br />
Wert) werden sie wieder rosa. Diese<br />
ganz spezielle Eigenschaft erklärt nun<br />
ihren B<strong>ein</strong>amen „Chamäleon der Pflanzenwelt“.<br />
Werden die Hortensien über die aktuell trockenen<br />
und heissen Sommerwochen mit genügend<br />
Wasser versorgt, behalten sie ihre Attraktivität<br />
und verlieren selbst am Ende ihrer Blütezeit nur<br />
wenig von ihrer Schönheit. Dafür eher kurz.: Die<br />
„Frische-Garantie“ als Schnittblume. „So cirka 4-<br />
5 Tage halten sie in den Vasen auf unseren Cafeteria-Tischen“,<br />
m<strong>ein</strong>t Ursi Suppiger vom GWS-<br />
Team. Dafür sch<strong>ein</strong>t der Nachschub bis August<br />
als gesichert.<br />
Mit dem Zurückschneiden und Auslichten der<br />
Hortensien sollte man sich ruhig Zeit lassen.<br />
Denn, lässt man im Herbst die getrockneten Blütenstände<br />
stehen, zieren sie auch im Winter<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept.06 41
Blühende Hortensienhecke entlang der St<strong>ein</strong>hofstrasse<br />
noch jeden Garten, besonders wenn sie mit<br />
Schnee oder Rauhreif überzogen <strong>sind</strong>.<br />
Ob nun die Hortensie m<strong>ein</strong>e anfänglich erwähnte<br />
Missgunst verdient hat, überlasse ich Ihnen.<br />
42 St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06<br />
M<strong>ein</strong>e Sympathie für diese besondere Pflanze<br />
wuchs jedenfalls während des Recherchierens<br />
zunehmend und <strong>ein</strong> Exemplar verzaubert nun<br />
auch m<strong>ein</strong>en Garten!<br />
Hydrangea macrophylla (Garten- oder Bauernhortensie) - 2m rosa/blau<br />
Hydrangea aspera (Samthortensie) - 3m weiss/violett<br />
Hydrangea paniculata (Rispenhortensie) - 4.5m weiss<br />
Hydrangea petiolaris (Kletterhortensie) - -15m weiss<br />
Franz Fölmli, Mitarbeiter Tech. Dienst
<strong>Unser</strong> <strong>Unser</strong> Wunsch<br />
Wunsch<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Auf dieser Seite - so glauben wir - darf es auch erlaubt s<strong>ein</strong>, über unsere Sorgen, Nöte, und Wünsche<br />
zu sprechen. Von den Gesamtkosten für die Neu- und Umbauten, sowie für die Aufstockung im<br />
St<strong>ein</strong>hof, konnten dank vieler Spenden Fr. 9'838’809.78 abgetragen werden. Es bleiben jedoch immer<br />
noch Fr. 5'617'431.97 ungedeckt.<br />
Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie uns, die Bauschuld weiter abzutragen, die Betriebsrechnung zu<br />
entlasten und dadurch die Heimtaxen möglichst tief zu halten.<br />
Ganz herzlichen Dank.<br />
Gesamtkosten Bauvorhaben 1990 - 1996 39'253'260.00<br />
Subventionen<br />
Bund, Kanton, Stadt Luzern und Denkmalpflege 22'191'484.00<br />
Eigenmittel<br />
Krankenbrüder 3'885'534.25 3'885'534.25<br />
Spenden<br />
bis 31.07.2006 9'838'809.78 9'838'809.78<br />
Total <strong>ein</strong>gegangene Mittel 35'915'828.03 35'915'828.03<br />
Verschuldung per 15.11.2005 Bauvorhaben 1990 - 1996 3'337'431.97<br />
Baukosten Aufstockung Pflegetrakt Sonnehuus 3'600'000.00<br />
Subventionen der Stadt Luzern 1'320'000.00 2'280'000.00<br />
Gesamtverschuldung per 31.08.2006 5'617'431.97<br />
<strong>Unser</strong> <strong>Unser</strong> Postcheck Postcheck-Konto:<br />
Postcheck Postcheck Konto: 60 60-3077 60 3077 3077-4 3077 4 mit mit Vermerk Vermerk Vermerk „Baufonds“<br />
„Baufonds“<br />
St<strong>ein</strong>hof <strong>Pflegeheim</strong> – St<strong>ein</strong>hofblatt Sept. 06 43
P.P.6005 Luzern