Handy! Handy! - GEW Landesverband Bayern
Handy! Handy! - GEW Landesverband Bayern
Handy! Handy! - GEW Landesverband Bayern
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Für Honorarlehrkräfte:<br />
Sozialamt statt Kulturamt<br />
»Elend geprügelt« fühle er sich, vertraute BZ-Direktor<br />
Dr. Eckart der Nürnberger Presse an, weil Hunderte Dozentinnen<br />
und Dozenten gegen die von Eckart dem Stadtrat<br />
empfohlene Kürzung der Honorare um 20 %, für neue<br />
Lehrkräfte sogar um 27 %, protestierten. Ohne die DozentInnenvertretung<br />
rechtzeitig zu informieren oder gar mit<br />
ihr ernsthaft ein Gespräch zu suchen, sah<br />
und nutzte die Direktion die Chance zur<br />
drastischen Kürzung der Personalausgaben.<br />
Die an der Volkshochschule hauptberuflich<br />
Beschäftigten sind vom Tarifvertrag<br />
öffentlichen Dienst (TVöD) geschützt,<br />
an den freiberuflichen Honorarkräften,<br />
von denen viele hauptberuflich tätig sind<br />
und ihren Lebensunterhalt am BZ verdienen,<br />
kann man sich vergreifen. Rechtlich<br />
ungeschützt schienen sie leichte Opfer<br />
einer besonderen Art von Vergewaltigung.<br />
Doch die Kolleginnen und Kollegen wehrten<br />
und wehren sich. Edith Nerke, Sprecherin der aktiven<br />
Lehrkräfte und Mitglied der <strong>GEW</strong>, formulierte die Kritik<br />
auf der DGB-Demonstration am 1. Mai. Auch Nürnbergs<br />
Oberbürgermeister Dr. Maly sah sich während seines Grußwortes<br />
auf der Kundgebungsbühne mit dem Protest der<br />
Kolleginnen und Kollegen konfrontiert. In seiner spontanen<br />
Antwort bewies er erneut seine Unkenntnis der wirklichen<br />
Lage der Honorarkräfte: Die verdienten mit 20 Euro<br />
pro Unterrichtsstunde auch jetzt noch gut und seien weit<br />
von Niedriglöhnen um 8 Euro entfernt. Gut gerechnet bleibt<br />
nach allen Abzügen etwa so viel vom Honorar übrig. Schon<br />
Wie ist die Situation am BZ?<br />
19 DDS Juni 2006<br />
im Februar hatte Maly den<br />
Lehrkräften empfohlen, sie<br />
sollten zum Sozialamt gehen,<br />
wenn ihnen ihr Einkommen<br />
nicht reiche.<br />
Arroganz der Macht?<br />
Die Proteste werden fortgesetzt.<br />
Auch besondere<br />
Formen des Streiks werden<br />
erwogen.<br />
Das Büro für Weiterbildung der <strong>GEW</strong> <strong>Bayern</strong> ist dabei.<br />
von Peter Weiß<br />
E-Mails an:<br />
nbg-vhs-dozenten@er.spieleck.de (Mailing-Liste)<br />
juergen.bauer@fen-net.de (Edith Nerke)<br />
salzbrunn@gmx.de (Anton Salzbrunn, Sprecher der DozentInnenvertretung)<br />
Rede von Edith Nerke, Dozentin am BZ, auf der Kundgebung zum 1. Mai 2006 in Nürnberg:<br />
Oberbürgermeister Maly mit<br />
Protesten im Hintergrund<br />
Zur Lage der Honorarkräfte an den Volkshochschulen ist ein »prekär extra«<br />
erschienen. Die Zeitung kann in der <strong>GEW</strong>-Landesgeschäftsstelle oder<br />
im Büro für Weiterbildung bezogen werden.<br />
E-Mail: gew.peter.weiss@freenet.de, Tel. mobil (01 60) 96 84 47 63.<br />
Zum Thema Erwachsenenbildung halten die<br />
Politiker gern Sonntagsreden. Dann fällt immer<br />
das schöne Wort vom »Lebenslangen Lernen«.<br />
Und gleichzeitig kürzen sie die Mittel, so auch<br />
in Nürnberg.<br />
Hier am BZ arbeiten 80 Hauptangestellte –<br />
verantwortlich für Verwaltung und Organisation<br />
– städtische Angestellte, öffentlicher Dienst.<br />
Wir Lehrkräfte halten die Kurse. Wir sind<br />
am BZ über 1000 Dozentinnen und Dozenten.<br />
Wir sind keine Arbeitnehmer, wir haben<br />
Honorarverträge, die gelten immer nur für<br />
einen Kurs. Wenn man uns nicht mehr weiterbeschäftigen<br />
will, gibt man uns keinen Kurs<br />
mehr. Kündigungsschutz kennen wir nicht –<br />
praktisch für das BZ.