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2 theaterzeitung - Landestheater Coburg

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5.3.2011 bis 15. 4.2011<br />

EMOTIONEN AUF DER BÜHNE LEBEN<br />

INTERVIEW MIT VOLKER VOGEL, DEM REGISSEUR DER OPERETTE „MASKE IN BLAU“<br />

Volker Vogel, bevor Sie zu einem<br />

überaus erfolgreichen Regisseur<br />

wurden, waren sie als Sänger an<br />

großen Bühnen engagiert. Wie kam<br />

es zum Seitenwechsel?<br />

Gleich nach meinem Studium in Hannover<br />

habe ich als Regieassistent gearbeitet<br />

und bin dann in Hildesheim eher zufällig<br />

zum Gesang gekommen. Und so habe<br />

ich lange als Sänger gearbeitet, bis ich in<br />

Dublin mit dem heutigen Meininger<br />

Intendanten, Ansgar Haag, in ein Streitgespräch<br />

über die Inszenierbarkeit<br />

von Operetten geraten bin. Ja, und so<br />

hat sich dann alles entwickelt. Neben<br />

meinem festen Engagement am Züricher<br />

Opernhaus begann ich vor einigen Jahren<br />

zu inszenieren.<br />

Wann war das?<br />

Das war vor etwa fünf Jahren. Damals<br />

hat sich angedeutet, dass ich die Regiearbeit<br />

wieder stärker in meinen beruflichen<br />

Focus rücken wollte.<br />

Lassen Sie mich direkt fragen:<br />

Wollte die Stimme nicht mehr?<br />

Oh doch, die Stimme will noch, und<br />

wie! Noch immer steht meine Stimme<br />

„voll im Saft“. Ich habe aber schon immer<br />

zu den Menschen gehört, die ein Fest im<br />

LILIOM<br />

Schauspiel von Franz Molnar, für die<br />

deutsche Bühne bearbeitet von Alfred Polgar<br />

Premiere<br />

Samstag, 26. März 2011<br />

19.30 Uhr, Großes Haus<br />

Inszenierung<br />

Andreas Nathusius<br />

Bühnebild und Kostüme<br />

Günter Hellweg<br />

Mit<br />

Nils Liebscher (Liliom)<br />

Anna Staab (Julie/Luise)<br />

Ines Lutz (Marie)<br />

Kerstin Hänel (Frau Muskat)<br />

Sebastian Pass (Fiscur)<br />

Frederik Leberle (Wolf)<br />

Helmut Jakobi (Linzmann)<br />

Thomas Straus (Stadthauptmann/<br />

Polizist/Konzipist)<br />

Sönke Schnitzer (Berkovics/Polizist/<br />

Detektiv)<br />

Weitere Vorstellungen<br />

Freitag, 1. April 2011<br />

Sonntag, 3. April 2011<br />

Mittwoch, 6. April 2011<br />

MASKE IN BLAU<br />

schönsten Moment verlassen. Ich wollte<br />

über mich einfach nicht lesen, dass da<br />

einer auf der Bühne steht, der seinen<br />

Zenit überschritten hat. Und da mich<br />

ja – wer auch immer – mit zwei Talenten<br />

gesegnet hat …<br />

Sie kennen die Arbeit auf der Bühne<br />

nun ebenso wie die Arbeit vor der<br />

Bühne. Hilft es dem Ensemble mit<br />

einem Regisseur zu arbeiten, der<br />

selbst Sänger war?<br />

Da müssten Sie eigentlich das Ensemble<br />

befragen. Aber ich glaube schon. Natürlich<br />

kann ich mich gut in die Sänger einfühlen<br />

und dadurch im Idealfall auch<br />

gut vermitteln, was ich auf der Bühne<br />

von ihnen erwarte. Wir müssen Emotionen<br />

auf der Bühne leben und uns<br />

immer wieder fragen: Was muss ich da<br />

oben losschicken, damit es denen da<br />

unten gut geht? Und nur darum geht es.<br />

Das Publikum will sich von einer Operette<br />

wie „Maske in Blau“ unterhalten<br />

lassen, und das muss uns gelingen.<br />

Ist das ein klares Bekenntnis zum<br />

Unterhaltungstheater?<br />

Selbstverständlich. Eine Operette sollte<br />

nicht politisiert werden. Die Tagespolitik<br />

hat aus meiner Sicht in einer Operette<br />

Liliom verdingt sich als Ausrufer beim<br />

„Ringelspiel“ (Karussell) der Frau Muskat,<br />

wo er besonders junge Damen zum<br />

Besuch der Attraktion anhält. Der beste<br />

Ausrufer des Budapester Stadtwäldchens,<br />

das ist der Ruhm, von dem der junge<br />

Bursche sich ernährt. Als er Julie kennen-<br />

nichts verloren. Die „Maske“ ist 1937<br />

uraufgeführt worden, in einer Zeit, als<br />

der Krieg nicht mehr fern war, die Weltwirtschaftskrise<br />

überwunden schien und<br />

sich die Menschen vergnügen und ablenken<br />

wollten.<br />

Lässt sich dieser Stoff aus den 30er<br />

Jahren ohne Striche und Änderungen<br />

übernehmen?<br />

Gestrichen wird sicher immer etwas. Zu<br />

meiner spezifi schen Arbeitsweise gehört,<br />

dass ich das komplette Libretto noch<br />

einmal abtippe und dann beginne sehr<br />

genau zu lesen. Am Libretto – insbesondere<br />

an den reinen Textstellen – arbeite<br />

ich quasi wie ein Archäologe, der den<br />

Text seziert und dann wieder sorgfältigst<br />

zusammensetzt.<br />

Was ist das Besondere an der<br />

„Maske in Blau“?<br />

Ich denke, die „Maske in Blau“ passt<br />

bestens ins musicalbegeisterte <strong>Coburg</strong>.<br />

Wenn man so will, ist die „Maske“ der<br />

Vorläufer des Musicals. Jede Nummer ist<br />

ein Schlager, die ganze Operette konzipiert<br />

wie eine Revue. Die Maske bedeutet<br />

auch: beinahe zwei Stunden allerbeste<br />

Unterhaltung.<br />

Andrea Kremper<br />

IM HIMMEL GIBTS DIE ZWEITE CHANCE<br />

ANDREAS NATHUSIUS INSZENIERT MOLNARS „LILIOM“<br />

Ein Jahrmarkt: Die Welt des Ausrufers Liliom<br />

lernt, ist es damit vorbei. Frau Muskat<br />

fürchtet die Konkurrenz der jungen<br />

Frau und kündigt ihrem Ausrufer.<br />

Liliom und Julie ziehen zusammen,<br />

doch der Raufbold Liliom ist nicht in<br />

der Lage, das junge Paar zu ernähren,<br />

und beginnt aus Verzweifl ung schließ-<br />

MASKE IN BLAU<br />

Theaterzeitung<br />

März/April 2011<br />

Operette von Fred Raymond, Libretto von<br />

Heinz Hentschke und Günther Schwenn<br />

Premiere<br />

Samstag, 5. März 2011<br />

19.30 Uhr, Großes Haus<br />

Musikalische Leitung<br />

Hans Stähli<br />

Inszenierung<br />

Volker Vogel<br />

Ausstattung<br />

Dietrich von Grebmer<br />

Choreografi e<br />

Tara Yipp<br />

Mit<br />

Ulrike Barz/Betsy Horne (Evelyne Valera)*<br />

Milen Bozhkov/Roman Payer<br />

(Armando Cellini)*<br />

Sofi a Kallio/Marie Smolka<br />

(Juliska Varady)*<br />

lich Julie zu schlagen. Einen Ausweg aus<br />

der wirtschaftlichen Misere verspricht<br />

der Kleinganove Fiscur: gemeinsam mit<br />

Liliom will er einen Geldkurier überfallen.<br />

Doch der Plan misslingt; als zwei<br />

Polizisten auftauchen, stößt Liliom sich<br />

ein Messer in die Brust …<br />

Im Himmel angekommen, wird ihm<br />

noch eine Chance gegeben, seine Verfehlungen<br />

wieder gut zu machen: 16<br />

Jahre nach seinem Tod darf er für einen<br />

einzigen Tag auf die Erde zurückkehren,<br />

um seiner Tochter Luise, die er im<br />

Leben nicht kennenlernen konnte, etwas<br />

Gutes zu tun – doch wieder spielt ihm<br />

sein Temperament einen Streich und er<br />

muss unverrichteter Dinge zurück ins<br />

Totenreich.<br />

In einem poetischen Drama zwischen<br />

Sozialrealismus und Traumspielhandlung<br />

untersucht der österreichisch-ungarische<br />

Dramatiker Franz (Ferenc) Molnar<br />

die seltsame Spaltung des Menschen<br />

zwischen Liebessehnsucht und<br />

Abwehrhaltung, wobei die Unfähigkeit<br />

zur Äußerung von Gefühlen in Gewalt<br />

resultiert. Dabei unternimmt Molnar<br />

keine soziologischen Analysen; auch<br />

Karsten Münster (Josef Fraunhofer)<br />

Stephan Bieker (Franz Kilian)**<br />

Martin Trepl (Marchese Cavalotti)<br />

Stephan Mertl (Gonzala)<br />

Niklaus Scheibli (Pedro dal Vegas)<br />

Wolfgang Mühlenbeck (Hotelportier)<br />

Rosalie Mertl/Paulina Mertl<br />

(Zeitungsverkäufer)<br />

Sascha Mai (Wirt)<br />

Kostas Bafas (Jose)<br />

Marino Polanco (Gaucho)<br />

Chor des <strong>Landestheater</strong>s<br />

Ballett <strong>Coburg</strong><br />

Philharmonisches Orchester des<br />

<strong>Landestheater</strong>s<br />

*Doppelbesetzungen in alphabetischer<br />

Reihenfolge<br />

**Gast<br />

Weitere Vorstellungen<br />

Dienstag, 8. März 2011<br />

Donnerstag, 10. März 2011<br />

Sonntag, 13. März 2011<br />

Mittwoch, 23. März 2011<br />

Sonntag, 27. März 2011<br />

Mittwoch, 30. März 2011<br />

stellt er nicht die moralische Schuldfrage.<br />

Mit Leichtigkeit entfaltet er die<br />

Geschichte in sieben Bildern, die miniaturhaft<br />

auch für sich selbst stehen können.<br />

Das Stück hält die Fragen, die<br />

es aufwirft, in einer eigentümlichen<br />

Schwebe: Warum bleibt Julie bei Liliom,<br />

obwohl er sie schlägt? Ist Lilioms<br />

Gewalttätigkeit letztlich ein verquerer<br />

Ausdruck seiner Liebe zu Julie? Der<br />

Verzicht auf einfache psychologische<br />

Begründungen gibt den Figuren eine<br />

eigene Komplexität, einen eigentümlichen<br />

Zauber, die bei aller Fragwürdigkeit<br />

der Handlungen deren Würde<br />

immer bestehen lassen.<br />

„Liliom“ wurde seit der Uraufführung<br />

1909 immer wieder mit großem Erfolg<br />

auf die Bühne gebracht, wobei der<br />

Schauplatz oft dem jeweiligen Aufführungsort<br />

angepasst wurde – so stand<br />

Lilioms „Ringelspiel“ mal im Wiener<br />

Prater, mal im Berliner Lunapark, mal<br />

auf Coney Island. Regisseur Andreas<br />

Nathusius betont in seiner <strong>Coburg</strong>er<br />

Inszenierung die zeitlosen Aspekte dieses<br />

modernen Klassikers.<br />

Georg Mellert<br />

FOTOS: HENNING ROSENBUSCH, © FELIX SCHOLLMEYER – FOTOLIA.COM


FOTOS: ANDREA KREMPER, UFFIZIEN FLORENZ, © MICHAEL MÖLLER – FOTOLIA.COM<br />

2 THEATERZEITUNG März/April 2011 LANDESTHEATER COBURG<br />

DEM WAHNSINN GERECHT WERDEN<br />

KAMMEROPERN VON PETER M. DAVIES UND SALVATORE SCIARRINO<br />

Der englische König George III. und<br />

die heilige Maria Maddalena de’ Pazzi<br />

haben etwas gemeinsam: den Wahnsinn!<br />

Während George an einer Stoffwechselkrankheit<br />

laboriert, die seine<br />

Sinne verwirrt und ihn mit Flüssen,<br />

Bäumen oder Vögeln reden lässt, lebt er<br />

gefangen in seinen Träumen und Fantasiewelten,<br />

herausgerissen aus allem Alltäglichen<br />

und zurückgezogen von allem<br />

Irdischen. Vom Irrsinn seines Protagonisten<br />

angeregt, schuf der britische<br />

Komponist Peter Maxwell Davies mit<br />

„Eight Songs for a Mad King“ (1969)<br />

einen Operneinakter, der das zerstörte<br />

Innenleben eines Menschen ins Zentrum<br />

setzt. Und die Musik wird dem<br />

Wahnsinn in jeder Hinsicht gerecht.<br />

Die Gesangspartie gleicht einer „tour<br />

de force“, verlangt zahlreiche vokale<br />

Effekte im Umfang von drei Oktaven<br />

und ein ungeheures Maß an Virtuosität:<br />

Vom Singen bis hin zum Sprechen,<br />

Schreien, Heulen und Bellen.<br />

Zwischen Wahnsinn und mystischer<br />

Offenbarung bewegt sich Salvatore<br />

Sciarrinos Kammeroper „Infi nito nero“<br />

(„Das unendliche Schwarz“). Das vom<br />

Komponisten verfasste Libretto beruht<br />

auf Texten der fl orentinischen Mystikerin<br />

Maddalena de’ Pazzi, die in der<br />

zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts<br />

als Nonne in einem Karmeliter-Orden<br />

Ausschnitt aus Michelangelos „Verlorene Seele“<br />

lebte. Ihre ekstatischen Visionen, die<br />

der mystischen Vereinigung mit Gott<br />

dienten, hatten eine große erotische<br />

Komponente und wurden durch Selbsterniedrigung<br />

und -kasteiung hervorgerufen.<br />

Es sind im Trancezustand visionierte<br />

Horrorlustbilder vom Blut des<br />

gekreuzigten Jesu, von heiligen Wunden,<br />

in denen sie sich verliert. Sie hat ihre<br />

Texte nicht selbst niedergeschrieben, es<br />

sind Wortkaskaden, die anfallsartig aus<br />

GEHT NUR IM KONZERT<br />

MOZART TRIFFT BORODIN<br />

Saitenweise Klassik: Streichquartette in der Reithalle<br />

Ganz im Zeichen des Streichquartetts<br />

steht das Kammerkonzert, zu dem vier<br />

junge Musikerinnen des Philharmonischen<br />

Orchesters des <strong>Landestheater</strong>s<br />

<strong>Coburg</strong> Ende März in die Reithalle einladen:<br />

Auf dem Programm steht neben<br />

Mozarts Streichquartett C-Dur KV 465<br />

auch Alexander Borodins Streichquartett<br />

Nr. 2 D-Dur.<br />

Im Januar 1785 beschloss Mozart mit<br />

dem Streichquartett C-Dur KV 465<br />

den Zyklus der „Haydn-Quartette“, die<br />

er seinem Freund und Lehrer widmete.<br />

Die musikalischen Reibungen der<br />

Einleitung zum ersten Satz, die in den<br />

Ohren Mozartscher Zeitgenossen ungewohnt<br />

und „falsch“ klangen, bescherten<br />

dem C-Dur-Quartett den Beinamen<br />

„Dissonanzen-Quartett“. Mozart-Biograf<br />

Nissen berichtet gar, dass beim Verlag<br />

Beschwerden eingingen, weil man<br />

die Dissonanzen für Druckfehler hielt.<br />

Heute gelten die „Haydn-Quartette“ als<br />

Inbegriff der klassischen Streichquartettkunst<br />

und zählen zu den am häufi gsten<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber <strong>Landestheater</strong> <strong>Coburg</strong><br />

Intendant Bodo Busse<br />

Verwaltungsdirektor Wolfgang Vatke<br />

<strong>Landestheater</strong> <strong>Coburg</strong><br />

Schlossplatz 6, 96450 <strong>Coburg</strong><br />

gespielten Werken dieser Gattung.<br />

Knapp hundert Jahre später, im Sommer<br />

1881, schrieb Alexander Borodin,<br />

bekannt für seine Oper „Fürst Igor“, die<br />

„Polowetzer Tänze“ und die „Steppenskizze<br />

aus Mittelasien“, sein 2. Streichquartett<br />

D-Dur nieder. Es verdankt<br />

seine Popularität vor allem dem dritten<br />

Satz: Das Notturno mit seinem slawischweichen<br />

Hauptthema inspirierte zahlreiche<br />

Komponisten zur Bearbeitung,<br />

angefangen von Rimsky-Korsakows Fassung<br />

für Violine und Orchester bis hin<br />

zur Verarbeitung als Liebeslied „And<br />

this is my Beloved“ im Musical „Kismet“<br />

von Robert Wright und George<br />

Forrest.<br />

Ines Schäfer<br />

Kammerkonzert Streichquartett<br />

Samstag, 26. März 2011, 20.00 Uhr<br />

Reithalle<br />

Es spielen Diana Zohrabyan, Daniela<br />

Steinmetz, Veronika Pfrang und Andrea Riemer<br />

Tel. +49· (0)9561 · 89 89 00<br />

Fax +49· (0)9561 · 89 89 29<br />

E-Mail theaterkasse@coburg.de<br />

Internet www.landestheater-coburg.de<br />

ihr herausbrachen. Acht Novizinnen<br />

standen dabei um sie herum, vier versuchten<br />

in den nachfolgenden Phasen<br />

des Schweigens ihre Worte zu wiederholen,<br />

während die vier anderen sie<br />

notierten.<br />

„Infi nito nero“ zeigt die historische<br />

Figur der Maria Maddalena de’ Pazzi<br />

bei einem ihrer ekstatischen Erlebnisse.<br />

Sciarrinos Musik bewegt sich dabei<br />

dynamisch in einem Bereich des kaum<br />

MAN MUSS SIE SINGEN HÖREN<br />

LIEDERABEND MIT SOFIA KALLIO<br />

Schon im Dezember haben wir uns<br />

darauf gefreut, sie singen zu hören:<br />

Doch dann machte die Erkältung der<br />

Sopranistin Sofi a Kallio kurz vor Weihnachten<br />

einen Strich durch die Rechnung.<br />

Nun wird der Liederabend, der<br />

ganz im Zeichen des romantischen Klavierlieds<br />

steht, am Donnerstag, 24. März<br />

um 20 Uhr in der Reithalle nachgeholt.<br />

Unterstützt wird Sofi a Kallio von Klarinettist<br />

Philipp Grzondziel und Ju Hyun<br />

Jeong am Klavier. Neben Liedern von<br />

Louis Spohr und Franz Schuberts „Hirt<br />

auf dem Felsen“, in dem die Klarinette<br />

als „Schalmei“ mit dem Hirtengesang<br />

duettiert, gibt es auch Werke aus der fi nnischen<br />

Heimat der Sängerin zu entdecken.<br />

Jean Sibelius gilt als der vielleicht<br />

wichtigste Vertreter der nationalen fi nnischen<br />

Musik und begründete seinen<br />

Ruhm vor allem durch seine Sinfonien.<br />

Weniger verbreitet sind seine etwa 100<br />

Lieder, von denen „Säv, säv, susa“<br />

(„Schilfrohr säusle“) in seiner Heimat<br />

jedoch eines der bekanntesten ist – eine<br />

Tradition, die auch Erkki Melartin in<br />

seinen Liedern aufgegriffen hat. Ergänzt<br />

wird das Programm durch Robert Schumanns<br />

„Fantasiestücke“ für Klarinette<br />

und Klavier. Man möchte kaum glauben,<br />

in welchem Umfeld diese poetischen<br />

„Soiréestücke“ entstanden sind:<br />

Die schweren politischen Unruhen in<br />

Dresden 1849 zwangen Schumann, mit<br />

seiner Clara aufs Land zu fl iehen. Doch<br />

davon ist in dieser Musik nichts zu spüren;<br />

der idyllische aber dennoch leidenschaftliche<br />

Charakter der drei ineinander<br />

übergehenden Sätze voller Verve<br />

spiegelt vielmehr die große Sehnsucht<br />

nach Harmonie und Privatheit.<br />

Susanne von Tobien<br />

Sind am 24. März 2011 in der Reithalle zu hören: Sofi a Kallio, Philipp Grzondziel, und Ju Hyun Jeong<br />

Redaktion Andrea Kremper<br />

Redaktionelle Mitarbeit Timo Knauer,<br />

Georg Mellert, Ines Schäfer,<br />

Susanne von Tobien<br />

Gestaltung und Satz Wiebke Genzmer<br />

EIGHT SONGS FOR A MAD<br />

KING/INFINITO NERO<br />

Kammeropern von Peter M. Davies<br />

und Salvatore Sciarrino<br />

Premiere<br />

Samstag 12. März 2011<br />

20.00 Uhr, Reithalle<br />

Musikalische Leitung<br />

Peter Tilling<br />

Regie<br />

Birgit Kronshage<br />

Bühnenbild und Kostüme<br />

Susanne Wilzcek<br />

Mit<br />

Rainer Scheerer (George III.)<br />

Verena Usemann (Maddalena de’ Pazzi)<br />

noch wahrnehmbaren, aus Atem- und<br />

mysteriösen Instrumentengeräuschen<br />

entwickelt sich ein diffuser Klangstrom,<br />

der eruptiv von den herausgestoßenen<br />

Wortfetzen der Sängerin unterbrochen<br />

wird, die sich in Heftigkeit und Länge<br />

zunehmend steigern.<br />

Susanne von Tobien<br />

Druck Presse Druck Oberfranken<br />

GmbH & Co KK<br />

Gutenbergstraße 11, 96050 Bamberg<br />

FRAUENPOWER<br />

IN DER REITHALLE<br />

Olympe de Gouges wanderte 1793 für<br />

ihre „Erklärung der Rechte der Frau<br />

und Bürgerin“ noch auf die Guillotine.<br />

Ein Jahrhundert später wurden die<br />

Kämpferinnen für Gleichberechtigung<br />

zumindest in Mitteleuropa nicht mehr<br />

direkt mit dem Tode bedroht, hatten<br />

aber dennoch mit gesellschaftlichen<br />

Vorurteilen und den Bollwerken patriarchaler<br />

Macht lange genug zu kämpfen.<br />

Erst 1918 bekamen Frauen in Deutschland<br />

das Wahlrecht, und 1977 wurde<br />

ihnen die freie Berufswahl gestattet.<br />

Am 19. März 2011 jährt sich der internationale<br />

Frauentag, ins Leben gerufen<br />

von Clara Zetkin, zum 100. Mal.<br />

Grund genug, in einer Lesung (natürlich<br />

mit Quotenmann) an die Geschichte<br />

der Frauenbewegung und an auch heute<br />

noch offene Fragen zu erinnern.<br />

Georg Mellert<br />

Lesung<br />

Samstag, 19. März 2011, 20.00 Uhr<br />

Reithalle<br />

Mit<br />

Ines Lutz und Sebastian Pass<br />

Mit Texten von Olympe de Gouges,<br />

Clara Zetkin, Alice Schwarzer,<br />

Donna Haraway, René Pollesch<br />

und anderen.<br />

ROBBIE & BRASS<br />

JUGENDKONZERT<br />

„Let me entertain you!“: Robbie<br />

Williams Gute-Laune-Hit, mit dem<br />

das Jugendblasorchester <strong>Coburg</strong> e. V.<br />

„Jugend spielt für Jugend“ 2011 eröffnet,<br />

ist nicht nur musikalischer Auftakt,<br />

sondern fast schon Motto der Veranstaltung,<br />

die auch in diesem Jahr mit einem<br />

buntgemischten Programm für Unterhaltung<br />

und allerlei Kurzweil sorgt:<br />

Vom Klavierstück bis hin zum Gesangsbeitrag,<br />

von klassischer Musik bis hin<br />

zum Musical reicht die Bandbreite.<br />

Nicht nur fürs Ohr, auch fürs Auge<br />

hält der Sonntagvormittag so manches<br />

Schmankerl bereit: Gleich sechs <strong>Coburg</strong>er<br />

Tanzgruppen und Ballettschulen<br />

sorgen mit klassischem Tanz, Hip-Hop<br />

und sogar Akrobatik für Action.<br />

Ins Leben gerufen wurde die Reihe<br />

„Jugend spielt für Jugend“, die von der<br />

Kulturabteilung im Amt für Schulen,<br />

Kultur und Bildung in Zusammenarbeit<br />

mit dem <strong>Landestheater</strong> <strong>Coburg</strong> veranstaltet<br />

wird, im Jahre 1979. Seither ist<br />

sie fest im Kulturprogramm der Stadt<br />

<strong>Coburg</strong> verankert und bietet jungen<br />

Talenten zwischen sechs und zwanzig<br />

Jahren eine Plattform, um ihr musisches<br />

Können zu präsentieren.<br />

Ines Schäfer<br />

„Jugend spielt für Jugend“<br />

Sonntag, 20. März 2011, 11.00 Uhr<br />

Großes Haus<br />

Redaktionsschluss 3. März 2011<br />

Aufl age 20.000<br />

Änderungen und Druckfehler vorbehalten.


LANDESTHEATER COBURG<br />

SASSA, SASSA! EIN DOPPELTES HAPPY-END<br />

DIE „MASKE IN BLAU“ ALS HEITERE REVUE-OPERETTE<br />

Freunde fürs Leben!<br />

Armando Cellinis Gemälde „Maske in<br />

Blau“ wird mit dem ersten Preis ausgezeichnet.<br />

Doch keiner weiß, welche<br />

Schönheit sich hinter der Maske verbirgt.<br />

Cellini hatte sein Modell auf einem Maskenball<br />

gesehen, sich gleich in sie verliebt<br />

und noch in derselben Nacht gemalt.<br />

Beim Abschied versprach sie, zurückzukehren<br />

und ihre Identität preiszugeben.<br />

An dem Ring, den ihr Armando schenkte,<br />

sollte er sie erkennen. Während<br />

Armando sehnsüchtig auf seine „Maske“<br />

wartet, macht er die Bekanntschaft der<br />

eleganten Plantagenbesitzerin Evelyne<br />

Valera, die ihn sofort fasziniert. Tatsächlich<br />

ist sie die geheimnisvolle „Maske“,<br />

gibt sich jedoch nicht gleich zu erkennen.<br />

Ein Fremder will nun das Bild erwerben,<br />

Armando verkauft es aber nicht. Als<br />

VIELES GEWAGT – HERZEN GEWONNEN<br />

„IPHIGENIE AUF TAURIS“ WIEDER AUF DEM SPIELPLAN<br />

Tröstet den Bruder: Iphigenie<br />

Keine Frage: Georges Bizets „Carmen“<br />

ist ein rassiger Reißer. Aber sind seine<br />

„Perlenfi scher“ wirklich zu Recht beinahe<br />

vergessen? Wer zu einem Urteil kommen<br />

möchte, kann sich in der konzertanten<br />

Aufführung im <strong>Landestheater</strong><br />

<strong>Coburg</strong> ein Bild machen – auch wenn es<br />

keine Kulissen gibt. Dafür hat die Musik<br />

mehr Raum, sich zu entfalten, und das<br />

Kino im Kopf zu bedienen, das oft eindrucksvollere<br />

Bilder liefert. Die Kritiken<br />

im Herbst waren so schillernd wie die<br />

Geschichte von der Frau, die von zwei<br />

Necken, aber lieben sich nicht: Evelyne und Gonzala<br />

Evelyne erscheint, erkennt Armando in<br />

ihr endlich sein geliebtes Modell und sie<br />

gestehen einander ihre Liebe.<br />

Zu einem Ball ist auch Pedro dal Vegas<br />

geladen, der Evelyne für sich gewinnen<br />

will. Dal Vegas ist in Argentinien Evelynes<br />

Nachbar. Er stellt Evelyne nach und<br />

macht sich Hoffnungen auf sie. Er entwendet<br />

Armandos Ring und gibt ihn<br />

Armando zurück. Als Kilian und Gonzala<br />

dann ahnungslos die Verlobung von<br />

Evelyne und Armando bekannt geben,<br />

kommt es zum Eklat. Armando stößt<br />

Evelyne von sich, sie reist tief getroffen<br />

ab.<br />

Evelyne versucht Armando zu vergessen,<br />

während sie dal Vegas weiterhin vergeblich<br />

umgarnt. Armandos Freunde, die<br />

alles nur für ein Missverständnis halten,<br />

Der neue <strong>Coburg</strong>er Intendant Bodo<br />

Busse wagte viel, als er mit Glucks<br />

„Iphigenie en Tauride“ eine frühklassische<br />

Oper zum Einstand auf den Spielplan<br />

setzte. Eine Oper ohne Gassenhauer,<br />

ein alter und transparenter Orchesterklang,<br />

ein blutiges Drama – um es kurz<br />

zu machen: es wurde ein riesiger Erfolg<br />

für die Sänger, das Orchester unter<br />

<strong>Coburg</strong>s neuem GMD Roland Kluttig<br />

und für das Regieteam um Jakob Peters-<br />

Messer. Der Intendant hatte viel gewagt<br />

und die Herzen der <strong>Coburg</strong>er Opernfreunde<br />

schon am Premierenabend ein<br />

gutes Stück weit für sich gewonnen.<br />

Jetzt kehrt „Iphgenie auf Tauris“ für<br />

drei Vorstellungen auf den Spielplan<br />

zurück. Und obwohl gerade einmal Sai-<br />

EXOTISCHES KINO IM KOPF<br />

BIZET-OPER „DIE PERLENFISCHER“ ZUM LETZTEN MAL<br />

Betörend: Priesterin (Sofi a Kallio)<br />

können ihn schließlich überreden, seiner<br />

„Maske“ nachzureisen …<br />

In einer Taverne erfahren Armando<br />

und seine Freunde, dass dal Vegas und<br />

Evelyne heiraten werden, er es aber nur<br />

auf ihr Geld abgesehen habe. Darüber<br />

kommt es zu einem Streit mit den Gauchos,<br />

den Juliska und Armando schlagkräftig<br />

beenden.<br />

Und natürlich sprechen sich Evelyn und<br />

Armando aus und können endgültig<br />

ihre Verlobung bekanntgeben. Alle<br />

Missverständnisse werden aufgeklärt,<br />

dal Vegas hat endgültig das Nachsehen<br />

und da sich bekanntlich liebt, was sich<br />

neckt, feiern auch Juliska und Fraunhofer<br />

Verlobung. Sassa! – so gibt es ein doppeltes<br />

„Happy End“!<br />

Susanne von Tobien<br />

sonhalbzeit war, ist eine Menge seit der<br />

Premiere geschehen. Orchester und<br />

Opernensemble haben sich mittlerweile<br />

noch besser kennen gelernt und<br />

so manch einen bemerkenswerten<br />

Abend miteinander gemeistert. Vor diesem<br />

Hintergrund ist ein Wiederhören<br />

mit Glucks Meisterwerk der Oper noch<br />

schöner und kann die Entwicklung des<br />

jungen und hoch motivierten Ensembles<br />

wunderbar erfahrbar machen.<br />

Andrea Kremper<br />

Vorstellungen<br />

Donnerstag, 31. März 2011<br />

Donnerstag, 7. April 2011<br />

Freitag, 15. April 2011<br />

19.30 Uhr, Großes Haus<br />

Männern geliebt wird – und das auf<br />

der exotischen Insel Mauritius. „Derartige<br />

Begeisterung ist selten zu erleben“,<br />

schrieb die Neue Presse und das <strong>Coburg</strong>er<br />

Tageblatt attestierte: „Die Perlenfi<br />

scher“ – eine lohnende Wiederentdeckung.“<br />

Andrea Kremper<br />

Letzte Vorstellung<br />

Freitag, 18. März, 19.30 Uhr<br />

Großes Haus<br />

Volker Vogel<br />

Den Regisseur Volker Vogel zog<br />

es zum Studium an die Hochschule<br />

für Musik und Theater in Hannover.<br />

Als Regieassistent blieb er der Stadt<br />

an der Leine treu, bevor er als<br />

Schauspieler und Sänger nach<br />

Hildesheim engagiert wurde. Später<br />

wechselte er als Tenor buffo an<br />

das Theater Dortmund. Bevor er<br />

die Wiener Volksoper als berufl iche<br />

Wahlheimat entdeckte, war in Freiburg<br />

engagiert. Als Spiel- und Charaktertenor<br />

gehörte Volker Vogel<br />

anschließend zwei Jahrzehnte fest<br />

zum Ensemble des Züricher Opernhauses<br />

und entschloss sich parallel<br />

zu seinem Schweizer Engagement<br />

wieder zu inszenieren. Es folgten<br />

Operettenproduktionen in Bad Ischl,<br />

Ulm, St. Gallen, Basel oder Innsbruck.<br />

Publikum wie Presse nahmen seine<br />

Wiener Inszenierung der Strauß-<br />

Operette „Die Fledermaus“ euphorisch<br />

auf. Im renommierten Opernglas<br />

war zu lesen: „Die brillante<br />

Aufführung war ein Beweis dafür,<br />

dass man mit spritziger Spielfreude<br />

das Publikum vor Begeisterung von<br />

den Stühlen reißen kann.“<br />

Andrea Kremper<br />

Nachdem Wolfgang Vatke zunächst<br />

über ein Jahr als Stellvertretender Verwaltungsdirektor<br />

am <strong>Landestheater</strong><br />

<strong>Coburg</strong> beschäftigt war, übernahm er<br />

vor 25 Jahren, im März 1986, die Position<br />

des Verwaltungsdirektors. Damit<br />

stellt er gemeinsam mit dem Intendanten<br />

die Theaterleitung. Während dieser Zeit<br />

hat der studierte Diplom-Kaufmann<br />

einiges hinter den Kulissen des Theaters<br />

bewegt. Erinnert sei an die gemeinsam<br />

mit dem damaligen Intendanten Dr.<br />

Tebbe H. Kleen geführten intensiven<br />

Verhandlungen mit Vertretern der DDR<br />

mit dem Ziel eines Theateraustausches<br />

zwischen <strong>Coburg</strong> und Meiningen, welcher<br />

eineinhalb Jahre vor der Öffnung<br />

der innerdeutschen Grenze realisiert<br />

werden konnte – weitere sollten<br />

folgen. Diese freundschaftlichen Beziehungen<br />

haben bis heute angehalten. So<br />

gastierten die Meininger erst im November<br />

2010 mit „Die Leiden des jungen<br />

Werther“ vor ausverkauftem Haus in<br />

<strong>Coburg</strong>. Im Gegenzug bringt das <strong>Landestheater</strong><br />

<strong>Coburg</strong> am 09. April 2011 im<br />

Staatstheater Meiningen den „Urfaust“<br />

zur Aufführung.<br />

Neben laufenden Investitionen hat der<br />

Verwaltungsdirektor nicht nur die Realisierung<br />

des Verwaltungsgebäudes am<br />

Oberen Bürglass und des Zentrallagers<br />

in Cortendorf, sondern auch die notwendige<br />

Generalsanierung des Theatergebäudes<br />

vorangetrieben. In seine Amtszeit<br />

fi elen auch die beiden Höhergruppierungen<br />

des <strong>Landestheater</strong>-Orchesters<br />

THEATERZEITUNG März/April 2011 3<br />

Dietrich von Grebmer<br />

Der Bühnen- und Kostümbildner<br />

Dietrich von Grebmer ist dem hiesigen<br />

Publikum bestens bekannt,<br />

wirkte von Grebmer bereits in den<br />

Jahren 1989–1992 als Ausstattungsleiter<br />

am <strong>Landestheater</strong> <strong>Coburg</strong>.<br />

„Lulu“, „Carmen“, „Kiss me Kate“<br />

oder der „Theatermacher“ sind von<br />

ihm ausgestattet worden. Der gebürtige<br />

Italiener studierte Bühnengestaltung<br />

am Mozarteum in Salzburg,<br />

assistierte bei den Salzburger<br />

Festspielen, wechselte von dort an<br />

das Züricher Opernhaus und später<br />

an die Berliner Schaubühne am<br />

Lehniner Platz.<br />

Eine intensive Zusammenarbeit verbindet<br />

ihn mit der Regisseurin<br />

Brigitte Fassbaender, für die von<br />

Grebmer die Richard-Strauss-<br />

Opern „Arabella“, „Der Rosenkavalier“<br />

oder die Johann-Strauß-<br />

Operette „Die Fledermaus“ eingerichtet<br />

hat. Weitere Engagements<br />

führten ihn an die Staatstheater<br />

Weimar, Mainz und Wiesbaden<br />

oder nach Wien. 2010 entwarf er für<br />

die Eutiner Festspiele die Ausstattung<br />

zu „La Traviata“.<br />

Andrea Kremper<br />

ÜBER GRENZEN HINWEG<br />

WOLFGANG VATKE: 25 JAHRE CHEF<br />

Hat Grund zum Feiern: Wolfgang Vatke<br />

einschließlich dessen Umbenennung in<br />

Philharmonisches Orchester, verbunden<br />

mit einer Ausweitung der Anzahl von<br />

Planstellen für alle Abteilungen.<br />

Timo Knauer<br />

Abteilungsleiter Verwaltung<br />

FOTOS: TIMO KNAUER, ANDREA KREMPER (3), PRIVAT, HENNING ROSENBUSCH (2)


FOTOS: ANDREA KREMPER (2), HENNING ROSENBUSCH (2)<br />

4 THEATERZEITUNG März/April 2011 LANDESTHEATER COBURG<br />

SPIELPLAN 5. MÄRZ BIS 14. APRIL 2011<br />

März Großes Haus Reithalle und weitere Spielstätten<br />

Sa 5.<br />

März<br />

So 6.<br />

März<br />

Mo 7.<br />

März<br />

Di 8.<br />

März<br />

Mi 9.<br />

März<br />

Do 10.<br />

März<br />

Fr 11.<br />

März<br />

Sa 12.<br />

März<br />

So 13.<br />

März<br />

Di 15.<br />

März<br />

Mi 16.<br />

März<br />

Do 17.<br />

März<br />

Fr 18.<br />

März<br />

Sa 19.<br />

März<br />

So 20.<br />

März<br />

Di 22.<br />

März<br />

Mi 23.<br />

März<br />

Do 24.<br />

März<br />

Fr 25.<br />

März<br />

Sa 26.<br />

März<br />

So 27.<br />

März<br />

Mo 28.<br />

März<br />

Mi 30.<br />

März<br />

Do 31.<br />

März<br />

MASKE IN BLAU FV, 19.30<br />

Operette von F. Raymond<br />

SEIN ODER NICHTSEIN FA, FV, 15.00 – ca. 17.00<br />

Komödie von N. Whitby nach dem Film von E. Lubitsch<br />

EINE NACHT IN VENEDIG FV, 19.30 – ca. 21.50<br />

Operette von J. Strauß<br />

MASKE IN BLAU Di, FV, 19.30<br />

Operette von F. Raymond<br />

OTELLO Mi blau, MT, FV, 19.30 – ca. 22.20<br />

Oper von G. Verdi, mit Übertiteln, Einführung 19.00 Uhr<br />

MASKE IN BLAU Do blau, FV, 19.30<br />

Operette von F. Raymond<br />

CRAZY FOR YOU® Fr blau, FV, 19.30<br />

Das neue Gershwin ® -Musical von I. und G. Gershwin<br />

THEATERFÜHRUNG FV, 14.00<br />

Treffpunkt Bühneneingang<br />

SEIN ODER NICHTSEIN FV, 19.30 – ca. 21.30<br />

Komödie von N. Whitby nach dem Film von E. Lubitsch<br />

MASKE IN BLAU FV, 19.30<br />

Operette von F. Raymond<br />

SEIN ODER NICHTSEIN Mi rot, S, FV, 19.30 – ca. 21.30<br />

Komödie von N. Whitby nach dem Film von E. Lubitsch<br />

EINE NACHT IN VENEDIG Do rot, FV, 19.30 – ca. 21.50<br />

Operette von J. Strauß<br />

DIE PERLENFISCHER FV, 19.30 – ca. 21.45<br />

Oper konzertant von G. Bizet, mit Übertiteln<br />

EVITA FV, 19.30 – ca. 21.45<br />

Musical von A. Lloyd Webber und T. Rice, Deutsch M. Kunze<br />

JUGEND SPIELT FÜR JUGEND FV, 11.00<br />

In Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung der Stadt <strong>Coburg</strong><br />

CRAZY FOR YOU® JA, FV, 19.30<br />

Das neue Gershwin ® -Musical von I. und G. Gershwin<br />

SEIN ODER NICHTSEIN Di, FV, 19.30 – ca. 21.30<br />

Komödie von N. Whitby nach dem Film von E. Lubitsch<br />

MASKE IN BLAU Mi blau, FV, 19.30<br />

Operette von F. Raymond<br />

EVITA Do blau, FV, 19.30 – ca. 21.45<br />

Musical von A. Lloyd Webber und T. Rice, Deutsch M. Kunze<br />

CRAZY FOR YOU® GA, FV, 19.30<br />

Das neue Gershwin ® -Musical von I. und G. Gershwin<br />

LILIOM P, FV, 19.30<br />

Schauspiel von F. Molnar, Einführung 19.00<br />

MASKE IN BLAU SEN, FV, 15.00<br />

Operette von F. Raymond<br />

5. SINFONIEKONZERT KA, FV, 20.00<br />

Werke von G. Klein, E. Schulhoff, A. Dvor˘ák; ML K. J. Edusei<br />

MASKE IN BLAU Mi rot, FV, 19.30<br />

Operette von F. Raymond<br />

IPHIGENIE AUF TAURIS Do rot, KLA, FV, 19.30 – ca 21.30<br />

Oper von Chr. W. Gluck, mit Übertiteln, Einführung 19.00 Uhr<br />

MY NAME IS BARBRA FV, 20.00 – ca. 22.00 Reithalle<br />

Ein musikalischer Abend mit U. Barz – Songs von B. Streisand<br />

MY NAME IS BARBRA GA, FV, 20.00 – ca. 22.00 Reithalle<br />

Ein musikalischer Abend mit U. Barz – Songs von B. Streisand<br />

EIGHT SONGS FOR A MAD KING/INFINITO NERO Reithalle<br />

Kammeropern von P. M. Davies und S. Sciarrino , FV, 20.00<br />

EIGHT SONGS FOR A MAD KING/INFINITO NERO Reithalle<br />

Kammeropern von P. M. Davies und S. Sciarrino, RH blau, FV, 20.00<br />

EIGHT SONGS FOR A MAD KING/INFINITO NERO Reithalle<br />

Kammeropern von P. M. Davies und S. Sciarrino, FV, 20.00<br />

EIGHT SONGS FOR A MAD KING/INFINITO NERO Reithalle<br />

Kammeropern von P. M. Davies und S. Sciarrino, RH rot, FV, 20.00<br />

FREISTAAT COBURG FV, 21.00 Reithalle<br />

100 JAHRE UND KEIN BISSCHEN LEISE Reithalle<br />

Lesung – Die Frauenbewegung im Wandel der Zeit, FV, 20.00<br />

LILIOM Matinee zur Premiere 11.00 Reithalle<br />

Schauspiel von F. Molnar, Eintritt frei<br />

EIGHT SONGS FOR A MAD KING/INFINITO NERO Reithalle<br />

Kammeropern von P. M. Davies und S. Sciarrino, FV, 20.00<br />

„MAN MUSS SIE SINGEN HÖREN“ FV, 20.00 Reithalle<br />

Liederabend mit S. Kallio (Sopran)<br />

KAMMERKONZERT STREICHQUARTETT FV, 20.00 Reithalle<br />

Werke von W. A. Mozart und A. Borodin<br />

April Großes Haus Reithalle und weitere Spielstätten<br />

Fr 1.<br />

April<br />

Sa 2.<br />

April<br />

So 3.<br />

April<br />

Di 5.<br />

April<br />

Mi 6.<br />

April<br />

Do 7.<br />

April<br />

Fr 8.<br />

April<br />

Sa 9.<br />

April<br />

So 10.<br />

April<br />

Di 12.<br />

April<br />

Mi 13.<br />

April<br />

Do 14.<br />

April<br />

LILIOM Fr rot, FV, 19.30<br />

Schauspiel von F. Molnar, Einführung 19.00<br />

EVITA FV, 19.30 – ca. 21.45<br />

Musical von A. Lloyd Webber und T. Rice, Deutsch M. Kunze<br />

LILIOM JA, FV, 19.30<br />

Schauspiel von F. Molnar, Einführung 19.00<br />

LILIOM Mi blau, FV, 19.30<br />

Schauspiel von F. Molnar, Einführung 19.00<br />

IPHIGENIE AUF TAURIS Do blau, FV, 19.30 – ca 21.30<br />

Oper von Chr. W. Gluck, mit Übertiteln, Einführung 19.00 Uhr<br />

OTELLO Fr blau, FV, 19.30 – ca 22.20<br />

Oper von G. Verdi, mit Übertiteln, Einführung 19.00 Uhr<br />

THEATERFÜHRUNG FV, 14.00<br />

Treffpunkt Bühneneingang<br />

CRAZY FOR YOU® JA, FV, 19.30<br />

Das neue Gershwin ® -Musical von I. und G. Gershwin<br />

EVITA FA, FV, 15.00 – ca. 17.15<br />

Musical von A. Lloyd Webber und T. Rice, Deutsch M. Kunze<br />

EVITA FV, 19.30 – ca. 21.45<br />

Musical von A. Lloyd Webber und T. Rice, Deutsch M. Kunze<br />

SEIN ODER NICHTSEIN FV, 19.30 – ca 21.30<br />

Komödie von N. Whitby nach dem Film von E. Lubitsch<br />

EVITA Mi rot, FV, 19.30 – ca. 21.45<br />

Musical von A. Lloyd Webber und T. Rice, Deutsch M. Kunze<br />

MASKE IN BLAU Do rot, FV, 19.30<br />

Operette von F. Raymond<br />

AMOKLAUF, MEIN KINDERSPIEL FV, 20.00 Reithalle<br />

Schauspiel von Thomas Freyer<br />

AMOKLAUF, MEIN KINDERSPIEL 11.00 Reithalle<br />

Schauspiel von Thomas Freyer<br />

AMOKLAUF, MEIN KINDERSPIEL 11.00 Reithalle<br />

Schauspiel von Thomas Freyer<br />

AMOKLAUF, MEIN KINDERSPIEL 11.00 Reithalle<br />

Schauspiel von Thomas Freyer<br />

AMOKLAUF, MEIN KINDERSPIEL FV, 20.00 Reithalle<br />

Schauspiel von Thomas Freyer<br />

AMOKLAUF, MEIN KINDERSPIEL FV, 20.00 Reithalle<br />

Schauspiel von Thomas Freyer<br />

ERÖFFNUNGSVERANSTALTUNG 19.00 Reithalle<br />

<strong>Coburg</strong> liest, Romanmarathon, Vorverkauf Buchhandlung Riemann<br />

URFAUST FV, 19.30 Gastspiel in Meiningen<br />

Schauspiel von J. W. von Goethe<br />

EIN SOMMERNACHTSTRAUM Matinee zur Premiere 11.00<br />

Ballett von M. McClain, Eintritt frei Reithalle<br />

AMOKLAUF, MEIN KINDERSPIEL FV, 20.00 Reithalle<br />

Schauspiel von Thomas Freyer<br />

LITERATUR IN DEN HÄUSERN UNSERER STADT 20.00<br />

<strong>Coburg</strong> liest, Programm und Orte werden noch bekannt gegeben.<br />

FREISTAAT COBURG FV, 21.00 Reithalle<br />

LEGENDE FV = Freier Verkauf, MT = Musiktheater-Abo, S = Schauspiel-Abo, Di = Dienstags-Abo, P = Premieren-Abo, KA = Konzert-Abo, KLA = Kleines Abo, FA = Familien-Abo,<br />

SEN = Senioren-Abo, JA = Jugend-Abo, GV = Geschlossene Veranstaltung. = Junges <strong>Landestheater</strong> <strong>Coburg</strong><br />

Crazy for You<br />

Otello<br />

Sein oder Nichtsein<br />

Evita


LANDESTHEATER COBURG<br />

DIE HAT EIN HERZ AUS PAPRIKA<br />

FAMILIENALBUM: DIE JULISKA AUS BUDAPEST<br />

Mit Fotografen ist es manchmal wie mit<br />

Friseuren: Ihnen erzählt man in entspannter<br />

Atmosphäre Dinge, für die<br />

man daheim einen längeren inneren<br />

Anlauf benötigt. Wir nutzen diesen fast<br />

schon psychologischen Vorteil und stellen<br />

Wie fi nden sie Josef Fraunhofer so – als<br />

Mann?<br />

Was fi nden Sie an sich selbst am<br />

Schönsten?<br />

besonderen Charakteren der Theaterspielzeit<br />

Fragen mit der Kamera.<br />

Frei nach dem Motto: Die schönsten Bilder<br />

im Familienalbum entstanden nach<br />

entscheidenden Fragen wie: „Willst Du<br />

noch einen?“ oder „Willst Du diesen<br />

Mann wirklich heiraten?“<br />

Sofi a Kallio, singt und spielt in der Operette<br />

„Maske in Blau“ die Juliska aus Budapest. Ob<br />

sie sich von Josef Fraunhofer auch mal küsssen<br />

lässt?<br />

Können Ungarinnen überhaupt kalt<br />

über die Schulter gucken?<br />

Was wollen Sie denn werden, wenn Sie<br />

einmal groß sind?<br />

Und die Moral von der Operette<br />

„Maske in Blau“?<br />

2002 schlug der Amoklauf eines<br />

gedemütigten ehemaligen Schülers am<br />

Gutenberg-Gymnasium in Erfurt wie<br />

ein Blitz ein. Dass so etwas nicht nur im<br />

waffenverliebten Amerika geschehen<br />

kann, war eine schmerzhafte Erkenntnis,<br />

die man lieber nicht gemacht hätte. Wo<br />

liegen die Ursachen für eine solche Tat<br />

und wie kann man solche Ausbrüche<br />

verhindern – naheliegende Fragen, die<br />

aber angesichts der Außergewöhnlichkeit<br />

eines solchen Ereignisses kaum allgemeingültig<br />

zu beantworten sind.<br />

Thomas Freyer, einer der profi liertesten<br />

jungen Theaterautoren der letzten Jahre,<br />

nimmt sich des Themas denn auch nicht<br />

mit dem soziologisch-erklärenden Blick<br />

der Gefahrenvorsorge an. In „Amoklauf<br />

mein Kinderspiel“ schlüpfen drei<br />

namentlich nicht genannte Figuren in<br />

die unterschiedlichsten Rollen, sind<br />

mal Täter, mal Opfer, mal Eltern und<br />

erschließen das Phänomen Amok als ein<br />

Phantasma des Ausbruchs: aus Orientierungslosigkeit,<br />

lähmender Leere und<br />

Alles begann im Dezember 1827 mit<br />

einer kleinen Anzeige im Berliner<br />

Lokal-Anzeiger: „Achtung! Selten!<br />

Tenor, Bass (Berufssänger, nicht über<br />

25), sehr musikalisch, schön klingende<br />

Stimmen, für einzig dastehendes Ensemble,<br />

unter Angabe der täglich verfügbaren<br />

Zeit, gesucht.“ Wie es weiterging,<br />

ist mittlerweile Geschichte: Nach und<br />

nach fanden sich die sechs Mitglieder<br />

der „Comedian Harmonists“ zusammen<br />

und traten einen beispiellosen musikalischen<br />

Siegeszug um die Welt an. Doch<br />

mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten<br />

sah sich das Sextett zunehmend<br />

Repressalien ausgesetzt, da drei Mitglieder<br />

der Truppe jüdischer Abstammung<br />

THEATERZEITUNG März/April 2011 5<br />

DAS UNAUSSPRECHLICHE<br />

„AMOKLAUF MEIN KINDERSPIEL“<br />

Der Regisseur und Schauspieler Vivian Frey<br />

Stillstand. Der Amoklauf, der – bei aller<br />

Anlehnung an den realen Fall Erfurt –<br />

hier eher im Kopf stattfi ndet, ist ein Versuch,<br />

überhaupt zu einer Art Sprache zu<br />

fi nden.<br />

Vivian Frey, seit zwei Jahren Mitglied<br />

des <strong>Coburg</strong>er Schauspielensembles, gibt<br />

mit „Amoklauf mein Kinderspiel“ sein<br />

Regiedebüt. Mutig besetzt er das Stück<br />

ausschließlich mit Frauen – gerade<br />

weil Amokläufer meistens männlich<br />

sind, ermöglicht dieser Regiekniff einen<br />

gleichzeitig offeneren und distanzierte-<br />

ren Blick auf das sonst oft klischeebeladene<br />

Bild vom Amokläufer. Mit dabei<br />

sind neben Kathrin Molsberger zwei<br />

Gastschauspielerinnen: Anne Clausen<br />

und Gesa Boysen, die beide zum ersten<br />

Mal auf der <strong>Coburg</strong>er Bühne stehen.<br />

Georg Mellert<br />

Premiere<br />

Samstag, 2. April 2011, 20 Uhr<br />

Reithalle<br />

DER KLEINE, GRÜNE KAKTUS<br />

DIE „COMEDIAN HARMONISTS TODAY“<br />

Fräcke in schönster Harmonie<br />

waren. 1935 wurde den drei Nichtariern<br />

endgültig das Recht auf Berufsausübung<br />

entzogen – die Gruppe trennte sich.<br />

Doch ihre Lieder sind nach wie vor<br />

unvergessen: Die „Schöne Isabella<br />

von Kastilien“, der „Onkel Bumba aus<br />

Kalumba“, der nur Rumba tanzt oder<br />

der „Kleine, grüne Kaktus“ haben bis<br />

heute nichts an Witz und Charme eingebüßt.<br />

Auch den „Comedian Harmonists<br />

Today“ haben es die Lieder des Sextetts<br />

angetan: Seit über fünf Jahren sind<br />

Thorsten Hennig, Friedemann Hecht,<br />

Thomas Winter, Alexander Franzen,<br />

Johannes Schwärsky mit Jörg Daniel<br />

Heinzmann am Klavier in den Theatern<br />

und Konzerthallen im deutschsprachigen<br />

Raum unterwegs. Die sechs<br />

Musiker fanden sich erstmals 2004 am<br />

Berliner Theater am Kurfürstendamm<br />

für die Uraufführung des Theaterstückes<br />

„Comedian Harmonists – Jetzt<br />

oder nie“ zusammen. „Ein neuer Frühling“<br />

heißt ihr neues Programm, in dem<br />

sie nicht nur die Hits der „Comedian<br />

Harmonists“ präsentieren, sondern mit<br />

Zeitungsberichten und Briefen das Zeitgeschehen<br />

der 20er und 30er Jahre<br />

lebendig werden lassen.<br />

Ines Schäfer<br />

Vorstellungen<br />

Ostermontag, 25. April 2011<br />

Samstag, 14. Mai 2011<br />

Donnerstag, 30. Juni 2011<br />

19.30 Uhr, Großes Haus<br />

FOTOS: ANDREA KREMPER (6), PR


FOTOS: JOCHEN BERGER, FOTOLIA, ANDREA KREMPER (2), HENNING ROSENBUSCH, © WONG SZE FEI - FOTOLIA.COM FAHREN,<br />

6 THEATERZEITUNG März/April 2011 LANDESTHEATER COBURG<br />

GEHEN, RENNEN SIE HIN ...<br />

PRESSESTIMMEN ZU DEN PREMIEREN<br />

First Steps<br />

First Steps – Junge Choreografen<br />

Die ersten Schritte in einer Choreografenkarriere<br />

kommen ganz und gar<br />

nicht vorsichtig daher, sondern zeigen<br />

selbstbewusst ein großes künstlerisches<br />

Potenzial. Und bei der Premiere am<br />

Samstagabend in der Reithalle gab<br />

es nicht nur frischgebackene Choreografen-Persönlichkeiten<br />

zu feiern, sondern<br />

ein immer besser harmonierendes<br />

Tanzensemble, das unter dem neuen<br />

Chef Mark McClain einen deutlichen<br />

Qualitätssprung macht.<br />

Neue Presse<br />

Herrschten in den letzten Jahren bei den<br />

„Jungen Choreografen“ oftmals ausgelassene<br />

Fröhlichkeit, Schalk und Ironie,<br />

so erweisen sich die Tänzerinnen und<br />

Tänzer des <strong>Coburg</strong>er Ensembles mit<br />

ihren unterschiedlichen Körpersprachen<br />

in diesem Jahr eher als das Leben schon<br />

tiefsinnig Refl ektierende. Herzlicher<br />

Applaus nach der Premiere am Samstag<br />

in der vollen Reithalle.<br />

<strong>Coburg</strong>er Tageblatt<br />

Crazy for You<br />

Crazy for You<br />

Crazy for You<br />

Wieder einmal gerettet, sogar in den<br />

Theaterolymp erhoben ist mit dieser<br />

Produktion die Musical-Ehre des <strong>Landestheater</strong>s<br />

<strong>Coburg</strong>, ganz besonders<br />

sogar jetzt unter der neuen Theaterleitung<br />

Bodo Busses. – Was pilgern Sie<br />

denn teuer nach Stuttgart und Hamburg<br />

zu diesen aufgeblasenen, immer<br />

in der gleichen Leier heulenden neuen<br />

Synthetik- Musicals? Echten, tiefgründigen<br />

„Rhythm“ gibt es jetzt in <strong>Coburg</strong>.<br />

Fahren, gehen, rennen Sie dahin. Und<br />

hinterher gleich noch einmal.<br />

<strong>Coburg</strong>er Tageblatt<br />

Johannes Fischer<br />

Crazy for You<br />

Cool bleiben nach diesem Zweieinhalbstundenspaß<br />

nur John Wayne und die<br />

Giraffe, die aus dem Theaterhimmel<br />

über Deadrock grüßt. Alle anderen sind<br />

einfach verzaubert von diesem hübsch<br />

verrückten Theaterspaß. Zeitige Kartenreservierung<br />

ist ratsam!<br />

Neue Presse<br />

4. Sinfoniekonzert<br />

Mit „Musik der Straße“ befand sich das Orchester des <strong>Landestheater</strong>s beim jüngsten<br />

Sinfoniekonzert sozusagen auf „Abwegen“, wie es Dirigent Roland Kluttig formulierte.<br />

Im Zentrum der Vortragsfolge standen die zwei Brecht-Komponisten Hanns<br />

Eisler und Kurt Weill, gefolgt von einem spektakulären Werk für Schlagzeug und<br />

Orchester des Wiener Multitalents HK Gruber, in dem der junge Nachwuchsperkussionist<br />

Johannes Fischer als Solist glänzte. Trotz oder gerade wegen der teilweise<br />

recht „schrägen“ Klänge, die mal einen frischen Wind in die gewohnten Bahnen der<br />

Sinfoniekonzerte brachten, wurde der Abend mit viel Beifall aufgenommen.<br />

<strong>Coburg</strong>er Tageblatt<br />

VORSCHAU<br />

Noch verstecken sich Elfen und Kobolde<br />

Ein Sommernachtstraum<br />

In Shakespeares vielleicht erotischster<br />

Komödie ist im Feenwald der Teufel los<br />

und alle Gesetze scheinen auf den Kopf<br />

gestellt. Dieses Ballet zu der Musik von<br />

Felix Mendelssohn-Bartholdy ist ein fantastisches<br />

Verwirrspiel zwischen Traum<br />

und Wirklichkeit, choreografi ert von<br />

<strong>Coburg</strong>s Ballettdirektor Mark McClain.<br />

Something Beautiful<br />

In der <strong>Coburg</strong>er „Evita“ spielt und singt<br />

er den Che Guevara, im Mai kommt<br />

Musicalstar Christian A. Müller mit<br />

einem Soloprogramm ins Große Haus.<br />

Spielzeit 2011 / 2012<br />

Der Countdown zur Veröffentlichung<br />

des neuen Programms läuft. Im Rahmen<br />

einer Pressekonferenz wird <strong>Coburg</strong>s<br />

<strong>Landestheater</strong>-Intendant Bodo Busse<br />

am Freitag, 11. März 2011 die Pläne<br />

aller Sparten für die Saison 2011/2012<br />

vorstellen. Musiktheater, Schauspiel,<br />

Ballett und Konzert: ein umfangreiches<br />

Programmpaket ist geschnürt – für<br />

jeden Geschmack ist etwas dabei.<br />

Die nächste Theaterzeitung erscheint<br />

am 16. April 2011.<br />

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