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Didaktische Gestaltung von Bildungsangeboten - Herausforderungen ...

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<strong>Didaktische</strong> <strong>Gestaltung</strong> <strong>von</strong> <strong>Bildungsangeboten</strong>-<strong>Herausforderungen</strong> intergenerationellen LernensDr. Julia Franzwbv-Fachtagung Perspektive Bildung 202127. Oktober 2011Dr. Julia Franz 1


Gliederung1 Einführung2 Empirische Befunde zur Weiterbildungsbeteiligung Älterer3 Die <strong>Herausforderungen</strong> für die didaktische <strong>Gestaltung</strong>: EmpirischeBefunde zu intergenerationellen <strong>Bildungsangeboten</strong>4 Diskussion der Befunde5 Anregungen für das anschließende GesprächDr. Julia Franz 2


1 EinführungQuelle: Statistisches BundesamtDr. Julia Franz 3


Verlängerung <strong>von</strong> Lebensphasen• Verlängerung der beruflichen Phase• Verlängerung der nachberuflichen aktiven Lebensphase• Mehr gemeinsam geteilte Zeit unterschiedlicherGenerationen in Beruf und GesellschaftDr. Julia Franz 4


2 Empirische Befunde zur WeiterbildungsbeteiligungÄlterer• Lernen ist bis ins hohe Erwachsenenalter möglich.(vgl. z.B. Schaie 2005; Kruse 2008 )• Die Weiterbildungsbeteiligung sinkt mit zunehmendem Alter,allerdings zeigt sich seit 2010 eine Zunahme der Beteiligung.Quelle: BMBF2011, S. 33Dr. Julia Franz 5


Erwartungen an eine WeiterbildungQuelle: Tippelt et al. 2009, S. 46Dr. Julia Franz 6


Erwartungen: „Austausch mit Jüngeren“Quelle: Tippelt et al. 2009, S.152Dr. Julia Franz 7


3 Die <strong>Herausforderungen</strong> für die didaktische<strong>Gestaltung</strong>: Empirische Befunde zuintergenerationellen <strong>Bildungsangeboten</strong>• Perspektive der Teilnehmenden (Forschungs- und Entwicklungsprojektvgl. Scheunpflug/Franz 2008)• <strong>Didaktische</strong> Ermöglichung intergenerationeller Lernprozesse(vgl. Franz 2010)Dr. Julia Franz 8


Teilnahme an intergenerationellen Bildungsveranstaltungen imBMBF geförderten Forschungs- und EntwicklungsprojektAlterGeschlecht:WeiblichGeschlecht:MännlichGesamt1-6 4 2 66-12 17 12 2913-18 39 14 5318-28 28 15 4329-39 12 4 1640-50 15 8 2351-64 27 15 4265-75 24 22 4675-89 5 8 1390+ 1 0 1Prozent~48 %~ 30%~ 22%Gesamt 182 90 272 100%Quelle: Scheunpflug/Franz 2008Dr. Julia Franz 9


„Generationenbilder und Vorurteile“„Durch Erfahrungen und das Wissen, das ältere Menschen bereitsgesammelt haben, kann man sehr viel <strong>von</strong>einander lernen und sichergänzen.“ (13-18 Jahre, weiblich).„Intergenerationelles Lernen ist bereichernd und anregend, erfordertToleranz auf allen Seiten, bietet die Möglichkeit, die Lebenswelt derjeweils anderen Generation besser kennen zu lernen und besser zuverstehen.“ (65-75 Jahre, weiblich)Quelle: Scheunpflug/Franz 2008Dr. Julia Franz 10


„Perspektivwechsel“„Gleichaltrige haben oft/ meist ähnliche Ansichten außerdem hat manmit Leuten aus der gleichen Altersgruppe normal sowieso am meistenzu tun. Es war interessant die Denkweise und Ansichten »älterer«Menschen kennen zu lernen.“ (18-20 Jahre, weiblich)„Lernen in altersgemischten Gruppen hat den großen Vorteil, dass mangezwungen ist, ständig den eigenen Standpunkt zu überprüfen, da mantrotz allem gegenseitigen Respekt gnadenlos »gestellt« wird.“(65-75 Jahre, männlich)Quelle: Scheunpflug/Franz 2008Dr. Julia Franz 11


Intergenerationelles Lernen ermöglichen (Franz 2010)Forschungsfrage:Welche kollektiv geteilten Orientierungen haben Erwachsenenbildner/-innenhinsichtlich intergenerationeller Lernprozesse und wiegestalten sie diese didaktisch?Forschungsdesign:Qualitativ-rekonstruktivErhebungsmethode:Gruppendiskussionen (vgl. Loos/Schäffer 2000)AuswertungsmethodeDokumentarische Methode (vgl. Bohnsack et al. 2007)Dr. Julia Franz 12


Ausgewählte Ergebnisse: TypologieDifferenzorientierungFamilienorientierungThematische-GemeinschaftsorientierungDr. Julia Franz 13


Typus „Familienorientierung“Vorstellung intergenerationellen Lernens• Jüngere lernen <strong>von</strong> Älteren bzw. Enkelkinder <strong>von</strong> GroßelternWahrnehmung <strong>von</strong> Differenzen• Erfahrungsdifferenzen als Grundlage für eine Orientierung amSenioritätsprinzip<strong>Didaktische</strong> <strong>Gestaltung</strong>• Bereitstellung eines extensionalen RahmensDr. Julia Franz 14


BwDwBwDwBwDwBwCwBwCwBwwirklich dieser Austausch der st (.) der hat oberste Prioritätdeswegen auch diese Begleitung vierwöchentlich um sich da ebennomal auszutauschen also so einmal mit den Erwachsenen mitzusammen nur mit den Kindern einen Nachmittag lang (.) aber└das gehtdann weit über das informelle hinaus es is ja richtig└jaorganisierte Lernprozess hmhm└ganz genau […] wir treffen uns einmal im Monat gemeinsam (.)└hmhm┘mit allen. Mit Kindern mit allen allen die daran beteiligt└ja hmhm┘sind.Und was passiert in diesen Treffen?In den Treffen passieren unterschiedliche Dinge also vorWeihnachten ham wir zum Beispiel Plätzchen gebacken ne,└okQuelle: Transkript der Gruppe Türkis; Zeilen 130-152Dr. Julia Franz 15


Typus „Thematische Gemeinschaftsorientierung“Vorstellung intergenerationellen Lernens• gesellschaftlich-historische Prägung der Generationen• Lernen anhand eines gemeinsamen ThemasWahrnehmung <strong>von</strong> Differenzen• Differenzen als impliziter Ausgangspunkt intergenerationellesLernen<strong>Didaktische</strong> <strong>Gestaltung</strong>• Intentionale thematische orientierte Lernarrangements• Entwicklungsoffene didaktische <strong>Gestaltung</strong>Dr. Julia Franz 16


Dm ähh ganz wichtig für in meinem Projekt war dass die wasmiteinander gemacht haben dass die praktisch gearbeitet habendass die in die Stadt gelaufen sind und Passanten befragt habendass sie dann am Tisch gesessen haben äh das hat dieGenerationen viel besser zueinander gebracht auch in die Stadtzu gehen sich auf dem Weg dahin so ein bisschen Smalltalk zuhalten (.) als wenn man jetzt eine Problemdiskussion geführthätte (.) <strong>von</strong> daher würd ich das als Methode unbedingt ähweiterverfolgen äh das Thema nicht frontal angehen und drüberreden sondern einfach Jung und Alt zu nem anderen Themazusammenführen und sie was miteinander machen lassen (.)konkret und dann stellt sich das andere so nebenbei ein und(8)Quelle: Transkript der Gruppe Khaki; Zeilen 105-119Dr. Julia Franz 17


Typus „Differenzorientierung“Vorstellung intergenerationellen Lernens• gesellschaftlich-historische Prägung der Generationen• Explizierung PerspektivenvielfaltWahrnehmung <strong>von</strong> Differenzen• Differenzen als expliziter Ausgangspunkt intergenerationellesLernen• Explizierung <strong>von</strong> Alterität und Heterogenität in der Lerngruppe<strong>Didaktische</strong> <strong>Gestaltung</strong>• Intentionale Initiierung <strong>von</strong> Fremd- und DifferenzerlebenDr. Julia Franz 18


DmAwDmBwDmAwDmAwDmAwdass wir ne Standortbestimmung gemacht haben und ham des dannthematisiert (.)und hinterher waren alle glücklich (.) […] also└hmhm┘da ham wir diese Erwartungshaltung (.) vielleicht kann man dasauch damit unterschiedliche Erwartungshaltung wasZuverlässigkeit und so weiter angeht; die sind aufeinander└hmhm┘geprallt (.) das heißt nich dass die Jugendlichen nichtzuverlässig waren aber anders irgendwie oder ein anderes└hm┘Zeitdimension ja und nachdem das geklärt war […] dann lief des└andere Arbeitsweise ja hmhm┘auch besser└hmhm┘Quelle: Transkript der Gruppe Oliv; Zeilen 568-586Dr. Julia Franz 19


4 DiskussionFür unterschiedliche Generationengruppen sindunterschiedliche didaktische Arrangementsangemessen.Dr. Julia Franz 20


Familienorientierte / Genealogische Lernarrangements• Jüngere lernen <strong>von</strong> denErfahrungen Älterer• Offene Arrangements• Fruchtbar für Kinder und ÄltereSpezifische didaktische <strong>Herausforderungen</strong>:• Extensionalen Raum schaffen• „EntgegenwirkenDr. Julia Franz 21


Gemeinschaftsorientierte Lernarrangements• GenerationsoffeneLernarrangements• Generatives Thema wirdgemeinsam bearbeitetSpezifische didaktische <strong>Herausforderungen</strong>:• Integration aller Generationen• Generationsensibilität• <strong>Didaktische</strong> FlexibilitätDr. Julia Franz 22


Differenzorientierte Lernarrangements• didaktische Ermöglichung <strong>von</strong>Differenz- und Alteritätserfahrungen• Geeignet für Jugendliche/ jungeErwachsene und Ältere• Wertschätzung <strong>von</strong> HeterogenitätSpezifische didaktische <strong>Herausforderungen</strong>:• Differenz explizieren• GenerationssensibilitätDr. Julia Franz 23


4 DiskussionDie didaktische <strong>Gestaltung</strong> intergenerationellerArrangements wird durch sechs didaktischeGrundorientierungen unterstützt.Dr. Julia Franz 24


<strong>Didaktische</strong> Grundorientierungen• Biografieorientierung• Sozialraumorientierung• Handlungsorientierung• Reflexionsorientierung• Partizipationsorientierung• InteraktionsorientierungDr. Julia Franz 25


5 Anregungen zur Diskussion• Welche Möglichkeiten sehen Sie,intergenerationelles Lernen in Ihrem Arbeits- undBildungsbereich zu stärken?• Welche Erfahrungen oder weiterführenden Ideenhaben Sie im Hinblick auf intergenerationelleLernformen in Ihrem Arbeits- und Bildungsbereich?Dr. Julia Franz 26


Herzlichen Dank für Ihre AufmerksamkeitDr. Julia Franz 27

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