Z e i t s c h r i f t f ü r i n n o v a t i o n - Lemmens Medien Gmbh
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Die Vorgehensweise<br />
Zur Gewinnung empirischer Daten wurde eine Breitenerhebung durchgef<strong>ü</strong>hrt. In <strong>ü</strong>ber 300 deut-<br />
schen und polnischen Unternehmen wurden die Strukturen und Prozesse f<strong>ü</strong>r den Erwerb, die<br />
Verteilung und die Nutzung von Wissen analysiert. Es wurde ermittelt, inwiefern IT-Systeme zum<br />
Einsatz kommen und welche kulturellen Faktoren die interne Wissensverteilung beeinflussen.<br />
Anschließend wurden die Analyseergebnisse verglichen, um im direkten Vergleich Gemeinsam-<br />
keiten und Unterschiede darzustellen.<br />
Die Ergebnisse<br />
Graf/Engelhardt – Wissensmanagement – Element der Innovationsfähigkeit management 17<br />
Die gesamten ergebnisse des Forschungsprojektes sind auf Anfrage bei den Autoren erhältlich.<br />
Die nachfolgenden Ausz<strong>ü</strong>ge stellen eine Auswahl interessanter Erkenntnisse dar, die im Rahmen<br />
der Studie gewonnen wurden.<br />
Im Bereich des externen informationsbe-<br />
Externes Informationsbewusstsein – Informationsgewinnung<br />
wusstseins wurde analysiert, welcher Quel-<br />
Wie intensiv nutzen Sie die folgenden Informationsquellen <strong>ü</strong>ber bestehende und potenzielle Kunden?<br />
len sich deutsche und polnische Unternehmen<br />
Polnische<br />
Deutsche<br />
bedienen. Wie Abbildung 2 belegt, liegt eine<br />
Unternehmen<br />
Unternehmen<br />
nahezu identische Form der Informations-<br />
Informationsquelle Nicht Selten Gelegentlich Regelmäßig Ständige Hauptgewinnung<br />
in Unternehmen beider Länder<br />
vor. Als jeweils häufigste Informationsquelle<br />
verwendet verwendet verwendet verwendet informationsquelle<br />
werden direkte Kundenkontakte angegeben,<br />
gefolgt vom Internet und danach den Print-<br />
Presse/<br />
Zeitschriften<br />
medien. Seltener werden von Firmen beider<br />
Marktforschung/<br />
Industrieanalysen<br />
Länder Marktforschung und Intranet-Daten<br />
genutzt. Die geringste Nutzung wird von Firmen<br />
beider Länder den Messebesuchen zu-<br />
Direkte<br />
Kundenkontakte<br />
geordnet, obgleich diese als ideale und kosteng<strong>ü</strong>nstige<br />
Plattform f<strong>ü</strong>r Trend Scouting und<br />
Messen<br />
Informationsgewinnung <strong>ü</strong>ber Branchentrends,<br />
Intranet<br />
Wettbewerber und potenzielle Kunden genutzt<br />
werden könnten.<br />
Internet (Webseiten,<br />
Newsgroups, etc.)<br />
Als nächstes wurde das Wissen deutscher und<br />
polnischer Firmen <strong>ü</strong>ber ihre Kunden und den Markt <strong>ü</strong>berpr<strong>ü</strong>ft. Die Kenntnis von Kundenanforderungen<br />
ist ein Schl<strong>ü</strong>ssel f<strong>ü</strong>r den Erfolg von Unternehmen und speziell bei der Entwicklung neuer<br />
Produkte und Dienstleistungen von großer Bedeutung (vgl. Hippel 1988 und Mendelson/Ziegler<br />
2001, S. 25). Da Firmen in beiden Ländern den direkten Kundenkontakt als wichtigstes Instrument<br />
zur Informationsgewinnung angaben, wurde zunächst untersucht, wie häufig deutsche<br />
und polnische Firmen mit bestehenden und potenziellen Kunden in Verbindung stehen. In der<br />
Befragung wurde zwischen telefonischen und E-Mail-Kontakten sowie persönlichen Besuchen<br />
unterschieden.<br />
Wie Abbildung 3 zeigt, fällt die Kontaktfrequenz bei deutschen Firmen mit weniger als monatlichem<br />
Telefon- oder E-Mail-Kontakt zu den Kunden deutlich geringer aus als bei wöchentlichen<br />
Kontakten der polnischen Geschäftspartner. Bei den Kundenbesuchen relativiert sich der Abstand.<br />
Hier rangieren die Antworten f<strong>ü</strong>r beide Länder zwischen vierteljährlich und monatlich. Nahezu<br />
unbedeutend ist der Unterschied bei der Kontakthäufigkeit zu potenziellen Kunden, bei dem<br />
Unternehmen beider Nationen enttäuschend wenig Aktivität zeigen.<br />
Abb. 2: Quelleneinsatz zur Informationsgewinnung.<br />
wissenschaftsmanagement 2 • märz/april • 2007