Z e i t s c h r i f t f ü r i n n o v a t i o n - Lemmens Medien Gmbh
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28 management Baecker/Grass/Hommel – Marktpositionierung von MBA-Programmen<br />
a n a L y s e<br />
Wie ist Sichtbarkeit zu erlangen? Homogene Elemente<br />
eines Angebotes innerhalb einer heterogenen<br />
Marktsituation herausstellen: Über die Analyse von<br />
Clustern lassen sich Gruppierungen im westeuropäischen<br />
MBA-Markt identifizieren.<br />
Foto: JOKER<br />
wissenschaftsmanagement 2 • märz/april • 2007<br />
Philipp N. Baecker, Gunnar Grass<br />
und Ulrich Hommel<br />
Marktpositionierung<br />
von MBA-Programmen<br />
Erklärungsfaktoren f<strong>ü</strong>r Erfolge – Ergebnisse einer Cluster-Analyse<br />
Die Liberalisierung und internationale Öffnung des deutschen hochschulmarkts hat zu einer<br />
qualitativen ausdifferenzierung universitärer studienprogramme gef<strong>ü</strong>hrt, die sich in der<br />
wachsenden Bedeutung von rankings und institutionellen sowie programmspezifischen<br />
akkreditierungen widerspiegelt. im rahmen einer cluster-analyse soll gepr<strong>ü</strong>ft werden, in-<br />
wieweit diese aggregierten Qualitätsindikatoren tatsächlich aufschluss <strong>ü</strong>ber die Differen-<br />
zierungsmerkmale der verschiedenen studienangebote geben. Betrachtet werden MBa-<br />
vollzeit-Programme westeuropäischer Business schools. Der schwerpunkt wird damit auf<br />
einen zentralen reputationstreiber betriebswirtschaftlicher fakultäten gelegt. Die analyse<br />
zeigt, dass der Markt in zwei qualitativ hierarchisierte cluster aufgeteilt werden kann und<br />
bestätigt den durch rankings und akkreditierung vermittelten eindruck. Deutsche MBa-<br />
Programme sind auch gemäß dieser Betrachtungsweise bisher kaum in der spitzengruppe<br />
vertreten.<br />
Der Markterfolg von Business Schools wird zunehmend durch objektivierte Qualitätsindikatoren<br />
bestimmt. Während die institutionelle Akkreditierung in den USA lediglich einen notwendigen<br />
„Hygienefaktor“ darstellt, dient sie in Europa immer noch als Differenzierungsmerkmal f<strong>ü</strong>r Top-<br />
Institutionen, die sich im Regelfall in den oberen Regionen der diversen Rankings wiederfinden.<br />
Rankings beeinflussen mittlerweile wiederum nachhaltig das Bewerbungsverhalten der Studien-<br />
anfänger und die Bereitschaft der Arbeitgeber zur Durchf<strong>ü</strong>hrung von On-Campus-Recruiting. Eine<br />
Vielzahl qualitativer und quantitativer Faktoren, die in die Erstellung von Rankings einfließen, kön-<br />
nen im Rahmen der Hochschulentwicklung aktiv gemanagt werden. Obwohl dadurch ein Trend<br />
zur Standardisierung und Homogenisierung beg<strong>ü</strong>nstigt wird, zeichnet sich der MBA-Markt durch<br />
eine bemerkenswerte Vielfalt aus. Im Rahmen der Cluster-Analyse soll gepr<strong>ü</strong>ft werden, inwieweit<br />
verschiedene Programme in weitgehend ähnliche Gruppen zusammengefasst werden können.<br />
Datenbasis und Methode<br />
F<strong>ü</strong>r die nachfolgende Untersuchung wurde zunächst ein Datensatz mit den 330 nach Einschät-<br />
zung des Magazins Business Week (BW) weltweit f<strong>ü</strong>hrenden MBA-Vollzeit-Programmen zusam-<br />
mengestellt. Als Quellen dienten vor allem Business Week, aber auch die Financial Times sowie<br />
die Webseiten der Business Schools. Erhoben wurden 97 unterschiedliche Kennzahlen f<strong>ü</strong>r 2005,<br />
darunter sowohl programmspezifische Daten als auch Strukturmerkmale der anbietenden Institu-<br />
tion. Die BW-Datenerhebung wird seit 1988 jährlich durchgef<strong>ü</strong>hrt und st<strong>ü</strong>tzt sich auf Fragebögen,<br />
welche an Studenten sowie Personalabteilungen gerichtet sind. Ergänzend wird beispielsweise<br />
die Anzahl wissenschaftlicher Veröffentlichungen durch Professoren einer Institution als Maß f<strong>ü</strong>r<br />
deren intellektuelles Kapital erfasst. Die Datenbank ist online verf<strong>ü</strong>gbar unter http://www.busi-<br />
nessweek.com/bschools/05/geographic.htm.