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Z e i t s c h r i f t f ü r i n n o v a t i o n - Lemmens Medien Gmbh

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18 management Graf/Engelhardt – Wissensmanagement – Element der Innovationsfähigkeit<br />

Im Hinblick auf die Organisations-<br />

intelligenz von Unternehmen<br />

wurde bestätigt, dass sich die<br />

Verteilung der Entscheidungsbe-<br />

fugnisse maßgeblich auf deren<br />

Reaktionsgeschwindigkeit und<br />

damit auch auf deren Wettbe-<br />

werbsfähigkeit auswirkt.<br />

keywords<br />

decision-making power<br />

acquisition of information<br />

customer contact<br />

knowledge processing<br />

wissenschaftsmanagement 2 • märz/april • 2007<br />

Allerdings sind Kundenkontakte nicht als reine Besuchsquote, sondern primär im Hinblick auf<br />

einen effektiven Dialog zu W<strong>ü</strong>nschen, anforderungen und Bed<strong>ü</strong>rfnissen der Kunden zu be-<br />

werten (vgl. Korrell/R<strong>ü</strong>diger 2003). Ohne Kenntnis der Bed<strong>ü</strong>rfnisse kann kaum eine Ausrichtung<br />

der Prozesse auf den Kunden oder gar eine Entwicklung neuer Produkte f<strong>ü</strong>r diese Zielgruppe<br />

erfolgen. Die vorliegende Studie zeigte, dass die Kontaktfrequenz kein zuverlässiger Indikator f<strong>ü</strong>r<br />

das Wissen <strong>ü</strong>ber die Kundenbed<strong>ü</strong>rfnisse war. Obgleich polnische Unternehmen deutlich häufiger<br />

mit ihren bestehenden Kunden in Kontakt treten, gaben bei der Frage, inwiefern sie die Anfor-<br />

derungen ihrer bestehenden Kunden kennen, 63% der polnischen Interviewpartner „wenig oder<br />

gar nicht“ an. Bei den deutschen Unternehmen wurde eine mangelnde Kenntnis der Kundenan-<br />

forderungen lediglich von 27% eingeräumt. Somit ergeben bei einer 5,0 als positivem Maximal-<br />

wert die Durchschnittswerte im Bereich „Wissen <strong>ü</strong>ber Kundenbed<strong>ü</strong>rfnisse“ lediglich 2,3 bei den<br />

polnischen und 3,4 bei den deutschen Firmen (Abbildung 4). Auch wenn damit die Eruierung<br />

von Kundenanforderungen in deutschen Unternehmen besser abschneidet, ist das Gesamter-<br />

gebnis immer noch sehr kritisch im Hinblick auf Innovationspotenziale, die sich aus Kundenbe-<br />

d<strong>ü</strong>rfnissen ableiten lassen.<br />

Externes Informationsbewusstsein – Kundenkontakt<br />

Wie häufig haben Sie direkten Kontakt mit folgenden Kundengruppen?<br />

Art des Kundenkontaktes<br />

Telefonischer oder E-Mail-<br />

Kontakt mit bestehenden Kunden<br />

Direkte Besuche<br />

bestehender Kunden<br />

Kontakt mit potenziellen Kunden,<br />

die zur Zeit keine Produkte oder<br />

Dienstleistungen bei Ihnen kaufen<br />

Jährlich<br />

Abb. : Kenntnis von Anforderungen bestehender Kunden.<br />

Deutsche<br />

Unternehmen<br />

Vierteljährlich<br />

Polnische<br />

Unternehmen<br />

Monatlich Wöchentlich Täglich<br />

Extern gewonnene Informationen sollten durch interne Kommunikationsprozesse innerhalb der<br />

Organisation an die entscheidenden Stellen weitergeleitet werden. F<strong>ü</strong>r ein effizientes Wissens-<br />

management ist nicht nur der Aspekt relevant, ob Wissen weitergegeben werden kann, sondern<br />

auch in welcher Form dies erfolgt. Abbildung 5 belegt, dass in diesem Bereich gravierende<br />

Unterschiede zwischen beiden Vergleichsgruppen bestehen. Grundsätzlich wird in polnischen<br />

Unternehmen Wissen deutlich mehr <strong>ü</strong>ber Sprache geteilt. Es erfolgt ein intensiverer Austausch<br />

von Informationen in Meetings als in deutschen Organisationen.<br />

Im m<strong>ü</strong>ndlichen Gespräch werden manchmal wichtige Bestandteile der Botschaft besser vermit-<br />

telt als bei einer schriftlichen Wissens<strong>ü</strong>bermittlung, die häufig mit einem enormen Kontext- und<br />

Praxisverlust einhergeht (vgl. Bender/Diehl 2005, S.10). Jedoch ist m<strong>ü</strong>ndlich <strong>ü</strong>bermitteltes Wis-<br />

sen vergänglich, wenn es nicht weiter dokumentiert wird. In diesem Bereich zeigten sich in der<br />

Studie erneut erhebliche Unterschiede in der betrieblichen Praxis von deutschen und polnischen

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