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Full Text (in German) - ETH - UP - Environmental Physics - ETH Zürich

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2 Kapitel 1: E<strong>in</strong>leitungzuerst angesetzt werden, soll das Ziel e<strong>in</strong>er nachhaltigen Gesellschaft <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>ergewissen Frist erreicht werden. Bei e<strong>in</strong>em Industrieland wie die Schweiz ist dasBauwerk das trägste System.1.1.1 Das Bauwerk SchweizUnter dem Bauwerk Schweiz (BWS) werden die rund 2 Millionen Gebäude und diegesamte <strong>in</strong>frastrukturelle Vernetzung (Strasse, Schiene, Wasserversorgung und -entsorgung,Energieverteilung, Telekommunikation usw.) verstanden. Dieses Bauwerkbee<strong>in</strong>flusst viele unserer Aktivitäten. So bestimmt die räumliche Anordnung desBauwerks e<strong>in</strong>en Grossteil unseres Mobilitätsverhaltens um z. B. vom Wohnen zumArbeiten oder E<strong>in</strong>kaufen zu gelangen. Zudem stellt das Bauwerk Schweiz e<strong>in</strong>en enormenf<strong>in</strong>anziellen Wert dar. Für die Schweiz liegt der totale Wiedererstellungswertbei rund 2.4 Billionen Franken (Wüest & Partner, 1999).Werden die Kosten, welche für die Wiedererstellung des Bauwerks Schweiz aufgewendetwerden müssten, den jährlichen Aufwendungen für Neubauten, Umbautenund Renovationen von gut 40 Milliarden Franken gegenübergestellt (BFS, 2005b),ergibt sich e<strong>in</strong>e Erneuerungsrate von 1.6 % pro Jahr. Dies entspricht e<strong>in</strong>er Erneuerungszeitvon rund 60 Jahren (Steger et al., 2002). Diese Trägheit ist zu berücksichtigen,sollen Änderungen im Bauwerk erreicht werden, welche <strong>in</strong> Richtung grössererNachhaltigkeit führen. In anderen Bereichen s<strong>in</strong>d Änderungen schneller erreichbar.So liegen die Re-Investitionszyklen beispielsweise von Autos oder Elektrogerätenbei 10 bis 15 Jahren (Jochem, 2004). Demzufolge werden Autos und Elektrogerätebis 2050 drei- bis viermal ersetzt, wobei jedes Mal von technischen Verbesserungenprofitiert werden kann.Das Bauwerk Schweiz ist für e<strong>in</strong>en Grossteil des Schweizer Energieverbrauchsverantwortlich. Der Betrieb der Gebäude (Heizen, Kühlen, Lüften, Warmwasseraufbereitung)verursacht rund 45 % des totalen Energieverbrauchs, zusätzliche 6 % werdenfür die Beleuchtung und den Betrieb von Haushaltsgeräten benötigt. Der Bauder Gebäude ist für 9 % des Energieverbrauchs verantwortlich. E<strong>in</strong> Drittel entfälltauf den Verkehr, d. h. auf den Betrieb der Verkehrs<strong>in</strong>frastruktur. Die restlichen 7 %werden als Prozessenergie für die Produktion von Gütern und für Dienstleistungenbenötigt (BFS, 2000b).Die Wichtigkeit des Bauwerks Schweiz im H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong>e nachhaltige Entwicklungwurde von der Forschung erkannt und e<strong>in</strong> Nationales Forschungsprogramm(NFP 54) zur nachhaltigen Siedlungs- und Infrastrukturentwicklung lanciert 2 . Diekonkreten Forschungsprojekte laufen seit Frühl<strong>in</strong>g 2005.1.1.2 Nachhaltige Entwicklung: Die 2000 Watt-GesellschaftDer Begriff der nachhaltigen Entwicklung hat mit dem Brundtland Report (WCED,1987) e<strong>in</strong>e grosse Popularität erlangt. Die nachhaltige Entwicklung wurde dabei alse<strong>in</strong>e Entwicklung def<strong>in</strong>iert, welche die heutigen Bedürfnisse zu decken vermag ohne2 Nachhaltige Siedlungs- und Infrastrukturentwicklung: Ausführungsplan des Nationalen ForschungsprogrammsNFP 54. Schweizerischer Nationalfonds, Bern, 2004.

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