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Full Text (in German) - ETH - UP - Environmental Physics - ETH Zürich

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6 Kapitel 1: E<strong>in</strong>leitungperspektiven des BFE wurde neu e<strong>in</strong> Top-down-Ansatz gewählt, welcher Energiebezugsflächenprognosenvon Prognosen der Wirtschaftsentwicklung bis 2035 ableitet(Wüest & Partner, 2004). Neu wurden auch Flächenprognosen für die Erneuerungvon Bauteilen vorgenommen und bezüglich ihrer energietechnischen Relevanzdifferenziert. Energiebezugsflächenprognosen wurden für die zwei Wirtschaftsperspektiven‚Grundszenario‘ und Szenario ‚Hoch‘ des Staatssekretariats für Wirtschaft(SECO) durchgeführt. Im Top-down-Ansatz werden die Mechanismen und Charakteristiken,welche die Entwicklung des Gebäudebestandes bestimmen, nicht mehrexplizit abgebildet. Dieser Ansatz eignet sich nicht, um Mechanismen und allfälligeAnsatzpunkte für die Steuerung der Gebäudebestandesentwicklung zu studieren.Weitere Gebäudebestandmodelle für Energiebedarfsprognosen gibt es <strong>in</strong> der Schweiznicht. E<strong>in</strong>e Integration von Gebäudebestandmodellen <strong>in</strong> Energiemodelle bzw. dieErweiterung der Gebäudebestandmodelle um energierelevante Parameter hat, abgesehenvon der oben erwähnten Differenzierung der Bauteile, nicht stattgefunden.1.2.2 InternationalIn verschiedenen Ländern wurden Modelle zu Energieverbrauchs- und Treibhausgasemissionsprognosenerstellt. Diese berücksichtigen jeweils auch die Gebäudebestandesentwicklung,z. T. mit <strong>in</strong>tegrierten Gebäudebestandmodellen.Für Deutschland wurden im Rahmen des IKARUS-Projekts (Instrumente fürKlimagas-Reduktionsstrategien) e<strong>in</strong> Modell<strong>in</strong>strumentarium und e<strong>in</strong>e umfassendeDatenbank erstellt, um Strategien zur Reduktion von Klimagasemissionen mit e<strong>in</strong>emZeithorizont von 2020 zu entwickeln (Markewitz et al., 1998). Teil dieser Modelleist e<strong>in</strong> Raumwärmemodell, welches unter anderem die Entwicklung des Gebäudebestandesbeschreibt. Mit Hilfe des Raumwärmemodells wurde ebenfalls die Entwicklungdes Wärmemarktes für den Gebäudesektor Deutschlands bis 2050 abgeschätzt(Kleemann et al., 2000a).E<strong>in</strong>e theoretische Abhandlung über den grundsätzlichen Aufbau e<strong>in</strong>es flexiblenModells zur Modellierung beliebiger Gebäudebestände ist bei Schwaiger (2002) zuf<strong>in</strong>den. Der Fokus liegt auf der strukturellen Abbildung statischer Gebäudebestände,der dafür nötigen Datenstruktur und den Datenquellen für Deutschland. Dabeistehen räumliche und stoffliche Aspekte im Zentrum. Das dynamische Modul zurBeschreibung von Veränderungen im Gebäudebestand wird nur pr<strong>in</strong>zipiell beschrieben.Studien zur Analyse langfristiger, massiver Energieverbrauchs- und Treibhausgasreduktionens<strong>in</strong>d jüngst erschienen. Treffers et al. (2005) diskutieren anhandzweier Visionen des zukünftigen Energiesystems der Niederlande die Möglichkeit,die Treibhausgasemissionen bis 2050 um 80 % gegenüber 1990 zu senken. Sie zeigen,dass dazu drastische Änderungen <strong>in</strong> vielen Bereichen der Gesellschaft nötig s<strong>in</strong>d,dennoch können die Ziele auf verschiedene Arten erreicht werden. E<strong>in</strong>e dynamischeGebäudebestandmodellierung fand jedoch nicht statt. Johnston et al. (2005) h<strong>in</strong>gegensetzten e<strong>in</strong> Gebäudebestandmodell des britischen Wohngebäudesektors e<strong>in</strong>,um die technische Machbarkeit e<strong>in</strong>er Reduktion der CO 2 -Emissionen bis 2050 um60 % zu analysieren. Sie folgern, dass solche Reduktionen mit den heute verfügbarenTechnologien erreicht werden können.

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