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Pfarrblatt Nr. 3 - Pfarrei Heitenried

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Thema24, Verse 37-38). Den Grund dafür lässt der Apostel Paulusin seinem Brief an die Christen an Korinth erkennen. Er istzwei Jahrzehnte nach Ostern geschrieben. Paulus findetWorte fürs Wunder, indem er zur Schöpfung zurück gehtund aus den ersten Abschnitten der Bibel zitiert: „Der ersteMensch, Adam, wurde ein lebendiges Wesen, der letzteAdam wurde Leben spendender Geist… Der erste Menschist aus Erde, ein irdischer, der zweite Mensch ist vom Himmel“(Korinter, Kapitel 15, Verse 45-47).Ostern ist nicht ein Wunder in der Schöpfung – die Auferstehungist eine neue Schöpfung! Jesus hat gestorbeneMenschen ins Leben zurückgerufen (etwa Lazarus,Johannes, Kapitel 11), doch sie sind sterblich geblieben. Erselbst wird von Gott an Ostern mit einem himmlischen Lebenausgestattet. Dieses Leben hat es noch nicht gegeben,es ist nicht den Gesetzen dieser Schöpfung unterworfenund es wird nicht enden.Es ist ein starker Beleg für die Wahrheit der Osterberichtein der Bibel, dass sie nicht bloss den Schock, sondern auchden Unglauben der engsten Freunde von Jesus, den Unwillenzu glauben und den Zweifel festhalten (Markus 16,8;Lukas 24,25.41; Johannes 20,25-29).Woher kommen die Osterbräuche?Für die Deutung des Wortes Ostern für das christlicheHauptfest in der deutschen und englischen Sprache könnenheute ernsthaft nur Erklärungen herangezogen werden,die vom christlichen Hintergrund des Festes ausgehen:Entweder kommt Ostern schlicht von angelsächsischim Katholizismus der Tag des Kreuzestodes Jesu erst durchdas Zweite Vatikanische Konzil in den Rang eines offiziellen eastron, das die Morgenröte bezeichnet, mit der die Osternachtendet und das Fest beginnt; oder eastron sollte eineFeiertages.Ostern ist sehr viel mehr als Schoggihasen und Ostereier Übersetzung der „Weissen“ Woche oder der weissen Tagesuchen. Jesus ist von den Toten auferstanden! Damit beginnteine neue Welt. Gibt es die passenden Worte für der die Neugetauften in ihren weissen Osterkleidern in die(hebdoma alba oder diei albae) sein, der „Osterwoche“, indieses Wunder? Die Auferstehung von Jesus ist einmalig, Kirchen kommen mussten; neuerdings aber hat der GöttingerSprachwissenschaftler Jürgen Udolph „Ostern“ her-einzigartig und epochal – sie leitet eine neue Weltzeit ein!Sie ist das Wunder der Wunder: Alle Kräfte, die unsere Welt geleitet vom altnordischen „austr“ = begiessen und damitbestimmen, ruhen hier – und Gott schafft etwas Neues, das vom zentralen Tun der Kirche bei diesem Fest, dem Taufen,das seine Spuren u.a. auch in den Bräuchen um dases nicht gab, etwas Neues, das dieser Welt qualitativ überlegenist und das Zeug hat, an ihre Stelle zu treten. Jesus, Osterwasser hinterlassen hat.der aus dem Grab in Jerusalem heraus erweckt wird, ist derAnfang, der Erste, der Fürst der neuen Schöpfung. Was zu Ostern gehörtFestcharakter und Festbrauch sind vor allem von der Verkündigungdes christlichen Hauptfestes bestimmt, dieSchockierte, ungläubige AnhängerDas ist schlicht unfassbar; es passt nicht in unsere Köpfe. sich ausdrückt in der liturgischen Gestaltung des FestesAm Ostertag, dem dritten nach der Hinrichtung von Jesus, einschliesslich seiner Vorbereitungszeit sowie in den gelesenenalttestamentlichen Texten und den Festevangelien.erleben einige, die Jesus sehr nahe gestanden haben, ihnals den Auferstandenen. Sie kommendamit gar nicht zurecht. Die erste ist Brauchtum – Prozessioneneine Frau, Maria aus Magdala. In demEinige bemerkenswerte Traditionen haben überlebt – und wurden gar zuMoment, da sie Jesus erkennt, sagt erihr: „Fass mich nicht an! Denn noch Touristen-Attraktionen. So etwa in Romont im Kanton Freiburg, wo schwarzbin ich nicht hinaufgegangen zum gekleidete Klageweiber („Pleureuses“) mit verhüllten Gesichtern am Karfreitageine Prozession bei der Kirche veranstalten und auf roten Kissen dieVater“ (Die Bibel, Johannes, Kapitel20, Vers 17). Die Männer, die jahrelangmit ihm durchs Land gezogen sind,Symbole des Leidens Christi mittragen. Ein Büsser trägt das Kreuz.wollen es nicht glauben, dass er auferstandenist. Seine Erscheinung un-In Mendrisio im Kanton Tessin wird an Gründonnerstag und Karfreitag inaufwändigen Prozessionen die Ostergeschichte nacherzählt.ter ihnen verstört sie (Lukas, Kapitel11

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