angebote – wünsche – kontakte - Rudolf Steiner Schule Basel
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Nr. 196: Ostern 2011<br />
M I T T E I L U N G E N
2 Inhaltsverzeichnis<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Schwerpunkt: 150 Jahre <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />
<strong>–</strong> Interview: Der grosse Unbekannte 6<br />
<strong>–</strong> Standing Ovation für <strong>Steiner</strong> 10<br />
<strong>–</strong> Und so ging es mit der <strong>Schule</strong> weiter 13<br />
<strong>–</strong> Ein Mann der Tat 14<br />
<strong>–</strong> Lektürehinweise zum Thema 17<br />
<strong>–</strong> <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> in der persönlichen Begegnung 18<br />
<strong>–</strong> Wirtschaft anders denken 21<br />
<strong>Schule</strong> aktuell<br />
<strong>–</strong> 8. Klassstück: «Das Gespenst von Canterville» 24<br />
<strong>–</strong> Heute <strong>–</strong> Insel <strong>–</strong> <strong>Schule</strong>: Lyrikepoche der Klasse 10a 28<br />
<strong>–</strong> Aufgefallen 30<br />
<strong>–</strong> Konzert in der Elisabethenkirche 31<br />
<strong>–</strong> Projekt <strong>Schule</strong>rweiterung/Landkauf 32<br />
<strong>–</strong> Familiengärten: Problem <strong>Schule</strong>rweiterung 33<br />
<strong>–</strong> Tag der offenen Türen 34<br />
<strong>–</strong> Elternrat: Es hat noch Plätze 35<br />
<strong>–</strong> Bazar: Ein guter Jahrgang 36<br />
<strong>–</strong> Waldspielgruppe: Wie die Zwerge im Wald 38<br />
<strong>Schule</strong> intern<br />
<strong>–</strong> Dank aus Berlin 42<br />
<strong>–</strong> Auf Wegen zur Qualität 45<br />
<strong>–</strong> Trauerspende statt Blumen 46<br />
<strong>–</strong> Bereitschaft zur Mitarbeit 47<br />
<strong>–</strong> Sonntagshandlungen 49<br />
<strong>–</strong> Anschlagbrett 52<br />
<strong>–</strong> Vorstand des Schulvereins 55<br />
<strong>–</strong> Konferenzleitung 57<br />
<strong>–</strong> Impressum 58
Editorial<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
Wenige Wochen nach der Eröffnung der Stuttgarter Waldorfschule<br />
wurde <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> von Erziehungsrat Fritz Hauser gebeten, zu<br />
den Basler Lehrern zu sprechen. Der gleiche Regierungsrat erteilte<br />
die Betriebsbewilligung für die neue <strong>Schule</strong>. Somit kann behauptet<br />
werden, dass die Gründung der <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong> vom kantonalen<br />
Erziehungsdepartementsvorsteher durchaus erwünscht war.<br />
Eine Strasse trägt den Namen dieses sozial engagierten, weitblickenden<br />
Politikers. Sie befindet sich auf dem Bruderholz ganz in der Nähe<br />
vom Jakobsbergerholzweg und dem <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>-Weg.<br />
Im Zusammenhang mit <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>s Geburtstag am 27. Februar<br />
wurden in 25 Ländern 200 Anlässe veranstaltet*. Seine Pädagogik<br />
wurde dabei besonders gewürdigt. Es war spannend zu verfolgen,<br />
wie die Medien in Bild, Wort und Ton über «uns» Waldorfschulen<br />
berichtet haben. Aus den Printmedien stammt zum Beispiel ein bunter<br />
Strauss interessanter, denkwürdiger Überschriften: «Eine Schmiede<br />
guter Menschen», «Die mit den farbigen Schulzimmern», «In der<br />
Gesellschaft angekommen», «Werkstatt für Persönlichkeit», «Der<br />
Menschenfreund».<br />
Und wie haben wir den Geburtstag unseres Schulgründers gefeiert?<br />
Am Freitag, 25. Februar versammelte sich die ganze <strong>Schule</strong> im grossen<br />
Saal und hörte eine mit Cellomusik würdig eingerahmte Ansprache<br />
(Seite 14). Am darauffolgenden Donnerstag wurde in der Lehrerkonferenz<br />
auf <strong>Steiner</strong>s Leben und Werk zurückgeblickt. Darüber<br />
finden Sie hier einen sehr lesenswerten Beitrag (Seite 18). Weitere<br />
Veranstaltungen folgen, insbesondere anfangs Juni eine Projektwoche<br />
zu <strong>Steiner</strong>s Idee von der Dreigliederung des sozialen Organismus. Die<br />
«Mitteilungen» berichten zu gegebener Zeit darüber.<br />
Ich <strong>wünsche</strong> Ihnen eine angenehme Lektüre, erholsame Osterferien<br />
und ein frohes Osterfest !<br />
Für die Redaktion<br />
Jean-Marc Petit<br />
* Quelle: www.rudolf-steiner-2011.com > Presse > Pressespiegel<br />
Editorial<br />
3
4 Zum Titelbild<br />
Zum Titelbild<br />
Digitale Verarbeitung eines popartigen<br />
Siebdrucks von Mirco Kämpf<br />
«<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>» 2008<br />
Dieses im Stil von Andy Warhol bearbeitete<br />
Fotoportrait von <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> ist ein<br />
Abschiedsgeschenk von Mirco Kämpf, als<br />
Dank für all die schönen Jahre, die er an<br />
unserer <strong>Schule</strong> verbracht hatte. Der Zwölftklässler<br />
schuf dieses Werk im Rahmen seiner<br />
Abschlussarbeit zum Thema «Pop Art»,<br />
in welcher er behauptete, dass <strong>Steiner</strong> auch<br />
zu einem Thema der Pop Kultur werden<br />
könne und sich zur «Pop Ikone» eigne (wie<br />
eine Suppenbüchse, Mao, Beuys, Liz Taylor,<br />
ein elektrischer Stuhl oder eine Flasche<br />
Cola). Auf dem fotographischen Dokument,<br />
das diesem Bild zugrunde liegt und nach<br />
dem gleichen Siebdruckverfahren, das auch<br />
Warhol benutzte, verarbeitet wurde, kann<br />
die abgebildete Person sofort wiedererkannt<br />
werden, obwohl Farb- und Formgebung<br />
alles andere als realistisch sind. Voraussetzung<br />
ist natürlich, dass man weiss, um<br />
wen es sich handelt. Das kostbare Geschenk<br />
wurde aufbewahrt, und nach einigen Jahren<br />
scheint die Zeit Mirco doch Recht zu geben:<br />
der momentane Rummel in Zeitungen,<br />
Fernsehen, Büchern, Ausstellungen um<br />
seinen Geburtstag macht <strong>Steiner</strong>s Portrait<br />
allmählich zu dem, was dieses Werk voraussetzte,<br />
nämlich zu einer Pop Ikone, denn<br />
das Bild erscheint ziemlich überall in den<br />
Medien, wird dadurch in der Öffentlichkeit<br />
immer bekannter, volkstümlicher und somit<br />
POPulär. Adrien Jutard
Im Denken Klarheit<br />
Im Fühlen Innigkeit,<br />
Im Wollen Besonnenheit:<br />
Erstreb’ ich diese,<br />
So kann ich hoffen,<br />
Dass ich zurecht<br />
Mich finden werde<br />
Auf Lebenspfaden<br />
Vor Menschenherzen<br />
Im Pflichtenkreise.<br />
Denn Klarheit<br />
Entstammt dem Seelenlichte,<br />
Und Innigkeit<br />
Erhält die Geisteswärme<br />
Besonnenheit<br />
Verstärkt die Lebenskraft.<br />
Und alles dies<br />
Erstrebt in Gottvertrauen,<br />
Lenket auf Menschenwegen<br />
Zu guten, sicheren Lebensschritten.<br />
<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>, März 1921<br />
Gedicht<br />
5
6<br />
Schwerpunkt: 150 Jahre <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />
Der grosse Unbekannte<br />
Welche Bedeutung hat der Geburtstag von <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> für unsere<br />
Schulgemeinschaft? Zehn Fragen an Christian Breme.<br />
1. Welche Rolle spielt der Geburtstag<br />
von <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> für die<br />
<strong>Steiner</strong>schulen in der Schweiz?<br />
Uns war lange im Voraus klar, dass<br />
unsere <strong>Schule</strong>n im Jahr 2011 verstärkt<br />
ins Blickfeld der Öffentlichkeit<br />
geraten werden. Werden wir dann<br />
unseren Beitrag zu den Erziehungsfragen<br />
und Bildungsaufgaben deutlich<br />
machen können, fragten wir uns.<br />
Es gab an vielen Orten Initiativen<br />
und öffentliche Veranstaltungen, die<br />
auf diesen Geburtstag Bezug genommen<br />
haben. Sicher hat aber auch der<br />
Schulalltag immer wieder etwas von<br />
diesem Genius Tempi mitbekommen.<br />
Im Februar haben unsere Schüler<br />
fast täglich Bilder «ihres» Schulgründers<br />
in den Medien gesehen, haben<br />
vielleicht am Frühstückstisch schon<br />
darüber diskutiert und in der <strong>Schule</strong><br />
dann gefragt. Ich habe viele solcher<br />
Situationen erlebt. Da kam es<br />
zu Gesprächen, die es früher eher<br />
selten gab… Ich glaube, dieses Jahr<br />
hat unser Bewusstsein für den Kulturimpuls<br />
geschärft, den wir <strong>Rudolf</strong><br />
<strong>Steiner</strong> verdanken.<br />
2. Können Sie Beispiele für solche<br />
Initiativen nennen?<br />
Am 6. Januar war ein Oberstufentag<br />
mit Vorträgen und Workshops. Es<br />
ging um Fragen der Weltwirtschaft.<br />
Hilfsprojekte in Krisengebieten, bei<br />
denen Jugendliche mitarbeiten können,<br />
wurden vorgestellt. Das war der<br />
Auftakt zum Jubiläumsjahr.<br />
Am 25. Februar, zwei Tage vor <strong>Rudolf</strong><br />
<strong>Steiner</strong>s Geburtstag, hatten wir eine<br />
kurze Feier im Saal mit der ganzen<br />
<strong>Schule</strong>. Claudia Zäslin erzählte aus<br />
dem Leben <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>s. Auch das<br />
hat wieder Fragen geweckt. Und nun<br />
bereiten wir die Projektwoche vor.<br />
Thema: Wirtschaft anders denken. Es<br />
ist auch an einen öffentlichen Vortrag<br />
in dieser Zeit gedacht.<br />
3. Der Geburtstag wurde von den<br />
Medien aufgegriffen. Wie haben<br />
Sie die Berichterstattung erlebt?<br />
Das war sehr unterschiedlich. Es ging<br />
ja um <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> als historische<br />
Person auf der einen Seite und um die<br />
heute unübersehbaren Früchte seiner<br />
Philosophie auf der anderen Seite:<br />
Die 2000 <strong>Schule</strong>n und Kindergärten,<br />
die nach seiner Pädagogik arbeiten,<br />
wurden immer genannt, die Medizin,<br />
die Landwirtschaft, die besonderen<br />
Banken. Die Wirksamkeit seiner<br />
Ideen wurde ja in der Regel von allen<br />
auch den kritischen Kommentaren<br />
uneingeschränkt anerkannt. An der<br />
Philosophie selbst, ja auch an der Person<br />
<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>s schieden sich die<br />
Geister. Das darf ja auch so sein. Aber
BILD: CREATIVE COMMONS<br />
es gab da doch interessante Unterschiede:<br />
Bei den grösseren Zeitungen<br />
war es beim Lesen oft wie beim Blick<br />
in einen Hohlspiegel: Alles erscheint<br />
verzerrt und hat wenig mit der eigenen<br />
Wahrnehmung und mit dem<br />
eigenen Lebensempfinden zu tun…<br />
Das Vorurteil hinter der bissigen<br />
Feder einiger Schreiber war nicht zu<br />
übersehen. Ich habe da manchmal<br />
an unsere Elternschaft gedacht und<br />
gehofft, dass sie nicht an ihren eigenen<br />
Wahrnehmungen und Erkenntnissen<br />
zweifeln.<br />
Schwerpunkt: 150 Jahre <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />
<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> um 1905<br />
Bei kleineren regionalen Zeitungen<br />
fand ich herrliche unvoreingenommene<br />
Begegnungen mit <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />
und dem Dornacher Hügel. Ich<br />
erinnere mich auch an ausgezeichnete<br />
Reportagen auf DRS 1, in denen<br />
ich das Leben, das wir tatsächlich in<br />
unserer <strong>Schule</strong> haben, in bester Weise<br />
gespiegelt sah.<br />
4. Gegner und Befürworter zitieren<br />
<strong>Steiner</strong>. Er hat ein riesiges<br />
Werk hinterlassen. Wie verlässlich<br />
sind einzelne Sätze daraus?<br />
7
8<br />
Schwerpunkt: 150 Jahre <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />
Das Problem ist weniger die Verlässlichkeit<br />
der Quelle <strong>–</strong> ich glaube, die<br />
Schriften sind sehr sorgfältig editiert<br />
<strong>–</strong> als die Grösse des Vortragswerkes.<br />
Jeder weiss, dass Urteile, die sich<br />
auf isolierte Zitate stützen, mit Vorsicht<br />
zu geniessen sind. Alle, die ein<br />
wenig mehr <strong>Steiner</strong> gelesen haben,<br />
auch Menschen, die in anthroposophischen<br />
Einrichtungen arbeiten,<br />
fragten sich bei der Lektüre solcher<br />
radikalen Verrisse in den vergangenen<br />
Wochen, wie es möglich ist,<br />
dass jemand so sehr am Wesentlichen<br />
eines Textzusammenhanges vorbeilesen<br />
kann. Es ist offensichtlich, dass<br />
manche Kritiker ihre Zitatsammlung<br />
von elektronischen Suchmaschinen<br />
durch Eingabe von Stichworten<br />
zusammengestellt haben. Das heisst,<br />
sie haben nicht viel gelesen. Mit<br />
dem Kontext geht natürlich der Sinn<br />
verloren.<br />
5. Warum ist <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> nach<br />
<strong>Basel</strong> gekommen?<br />
Das ist einfach zu beantworten: er<br />
bekam von einem Basler Arzt das<br />
Dornacher Grundstück geschenkt,<br />
auf dem dann das Goetheanum<br />
erbaut wurde. Dieses war ursprünglich<br />
in München geplant. Doch dort<br />
hatte man ihm die Baugenehmigung<br />
verweigert. Man kann immer noch<br />
staunen über die Weltoffenheit des<br />
Dornacher Gemeinderates.<br />
6. Abgesehen von äusseren Fakten<br />
<strong>–</strong> hat <strong>Basel</strong> eine spezielle Beziehung<br />
zu <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>?<br />
<strong>Basel</strong> ist eine alte Universitätsstadt,<br />
ist eine Reformationsstadt, Stadt der<br />
Humanisten, Paracelsus, Nietzsche,<br />
ein ungeheuer reicher Kulturboden.<br />
Dazu ist es Grenzstadt, liegt an einem<br />
Fluss… Das spricht für eine eher<br />
offene, weitblickende Gesinnung.<br />
Nur so kann man sich erklären, dass<br />
der damalige Regierungsrat Hauser<br />
<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> eingeladen hat, in<br />
<strong>Basel</strong> einen Kurs für die Pädagogen<br />
der städtischen <strong>Schule</strong>n zu halten<br />
und ihm dann die Genehmigung zur<br />
Gründung einer eigenen <strong>Schule</strong> in<br />
<strong>Basel</strong> erwirkt hat. Das war wieder<br />
Weltoffenheit im besten Sinne.<br />
7. Mit dem Goetheanum, den<br />
<strong>Steiner</strong>schulen, Weleda, der Ita<br />
Wegmann Klinik und anderen Institutionen<br />
ist die Anthroposophie<br />
hier sehr präsent. Welche Folgen<br />
hat das für die <strong>Schule</strong>?<br />
Die genannten Einrichtungen waren<br />
in der Vergangenheit eng mit der<br />
<strong>Schule</strong> verbunden. Die <strong>Schule</strong> hatte<br />
viele Mitarbeiterkinder von diesen<br />
Institutionen. Die Ausbildung<br />
des <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> Lehrerseminars<br />
<strong>–</strong> heute Hochschule für anthroposophische<br />
Pädagogik <strong>–</strong> wurde weitgehend<br />
von Dozenten getragen,<br />
die selbst Lehrer an unserer <strong>Schule</strong><br />
waren. Dieses Milieu hat die <strong>Schule</strong><br />
bis in die 80er Jahre sehr geprägt:<br />
Die Dornacher Kinder gehen heute<br />
vornehmlich in die Birseckschule.<br />
Wir sind seitdem mehr stadtwärts<br />
orientiert. Das heisst, wir haben eine<br />
anders geartete Elternschaft.
8. Wie präsent ist <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> in<br />
der <strong>Schule</strong>?<br />
Es hängt ein Bild von ihm im Saal<br />
aber für viele Schülerjahrgänge blieb<br />
er ein Unbekannter. Das haben die<br />
Schüler in der 12. Klasse in dem<br />
Moment, wo sie realisieren, dass ihre<br />
Zeit hier zu Ende geht, oft beklagt.<br />
«Wir wissen eigentlich gar nicht,<br />
nach welchen Ideen wir in dieser<br />
besonderen <strong>Schule</strong> erzogen wurden.»<br />
Natürlich hat man dann versucht, für<br />
diese Fragen noch Raum zu schaffen.<br />
9. Würde <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> «seine»<br />
<strong>Schule</strong> wiedererkennen?<br />
Hm, eine gute Frage! Ich glaube nicht,<br />
dass er ein Abziehbild der damaligen<br />
<strong>Schule</strong> suchen würde. Wir wissen,<br />
dass er schon vier Jahre nach der<br />
Gründung über den eigenen Ansatzpunkt<br />
kritisch dachte. Er sagte: «wenn<br />
ich heute diese <strong>Schule</strong> noch einmal<br />
begründen könnte, so würde ich das<br />
Steuer um 180 Grad herumreissen:<br />
nach dem Künstlerischen hin.» Ich<br />
ahne, was er sagen wollte. Er meinte<br />
nicht: mehr malen, mehr modellieren<br />
etc., sondern alles <strong>–</strong> auch und<br />
vor allem die Wissensgebiete sollten<br />
noch künstlerischer durchdrungen<br />
werden. Ich kann das nur andeuten.<br />
Wenn er mit solchen Ideen, wie er sie<br />
damals vermutlich hatte, als er diesen<br />
Ausspruch tat, heute käme, weiss ich<br />
allerdings nicht, ob wir ihn erkennen<br />
würden. Er würde unter den bedeutend<br />
schwereren Zeitumständen vermutlich<br />
wieder revolutionäre, das<br />
heisst sehr hohe Anforderungen an<br />
Schwerpunkt: 150 Jahre <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />
die <strong>Schule</strong>, an das Lehrersein, an die<br />
Selbständigkeit der Schüler stellen,<br />
was noch intensivere Vorbereitung<br />
für die Lehrer voraussetzt. Die Bereitschaft<br />
zu einem solchen Umbruch<br />
sehe ich im Moment, wenn ich ehrlich<br />
sein darf, noch nicht. Das mag<br />
daran liegen, dass sehr viele Kräfte<br />
abgezogen werden durch die Anpassungen<br />
an die sich verändernden<br />
Aus- und Weiterbildungswege, die<br />
enormen Verwaltungsarbeiten, die<br />
von uns gefordert werden. Natürlich<br />
gibt es überall individuell Ansätze<br />
für das Neue, auch in unserer Lehrerausbildung.<br />
Aber es ist noch nicht<br />
Schulkultur.<br />
10. Wie lernt man <strong>Steiner</strong>s Werk<br />
am besten kennen?<br />
Es ist gerade im Futurum Verlag eine<br />
Almanach herausgekommen: «Weisheit<br />
und Liebe». 365 kleine Texte von<br />
<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> durch das Jahr. Darin<br />
kann man sicher den Punkt finden,<br />
den man vertiefen möchte. Für ein<br />
weitergehendes Studium gibt es<br />
unterschiedliche Wege und Ansätze.<br />
Man findet für jedes Lebensgebiet,<br />
auf dem <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> impulsierend<br />
tätig war, Textsammlungen von ihm.<br />
Bei allem gilt wie so oft: Zusammen<br />
lesen geht leichter, der Austausch<br />
der Erfahrung ist spannend und man<br />
gewinnt im gemeinsamen Forschen<br />
schneller Boden unter den Füssen.<br />
9
10 Schwerpunkt: 150 Jahre <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />
Standing Ovation für <strong>Steiner</strong><br />
<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> und die <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong>: Wie unsere <strong>Schule</strong><br />
gegründet wurde.<br />
Wenige Wochen nach der Eröffnung<br />
der ersten Waldorfschule in Stuttgart<br />
im September 1919 hat Erziehungsdirektor<br />
Fritz Hauser <strong>Rudolf</strong><br />
<strong>Steiner</strong> eingeladen für die Lehrer an<br />
den öffentlichen <strong>Schule</strong>n des Kantons<br />
<strong>Basel</strong> Stadt einen einführenden<br />
Vortrag über die neue Pädagogik zu<br />
halten. Dieser Vortrag über «Geisteswissenschaft<br />
und Pädagogik» fand<br />
am 27. November 1919 statt und<br />
hatte, wie die Basler Nationalzeitung<br />
berichtete, ein «warmes Interesse<br />
gefunden». Eine Gruppe von über<br />
60 Lehrern bat <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>, eine<br />
ausführlichere Darstellung der Pädagogik<br />
zu geben. Die gesamte Lehrerschaft<br />
von <strong>Basel</strong> und Umgebung<br />
wurde dazu eingeladen. Das Erziehungsdepartement<br />
stellte dazu die<br />
Aula des De Wette-Schulhauses in<br />
<strong>Basel</strong> zur Verfügung. Die 14-teilige<br />
Vortragsreihe «Die Erneuerung der<br />
pädagogisch-didaktischen Kunst<br />
durch Geisteswissenschaft» begann<br />
am 20. April 1920 (jeweils um 17.15h)<br />
und endete am 11. Mai 1920. Die<br />
grosse Dankbarkeit für die pädagogischen<br />
Anregungen wird in den<br />
Dankesworten von Herrn Weber am<br />
Schluss der Vortragsreihe deutlich:<br />
«Meine Kolleginnen und Kollegen,<br />
wir kennen nun Herrn Dr. <strong>Steiner</strong>,<br />
den seelenguten, grundgütigen<br />
Mann. Nein, den lassen wir nicht aus<br />
der Schweiz herausekeln! Wir haben<br />
ihn nötig. Er hat uns vieles, vieles zu<br />
sagen! Mit diesen Worten, mit herzlichem<br />
Dank an Herrn Dr. <strong>Steiner</strong><br />
möchte ich Sie bitten, sich zu seinen<br />
Ehren für das, was er geboten hat,<br />
von den Sitzen zu erheben».<br />
In dieser Zeit bildete sich innerhalb<br />
des «Schweizer Bundes für Dreigliederung<br />
des sozialen Organismus»<br />
ein Arbeitsausschuss, der sich initiativ<br />
für die Gründung einer freien<br />
<strong>Schule</strong> in <strong>Basel</strong> einsetzten wollte.<br />
Dem Ausschuss gehörten an: Albert<br />
Steffen, Dornach, Schriftleiter der<br />
Wochenschrift «Das Goetheanum»,<br />
Dr. Ernst Blümel, Arlesheim, als Vertreter<br />
der anthroposophischen Lehrervereinigung,<br />
Direktor Arnold Ith,<br />
<strong>Basel</strong>, als Vertreter der Futurum AG,<br />
Rolf Gering, <strong>Basel</strong>, als Vertreter der<br />
Anthroposophischen Gesellschaft in<br />
der Schweiz, Willy Stokar, Dornach,<br />
als Vertreter des Bundes für anthroposophische<br />
Hochschularbeit, und<br />
Willy Schorrer, als Vertreter des<br />
«Bundes für Dreigliederung des sozialen<br />
Organismus». Aus der Zusammensetzung<br />
dieses Ausschusses geht<br />
deutlich hervor, dass der Impuls für<br />
diese <strong>Schule</strong> breit abgestützt war.<br />
Erstmals hat wohl Willy Storrer am<br />
11. Januar 1922 mit <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>
ausführlich über die Initiative zu<br />
einer Schulgründung in <strong>Basel</strong> gesprochen.<br />
<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> war «mit einer<br />
solchen Gründung einverstanden …<br />
unter gewissen Bedingungen ... (Freiheit<br />
in der Gestaltung von Lehrziel<br />
und Lehrplan jeweilen für mindestens<br />
drei Jahre).» Am 2. Januar 1923<br />
wurde dann der Verein «Schulverein<br />
für ein freies Erziehungs- und Unterrichtswesen<br />
in der Schweiz» mit Sitz<br />
in <strong>Basel</strong> gegründet. «Mitglieder des<br />
Vorstandes sind: Vorsitzender: Herr<br />
Friedrich Widmer, Lehrer, Zofingen.<br />
Schwerpunkt: 150 Jahre <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> 11<br />
<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> um 1916<br />
Stellvertreter: Herr Dr. <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />
in Dornach, Schriftführer: Herr<br />
Albert Steffen, Redaktor, Dornach,<br />
Rechnungsführer: Herr Dr. Ernst Blümel,<br />
Arlesheim.» Aus dem kurzen<br />
Geschäftsbericht vom 1. Juli 1923<br />
geht hervor, dass der Verein schon<br />
nach wenigen Monaten 406 Mitglieder<br />
und durch die Beiträge und<br />
einmaligen Spenden ein Vermögen<br />
von ungefähr Fr. 10‘000 hatte.<br />
Im Laufe des Jahres 1923 wurde an<br />
den Regierungsrat des Kantons <strong>Basel</strong><br />
Stadt ein Gesuch zur Eröffnung einer
12 Schwerpunkt: 150 Jahre <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />
solchen freien Privatschule in <strong>Basel</strong><br />
eingereicht. Im Beschluss des Regierungsrates<br />
des Kantons <strong>Basel</strong> Stadt<br />
vom 13. November 1923 wird die<br />
Eröffnung grundsätzlich bewilligt,<br />
was im Schreiben vom 15. November<br />
1923 von Regierungsrat Dr. Fritz<br />
Hauser an den Vorstand des Schulvereins<br />
mitgeteilt wurde mit der Bitte<br />
«uns im gegebenen Zeitpunkt noch<br />
die näheren Angaben über Wahl der<br />
Schullokalitäten und des Lehrkörpers<br />
zu übermitteln.» Im Brief des<br />
Vereinsvorstandes vom Dezember<br />
1923 an die Mitglieder des Schulvereins<br />
wird «die Bewilligung zur Gründung<br />
einer Waldorfschule in <strong>Basel</strong><br />
von Regierungsrat…» mitgeteilt. Am<br />
16. März 1924 fand in Dornach eine<br />
Mitgliederversammlung des Vereins<br />
gemeinsam mit den Delegierten der<br />
Zweige der Anthroposophischen<br />
Gesellschaft in der Schweiz statt, in<br />
der der Name des Vereins ausführlich<br />
diskutiert wurde. Unter anderem<br />
fiel von Günther Wachsmuth<br />
der Vorschlag: «<strong>Steiner</strong> Schulverein».<br />
«Das geht nicht», war die spontane<br />
Antwort von <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>, so kam<br />
es zum Namen: «Goetheanum Schulverein».<br />
Am 28. April 1924 besprachen<br />
sich <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> und Albert<br />
Steffen mit Regierungsrat Dr. Fritz<br />
Hauser über die Eröffnung der <strong>Schule</strong>.<br />
Durch die Krankheit und den Tod<br />
von <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> am 25. März 1925<br />
verzögerten sich die Aktivitäten um<br />
die Gründung der <strong>Schule</strong>. Im Schreiben<br />
vom 22. August 1925 teilte Emma<br />
Ramser, die in der Zwischenzeit den<br />
Vorsitz des Goetheanum Schulvereins<br />
übernommen hatte, dem Sekretariat<br />
des Erziehungsdepartements die<br />
Verschiebung der Eröffnung auf das<br />
Frühjahr 1926 mit. Anfang Februar<br />
1926 konnte der Goetheanum Schulverein<br />
das Haus Lindenhofstrasse 9<br />
in <strong>Basel</strong> kaufen.<br />
Am 26. April 1926 konnte dann die<br />
kleine <strong>Schule</strong> an der Lindenhofstrasse<br />
mit 30 Kindern eröffnet werden.<br />
Auf «Anregung von Marie <strong>Steiner</strong>,<br />
die mit einigen Mitgliedern des Vorstandes<br />
am Goetheanum anwesend<br />
war» erhielt die <strong>Schule</strong> den Namen<br />
«<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>-<strong>Schule</strong>», als erste<br />
aller späteren Gründungen im In-<br />
und Ausland.<br />
Andres Studer
Und so ging es mit der <strong>Schule</strong> weiter<br />
1931: Die wachsende Klassen- und<br />
Schülerzahl macht den Erwerb eines<br />
grösseren Hauses nötig, das an der<br />
Engelgasse 9 gefunden und im Früh-<br />
jahr1931 bezogen wird.<br />
1944: Dank tatkräftiger Hilfe durch<br />
die Elternschaft kann 1944 das an-<br />
grenzende Gebäude Lange Gasse 33<br />
gekauft werden.<br />
1952/54: Der Erwerb der Häuser Lan-<br />
ge Gasse 35 (1952) und Engelgasse 7<br />
(1954) verhilft zu weiteren Unter-<br />
richtsräumen.<br />
1960 wird die Oberstufe bis zur 12.<br />
Klasse geführt.<br />
1961 findet eine grosse Schulfeier<br />
zum 100. Geburtstag <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>s<br />
im Saal der Mustermesse statt. Dem<br />
Vorsitzenden des Schulvereins gelingt<br />
es dank der Unterstützung durch den<br />
Regierungsrat das Gelände der Chris-<br />
toph Merian-Stiftung auf dem Ja-<br />
kobsberg zu sichern, die Finanzierung<br />
wird u.a. durch den Verkauf der bis-<br />
herigen Liegenschaften ermöglicht.<br />
1967: Am 15. August 1967 wird das<br />
neue Schulhaus feierlich bezogen.<br />
1973 wird die <strong>Schule</strong> durchgehend<br />
von der 1. bis 12.Klasse doppelt<br />
geführt und umfasst einschliesslich<br />
Kindergärten über 800 Kinder und<br />
Jugendliche.<br />
1975 entsteht der Anbau für zwei<br />
Schwerpunkt: 150 Jahre <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> 13<br />
Eurythmiesäle, zwei Klassenzimmer,<br />
Heileurythmieraum und Büro.<br />
1976 entsteht in der Region eine<br />
zweite <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong>, die<br />
nachmalige <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong><br />
Mayenfels in Pratteln. Das Birseck<br />
erhält eine eigene <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />
<strong>Schule</strong>, zunächst in Dornach, später<br />
bei Aesch.<br />
1985: Nach kurzer Bauzeit findet im<br />
November 1985 die festliche Einwei-<br />
hung eines grossen Musiksaals, eines<br />
Singsaals und eines Besprechungszim-<br />
mers statt.<br />
1989: Der sich von Jahr zu Jahr stei-<br />
gernde Andrang von Kindern für<br />
die ersten Klassen, welcher zu zahl-<br />
reichen Rückweisungen zwingt, führt<br />
1989 zur Gründung der Neuen <strong>Rudolf</strong><br />
<strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong>, die 1993 nach<br />
Münchenstein zieht und ihren Na-<br />
men ändert in <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong><br />
Münchenstein.<br />
1994 wird der Gemeinschaftsraum<br />
links vom <strong>Schule</strong>ingang eröffnet.<br />
2011 braucht die <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />
<strong>Schule</strong> wieder dringend mehr Platz,<br />
um der wachsenden Nachfrage nach<br />
familienergänzenden Tagesbetreu-<br />
ung gerecht zu werden (siehe auch<br />
Bericht und Aufruf Seite 32/33)<br />
Jean-Marc Petit
14<br />
Schwerpunkt: 150 Jahre <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />
Ein Mann der Tat<br />
Ansprache von Claudia Zaeslin zu <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>s Geburtstag,<br />
gehalten anlässlich der Schulfeier vom 25. Februar 2011<br />
Liebe Schülerinnen, liebe Schüler<br />
Diese <strong>Schule</strong> ist schon über 80 Jahre<br />
alt. Sie ist die erste <strong>Schule</strong>, die den<br />
Namen: «<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong>»<br />
bekommen hat. Die Erst- und Zweitklässler<br />
machen sich natürlich noch<br />
keine Gedanken, warum ihre <strong>Schule</strong><br />
so heisst. Im Laufe der Schulzeit<br />
mag sich aber doch der eine oder die<br />
andere die Frage stellen: Wer war<br />
eigentlich <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>? Was war<br />
das für eine Persönlichkeit, über die<br />
gerade jetzt so viel in den Zeitungen<br />
geschrieben wird?<br />
Vor einigen Wochen stiess ich auf<br />
einen Fragebogen in dem sich <strong>Rudolf</strong><br />
<strong>Steiner</strong> selber als junger Student charakterisiert.<br />
Da heisst es zum Beispiel<br />
auf die Frage: «Wann möchtest Du<br />
gelebt haben?» <strong>–</strong> «In Zeiten, wo was<br />
zu tun ist.» oder: «Deine Idee von<br />
Unglück?» <strong>–</strong> «Nichts zu tun zu wissen.»<br />
Oder: «Dein Temperament?“<br />
<strong>–</strong> „Wandelbarkeit.» «Wo möchtest Du<br />
leben?» <strong>–</strong> «Das ist mir gleichgültig.»<br />
Der Ort, wo er lebte, war ihm nicht<br />
wichtig, <strong>Steiner</strong> war Weltbürger, die<br />
Aufgabe war wichtig, er war ein<br />
Mann der Tat mit einer unglaublichen<br />
Energie. Er brauchte nur ganz wenige<br />
Stunden Schlaf und verbrachte die<br />
übrige Zeit als tätiger und arbeitender<br />
Mensch.<br />
<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> war ein Mensch, der<br />
schon als Kind seinen Weg alleine<br />
gehen musste. Sein Vater arbeitete bei<br />
der Bahn. Er war Bahnhofvorsteher<br />
und Telegrafist. Durch diesen Beruf<br />
wurde er immer wieder versetzt, so<br />
dass die Familie oft zügeln musste.<br />
So war <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> immer wieder<br />
ein «Fremder» in der Dorfgemeinschaft,<br />
einer, der nicht dazugehörte,<br />
einer der nicht bei den anderen Kindern<br />
im Dorf, sondern ausserhalb bei<br />
der Bahnstation lebte.<br />
<strong>Steiner</strong> selbst beschreibt das so:<br />
Es gab in seinem Dorf eine Allee mit<br />
vielen Nussbäumen. Jeden Herbst<br />
bewarfen die Kinder des Dorfes die<br />
Bäume mit Steinen, um die Nüsse herunterzuholen.<br />
Wer am meisten Nüsse<br />
ergattern konnte, war der angesehenste.<br />
So gab es eine strenge Rangordnung.<br />
Ganz zuunterst war <strong>Rudolf</strong><br />
<strong>Steiner</strong>, der als «Fremder» im Dorf<br />
nicht das Recht hatte, an einer solchen<br />
Rangordnung teilzunehmen.<br />
Aber nicht nur durch die äusseren<br />
Umstände, auch durch seine inneren<br />
seelischen Erlebnisse wurde er zum<br />
Einzelgänger. Er lernte früh, dass man
<strong>Steiner</strong> als Student<br />
über gewisse Dinge und Erfahrungen<br />
des Lebens besser schweigt, weil die<br />
anderen Menschen sie nicht verstehen.<br />
Ein besonders eindrückliches Erlebnis<br />
hatte er mit sieben Jahren. Da sass er<br />
mit seinen Eltern in einem Bahnhofwartesaal.<br />
Plötzlich sah er eine Frau<br />
eintreten, die seine Eltern nicht wahrnehmen<br />
konnten. Als der Knabe darüber<br />
mit ihnen reden wollte, sagten sie<br />
Schwerpunkt: 150 Jahre <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> 15<br />
nur: «Bist ein dummer Bub». Kurze<br />
Zeit später aber stellte es sich heraus,<br />
dass es sich bei dieser Frau um eine<br />
nahe Verwandte handelte, die zu eben<br />
diesem Zeitpunkt, als <strong>Steiner</strong> sie im<br />
Wartesaal erlebte, auf tragische Weise<br />
ums Leben gekommen war.<br />
So lebte <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> schon früh in<br />
zwei Welten. Als Sohn eines Bahnhof-
16 Schwerpunkt: 150 Jahre <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />
beamten wurde er bald vertraut mit<br />
der Welt der Technik. Am Stationstelegraphen<br />
lernte er die Gesetze der<br />
Elektrizitätslehre kennen. Auch telegrafieren<br />
konnte er schon als Knabe.<br />
Damals kamen noch nicht so viele<br />
Züge vorbei. Wenn ein Zug ankam,<br />
war das eine Sensation für das ganze<br />
Dorf. Da kamen die Leute, um zu<br />
schauen: Der Lehrer, der Pfarrer, der<br />
Dorfschreiber, ja sogar der Bürgermeister.<br />
<strong>Steiner</strong> interessierte sich sehr für die<br />
Technik, doch auf der anderen Seite<br />
hatte er seine inneren Erlebnisse und<br />
viele Fragen, die ihm niemand beantworten<br />
konnte. Mit neun Jahren, also<br />
als Drittklässler schenkte ihm ein<br />
Hilfslehrer ein Geometriebuch. <strong>Steiner</strong><br />
las das Buch mit grösstem Interesse, er<br />
studierte den Satz des Pythagoras und<br />
alle die Dinge, die wir eigentlich erst<br />
in der 7., 8. Klasse oder in der Oberstufe<br />
unterrichten. <strong>Steiner</strong> schreibt<br />
dazu in seinen Lebenserinnerungen.<br />
«Ich weiss, dass ich an der Geometrie<br />
das Glück zuerst kennengelernt<br />
habe». Wie ist das zu verstehen? In<br />
der Beschäftigung mit der Geometrie<br />
erlebte <strong>Steiner</strong> zum ersten Mal, dass<br />
es möglich war, in einer rein gedanklichen<br />
Welt zu leben, in einer Welt,<br />
die nicht die äussere, sichtbare Welt<br />
zum Inhalt hatte, sondern rein geistige<br />
Gesetzmässigkeiten. Dies bedeu-<br />
tete für ihn höchste Befriedigung und<br />
Glück.<br />
<strong>Steiner</strong> hatte einen prophetischen<br />
Blick. Er erkannte die Nöte und<br />
Gefahren der Zeit. Viele 12. Klässlerinnen<br />
und 12. Klässler haben sich in<br />
ihren Abschlussarbeiten der letzten<br />
Jahre mit Themen wie Klimaerwärmung,<br />
Umweltschutz, Ausbeutung<br />
oder Forschung am Embryo beschäftigt.<br />
<strong>Steiner</strong> sah diese Entwicklung<br />
voraus und zeigte Wege wie man<br />
diese Herausforderungen bewältigen<br />
konnte. Lange vor der ökologischen<br />
Biobewegung entwickelte er die biologisch<br />
dynamische Landwirtschaft<br />
zur Belebung der Erde. Aber auch auf<br />
anderen Gebieten, wie z.B. Medizin,<br />
Pädagogik, Heilpädagogik, Architektur,<br />
Malerei oder Musik gab er neue<br />
Impulse.<br />
Er sah, dass der einseitige Materialismus,<br />
der nur das gelten lässt, was<br />
gewogen und gemessen werden<br />
kann, dass dieser Materialismus in<br />
einer Sackgasse enden musste. Nicht<br />
stille stehen, Mut zum Wandel haben,<br />
das war sein Lebensmotto und gerade<br />
deshalb können wir auch heute<br />
noch <strong>–</strong> wo <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> 150 Jahre alt<br />
geworden wäre <strong>–</strong> immer wieder von<br />
ihm lernen.
Lektürehinweise zum Thema<br />
Peter Selg: <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> und die<br />
Waldorfschule<br />
Verlag Freies<br />
Geistesleben, 1.<br />
Auflage 2011,<br />
ISBN 978-3-7725-<br />
1920-8<br />
Die Studie be-<br />
schreibt den<br />
geistigen Kern<br />
der Waldorf-<br />
schule und ihre<br />
Entfaltung zu Lebzeiten <strong>Rudolf</strong> Stei-<br />
ners. Entgegen vieler zeitgenössischer<br />
Tendenzen, die Waldorfschule von<br />
der Person und dem Lebenswerk Stei-<br />
ners zu trennen, wird aufgezeigt, wie<br />
existentiell und wegweisend dessen<br />
Einsatz für die <strong>Schule</strong> war, was seine<br />
geistige Präsenz und konzeptionelle<br />
Kraft für die Entwicklung der <strong>Schule</strong><br />
bedeutete und wie sein Verhältnis zu<br />
den Lehrern und Schülern beschaffen<br />
war. Die Pädagogik der Waldorf-<br />
schule ist in methodischdidaktischer<br />
Hinsicht in sich selbst begründet; ihre<br />
Schöpfung aber verdankt sie der an-<br />
throposophischen Geisteswissenschaft<br />
<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>s, mithin <strong>Steiner</strong> selbst,<br />
der der nach dem Ersten Weltkrieg<br />
eröffneten Stuttgarter <strong>Schule</strong> verbun-<br />
den war und blieb <strong>–</strong> als ihr Leiter und<br />
unermüdlicher Förderer.<br />
Peter Selg: Der geistige Kern der<br />
Waldorfschule<br />
Verlag des Ita<br />
Wegman Insti-<br />
tuts (2009), ISBN<br />
978-3-9523425-<br />
6-5<br />
Schwerpunkt: 150 Jahre <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />
17<br />
Aus der vielfältigen Auswahl zum Thema hat Angelika Torrie zwei<br />
Werke ausgesucht, die sich speziell auf <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> und die Waldorfschule,<br />
respektive <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong>, beziehen.<br />
Der von Peter<br />
Selg in der<br />
Waldorfschule<br />
Lübeck gehal-<br />
tene und aufgezeichnete Vortrag<br />
thematisiert zentrale Intentionen<br />
der Waldorfschule, ihre Beziehung<br />
zu <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> und ihre therapeu-<br />
tischen, heilenden Akzente <strong>–</strong> nicht<br />
nur im Hinblick auf die körperliche<br />
wie seelische Gesundheit der Kinder<br />
und Jugendlichen, sondern auch für<br />
den Erwerb von Sozial- und Friedens-<br />
fähigkeiten, für die Menschenbildung<br />
im humanistischen Sinne.<br />
Nicht zuletzt die Ereignisse von Win-<br />
nenden zeigen die absolute Relevanz<br />
dieser pädagogischen Zielsetzungen<br />
erneut auf, damit auch die Aktualität<br />
der Waldorfschulen, ihrer Gegen-<br />
warts- und Zukunftsaufgaben.
18 Schwerpunkt: 150 Jahre <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />
<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> in der persönlichen Begegnung<br />
Ein persönlicher Bericht aus (fast) erster Hand.<br />
Am Sonntag, den 27. Februar, fand<br />
im Goetheanum anlässlich des 150.<br />
Geburtstags von <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> ein<br />
Podiumsgespräch mit sehr prominenten<br />
Gästen aus ganz verschiedenen<br />
Zusammenhängen der heutigen<br />
Kultur statt und das Thema<br />
war: Menschlichkeit heute. Alle<br />
Redner gingen in ihren Beiträgen auf<br />
die besondere Qualität der Menschlichkeit<br />
ein, die dort entstehen kann,<br />
wo im Sinne <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>s in der<br />
Begegnung zwischen Menschen die<br />
Achtung vor der anderen Individualität<br />
empfunden wird, wo man<br />
sich selbst im anderen erkennt. Ein<br />
Redner erwähnte <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong>s<br />
Autobiografie «Mein Lebensgang»,<br />
in der kaum von ihm selbst, aber von<br />
unzähligen Menschenbegegnungen<br />
die Rede ist. Und es wurde deutlich,<br />
dass immer dort, wo versucht<br />
wird, diese besondere Qualität einer<br />
Menschlichkeit aus Menschenerkenntnis<br />
zu leben, die Anthroposophie<br />
ihre positive Wirkung hat <strong>–</strong> oft<br />
auch unausgesprochen. Und es war<br />
eindrücklich, dabei auf den Menschen<br />
<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> und nicht auf<br />
ein bestimmtes Werk zu blicken und<br />
man konnte erleben, wie er das in<br />
der Art, wie er auf Menschen zuging,<br />
selbst vorlebte.<br />
Begegnungen mit ihm sind ja viele<br />
beschrieben worden und viele später<br />
Geborene haben vielleicht manchmal<br />
Mühe damit, wie da von dieser ausserordentlichen<br />
Ausstrahlung, dieser<br />
oft überwältigenden Wirkung auf die<br />
Menschen, sei es bei einem Einzelgespräch<br />
oder vom Rednerpult aus,<br />
berichtet wird. Man stellt sich möglicherweise<br />
vor, es habe sich dabei um<br />
subjektive, kritiklose Schwärmerei<br />
von Anhängern einem Guru gegenüber<br />
gehandelt, wie man es immer<br />
wieder bei den verschiedensten<br />
Gruppierungen erlebt.<br />
Ich selber habe von meinem Pflegevater<br />
Lothar Linde (1899-1979) immer<br />
wieder direkt gehört, wie unmittelbar<br />
einschneidend, zutiefst beeindruckend<br />
und wegweisend für sein weiteres<br />
Leben seine erste persönliche<br />
Begegnung mit <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> war<br />
<strong>–</strong> und ihm war jede Schwärmerei,<br />
jede Sentimentalität völlig fremd. Ich<br />
zitiere jetzt aus seinen Erinnerungen<br />
an das Jahr 1919, die er 1941 für<br />
meine Mutter aufschrieb:<br />
(Eine schwere Magenkrankheit war<br />
der Anlass, dass der 19-Jährige zu<br />
Tante und Onkel nach Dornach<br />
kam.)<br />
«Die Schreinerei war überfüllt mit<br />
Menschen. Viele interessante Köpfe<br />
erregten meine Aufmerksamkeit,<br />
doch stockte plötzlich alles in mir in<br />
einer jähen Überraschung, als mein<br />
Blick auf einen Menschen fiel, der
mir anders erschien als alle, die ich<br />
je gesehen. Neben ihm wirkten alle<br />
eben noch so bedeutend aussehenden<br />
Menschen wie undeutlich und<br />
unentwickelt. Es konnte nur Dr. <strong>Steiner</strong><br />
sein, wusste ich gleich. Er stand<br />
ruhig im Gespräch; ein ungeahnt<br />
tiefes Zuhören und Interesse ging<br />
von ihm aus und eine heitere Güte<br />
lebte in dem Gesichtsausdruck. Er<br />
begrüsste meine Tante und meinen<br />
Onkel und auch ich wurde vorgestellt.<br />
Sein Blick schien wie über mich<br />
wegzugehen, hatte er mich überhaupt<br />
gesehen?»<br />
(Er ging dann zu dem Vortrag und<br />
bald vermittelte der Onkel ein<br />
Gespräch für den Neffen, Grund war<br />
seine offenbar schwer zu behandelnde<br />
Krankheit.)<br />
«Ich zögerte zunächst, so gerne ich<br />
es auch wollte, weil Dr. <strong>Steiner</strong> doch<br />
sicher Wichtigeres zu tun hatte. Aber<br />
ich nahm das Anerbieten dann doch<br />
an und wurde in sein Atelier bestellt.<br />
Ich sass etwas beklommen auf dem<br />
Bänkchen vor der Tür und überlegte,<br />
wie ich ihm meinen Krankheitszustand<br />
am kürzesten schildern könne.<br />
Ich wollte ihn auf keinen Fall lange<br />
beanspruchen. Bald tat sich die Tür<br />
auf <strong>–</strong> Dr. <strong>Steiner</strong> verabschiedete sich<br />
von dem Besuch <strong>–</strong> kam dann auf<br />
mich zu <strong>–</strong> machte eine kleine Verbeu-<br />
Schwerpunkt: 150 Jahre <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />
<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> um 1919<br />
gung und fragte in liebenswürdigem<br />
Ton: «Was verschafft mir die Ehre?»<br />
Ich war vollkommen sprachlos über<br />
diesen Empfang, stotterte etwas und<br />
wurde von Dr. <strong>Steiner</strong>, der sich über<br />
meine Verlegenheit amüsiert haben<br />
mag, hineingenommen. Er bot mir<br />
einen Stuhl an, ich konnte die Christusstatue<br />
von meinem Sitz aus sehen.<br />
Nun erkundigte er sich noch ein-<br />
19
20 Schwerpunkt: 150 Jahre <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />
mal nach meinem Anliegen und ich<br />
brachte es etwas unzusammenhängend<br />
heraus. Währenddessen verlor<br />
ich alle Verlegenheit und Fremdheit,<br />
erst später wusste ich, dass es durch<br />
die Art Dr. <strong>Steiner</strong>s kam zuzuhören.<br />
Ich war und bin nie ähnlichem<br />
begegnet. Es war, wie wenn er das<br />
tiefste Verständnis den wenigen Sätzen<br />
entgegenbrachte, bis in die feinsten<br />
Nuancen hinein, die ganze Seele<br />
Aufnahmeorgan. Alle Fremdheit<br />
wich vor dieser Menschlichkeit. Was<br />
auch dem besten Freunde sich sonst<br />
noch verschliessen mag, hier tauchte<br />
das Gefühl auf, diesem Menschen<br />
kannst du alles anvertrauen, du wirst<br />
innigstes Verständnis finden.»<br />
(Dann sprachen sie über die Krankheit<br />
und <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> gab ihm Ratschläge,<br />
nachdem er betont hatte, er<br />
sei kein Arzt.)<br />
«Zu allem liess Dr. <strong>Steiner</strong> sich viel<br />
Zeit. Ich hatte den Eindruck, dass er<br />
sich in aller Ruhe mit meiner Angelegenheit<br />
befasste, und doch wusste<br />
ich ja, dass jede Minute des Tages für<br />
ihn ausgefüllt war. Er verabschiedete<br />
sich auf das Freundlichste, riet mir<br />
noch, die Meditation durch lange<br />
Zeit hindurch zu machen: Bis wir uns<br />
wiedersehen.<br />
Hier war ich einem Menschen gegenübergestanden,<br />
der aus wirklicher<br />
Erkenntnis sprach, nicht aus Erfahrung<br />
und Routine. Er wusste um die<br />
Zusammenhänge des lebendigen<br />
Organismus mit den Naturreichen<br />
und dem Kosmos, und aus dieser<br />
Erkenntnis heraus gab er seinen<br />
Rat. Unaufdringlich und sachlich,<br />
so wie man sonst spricht von etwas,<br />
das einem in allen Einzelheiten gut<br />
bekannt ist.»<br />
Angelika Feind-Laurents
Wirtschaft anders denken<br />
Anlässlich des 150. Geburtstages von<br />
<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> wurde an der <strong>Rudolf</strong><br />
<strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong> ein Arbeitskreis<br />
zu Wirtschaftsfragen für interessierte<br />
Oberstufenschüler und Lehrer ins<br />
Leben gerufen. Bereits am 17. Dezember<br />
fand eine erste Veranstaltung<br />
zum Thema «Wirtschaft anders denken»<br />
mit Herrn Ulrich Roesch, Sozialwissenschafter<br />
und Unternehmer,<br />
statt. Am 11. Februar wurde zu einer<br />
Betriebsbesichtigung bei der Firma<br />
Optiswiss auf dem Dreispitzareal<br />
<strong>–</strong> also in Schulnähe <strong>–</strong> geladen. Vom 6.<br />
bis 10. Juni findet eine Projektwoche<br />
zur gleichen Thematik statt, wo insbesondere<br />
<strong>Steiner</strong>s Idee der sozialen<br />
Dreigliederung behandelt werden<br />
soll. JMP<br />
Schwerpunkt: 150 Jahre <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />
Zufriedene Gesichter nach einer Führung<br />
durch die OptiSwiss AG: Hier werden Brillengläser<br />
für den Schweizer Markt und<br />
den Export in nahe und ferne Länder<br />
produziert.<br />
FOTO: SYLVAIN RISSER, OPTISWISS AG<br />
21
Musikalisches Cellospiel als<br />
seelischer Ausgleich<br />
«In der Hochkultur Chinas<br />
vor gut 3000 Jahren<br />
war es Pflicht jedes Menschen,<br />
ein Musikinstrument<br />
zu erlernen oder<br />
sich in Gesang zu bilden.<br />
Schon damals wusste<br />
man, dass musizieren die<br />
Seele belebt und Gutes im<br />
Gefühls- und Empfindungsleben<br />
bewirkt. Es<br />
bringt linke und rechte<br />
Gehirnhälfte in Harmonie.<br />
www.ponyhof-popp.de<br />
Tel.: 0049/7765/91018<br />
Diese uralte Weisheit hat<br />
auch heute ihre Gültigkeit.<br />
Darum empfiehlt es sich <strong>–</strong><br />
besonders für kopflastige<br />
Zeitgenossen <strong>–</strong> die Seele<br />
mit Musik zu beleben!<br />
David Knäble ist diplomierter<br />
Cellolehrer mit<br />
Unterrichts- und Konzerterfahrung.<br />
Sein Studium<br />
hat er bei Marek Jerie und<br />
Stanislav Apolin an der<br />
Musikhochschule Luzern<br />
absolviert. Durch pädagogisches<br />
Geschick beim<br />
Unterrichten und der<br />
Fähigkeit, kompetent mit<br />
Geduld und Einfühlungsvermögen<br />
auf die Bedürfnisse<br />
des Schülers einzugehen,<br />
vermag er sowohl<br />
beim Jugendlichen als<br />
auch beim Erwachsenen<br />
die Begeisterung am Cellospiel<br />
zu wecken.<br />
Im Vordergrund seiner<br />
künstlerischen Tätigkeit<br />
steht das Metrumgefühl<br />
und die musikalische<br />
Interpretation. Sie bestimmen<br />
das cellistische Handwerk.<br />
Sie können auch<br />
noch mit 60 Jahren anfangen,<br />
Cello zu spielen.<br />
Telefon 061 601 45 43.<br />
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Für ein unverbindliches Informationsgespräch erreichen Sie mich telefonisch<br />
unter der Nummer 061 271 23 89 oder mit Email an bieli@praxis-leimen.ch.
24<br />
<strong>Schule</strong> aktuell<br />
Zusammengeschweisst<br />
«Das Gespenst von Canterville»von Oscar Wilde, eine sehr amüsante<br />
Komödie, die auch während der Proben viel zu lachen gab, wurde von<br />
der Klasse 8a am 17./18./19./20. Februar 2011 aufgeführt.<br />
Seraina, Lara, Hannah, Lamina, Jeremias,<br />
Noah, Zeno und Botond haben<br />
aufgeschrieben, was das Theaterprojekt<br />
ihnen und der Klasse gebracht<br />
hat. Damit gewähren sie uns einen<br />
Einblick in die Höhen und Tiefen<br />
ihrer Arbeit am Klassenspiel. Hier<br />
eine Auswahl längerer und kleinerer<br />
Auszüge aus ihren Aufsätzen.<br />
Nach den Weihnachtsferien begannen<br />
wir mit unserem Achtklassspiel. Das<br />
Stück hatten wir schon vor den Ferien<br />
ausgesucht und «Das Gespenst von<br />
Canterville» hatte sich gegen «Die<br />
Räuber» und «Ein Sommernachtstraum»<br />
durchgesetzt… Ich fand dieses<br />
Stück sehr geeignet für die Klasse,<br />
weil es viele Rollen hatte und man<br />
nicht nur als Hauptrolle hervorstand.<br />
Als wir dann ans Proben kamen,<br />
merkten wir, dass auch Schüler, die<br />
sonst nicht so hervorstechen, sehr<br />
gut in die Rolle eintauchten… Fünf<br />
Wochen lang fiel der Hauptunterricht<br />
aus und wurde durch Kulissen malen,<br />
Kostüme schneidern und Proben<br />
ersetzt. Manchen Leuten aus meiner<br />
Klasse hat es die Chance gegeben sich<br />
zu entfalten…<br />
Nach den Weihnachtsferien konnten<br />
wir unsere Rollen einigermassen auswendig.<br />
Die Gruppen, die gemacht<br />
worden sind, fand ich deshalb sehr<br />
toll, als dass wir mit ganz anderen<br />
Leuten in Verbindung traten. So lernte<br />
ich Kollegen von ganz anderen Seiten<br />
kennen. Es gab immer wieder heftige<br />
Diskussionen und Zusammenstösse.<br />
Es gab auch Zeiten, in denen wir uns<br />
fragten, warum wir das eigentlich<br />
machen. Am Ende rauften wir uns<br />
dann immer wieder gut zusammen.<br />
In diesen Wochen hat sich die Klasse<br />
im Sozialen sehr positiv verändert…<br />
Am Anfang des Projekts ging entweder<br />
die A- oder B- Besetzung auf die<br />
grosse Bühne, um einzelne Szenen mit<br />
Herrn Everwijn zu proben. Die anderen<br />
gingen in die Garage, um Kulissen<br />
in der richtigen Grösse zu finden, die<br />
später bemalt wurden. Beim Malen<br />
mit Herrn Wenger wurden nicht alle<br />
Schüler gebraucht, also gingen ein<br />
paar zu Herrn Lardon in die Werkstatt<br />
(eine Türe und eine Treppe mussten<br />
gebaut werden) und wieder andere<br />
waren in der Kostümgruppe bei Frau<br />
Kaiser und nähten oder flickten die<br />
Kostüme. Das Anpassen der Kleider<br />
war nicht so einfach, aber schlussendlich<br />
hatten alle schöne, passende<br />
Kleider im 50er-Jahre Stil, für den wir<br />
uns entschieden hatten…<br />
Ich begann das Klassenspiel mit etwas<br />
Unmut, da mich das Stück nicht so
überzeugt hatte. Der Unmut verflog<br />
allerdings rasch, da das Proben und<br />
vor allem der Bau der Kulissen sehr<br />
Spass gemacht hat. Bei den verschiedenen<br />
Kulissenarbeiten, kam ich<br />
öfters an den Punkt, wo ich einfach<br />
alles schmeissen wollte. Es wurde<br />
trotzdem weitergemacht. Diesen<br />
Punkt zu überschreiten fällt mir jetzt<br />
in vieler Hinsicht etwas leichter. Ich<br />
denke, der Klasse ist während des<br />
Stückes auch klar geworden, dass wir<br />
auch unter Druck relativ gut arbeiten<br />
können…<br />
Es hat der Klasse sehr gut getan einmal<br />
nicht nur den Kopf zu brauchen,<br />
sondern auch die Mimik und die<br />
Sprache. Nun können wir sozusagen<br />
<strong>Schule</strong> aktuell<br />
25<br />
FOTOS: MZ
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das kleine Einmaleins des Schauspielerns…<br />
Wir haben gelernt, wie es sich anfühlt,<br />
(fast) allein auf der Bühne zu reden<br />
und zu singen. Das braucht viel<br />
Geduld für Schüler und Lehrer! Beim<br />
Stück wurden auch innere Werte und<br />
Talente entdeckt, die vorher versteckt<br />
waren.<br />
…Vor allem war es wichtig mit allen<br />
eng zusammenzuhalten, mit den Lehrern<br />
und mit den Schülern. Es war<br />
auch wichtig, dass das Konkurrenzdenken<br />
zwischen Mädchen und Jungs<br />
wie ausgeschlossen wurde. Es war<br />
aber auch wichtig einander zu vertrauen,<br />
ob z.B. die Requisiten am richtigen<br />
Ort waren und ob, wenn man<br />
den Faden verlor, die anderen halfen,<br />
ihn wieder zu finden. Für mich war es<br />
wie ein Neuanfang, ein neuer Versuch<br />
Kameradschaft zu gewinnen…<br />
Während die Proben immer wieder<br />
kleine Fortschritte machten, kamen in<br />
der Garage bei den Kulissen prächtige<br />
Bilder zum Vorschein. Als dann am<br />
Montag der Woche, in der die Hauptproben<br />
stattfanden, die Kulissen und<br />
Requisiten auf der Bühne standen,<br />
waren wir stolz auf unsere Arbeit<br />
und die Bühne sah einfach fantastisch<br />
aus!…<br />
Dann kam die erste Aufführung,<br />
eine Schüleraufführung. Wir wurden<br />
geschminkt, frisiert und dann standen<br />
wir schon bald auf der Bühne… Am<br />
Donnerstag war der gleiche Verlauf.<br />
<strong>Schule</strong> aktuell<br />
27<br />
Trotz Nervosität liefen beide Aufführungen<br />
gut. Am Freitag und Samstag<br />
waren die Abendaufführungen.<br />
Am Freitag gab es sehr viele Pannen;<br />
doch wie man aus den Feedbacks<br />
hören konnte, hat man die gar nicht<br />
immer gemerkt, erst recht nicht, wenn<br />
man das Stück nicht kannte. Dann am<br />
Samstag lief, bis auf kleine Pannen,<br />
alles sehr gut. Eine tolle Aufführung<br />
zum Abschluss, das ist toll!<br />
Rückblickend ist man traurig, dass<br />
es schon vorbei ist, denn es war<br />
eine schöne Zeit, die uns viel Spass<br />
gemacht hat. Wir wurden auf die<br />
Probe gestellt, kamen manchmal bis<br />
an unsere Grenzen und haben schlussendlich<br />
eine sehr tolle Aufführung<br />
auf die Beine gestellt. Es war nicht<br />
leicht, uns in die Rolle einzufühlen,<br />
die wir spielen mussten. Es brauchte<br />
viel Geduld und Übung, mit der Zeit<br />
fiel uns das immer leichter und wir<br />
konnten immer mehr mit Freude spielen<br />
und nicht nur für uns alleine, sondern<br />
MIT den anderen spielen. Das ist<br />
sehr wichtig, denn ab diesem Moment<br />
fiel es auch uns leichter! … Ich denke,<br />
dass das Projekt uns als Klasse zusammengeschweisst<br />
hat.<br />
… Nach den Aufführungen, ging es<br />
nochmals an die Arbeit. Wir räumten<br />
die Bühne am Samstagabend vollständig<br />
auf…<br />
Die Zeit war lehrreich und jetzt freu’<br />
ich mich schon auf das 12. Klassstück.
28 <strong>Schule</strong> aktuell<br />
Heute <strong>–</strong> Insel <strong>–</strong> <strong>Schule</strong><br />
Lyrikepoche der Klasse 10a<br />
Im Rahmen der Lyrikepoche veranstalteten<br />
die Schülerinnen und Schüler<br />
der Klasse 10a zum Abschluss einen<br />
Lyrikwettbewerb. Zu zweit oder alleine<br />
präsentierten sie ihre Gedichte, die<br />
sie im Laufe der Epoche geschrieben<br />
hatten. Die Themen waren:<br />
Heute <strong>–</strong> Insel <strong>–</strong> <strong>Schule</strong><br />
Es war spannend zu hören, was die<br />
jungen Lyrikerinnen alles zu erzählen<br />
und welche Formen sie dafür gefunden<br />
hatten! Stellvertretend hier die<br />
Gedichte von Anna, Aron, Nora, Saskia<br />
und Seraina.<br />
Corina Lanfranchi<br />
Fragen<br />
Was wäre der Frühling<br />
ohne den Winter?<br />
Was wäre der Winter<br />
ohne den Herbst?<br />
Was wäre der Herbst<br />
ohne den Sommer?<br />
Was wäre der Sommer<br />
ohne den Frühling?<br />
Ergänzend,<br />
verschieden,<br />
nie allein,<br />
wie alles in der Welt,<br />
ein Ja und ein Nein.<br />
Und doch:<br />
Was wäre der Frühling<br />
ohne den Winter?<br />
Was wäre der Winter<br />
ohne den Herbst?<br />
Was wäre der Herbst<br />
ohne den Sommer?<br />
Was wäre der Sommer<br />
ohne den … ?<br />
Nora<br />
Wenn Träume sterben<br />
So kostbar wie Leben,<br />
Ein eigener Traum,<br />
Ein Ziel ohne Grenzen,<br />
Und Zeit und Raum.<br />
Ich fahre durch Strassen<br />
Auf glatt-grauem Pflaster<br />
Und fühle mich einsam,<br />
Verfangen im Raster.<br />
Seh’ so viele Menschen,<br />
Die leuchten im Schein,<br />
Doch hinter den Wänden<br />
Sind viele allein.<br />
Es ist wie ein Friedhof<br />
Gestorbener Träume,<br />
Zerbrochener Ziele<br />
Unfüllbarer Räume.<br />
Wenn Träume sterben,<br />
Hörst du sie wimmern,<br />
Brechen zu Scherben,<br />
In deinem Innern.<br />
Ich träume von Welten,<br />
Wo Menschen noch träumen,<br />
Und Träume noch leben,<br />
In inneren Räumen.<br />
Anna Monnerat
Die Insel<br />
Ich will in den Urlaub, auf ne Insel,<br />
Also mal ich sie mit meinem Pinsel.<br />
In der Südsee, chillen und grillen,<br />
Dann fisch ich Fische und werde sie killen.<br />
Ich bin allein, hab Hunger, will Fleisch,<br />
Ich hol, was ich will, die Insel ist mein Reich.<br />
Ich schlag mir auf die Brust, nimm den<br />
Jagdspeer raus.<br />
Ich jage nen Affen, den brat ich in meinem<br />
Lehmhaus.<br />
Kein Hunger mehr, ich geh jetzt schwimmen.<br />
Ich hab zuviel Meer um mich, ich will der<br />
Insel entrinnen.<br />
Egal, darum scher ich mich später.<br />
Ich bin wahnsinnig, hör die Stimmen, meines<br />
Verräters.<br />
Mir geht’s schlecht, hab rissige Haut, meine<br />
Lippen sind trocken.<br />
Meine Haut juckt, ich kriege Windpocken.<br />
Ich bin alt und schwach, bin klinisch fast<br />
Tot.<br />
Ich schleife mich weiter durch den Sand,<br />
Und überlebe die Not.<br />
Ich kann nicht mehr denken. Ich werde<br />
zum Tier.<br />
Mir ists egal, ob ich meinen Körper verlier.<br />
Meine Augen schärfen sich, bin ich zum<br />
Löwen geworden?<br />
So wird mich niemand mehr finden,<br />
auf der Insel verborgen.<br />
Ich will Fleisch, rohes Fleisch, und das<br />
werde ich kriegen.<br />
Ich mutiere langsam, nur mein Hirn ist<br />
Mir geblieben.<br />
Mein Verstand verdreht sich, ich<br />
krieche am Boden<br />
Ich würde am liebsten in den Flammen<br />
Der Sonne dahinlodern.<br />
Kurz gesagt: Ich geh nie auf<br />
Eine Insel.<br />
Lieber steh ich vor meiner Staffelei<br />
Und male sie mit meinem Pinsel.<br />
Aron<br />
KOPFSALAT<br />
Salat, Salat<br />
Kampf mit dem Salat<br />
Kopf im Salat<br />
Salat im Kopf<br />
Salatsieb im Kopf<br />
Kopfsalat<br />
Salat im Kopf<br />
Englisch im Kopf<br />
Mathe im Kopf<br />
Französisch im Kopf<br />
Man gebe Salz dazu<br />
Mayonnaise und Senf<br />
Rühre einmal kräftig<br />
Und hat den Salat im Kopf<br />
Suche ohne Ziel<br />
Anfang ohne Ende<br />
Kabelsalat<br />
Salat im Kopf<br />
Erinnerungen im Kopf<br />
Kopf als Gedächtnis<br />
Sieb als Kopf<br />
Salat im Kopf<br />
Laufen ohne Füsse<br />
Fliegen ohne Flügel<br />
Gedanken ohne Sinn<br />
Vergangenheit im Kopf<br />
Zukunft im Bauch<br />
Salat im Mund<br />
Klarheit.<br />
Saskia und Seraina, 10a<br />
<strong>Schule</strong> intern 29
FOTOS: JMP<br />
30<br />
<strong>Schule</strong> aktuell<br />
Aufgefallen…<br />
<strong>Basel</strong>, am gleichen Tag, oben am<br />
Spalenberg: Zwei japanische Touristinnen;<br />
die eine Dame trägt am<br />
Mantelkragen, wie es sich gehört,<br />
die «Fasnachts Blaggedde». Sie<br />
wurde dafür mit einem Mimosazweig<br />
belohnt. Angstvoll blickt sie<br />
auf, während ihre Nachbarin noch<br />
in der Lektüre der neuesten Ausgabe<br />
einer Abendzeitung vertieft<br />
ist. Die Nachrichten aus der fernen<br />
Heimat sind Besorgnis erregend:<br />
«Strahlen-Alarm» steht auf der<br />
Titelseite.<br />
Hier die Leichtigkeit des Seins, dort<br />
schwere Sorgen um das Überleben<br />
vieler Menschen…<br />
Zwei Fotos, aufgenommen am<br />
gleichen Tag, in der gleichen Stadt<br />
und doch zwei Welten, die 20’000<br />
Kilometer voneinander trennen<br />
<strong>–</strong> so fern und doch so nah!<br />
<strong>Basel</strong>, Dienstag, 16. März, Mittlere<br />
Rheinbrücke: Zwei Einzelmasken<br />
lassen sich von der warmen Sonne<br />
eines sehr milden Fasnachtsdienstags<br />
anstrahlen. Regungslos<br />
sitzen sie auf ihren Thonetstühlen.<br />
Tun, als ob sie mitten im Menschengewimmel<br />
schliefen und<br />
geniessen die belustigten Blicke<br />
der anderen Fasnächtler und Passanten.
In der bis zum letzten Winkel berstend<br />
vollen Elisabethenkirche (trotz<br />
<strong>–</strong> oder wegen? <strong>–</strong> der gleichzeitig<br />
laufenden Museumsnacht!) präsentierten<br />
die Schülerinnen und Schüler<br />
der Oberstufe wiederum ein hochstehendes<br />
Programm, einstudierung<br />
und geleitet von Katrin Felber, Jürg<br />
Gutjahr und Klaus Jacobeit. Es begann<br />
das Blasorchester der Oberstufe mit<br />
drei swingigen-stimmigen Stücken,<br />
Charles Gounods Petite Symphonie,<br />
Thomas Trachsels Passacaglia op.111<br />
und Goff Richards’ Atlantic Quest.<br />
Dann folgte das Streichorchester mit<br />
dem Konzert für Violine und Orchester<br />
A-Dur KV219 von W. A. Mozart,<br />
hinreissend gespielt von Orchester<br />
und Solist Renato Wiedemann<br />
(12. Klasse). Und zum grossartigen<br />
Abschluss hörte man Luigi Cherubinis<br />
Requiem in c-Moll für gemischten<br />
Chor und Orchester. Eine insgesamt<br />
beeindruckende Darbietung! Das so<br />
zahlreiche Publikum würdigte auch<br />
alle Beiträge mit viel Beifall und verzichtete<br />
nicht auf eine Zugabe. Die<br />
Freude am Erlebten schlug sich als<br />
grosszügige Gabe im Spendenkorb<br />
am Ausgang nieder, wo nach dem<br />
Konzert stolze Fr. 5‘394.05 als Kollekte<br />
verbucht werden durften! Ein<br />
grosser Dank an alle Beteiligten für<br />
dieses schöne Konzert <strong>–</strong> wir freuen<br />
uns schon auf die Ausgabe 2012!<br />
Angelika Torrie<br />
<strong>Schule</strong> aktuell<br />
Konzert Elisabethenkirche<br />
31<br />
FOTOS: R. BREITENSTEIN
32<br />
<strong>Schule</strong> intern<br />
Projekt <strong>Schule</strong>rweiterung/Landkauf<br />
Kurzbericht No. 5 <strong>–</strong> Stand Februar 2011.<br />
«Fast nichts Neues» im Zusammen-<br />
hang mit der Beantwortung der<br />
Frage, was, wo und wie hoch gebaut<br />
werden könnte. Etwas konkreter<br />
bedeutet dies, dass infolge der hän-<br />
gigen Familiengarten-Initiative im<br />
Moment das Baudepartement keine<br />
Entscheidungen bezüglich unserer<br />
Pläne treffen kann. Wegen dieser<br />
Angelegenheit bleiben wir leider seit<br />
mehr als einem halben Jahr in den<br />
Startlöchern stecken.<br />
Nach wie vor an der Arbeit ist die<br />
«Raumprogramm-Gruppe». Die<br />
Raumbedürfnisse für die Kindergär-<br />
ten und das Jakobshüttli liegen vor.<br />
Bei der Oberstufe sind nur noch weni-<br />
ge Fragen offen, noch fehlen aber die<br />
Bedürfnisse der Unterstufe und die-<br />
jenigen des Projekts Frühe Kindheit<br />
sowie des Gemeinschaftsraumes.<br />
Soviel in Kürze. Allfällige Fragen und<br />
Anregungen richten Sie bitte direkt<br />
an Rolf Schwindl (rolf@schwindl.ch).<br />
Die Mandatsgruppe:<br />
Vincent Hoehn, André Reymond,<br />
Andres Studer, Rolf Schwindl, Klaus<br />
von Roëll
<strong>Schule</strong> aktuell<br />
Problem <strong>Schule</strong>rweiterung<br />
Zur kantonalen Abstimmungsvorlage vom 15. Mai 2011 <strong>–</strong> Erhalt<br />
der Familiengärten<br />
Liebe Eltern und Freunde der <strong>Schule</strong><br />
Wer von Ihnen in <strong>Basel</strong> wohnt, hat<br />
in den letzten Wochen vermutlich<br />
das Seilziehen um die Initiative zum<br />
Erhalt sämtlicher jetzt bestehender<br />
Familiengärten mitverfolgen können.<br />
Wie Sie vermutlich ebenfalls gehört<br />
haben, hat sich das Initiativkomitee<br />
nun dazu entschieden, zwar den<br />
Gegenvorschlag der Regierung anzunehmen,<br />
die Initiative aber dennoch<br />
nicht zurückzuziehen. Am 15. Mai<br />
dieses Jahres kommt es deswegen in<br />
<strong>Basel</strong> zur kantonalen Abstimmung in<br />
dieser Frage.<br />
Wir möchten Sie darüber informieren,<br />
dass wir als Schulgemeinschaft vom<br />
Abstimmungsergebnis unmittelbar<br />
betroffen sein werden: Wie wir Ihnen<br />
verschiedentlich mitgeteilt haben,<br />
befindet sich die <strong>Schule</strong> im Baurecht<br />
auf Boden, der der Christoph Merian<br />
Stiftung (CMS) gehört. Die Familiengärten<br />
direkt neben der <strong>Schule</strong> gehören<br />
zum gleichen Grundstück. Dieses<br />
Land wurde bei der letzten Zonenplanänderung<br />
umgezont, um Raum<br />
für eine allfällige spätere Erweiterung<br />
der Schulanlage offenzuhalten.<br />
Nun hat uns die CMS das gesamte<br />
Grundstück vor einiger Zeit zum Kauf<br />
<strong>angebote</strong>n. An diesem Kauf sind wir<br />
sehr interessiert, da wir hinsichtlich<br />
unseres Raumbedarfs «aus allen Nähten<br />
platzen» und das Gebäude dringend<br />
erweitern können sollten.<br />
Bei einer Annahme der Familiengarten-Intiative,<br />
die den «Erhalt sämtlicher<br />
jetzt bestehender Gärten am<br />
heutigen Standort» fordert, wären die<br />
Erweiterungsmöglichkeiten für die<br />
<strong>Schule</strong> auf dem zum Kauf stehenden<br />
Gelände selbstverständlich hinfällig<br />
<strong>–</strong> eine <strong>Schule</strong>ntwicklung, die den<br />
Bedürfnissen der Gegenwart angepasst<br />
wäre, zum Beispiel mit Erweiterung<br />
der familienergänzenden Tagesstrukturen,<br />
modernem Mittagstisch<br />
(entsprechend grosser Küche, Mensa<br />
u.v.a. mehr) könnte baulich nicht verwirklicht<br />
werden <strong>–</strong> und zwar langfristig<br />
nicht.<br />
Wir möchten Sie als Basler Stimmbürgerinnen<br />
und Stimmbürger bitten,<br />
diese Konsequenz in Ihre Entscheidung<br />
miteinzubeziehen.<br />
Mit freundlichen Grüssen<br />
aus dem Vorstand des Schulvereins<br />
Christine Jost<br />
33
FOTO: JMP<br />
34<br />
<strong>Schule</strong> aktuell<br />
Tag der offenen Türen<br />
Was der Tag der offenen Türe der <strong>Steiner</strong>schule bringt.<br />
Unsere Fahne.<br />
Seit drei Jahren öffnen<br />
die <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong><br />
<strong>Schule</strong>n der Region<br />
<strong>Basel</strong> jeweils im Januar<br />
ihre Türen der interessierten<br />
Öffentlichkeit.<br />
Dies wird einerseits<br />
von Eltern, deren Kinder<br />
bereits bei uns sind,<br />
für einen Einblick in<br />
den Unterricht ihrer<br />
Kinder genutzt, oder<br />
um zu sehen, wie es<br />
in den oberen Klassen<br />
sein wird. Anderseits<br />
schnuppern jeweils<br />
auch viele interessierte<br />
und möglicherweise<br />
zukünftige Eltern<br />
«<strong>Steiner</strong>schulluft» in<br />
diversen Schulzimmern.<br />
Die Redaktion<br />
wollte wissen, wie sich<br />
diese Aktion tatsächlich<br />
in Zahlen niederschlägt<br />
und erhielt für den 27.<br />
Januar 2011 folgenden<br />
Kurzbericht:<br />
Die Möglichkeit den<br />
Unterricht zu besuchen<br />
haben 48 «bestehende»<br />
Elternteile und 52<br />
externe, d.h. potentielle<br />
«neue» Elternteile<br />
genutzt. Viele interes-<br />
sierte haben sich nebst Schulbesuch<br />
auch bei einem offerierten Kaffee am<br />
Stand der Kommission für Öffentlichkeit<br />
weiter informiert.<br />
Der Tag der offenen Türe hat der<br />
<strong>Schule</strong> am selben Tag 3 Anmeldungen<br />
beschert, weitere 4 Anmeldungen<br />
erfolgten innerhalb einer Woche und<br />
es wurde viel Interesse für Plätze ab<br />
der 5. Klasse geäussert, die jedoch<br />
bereits jetzt teilweise lange Wartelisten<br />
haben.<br />
Da diese Möglichkeit offensichtlich<br />
ein Bedürfnis ist, wurde in unserer<br />
<strong>Schule</strong> bereits am 5. April ein weiterer<br />
«TdoT» <strong>angebote</strong>n. Sie haben diesen<br />
verpasst? Bei Interesse informieren<br />
Sie sich bitte auf unserer Homepage<br />
über TdoT-Daten im Herbst sowie<br />
viele weitere Veranstaltungs-Termine<br />
www.steinerschule-basel.ch
Es hat noch Plätze<br />
<strong>Schule</strong> aktuell<br />
Elternrat: zu viele Vakanzen bei den Kindergärten und<br />
in der Oberstufe<br />
Im Gespräch mit Gudrun Brüstle<br />
Schramm, Mitglied der dreiköpfigen<br />
Leitungsgruppe des Elternrates, wird<br />
deutlich, dass dieser zu Zeit zu viele<br />
Vakanzen im Bereich der Kindergärten<br />
und der Oberstufe hat.<br />
Denn, wie heisst es in der «Aufgabenbeschreibung<br />
Elternrat»: «Der ER<br />
setzt sich zusammen aus (möglichst)<br />
2 delegierten Eltern pro Klasse und<br />
Kindergarten.» Und: «Die einzelnen<br />
Mitglieder werden im Elternabend<br />
von den Klasseneltern gewählt.»<br />
Woran liegt dieses Desinteresse bei<br />
den Kleinsten und den Grössten?<br />
Vordergründig sind sicher viele Kin-<br />
35<br />
dergarten-Eltern noch nicht ganz auf<br />
dem Sprung in die <strong>Rudolf</strong>-<strong>Steiner</strong><br />
<strong>Schule</strong> (sollen wir?) und die Oberstufen-Eltern<br />
sind schon auf dem<br />
Sprung zu anderen Institutionen<br />
(müssen wir noch?).<br />
Nicht desto trotz ist der ER ein langsam<br />
integrierter Bestandteil der<br />
<strong>Schule</strong> geworden, wie Frau Brüstle<br />
betont, ein anerkannter Partner, vor<br />
allem in der Unterstufe. Ähnlich wie<br />
im Schulorganismus drehen sich die<br />
Diskussionen im ER auch immer<br />
wieder um organisatorische Abläufe<br />
und effiziente Führung, um einen<br />
Kräfteverschleiss der Beteiligten zu<br />
vermeiden. Es sind Bestrebungen<br />
im Gange, das Vorstellen des ER an<br />
den Elternabenden zu Professionalisieren;<br />
so soll ein Delegierter des ER<br />
zusammen mit einem Schulvertreter<br />
in den 1. Klassen die Wahl durchführen.<br />
Matthias Klausener<br />
Gudrun Brüstle Schramm (51), geboren<br />
und aufgewachsen bei Stuttgart, ist Pflegefachfrau,<br />
Heileurythmistin und praktische<br />
Pädagogin; sie arbeitet bei einer<br />
privaten Pflegeinstitution, ist verheiratet<br />
und hat zwei Töchter (14 und 16) an der<br />
<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong>.
36<br />
<strong>Schule</strong> aktuell<br />
Ein guter Bazar-Jahrgang<br />
Rückblick auf den Bazar 2010<br />
Wie viele fleissige Hände haben<br />
dazu beigetragen, dass am Samstag<br />
um 10 Uhr der Bazar mit Musik<br />
eröffnet werden konnte! Die ganze<br />
Woche vorher wurde Material angeschleppt<br />
und verteilt, bis am Freitag<br />
nach dem Schulschluss um halb<br />
zwölf Uhr der Startschuss für die<br />
Verwandlung des Schulhauses in<br />
einen festlich geschmückten Weihnachtsmarkt<br />
beginnen konnte. Allen<br />
Initianten, Eltern, Lehrerinnen und<br />
Lehrern sowie den zahlreichen Schülerinnen<br />
und Schülern, die aufstellten,<br />
einräumten, Kabel verlegten,<br />
dekorierten und noch vieles mehr<br />
taten, sei ganz herzlich<br />
gedankt. Nicht zu vergessen<br />
sind die Mitarbeitenden<br />
im Schulbüro,<br />
die den Umgang<br />
mit dem Geld planen<br />
und organisieren, denn<br />
der Zweck des Bazars<br />
ist ja, der <strong>Schule</strong> über<br />
die Elternbeiträge hinaus<br />
zusätzlich Geld<br />
zukommen zu lassen.<br />
Über dem Bazar lag<br />
eine freudig-friedliche<br />
Stimmung. Nie<br />
herrschte ein unangenehmes<br />
Gedränge, es<br />
war Zeit, zu schauen,<br />
zu suchen, zu kaufen<br />
und mit Bekannten zu<br />
schwatzen, zu essen<br />
und zu trinken und die vielen hervorragenden<br />
Veranstaltungen zu<br />
besuchen.<br />
Das Besondere und Unerwartete<br />
war der heftige Wintereinbruch am<br />
Samstagnachmittag. Plötzlich brach<br />
der Zustrom an Menschen ab. Wer<br />
da war, blieb. Während das finanzielle<br />
Ergebnis am Samstagabend nichts<br />
Gutes erwarten liess, hat es sich<br />
am Sonntag wieder ausgeglichen.<br />
Da war der Zustrom enorm <strong>–</strong> nicht<br />
nur wegen des total ausverkauften<br />
Matinée-Konzerts, sondern auch, um<br />
doch noch zu seinem Adventskranz<br />
zu kommen und seine Einkäufe zu
Kollegiums-Dank für die Elternspende<br />
von Weihnachten 2010<br />
Liebe Eltern und Freunde<br />
Von ganzem Herzen danke ich im<br />
Namen des Kollegiums allen Spende-<br />
rInnen für den hochwillkommenen<br />
Zustupf, den wir durch Frau Henriette<br />
Koechlin Limacher und Herrn Urs<br />
Limacher-Koechlin noch vor den<br />
Fasnachtsferien entgegennehmen<br />
durften.<br />
Durch diese traditionelle Elternakti-<br />
on ist in diesem Jahr ein Betrag von<br />
CHF 23‘500 zur Verteilung gelangt.<br />
Wie bis anhin wurde die Summe<br />
entsprechend den Pensen auf alle<br />
MitarbeiterInnen verteilt was Beträge<br />
zwischen CHF 50 und CHF 280 in 120<br />
tätigen. Auch wenn die Abrechnung<br />
des Bazars noch nicht ganz fertig<br />
gestellt werden konnte, bedingt<br />
durch die Schwierigkeiten mit der<br />
neuen Software auf dem Schulbüro,<br />
so zeichnet sich doch ein Ergebnis im<br />
Rahmen des letzten Jahres minus des<br />
Ertrags aus der Verdoppelungsaktion<br />
ab <strong>–</strong> leider scheint diese Möglichkeit<br />
zu spenden kein Echo zu finden bei<br />
all denjenigen, die nichts Materielles<br />
brauchen, aber dennoch die <strong>Schule</strong><br />
unterstützen wollen. Die genauen<br />
Zahlen werden wir in den nächsten<br />
Mitteilungen veröffentlichen.<br />
Couverts «gespült» hat.<br />
Wir verstehen diese nicht selbstver-<br />
ständliche Geste zugleich als Aner-<br />
kennung und Ansporn für unsere<br />
tägliche Arbeit für und mit Ihren<br />
Kindern und mit Ihnen.<br />
Mit nochmaligem herzlichem Dank<br />
und den besten Wünschen für ein<br />
weiteres lebendiges, zugleich zeit-<br />
gemässes und zukunftsorientiertes<br />
Zusammenwirken in unserer Schulge-<br />
meinschaft und einem freundlichen<br />
Gruss<br />
Für das Kollegium<br />
André Reymond<br />
Zu sagen ist noch, dass wir nun so<br />
weit sind, den nächsten Bazar mit<br />
eigenen Marktständen zu bestücken!<br />
Und nicht unterlassen will ich den<br />
dringenden Aufruf, dass wir einen<br />
Abwaschkoordinator oder besser ein<br />
-Koordinationsteam suchen. Dieser<br />
wichtige Posten ist vakant und muss<br />
dringend besetzt werden!<br />
Noch einmal einen ganz herzlichen<br />
Dank an alle, die in irgendeiner Weise<br />
zum Gelingen des Bazars beigetragen<br />
haben, und bis zum nächsten Mal.<br />
Christoph Zwahlen, Bazarkoordination<br />
bazar@steinerschule-basel.ch<br />
<strong>Schule</strong> aktuell<br />
37
38<br />
<strong>Schule</strong> aktuell<br />
Wie die Zwerge im Wald<br />
Rückblick auf eineinhalb Jahre Waldspielgruppe Waldzwärgli<br />
Im Oktober 2009 startete ich an einem<br />
Montagmorgen mit drei Kindern,<br />
später fünf, eigentlich noch keiner<br />
richtigen Gruppe. Wir erforschten<br />
Stück für Stück den Wald und den<br />
Schrebergarten, backten Brötchen auf<br />
dem Feuer, genossen unseren Znüni<br />
unter freiem Himmel und am Ende<br />
jeden Morgens gab’s eine Geschichte.<br />
Bald wurde es sehr nass. Oft regnete<br />
es immer gerade am Montag. Ich<br />
sagte mir jeweils am Morgen: „Es gibt<br />
kein schlechtes Wetter, nur schlechte<br />
Kleidung.“ Die Kinder schien der<br />
Regen nicht zu stören, ihnen war<br />
jedes Wetter willkommen.<br />
Am 11. November 2009 machten<br />
wir zusammen mit der Spielgruppe<br />
Schwalbennest einen Laternenumzug.<br />
Wir gingen zusammen von<br />
der Spielgruppe Schwalbennest mit<br />
unseren Laternen in den Schrebergarten,<br />
teilten Brötchen und Tee miteinander<br />
und wanderten gemeinsam<br />
zurück in die Spielgruppe Schwalbennest.<br />
Dort erzählten wir den Kindern<br />
und Eltern die Geschichte vom<br />
Laternenmädchen. Das Wetter spielte<br />
auch mit. Am Tag zuvor hatte es noch<br />
geregnet, doch an diesem Tag war es<br />
trocken. Man hörte das Laub unter<br />
den Füssen rascheln.<br />
Kurz vor Weihnachten kam der erste<br />
Schnee. Die Kinder hatten grosse<br />
Freude, den Schnee in kleinen Töp-<br />
fen für ihre Zwergensuppen auf dem<br />
Feuer zu schmelzen. Trotz des kalten<br />
und nassen Wetters im Dezember<br />
2009 kamen viele neue Anfragen<br />
für die Waldspielgruppe. Fast jeden<br />
Montag war eine Mutter oder Vater<br />
zum Schnuppern dabei. So füllte sich<br />
die Montagsgruppe auf (12-13 Kinder)<br />
und es wir konnten ab Januar<br />
2010 einen zweiten Morgen mit Mittagessen,<br />
den Donnerstag, mit fünf<br />
Kindern anfangen. Nun brauchte ich<br />
auch rasch eine Praktikantin oder<br />
einen Praktikanten. Es war gar nicht<br />
einfach, in so kurzer Zeit jemanden<br />
zu finden, der bereit war, bei jedem<br />
Wetter draussen zu arbeiten. Doch<br />
ich hatte Glück, noch vor der Weihnachtsfeier<br />
mit meiner Familie fand<br />
sich jemand. So konnte ich beruhigt<br />
die Ferien geniessen.<br />
Das Mittagessen war jeweils ein richtiges<br />
Abenteuer. Wir mussten das<br />
Wasser in Flaschen von der <strong>Schule</strong><br />
hoch tragen. Die warme Bouillon<br />
vor jeder Hauptmalzeit gab allen<br />
die nötige Wärme und neue Kraft.<br />
Wir assen in der kleinen Hütte im<br />
Schrebergarten. In der Hütte steht<br />
ein Holzofen. In ca. 15 Minuten wird<br />
es warm. Durch die wohlige Wärme<br />
des Holzofens und das gemütliche<br />
Kerzenlicht war das Mittagessen<br />
immer sehr gemütlich. Die Kinder<br />
hatten einen guten Appetit. Nach<br />
dem Essen ging es noch einmal raus
Asco, der Therapiehund, zu Besuch.<br />
in die Kälte, Töpfe putzen, aufräumen<br />
und noch ein bisschen spielen,<br />
bis Mama oder Papa kamen.<br />
Vor den Fasnachtsferien machten wir<br />
zusammen mit dem Schwalbennest<br />
einen kleinen Fasnachtsumzug. Wir<br />
trafen uns auf dem Schlangenweglein<br />
und assen zusammen einen Znüni<br />
im Schrebergarten. Die Kinder hatten<br />
grosse Freude trotz Schnee und<br />
Kälte. Es hatte an diesem Tag -7°C.<br />
Die Kinder konnten für den Znüni<br />
nur schnell einen Handschuh ausziehen,<br />
sonst wären ihre kleinen Finger<br />
erfroren.<br />
Nach den Fasnachtsferien war ich<br />
überzeugt, dass die Zeit mit Schnee<br />
und Kälte vorbei sei. Dies war ein<br />
Irrtum: Es schneite und wurde nochmals<br />
richtig kalt. So machte ich es<br />
wie die Kinder: Ich nahm meine warmen<br />
Kleider wieder aus dem Schrank<br />
und genoss die Weisse Pracht. In den<br />
folgenden Wochen wurde ich überhäuft<br />
mit Anfragen von Eltern, die<br />
Ihre Kinder in die Waldspielgruppe<br />
schicken wollten. Fast jeden Morgen<br />
war ein Mutter, ein Vater und ein<br />
Kind zum Schnuppern dabei. Einige<br />
wollten die kommende Woche gleich<br />
<strong>Schule</strong> aktuell<br />
39<br />
FOTO: CR
40 <strong>Schule</strong> intern<br />
wieder kommen. So waren die zwei<br />
Tage, Montag und Donnerstag, bald<br />
voll. Ende Mai 2010 waren alle Plätze<br />
von Montag bis Donnerstag für nach<br />
den Sommerferien besetzt. In einer<br />
Gruppe sind 12 Kinder.<br />
Im Frühling wollte es lange Zeit nicht<br />
recht warm werden. Die warmen<br />
Kleider waren ständige Begleiter, wie<br />
auch die Regenhosen und Jacken.<br />
Doch nach den Frühlingsferien<br />
konnten wir erstmals wieder draussen<br />
Mittagessen, nun bereits an beiden<br />
Tagen. Die Ruhe während dem<br />
Essen war vorbei. Es gab so vieles zu<br />
beobachten, man konnte das Essen<br />
beinahe vergessen.<br />
Vor den Sommerferien organisierte<br />
ich ein Sommerfest mit Mittagessen<br />
im Wald, wozu auch die Eltern eingeladen<br />
waren. Von den 20 Kindern<br />
kamen drei in den Kindergarten, zwei<br />
davon in die <strong>Steiner</strong>kindergärten auf<br />
dem Bruderholz. Die restlichen 17<br />
Kinder kamen nach den Sommerferien<br />
weiterhin in die Waldspielgruppe.<br />
Bis zu den Sommerferien fand ich<br />
auch einen neuen Praktikanten.<br />
Nach den Sommerferien durfte ich<br />
mit den 17 Kindern, die schon da<br />
waren, und 16 neuen beginnen. Die<br />
ersten drei Tage wurden wir verwöhnt<br />
mit warmem, sonnigen Wetter.<br />
Am Donnerstag in der 1. Schulwoche<br />
regnete es nicht, nein, es goss. Es war,<br />
als würde man zu Hause unter der<br />
Dusche stehen. Für die neuen, teils<br />
noch sehr kleinen Kinder war es sehr<br />
hart. Diejenigen Kinder, die seit Januar<br />
in der Waldspielgruppe waren,<br />
spielten unbeirrt weiter. Wir konnten<br />
so die Regenhosen und Jacken auf<br />
ihre Tauglichkeit testen. Es hielt nicht<br />
alles Stand.<br />
Um 12.00 Uhr musste ich 12 Kindern<br />
trockene Kleider anziehen. Aus den<br />
Gummistiefeln kam einiges Wasser<br />
raus. Nachdem wieder alle trockene<br />
Kleidung hatten, lies der Regen<br />
etwas nach und wir kochten unser<br />
Mittagessen wie üblich auf dem<br />
Feuer. Die nasse Zeit, die folgte, hatte<br />
auch ihre gute Seite. Die Kinder sammelten<br />
Würmer und Schnecken im<br />
Wald haufenweise. Mit der Zeit wollte<br />
jedes Kind am meisten Schnecken<br />
und Würmer in seinen Kindertöpfen<br />
haben. Am liebsten würden die Kinder<br />
die Schnecken und Würmer am<br />
Ende eines Morgens mit nach Hause<br />
nehmen.<br />
Kurz vor den Herbsferien kam der<br />
Kaminfeger und putzte das Ofenrohr.<br />
Nun waren die Waldzwärgli<br />
bereit für die kalte Jahreszeit.<br />
Mitte November 2010 erhielten wir<br />
Besuch von Frau Benkler mit Ihrem<br />
Goldenretriever Asco. Er ist ausgebildet<br />
als Therapiehund (Sozialhund).<br />
Da wir im Wald und um den<br />
Schrebergarten immer wieder mit<br />
Hunden zusammen treffen und einige<br />
Kinder Angst haben, bot sich die<br />
Gelegenheit mit dem Therapiehund<br />
Asco auf spielerische Art den richtigen<br />
Umgang mit Hunden zu lernen<br />
und gleichzeitig Ängste abzubauen.<br />
Die Kinder durften Asco streicheln,<br />
bürsten und spazieren gehen im<br />
Wald. Es war ein Riesenerfolg. Die
Kinder wollten ihn am liebsten in der<br />
Spielgruppe behalten.<br />
Im Winter 2010/11 kämpften wir<br />
gegen die eisige Kälte an. Doch wie es<br />
in meinem Zwergenlied heisst: „Ob<br />
Schnee, ob Wind, s‘gfallt jedem Kind.“<br />
Dreimal durften wir schlitteln. Dankbar<br />
sind wir über unsere kleine Hütte<br />
und den Holzofen, so durften wir unser<br />
Znüni und Mittagessen in der Wärme<br />
bei Kerzenlicht geniessen.<br />
Christine Rufli<br />
Ehemaliger Schüler der <strong>Schule</strong><br />
bietet als Masseur seine Dienste an:<br />
Massagen und<br />
Narbenbehandlungen<br />
(sowie andere Anwendungen sind<br />
auf Anfrage möglich)<br />
ASCA. und EMR. anerkannt und<br />
Registriert als med. Masseur FA.<br />
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Lehrer und Mitarbeiter der <strong>Schule</strong><br />
erhalten als Selbstzahler einen<br />
Rabatt von 10 Prozent.<br />
Richtpreis pro Behandlung<br />
(30 Minuten) SFr. 60.--
42<br />
<strong>Schule</strong> intern<br />
Dank aus Berlin<br />
Wie 40 Tische und 60 Stühle unserer <strong>Schule</strong> nach Berlin kamen.<br />
Manche von Ihnen werden sich noch<br />
an die Klassenlehrerin Britta Hackbusch<br />
erinnern, wenn ihre Tätigkeit<br />
an unserer <strong>Schule</strong> auch nur von kurzer<br />
Dauer war und durch Ihren Mutterschaftsurlaub<br />
abgelöst wurde. Vor<br />
wenigen Wochen drang ein Lebenszeichen<br />
durch ihren Partner Andreas<br />
an uns. Er ist ebenfalls Waldorflehrer<br />
und war ein Jahr als Praktikant an<br />
unserer <strong>Schule</strong>. In einem Telefonat<br />
schilderte er mir die Pioniersituation<br />
der Waldorfschule Mahlsdorf die<br />
sie ins Leben gerufen haben, verbunden<br />
mit der Anfrage, ob wir ausrangierte<br />
Schulmöbel loswerden wollten.<br />
Er sei auf mit einem Kleinlaster<br />
auf „Sammeltour“ in die Schweiz<br />
unterwegs. Nach Rücksprache mit<br />
den Hausmeistern konnte ich seine<br />
Anfrage positiv beantworten. Wir<br />
konnten ca. 40 Tische und 60 Stühle<br />
zur Verfügung stellen, die die nun,<br />
anstatt zu verstauben noch einmal<br />
zum Geschenk werden durften. Im<br />
Dankesmail erfahren wir noch etwas<br />
über die ersten Entwicklungsjahre<br />
der Waldorfschule Mahlsdorf.<br />
Thomas Trefzer<br />
Liebe <strong>Steiner</strong>schule <strong>Basel</strong>,<br />
zuerst noch einmal ganz lieben Dank<br />
für die Möbel, unserer kleinen <strong>Schule</strong><br />
hat das schon sehr geholfen. Ein Teil<br />
ist schon in Benutzung, den anderen<br />
brauchen wir nach den Sommerferien,<br />
wenn es zwei neue Klassen gibt.<br />
Also nun zu uns. Wir sind eine kleine<br />
seit ca. zweieinhalb Jahren bestehende<br />
<strong>Schule</strong> ganz im Osten von Berlin<br />
im Ortsteil Mahlsdorf. Das liegt<br />
direkt an der Grenze zu Brandenburg<br />
und ist auch landschaftlich nicht<br />
schlecht, es gibt zwei kleine Badeseen<br />
und einen kleinen Wald ganz in<br />
der Nähe.<br />
Im September 2008 habe ich mit zwei<br />
Kindern in einer Wohnung angefangen.<br />
Im Januar waren es dann vier<br />
Kinder und da die <strong>Schule</strong> auch hier<br />
erstmal 5 Jahre nicht staatlich unterstützt<br />
wird und damit wir wenigstens<br />
Gelder vom Senat für die Nachmittagsbetreuung<br />
bekommen wollten,<br />
mussten wir in ein „ordentliches“<br />
Schulgebäude umziehen. Dort mieteten<br />
wir dann von Januar bis Juli 2009<br />
zwei Zimmer plus Toiletten und im<br />
Sommer waren es dann 12 Kinder.<br />
Nach den Sommerferien im August<br />
2009 konnten wir in unser jetziges<br />
Gebäude einziehen, wo wir hoffentlich<br />
auch bleiben werden. Es hat<br />
jedenfalls Platz für 12 Klassen und
den Hort. Im August ist dann Andreas<br />
mit einer ersten Klasse eingestiegen,<br />
die 7 Kinder hatte und ich hatte<br />
eine kombinierte 3./4./5. Klasse mit<br />
19 Kindern. Dazu kamen stundenweise<br />
Eurythmie-, Musik-, Spanisch-,<br />
Handarbeits-, Werken- und Musiklehrer.<br />
Für den Hort hatten wir erst<br />
zwei, später dann drei Betreuer. Auch<br />
Gartenbau haben wir von Anfang<br />
an anbieten können, da unser einer<br />
Hortner Gärtner war.<br />
Inzwischen ist die <strong>Schule</strong> recht<br />
gewachsen. Insgesamt haben wir 85<br />
Kinder in 6 Klassen. Ich habe mir<br />
immer gewünscht, einmal in einer<br />
<strong>Schule</strong> mit kleinen Klassen zu unterrichten<br />
und nun haben wir es wahr<br />
gemacht. Keine Klasse wird mehr als<br />
16 Kinder haben.<br />
Liebe Grüsse, Britta Hackbusch und<br />
Andreas<br />
www.waldorf-mahlsdorf.de<br />
<strong>Schule</strong> intern 43<br />
FOTO: JMP
44 <strong>Schule</strong> intern
Auf Wegen zur Qualität<br />
Nachdem in den Herbstmitteilungen<br />
kurz und anlässlich der Schulvereinsversammlung<br />
im September 2010<br />
detailliert über das Resultat des Diagnose-Audits<br />
informiert worden ist,<br />
wurde in den letzten Monaten vor<br />
allem an der Bereinigung der im Audit-<br />
Bericht festgehaltenen zertifizierungsrelevanten<br />
Empfehlungen gearbeitet.<br />
Zwei Meilensteine dabei sind sicher<br />
einerseits die Zusammenarbeitsvereinbarung<br />
zwischen Vorstand und<br />
Schulführungskonferenz mit den entsprechendenAufgaben-/Mandatsbeschreibungen<br />
für Vorstand, Schulführungskonferenz<br />
und Konferenzleitung<br />
sowie zum zweiten die fast abgeschlossene<br />
Integration des Elternrates in den<br />
Schulorganismus. Das Resultat unserer<br />
Bemühungen wurde am 15. Februar<br />
2011 anlässlich des Ergänzungsaudits<br />
mit dem Vertreter der Stiftung Confidentia,<br />
Herr Klaus Fischer, angeschaut<br />
und auf dem Hintergrund des Verfahrens<br />
bewertet. Viele MitarbeiterInnen<br />
und auch Eltern und SchülerInnen<br />
hatten vor knapp einem Jahr Gelegenheit<br />
im Rahmen des Diagnose-Audits<br />
persönlich die respektvolle Spiegelungskultur<br />
unserer Audit-Instanz<br />
wahrnehmen zu können. In gleicher<br />
Atmosphäre hat auch dieses zweite<br />
Audit stattgefunden. Unser Auditor<br />
war insbesondere beeindruckt von der<br />
Zusammenarbeitsvereinbarung.<br />
Insgesamt gehen wir davon aus, dass<br />
wir die Zertifizierung erhalten werden<br />
(Entscheid Confidentia etwa im Mai<br />
2011). Es soll an dieser Stelle nochmals<br />
erwähnt werden, dass «Wege zur Qualität»<br />
ein Entwicklungsinstrument ist<br />
und kein normenbasiertes QM-System.<br />
Das bedeutet, dass wir als Anwender<br />
dieses Verfahrens laufend unser<br />
Bewusstsein bezüglich der Ausübung<br />
unserer Tätigkeit im Kerngeschäft wie<br />
auch bei der Weiterentwicklung der<br />
Sozialgestalt unserer <strong>Schule</strong> schärfen<br />
und weiterentwickeln sollen. Der<br />
Bericht zum Diagnose-Audit beinhaltet<br />
über 50 weitere Empfehlungen und<br />
Anregungen, an welchen wir arbeiten<br />
sollten, dies nicht für eine externe Instanz,<br />
sondern für eine gesunde Entwicklung<br />
unserer Schulgemeinschaft.<br />
Der nächste konkrete Schritt, den<br />
wir intern machen müssen, ist die<br />
Umwandlung der «Steuergruppe<br />
<strong>Schule</strong>ntwicklung» in eine Verantwortungsgruppe<br />
für das Verfahren «Wege<br />
zur Qualität». Die Steuergruppe wird<br />
sich dieser letzten Aufgabe neben dem<br />
Abschluss des Mandates zusammen<br />
mit Herrn Fuchs annehmen. Das nächste<br />
Audit mit der Stiftung Confidentia,<br />
am 16. Februar 2012, wird das Thema<br />
«Rückblick» zum Inhalt haben.<br />
Zum Schluss sei darauf hingewiesen,<br />
dass «Wege zur Qualität» zutiefst mit<br />
dem Impuls der Dreigliederung des<br />
sozialen Organismus verbunden ist<br />
und dieser Praxisbericht damit direkt<br />
das Schwerpunktthema dieses Heftes<br />
ergänzt.<br />
Für die Steuergruppe, André Reymond<br />
<strong>Schule</strong> intern<br />
45
46<br />
<strong>Schule</strong> intern<br />
Trauerspende statt Blumen<br />
Bei einem Trauerfall wird auf Wunsch der verstorbenen Person oder der Hinter-<br />
bliebenen oft auf Kränze und Blumen verzichtet und dafür einer gemeinnützigen<br />
Organisation gedacht. Dies kann auch die <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong> sein.<br />
Mit dem Verzicht auf Blumen und Kränze zugunsten einer Spende unterstützen Sie<br />
junge Menschen und helfen dabei, den Kindern und Jugendlichen eine nachhal-<br />
tige Grundausbildung zu ermöglichen.<br />
Mit einer Gedenkgabe danken die Hinterbliebenen eindrücklich für das vergan-<br />
gene irdische Dasein. Sie erweitern das Vermächtnis des geliebten Menschen. Licht<br />
und Leben lassen Sie so über dessen Leben hinaus weiter fliessen.<br />
Wenn Sie die Trauerfamilie sind und ihren Lieben Gedenkgaben an die<br />
<strong>Schule</strong> empfehlen wollen…<br />
… vermerken Sie bitte auf Ihrer Todesanzeige folgendes Spendenkonto:<br />
Im Gedenken an den Verstorbenen unterstützen Sie bitte die <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong><br />
<strong>Basel</strong>, Jakobsbergerholzweg 54, 4059 <strong>Basel</strong>, PC 40-6024-5.<br />
Gerne senden wir Ihnen jeweils die aktuelle Liste der eingetroffenen Spenden bzw.<br />
der Spende.<br />
Wenn Sie eine Gedenkspende machen wollen…<br />
… benachrichtigen wir die Trauerfamilie in einem Beileidsschreiben von Ihrer Ge-<br />
denkgabe. Wenn dies in Ihrem Sinne ist, dann notieren Sie bitte den Namen des<br />
verstorbenen Menschen sowie die Traueradresse auf dem Mitteilungsfeld des Ein-<br />
zahlungsscheins:<br />
«Andenken an Anna Muster-Mann <strong>Basel</strong>, Mutter von Armin M.- Müller, Bin-<br />
ningen».<br />
Benutzen Sie bitte stets einen rosa Einzahlungsschein, der das Feld für<br />
Mitteilungen bietet.
zur Netzwerkarbeit.<br />
Anfang Jahr haben alle Eltern via<br />
Schülerpost einen Fragebogen erhalten,<br />
mit der Bitte diesen auszufüllen<br />
und zu retournieren. Das Ziel der<br />
Umfrage war, auf einem einfachen<br />
Weg Kontakte zu möglichen Mitgliedern<br />
für eine schulinterne «Lobby-»<br />
oder «Netzwerk-Kerngruppe» zu<br />
erhalten. Die Auswertung der retournierten<br />
Formulare:<br />
Total Retouren:......................................77<br />
Absagen: ................................................41<br />
Bereitschaft zur passiven Mitarbeit: ....28<br />
Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit: ........8<br />
Diese Zahlen sind nicht berauschend<br />
aber immerhin reicht es für die Einberufung<br />
einer «Lobby-Kerngruppe».<br />
Wir brauchen diese Arbeitsgruppe<br />
um sicher zu stellen, dass die <strong>Schule</strong><br />
als bedeutende Bildungsinstitution<br />
wahrgenommen wird. Dazu müssen<br />
wir unsere Beziehungen zu Behörden,<br />
Politikern und Medien aktiv pflegen<br />
und auf diesem Weg unsere Position<br />
festigen und ausbauen. Die Hauptaufgabe<br />
der Arbeitsgruppe wird sein,<br />
die Beziehungen zu Vertretern aus<br />
Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Verwaltung<br />
und Kultur zu pflegen. Sie<br />
soll Türen öffnen und Kontakte für<br />
jene Personen aus der Schulgemeinschaft<br />
vermitteln, die sich mit Sachthemen<br />
beschäftigen und auf externe<br />
Unterstützung angewiesen sind.<br />
Weitere Ziele der Netzwerkarbeit<br />
beinhalten:<br />
• die Präsenz und Akzeptanz in Politik<br />
und Wirtschaft zu erhöhen<br />
• an politischen Entscheidungen im Bildungsbereich<br />
aktiv teilzunehmen<br />
• die Zusammenarbeit mit Behörden in<br />
den Kantonen <strong>Basel</strong>-Stadt, <strong>Basel</strong>land,<br />
Solothurn und Aargau auszubauen<br />
• die Schulinteressen in wichtigen politischen<br />
und wirtschaftlichen Gremien<br />
zu vertreten<br />
Bevor diese Aufgaben angegangen<br />
werden können, muss die Arbeitsgruppe<br />
alle für die <strong>Schule</strong> relevanten<br />
Themen zusammentragen und gewichten.<br />
Danach soll zu jedem Sachthema<br />
eine Person als Botschafter<br />
gefunden werden, die sich aktiv mit<br />
dem Thema beschäftigt. So erreichen<br />
wir, dass die <strong>Schule</strong> automatisch indirekt<br />
in verschiedensten Gremien und<br />
Verbänden vertreten ist. In einzelnen<br />
Fällen wird zusätzlich eine direkte<br />
Vertretung angestrebt werden müssen.<br />
Ist diese aufbauende Phase der<br />
Netzwerkarbeit abgeschlossen, wird<br />
die «Lobby-Kerngruppe» den Informationsaustausch<br />
zwischen <strong>Schule</strong>,<br />
Botschaftern und Interessenvertretern<br />
gewährleisten. Es gibt viel zu<br />
tun. Wir sind auf Hilfe angewiesen.<br />
Wenn Sie sich also bereits in einer für<br />
die <strong>Schule</strong> wichtigen Position befinden<br />
oder jemanden kennen, der sich<br />
als Botschafterin oder Botschafter zur<br />
Verfügung stellen würde, melden Sie<br />
sich bitte.<br />
<strong>Schule</strong> intern<br />
Bereitschaft zur Mitarbeit<br />
Bericht aus dem Fundraising-Ausschuss: Resultate der Elternumfrage<br />
47
Inserat_130x55 22.6.2009 22:32 Uhr Seite 1<br />
Biographiearbeit<br />
Standortbestimmung<br />
Neuorientierung<br />
Maarten de Hoog<br />
Herzwerk<br />
Life Coaching<br />
Entscheidungshilfe<br />
Visionsarbeit<br />
www.dehoog.ch 079 425 49 11
Sonntagshandlungen<br />
Daten der Sonntagshandlungen<br />
bis August 2011. Sie beginnen wie<br />
immer um 10.00 Uhr,<br />
am Donnerstag 7.30 Uhr.<br />
Sonntag, 08. Mai 2011<br />
Donnerstag, 12. Mai 2011<br />
Sonntag, 22. Mai 2011<br />
Donnerstag, 16. Juni 2011<br />
Sonntag, 26. Juni 2011<br />
Sonntag, 21. August 2011<br />
<strong>Schule</strong> aktuell<br />
gestaltet Ihr und Gärtner pflegt seit Gärten<br />
1990<br />
Mühle 4112 Bättwil • Tel. 061 731 30 22 • Fax 061 731 35 33<br />
info@bromgartenbau.ch • www.bromgartenbau.ch<br />
49
Die Kommission für Öffentlichkeit sucht auf August 2011<br />
<strong>–</strong> ElternvertreterIn<br />
<strong>–</strong> ProtokollantIin<br />
<strong>–</strong> Werbefachkraft regionale Medien<br />
<strong>–</strong> KoordinatorIn «Ehemaligen-Netzwerk»<br />
Die «KfÖ» strebt danach, die Wahrnehmbarkeit der <strong>Schule</strong> nach aussen<br />
und die Effektivität der Öffentlichkeitsarbeit nach innen zu verbessern und der<br />
<strong>Schule</strong> kommunikativ ein einheitliches wieder erkennbares Gesicht zu geben.<br />
Wir treffen uns max. 1 x pro Monat, um die diversen Massnahmen zu<br />
koordinieren und möglichst vorausschauend zu planen.<br />
Unterstützung in den oben genannten Bereichen wird dringend benötigt.<br />
Unser aufgestelltes, kreatives, aber leider zu kleines Team freut sich auf Ihr<br />
Angebot oder Ihre Fragen an oeffentlich@steinerschule-basel.ch.
52<br />
<strong>Schule</strong> aktuell<br />
ANGEBOTE <strong>–</strong> WÜNSCHE <strong>–</strong> KONTAKTE<br />
Senden Sie uns maximal acht Zeilen an: redaktion@steinerschule-basel.ch oder per Post an: <strong>Rudolf</strong><br />
<strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong>, Redaktion Mitteilungen, Jakobsbergerholzweg 54, 4059 <strong>Basel</strong>. Vergessen Sie<br />
dabei nicht, Ihre eigenen Kontaktdaten anzugeben.<br />
Suche günstige helle Wohnung<br />
in der Nähe der <strong>Schule</strong>.<br />
Angebote oder Hinweise bitte<br />
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evt. Eintausch gegen neueres<br />
ACTIVITY Junior, Tel. 061 721<br />
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und Interessierte: Beginn: nach<br />
den Sommerferien, genauer<br />
Termin muss noch festgelegt<br />
werden. Dauer: 8 Mal, Zeit:<br />
18.30 <strong>–</strong> 20.30 Uhr, Kosten: SFr.<br />
180.—, Anmeldung bei: Sophia<br />
Galsterer 061 681 05 82.<br />
Feuervogel: Spiel- und Kunstgruppe<br />
für Kinder von 2 ½<strong>–</strong>4<br />
und von 5<strong>–</strong>9 Jahren. Musikalische<br />
Früherziehung <strong>–</strong> Bewegungsspiele<br />
und Eurythmie<br />
<strong>–</strong> Rhythmusspiele <strong>–</strong> Märchen<br />
<strong>–</strong> Malen mit Pflanzenfarben.<br />
Zeiten: 14.30 <strong>–</strong> 17.30 Uhr ab<br />
Januar 2011. Ort: Löwenbergstrasse<br />
6h, 4059 <strong>Basel</strong> (in<br />
den Räumen der Spielgruppe<br />
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SFr. 80.-- bis 100.-- pro Kind/<br />
Woche bei 4 Nachmittagen.<br />
Info und Anmeldung: Renata<br />
Peliskova, 061 281 19 15.<br />
Gesucht: Zur Erweiterung<br />
unserer Oberstufen-Eurythmiegarderobe<br />
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Bachletten, Bruderholz,<br />
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Späth, Tel. 061 301 94 54,<br />
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dem Feuer kochen zu können.<br />
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Rufli, Tel. 061 702 01 66<br />
Alle singen, doch einer schweigt.<br />
«Was soll denn das?» ruft Herr Jacobeit.<br />
«Entschuldigung, mir fiel nur plötzlich ein,»<br />
antwortet ihm Herr Everwijn,<br />
«der Januar ist doch bald zu Ende,<br />
wann kommt denn das Geld von der<br />
Weihnachtsspende?»
Auf 15. August 2011 suchen wir eine(n)<br />
<strong>Schule</strong> intern<br />
Schulische(n) Heilpädagogin/Heilpädagogen<br />
Mit Kenntnis der anthroposophischen<br />
Pädagogik 80 <strong>–</strong> 100%<br />
Wir starten im August 2011 mit unserer ersten Integrationsklasse (1.Klasse). Als Schulische(r) Heil-<br />
pädagogin/Heilpädagoge unterrichten Sie in Zusammenarbeit mit der Klassenlehrerin und sind vor<br />
allem für die heilpädagogischen Kinder verantwortlich. Fühlen Sie sich durch unser Pilotprojekt ange-<br />
sprochen, freuen wir uns auf Ihre vollständige, aussagekräftige Bewerbung. Weitere Informationen<br />
finden Sie auf unserer Web-Seite: www.steinerschule-basel.ch .<br />
Unterlagen senden an:<br />
Anstellungskommission, <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong>, Jakobsbergerholzweg 54, 4059 <strong>Basel</strong><br />
Tel. +41 (0)61 331 62 50, E-Mail: info(at)steinerschule-basel.ch<br />
53
Vorstand des Schulvereins<br />
Vorstand Schulverein<br />
<strong>Schule</strong> intern<br />
Schaffner, Dieter (Vorsitz) 6, rue des Champs, F-68220 Leymen 0033 389 681 714<br />
Breitenstein, Corinne (EBK) Weinbergstrasse 16, 4102 Binningen 061 560 80 42<br />
Cuendet, Nicolas (Vizepräsident) Rainweg 18, 4143 Dornach 061 701 12 51<br />
Eugster Stamm, Stefan (ER) Im Langen Loh 212, 4054 <strong>Basel</strong> 061 302 49 36<br />
Jost, Christine In den Ziegelhöfen 125, 4054 <strong>Basel</strong> 061 301 70 64<br />
Leibundgut, Bruno (FIKO) Erlenstrasse 18, 4127 Birsfelden 061 312 43 45<br />
Meier, Guido (ER) Spitalholzweg 4, 4144 Arlesheim 061 411 20 25<br />
Reymond, André (Admin./FIKO) Dammerkirchstrasse 12, 4054 <strong>Basel</strong> 061 560 80 43<br />
Schwindl, Rolf (Bauverwaltung) Oberer Batterieweg 74, 4059 <strong>Basel</strong> 061 361 11 91<br />
EBK: Elternbeitragskomission, ER: Elternrat, FIKO: Finanzkomission<br />
Aufruf - Patenschaft<br />
Für viele Menschen ist das wirt-<br />
schaftliche Umfeld schwierig ge-<br />
worden und ihre Familienformen<br />
haben sich verändert. So stehen wir<br />
immer wieder vor der Situation,<br />
dass Kinder unsere <strong>Schule</strong> nicht<br />
mehr besuchen oder gar nicht hier-<br />
her kommen können. Mit einer Pa-<br />
tenschaft von monatlich 50 bis 100<br />
(oder mehr) Franken helfen Sie<br />
einem Kind, auf das minimale<br />
Schulgeld zu kommen, und ermög-<br />
lichen ihm damit den Schulbesuch.<br />
Möchten und können Sie sich an<br />
diesen sozialen Anliegen beteiligen,<br />
so bitten wir Sie, sich bei Frau Corin-<br />
ne Breitenstein im Büro der <strong>Schule</strong><br />
Tel. 061 331 62 50 zu melden.<br />
Diese Mitteilungen wurden mit freundlicher<br />
Unterstützung von Weleda AG gedruckt.<br />
55
Konferenzleitung<br />
<strong>Schule</strong> intern<br />
Hunziker, Roland Grellingerstrasse 67, 4052 <strong>Basel</strong> 061 312 00 03<br />
Karnieli, Emanuel 8,rue de la Fontaine F-68220 Leymen 0033 389 70 83 19<br />
Kohler, Urs Sempacherstrasse 66, 4053 <strong>Basel</strong> 061 362 09 88<br />
Müller, Karin Hechtweg 11, 4052 <strong>Basel</strong> 061 311 18 70<br />
Schaffner, Dieter 6, rue des Champs, F-68220 Leymen 0033 389 681 714<br />
Zaeslin, Claudia Kleinriehenstrasse 104, 4058 <strong>Basel</strong> 061 601 23 55<br />
Die Konferenzleitung<br />
Ansprechorgan des Lehrerkollegiums ist<br />
die Konferenzleitung. Sie steht sowohl<br />
Eltern, Schülerinnen und Schülern, Mit-<br />
arbeitenden als auch der Öffentlichkeit<br />
für deren Anliegen oder Fragen gerne<br />
zur Verfügung. Sie nimmt Anliegen und<br />
Fragen entgegen und vermittelt diese<br />
bei Bedarf an die zuständigen Stellen.<br />
Sie erreichen die Konferenzleitung über<br />
das Sekretariat (Tel. +41 61 331 62 50,<br />
info@steinerschule-basel.ch) oder di-<br />
rekt über E-Mail (vorname.nachname@<br />
steinerschule-basel.ch) oder privat per<br />
Telefon.<br />
Anliegen an einzelne Lehrpersonen sind<br />
wenn möglich direkt an diese zu richten<br />
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58 Impressum<br />
<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong> Mitteilungen<br />
Herausgeber:<br />
Lehrerkollegium und Schulverein<br />
Redaktion:<br />
Jean-Marc Petit (JMP), Tel. 0033 389 685 833<br />
Angelika Torrie, angelika@torrie.ch<br />
E-Mail: redaktion@steinerschule-basel.ch<br />
Inserate:<br />
Senta Fosanelli, Tel. 061 331 62 50 oder<br />
info@steinerschule-basel.ch<br />
Produktion/Layout:<br />
mz@matthiaszehnder.ch<br />
Adresse:<br />
<strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Basel</strong><br />
Redaktion Mitteilungen<br />
Jakobsbergerholzweg 54<br />
4059 <strong>Basel</strong><br />
www.steinerschule-basel.ch<br />
Postcheck: 40-6024-5<br />
Druck:<br />
OKT Offset- & Kopierdruck AG<br />
Erscheint: vierteljährlich<br />
Abonnement: Fr. 40.<strong>–</strong><br />
(für Eltern im Schulgeld inbegriffen)<br />
Die Mitteilungen erscheinen im Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter.<br />
Die Verantwortung für die einzelnen Artikel tragen die Verfasser.<br />
Redaktionsschluss: 5. Februar, 5. Mai, 15. August, 5. November.
Öffnungszeiten Schulsekretariat<br />
Unser Schulsekretariat ist telefonisch unter der<br />
Nummer 061 331 62 50 erreichbar.<br />
Montags, dienstags, mittwochs und freitags<br />
von 07.30 Uhr bis 12.00 Uhr<br />
14.00 Uhr bis 17.00 Uhr<br />
donnerstags<br />
von 07.30 Uhr bis 12.00 Uhr<br />
14.00 Uhr bis 15.00 Uhr<br />
Die Öffnungszeiten sind<br />
von 09.00 Uhr bis 11.30 Uhr<br />
14.30 Uhr bis 17.00 Uhr<br />
(donnerstags bis 15.00 Uhr)<br />
Ausserhalb der Öffnungszeiten erreichen Sie uns per Fax oder per E-Mail:<br />
Fax 061/331 62 55, E-Mail: info@steinerschule-basel.ch
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