Die Privatganzsachen des CosmopolitanCorrespondence Club (C.C.C.)von Armando Lualdi, GlarusGustav Schmidt, Verlagsbuchhändler, Initiator und 1. Kassier des ersten Schweiz.<strong>Ganzsachen</strong>-<strong>Sammler</strong>-<strong>Verein</strong>s ist wohl kein Unbekannter. Neben seinem Engagementfür die Sache der Ganzsache war er der Schweizer Vertreter desC.C.C. „The Cosmopolitan Correspondence Club“ mit Hauptsitz in Milwaukee,Wisconsin, USA. Beim C.C.C. handelte es sich um eine um 1900 gegründete,weltumfassende Gemeinschaft von <strong>Sammler</strong>n, die sich u.a. auch der philatelistischenForschung widmete und 1910 angeblich 7’300 Mitglieder aus aller HerrenLänder zählte. Die März-Ausgabe 1910 der Schweiz. Briefmarkenzeitungerwähnt unter „Neuheiten“ eine Jubiläumsschrift, die anlässlich des 10-jährigenBestehens des C.C.C. herausgegeben wurde. Das als Sondernummer bezeichneteHeft beinhaltete auf 96 Seiten 40 Aufsätze von verschiedenen Klubmitgliedern.Darunter befanden sich philatelistische Abhandlungen in deutscher,englischer, französischer, spanischer Sprache und in Esperanto. Die Artikelbehandelten Gebiete wie „Die vormarkenzeitliche Post der Türkei mit zahlreichenAbstempelungswiedergaben“, „Russische Skizzen - ein Postschalteridyllaus Bessarabien“, die „Stamps of Alsace and Lorrain“ etc. Leider ist mir bisheute kein Exemplar dieser Jubiläumszeitschrift begegnet.Im März 1910 konnte man - gegen Rückporto - beim Schweizer Vertreter GustavSchmidt einen hübschen illustrierten Prospekt mit allem „Wünschenswerten“über den C.C.C. beziehen. Vermutlich wurde der C.C.C. beim Ausbruch des 1.Weltkrieges oder einige Monate danach infolge mannigfaltiger Schwierigkeitenbezüglich seiner Universalität aufgelöst und hörte auf zu existieren. DiesbezüglicheAnfragen bei der Universitätsbibliothek Golda Meir in Milwaukee sowie beider Milwaukee County Historical Society blieben erfolglos. Die Bibliothekaredieser beiden öffentlichen Anstalten bedauerten, 100 Jahre nach der Gründungdes C.C.C. überhaupt keine Dokumentation über diesen einheimischen <strong>Verein</strong>zu besitzen.Vom C.C.C. sind aber wohl zwei Bestellungen über Privat-Umschläge in denAuftragsbüchern der Oberpostdirektion erhalten geblieben, die vermutlich vonGustav Schmidt aufgegeben wurden.PrU 18 2 Rp. gelboliv, Tellknabe Typ III, Grossformat 15 x 25 cm.Auflage 500 Stück, Druckauftrag vom 23. VI. 1913PrU 19 5 Rp. grün Tellknabe Typ III, Grossformat 15 x 25 cm.Auflage 400 Stück, Druckauftrag vom 20. I. 1913. (Abb 1)Diese grossformatigen Briefumschläge wurden mit grosser Wahrscheinlichkeitfür den Versand der Mitteilungsblätter des C.C.C. verwendet.1713
Abb.1Abb. 2Sodann gibt es bei den Privat-Umschlagbriefen(PrUB, GS-Katalog Seite316; siehe auch meinen Artikel in „Der<strong>Ganzsachen</strong>sammler“ Nr. 65, Dez.1999) 2 Ausgaben, die auf der integriertenAntwortpostkarte Werbung fürden C.C.C. tragen (Abb.2). Der PrUB1 - 1 enthält zudem, nebst einer Werbungvon Schmidt, eine Einladung fürein Treffen der Mitglieder des C.C.C.in Zürich (Abb.3).Nachdem sich im schicksalschwerenJahr 1914 Gustav Schmidt mit derSchweizer Post wegen der supponiertenÄhnlichkeit seiner Umschlagbrie-Abb.31714