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gut beraten … Handbuch zur Erstellung von Gemeindekonzeptionen

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Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines Gemeindekonzeptes Der Beschluss des Presbyteriums Der Arbeitsauftrag für die Projektgruppe Mögliche Beschlüsse der Kreissynode, oderdes Kreissynodalvorstandes zum ThemaKonzeptionsentwicklung Ein Zeitplan, sofern er vom Presbyteriumverabschiedet wurde Eine Übersicht der vorhandenen Gemeindegruppen Dokumente, die zu einem späteren Zeitpunktin die Arbeit mit einfließen:Ein schon erstelltes Leitbild der GemeindeSchon erstellte Konzeptionen aus den Arbeitsbereichen(Kindergarten, Jugendarbeit)Innerhalb der evangelischen Kirche <strong>von</strong> Westfalen: Die <strong>von</strong> der Landessynode 2005 beschlossenenKriterien Das Ergebnis des Berichtssausschusses/Unterausschusses der Landessynode 2006zum Thema Gemeinde-und KirchenkreiskonzeptionenDie Moderation der ProjektgruppeFür die Moderation der Projektgruppe sindverschiedene Möglichkeiten denkbar. Wennin einer Gemeinde eine Person mit einer entsprechendenQualifikation bereit ist und dasVertrauen des Presbyteriums hat, kann sie dieProjektgruppe moderieren. Zu den Moderationsaufgabenund Eigenschaften einer Moderationzählen: Einführung und Durchführung dereinzelnen Module Experte/Expertin für die Methoden zu sein Für Ergebnissicherung zu sorgen Das gegenseitige Verstehen undaufeinander Hören ermöglichen Auf die Zeitstruktur zu achten Mit kontroversen Positionenumgehen können Mit Störungen umgehen können Die eigenen Interessen <strong>zur</strong>ückstellen Keine inhaltlichen Beiträge selbsteinzubringenDer Moderator/die Moderatorin sollte für sichauf jeden Fall klären, ob er/sie diese Aufgabefrei <strong>von</strong> eigenen Interessen übernehmen kann.Neben dem Moderator/der Moderatorin kannein Sprecher/eine Sprecherin der Projektgruppegewählt werden, der/die insbesondere folgendeAufgaben übernimmt: Einladungen zu den Sitzungen Für <strong>gut</strong>e Ausstattung des Raumes sorgen(Moderationsmaterialien; Getränke;Sitzordnung)Falls innerhalb der Gemeinde keine geeignetePerson <strong>zur</strong> Verfügung steht, kann auf Kirchenkreisebeneangefragt werden, ob es in derHandreichung geschulte Personen gibt, die eineModeration zu übernehmen bereit sind. Dabeiist zu beachten, dass es möglicherweise zuInteressenkonflikten kommen kann, wenn vomKreissynodalvorstand beauftragte Personen dieModeration übernehmen.Weiterhin stehen verschiedene Beratungseinrichtungender Evangelischen Kirche <strong>von</strong>Westfalen <strong>zur</strong> Verfügung, wie z. B. die Gemeindeberatungmit Sitz im Amt für missionarischeDienste, oder auch die Supervisoren/Supervisorinnenin der Evangelischen Kirche <strong>von</strong> Westfalen.Verwendete Abkürzungen:Bei den Modulen werden folgende Symbolebenutzt:= Arbeitsauftrag= Information an die Teilnehmenden= Benötigtes Material= Angabe <strong>zur</strong> empfohlenen Zeit= Kommentar <strong>zur</strong> Benutzungder Materialblätter= Methode kursiv gesetzt = Tipps/Kommentarefür die Moderation5


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesMöglicher Verlauf der Konzeptionsentwicklung1.Monat2.Monat3.Monat4.Monat5.Monat6.MonatModul 1:Beschluss imPresbyteriumVorbereitungder Arbeit3 Std.Zusammenstellungdes InfopaketsModul 2:Aufbruch<strong>zur</strong> Konzeptionsentwicklung3 Std.Leiter/Leiterin derProjektgruppe geht andie Arbeit und nimmtKontakt mit demKompetenzteam desKirchenkreises aufKlärung mit dem Leiter/derLeiterin der Projektgruppe,ob eine Befragung durchgeführtwerden sollBefragungsteam führtGemeindebefragung durchModul 3.3: Image3 Std.Module3.1: Geschichte3.2: Stärken/Schwächen3.5: Kirchliche Umgebung3.6: Profil1 GroßgruppentagModul 3.4:Rahmenbedingungen3 Std.Modul 4: Unsere Losung3 Std.Modul 5:Ziele benennen,Prioritäten setzen3 Std.oder mehrVertiefung Modul 4:Gemeindelosung3 Std.Modul 6:Umsetzung3 Std.= Tätigkeit der Projektgruppe6


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesMotivations- und Beschlussphase Der Inhalt1. Die Motivations- und Beschlussphaseim Presbyterium„Motivation ist das, was einen in Gang bringt,Gewohnheit das, was einen in Gang hält.“Dieser Schritt geht da<strong>von</strong> aus, dass es nocheines Beschlusses im Presbyterium bedarf.Dort, wo es schon einen Beschluss gibt,ist zu prüfen, ob die in diesem Schritt vorgeschlagenenThemen auch im Presbyteriumangesprochen und bearbeitet wurden.Die Überprüfung könnte auch ergeben, dassvor der Arbeitsaufnahme in der Projektgruppedem Presbyterium noch einige Fragen <strong>zur</strong>Klärung vorgelegt werden müssen, um eineArbeitsgrundlage und einen klaren Arbeitsauftragzu haben.In der Motivations- und Beschlussphase gehtes vor allem darum, mit dem Presbyterium zuklären, was der äußere Anlass für die <strong>Erstellung</strong>einer Konzeption ist, welche Ziele damit verbunden sind, und den Rahmen festzulegen.Zeitumfang:Wenigstens 4,5 Stunden. Ideal wäre einSamstag incl. Mittagessen und abschließendemKaffeetrinken. Eine andere Möglichkeit bestehtdarin, bis zum Schritt „Projektübersicht“ zuarbeiten und die Entscheidungen in einer2. Sitzung zu treffen.Materialien: Karten Stifte Klebepunkte Moderationswände (mindestens 3),oder freie Wandflächen Flipchart OHP Leinwand Arbeitsblätter Arbeitsfolien7


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesMotivations- und Beschlussphase Der InhaltGemäß dem landessynodalen Beschluss derEvangelischen Kirche <strong>von</strong> Westfalen <strong>von</strong> 2005soll jede Gemeinde eine Gemeindekonzeptionerstellen. Dabei sollen die „Kriterien <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong><strong>von</strong> <strong>Gemeindekonzeptionen</strong> und derenUmsetzung“ angewendet werden.Daneben kann es aber auch weitere Anlässe <strong>zur</strong><strong>Erstellung</strong> geben: Beschluss des Kreissynodalvorstandes oderder Kreissynode Eine anstehende Kooperation mit Nachbargemeindenbis hin <strong>zur</strong> Vereinigung Die Gemeinde fällt unter die VerwaltungsvorschriftArt. 67a:(1) 1 Die Haushaltssicherung dient dernachhaltigen Sicherstellung kirchlicher Aufgabenerfüllung.2 Die Haushaltssicherung umfasstalle Maßnahmen zum Ausgleich des aufzustellendenoder laufenden Haushaltes sowie zumAbbau <strong>von</strong> Haushaltsfehlbeträgen und gründetsich auf eine durchzuführende Aufgabenkritik.(2) Ist der Ausgleich des Haushaltes nichtzu erreichen, so ist unverzüglich ein Haushaltssicherungskonzeptdurch Beschluss desLeitungsorgans aufzustellen …(3) Im Haushaltssicherungskonzept ist derZeitraum festzulegen, innerhalb dessen derHaushaltsausgleich erreicht werden muss. DerZeitraum soll höchstens vier Jahre umfassen …(4) Wesentliche Voraussetzung und Bestandteileines Haushaltssicherungskonzeptes ist dieAufgabenkritik. Sie beinhaltet strategische,planerische und strukturelle Neuordnungenim Hinblick auf künftig noch finanzierbareStrukturen und Aufgabenfelder. Die Aufgabenkritikist als stetiger Prozess in das Haushaltssicherungskonzeptund in die Haushaltsplanungeinzubinden und führt <strong>zur</strong> Entscheidungdarüber, welche Aufgaben künftig nochwahrgenommen und finanziert werden können.) und muss ein HaushaltssicherungskonzepterstellenDeshalb sollten vor einer <strong>Erstellung</strong> zuerst mitdem Presbyterium die möglichen Motivationengeklärt werden und auch die Grenzen einerKonzeptionen aufgezeigt werden.Dazu dient dieser erste Schritt.1. Begrüßung und Vorstellung 30’Da es sehr verschiedene Möglichkeiten gibt, eineVorstellungsrunde einzuleiten, wird es an dieserStelle dem Moderator/der Moderatorin überlassen,dass sich die Gruppe in geeigneter Weisegegenseitig kennen lernen kann.2. Einführung und Hinführung 15’Eine Gemeindekonzeption will das Ganze derGemeinde in den Blick nehmen. Um dieses zuverdeutlichen, wird am Anfang die Geschichte<strong>von</strong> den drei Steinmetzen (M 1.1), die es inunterschiedlichen Varianten gibt, mithilfe derFolien erzählt.OHP, Leinwand, FolienZu Beginn möchte ich Ihnen gern eine kleineGeschichte erzählen (M 1.1)Nach der Erzählung der Geschichte werdendie drei Zielsetzungen (s.o.) dieses Schrittesbenannt.Um die Arbeit an einer Konzeption in Gang zusetzen, bedarf es einer Vorbereitung, die jetztgeschehen soll.Es geht um Klärung folgender Fragestellungen: Was ist der äußere Anlass für die <strong>Erstellung</strong>einer Gemeindekonzeption? Welche Ziele wollen sie damit verbinden? Und wie soll der Rahmen aussehen, innerhalbdessen eine Konzeption erstellt werdensoll?Alle drei Fragestellungen auf Karten notierenund an die Moderationswand heften. Überschrift:„Zielsetzungen für heute“3. Hoffnungen/Erwartungen –Befürchtungen/Ängste klären 25’Auch wenn Sie mit einer Konzeption vielleichtUnterschiedliches verbinden, oder den Begriffaus anderen Zusammenhängen kennen, möchtenwir zunächst mit Ihnen überlegen, was Siemit der <strong>Erstellung</strong> verbinden.8


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesMotivations- und Beschlussphase Der Inhalt 1–2 Hauptamtliche, die stellvertretend fürdie Hauptamtlichen der Gemeinde agieren; wenn in der Projektgruppe auch zum Thema„Personal“ gearbeitet wird, sollte entwederdauerhaft oder punktuell auch ein Vertreter/eine Vertreterin der MAV dabei sein. Gemeindemitglieder, die in einem engenKontakt <strong>zur</strong> Gemeinde stehen; Menschen, die in lockerem Kontakt <strong>zur</strong>Gemeinde stehen.Zu bestimmten Themen oder Fragestellungen kanndie Projektgruppe jederzeit auch Gäste einladen.Wünschenswert ist eine gleichberechtigte Beteiligung<strong>von</strong> Frauen und Männern und ein überwiegenderAnteil an ehrenamtlich Mitarbeitenden.Wenn es christliche Gemeinden unterschiedlicherKonfession am Ort gibt, kann es hilfreichsein, 1–2 Personen anderer Konfessionen zu beteiligen.Manche Gemeinden haben auch <strong>gut</strong>e Erfahrungdamit gemacht, eine Person, die aus der Kircheausgetreten ist bzw. noch nie Kirchenmitgliedwar, an der Mitarbeit zu beteiligen und so dieAußenperspektive in die Arbeit einzubeziehen.Sinnvoll ist es, die in Frage kommendenPersonen in einem direkten Gespräch für dieMitarbeit zu gewinnen.Der Beschluss des Presbyteriums sollte auf jedenFall Folgendes beinhalten: Ein eindeutiges „Ja“ <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> einerKonzeption; Die Delegation der Erarbeitung an eineProjektgruppe; Angaben <strong>zur</strong> Besetzung der Projektgruppe; Leitung der Projektgruppe; Externe Begleitung der Projektgruppe; Der inhaltliche Rahmen des Arbeitsauftragsder Projektgruppe;Dabei ist zu klären, ob die Projektgruppebeauftragt wird, zukünftige Ziele zu beschreibenoder auch Massnahmen <strong>zur</strong> Erreichnungder Ziele vorzuschlagen Der zeitliche und finanzielle Rahmen <strong>zur</strong><strong>Erstellung</strong> der Konzeption; Regelungen <strong>zur</strong> Kommunikation zwischen derProjektgruppe und dem Presbyterium; Regelungen <strong>zur</strong> Kommunikation desProzesses in und mit der Gemeinde/denGemeinden/der Region.Das Presbyterium sollte über den Beschluss hinausfür die Projektgruppe einen Arbeitsauftrag(M 1.5) erstellen, in dem Folgendes geregeltwird: die Besetzung der Projektgruppe; die Rahmenbedingungen der Erarbeitung derKonzeption; die Rahmenbedingungen der Arbeit derProjektgruppe sowie die Kommunikation zwischen derProjektgruppe und dem Presbyterium und die Kommunikation zwischen Projektgruppeund der Gemeinde/den Gemeinden/der RegionDas Presbyterium behandelt unter dem neuenTagesordnungspunkt „Bericht über den Standdes Prozesses“ regelmäßig die Erarbeitung derKonzeption. An wichtigen Schnittstellen solltedas Presbyterium der Projektgruppe Weichenstellungenund ggf. Korrekturen geben und wichtigeZwischenergebnisse verabschieden.Nach dem die Entscheidungen gefällt wordensind, ist noch zu klären, auf welche Weise dieGemeinde informiert werden soll.Als letzter Schritt wird mit Hilfe der Checkliste(M 1.8) überprüft, ob alle wichtigen Entscheidungengetroffen worden sind und was <strong>zur</strong>Aufnahme der Arbeit in der Projektgruppe vomPresbyterium bereitzustellen ist.8. Abschluss 10–20’Sie haben heute viel erreicht und weitreichendeEntscheidungen getroffen. Vieles liegt nun inden Händen der Projektgruppe, auf die reichlichArbeit zukommen wird. Zum Abschluss möchtenwir Sie bitten, eine kurze Rückmeldung zugeben, mit welchen Gefühlen und Gedanken siedas bisher Erreichte beschreiben können und inwelcher Weise sich ihre zu Beginn geäußertenHoffnungen und Befürchtungen möglicherweiseverändert haben.Was Sie jetzt sagen, bleibt unkommentiertstehen. Es dient dazu, sich selbst gegenüberklar zu werden, wie sie zu der <strong>Erstellung</strong> einerGemeindekonzeption stehen und sich diesesgegenseitig mitzuteilen.11


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesMotivations- und Beschlussphase Das MaterialM 1.1Die drei Steinmetzeoder: Wie weit geht der Blick?(Die benutzten Abbildungen entstammen der Karte „Auf die Visionkommt’s an“, die im Internet unter www.simplify.de erhältlich sind.)Vor vielen hundert Jahren kam ein Märchenerzähleran eine riesige Baustelle. Dort sah erdrei Steinmetze bei der Arbeit.Er ging auf den ersten Steinmetz zu und fragteihn, was er denn da mache. Der antworteteihm: „Das siehst Du doch. Ich behaue Steine.“Zum Schluss ging der Märchenerzähler zumdritten Steinmetz und fragte ihn ebenfalls,was er mache. Der blickte erstaunt auf undantwortete: „Ich baue an einer Kathedrale.“Da ging der Märchenerzählerzum zweitenSteinmetz und stellte ihmdie gleiche Frage. „Ich“,so antwortete er, „icharbeite an einem Spitzbogen.“12


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesMotivations- und Beschlussphase Das MaterialM 1.1Nach vielen hundert Jahren kam der Märchenerzähler in die Kirchengemeindexxx (Namen der Gemeinde einsetzen). Auch hier sah er viele Menschen sehrgeschäftig verschiedenste Dinge tun. Als er in die Nähe der Kirche kam, saher einen älteren Mann mit einem Besen in der Hand. Er ging auf ihn zu undfragte ihn, was er denn hier tue. „Das sehen Sie doch“, antwortete er, „ichfege den Weg <strong>zur</strong> Kirche.“Der Märchenerzähler ging weiter und kam zum Gemeindebüro. Da dieTür offen stand, ging er hinein und traf auf eine Frau, die an einem Tischsaß und gerade ein riesiges Buch aufgeschlagen vor sich hatte. „Was machensie denn da?, fragte der Märchenerzähler. „Nun, antwortete die Frau. „Ich bindie Gemeindesekretärin und dafür verantwortlich, dass die Gemeindekarteistimmt. Ich trage gerade die Taufen des letzten Sonntages in das Registerein.“Der Märchenerzähler verabschiedete sich und ging wieder <strong>zur</strong> Tür hinaus.Als er gerade wieder weitergehen wollte, sah er, wie ein kleines Kinddurch ein Gartentor schlüpfte und es offen stehen ließ. Nun, dachte derMärchenerzähler, wollen wir doch mal sehen, wer dort wohnt und gingdurch das Tor in den Garten. In dem großen Wohnhaus gab es viele Fenster,durch die er schauen konnte. In einem konnte er eine Gestalt erkennen. Beinäherem Hinsehen erkannte er einen Mann mittleren Alters, der an einemSchreibtisch saß und sehr nachdenklich aussah. Der Märchenerzähler klopfteans Fenster, das einen Spalt offen stand und fragte: „Was machen Sie dennda?“Der Mann stand auf, kam ans Fenster und sagte: …Was würden Sie dem Märchenerzähler antworten, wenn Sie gefragt würden,was Sie in der Gemeinde machen? Sehen Sie auf ihren Arbeitsbereich alsPresbyter/Presbyterin, als Pfarrer/Pfarrerin, sehen Sie auf Ihren Bezirk fürden Sie verantwortlich sind, oder haben sie die gesamte Gemeinde im Blick,ihre Zukunft als Kirche vor Ort?Möglicher Hinweis:Eine Gemeindekonzeption ist ein Instrument, um das Ganze der Gemeinde inden Blick zu nehmen und alles was geschieht, miteinander in Beziehung zubringen.Eigentlich ist es unnötig, die Geschichte mit der Idee einer Gemeindekonzeptionsprachlich zu verbinden, da die Geschichte so erzählt wird,dass die Übertragung <strong>von</strong> den Hörenden geleistet werden kann.Es bleibt jedoch dem Erzähler/der Erzählerin überlassen, zum Schlussdie Übertragung anzusprechen.13


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesMotivations- und Beschlussphase Das MaterialM 1.2Verständigung über die Zieleder GemeindekonzeptionIm Folgenden werden zwei Tabellenvorgeschlagen:Tabelle 1 richtet sich an den 10 Leitsätzen aus,die dem Heft: „Unser Leben – Unser Glaube –Unser Handeln“, hg. <strong>von</strong> der Evangelischen <strong>von</strong>Westfalen, Januar 2004, entnommen und eheroffen formuliert sind.Tabelle 2 ist eher frei formuliert, aber mehr ankonkreten Ergebnissen orientiert.Unsere Erwartungen an den Prozess und die Ergebnisse der Gemeindekonzeption:Wir wollen uns auf den Weg zu den Menschen machenWir wollen offener und einladender werdenWir wollen mehr lebendige Gottesdienste feiernWir wollen die Menschen stärker begleitenWir wollen den Menschen Orientierung bietenWir wollen uns für die Menschen in der Gemeinde stark machenWir wollen den Menschen in der Gemeinde Mut zum Glauben machenWir wollen gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmenWir wollen zu aktiver Mitgestaltung und Beteiligung einladenWir wollen die weltweite Ökumene mit anderen Kirchen fördern14


Verständigung über die Zieleder GemeindekonzeptionGut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesMotivations- und Beschlussphase Das MaterialM 1.2Unsere Erwartungen an den Prozess und die Ergebnisse der Gemeindekonzeption:Das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Gemeinde soll gefördert werdenUnsere Gemeindeglieder sollen stärker als bisher an den konzeptionellen Überlegungenbeteiligt werdenBei den Gemeindegliedern soll mehr Verständnis für notwendige Veränderungen erreicht werdenUnsere Gemeindeangebote sollen profilierter werdenDie Gemeindearbeit für die Kirchenmitglieder soll noch attraktiver werdenDer Glaube in unserer Gemeinde soll gestärkt werdenDie verschiedenen Gemeindebezirke/Räumlichkeiten der Gemeinde sollen unterschiedlicheProfilierungen erhaltenDie verschiedenen Arbeitsbereiche der Gemeinde sollen besser vernetzt werdenDas gaben- und ressourcenorientierte Arbeiten soll verbessert werdenDie Begleitung und Beteiligung der ehrenamtlich Mitarbeitenden soll verbessert werdenUnsere Mitarbeitenden sollen stärker als bisher an den konzeptionellen Überlegungenbeteiligt werdenDas Miteinander <strong>von</strong> Haupt- und Ehrenamtlichen soll intensiviert werdenDie haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden sollen entlastet werdenDie bereits laufenden konzeptionellen Überlegungen sollen weiterentwickelt werdenDem Presbyterium soll eine <strong>gut</strong>e Grundlage für einvernehmliche Entscheidungen gegeben werdenDas Presbyterium soll eine Grundlage für eine fundierte Personalentwicklung erhaltenDie finanzielle Planung soll besser mit der konzeptionellen Planung abgestimmt werdenund umgekehrtPrioritäten sollen gesetzt werdenFinanzielle Einsparungen sollen erzielt werdenEine kostensparende Raumkonzeption für die Gebäude unserer Gemeinde soll erarbeitet werdenWir wollen uns stärker am missionarischen Auftrag ausrichtenWir wollen uns stärker am sozial-diakonischen Auftrag ausrichten15


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesMotivations- und Beschlussphase Das MaterialBeispiel eines möglichen Ablaufesfür die <strong>Erstellung</strong> einer GemeindekonzeptionM 1.3Phase Was zu tun ist ZeitraumWer ist wie beteiligt?Presbyterium Projektgruppe Gemeinde6 Umsetzungsphase(xx Treffen)Weitere Arbeit mit derKonzeption bedenken: Evtl. Massnahmenbeschreiben 3 Projektplan erstellen10/2007 Letzte Überarbeitung der schriftlichen FassungDiskussion und Verabschiedungder KonzeptionWird mit Dank verabschiedetWird informiertZur Stellungnahmean den KreissynodalvorstandZur Kenntnisnahmean das LandeskirchenamtVerantwortlich fürdie UmsetzungGgf. Berufung einerneuen Projektgruppe„Umsetzung der Konzeption“7 ÜberprüfungsphaseÜberprüfung der bisherigenKonzeption2011 Verantwortlich füroder die Überprüfungfrüher 41 Vgl. dazu die Erläuterungen am Ende<strong>von</strong> Modul 32 Dieser Schritt ist in Form einer Befragungkonzipiert. Wenn er so durchgeführtwerden soll, müssen dafür bis zu 3 Monateeingeplant werden.Vgl. dazu auch die Erläuterungen am Ende<strong>von</strong> Modul 3.3 Es muss zu Beginn (1 Klärungsphase) geklärtwerden, ob mögliche Massnahmen noch<strong>von</strong> der Projektgruppe beschrieben werden,oder das Presbyterium es selbst übernimmtoder eine neue Gruppe damit beauftragt wird.4 Eine Konzeption ist immer dann zuüberprüfen und anzupassen, wenn sich dieRahmenbedingungen ändern.17


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesMotivations- und Beschlussphase Das MaterialM 1.4Vorschlag für einenBeschluss des LeitungsgremiumsDas Presbyterium der______________________________________________________________________________-Gemeindebeschließt die Erarbeitung einer Gemeindekonzeption.Die Gemeindekonzeption soll auf der Grundlage der Erwartungen und Zieledes Presbyteriums folgende Eckpunkte enthalten: Analyse der Gemeindesituation; Leitbild für die Gemeinde; Leitsätze und Ziele für die künftige Gemeindearbeit; Nächste Schritte <strong>zur</strong> Umsetzung der Leitsätze und Ziele.Die Entwicklung der Leitsätze, Ziele und der Strategie zu deren Umsetzunggeschieht im Laufe des Prozesses der Erarbeitung; die Ergebnisse werden inder Gemeindekonzeption festgehalten.Mit dem Prozess der Erarbeitung der Konzeption beauftragt das Presbyteriumeine Projektgruppe, in die folgende Personen berufen werden:Presbyter/innen:Pfarrer/innen:Haupt-/nebenamtlich Mitarbeitende:Ehrenamtlich Mitarbeitende:18


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesMotivations- und Beschlussphase Das MaterialM 1.4Sachkundige Gemeindeglieder:Sonstige Personen:Die Leitung der Projektgruppe wird <strong>von</strong>übernommen.Für die Erarbeitung der Gemeindekonzeption ist ein Zeitraum <strong>von</strong> bis zueinem Jahr vorgesehen. (Falls es darum geht, im Rahmen des Haushaltssicherungskonzepteseine Konzeption zu erstellen, muss der Zeitraum kürzersein)Bei der Erarbeitung der Gemeindekonzeption bzw. der Erarbeitung einzelnerSchritte der Gemeindekonzeption kann die Projektgruppe externe Beratungin Anspruch nehmen. Insgesamt stellt das Presbyterium der Projektgruppefür die Erarbeitung der Gemeindekonzeption (Beratungshonorar, Kosten fürGemeindeveranstaltungen) einen Betrag <strong>von</strong> ___________________________ Euro <strong>zur</strong>Verfügung.Die Erarbeitung der Gemeindekonzeption durch die Projektgruppe erfolgt inenger Kooperation mit dem Presbyterium. Das Presbyterium berät währenddes Zeitraums der <strong>Erstellung</strong> regelmäßig in seinen Sitzungen über den Standder Erarbeitung.19


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesMotivations- und Beschlussphase Das MaterialM 1.5Vorschlag für einenArbeitsauftrag der ProjektgruppeDas Presbyterium der______________________________________________________________________________-Gemeindebeauftragt eine Projektgruppe mit der Erarbeitung einer Gemeindekonzeptionfür die______________________________________________________________________________-GemeindeDas Presbyterium beruft die Mitglieder der Projektgruppe. Eine Erweiterungdes Mitgliederbestandes muss vom Presbyterium genehmigt werden.Die <strong>von</strong> der Projektgruppe zu erarbeitende Gemeindekonzeption soll sich anden <strong>von</strong> der Landessynode der Evangelischen Kirche <strong>von</strong> Westfalen verabschiedetenKriterien <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>von</strong> <strong>Gemeindekonzeptionen</strong> orientierenund folgende Eckpunkte enthalten: Analyse der Gemeindesituation; Leitbild für die Gemeinde; Leitsätze und Ziele für die künftige Gemeindearbeit; Strategie <strong>zur</strong> Umsetzung der Leitsätze und Ziele.Die Projektgruppe erstellt die Gemeindekonzeption in schriftlicher Form undlegt sie dem Presbyterium <strong>zur</strong> Verabschiedung vor. Die <strong>Gemeindekonzeptionen</strong>thält in schriftlicher Form die wichtigsten Ergebnisse der benannten Eckpunkte(Umfang ca. 10–20 Seiten).Für die Erarbeitung der Gemeindekonzeption ist ein Zeitraum <strong>von</strong> bis zueinem Jahr vorgesehen. Die Projektgruppe ist verantwortlich für die inhaltlicheund zeitliche Strukturierung des Prozesses und die Verständigung überKompetenzen und Aufgaben der Mitglieder wie der Leiterin/des Leiters derProjektgruppe.Die Projektgruppe erarbeitet die Gemeindekonzeption in enger Kooperationmit dem Presbyterium. Sie stellt sicher, dass die Ergebnisse der Sitzungenfestgehalten werden.An wichtigen Punkten des Prozesses berichtet der Leiter/die Leiterin derProjektgruppe dem Presbyterium über den Stand der Arbeit und bittet umBestätigung bzw. ggf. Korrektur des bisherigen Verlaufs der Erarbeitung.20


Vorschlag für einen EinladungsbriefGut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesMotivations- und Beschlussphase Der InhaltM 1.6AnredeVielleicht haben Sie schon da<strong>von</strong> gehört, oder es in der Kirchenzeitung„Unsere Kirche“ gelesen, dass in allen Kirchengemeinden und Kirchenkreisender westfälischen Landeskirche Konzeptionen erstellt werden sollen.Eine Gemeindekonzeption, so heißt es in den <strong>von</strong> der Landessynodebeschlossenen Kriterien <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> „beschreibt, auf welche Weise dieGemeinde ihren biblischen Auftrag und ihre Dienste als Teil der Kirche JesuChristi wahrnehmen will. Eine Gemeindekonzeption zu erstellen heißt, dieProzessbeteiligten zu ermutigen, ihren eigenen Glauben, ihre Visionen undWünsche für ihre Gemeinde/Kirche sowie ihre persönlichen Ressourcen zukommunizieren und in den Dienst des gemeinsamen Auftrags zu stellen.“Auch wir haben im Presbyterium darüber <strong>beraten</strong> und beschlossen, zu diesemZweck eine Projektgruppe einzusetzen, die <strong>von</strong> uns damit beauftragtwird, innerhalb <strong>von</strong> xx Monaten eine Konzeption für unsere Gemeinde erstellen.Dabei haben wir auch an Sie gedacht, weil wir Sie dafür kompetent undgeeignet halten.Für die Projektgruppe haben wir schon einige Eckdaten festgelegt: Wir werden uns weitestgehend an eine Handreichung halten, die vorsieht,in fünf Schritten eine Konzeption zu erstellen. Zu jedem Schritt wird wenigstens eine Sitzung der Projektgruppenötig sein, teilweise auch unter Beteiligung <strong>von</strong> weiteren interessiertenGemeindegliedern. Begleitet wird die Projektgruppe <strong>von</strong> einem Moderator/einer Moderatorin,der/die an einer Schulung teilgenommen hat, um sich in die Schritte einführenzu lassen.Die erste Sitzung der Projektgruppe wird vor allem dazu dienen, denArbeitsauftrag genauer zu klären, die Arbeitsschritte kennenzulernen undeinen Zeitplan aufzustellen.Wir erhoffen uns <strong>von</strong> der <strong>Erstellung</strong> ein klares Profil unserer Gemeinde …Wenn Sie sich vorstellen können, daran mitzuwirken, bitten wir um eineRückmeldung an xxx bis xxx.Ein erstes Treffen findet statt am xxx in xxx <strong>von</strong> xxx Uhr bis xxx Uhr.Mit freundlichen Grüßen21


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesMotivations- und Beschlussphase Das MaterialM 1.7Vorschlag für einenArtikel im GemeindebriefPresbyterium beschließt die <strong>Erstellung</strong> einer Gemeindekonzeption22Wer heute sein Kind in einem Kindergarten anmelden will, kann in der Regel auswählen.Da gibt es Kindergärten, die sich das Konzept eines Familienzentrums zu eigen gemachthaben, andere, die integrativ arbeiten, das heißt, auch behinderte Kinder werden aufgenommen,wieder andere sind ihrem konfessionellen Träger gegenüber verpflichtet. Es gibtmittlerweile auch „Waldkindergärten“, Kindergärten, die schon den drei- sechsjährigenden Umgang mit Computern beibringen und Kindergärten, die zweisprachig arbeiten.Anders als noch vor vielleicht 20 Jahren, gibt es gegenwärtig sehr unterschiedlicheKonzepte, die alle ein gemeinsames Ziel haben: die Förderung der Persönlichkeitsentwicklungdes Kindes.Kirchengemeinden sind, ähnlich wie die Kindergärten, heute sehr verschieden. Gottesdienstformenhaben sich geändert, der Konfirmandenunterricht heißt nun „Konfirmandenarbeit“,manche Kirchengemeinden arbeiten eher sozialdiakonisch, andere haben einenSchwerpunkt in der Kirchenmusik entwickelt, wieder andere haben eine lebendigeJugendarbeit. Einige Schwerpunkte ergaben sich zufällig, weil es einen motivierendenChorleiter gab oder eine Jugendmitarbeiterin, die sehr <strong>gut</strong> mit Jugendlichen umgehenkonnte.Die finanzielle und die demografische Entwicklung unserer Kirche lassen es notwendigerscheinen, einmal innezuhalten und die eigene bisherige Gemeindearbeit zu reflektieren.Weder die Kirchengemeinden noch andere kirchliche Einrichtungen haben das Geld, umauch zukünftig wie bisher weiterzumachen. Deshalb wird auf allen Ebenen in der Kircheüberlegt, welche Konsequenzen zu ziehen sind. Wie für den Bereich der Kindergärten beschrieben,wird es darum gehen müssen, sich über das eigene Konzept für die Zukunft zuverständigen und ein klares Ziel vor Augen zu haben: die zukünftige Gestalt <strong>von</strong> Kirche.Deshalb hat auch das Presbyterium beschlossen, eine Gemeindekonzeption zu erstellen.Dazu kommt der Beschluss der Landesynode <strong>von</strong> 2005, in dem Kirchengemeinden undKirchenkreise aufgefordert werden, eine Konzeption zu erstellen. Eine Gemeindekonzeption,so der Beschluss, „beschreibt auf welche Weise die Gemeinde ihren biblischen Auftragund ihre Dienste als Teil der Kirche Jesu Christi wahrnehmen will. Eine Gemeindekonzeptionzu erstellen heißt, die Prozessbeteiligten zu ermutigen, ihren eigenen Glauben,ihre Visionen und Wünsche für ihre Gemeinde/Kirche sowie ihre persönlichen Ressourcenzu kommunizieren und in den Dienst des gemeinsamen Auftrags zu stellen.“Das Presbyterium hat dazu eine Projektgruppe beauftragt, innerhalb der nächstenMonate daran zu arbeiten. Doch die Projektgruppe wird dazu ihre Beteiligung benötigen.Gerade wenn es darum geht, eine Bestandsaufnahme zu machen oder eine Vision für dieGemeinde zu entwickeln, sollen möglichst viele aus der Gemeinde eingeladen werden,daran mitzuwirken.Auch wird es Informationsveranstaltungen geben, um die Gemeindeglieder über denStand der Arbeit auf dem Laufenden zu halten.Dem Presbyterium ist sehr daran gelegen, dass das Ergebnis der Arbeit <strong>von</strong> vielen inder Gemeinde mitgetragen wird und auf eine breite Zustimmung stößt.Es hofft, mit diesem Anstoß dazu beizutragen, dass die Kirchengemeinde vor Ort auchzukünftig ein Ort sein wird, wo Menschen ihren Glauben leben können, getröstet werden,Hilfe finden und Begleitung erfahren.


Checkliste <strong>zur</strong> Überprüfung,was vor Einsetzung der Projektgruppezu tun istGut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesMotivations- und Beschlussphase Das MaterialM 1.8Überweisung <strong>von</strong> Materialienund Dokumenten: Sitzungstermine des Presbyteriums Bisherige Beschlüsse des Presbyteriums, die das Thema Gemeindekonzeption berührenz.B. Beschluss eines Leitbildes; Beschlüsse im Blick auf Kostenreduktion Vorhandene Daten:z.B. Haushaltsplan; Gebäudenutzungsanalyse; Personalübersicht; Statistische Erhebungen;Ergebnisse aus Fragebogenaktionen Schon in Geltung befindliche Konzeptionen:Kindergarten; Jugendarbeit; CVJM; KirchenmusikÜberprüfungsfragen: Sind die Verantwortungen klar und für alle verbindlich geregelt? Sind die Rahmenbedingungen allen transparent? Sind alle Gremien, Gruppen, Arbeitsbereiche genügend informiert? Wenn es auch um Personalfragen geht:Ist die MAV genügend eingebunden? Sind die Kommunikationswege deutlich beschrieben? Sind die <strong>von</strong> der Landessynode beschlossenen „Kriterien <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> einerGemeindekonzeption“ erfüllt?23


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesDie Motivationsphase in der Projektgruppe Der Inhalt2. Die Motivationsphasein der ProjektgruppeAuf der Suche nach dem <strong>gut</strong>en Land –Aufbruch <strong>zur</strong> KonzeptionsentwicklungDie Gruppe startetDieses Modul bildet den Auftakt für die Projektgruppe.Es hilft, dass die Mitglieder derGruppe erste Arbeitserfahrungen miteinandermachen und ins Gespräch kommen. Die unterschiedlichenErwartungen und eventuellvorhandene Befürchtungen im Blick auf dasgemeinsame Vorhaben können ausgetauschtwerden.Im Mittelpunkt steht eine erste Klärungder eigenen Wahrnehmung der Gemeinde. Bewusstwird der Ausgangspunkt dazu bei einembiblischen Text gewählt, dem Gleichnis vomausgesäten Samen. Dieser Ansatz kann aus derEnge des Denkens in Sach- und Sparzwängenherausführen und die geistliche Dimensionerkennbar machen, die in der Frage nach derEntwicklung der Gemeinde steckt. Im Modul3 (3.2 Stärken und Schwächen) wird die Fragenach den „fruchtbaren“ Bereichen der Gemeindearbeitspäter aufgenommen und systematischbearbeitet.Ein Überblick über die geplanten Inhalte undden Zeitrahmen der Konzeptionsentwicklungschließt dieses Modul ab. Dabei ist Raum <strong>zur</strong>Klärung offener Fragen und für Absprachen <strong>zur</strong>weiteren Arbeit.Zeitumfang:3 StundenMaterial:Textblatt mit Mk. 4, 1–9 (gefaltet) (M 2.1),Projekt übersicht (M 1.3) als Foliensatz oderPowerpoint-Präsentation, OHP bzw. Beamer25


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesDie Motivationsphase in der Projektgruppe Der Inhalt1. Begrüßung und Vorstellung 30Herzlich willkommen!Ich freue mich, dass Sie in dieser Gruppe mitarbeitenund ich hoffe, dass wir miteinandereine <strong>gut</strong>e und fruchtbare Zeit erleben werden.Hier sollte der Moderator/die Moderatorin sichselbst mit einigen Worten vorstellen.Wir werden gemeinsam eine Konzeption fürunsere Gemeinde erarbeiten. Das ist eine Beschreibungunser Gemeinde, die Schwerpunktefür die zukünftige Arbeit benennt. Eine solcheKonzeption gibt Orientierung, wenn z.B. imPresbyterium Entscheidungen zu treffen sind –und sie wird den Charakter unserer Gemeindeprägen.Eine wichtige Voraussetzung für diese Aufgabeist, dass wir miteinander zu einer <strong>gut</strong>en Zusammenarbeitfinden. Deshalb möchte ich miteiner Vorstellungsrunde beginnen. Miteinanderbringen wir ganz unterschiedliche Gaben ein.Sachkenntnis aus bestimmten Bereichen, Mitarbeitin der Gemeinde oder auch einfach Neugier.Was bringen Sie mit in diese Gruppe? Bitteerzählen Sie den anderen kurz da<strong>von</strong>. AuchBefürchtungen haben in der Vorstellungsrundeihren Platz. Wenn es etwas gibt, das Sie hier aufkeinen Fall wollen, dann sagen Sie es bitte.VorstellungsrundeEs lohnt sich, die Befürchtungen und Widerständezu würdigen (z.B. durch ein zustimmendesNicken) und – für den Moderator/die Moderatorin – zu notieren.2. Hinführung <strong>zur</strong> Bibelarbeit 5’Ein Konzept für eine Kirchengemeinde zuentwickeln, das bedeutet immer, der Fragenachzugehen, welchen Auftrag Gott für dieseGemeinde hat und wo sein Segen zu finden seinkönnte. Für den heutigen ersten Abend wollenwir dazu einen Bibeltext in den Mittelpunktstellen, der Licht auf unsere Aufgabe wirft. Ichhabe Ihnen deshalb ein Gleichnis aus dem Markusevangeliummitgebracht (Blätter verteilen(M 2.1), die untere Seite ist nach hinten umgeschlagen).Bitte lesen Sie jeweils 1–2 Verse,dann macht ihr Nachbar weiter.Text wird gelesen3. Bibelarbeit „Auf der Suche nach<strong>gut</strong>em Land in unserer Gemeinde“ 60’Gleichnisse sprechen in Bildern <strong>von</strong> GottesGeheimnissen. Diese Bilder können auf unterschiedlicheWeise gedeutet werden. Man kanndieses Gleichnis als Bild dafür sehen, wie Menschender Botschaft des Glaubens begegnen –das ist sicher die bekannteste Deutung. Mankann aber auch anderes in diesem Bild entdecken.Stellen Sie sich vor, es wäre ein Gleichnisüber unsere Kirchengemeinde. Da wird auchSamen ausgestreut: Zeit, Kraft und Geld. Undes geschieht etwas damit: Gruppen treffen sich,Gebäude werden gepflegt, Aktionen gestartet,Menschen angestellt und vieles mehr. LassenSie uns auf diesem Hintergrund das Gleichnisnoch einmal hören.Text wird erneut gelesen, danach ein Momentder Stille, um ihn nachklingen zu lassenAuf der unteren Hälfte des Blattes finden Sieeinige Impulse zu diesem Text. Bitte nehmenSie sich fünf Minuten Zeit, um sich ein paarNotizen dazu zu machen, bevor wir miteinanderins Gespräch einsteigen.Der Moderator/die Moderatorin fragt nach 5Min., ob jemand noch Zeit braucht und leitetdann, wenn alle fertig sind, über zum GesprächDer Moderator/die Moderatorin leitet die Rundezu Frage 1 ein (ca. 15’).Eventuell erzählen die Teilnehmer gleich mehrals nur Stichworte. Das ist <strong>gut</strong> so. Wenn esallerdings zum Vortrag wird: Freundlich unterbrechen(„Wir wollen erst einmal die Rundezuende machen, danach haben wir noch Zeit,über das zu reden, was uns bei dieser Frageaufgefallen ist.). Der Moderator/die Moderatorinachtet darauf, dass nicht schon Aspekte derbeiden folgenden Fragen verhandelt werden.26


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesDie Motivationsphase in der Projektgruppe Der InhaltGerade bei der ersten Frage kommen schmerzhafteEinsichten ins Spiel. Manches, wasjemand als welkende Pflanze ohne Zukunft ansieht,ist jemandem anderes besonders kostbar.Die Gesprächsleitung kann, falls nötig, hierermutigen: „Dass es nicht mehr wächst heißtnicht, dass es nicht <strong>gut</strong> ist.“ oder „Es tut auchweh, sich das klar zu machen“Der Moderator/die Moderatorin leitet die Rundezu Frage 2 ein (ca. 15’)Der Moderator/die Moderatorin leitet die Rundezu Frage 3 ein (ca. 15’)Ein Gemeindekonzept entwickeln heißt, dieBodenbeschaffenheit unserer Gemeinde kennenzu lernen. Da gibt es bewährten <strong>gut</strong>en Acker, andem man sich freuen kann und es gibt vielleichtneues <strong>gut</strong>es Land zu suchen und zu besäen. Dagibt es dornige und unfruchtbare Ecken, diewir aufgeben oder brach liegen lassen dürfen,vielleicht sogar ein Feldstück, das wir abstoßensollten, wenn es <strong>gut</strong>e Gründe dafür gibt.Wir werden vieles entdecken auf unserem Weg.Manches haben wir vielleicht schon lange imKopf und es wird hier zum ersten Mal ausgesprochen.Aber zugleich hoffen wir, dass Gottuns dabei die richtige Spur finden lässt – dennletztlich ist er es, der in einer Gemeinde etwaswachsen und Frucht bringen lässt.Ich möchte gerne mit Ihnen beten„Jesus Christus, du hast deinen Jüngerinnenund Jüngern vom <strong>gut</strong>en Land erzählt. Wir stehenin ihren Fußstapfen als Gemeinde in … Wirdanken dir für all das Gute, das in vielen Jahrenin unserer Gemeinde gewachsen ist. Und wirbitten dich für die Arbeit an der Gemeindekonzeption,die wir jetzt beginnen: Verbinde uns zueiner Weggemeinschaft, in der wir <strong>von</strong> einanderlernen und lass uns miteinander das <strong>gut</strong>e Landin unserer Gemeinde entdecken.“Pause 15’4. Vorstellung Aufbau derKonzeptionsentwicklung 20’Der Moderator stellt die Projektübersicht(M 1.3) vor.Gemeinsam wird der Einladungsbrief (vgl.M 1.6) an die Projektgruppenmitglieder durchgesprochen:Auftrag der Gruppe, Ziel der Konzeptenwicklung5. Terminvereinbarung/Protokoll 15’ Vereinbarung <strong>von</strong> Terminen, am besten fürdie gesamten Arbeitsschritte der Konzeptionsentwicklung Klärung, wer zu den Sitzungen jeweils die(aufgeschriebenen) Arbeitsergebnisse dokumentiert(eine/-r? reihum?) Vereinbarung über den geistlichen Rahmender Sitzungen: ohne, Beginn/Schluss mit Lied/Andacht/Gebet? Wer kümmert sich darum?6. Abschluss 15’Wir haben einander heute viel erzählt undmanches persönliche miteinander geteilt.Wir wollen unser erstes Treffen mit einerkurzen Runde schließen, bei der jeder noch einmalzu Wort kommt. Bitte überlegen Sie kurz:Welcher Gedanke beschäftigt mich am meisten,wenn ich auf das Treffen <strong>zur</strong>ückschaue?VerabschiedungAlternativ: Gemeinsames Lied EG 494 In GottesNamen fang ich an; EG 508 Wir pflügen undwir streuen; EG 395 Vertraut den neuen Wegen27


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesDie Motivationsphase in der Projektgruppe Das MaterialM 2.1Vom <strong>gut</strong>en LandUnd Jesus fing abermals an, am See zu lehren. Und es versammelte sich eine sehrgroße Menge bei ihm, so dass er in ein Boot steigen musste, das im Wasser lag; ersetzte sich, und alles Volk stand auf dem Lande am See. Und er lehrte sie vieles inGleichnissen; und in seiner Predigt sprach er zu ihnen:Hört zu! Siehe, es ging ein Sämann aus, zu säen. Und es begab sich, indem er säte,dass einiges auf den Weg fiel; da kamen die Vögel und fraßen’s auf. Einiges fiel auffelsigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte, und ging alsbald auf, weil es keine tiefeErde hatte. Als nun die Sonne aufging, verwelkte es, und weil es keine Wurzel hatte,verdorrte es. Und einiges fiel unter die Dornen, und die Dornen wuchsen empor understickten’s, und es brachte keine Frucht. Und einiges fiel auf <strong>gut</strong>es Land, ging aufund wuchs und brachte Frucht, und einiges trug dreißigfach und einiges sechzigfachund einiges hundertfach.Und er sprach: Wer Ohren hat zu hören, der höre!Markusevangelium, 4, 1–9„Einiges fiel auf den Weg, auf die Felsen und unter die Dornen“Welche Gemeindeaktivitäten fallen Ihnen ein, in die Kraft gesteckt wird und die dochnicht recht wachsen, sondern verkümmern, z.B. weil sie in der Gemeinde nie richtigFuß gefasst haben, weil ihre Basis ausgelaugt ist oder weil konkurrierende Angeboteeinfach stärker sind.„Einiges fiel auf <strong>gut</strong>es Land und ging auf und wuchs“An welchen Stellen in der Gemeinde läuft es <strong>gut</strong>? Was geschieht da?„… und brachte Frucht“Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten <strong>gut</strong>en Früchte, die in einer Gemeindewachsen? Aktive Mitglieder? Menschen, die glauben? Hilfe für Menschen in Not?Erlebnisse <strong>von</strong> Gemeinschaft? Oder sind in Ihren Augen ganz andere Früchte wichtig?28


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesDie Gemeindeanalyse und das Gemeindeprofil Der Inhalt3. Die Gemeindeanalyseund das Gemeindeprofil„Wir wollen sagen können, wer wir sind!“Dieser Schritt dient dazu, die gemeindlicheWirklichkeit zum gegenwärtigen Zeitpunkt zuerfassen, zu würdigen und als Grundlage einerneuen Konzeption zu beschreiben.Die gemeindliche Wirklichkeit hat eineGeschichte. Sie erklärt, warum eine Gemeindesich so entwickelt hat, wie sie gegenwärtig ist.Sie benennt Prägungen und Traditionen, die derGemeinde heute ihr „Gesicht“ geben.Um das Profil dieses „Gesichtes“ näherbeschreiben zu können, wird intern nach den„Stärken“ und „Schwächen“ der Gemeinde gefragt:Was zeichnet unsere Gemeinde aus? Wasfehlt ihr? Parallel hierzu kann die Wirkungeiner Gemeinde in der Öffentlichkeit erfragtwerden: Wofür ist die Gemeinde im Ort bekannt?Aber auch: Gibt es Erwartungen, dienoch unerfüllt sind? Wofür könnte sie sichstärker engagieren?Um das Profil der eigenen Gemeinde <strong>von</strong>dem der umliegenden Gemeinden und kirch-lichen Gruppierungen <strong>gut</strong> abheben zu können,lohnt es sich den Blick auf die benachbartenKirchengemeinden, die katholische Gemeindeam Ort sowie auf die anderen kirchlichenGemeinschaften, die im Gebiet der eigenenGemeinde ansässig sind, zu richten.Das Gemeindeleben ist durch Rahmenbedingungenbegrenzt. Nicht alles ist möglich. Vorallem die rückläufige Entwicklung der Einnahmenwird dazu führen, gewissenhafter die Fragezu beantworten, worauf sich das Gemeindelebenin Zukunft konzentrieren soll und will.Dementsprechend sieht der 3. Schritt nachfolgendeTeilschritte vor: 3.1 Unsere Geschichte 3.2 Unsere Stärken und Schwächen 3.3 Unsere Wirkung in der Öffentlichkeit 3.4 Unsere Rahmenbedingungen 3.5 Unsere kirchliche Umgebung 3.6 Unser Profil29


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesDie Gemeindeanalyse und das Gemeindeprofil Der Inhalt3.1 Unsere Geschichte„Die letzten 15 Jahre im Zeitraffer“Dieser Teil der Analyse empfiehlt sich für eineGroßgruppe <strong>von</strong> 30 bis 45 Personen. Die Projektgruppelädt zu diesem Schritt ein. Bei derAuswahl <strong>zur</strong> Einladung sollten auch solche Mitgliederberücksichtigt werden, die im Gemeindelebennur sporadisch auftauchen (Taufeltern,Konfirmandeneltern etc). Ferner empfiehlt essich, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ausöffentlichen (Schulen, Kindergärten etc.) undanderen kirchlichen Einrichtungen im Gemeindegebiet(Diakonie- oder Sozialstationen, Seniorenzentren,katholische und freikirchliche Nachbargemeindenetc.) einzuladen.Methode: ZeitstrahlZeitlicher Umfang: 60 MinutenMaterial:Freie Wand <strong>von</strong> ca. 6 Metern, Papierbahn inentsprechender Länge mit dem Zeitstrahl <strong>von</strong>1990 bis in die Gegenwart, farbige Moderationskarten,dicke StifteSo ist ein Bild entstanden, das uns zeigen will,wie diese Gruppe die vergangenen 15 Jahre derGemeindegeschichte wahrgenommen hat.Lassen Sie uns nun <strong>von</strong> Jahr zu Jahr wandern.Damit wir uns gemeinsam vorstellenkönnen, was in dem Jahr geschehen ist, verständigenwir uns darüber, ob alle wissen, wassich hinter den notierten Ereignissen verbirgt.Sobald jemand <strong>von</strong> Ihnen ein Aufklärungsbedürfnisverspürt, fragen Sie bitte nach.3. Auswertung 15’Mit Hilfe Ihrer persönlichen Erinnerungen wollenwir in einem abschließenden Schritt dieEreignisse hervorheben, die Ihrer gemeinsamenMeinung nach für die Entwicklung Ihrer Kirchengemeinde<strong>von</strong> wichtiger Bedeutung waren.Hierzu gehen wir noch einmal die Jahresabschnitteab. Nach einer gemeinsamen Verständigungfertigen wir für das Ereignis eine Kartean, die wir neben den Zeitstrahl heften. Aufeiner weiteren andersfarbigen Karte notierenwir die Gründe, warum dieses Ereignis <strong>von</strong> Bedeutungist.1. Erinnerungen aufschreiben 20’Sie sehen einen Zeitstrahl <strong>von</strong> 15 Jahren, der<strong>von</strong> dem Jahr 1990 bis in Ihre Gegenwartreicht. Er dient dazu, sich zu erinnern, was sichin den vergangenen Jahren in Ihrer Gemeindeereignet hat. Alles, was aus Ihrer Sicht für dieGeschichte der Gemeinde wichtig ist, sollte aufdiesem Zeitstrahl eingetragen werden. Die konkreteAufgabe lautet:„Wenn ich mich an die letzten 15 Jahre derGemeinde erinnere: Welche Highlights fallen mirein? Welche Dauerthemen? Welche Einschnitte?Was war mir wichtig? Was habe ich bedauert?“Sie haben für diese Aufgabe 20 Minuten Zeit.2. Die Gemeindegeschichteauf dem Zeitstrahl gemeinsamwahrnehmen 20’Der leere Zeitstrahl hat sich gefüllt mit Ereignissen,an die Sie sich erinnern konnten.Manche Ereignisse wurden häufiger genannt.4. Prägende Ereignisse vor 1990 5’Wenn Sie den Eindruck haben, dass es wichtigeEreignisse gibt, die vor 1990 liegen, aber bisheute noch nachwirken bzw. das Bild IhrerGemeinde prägen, dann ergänzen Sie bitte denZeitstrahl links vor der Jahreszahl 1990 mitdiesem Ereignis. Ich werde das Ereignis aufZuruf und mit der Bestätigung durch weitereTeilnehmerinnen und Teilnehmer dort aufschreiben.5. Ergebnissicherung 5’Die prägenden Ereignisse in Ihrer Gemeindesind somit in Übereinstimmung benannt undmit den Karten dokumentiert. Die Kartenbenennen das Ereignis und die Jahreszahl.Für Gemeinden, die erst vor kurzem vereinigtwurden oder aus sehr selbständigen Pfarrbezirkenbestehen, empfiehlt es sich, je einen Zeitstrahlvorzusehen.30


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesDie Gemeindeanalyse und das Gemeindeprofil Der Inhalt3.2 Unsere Stärken und SchwächenAuch für diesen Teil der Analyse empfehlen wireine GroßgruppeMethode: GroßgruppenarbeitZeitlicher Umfang: 160 MinutenMaterial:Packpapier (1,50 x 1,20), Stifte,farbige ModerationskartenRäumliche Voraussetzungen:6 kleine Räume oder 6 Tische in einem großenRaum (je nach Teilnehmerzahl kann die Gruppenstärkezwischen 6 x 5 bis 6 x 7 TeilnehmerInnenschwanken)für Arbeitsschritt 5:Mit Tesa Krepp im Plenungsraum ein Dreieckauf den Boden kleben.1. Stärken und Schwächen unterverschiedenen Fragestellungenermitteln 30’In diesem Schritt geht es um Ihre Einschätzungund Beurteilung des Gemeindelebens: Wo trägtdie Gemeindearbeit <strong>gut</strong>e Früchte? Wo lohntes sich, die Arbeit zu intensivieren, um <strong>gut</strong>eFrüchte zu erzielen? Was sollten wir bessernicht mehr tun?Mit dieser Einschätzung und Beurteilungsind Sie vielleicht nicht allein. Aber um genaudas herauszufinden, braucht es das Gespräch.Sie können Ihre Einschätzungen in einerGruppe <strong>von</strong> 5 bis 7 Teilnehmern miteinanderaustauschen.Die Gruppe, in der Sie sich austauschen,ergibt sich nach dem Zufallsprinzip: Sie zählendurch <strong>von</strong> 1 bis 6. Die Gruppe 1 trifft sich …In Ihren Räumen/An Ihren Tischen findenSie ein Plakat, das mit einer der nachfolgendenFragen <strong>zur</strong> gegenwärtigen Arbeit/Situation inder Gemeinde überschrieben ist:1 Was läuft in der Gemeinde <strong>gut</strong> und wasweniger <strong>gut</strong>?2 Worauf bin ich stolz? Was erfüllt mich mitSorge?3 Welche Menschen werden <strong>von</strong> uns erreicht/noch nicht erreicht?4 Was sollten wir uns bewahren? Was bereitetuns Mühe?5 Was würde dem Ort/der Stadt/der Regionfehlen, wenn es unsere Gemeinde nicht gäbe?6 Was vermuten Sie, wie Ihre Gemeindeaußerhalb des Gemeindelebens wahrgenommenwird?31


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesMotivations- und Beschlussphase Der InhaltTauschen Sie bitte Ihre Einschätzungen zu der<strong>von</strong> Ihnen zu beantwortenden Frage in derGruppe mit den anderen aus und verständigenSie sich bitte über die Antworten, die Sie gebenwollen. Die Antworten werden auf das vorbereitetePlakat notiert: in der linken Spalte diepositiven Antworten, in der rechten die negativenAntworten. Sie haben hierfür 30 MinutenZeit.Zur Präsentation der Ergebnisse bittenwir Sie, einen Gruppensprecher/eine Gruppensprecherinzu benennen.Für jede Präsentation sind 5 Minuten vorgesehen.2. Präsentation der Ergebnisse 60’Wir möchten Sie bitten, uns Ihre Ergebnisse(in der numerischen Reihenfolge der Fragen)durch Ihre Gruppensprecherin/Ihren Gruppensprechervorzustellen. Bitte hängen SieIhr Plakat hier vorne an die Pinwand. Für diePräsentation haben Sie 5 Minuten Zeit. Hiernachhat das Plenum die Gelegenheit, Rückfragenzu stellen. Es ist auch möglich, aus demPlenum Ergänzungen vorzuschlagen. Diesekönnen dann mit der Zustimmung der Gruppe– farblich anders gekennzeichnet – auf dasPlakat nachgetragen werden. Für Rückfragenund Ergänzungen stehen ebenfalls 5 Minuten<strong>zur</strong> Verfügung.Nach diesem Verfahren werden insgesamt sechsErgebnisse präsentiert. Die Plakate werdennebeneinander an einer Wand befestigt.3. Auswertung der Ergebnisse 25’Das Ziel der gemeinsamen Auswertung bestehtin einer gemeinsamen Würdigung der „Stärken“und „Schwächen“. Es werden unter den„Stärken“ all jene Antworten aus den Präsentationenaufgelistet, die übereinstimmend <strong>von</strong>Ihnen als Stärke Ihrer Gemeinde bewertetwerden. Umgekehrt verfahren wir mit den„Schwächen“: Was übereinstimmend <strong>von</strong> Ihnenals verbesserungswürdig oder als „blinderFleck“ empfunden wird, wird unter diesemBegriff aufgelistet.4. Ergebnissicherung 5’Wir erhalten eine Gegenüberstellung derStärken und Schwächen der Gemeinde.Diese Gegenüberstellung dient Ihnen imnächsten Arbeitsschritt als Grundlage.5. Konsequenzen aus denErgebnissen 40’Die Gegenüberstellung wird genutzt, um folgendeFragen zu beantworten: Was sollte Ihrer Meinung nach bewahrtwerden? (Blaue Karte) Was sollte Ihrer Meinung nach gestärkt undausgebaut werden? (Grüne Karte) Was kann Ihrer Meinung nach reduziert odergar aufgegeben werden (Rote Karte)Schreiben Sie Ihre Antworten auf die hierfürvorbereiteten Karten: blau = bewahren; grün= stärken und ausbauen; rot = reduzieren oderaufgeben. Die so beschrifteten Karten legen Siebitte in die farbig markierten Ecken unseres aufdem Boden vorgezeichneten Dreiecks.Ihre Karten liegen in den Ecken des Dreiecks.Wir danken Ihnen für Ihre Bereitschaft, sichauch dort zu einer Entscheidung durchgerungenzu haben, wo es Ihnen schwer fiel, eine Entscheidungzu treffen.Mit dem erzielten Schaubild ist nicht dieAbsicht verbunden, sich heute auf eine Entscheidungfestzulegen. Die <strong>von</strong> Ihnen abgegebenenVoten sollen deswegen auch nichtinhaltlich diskutiert und beurteilt werden. DasSchaubild gibt lediglich ein Meinungsbild wieder,das viele unterschiedliche Interessen enthältund damit – stellvertretend für die gesamteGemeinde – aufzeigt, mit welchen möglichenSpannungen eine neue Gemeindekonzeptionrechnen muss. Eine Konzeption muss Schwerpunktebilden und Prioritäten setzen. In derEntscheidungsphase, welche Schwerpunktegesetzt werden sollen, werden manche Interessenin der Gemeinde nicht mehr in der Weisegepflegt werden können, wie es <strong>zur</strong> Zeit nochmöglich ist.32


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesMotivations- und Beschlussphase Der Inhalt3.3 Unsere Wirkung in der ÖffentlichkeitDieser Analyseteil kann <strong>von</strong> einer Arbeitsgruppewahrgenommen werden, die aus nicht mehrals drei bis vier Personen besteht. Sie wird <strong>von</strong>der Projektgruppe gebeten, Fragebogen für eineUmfrage vorzubereiten und auszuwerten.Methode:UmfrageZeitlicher Umfang:bis zu 3 MonateMaterial:Fragebogen, PC, Statistiksoftware (z.B. grafstat;www.grafstat.deIn diesem Schritt geht es um das Image einerGemeinde. Eine Umfrage soll ermitteln, welchesBild <strong>von</strong> der Gemeinde in der Öffentlichkeitexistiert. Das Image gibt Aufschluss über dieStärken und Schwächen einer Gemeinde und istein <strong>gut</strong>es Korrektiv <strong>zur</strong> gemeindeinternen Wahrnehmung.Dieser Schritt ist in vier Phasen gegliedert:Vorbereitung, Durchführung, Auswertung undKonsequenzen für die Gemeindekonzeption.1. Vorbereitung ca. 1 TagDie Arbeitsgruppe bereitet die Umfrage vor,indem sie klärt, was sie mit der Umfrage erfahrenwill/soll, und dementsprechend die Fragenformuliert; klärt, wen sie mit der Umfrage befragenwollen, und dementsprechend adressatenbezogeneFragebögen entwickelt; klärt, wie viele Menschen befragt werdensollen, um zu einer aussagekräftigen Aussagezu gelangen; die Fragebögen erstellt und in entsprechenderAnzahl fertig stellt.33


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesDie Gemeindeanalyse und das Gemeindeprofil Der Inhalt2. Durchführung ca. 1–1,5 MonateDie Umfrage kann als schriftliche Befragungoder als Interview erfolgen. Die schriftlicheBefragung empfiehlt sich für einen konkretbenennbaren Personenkreis; das Interview fürstichprobenartige Umfragen.Für das Interview werden zusätzlich Interviewer/Interviewerinnenbenötigt (z.B. im Rahmeneines KU-Projektes oder einer Aktion inder Jugendarbeit).3. Auswertung ca. 1 WocheDie Auswertung erfolgt gemäß den Zielen, diemit der Umfrage bezweckt wurden: Was wolltenwir wissen? – Was haben wir erfahren?Sie erfolgt auch statistisch nach Geschlecht,Alter, Konfession … Auch der Rücklauf wirdstatistisch ausgewertet.4. Konsequenzen ca. 2 StundenDie Auswertungsergebnisse werden der Projektgruppevorgestellt. 60´Arbeitsgruppe und Projektgruppe bewerten gemeinsam,was diese Ergebnisse für die Gemeindeund für die Gemeindekonzeption bedeuten.Dabei kann nachstehende Gliederung hilfreichsein: 1. Aussagen zum Profil der Gemeinde 2. Aussagen, die auf einen Missstandhinweisen, der unabhängig <strong>von</strong> einerKonzeption zu beseitigen ist. 3. Aussagen, die in der Konzeptionberücksichtigt werden sollten.Diese Phase kann durch Empfehlungen derArbeitsgruppe vorbereitet werden. 60´5. Ergebnissicherung 5’Während der vorherigen Arbeitsphase entstehtein Flipchart-Protokoll mit1 Aussagen zum Profil der Gemeinde2 Aussagen, die auf einen Missstandhinweisen, der unabhängig <strong>von</strong> einerKonzeption zu beseitigen ist.3 Aussagen, die in der Konzeption berücksichtigtwerden sollten.Dieses Protokoll kann mit einer Digitalkameraabfotografiert oder aber für die Dokumentationabgeschrieben werden.Dieser Schritt ist sehr aufwändig und umfangreich.Darum sollte mit der Projektgruppegeklärt werden, wie dieser Schritt umgesetztwerden kann.Zur Unterstützung erhält die ProjektgruppeMaterialien für eine Umfrage <strong>zur</strong> Verfügunggestellt. Im Anhang befindet sich ein ausführlicherFragebogen (M 3.1)Ebenfalls im Materialanhang wird ein„Erkundungsbogen <strong>zur</strong> Gemeindekonzeption“(M 3.2) angeboten. Dieser bietet eine schnelleund einfache Form der Befragung an. Allerdingsist diese Befragung weniger aussagekräftig.Als Alternative zum Fragebogen im Anhangbietet die Gemeindeberatung eine Handreichung<strong>zur</strong> Mitgliederbefragung („Mitgliederbefragungenin der Gemeinde“) an. Auf Anfragekann die hiermit durchgeführte Befragungsaktiondurch Gemeindeberaterinnen und -beraterunterstützt werden.Hilfreich sind ferner die Befragung derAktion „Kirche fragt nach“ im Amt für missionarischeDienste und die EKD-Studie 2005:„Kirche in der Vielfalt der Lebensbezüge“.Unverzichtbar für die Befragung ist die Wahrnehmungder ökumenischen Partner sowieder (potenziellen) Kooperationspartner. Beider Auswahl der zu Befragenden sollte jedochdarauf geachtet werden, dass nicht nur diebekannten Partner angesprochen werden.34


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesDie Gemeindeanalyse und das Gemeindeprofil Der Inhalt3.4 Unsere RahmenbedingungenDieser Teilschritt der Analyse wird in derProjektgruppe bearbeitet.Methode:ExpertenbefragungZeitlicher Umfang:90 MinutenMaterial:„Harte Fakten“Mit diesem Teilschritt werden die sog. „HartenFakten“ gesammelt. Diese wurden oder werdenauch im Rahmen der Haushaltssicherung erfragt.Für viele Gemeinden wurden die hierfürbenötigten Daten bereits erhoben, so dass sieüber das Presbyterium <strong>zur</strong> Verfügung gestelltwerden können. Wo diese Daten noch nichtvorliegen, sollte das Presbyterium gebeten werden,sie durch die Haushaltsabteilung des Kirchenkreiseserstellen zu lassen.Benötigt werden insbesondere folgende Angaben:1 Eine Beschreibung der Gemeinde alsSozialraum, wie sie häufig für Visitationenangefertigt wird, mit Angaben <strong>zur</strong> AltersundSozialstruktur, <strong>zur</strong> Arbeitslosigkeit undzum Strukturwandel.2 Stand der Mitgliederzahlen und Prognose derMitgliederentwicklung in den nächsten fünfJahren. Die kommunalen Verwaltungen sindmit Auskünften <strong>zur</strong> Bevölkerungsentwicklungin den jeweiligen Ortsteilen behilflich.3 Gegenüberstellung der Einnahmen undAusgaben im laufenden Haushaltsjahr undPrognose der zu erwartenden EinnahmenundAusgabenentwicklung für die nächsten5 Jahre (für den Fall, dass keine Veränderungenerfolgen)4 Gebäudebestand5 Gebäudestrukturanalyse (Auslastung derGebäude, Zustand der Gebäude, voraussichtlicherRenovierungsbedarf, Kosten derGebäude einschließlich der Personalkosten)6 Personalbestand und -kosten7 Beschlüsse des Kirchenkreises hinsichtlichKooperation/Vereinigung35


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesDie Gemeindeanalyse und das Gemeindeprofil Der Inhalt8 Aufstellung <strong>von</strong> kirchlichen und außerkirchlichenKooperationen mit Angabe derKooperationspartner.Eine Aufzählung der Gemeindegruppen und –aktivitäten ist in diesem Analyseschritt nichtvorgesehen. Gleichwohl sollte sie für die Arbeitin der Projektgruppe vorliegen.Die Projektgruppe muss1 wissen, welche Interessen im Prozess zuberücksichtigen sind.2 bei der Formulierung <strong>von</strong> Zielen für dieeinzelnen Bereiche in der Gemeinde wissen,welche Gruppen und Aktivitäten zu welchenBereichen gehören.Für die Beschreibung der Gemeinde als Sozialraumwerden nachfolgende Methoden empfohlen:1 ein „mentaler Spaziergang“ mit der Frage:„Welchen Personen und Personengruppenbegegnen wir mit welchen Interessen, Sorgenund Nöten?“;2 eine „Checkliste“ <strong>zur</strong> Prüfung der Frage,wie in der Gemeinde die gesellschaftliche(soziale und ökonomische) und ökologischeVerantwortung in einer „Kirche für die Welt“wahrgenommen wird (M 3.3)Für die Gegenüberstellung <strong>von</strong> Einnahmenund Ausgaben bietet die Gemeindeberatung alsHilfestellung ein Formblatt an: „Die finanzielleLage“ (M 3.4)2. Konsequenzen 20’Zusammen mit den zuständigen Presbyteriumsmitgliedernberät die Projektgruppe,welche Konsequenzen aus der prognostiziertenEntwicklung für die Gemeindekonzeptionabgeleitet werden müssen. Hierfür hilfreichist ein „Planungskonzept“. Das Planungskonzeptenthält den Beschluss des Presbyteriums,welche Maßnahmen es ergreifen will, um das zuerwartende Defizit auszugleichen (Reduzierungder Personalkosten, Kündigung <strong>von</strong> MitarbeiterInnen,Reduzierung des Gebäudebestandesoder Fremdvermietung, Förderverein …)Diese Maßnahmen werden vorgestellt unddie Konsequenzen hieraus beziffert. Für dieGemeindekonzeption ist darauf zu achten, dassdiese Maßnahmen berücksichtigt und derenZiele nicht unterlaufen werden.3. Ergebnissicherung 10’Wenn ein „ Planungskonzept“ nicht bzw. nochnicht in schriftlicher Form existiert, wird imSchritt „Konsequenzen“ ein Maßnahmenkatalogmit den bezifferten Folgen erstellt.Dieser Teil der Analyse kann sowohl in derGroßgruppe als auch in der Projektgruppeerfolgen. Eine für beide Gruppen unterschiedlicheMethodenwahl ist nicht erforderlich. DerUnterschied besteht nur darin, dass die Projektgruppealle Teilschritte bearbeitet.1. Erläuterung der Datenin der Projektgruppe 60’Die Projektgruppe lädt die für diese Datenzuständigen Presbyteriumsmitglieder und/oderzuständigen kreiskirchlichen Mitarbeiter (VerwaltungsleiterInoder LeiterIn der Haushaltsabteilungoder LeiterIn der Bauabteilung) einund bittet sie, die „harten Fakten“ vorzustellenund zu erläutern. Es wird Verschwiegenheitvereinbart.36


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesDie Gemeindeanalyse und das Gemeindeprofil Der Inhalt3.5 Unsere kirchliche UmgebungMethode: GruppenarbeitZeitlicher Umfang:30– 60 Minuten (Der zeitliche Umfang ergibtsich aus der Anzahl der benachbarten Gemeindenund kirchlichen Gruppen)Material:Flipchartbögen/StifteDas Ziel dieses Analyseschrittes besteht in einerKurzbeschreibung der benachbarten Gemeindenevangelischer und katholischer Konfession, <strong>von</strong>Freikirchen und anderen Kirchen, <strong>von</strong> ökumenischenPartnerschaften (direkt oder kreiskirchlich)und Städtepartnerschaften und derenAuswirkungen für das eigene Gemeindeleben.Sie beschreibt deren „Profil“, um für die eigeneProfilbildung den Blick für die Unterschiedeoder aber Gemeinsamkeiten zu schärfen.37


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesDie Gemeindeanalyse und das Gemeindeprofil Der Inhalt1. Kurzbeschreibung 20’Wir möchten mit Ihnen die Gemeinden undkirchlichen Gruppen wahrnehmen, die sich inihrer Nachbarschaft befinden: Es geht um dieevangelischen Gemeinden, die an Ihre Gemeindeangrenzen, um die katholische Gemeinde(n),mit denen Sie kooperieren, um Freikirchen undandere Kirchen, um ökumenische Beziehungender Gemeinde (oder des Kirchenkreises) in dereinen Welt sowie um Städtepartnerschaftenund deren Auswirkungen auf das gemeindlicheLeben. Zu allen bestehen mehr oder wenigerintensive Kontakte.Sie nennen bitte die Namen dieser Gemeindenund Partnerschaften. Ich schreibe diesenjeweils auf einen Flipchartbogen. Entsprechendder Anzahl der Nennungen bilden wir Gruppen.Jede Gruppe befasst sich mit einer dieserGemeinden oder Partnerschaften. Ihre Aufgabebesteht darin, auf dem Flipchartbogen mit derNamen „Ihrer“ Nachbar- oder Partnergemeindeeine Kurzbeschreibung anzufertigen, die nachstehendeFragen beantwortet:1 Wenn ich an die Gemeinde NN denke, fälltmir sofort ein …2 Wofür ist die Gemeinde NN über ihreGrenzen hinaus bekannt?3 Was ist für die Gemeinde NN charakteristisch? Gruppe und Plenum einigen sich auf denendgültigen Wortlaut der Kurzbeschreibung.Die mit Hilfe dieses Verfahrens abgestimmtenKurzbeschreibungen sind zugleich das3. Arbeitsergebnisdieses AnalyseteilsDieser Teil der Analyse kann durch folgendeMaßnahmen unterstützt werden:1 Die Projektgruppe kann die Leitungen derNachbar- und Partnergemeinden bitten, eineBeschreibung <strong>zur</strong> Verfügung zu stellen, inder die Gemeinde mit ihren Schwerpunktenvorgestellt wird.2 Die Projektgruppe kann die Leitungen derNachbargemeinden bitten, eine Vertreterin/einen Vertreter zum Workshop zu entsenden,um hier ihre Gemeinde mit ihren Schwerpunktenvorzustellen.Die Wahrnehmung der Teilnehmerinnen undTeilnehmer würde durch eine dieser Maßnahmenergänzt. Zugleich würden in einer Gegenüberstellung<strong>von</strong> Wahrnehmung und Vorstellungdie sog. „blinden Flecken“ offenbar (für die esu. U. auch brauchbare Erklärungen gäbe.2. Präsentation derKurzbeschreibungen 20’Für die Präsentation Ihrer Kurzbeschreibungenschlagen wir folgendes Verfahren vor: Die Gruppe stellt die jeweilige (Partner-)Gemeinde mit ihrer Kurzbeschreibung aufdem Flipchartbogen dem Plenum vor. Das Plenum reagiert unmittelbar, indemes der Gruppe mitteilt, inwieweit es diejeweilige Gemeinde in der Kurzbeschreibungerkennt. Die Kurzbeschreibung kann ergänzt werden.Die Ergänzungen werden mit Zustimmungder Gruppe auf dem Flipchartbogen aufgenommen.38


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesDie Gemeindeanalyse und das Gemeindeprofil Der Inhalt3.6 Unser ProfilDieser Teilschritt sollte in einer Großgruppe(vgl. 3.1) bearbeitet werden.Methode:Wechsel zwischen Gruppenarbeit undmoderierter PlenumsarbeitZeitlicher Umfang:130 MinutenMaterialien:Packpapier, StifteErgebnisse aus den Schritten 3.1–3.5Das Ziel dieses Teilschrittes besteht darin, dieGemeinde mit wenigen Worten einem „Fremden“vorstellen zu können. Gleichzeitig soll der„Fremde“ einen Eindruck gewinnen, warum es<strong>gut</strong> ist, zu dieser Gemeinde zu gehören.Ein weiteres Teilziel könnte darin bestehen,auf diesem Weg zu einem kurzen und prägnantenSlogan zu gelangen, der mit einemSymbol zu einem Logo weiterentwickelt werdenkann. Dieser Schritt und das Modul 4 müssenin der Bearbeitung aufeinander abgestimmtwerden. Es gibt der Gemeinde zukünftig ihrcorporate design mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten.39


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesDie Gemeindeanalyse und das Gemeindeprofil Der Inhalt1. Profil benennen 30’Als Ergebnisse haben wir bisher vorliegen: die Geschichte Ihrer Gemeinde mit ihrenPrägungen, die zum „Gesicht“ IhrerGemeinde beigetragen haben; die „Stärken und Schwächen“ IhrerGemeinde; das Image der Gemeinde; die Kurzbeschreibungen der benachbartenKirchengemeinden.Wir möchten Sie bitten, sechs gleich großeGruppen zu bilden.Schauen Sie sich bitte in der Gruppe dievorliegenden Ergebnisse noch einmal genauan und versuchen Sie, hieraus eine zutreffendeBeschreibung der Gemeinde herauszufiltern.Die Beschreibung sollte nicht länger sein alsmaximal zwei Sätze. Stellen Sie sich dabei vor,dass diese Übung dazu dient, einer Person, dieIhre Gemeinde nicht kennt ( <strong>von</strong> ihr noch nieetwas gehört hat), sie kurz und verständlichzu beschreiben. Natürlich wäre es <strong>gut</strong>, dieserPerson mit der Beschreibung auch sagen zukönnen, warum es <strong>gut</strong> ist, zu ihrer Gemeinde zugehören.Als Hilfestellung mögen hierbei nachfolgendeAnregungen dienen: Welche Informationen aus den Ergebnissensollte Ihre Beschreibung enthalten? NotierenSie diese Informationen auf ihre Karten. Wie sind diese Informationen miteinanderverbunden bzw. miteinander zu verbinden? Suchen Sie flotte Formulierungen, mit denenSie diese Informationen transportieren! Schreiben Sie ihre Sätze auf ein Plakat.Sie haben für diese Aufgabe 30 Minuten Zeit.2. Ergebnisse präsentierenund besprechen 60’Für die Präsentation Ihrer Ergebnisse schlagenwir folgendes Verfahren vor: Die Gruppe stellt ihre Sätze vor. Das Plenum reagiert unmittelbar, indem esder Gruppe mitteilt, wie es sich angesprochenfühlt. Die Gruppe hat hiernach die Gelegenheit,ihre Sätze zu erläutern. Wenn sich durch dieErläuterung etwas klärt, sollte diese Klärungin der Präsentation aufgenommen werden. Das Ergebnis kann vom Plenum ergänztwerden, wenn der Eindruck besteht, dassetwas am Profil fehlt. Die Ergänzungen werden mit Zustimmungder Gruppe auf das Plakat nachgetragen.Für jede Gruppe stehen 10 Minuten <strong>zur</strong>Verfügung!3. Einigung 10’Mit den Vorschlägen der Gruppen sind wir inder Lage, uns über die Aussagen zu verständigen,die in der Kurzbeschreibung der Gemeindeenthalten sein sollen. Sie sind die Grundlage fürein Redaktionsteam, das sie aus ihren Reihenbestimmen, einen abschließenden Vorschlag füreine Kurzbeschreibung zu formulieren.Die Aussagen werden auf Zuruf auf ein neuesPlakat geschrieben.4. Das Redaktionsteam erarbeiteteinen abschließenden Vorschlag 20’Die anderen Mitglieder der Großgruppe habenin dieser Arbeitsphase eine Pause.5. Verabschiedungder Kurzbeschreibung 10’Das Redaktionsteam stellt seinen Vorschlag vor.Das Plenum reagiert, indem es mitteilt, wie essich angesprochen fühlt. Mögliche Ergänzungenoder Änderungen werden vom Redaktionsteamsofort eingearbeitet. Sobald der Vorschlag diemehrheitliche Zustimmung erhalten hat, wirder vom Plenum als endgültig verabschiedet unddem Presbyterium <strong>zur</strong> Beschlussfassung überreicht.40


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesDie Gemeindeanalyse und das Gemeindeprofil Der InhaltZwei Alternativenzum Umgang mit den Schritten 3.1–3.6Möglichkeit 1Die Teilschritte 3.1 Geschichte,3.2 Stärken und Schwächen, 3.5 Unsere kirchlicheUmgebung und 3.6 Profil eignen sich mitinsgesamt 410 Minuten <strong>zur</strong> einer eintägigenGroßgruppenveranstaltung <strong>von</strong> 7 Arbeitsstunden(mit Pausen <strong>von</strong> 8 Stunden). Für diesenFall sollte das Ergebnis <strong>von</strong> 3.3 Image vorliegen.Dementsprechend wäre die Tagesveranstaltungnach der Imageerhebung zu terminieren.Teilschritt 3.4 Rahmenbedingungen kannunabhängig hier<strong>von</strong> erarbeitet werden.Bei diesem Design ergäbe sich für dieProzessplanung nachstehende Terminplanung:a Kontraktgespräch mit der Presbyterium:Das Instrument „Gemeindekonzeption“ wirdvorgestellt. Zur Einleitung der Gemeindekonzeptionwird vereinbart: Der Beschlussdes Presbyteriums in der nächsten Sitzung;die Berufung einer Projektgruppe, die Vorarbeitenzu 3.3 Image und 3.4 Rahmenbedingungenb Erstgespräch mit der Projektgruppe:Das Instrument „Gemeindekonzeption“ wirderneut vorgestellt. Es wird eine grobe Zeitplanungverabredet. Die Großgruppenveranstaltungwird vorbereitet: Wer soll eingeladenwerden? Wie groß ist der Teilnehmendenkreis?Welche Räumlichkeiten stehen <strong>zur</strong>Verfügung?Da die die Großgruppenveranstaltung mitder Einladung und Bestätigung der Teilnahmeeinen längeren Vorlauf benötigt (ca. 6–8Wochen) wäre es möglich, den Teilschritt3.3 Image sofort mit der Bildung einerArbeitsgruppe einzuleiten. 120’Möglichkeit 2Die Teilschritte 3.1 bis 3.6 können auch in derProjektgruppe bei geringerem Aufwand, aberauch mit weniger aussagefähigen Ergebnissenbearbeitet werden. Für die Teilschritte 3.1, 3.2und 3.6 können zusätzliche Gäste/Experten eingeladen werden.Somit ergibt sich nachstehende Terminplanung:a Erstgespräch mit der Projektgruppe:Das Instrument „Gemeindekonzeption“ wirdvorgestellt. Erwartungen, Ziele, Motivation,Auftrag und Kompetenz werden geklärt.Eine grobe Zeitplanung wird verabredet.120’b 1. Sitzung der Projektgruppe:3.1 Geschichte 60’c 2. Sitzung der Projektgruppe:3.2 Stärken und Schwächen 120’d 3. Sitzung der Projektgruppe:3.3 Image 120’e 4. Sitzung der Projektgruppe:3.4 Rahmenbedingungen 90’f 5. Sitzung der Projektgruppe:3.5 Unsere kirchliche Umgebung 60’g 6. Sitzung der Projektgruppe:3.6 Profil 120’690’c 1. Sitzung der Projektgruppe zu3.4 Rahmenbedingungen 90’d 2. Sitzung der Projektgruppe zu3.3 Image 120’e Eintägige Großgruppenveranstaltung(Workshop I)Zeitstrahl – Beispiel zu Schritt 3.141


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesDie Gemeindeanalyse und das Gemeindeprofil Das MaterialM 3.1Fragebogen für eine Umfrageim Rahmen einer GemeindekonzeptionUmfrage im Innenstadtbereich(Befragung <strong>von</strong> 350 Personen per Interview)Bitte das Geschlecht ankreuzen: weiblich männlich1Haben Sie schon einmal etwas über die Ev. Kirchengemeinde NN gehört?2Was fällt Ihnen spontan <strong>zur</strong> Ev. Kirchengemeinde NN ein?3Wo ist Ihnen die Ev. Kirchengemeinde NN schon einmal begegnet?4Wissen Sie, wo Sie die Ev. Kirchengemeinde NN finden können?5Bitte schätzen Sie, wie viele der ca. 00.000 Bürger der Stadt NN evangelischsind. (Vorgaben?)6Wie ist das Ansehen der Ev. Kirchengemeinde NN Ihrer Meinung nach:sehr <strong>gut</strong><strong>gut</strong>geht soeher schlechtnicht zu beurteilen42


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesDie Gemeindeanalyse und das Gemeindeprofil Das MaterialFragebogen für eine UmfrageM 3.1im Rahmen einer GemeindekonzeptionUmfrage Kirchengemeinden, Vereine, andere Einrichtungen der Stadt NN(röm.-kath., freikirchl./Kommunale Einrichtungen: Feuerwehr, Polizei,Verwaltung, Kindergärten, Schulen/Vereine/Einrichtungen der stationärenund ambulanten Alten- und Krankenpflege/Presse)1Was fällt Ihnen spontan <strong>zur</strong> Ev. Kirchengemeinde NN ein?2Bitte schätzen Sie, wie viele der ca. 00.000 Bürger der Stadt NN evangelischsind. (Vorgaben?)3Welche Rolle spielt die Ev. Kirchengemeinde NN in unserer Stadt?Die Gemeinde ist:präsentanerkanntsozial engagierthat eine große Lobbywird wahrgenommentaucht nicht aufist nicht gefragtanderes4Spielt unsere Gemeinde für Ihre Einrichtung eine Rolle?Es bestehen <strong>gut</strong>e KontakteDie Kontakte könnten verstärkt werdenDie Zusammenarbeit mit der Ev. Kirchengemeinde ist gefragtEs gibt keinen Bedarf <strong>zur</strong> ZusammenarbeitDie bisherigen Kontakte/bisherige Zusammenarbeit war positivDie bisherigen Kontakte/bisherige Zusammenarbeit sollte(n) ausgebaut werdenDie Ev. Kirchengemeinde NN ist anerkanntDie Ev. Kirchengemeinde NN ist ein kompetenter AnsprechpartnerDie Ev. Kirchengemeinde NN ist präsentDie Ev. Kirchengemeinde NN wird wahrgenommenDie Ev. Kirchengemeinde NN taucht in unserem Bereich nicht aufAnderes5Sind Ihnen die Ansprechpartner unserer Gemeinde bekannt?43


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesDie Gemeindeanalyse und das Gemeindeprofil Das MaterialM 3.1Fragebogen für eine Umfrageim Rahmen einer Gemeindekonzeption6Waren Sie bei Ihren letzten Kontakten <strong>zur</strong> Gemeinde, mit der Begegnung,dem Gespräch, der Zusammenarbeit zufrieden?War erfolgreichEntsprach meiner ErwartungBringt uns in unserer gemeinsamen Arbeit weiterHat zu keinem Ergebnis geführtWird weitere Kontakte/Zusammenarbeit nach sich ziehenHat neue Perspektiven eröffnetKönnte offener seinWar enttäuschendHat keine ZukunftWir hatten bisher keinen Kontakt7Was erwarten Sie <strong>von</strong> unserer Gemeinde?Einmischung in gesellschaftspolitische FragenÖkumenische Begegnungen und AngeboteAktivität in sozialen BereichenStärkere Präsenz in der ÖffentlichkeitPräsenz in Schulen und KindergärtenKonzentration auf Gottesdienst und SeelsorgeMusikalische/kulturelle AngeboteAnderes8Informieren Sie sich auf unserer Homepage im Internet?Kein InternetzugangRegelmäßigHomepage nicht bekanntEinmal wöchentlichKein InteresseSporadisch nach InformationsbedarfKeine Angabe44


Fragebogen für eine Umfrageim Rahmen einer GemeindekonzeptionGut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesDie Gemeindeanalyse und das Gemeindeprofil Das MaterialM 3.1Fragebogen für 1.000 Haushalte in NN (Kommune)123Konfession: Ev. Röm.-kath. AndereAlter: unter 60 über 60Was fällt Ihnen spontan <strong>zur</strong> Ev. Kirchengemeinde NN ein?4Schätzen Sie bitte, wie viel der 00.000 Bürger der Stadt NN evangelisch sind.5Spielt die Konfessionszugehörigkeit in Ihrem persönlichen Umfeld eine Rolle?In Kindergarten/SchuleIn der FamilieBei FreundenIn der NachbarschaftSpielt keine RolleAndere Aussagen6Fühlen Sie sich unserer Kirchengemeinde zugehörig?Sehr Etwas Kaum Gar nicht7Waren Sie bei Ihren letzten Kontakten <strong>zur</strong> Gemeinde mit der Begegnung,dem Gespräch, dem Angebot etc. zufrieden?ZufriedenEntsprach meiner ErwartungEnttäuschtKeinen Kontakt8Was veranlasst Sie/könnte Sie veranlassen, sich an uns zu wenden?45


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesDie Gemeindeanalyse und das Gemeindeprofil Das MaterialM 3.1Fragebogen für eine Umfrageim Rahmen einer Gemeindekonzeption9Welche Erwartungen haben Sie an unsere Gemeinde?Die Gemeinde muss nur an wichtigen Punkten im Leben (Taufe, Trauung,Beerdigung) für mich da sein.Die Gemeinde sollte sich um die kümmern, die Hilfe brauchen.Die Gemeinde sollte Gottesdienste für besondere Zielgruppen anbieten.Die Gemeinde sollte andere Gottesdienstzeiten anbieten.Besondere WünscheVorschläge für besondere Zielgruppen:Vorschläge für andere Gottesdienstzeiten:Wochentag:Wochentag:Uhrzeit:Uhrzeit:Besondere Wünsche:10Lesen Sie unseren Gemeindebrief?Nie Teilweise Manchmal alles11Finden Sie einen Gemeindebrief für unsere Gemeinde wichtig?Sehr wichtig Ist <strong>gut</strong> so Egal überflüssig12Informieren Sie sich auf unserer Homepage im Internet?Kein InternetzugangHomepage nicht bekanntKein InteresseRegelmäßigEinmal wöchentlichSporadisch nach Informationsbedarfzukünftig46


Fragebogen für eine Umfrageim Rahmen einer GemeindekonzeptionGut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesDie Gemeindeanalyse und das Gemeindeprofil Das MaterialM 3.113Welche Rolle spielt unsere Gemeinde im Kontakt mit der kath. Gemeinde?Unsere Gemeinde hat <strong>gut</strong>e KontakteUnsere Gemeinde ist anerkanntDas Miteinander könnte stärker seinAngebote und Dienste werden nachgefragtAngebote und Dienste sind nicht gefragtKann ich nicht beurteilen14Welche Rolle spielt unsere Gemeinde im Kontakt mit anderen Kirchen(Freikirche etc.)Unsere Gemeinde hat <strong>gut</strong>e KontakteUnsere Gemeinde ist anerkanntDas Miteinander könnte stärker seinAngebote und Dienste werden nachgefragtAngebote und Dienste sind nicht gefragtKann ich nicht beurteilen15Welche Rolle spielt unsere Gemeinde in sozialen Bereichen (z.B. Seniorenheime,Beratungsstellen, Arbeit mit Senioren, Unterstützung Bedürftiger etc.)?Gemeinde ist präsentGemeinde ist aktivGemeinde ist anerkanntGemeinde taucht nicht aufKann ich nicht beurteilen16Welche Rolle spielt unsere Gemeinde in Vereinen, Parteien, Bürgerinitiativen?Gemeinde ist präsentGemeinde ist aktivGemeinde ist anerkanntGemeinde taucht nicht auf17Welche Rolle spielt unsere Gemeinde in Kindergärten und Schulen?Gemeinde ist präsentGemeinde ist aktivGemeinde ist anerkanntGemeinde taucht nicht auf18Welche Rolle spielt unsere Gemeinde in der Öffentlichkeit?(Presse, Veranstaltungen, Stadtbild)Gemeinde ist präsentGemeinde ist aktivGemeinde ist anerkanntGemeinde taucht nicht auf47


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesDie Gemeindeanalyse und das Gemeindeprofil Das MaterialM 3.2Erkundungsbogen<strong>zur</strong> GemeindekonzeptionWas fällt ihnen spontan ein, wenn Sie an die Gemeinde NN denken.? (z.B. ein Ereignis, ein Gebäude, eine Person)Nennen Sie bitte drei Eigenschaften, die Sie für die Gemeinde NN besonders zutreffend finden:Denken Sie noch einmal über das nach, was Sie über die Gemeinde NN und ihre Arbeit wissen.Welches sind Ihrer Meinung nach die besonderen Stärken gerade dieser Gemeinde?Wenn Sie aus der Perspektive einer Nachbarkirchengemeinde antworten,bitten wir Sie noch um folgende Auskunft:In welchen Bereichen sehen Sie bei Ihrer Gemeinde besondere Stärken, die vielleicht auch über dieGemeinde hinaus ausstrahlen? Gibt es bewusst gesetzte Arbeitsschwerpunkte?Wenn Sie aus der Perspektive einer anderen Organisation antworten,bitten wir Sie noch um folgende Auskünfte:Welche Aktivitäten unserer Gemeinde finden Sie aus Ihrer Sicht besonders wichtig?Welche Aktivitäten unserer Gemeinde vermissen Sie?Welche Aktivitäten unserer Gemeinde empfinden Sie als Konkurrenz zu anderen Angeboten am Ort?48Ausgefüllt <strong>von</strong> ________________________ (Name) ___________________________________________ (Gemeinde/Einrichtung)


ChecklisteGut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesDie Gemeindeanalyse und das Gemeindeprofil Das MaterialtM 3.31. Ökumene vor OrtWo sind die ökumenischen Partner vor Ort? Wie können wir sie beteiligen?Wo sind wir gemeinsam gefragt?2. Ökumene weltweitMit wem sind wir in der weltweiten Christenheit konkret verbunden?Wie können wir unsere Partner beteiligen? Wo sind wir gemeinsam gefragt?3. Impulse aus der ÖkumeneWie verorten wir Impulse aus der ökumenischen Bewegung (ÖRK/KEK) inunserem gemeindlichen/kreiskirchlichen Alltag?(z.B. Ergebnisse der Dekade <strong>zur</strong> Überwindung <strong>von</strong> Gewalt, der Dekade„Kirchen in Solidarität mit den Frauen“ und des Prozesses „Wirtschaft imDienst des Lebens“)4. Interreligiöser DialogWer sind unsere Gesprächspartner im interreligiösen Dialog?Wie können wir sie beteiligen? Wo sind wir gemeinsam gefragt?5. Gesellschaftliche VerantwortungMit wem tragen wir in der Kommune/im Stadtteil gemeinsameVerantwortung? Wo sehen wir gemeinsame Herausforderungen?6. Wirtschaften im Dienst des LebensWie berücksichtigen wir den „Leitfaden der EKvW zu nachhaltigen Geldanlagen“in unserem gemeindlichen/kreiskirchlichen Umgang mit Geld?Wie fördern wir Fairen Handel in unserem gemeindlichem/kreiskirchlichenAlltag?7. UmweltWie sichern wir im gemeindlichen/kreiskirchlichen Alltag einen verantwortlichenUmgang mit der Schöpfung?49


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesDie Gemeindeanalyse und das Gemeindeprofil Das MaterialM 3.4Überblick über die EinnahmenundAusgabensituation gewinnenIn der Regel liefern die Kreiskirchenämter inzwischen <strong>gut</strong> aufbereitetesMaterial <strong>zur</strong> Einnahmen- und Ausgabensituation.Wo dies nicht der Fall ist, hilft das nachstehende Raster weiter, einenÜberblick zu gewinnen.Es ist orientiert an der Haushaltsplanung in der Ev. Kirche <strong>von</strong> Westfalen.Dieses Raster kann – am besten als Excel-Tabelle – auch vom Finanzkirchmeister/derFinanzkirchmeisterin zusammengestellt werden, um den Gemeindehaushaltauf einer Seite vorzustellen.Bei der Aufzählung der Bereiche sind diejenigen aufgeführt, die in denmeisten Gemeinden eine Rolle spielen. Eventuell sind hier Zeilen zu ergänzen,die besondere Bereiche der jeweiligen Gemeinde erfassen. Dievollständige Liste liefert die Haushaltssystematik, die als Nr. 823 in derRechtssammlung der Ev.Kirche <strong>von</strong> Westfalen zu finden ist.Wichtiger als eine auf den Cent genaue Erfassung aller Posten ist allerdingsdie Darstellung der großen Ausgabenblöcke.Eine wichtige ergänzende Information für die Projektgruppe ist, ob derGemeindehaushalt alle Finanzmittel erfasst, die der Gemeinde <strong>zur</strong> Verfügungstehen, oder ob für bestimmte Bereiche (z. B. große Bauunterhaltungsmaßnahmen)gemeinsame Kassen auf Verbands- oder Kirchenkreisebenebestehen, aus denen Mittel auf Antrag bereitgestellt werden.50


FinanzübersichtDatenbasis: Haushalt des Jahres …Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesDie Gemeindeanalyse und das Gemeindeprofil Das MaterialM 3.4Bereiche Einnahmen Ausgaben01 Gottesd. (mit Kirche)02 Kirchenmusik03 Allg. Gemeindearbeit (mit Gemeindehaus)04 Kirchlicher Unterricht05 Pfarrdienst07 Küster-/Hausmeisterdienst08 Friedhof11 Jugendarbeit13 Gemeindegruppen16 Projekt („Volksmission)21 Diakonie24 Seniorenarbeit31 Ökumene/Gesamtkirchliche Aufgaben41 Öffentlichkeitsarbeit (mit Gemeindebrief)52 Erw.-Bildung53 Bücherei71 Presbyterium/MAV76 Gemeindebüro81 Bebaute Grundstücke82 Unbebaute Grundstücke83 Kapitalvermögen91 Kirchensteuer92 Andere Finanzzuweisungen94 Versicherungen96 Schuldendienst97 Rücklagen und Beteiligungen99 Abschluss VorjahrSumme1 2 3 4 5 6 7-9Kollekt./Spend.Personal Bau/Inventarallg.VerbrauchKirchensteuerEinnahmenFinanzwirtsch.Saldo51


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesKlärung des Auftrags Der Inhalt4. Klärung des AuftragsUnsere Losung für die kommende Wegstrecke –Was könnte Gottes Auftrag und Verheißung für unsere Gemeinde sein?Dieses Modul bildet eine wichtige Schwelle. Esverbindet den Blick auf Geschichte und gegenwärtigeGestalt der Gemeinde mit der Ausrichtungauf die Zukunft. Jede/-r in der Projektgruppehat bei den inzwischen erarbeiteten Bausteinenein Gefühl entwickelt, wie es mit dieserGemeinde in Zukunft weiter gehen soll. Der Profilsatzaus Modul 3 bringt Wesentliches da<strong>von</strong>auf den Punkt. Jetzt können diese Vorstellungeneine Form finden, werden mitteilbar. Dabei könnengroße Übereinstimmungen entdeckt werdenoder auch sehr unterschiedliche Vorstellungen.Als Hilfe, diese Vorstellungen greifbar zumachen, bieten sich biblische Worte an. Sieschaffen ein Stück Abstand <strong>zur</strong> Gemeindewirklichkeit(was sinnvoll ist, damit nicht in dieserPhase schon die Pflöcke eingeschlagen werden,um Einzelentscheidungen in eine bestimmteRichtung zu beeinflussen) und machen zugleichdeutlich, dass im so beschriebenen Zukunftsbildder Gemeinde etwas <strong>von</strong> Gottes Auftrag undVerheißung greifbar wird.Der Begriff „Losung“ – auch im Sinn <strong>von</strong>Motto – ist im Kontext evangelischer Gemeindenvertraut. Wenn als Ergebnis dieses Moduls eineLosung „für die künftige Wegstrecke“ gesuchtwird, soll dies den Druck nehmen, hier ein „goldenesWort“ für alle Zeit zu finden und zugleichpräzise fragen, was für den überschaubaren Bereichder nächsten drei bis fünf Jahre „dran ist“.Zeitumfang:3 StundenMaterial:Moderationskarten, Moderationsmarker oderdicke Filzstifte, Bibeln für alle TN bzw. Bittemit der Einladung, die eigene Bibel mitzubringen,2 Konkordanzen, zehn vorbereitete„Losungskarten“ mit ausgewählten Bibelworten(Text groß ausgedruckt oder <strong>gut</strong> lesbar geschriebenauf einer Moderationskarte), 9 Flipchartblätter,Arbeitsanweisung für die Gruppenin der Vertiefungsphase, 9 Flipchartblätter, ggf.kleine Klebepunkte in der dreifachen Anzahlder TN.Der Raum muss groß genug sein, um 15–20Karten mit Abstand auf dem Boden auszulegenund bequem dazwischen herumgehen zu können.Als Sitzordnung bietet sich ein Stuhlkreisan, damit alle die Karten in der Mitte sehenkönnen.Als M 4.1 sind geeignete Bibelworte zusammengestellt.Natürlich sind auch andereQuellen möglich (z.B. das Heft „Gute Worte“aus dem Luther-Verlag). Die Auswahl soll kontrastreichund vielfältig sein.52


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesKlärung des Auftrags Der Inhalt1. Information 5’Bei den letzten Treffen haben wir uns gründlichmit der Lage unserer Gemeinde vertrautgemacht. Uns ist dabei deutlich geworden, dasssie einen ganz eigenen Charakter hat – geprägt<strong>von</strong> ihrer Geschichte, der Eigenheit ihres Ortes,ihren Häusern und Mitteln. Bisher haben wirBestehendes wahrgenommen und beschrieben– jetzt ziehen wir die begonnene Linie indie Zukunft weiter.In welche Richtung soll es gehen? Waskönnte Gott gerade mit unserer Gemeinde vorhaben?Wir wollen dazu in der Bibel auf die Suchegehen und hören, welche Worte uns besondersansprechen. Sie kennen das vielleicht <strong>von</strong> denTageslosungen her. Manchmal spürt man: DieseLosung passt zu mir und gibt dem ganzen Tageine Richtung. So wollen auch wir heute auf dieSuche nach einer Losung für unsere Gemeindegehen, nach einem Wort, das uns für die kommendeWegstrecke Kraft und Richtung gibt.2. Sammeln möglicher Losungen 25’In diesem Korb liegen zehn biblische Losungen,die <strong>von</strong> der Verheißung und dem Auftrag einerGemeinde sprechen. Bitte nehmen Sie sich eineKarte aus dem Korb und lesen Sie sie vor.Die vorgelesenen Karten werden in der Mitteauf den Boden gelegt.Für bibelfeste Projektgruppen ist es denkbar, aufdie Anregung durch ausgewählte Losungsworte zuverzichten und die TN direkt zum Suchen wegweisenderStellen zu animieren. Dieser Weg sollte nurgewählt werden, wenn bei allen Teilnehmendenetwa gleiche Voraussetzungen gegeben sind.Vielleicht hat das Zuhören Sie noch an ganzandere Bibelworte erinnert, die womöglich nochbesser zu unserer Gemeinde passen?Dann ist jetzt Gelegenheit, sie zu nennenund aufzuschreiben.Mit Hilfe der Bibel und ggf. der Konkordanz suchendie Teilnehmer Bibelstellen heraus, an diesie sich erinnern und schreiben sie auf.Wenn alle fertig sind, werden die Teilnehmendengebeten, ihre Karten vorzulesen undebenfalls in der Mitte abzulegen.Lassen Sie uns schauen, ob es Doppelungengibt: Gleiche Texte oder solche, die wirklichso zusammengehören, dass „kein Blatt Papierdazwischen passt“. Wenn ja, legen wir dieseKarten zusammen.Hier geht es nur darum, einzelne wort- undsinngleiche Texte zusammenzulegen. Auf keinenFall sollen Gruppen ähnlicher Texte gebildetwerden. Die Zuordnung im nächsten Schrittfunktioniert nur, wenn jeder Text für sich liegt.3. Die Botschaften wirken lassen 30’Im Raum verteilt liegen mögliche Losungen. Esist <strong>gut</strong>, mit ihnen einen Weg zu gehen – und daswollen wir jetzt tun. Lassen Sie die Bibelworteim Umhergehen noch einmal auf sich wirken.Wo haben Sie den Eindruck: „Hier kommt derAuftrag, die Verheißung besonders zum Ausdruck,die unsere Gemeinde <strong>von</strong> Gott her hat!“Bevor wir aufbrechen, möchte ich ein Gebet mitihnen sprechen.Gott, du hast unsere Gemeinde schon einenlangen Weg begleitet. Wohin willst du uns inZukunft führen? Wofür brauchst du uns hierin….? Lass uns in den Bibelworten etwas begegnen<strong>von</strong> deiner Wegweisung für uns. Amen.An Stelle des Gebets kann auch ein gemeinsamesLied gesungen werden, z.B. EG 591„Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht“Bitte nehmen Sie sich jetzt zehn Minuten Zeit,die Bibelworte auf sich wirken zu lassen. Ich werdedann ein Zeichen geben und Sie bitten, sichdann zu dem Wort zu stellen, das Sie als Losungfür unsere Gemeinde am stärksten anspricht.Der Moderator fordert nach 10 Min. <strong>zur</strong>Zuordnung auf. Die Lage sortiert sich. Es gibt2–4 Karten, um die mehrere Menschen stehen,53


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesKlärung des Auftrags Der Inhalteinige mit Einzelnen, einige, bei denen niemandsteht. Diese Kontraste sollen nun vorsichtiggeschärft werden.An einigen Karten steht jeweils nur eine Person.Ich bitte Sie, ihre Karte vorzulesen. Danach sollzweierlei geschehen:Wenn es Leute gibt, die jetzt bei anderenKarten stehen, aber lange mit Ihrem Wort geliebäugelthaben, sollen sie das sagen. Wenndas nicht bei mehreren der Fall ist, bitte ichSie, zu sagen, ob eines der stark besetztenBibelworte sie anspricht. Wenn ja, bitte ichSie, Ihre Karte abzulegen und mit dorthin zugehen. Wenn Sie allerdings der Meinung sind,dass gerade Ihr Wort eine unverzichtbare Botschaftfür die Gemeinde enthält, dann haltenSie es fest.Bis auf Einzelne schließen sich alle „Alleinstehenden“einer größeren Gruppe an. Eventuellwird ein „heimlicher Favorit“ deutlich, der fürviele zweite Wahl war. Er sollte dann auf jedenFall mit in die zweite Runde genommen werden.Alle Worte, zu denen kein TN steht, werdenaufgehoben. Nachdem die übrigen Karten entferntwurden, werden sie in der Reihenfolge derGruppengröße vorgelesen und wieder auf demBoden abgelegt, geordnet nach der Anzahl derTN, die sich ihr zugeordnet haben.Die körperliche Zuordnung bringt in der Regeleinen intensiven Prozess in der Gruppe inGang. Man weiß jetzt, wer für was steht – dasist für die spätere Einigung wichtig – deshalbempfehlen wir diesen Weg.Alternatives VorgehenWer das offene Verhandeln, das zu diesemSchritt gehört, nicht als Moderator/-in begleitenmöchte, kann alternativ eine Gewichtung durchPunkte vornehmen:Bitte nehmen Sie sich jetzt zehn Minuten Zeit,die Bibelworte auf sich wirken zu lassen. Ichwerde dann ein Zeichen geben und Sie bitten,dann maximal drei Bibelworte mit einemKlebepunkt zu markieren, die Sie als Losung fürunsere Gemeinde am stärksten ansprechen. Bittekleben Sie für jedes Wort, das sie anspricht, nureinen Punkt.Die Karten mit mehr als einem Punkt werdenpyramidenförmig auf dem Boden geordnet. Indie Spitze die mit der größten Zustimmung,darunter die zwei nächstplatzierten, eventuellnoch weitere in der dritten Reihe.Pause 15’4. Auswahl 20’Es haben sich einige Worte herauskristallisiert,die für viele wichtig sind. Bitte erzählen Sieden anderen, was dieses Wort für Sie bedeutet:Warum passt es zu unserer Gemeinde?Welche wichtige Botschaft bringt es zum Ausdruck?Offenes Gespräch. Wenn eine Karte durchgesprochenist, kommt die nächste dran.Wie hat sich ihr Eindruck entwickelt: Gibt esein oder zwei Worte, die als Losung besonderstragfähig sind? Ich bitte jede und jeden um einkurzes Votum.Wenn es eine klare Zuspitzung auf ein oderzwei Worte gibt, vergewissert sich der Moderator/dieModeratorin bei der Gruppe: „Sindes diese beiden?/„Ist es dieses eine?“ Wennes dafür Zustimmung gibt, dann sollte diesesErgebnis besonders gewürdigt werden. Die Projektgruppehat eine wichtige geistliche Dimensionihrer Gemeinde entdeckt und mitteilbargemacht.Wenn drei oder mehr Worte „im Rennen“ gebliebensind, lohnt sich noch eine Gesprächsrunde:„Was bedeutet es, dass mehrere Botschaftenfür unsere Gemeinde wichtig sind? Weisen sieauf Richtungen hin, zwischen denen wir unsentscheiden müssen oder signalisieren sie eineVielfalt, die genau so für unsere Gemeindewichtig ist?“Eine Reduktion muss nicht gewaltsam herbeigeführtwerden. Wenn mehrere Losungenübrig bleiben, kann dieses Spektrum in einem54


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesKlärung des Auftrags Der Inhaltspäteren Schritt (nach der Zielformulierung)noch einmal untersucht werden (s. Vorschlagam Ende dieses Moduls).5. Vertiefung 60’Ich bitte Sie jetzt, mit unserer Losung/unserenLosungen noch einen Schritt weiter zu gehen.Wir teilen uns dazu in drei Gruppen auf. Jedebetrachtet die Losung/-en unter einer besonderenFragestellung (M 4.2). Sie haben dafür30 Minuten Zeit (ggf. 40 bei drei und mehrLosungen). Bitte schreiben Sie Ihre Ergebnisse<strong>gut</strong> lesbar auf Flipchartbögen und stellen Sie sieanschließend der Gruppe vor.A Wo ist die Losung schon Wirklichkeit, d.h.:An welchen Aktivitäten oder Eigenheiten derGemeinde können sie jemandem zeigen, wasdamit gemeint ist? Fällt Ihnen eine beispielhafteBegebenheit ein?(Ergebnisse der Gruppe A) Wir erkennen darin einen Auftrag und wichtigeAufgaben für unsere Gemeinde:(Ergebnisse der Gruppe B) Wir erkennen darin Gottes Versprechen anunsere Gemeinde:(Ergebnisse der Gruppe C)ggf. weitere Bibelworte7. Abschluss 15’Wir haben eine Losung – oder mehrere – fürunsere Gemeinde gefunden. Es steckt einigesdrin – das hat schon diese kurze Gruppenarbeitgezeigt. Jetzt ist Zeit, noch einmal Ihre persönlichenEindrücke <strong>von</strong> diesem Abend mit derGruppe zu teilen. Was ist ihnen am Ende dieserRunde besonders wichtig?B Wenn diese Losung Gottes Auftrag fürunsere Gemeinde beschreibt: Wie sieht dieserAuftrag praktisch aus? Wozu werden wirherausgefordert?C Welches Versprechen Gottes beschreibt dieLosung? Welche Stärkung gibt sie uns?Nach der Ergebnisdarstellung wird kurz in dieRunde gefragt, ob den Ergebnissen so zugestimmtwird und ob ggf. dringender Änderungsbzw.Ergänzungsbedarf besteht. EntsprechendeVorschläge werden bei Zustimmung der Gruppegleich auf dem Flipchartbogen notiert. Hier iststraffe Moderation gefordert, damit das ganzenicht zu einer breiten Plenumsdiskussion wird.6. Ergebnissicherung 10’Die Losung/-en unserer Gemeinde für diekommende Wegstrecke: „Ein Bibelwort …“ StellenangabeDiese Losung zeigt uns besonders deutlich, wasunsere Gemeinde <strong>von</strong> Gott her ist. Wir erleben schon jetzt etwas da<strong>von</strong>:Modul 4 – Wiederaufnahme:Unsere Losung/-en für diekommende WegstreckeBei einer größeren Zahl <strong>von</strong> Losungen kannnach dem Arbeitsschritt 5– Zielformulierungnoch einmal eine Sichtung erfolgen. Dazuwerden (zu Beginn der Sitzung zu Modul 6) diegefundenen Losungen noch einmal in die Mittegelegt.Bei der Suche nach einem Losungswort für diekünftige Wegstrecke haben wir mehrere Wortegefunden, die der Gruppe wichtig waren. Vielleichthat sich diese Vielfalt ein Stück sortiert,nachdem wir konkrete Ziele für die Gemeindebenannt haben. Welches Losungswort findenSie im Blick auf die gesteckten Ziele besonderstragfähig und inspirierend? Sind andere für Sieeher in den Hintergrund getreten?55


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesKlärung des Auftrags Das MaterialM 4.1Gemeindelosungen <strong>zur</strong> AuswahlWas ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. Matthäus 25,40Selig sind, die da hungert und dürstet nach Gerechtigkeit;denn sie sollen satt werden. Matthäus 5,6Selig sind die Friedensstifter, denn sie werden Gottes Kinder heißen. Matthäus 5,9Ihr seid das Licht der Welt. Es kann eine Stadt, die auf dem Berge liegt, nichtverborgen bleiben. Matthäus 5,14Ihr seid das Salz der Erde. Matthäus 5,13Trachtet zuerst nach Gottes Reich und nach seiner Gerechtigkeit,so wird euch alles andere zufallen. Matthäus 6,33Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet. Römer 12,12Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in derGemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet. Apostelgeschichte 2,42Es sind verschiedene Gaben, aber es ist ein Geist. 1. Korinther 12,4Auch ihr seid als lebendige Steine erbaut zu einem geistlichen Haus. 1. Petrus 2,5aSeid aber Täter des Wortes und nicht Hörer allein. Jakobus 1,22Der Herr ist Geist, wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. 2. Korinther 3,17Das hätte ich gerne, dass ich im Hause des Herrn bleiben könne mein Leben lang, zu schauendie schönen Gottesdienste des Herrn. Psalm 27,4Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnt. Psalm 26,856Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan und niemand kann siezuschließen; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinenNamen nicht verleugnet. Offenbarung 3,8


Arbeitsaufträge für die KleingruppeGut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesKlärung des Auftrags Das MaterialM 4.2Gruppe ABitte überlegen Sie (bei mehreren Losungen zu jedem Bibelwort getrennt): Wo ist die Losung schon Wirklichkeit, d.h.: An welchen Aktivitäten oderEigenheiten der Gemeinde können Sie jemandem zeigen, was damit gemeintist? Fällt Ihnen eine beispielhafte Begebenheit ein?Bitte sammeln Sie, nachdem Sie sich ausgetauscht haben, Ihre wichtigstenErgebnisse auf dem Flipchartblatt unter der Überschrift„Wir erleben schon jetzt etwas da<strong>von</strong>:“Gruppe BBitte überlegen Sie (bei mehreren Losungen zu jedem Bibelwort getrennt): Wenn diese Losung Gottes Auftrag für unsere Gemeinde beschreibt:Wie sieht dieser Auftrag praktisch aus? Wozu werden wir herausgefordert?Bitte sammeln Sie, nachdem Sie sich ausgetauscht haben, Ihre wichtigstenErgebnisse auf dem Flipchartblatt unter der Überschrift„Wir erkennen darin einen Auftrag und wichtige Aufgaben für unsere Gemeinde:“Gruppe CBitte überlegen Sie (bei mehreren Losungen zu jedem Bibelwort getrennt): Welches Versprechen Gottes beschreibt die Losung? Welche Stärkung gibt sie uns?Bitte sammeln Sie, nachdem Sie sich ausgetauscht haben, Ihre wichtigstenErgebnisse auf dem Flipchartblatt unter der Überschrift„Wir erkennen darin Gottes Versprechen an unsere Gemeinde:“57


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesZiele und Prioritäten Der Inhalt5. Klärung der Ziele und PrioritätensetzungZiele benennen, Prioritäten setzen58Dieser Schritt will aus dem bisher Erarbeiteten,der Analyse, der biblischen Losung mitsamtder Herausforderung für die Gemeinde und dersich daraus ergebenden Erwartungen an dieGemeinde zu konkreten Zielen führen. Aus derFülle der möglichen Ziele werden sich diejenigenherauskristallisieren, die vordringlich angegangenwerden müssen und zwar weil sie sowohldringlich als auch inhaltlich wichtig sind.Dabei ist zu beachten, ob im Arbeitsauftragdes Presbyteriums an die Projektgruppe auchkonkrete Maßnahmen zu ganz bestimmtenZielen gewünscht sind. Diese sollten in diesemSchritt mit bearbeitet werden.


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesZiele und Prioritäten Der InhaltZeitumfang: 3 Stunden (je nachdem, wieleicht Ziele formuliert werden, sonst eher 1Stunde mehr. Wenn möglich, sollte dieserSchritt in einem Treffen erarbeitet werden.)Material: Tageslichtschreiber; ca. 25 Flipchartbögen,Moderationsmarker, 3 Pinwände oderWandfläche, an die mit Tesakrepp geklebt werdenkann, Plakatbogen in Pinwandgröße (ca. 1,50 x1,20 m), ausreichend rote und blaue Punkte zum„punkten“ (jeweils Teilnehmerzahl mal 5)Aus den bisherigen Modulen:Modul 3:3.2. Stärken und Schwächen:Foto zu Arbeitsschritt 1 und Arbeitsschritt 4,3.5. Arbeitsschritt 5: KurzbeschreibungModul 4:Ergebnissicherung mit Bibelwort und HerausforderungDes weiteren: Für jede Gruppe ein Arbeitsblattmit Arbeitsauftrag, der die Handlungsfelderder Gemeinde auflistet (M 5.1)AB/Folie „smarte Ziele“/(M 5.2)Für jede Gruppe ein Arbeitsblatt mit Arbeitsauftrag,der zu den Handlungsfeldern der Gemeinde<strong>zur</strong> Zielformulierung auffordert (M 5.3)Flipcharts mit dem Auftrag als Kopfzeile,darunter alle Handlungsfelder der Gemeinde.(abgewandeltes Bsp 1)Flipcharts mit „daher setzen wir uns in unsererGemeindearbeit zum Ziel“ als Kopfzeile,drunter alle Handlungsfelder der Gemeinde.(abgewandeltes Bsp 2)Plakatbogen mit einem Koordinatensystem(s. Bsp 3)1. Rückblick – Anknüpfung 10’Anknüpfung durch den Moderator:Wir haben uns ein Lagebild <strong>von</strong> unserer Gemeindeverschafft. (s.o Arbeitsmappe, Ergebnisseaus: „Wir wollen sagen können wer wir sind“)Wir haben eine biblische Losung ausgewähltund mit ihrer Hilfe Anforderungen andie Gemeindearbeit formuliert, die uns helfen,das geistlich motivierte Ziel unserer Gemeindezu finden. (s.o Arbeitsmappe, Ergebnisse aus:„Unsere Losung finden“)Ziel des Tages: Heute wollen wir die zukünftigeGestalt unserer Gemeinde konkret beschreiben.Wir tun das, indem wir zunächst unsere Erwartungen(Hoffnungen, Perspektiven) klären und mitBlick auf sie fassbare Ziele benennen und diejenigenauswählen, die uns gemeinsam überzeugen.2. Erwartungsklärung 30’Hinführung:Sie sehen über den Flipcharts die <strong>von</strong> ihnenformulierten Anforderungen an die Gemeindearbeit:Darunter habe ich auf Flipcharts dieHandlungsfelder Ihrer Gemeinde aufgelistet:(Gruppen – Kindergärten, im Unterricht undbei Bildungs- und Erziehungsveranstaltungen– Feste und Feiern – Gottesdienst – Kirchenmusik– in unserer Diakonie – in unserer Seelsorge– Mitarbeiterschaft (Hauptamtlich undEhrenamtlich) – Öffentlichkeitsarbeit – Finanzen,Räume und Gebäude – Leitungsgremien –Nachbarschaft)Wie wird nun Ihrer Meinung nach oder wiekönnte Ihrer Meinung nach, der <strong>von</strong> Ihnenformulierte Auftrag in diesen Arbeitsbereichenerfahrbar werden? Oder anders formuliert: Wasmüsste passieren, damit Menschen diesen Auftragwieder erkennen?Flipcharts mit Losung und Herausforderung alsKopfzeile, darunter je Flipchart ein Handlungsfeldder Gemeinde. (vgl. <strong>zur</strong> Anschauung Bsp 1)Für jede Gruppe ein Arbeitsblatt mit Arbeitsauftrag(M 5.1)Sozialform: GruppenarbeitFragestellung: Wodurch werden die biblischenLosung sowie die Herausforderung der Gemeindein den einzelnen Handlungsfeldern erfahrbar?Auf Karten schreiben und jede Erwartunggesondert auf eine Karte schreiben und demjeweiligen Handlungsfeld zuordnen.Erarbeitung:Bitte gehen Sie in drei gleich große Gruppenauseinander. Jede Gruppe nimmt einen Zettelmit dem Arbeitsauftrag (M 5.1) mit, Stifte undKarten. Wir treffen uns hier nach 20 Minutenwieder (um NN Uhr)59


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesZiele und Prioritäten Der InhaltBeispiel 1, Ausschnitt:Flipcharts mit dem Auftrag als Kopfzeile,darunter alle Handlungsfelder der Gemeinde.60


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesZiele und Prioritäten Der InhaltVorstellen und Anheften der bisher gefundenenIdeen zu den Feldern der Gemeindearbeit anden dafür vorbereiteten Flipcharts.Noch einmal werden die Erwartungen, (Hoffnungenoder Absichten) vorgelesen, kein Kommentar,höchstens Verständnisfragen werdengestellt.3. Input des Moderators/der ModeratorinWas ist ein Ziel? 15’Erwartungen sind noch keine Ziele. Aber wasist das genau – ein Ziel? Ein Ziel ist die Beschreibungeines Punktes in der Zukunft, denman erreichen möchte. Es lohnt sich, wenn wirbeim Beschreiben eines Ziels auf bestimmtePunkte achten, damit es wirklich aussagekräftigwird. Dazu habe ich eine kleine Gedankenstütze,die ich ihnen vorstellen will. (FolieM 5.2)AB/Folie „smarte Ziele“/(M 5.2) (Hintergrundinformation:Artikel: Kuno Klinkenborg, KlareZiele helfen, in: Aus der Praxis für die Praxis,2006, S. 46–49Nach der Vorstellung der Folie:Zur Illustration, wie wir privat ganz selbstverständlichmit Zielen umgehen: Was ist nächstesJahr ihr Urlaubsziel?! Anhand der KriterienSMART können sie sehen, wie dieses Ziel allenKriterien entspricht (Beispiel durchführen). Inähnlicher Weise können auch Ziele für die Gemeindearbeitformuliert werden, die dem Auftragund den Erwartungen an die Gemeindearbeitentsprechen und dem Gemeindeaufbau dienen.4. Formulierung <strong>von</strong> Zielen 60’Bitte gehen Sie wieder in drei gleich großeGruppen auseinander. Versuchen Sie jetzt Zielezu formulieren. Schreiben sie die gefundenenZielformulierungen auf Karten. Bevor Sie in dieGruppen auseinander gehen, suchen Sie sichdrei Flipcharts mit den Handlungsfeldern undden Erwartungen aus. Zu diesen Handlungsfeldernformulieren Sie bitte die Ziele.Wir treffen uns hier nach 30 Minuten wieder(um NN Uhr)Vorstellen und Anheften der bisher gefundenenZielformulierungen zu den Handlungsfeldern anden dafür vorbereiteten Flipcharts. Ziele werdenanhand der SMART-Formel überprüft.Bis einschließlich hierhin ist alles brain storming.Die Schere, was wirklich angegangenwird, setzt erst mit der Prioritätensetzung ein.Kritische Anfragen können in einem Speicher(Flipchart) gesammelt werden.)Karten, Stifte, für jede Gruppe ein Arbeitsblatt(M 5.3) (und <strong>zur</strong> Erinnerung M 5.2)Flipcharts werden angebracht mit „daher setzenwir uns in unserer Gemeindearbeit zum Ziel“als Kopfzeile, darunter jeweils ein Handlungsfeldder Gemeinde. (s. <strong>zur</strong> Anschauung Bsp 2)5. Prioritäten finden 30’Gewichtung der Ziele nach dringlich (mussbald angegangen werden) und wichtig(inhaltlich <strong>von</strong> großem Gewicht)An der Wand hängt der dritte vorbereitetePlakatbogen mit einem Koordinatensystem(s. Bsp 3), das die Achse dringlich und alsandere Achse, wichtig enthält. Die Zeitachse istrot, die Achse wichtig ist blau.Jeder <strong>von</strong> Ihnen erhält 5 rote Punkte, mit denenSie die für Sie dringlichen Ziele bezeichnen.Einem Ziel (Cluster) können mehrere Punktegegeben werden.Sie erhalten ebenfalls 5 blaue Punkte, mitdenen Sie die für Sie wichtigen Ziele bezeichnen.Einem Ziel (Cluster) können mehrerePunkte gegeben werden.61


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesZiele und Prioritäten Der Inhalt62Beispiel 2: Ausschnitt Flipcharts mit „daher setzen wir unsin unserer Gemeindearbeit zum Ziel“ als Kopfzeile, drunter alleHandlungsfelder der Gemeinde.


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesZiele und Prioritäten Der InhaltPlakatbogen mit einem Koordinatensystem(s. Bsp 3)Bitte gehen Sie jetzt zu den Flipcharts mit denZielformulierungen und gewichten Sie die einzelnenZiele, indem Sie ihnen blaue und rotePunkte zuordnen.Die Gruppe gewichtet an den Flipcharts.Übertragung der Ziele ins KoordinatensystemDie Ziele erhalten Buchstaben. Die Buchstabenwerden je nach Punktestand in das Koordinatensystemübertragen.Die Ziele mit höchster Priorität (dringlich undwichtig) werden vorgelesen. Sie sind als Zielemit Priorität in Zukunft zunächst anzugehen.Die Ziele mit höchster Priorität sind alsArbeitsergebnis im zu verschriftlichendenKonzept festzuhalten.6. AbschlussrundeBeispiel 363


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesZiele und Prioritäten Das MaterialM 5.1Klärung der ErwartungenArbeitshinweis:Bitte schreiben Sie Ihre Erwartungen auf und gehen Sie dabei alleHandlungsfelder durch. Beginnen Sie bei den Handlungsfeldern,wo Ihnen sofort etwas einfällt. Haben sie weitere Ideen, die Sienicht zuordnen können, notieren Sie diese unter …Von unserer Losung und der Herausforderung der Gemeindemüssten Menschen (Männer, Frauen, Kinder, Senioren, Familien,Alleinstehende, Gäste, Fremde, Neue und Erfahrene…) etwasmerken, verstehen, spüren oder erfahren können, wenn …12in unseren Gruppenin unseren Kindergärten, im Unterricht und beiBildungs- und Erziehungsveranstaltungen345678in unseren Festen und Feiernin unseren Gottesdienstenunsere Kirchenmusikin unserer Diakoniein unserer Seelsorgein unserer Mitarbeiterschaft (Hauptamtlich und Ehrenamtlich)910111213in unserer Öffentlichkeitsarbeitin unserem ökumenischen Engagementin unseren Räumen, Gebäuden und Finanzenin unseren Leitungsgremienwir mit unseren Nachbarn, unsere Nachbarn mit uns…64


Input Ziele formulierenGut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesZiele und Prioritäten Das MaterialM 5.2Kleiner Überblick, was ist mit „Ziel“ gemeint.Ziele sind dort angebracht, wo zwischen einem Soll und einem Ist eineAbweichung besteht — und wo der Weg zum Soll- Zustand nicht <strong>von</strong>vornherein klar auf der Hand liegt (wo die Wege klar sind, müssen nichtZiele gesetzt, sondern Maßnahmen geplant und umgesetzt werden).Ziele müssen hoch gesteckt, aber realistisch und erreichbar sein.Klare Beschreibung des zu erreichenden Zustands„Wo will ich hin?“ beziehungsweise „Was will ich erreichen?“ ist dieentscheidende Frage — nicht: „Was muss getan werden?“Die Zielerreichung messbar beziehungsweise überprüfbar machenPrioritäten nach Wichtigkeit und Dringlichkeit beurteilenEs gibt zwei völlig unterschiedliche Gründe, weshalb ein Ziel Vorrang habenkann. Entweder weil es wichtig, das heißt <strong>von</strong> grundsätzlicher Bedeutung ist.Oder aber, weil es dringlich ist, das heißt zeitlich keinen Aufschub duldet.Nach dem ersten Brainstorming ist die »Wunschliste« fast immer (a) einGemisch <strong>von</strong> beidem und (b) viel zu lang.Eine Faustregel für Ziele lautet: Ziele sind smart:Die Festlegung <strong>von</strong> Zielen und die Ableitung <strong>von</strong> Unterzielen stelleneinen entscheidenden Erfolgsfaktor im Projektmanagement darS(specific/Simple)Spezifisch, simpelWie genau sieht das Ziel aus?Verstehe ich das Gleiche wie die anderen?Können wir das Ziel mit eigenen Kräftenbeeinflussen?M(measurable)messbarWie können wir genau erkennen,ob wir ein (das) Ziel erreicht haben?A(attainable/attractive)Erreichbar/attraktivIst das Ziel für uns erreichbar/attraktiv?R(realistic/relevant)Realistisch/relevant)Ist das Ziel wirklichkeitsnah/für uns <strong>von</strong> Bedeutung?T(time frame/ tangible)terminiert/greifbarIst ein zeitlicher Termin gesetzt?Ist es handhabbar?65


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesZiele und Prioritäten Das MaterialM 5.3Ziele benennenArbeitshinweis:Nachdem wir miteinander unsere Erwartungen vorgestellt haben, schreiben Sie IhreZielformulierungen auf und gehen Sie dabei alle Arbeitsbereiche durch. BeginnenSie mit den Arbeitsbereichen, wo Ihnen sofort etwas einfällt. Haben sie weitereZiele, die Sie nicht zuordnen können, notieren Sie diese unter …1Deshalb setzen wir uns in unserem Gottesdienst zum Ziel …23456Deshalb setzen wir uns in unserer Kirchenmusik zum Ziel …Deshalb setzen wir uns in unserer Seelsorge zum Ziel …Deshalb setzen wir uns inunserer Diakonie zum Ziel …Deshalb setzen wir uns in unsererBildungs- und Erziehungsarbeit zum Ziel …Deshalb setzen wir uns bei unseren Mitarbeitenden zum Ziel …a) Bei den Hauptamtlichenb) Bei den Ehrenamtlichen7891011121314Deshalb setzen wir uns in unseren Gruppen zum Ziel …Deshalb setzen wir uns bei unseren Festen und Feiern zum Ziel …Deshalb setzen wir uns bei unseren Finanzen zum Ziel …Deshalb setzen wir uns bei unseren Häusern zum Ziel …Deshalb setzen wir uns in unsererÖffentlichkeitsarbeit zum Ziel …Deshalb setzen wir uns in unseremökumenischen Engagement zum Ziel ….Deshalb setzen wir uns inunseren Leitungsgremien zum Ziel …Deshalb setzen wir uns mitunseren Nachbarn zum Ziel ……66


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesAbschluss- und Umsetzungsphase Der Inhalt6. Die Abschluss- und UmsetzungsphaseNach Bearbeitung der Module 2–5 wird nun eineGemeindekonzeption vorliegen, die alles enthält,was für die zukünftige Arbeit in der Gemeinderelevant ist. Dennoch wird es eine abschließendeSitzung geben, um zu überprüfen, ob der Auftrag,den das Presbyterium der Projektgruppegegeben hat, in allen Teilen erfüllt ist.Zeitumfang:Wenigstens 3 Stunden, je nach Themen,die es noch zu bearbeiten gilt.Materialien:Die bisher erarbeitete KonzeptionDie Kriterien <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> einerGemeindekonzeptionDer Auftrag des PresbyteriumsOHP und Leinwand f.d. Fall,dass M 6.1. zum Einsatz kommtFlipchart und StifteDer letzte Schritt unterscheidet sich <strong>von</strong> den anderenModulen, da es, wie unter Modul 1 schonbeschrieben, drei Möglichkeiten des Abschlussesgeben kann:1. Die Projektgruppe wurde damit beauftragt,auch Maßnahmen <strong>zur</strong> Erreichung der Ziele zubeschreiben. Diese sollten im Modul 5 bearbeitetworden sein. Dann wird in diesem Schritt zuprüfen sein, ob die vom Presbyterium im Auftragfestgelegten Maßnahmen und Ziele genügend beschriebensind. Dabei können folgende Fragen <strong>zur</strong>bisherigen Konzeptionserstellung weiterhelfen:Geht aus der Konzeption begründet und nachvollziehbarhervor, welche Arbeitsbereiche zukünftig beibehaltenwerden sollen? welche Arbeitsbereiche reduziert werden sollen? welche Arbeitsbereiche ganz aufgebenwerden sollen? welche Arbeitsbereiche neu zu erschließensind? welche Folgerungen im Blick auf dieStellenplanung zu ziehen sind? Gibt es Kriterien, die nun für die <strong>Erstellung</strong>des Haushaltsplanes neu zu definieren sind? Welche bestehenden oder in Geltungbefindlichen Ordnungen/Satzungen/Dienstanweisungensind neu zu schreiben?Methodisch kann das Instrument der Projektplanung(M 6.1) hilfreich sein, um sich darüberKlarheit zu verschaffen, wie weit die Maßnahmenbeschrieben sind.2. Die Projektgruppe und deren Arbeit endetmit den in Modul 5 beschriebenen Zielen. Dannentfallen weitere Überlegungen zu den Maßnahmen.Das Presbyterium muss entscheiden, obes selbst die Umsetzungsmaßnahmen erarbeitetoder eine neue Projektgruppe damit beauftragt.3. Die Projektgruppe und das Presbyterium überlegengemeinsam, welche Maßnahmen getroffenwerden müssen, um die beschriebenen Ziele zuerreichen. Dazu wird es eine gemeinsame Sitzunggeben, die idealerweise <strong>von</strong> außen moderiert wird.Wie auch immer der Abschluss des Projektsgestaltet wird, sollte die Projektgruppe folgendePunkte in der Abschlusssitzung bearbeiten: Eine letzte kritische Durchsicht der schriftlichvorliegenden Gemeindekonzeption. Dazuist die Gemeindekonzeption rechtzeitig zuversenden, damit alle Projektgruppenmitgliedergenügend Zeit haben, sie zu lesen.Hilfreich ist es, den Mitgliedern der Projektgruppebei der Versendung der Konzeptioneinige Fragen mitzuteilen, die sie beimLesen beantworten können. Zur Durchsichtder Konzeption gehört auch die abschließendeFrage, ob die Gemeindekonzeptionden Kriterien <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> einer <strong>Gemeindekonzeptionen</strong>tspricht. Empfehlungen <strong>zur</strong> Kommunikation dererstellten Konzeption.Folgende Adressaten sind dabei zu berücksichtigen:Die Mitarbeitenden der Gemeinde;die bestehenden Gruppen und Kreise derGemeinde; die Gemeindeglieder; die Kommune;der KreissynodalvorstandAuch für diesen Teil eignet sich das MaterialM 6.1. Eine Schlussauswertung unter Betrachtungdes gesamten Verlaufs67


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesAbschluss- und Umsetzungssphase Das MaterialM 6.1ProjektplanungStand: xxxxMeilenstein Datum/Ort Was zutun ist12345VerantwortlicheBeteiligteAusführende Mittel/MaterialienZu erl. bis Zweck/Ziel Bemerkungen68


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesDas Autorenteam Martin BrandhorstPfarrer und GemeindeberaterBollwerk 359174 KamenMGBrandhorst@gmx.de Hansjörg FedermannPfarrer und GemeindeberaterVidumestr. 2545527 Hattingenfedermannhj@kirche-hawi.de Hans-Joachim GüttlerLandeskirchlicher Beauftragterfür Gemeindeberatung/OrganisationsentwicklungOlpe 3544135 Dortmundguettler@amd-westfalen.de Günther KrügerPfarrer und GemeindeberaterMarkeneck 1 A46286 Dorstenkrueger.guenther@t-online.deBeispiel zu Modul 169


Gut <strong>beraten</strong>: <strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> Erarbeitung eines GemeindekonzeptesLiteraturhinweise Biblisch fundiert,kommunikativ und zielklar –Praxisimpulse für <strong>gut</strong>es Leiten in der GemeindeReihe „Aus der Praxis – für die Praxis 2006,Hg.: Amt für missionarische Dienste, Olpe 35, 44135 Dortmundwww.amd-westfalen.de Gemeinde auf <strong>gut</strong>em GrundEine Hinführung <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>von</strong> <strong>Gemeindekonzeptionen</strong>für Kirchengemeinden und KirchenkreiseHg.: Evangelische Kirche <strong>von</strong> Westfalen,Die Kirchenleitung, Altstädter Kirchplatz 5,33602 Bielefeldwww.reformprozess.de Kirche in der Vielfalt der LebensbezügeHg.: Wolfgang Huber, Johannes Friedrich und Peter Steinacker, Gütersloh 2006 Milieuhandbuch „Religiöse und kirchliche Orientierungen“Hg.: Medien-Dienstleistung GmbH Münchenwww.mdg-online.de Wegweiser Demographischer Wandel 2020Hg.: Bertelsmann Stiftung, Güterlsoh 2006www.wegweiserdemographie.de70

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