SIG sorgt für Furore - SIG Combibloc
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Die regionale Vielfalt des Landes spiegelt sich in<br />
den unterschiedlichen Trachten.<br />
besondere Üppigkeit und Lockerheit verleiht,<br />
und mit Hering, Sprotten, Sauerrahm,<br />
körnigem Kaviar, Lachs oder Sardinen serviert.<br />
Zum Tee werden Bliny mit eingelegten<br />
Früchten, Honig, Sauerrahm, Käse,<br />
Milch und Marmelade gereicht. Bliny darf<br />
man nicht hastig, nebenbei essen. Sie<br />
müssen besonders behandelt und geachtet<br />
werden, indem man den Duft und den<br />
Geschmack jedes Bissens genießt.<br />
Ohne Tee ist das Leben fad<br />
Die Tradition des Teetrinkens ist so fest<br />
in der russischen Kultur verwurzelt, dass sie<br />
sprichwörtlich geworden ist. Dabei war bis<br />
zum 16. Jahrhundert auf dem Territorium<br />
des modernen Russlands allein der Urbevölkerung<br />
Sibiriens Tee bekannt. Die Russen,<br />
wenn sie überhaupt Tee kannten, schenkten<br />
ihm kaum Beachtung. Im 16. – 17. Jahrhundert<br />
wurde Tee am Zarenhof und in<br />
den Kreisen des russischen Adels eingeführt.<br />
Er galt als exotisches Getränk und<br />
wurde häufig als „fremdländisches Wunderding“<br />
angesehen. Im 17. – 18. Jahrhundert<br />
wurde Tee zunehmend populärer; eine<br />
Entwicklung, die nur durch zwei Faktoren<br />
gehemmt wurde: sein relativ hoher Preis<br />
und das Fehlen einer Tradition des Teetrinkens.<br />
So tranken beispielsweise Frauen in<br />
Russland lange Zeit keinen Tee wegen seines<br />
bitteren Geschmacks. Ihn mit Zucker zu<br />
versüßen, schien in jener Zeit kein probates<br />
Mittel zu sein, nicht zuletzt auf Grund des<br />
hohen Zuckerpreises. Im 19. Jahrhundert<br />
nach der Eröffnung des Suezkanals und<br />
dank der chinesisch-orientalischen Eisenbahn<br />
fiel der Teepreis rapide. Tee wurde<br />
zum wahren Volksgetränk, das sich bis auf<br />
den heutigen Tag in Russland größter Beliebtheit<br />
erfreut. An der Schwelle des 19.<br />
und des 20. Jahrhunderts etablierten sich<br />
endgültig verschiedene Regeln, Gewohnheiten<br />
und Traditionen rund um das Teetrinken,<br />
die heute die russische Teekultur<br />
auszeichnen.<br />
„Nur Engel haben keinen Hunger“<br />
(russisches Sprichwort)<br />
Im mittelalterlichen Russland konnte<br />
ein Essen aus 50 Gerichten bestehen; am<br />
Zarentisch sogar aus 150 – 200. Die Mahlzeiten<br />
dauerten 6 – 8 Stunden. Drei Hauptmahlzeiten<br />
am Tage – Frühstück, Mittagund<br />
Abendessen – sowie ein besonderes<br />
Sortiment von Produkten und Gerichten<br />
<strong>für</strong> jedes Essen entstanden allmählich unter<br />
dem Einfluss der westeuropäischen Kulturen.<br />
Im Zuge dessen wurden nicht mehr<br />
so viele Gerichte serviert. Trotzdem bleibt<br />
der russische Tisch außerordentlich vielfältig.<br />
Er ist ohne kalte und warme Sakuski<br />
(Vorspeisen), warme Fisch- oder Fleischgerichte,<br />
kalten Wodka sowie Dessert und<br />
Tee undenkbar, so dass keiner hungrig vom<br />
Tisch aufsteht.<br />
Kulturen 22/23<br />
Das Nationalgetränk Wodka wird gern zu<br />
Kaviar gereicht.<br />
sig.biz/combibloc 02/03