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Nur Flausen im Kopf - h.e.p. verlag ag, Bern

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1 Besichtigung einer Großbaustelle – Das jugendliche Gehirn11In diesen Abschnitten stehen die folgenden Fr<strong>ag</strong>en <strong>im</strong> Zentrum :• Welche Teile des Gehirns und welche Aspekte der Gehirnentwicklungspielen während der Adoleszenz eine besonders wichtige Rolle ?• Was ist das »frontale Phänomen«, wie zeigt es sich, und welche Funktionhat dabei das l<strong>im</strong>bische System ?• Wie wirken sich die neuronalen Veränderungen auf das Verhalten unddas Selbstbild von Jugendlichen aus ?• Was bedeuten diese Erkenntnisse fürs Lernen, für die Erziehung und denUnterricht ?Wir deuten aus neuropsychologischer Sicht jugendliche Verhaltensweisen,die sich anders nur schwer erklären lassen, und zeigen, was Jugendliche vonuns Erwachsenen brauchen, um mit den neurologischen Veränderungen dieserLebensphase möglichst produktiv umzugehen. Letztlich geht es um dieFr<strong>ag</strong>e, mit welchen Mitteln und Maßnahmen wir zur Stabilisierung desJugendgehirns beitr<strong>ag</strong>en können, um den Lern- und Ausbildungserfolg zuunterstützen. Dass Jugendliche in instabilen Entwicklungsphasen einerAußenstabilisierung bedürfen, ist unbestritten – sie werden uns dafür dankbarsein, zumindest <strong>im</strong> Nachhinein. Auf der anderen Seite wären allzu vieleInterventionen von Erwachsenen eher kontraproduktiv. Das Jugendgehirnmuss letztlich selbst lernen, Stabilisierungskräfte zu mobilisieren.Hirnforschung und kognitive PsychologieDas Wissen der Hirnforschung wächst derzeit fast explosionsartig. Viele»neue« Erkenntnisse der kognitiven Neurowissenschaften sind aber nicht <strong>im</strong>eigentlichen Sinne neu, sondern bestätigen lediglich Erfahrungswerte derErziehungswissenschaften und der Psychologie. Die neuen bildgebendenVerfahren ( Computertomografie ) erlauben Einblicke in funktionale Prozessedes Gehirns. Das lässt auf naturwissenschaftlicher Basis Grundl<strong>ag</strong>enforschungzu, wie sie vorher nicht möglich war. Dabei ergänzen sich die kognitivenNeurowissenschaften und die traditionelle kognitive Psychologienahezu ideal.Dass wir den Ergebnissen der Hirnforschung einige Bedeutung be<strong>im</strong>essen,heißt nicht, dass wir uns den neuen »Neuro-Mythen« ( Jäncke 2009 ) verschriebenhätten, die den Diskurs zwischen kognitiven Neurowissenschaften,kognitiver Psychologie und Erziehungswissenschaften oft prägen. Die kognitivePsychologie hat exzellentes Wissen über Lernen aufgebaut, das denPäd<strong>ag</strong>og / innen seit Jahrzehnten zur Verfügung steht. Diese Ansicht vertretenauch Blakemore und Frith : »Der Dialog zwischen den Disziplinen bedarfeines Vermittlers, damit nicht eine Disziplin über die andere dominiert. Be<strong>im</strong>Dialog zwischen Hirnforschung und Erziehungswissenschaft ist der kognitivenPsychologie diese Rolle geradezu auf den Leib geschnitten. Wir meinen,

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