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Kurze Geschichte der württembergischen Familie Paulus/Hoffmann

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en Vorfahren, auf die hier eingegangen wurde. Ein kompletter Stammbaum aller Angehörigen <strong>der</strong> <strong>Familie</strong> <strong>Paulus</strong>/<strong>Hoffmann</strong><br />

hätte bei dem benutzten EDV-Programm WINAhnen den Umfang von über 100 Seiten im Format DIN A4 angenommen. Ein<br />

solcher existiert auf dem PC des Verfassers. Die hier beigefügten Stammbäume sind jeweils ein Auszug aus ihm.<br />

Um das Studium <strong>der</strong> Stammbäume zu erleichtern, habe ich im Text hinter den Namen des <strong>Familie</strong>nangehörigen in Klammern<br />

die Bezeichnung des Stammbaums im Anhang gesetzt. Außerdem habe ich die <strong>Familie</strong>nnummer (mit vorgesetzter Abkürzung<br />

FN) hinzugefügt, falls es sich um einen Nachfahren des markgröninger Amtsbürgermeisters Johann Eberhard <strong>Paulus</strong><br />

handelt. Das System <strong>der</strong> <strong>Familie</strong>nnummern ist im Anhang erläutert. Außerdem wurden Übernamen in kursiv vor den Namen<br />

gesetzt. Sie sind für eine schnelle Erfassung wichtig, weil in <strong>der</strong> <strong>Familie</strong> immer wie<strong>der</strong> die gleichen Vornamen vergeben<br />

wurden. So gibt es zum Beispiel eine Karoline Frie<strong>der</strong>ike Maria <strong>Paulus</strong> (P4, P5, FN 513 41) mit dem Rufnamen Maria. Aber es<br />

gibt viele Frauen mit diesem Rufnamen in <strong>der</strong> <strong>Familie</strong>. Ihr Vater war Christoph Friedrich Fürchtegott <strong>Paulus</strong> (P4, P5, FN 513<br />

4) Sein Rufname war Christoph. Aber auch Christophs gibt es sehr viele in <strong>der</strong> <strong>Familie</strong>. Wegen seines Temperaments erhielt<br />

er den Übernamen Sto. Folgerichtig hieß seine Tochter in <strong>der</strong> <strong>Familie</strong> Maria Sto. Es soll <strong>Familie</strong>nangehörige gegeben haben,<br />

die bei ihr das Sto als <strong>Familie</strong>nnamen betrachtet haben.<br />

Diese Angaben dienen aber nur <strong>der</strong> schnelleren Orientierung vor allem beim Suchen einer bestimmten Person in den<br />

Stammbäumen. Der Text selbst ist so abgefasst, dass man ihn auch ohne genauere Kenntnisse über die Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Familie</strong>nnummern<br />

verstehen kann.<br />

Die Fußnoten geben meistens Hinweise auf die vertiefende Literatur. Um nicht häufig zitierte Schriften immer wie<strong>der</strong> mit<br />

dem ausführlichen Titel zitieren zu müssen, werden folgende Abkürzungen Abkürzungen benutzt:<br />

BWKG Blätter für Württembergische Kirchengeschichte, Stuttgart<br />

FBP Richard <strong>Paulus</strong>, <strong>Familie</strong>nbuch <strong>der</strong> <strong>Familie</strong> <strong>Paulus</strong>, Pforzheim 1931<br />

RFB Rundbrief <strong>Familie</strong>ngemeinschaft Gebhardt-<strong>Paulus</strong>-<strong>Hoffmann</strong>, erschienen jährlich ab 1958<br />

SP Heinrich Ihme, Südwestdeutsche Persönlichkeiten Stuttgart 1988<br />

WGSR Karl und Arnold Weller, Württembergische <strong>Geschichte</strong> im südwestdeutschen Raum, Stuttgart und Aalen 1975, ISBN<br />

3-8062-0141.2.<br />

Mein beson<strong>der</strong>er Dank gilt Frau Rosmarie Lauber (P4, FN 512 183 2) Herrn Werner <strong>Paulus</strong> (P5 FN 513363) und Herrn Dr. Gerhard<br />

Struve (P7, FN 518 444) für ihre Durchsicht des Manuskripts und ihre Än<strong>der</strong>ungsvorschläge.<br />

Der Der Ursprung Ursprung <strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Familie</strong> <strong>Familie</strong> <strong>Familie</strong> <strong>Paulus</strong> <strong>Paulus</strong><br />

<strong>Paulus</strong><br />

Bis um das Jahr 1750 ist die Erforschung <strong>der</strong> Liste <strong>der</strong> Vorfahren im Allgemeinen nicht beson<strong>der</strong>s schwer. Meistens sind<br />

die Kirchenbücher und Registraturen <strong>der</strong> Standesämter im deutschsprachigen Raum gut geführt. So dass man sich von Vorfahren<br />

zu Vorfahren zurück hangeln kann. Ab etwa Mitte des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts treten aber Schwierigkeiten auf, die nicht<br />

immer eine weitere Verfolgung <strong>der</strong> Vorfahrenliste zulassen. Ein Teil <strong>der</strong> Kirchenbücher sind vernichtet o<strong>der</strong> so beschädigt,<br />

dass man gerade die den Suchenden betreffenden Eintragungen nicht mehr finden kann. Die unsystematisch erfolgten Eintragungen<br />

in ungewohnter Schrift machen das Lesen schwer. Irgendwann werden die Frauen nicht mehr aufgeführt o<strong>der</strong> ihre<br />

<strong>Familie</strong>nnamen weggelassen. Vor dem 16. Jahrhun<strong>der</strong>t - falls aus dieser Zeit sich noch Kirchenbücher erhalten haben - verschwinden<br />

dann die <strong>Familie</strong>nnamen ganz. In evangelischen <strong>Familie</strong>n werden häufig aus <strong>der</strong> Zeit vor 1750 Mythen überliefert,<br />

die davon handeln, dass einer <strong>der</strong> Vorfahren als überzeugter lutherischer o<strong>der</strong> reformierter Christ seines Glaubens wegen<br />

seine Heimat verlassen habe, wobei er auf eine gute Position im öffentlichen Leben mit den entsprechenden Einkünften verzichtet<br />

habe. Eine solche Überlieferung kann nicht ungeprüft übernommen werden. In vielen Fällen stammt dann dieser Vorfahre<br />

aus einem Nachbardorf.<br />

Auch am Beginn <strong>der</strong> Ahnenreihe <strong>der</strong> <strong>württembergischen</strong> <strong>Familie</strong> <strong>Paulus</strong> tauchen Probleme auf. Richard <strong>Paulus</strong> (P3, FN 583<br />

21), <strong>der</strong> in den zwanziger-Jahren des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts das <strong>Familie</strong>nbuch <strong>Paulus</strong> zusammengestellt hat, berichtet darüber: Im<br />

Schwarzwald steckt die Wurzel <strong>der</strong> <strong>Familie</strong>, und zwar, so weit wir es bisher aus den alten nagol<strong>der</strong> Büchern entnehmen können,<br />

ist es ein gewisser Michael <strong>Paulus</strong> <strong>Paulus</strong> <strong>der</strong> als Erster erscheint. Da die dortigen Register lei<strong>der</strong> nicht über das 16. Jahrhun<strong>der</strong>t hinausgehen,<br />

ist es nicht möglich nach früheren Daten im gleichen Archiv zu forschen1 . Dann aber half ihm ein Zufall weiter. Auf einem<br />

<strong>Familie</strong>ntag in Stuttgart erfuhr ich von jenem noch kräftig wachsenden Geschlechterstamm <strong>der</strong> <strong>Paulus</strong> in Deckenpfronn, in dessen<br />

Büchern wie<strong>der</strong> wies ein Eintrag auf Aidlingen und Gärtringen und ließ dann ebenfalls erkennen, dass jener Michael nur für<br />

kurze Zeit in Nagold lebte, wo er sich wegen seiner zweiten Verheiratung bürgerrechtlich eingekauft hatte. Und so kam ich auf den<br />

gemeinsamen Stammvater Balthasar <strong>Paulus</strong> <strong>Paulus</strong>, <strong>Paulus</strong><br />

<strong>der</strong> ungefähr 1475 in Aidlingen geboren, dort selbst als Ackerbauer sein Leben fristete2<br />

. Dieser Schlussfolgerung wurde von Karl Hess3 auf Grund von eigenen Forschungen in den Kirchenbüchern in Aidlingen<br />

wi<strong>der</strong>sprochen. Er kann dort keine Verbindung zwischen Balthasar und Michael <strong>Paulus</strong> finden. Für ihn sind in Aidlingen<br />

keine Vorfahren <strong>der</strong> <strong>Familie</strong> <strong>Paulus</strong> zu finden.<br />

Daher bleibt uns als ältester nachgewiesener Vorfahre <strong>der</strong> <strong>Familie</strong> <strong>Paulus</strong> <strong>der</strong> Michael <strong>Paulus</strong> (P1), <strong>der</strong> sich zum zweiten<br />

Mal am 28. 10. 1567 mit Anna Bastians Deegs Witwe (P1) verheiratete. Am 3. 9. 1568 wird seine Tochter Margaretha in Nagold<br />

getauft4 . Der <strong>Familie</strong>nzweig, <strong>der</strong> hier verfolgt werden soll, stammt aber von einem Sohn Beatus Beatus Beatus <strong>Paulus</strong> <strong>Paulus</strong> (P1), <strong>der</strong> aus <strong>der</strong><br />

Ehe mit seiner ersten Frau Agatha Agatha (P1) entspross5 , falls Richard <strong>Paulus</strong> (P3, FN 583 21) Recht hat. Ohne Zweifel bleibt, dass<br />

<strong>der</strong> Vater Michael (P1) das Bürgerrecht in dem Städtchen Nagold besaß, das am gleichnamigen Fluss am Ostabhang des<br />

nördlichen Schwarzwaldes liegt. In <strong>der</strong> damaligen Zeit bekam man das Bürgerrecht nur, wenn man über ein entsprechendes<br />

Einkommen o<strong>der</strong> Vermögen verfügte und <strong>der</strong> Gemeinde eine von ihr festgelegte Summe bezahlen konnte. Es wurde mit ihm<br />

nämlich von <strong>der</strong> Gemeinde die Verpflichtung übernommen, in Krankheits- o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Notfällen für den Lebensunterhalt des<br />

Betreffenden und seiner <strong>Familie</strong> aufzukommen. Nagold lag an einer <strong>der</strong> grossen Fernstrassen dieser Zeit. Sie führte von Italien<br />

über die Schweiz, Schaffhausen, das obere Neckartal, dann das Nagoldtal entlang nach Pforzheim. Von dort wurde sie<br />

weiter nach Frankfurt am Main geführt. Der Landesherr, <strong>der</strong> Herzog von Wirtemberg gab sich alle Mühe diese Straße so ab-<br />

1 FBP Seite 10/11<br />

2 FBP Seite 11<br />

3 Karl Heß, Die Aidlinger <strong>Paulus</strong>. Ergänzungen und Berichtigungen zum <strong>Familie</strong>nbuch <strong>Paulus</strong>, Blätter für württembergische <strong>Familie</strong>nkunde<br />

Band IX, 1942 Heft 97/98 Seite 18/19<br />

4 FBP Seite 11<br />

5 FBP Seite 11<br />

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