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Bericht Sommersynode 08 - Kirchenkreis Unna

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3. Wir gehen auf das Reich Gottes zu<br />

3.1. Jahresthema „Gerechtigkeit“<br />

Das Thema, unter das wir dieses Jahr 20<strong>08</strong> gestellt haben, ist in der Öffentlichkeit auf große<br />

Resonanz gestoßen. Politikerinnen und Politiker nahmen wahr, dass wir als Kirche nicht<br />

schweigen wollen zu gesellschaftlichen Missständen und äußerten sich anerkennend, ja, sie<br />

fordern von uns ein verstärktes Eintreten für die Schwachen. Wir müssen den Finger in die<br />

Wunden legen und zum Wohl der Menschen und zur Ehre Gottes Menschenwürde einfordern<br />

für jede Frau und jeden Mann – und jedes Kind - auf diesem Planeten.<br />

Im Februar fand im Haus der Kirche ein gut besuchtes hearing mit Politikern und Vertretern<br />

der Wohlfahrtsverbände zum Thema „Armut“ statt, das vom Sozialausschuss vor- und<br />

nachbereitet wurde. Es tat gut zu erleben, wie sich parteiübergreifend Kommunal-, Landes-<br />

und Bundespolitikerinnen und –politiker aus unserer Region darauf eingelassen haben,<br />

Fallbeispiele anzuhören und gemeinsam Ursachen für prekäre Einzelschicksale zu analysieren<br />

und nach Problemlösungen zu suchen. Im Herbst soll eine öffentliche Veranstaltung zu<br />

diesem Themenkomplex folgen. Gedacht ist an den Buß- und Bettag.<br />

Im April war im Rahmen der ökumenischen Dekade zur Überwindung von Gewalt die<br />

Ausstellung gegen häusliche Gewalt „Rosenstraße 76“ in der Stadtkirche <strong>Unna</strong> zu Gast. Sie<br />

stieß auf außergewöhnlich hohes Interesse. Das Thema häusliche Gewalt verschweigen wir<br />

gerne, und doch ist es häufig Ursache für lebenslange Beeinträchtigungen der Betroffenen,<br />

deren Zahl erschreckend hoch ist.<br />

Im Mai stand der afrikanische Kontinent im Mittelpunkt. Durch Partnerschaften nach<br />

Tansania, Ghana und Namibia sind viele hier im <strong>Kirchenkreis</strong> mit den Sorgen unserer Brüder<br />

und Schwestern dort vertraut. Es fehlt der einfachen Bevölkerung dort an den<br />

grundlegendsten Lebensvoraussetzungen. Trockenheit und Korruption kommen erschwerend<br />

hinzu, dazu die mangelhafte medizinische Versorgung sowie die HIV/Aids-Pandemie. -<br />

Dennoch leben die afrikanischen Christen ihren Glauben mit einer beschämend fröhlichen<br />

und ansteckenden Gastfreundschaft.<br />

Zur Zeit findet übrigens die Generalversammlung der VEM auf Borkum statt, zu der auch<br />

„unser“ leitender Bischof der lutherischen Kirche in Tansania (ELCT) Alex Malasusa<br />

angereist ist. Ende Juni fährt eine Jugendgruppe aus der Kirchengemeinde Fröndenberg und<br />

Bausenhagen nach Dar es Salaam. Im Juli geht Familie Görler für ein Jahr im Auftrag der<br />

VEM nach Bukoba/Tansania und im September reist eine Delegation, bestehend aus<br />

Vertreterinnen der Kirchengemeinden Dellwig und Hemmerde-Lünern sowie Werner Döpke<br />

für Heeren-Werve und den <strong>Kirchenkreis</strong>, Pfarrerin Heßler und mir nach Dar es Salaam, um<br />

den Partnerschaftsgedanken zu vertiefen und weiter zu entwickeln.<br />

Die Kirchen in Asien und Afrika konfrontieren uns mit den ungerechten Strukturen und<br />

Verhaltensweisen in dieser Welt, einer Welt „der globalen Apartheid, in der 15 Prozent der<br />

Weltbevölkerung 78 Prozent des Einkommens bekommen“ (Globalisierung gestalten, S.28). Die<br />

direkte Begegnung öffnet die Augen dafür, dass wir als Teil der noch nicht erlösten Welt<br />

schuldig sind. Dafür bitten wir um Vergebung und vertrauen auf Vergebung. Deshalb<br />

brauchen wir uns nicht entmutigen und mundtot machen zu lassen.<br />

Jetzt im Juni nehmen wir uns des Themas „Klimawandel/Bewahrung der Schöpfung“ an. Ich<br />

freue mich, dass es jetzt einen synodalen Arbeitskreis Schöpfungsbewahrung gibt, in dem vor<br />

allem Grüne-Hahn-Gemeinden vertreten sind. Er ist noch offen für weitere Interessierte.<br />

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