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GESAMTBERICHT 2012-2013 - Kirchenkreis Unna

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Ev. <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong><br />

Berichte<br />

der kirchlichen und synodalen<br />

Dienste und Einrichtungen<br />

für die Kreissynode <strong>Unna</strong> am<br />

26. Juni <strong>2013</strong><br />

1


Inhaltsverzeichnis:<br />

Seiten<br />

1. Fachbereich I - Verkündigung, Mission und Ökumene<br />

a. Bericht des Fachbereichsvorsitzenden 01<br />

b. Kindergottesdienst 01<br />

c. Theologische Arbeitsgemeinschaft 01<br />

d. Gemeindeaufbau 04-05<br />

e. Geistliche Begleitung 06<br />

f. Tanzania Arbeitskreis 06-07<br />

g. Freundeskreis Dordabis 07-08<br />

h. Weltmission und Ökumene 08<br />

i. MÖWe 09-10<br />

j. Dialog Juden-Christen 10-11<br />

k. Christlich-muslimischer Dialog 11-12<br />

l. Gustav-Adolf-Werk 12-13<br />

m. Vertrauensküsterin 13-14<br />

n. Evangelischer Bund 14-15<br />

o. Kreiskantorin 15-16<br />

p. Posaunenchöre 16<br />

q. Kirchentag 16-17<br />

r. Kirche und Kultur 17-19<br />

2. Fachbereich II - Diakonie und Seelsorge<br />

a. Bericht des Fachbereichsvorsitzenden 19-20<br />

b. Bericht der Diakoniepfarrerin 20-22<br />

c. Mitgliederversammlung der Diakonie-Ruhr-Hellweg 22-23<br />

d. Diakonie Ruhr-Hellweg e. V. 23-35<br />

e. Perthes-Werk Kamen 35-36<br />

f. Perthes-Haus Holzwickede 36<br />

g. Hellweg-Werkstätten 36-37<br />

h. Stiftung Ev. Krankenhaus 37-39<br />

i. Flüchtlingsarbeit 39-40<br />

j. Referat Seelsorge 40-42<br />

k. Krankenhausseelsorge 42-45<br />

l. Sterbe- und Trauerbegleitung 46<br />

m. Blindenseelsorge 46-47<br />

n. Gehörlosenseelsorge 47-48<br />

o. Beratung für KDV / Friedensbildung 48-49<br />

p. Seelsorge im Justizvollzugskrankenhaus 49-50<br />

q. Telefonseelsorge 51-52<br />

r. Altenheimseelsorge und Seniorenarbeit im <strong>Kirchenkreis</strong> 52-53<br />

s. Altenheimseelsorge Perthes-Haus 53-54<br />

t. Altenheimseelsorge St. Bonifatius 54-55<br />

u. Notfallseelsorge 55-60<br />

v. Polizeiseelsorge I 60-61<br />

w. Polizeiseelsorge II 61-62<br />

x. Militärseelsorge 62-63<br />

2


3. Fachbereich III - Kinder und Jugend<br />

a. Bericht des Fachbereichsvorsitzenden 63-66<br />

b. Schulreferat 66-71<br />

c. Mediothek 71-72<br />

d. Bezirksbeauftragung Ev. Religionsunterricht an Berufskollegs 72-74<br />

e. Ev. Religionsunterricht am Berufskolleg Ost 74-75<br />

f. Schulausschuss 75-76<br />

g. Konfirmandenarbeit 76-78<br />

h. Kindertageseinrichtungen und Kindergartenwerk 78-80<br />

i. Jugend und Offene Ganztagsschule 80-84<br />

4. Fachbereich IV - Erwachsenenbildung und<br />

Familienbildung, gesellschaftliche Verantwortung<br />

a. Bericht der Fachbereichsvorsitzenden 84-86<br />

b. Frauenreferat 86-88<br />

c. Bezirksverband der Frauenhilfe 88-89<br />

d. Frauenarbeit 89<br />

e. Familienbildung 89-91<br />

f. Referat Männerarbeit und Erwachsenenbildung 91-93<br />

g. Männerarbeit 93-95<br />

h. Schöpfungsverantwortung 95-96<br />

i. Sport im <strong>Kirchenkreis</strong> 96<br />

5. Querschnittsaufgaben<br />

a. Gemeindliche und kreiskirchliche Verwaltung 96-101<br />

b. Rechnungsprüfung 101<br />

c. Regionalgruppe Bergkamen 101-102<br />

d. Regionalgruppe Kamen 102<br />

e. Regionalgruppe Fröndenberg-Holzwickede 102-103<br />

f. Regionalgruppe <strong>Unna</strong> 103<br />

g. Oase Stentrop 103-105<br />

h. Nominierungsausschuss 105<br />

i. Mitarbeitervertretung 105-106<br />

j. Gleichstellung 106-107<br />

k. Referat für Kommunikation 107-109<br />

6. Anhang<br />

a. Arbeitskreis Hexenprozesse 110<br />

3


1. Fachbereich I – Verkündigung, Mission und Ökumene<br />

(Gottesdienst, Kindergottesdienst, Verkündigung, Kasualien, Kirchenmusik, Gemeindeaufbau,<br />

ACK, Weltmission und Ökumene)<br />

a. Synodalbericht über die Arbeit Fachbereichsausschusses I<br />

„Verkündigung, Mission und Ökumene“ vom Frühjahr 2011 bis Frühjahr <strong>2013</strong> von<br />

Pfarrer Frank Hielscher<br />

Im Berichtszeitraum hat sich der Ausschuss weiterhin regelmäßig ca. achtmal im Jahr<br />

getroffen.<br />

Der Ausschuss hat sich in dieser Zeit mit folgenden Themen beschäftigt:<br />

• Anträge auf Bezuschussung von Partnerschaftsreisen und gemeindlichen Aktivitäten,<br />

die in den Bereich des FB I gehören<br />

• Begleitung der Partnerschaftsarbeit und der Besuche aus und mit Tanzania<br />

• Vorbereitung und Begleitung der Visitationen<br />

• Weiterarbeit an den Ergebnissen des Schwerpunktbesuches „Kirchenmusik“<br />

• Treffen mit allen, die mit ihrem Synodalauftrag dem Fachbereich zugeordnet sind<br />

• z. Zt. bereitet der Ausschuss einen Presbytertag für den 8. November vor, der das<br />

Thema haben wird „Wandel des Kirchbildes“. Als Referent konnte Christhard Ebert<br />

vom „Zentrum für Mission in der Region“ gewonnen werden.<br />

gez. Pfr. Frank Hielscher<br />

b. Synodalbeauftragung Kindergottesdienst von Pfarrer Jochen Voigt<br />

Im Berichtszeitraum fand eine synodale Fortbildung für Mitarbeitende in<br />

Kindergottesdiensten und anderen Veranstaltungen für Kirche mit Kindern statt, und zwar<br />

im Frühjahr <strong>2012</strong> mit Volker Horstmeier, dem Vorsitzenden des westfälischen Verbandes<br />

für den Kindergottesdienst. Thema war Passion und Ostern. In verschiedenen<br />

Kleingruppen wurden Ideen vorgestellt, mit Kindern diese Geschichten zu erfassen und<br />

sogar öffentlichkeitswirksam in die Gemeinde zu tragen. Die beteiligten Gemeinden haben<br />

sehr profitiert!<br />

Außerdem war der Synodalbeauftragte an den Visitationen beteiligt, wenn es um Kirche<br />

mit Kindern ging.<br />

Jochen Voigt, Pfarrer<br />

c. Theologische Arbeitsgemeinschaft von Pfarrer Jochen Voigt<br />

Die theologische Arbeitsgemeinschaft trifft sich monatlich, montags von 16 – 18 Uhr ist<br />

ein verhältnismäßig kleiner Kreis von theologisch interessierten Pfarrerinnen und Pfarrern<br />

sowie Religionslehrern und beschäftigt sich mit aktuellen oder grundsätzlichen<br />

theologischen Themen. Sie werden im Kreis der Teilnehmenden festgelegt. Oft werden<br />

dann einleitende Referate oder Zusammenfassungen übernommen.<br />

Dieses interne Fortbildungsangebot findet nachmittags statt, damit auch<br />

Schulpfarrerinnen und Schulpfarrer sowie Religionslehrerinnen und Religionslehrer<br />

teilnehmen können.<br />

Jochen Voigt, Pfarrer<br />

d. Synodalbeauftragung für Gemeindeaufbau von Pfarrer Detlef Main<br />

„Wir stehen vor der Aufgabe, die Kommunikation des Evangeliums neu<br />

durchzubuchstabieren und ich sehe ein neues Nachdenken darüber, wie wir Menschen<br />

das Evangelium nahe bringen können, als dringend geboten an. Der Missionsbegriff muss<br />

neu erfasst und gefüllt werden.“ So habe ich vor zwei Jahren in meinem Bericht<br />

geschrieben. Und ich denke, dass diese Aussage heute und auch in der nächsten Zeit<br />

nichts von ihrer Gültigkeit verloren hat.<br />

4


Dabei blicken wir auf enorm schnelle Veränderungen in unserer Kirche und in der<br />

Gesellschaft. Kirchliche Strukturen, wie wir sie über Generationen hinweg kannten,<br />

brechen ein, ohne dass etwas adäquat Neues dagegen gestellt werden könnte. Die zum<br />

großen Teil auch offene und öffentliche Kritik an der Institution Kirche wächst in allen<br />

Bereichen. Der demografisch begründete Rückgang der Gemeindegliederzahlen führt<br />

dazu, dass diejenigen, die in der Kirche haupt- und ehrenamtlich arbeiten, oftmals<br />

überlastet sind.<br />

Auch innerkirchlich ist m. E nicht deutlich genug klar, wie wir uns positionieren. Ist es der<br />

Kampf darum, den Status quo irgendwie zu erhalten? Oder ist es der geordnete Rückzug<br />

in kleiner werdende Verhältnisse? Wie und wo können Menschen neu für die Botschaft<br />

des Evangeliums gewonnen werden? Was bedeutet Kirche-Sein in einer<br />

durchsäkularisierten Welt?<br />

Ich habe in den vergangenen Tagen ein sehr lesenswertes Heft der landeskirchlichen<br />

Ämter für Gemeindeentwicklung und missionarische Dienste der beiden Kirchen EKvW<br />

und EKiR in die Hände bekommen. Es trägt den Titel: „besuchen und finden“. In diesem<br />

Heft wird deutlich, was Kirche im Kern ist: aufsuchende, besuchende Kirche. Menschen<br />

treffen sich, tauschen sich aus über ihr Leben und ihren Glauben. Menschen werden vom<br />

Evangelium berührt und so geht es weiter. Gemeinde als Heil-Land für Menschen, die<br />

mehr suchen als schnelle Bedürfnisbefriedigung. Gemeinde als ganzheitlich verstandene<br />

Lebenshilfe, wo Menschen heil werden, weil die Beziehungen geklärt und gestärkt<br />

werden. Gemeinde als Heil-Land auch als Ermöglichung für spirituelle Erfahrungen.<br />

So häufig ist es die Zuwendung zum Einzelnen, die eine Wende in Menschen bewirkt. Oft<br />

geschieht diese erst nach und nach. Aber es steckt eine große Verheißung darin,<br />

Menschen zu besuchen. Kontaktarbeit und Beziehungsarbeit dürfen nicht verloren gehen,<br />

wenn wir wollen, dass Menschen finden, was sie im Leben und im Sterben tragen und<br />

trösten kann.<br />

Auf dem TheologInnen-Kongress in Dortmund im vergangenen Oktober hat Prof. Michael<br />

Herbst einen interessanten Vortrag zum Motto der Tagung: „Zwischen Überforderung und<br />

Verheißung“ gehalten:<br />

Michael Herbst ordnete die pastorale Situation, in der wir als Kirche stehen so ein, dass er<br />

sagt: Wir befinden uns als Kirche in einer Situation, die zwischen Karfreitag und<br />

Ostersonntag liegt. Wir sind Kirche am Karsamstag.<br />

Herbst sagt: “Der Samstag ist der Tag zwischen unserem dringenden Gebet und der<br />

Antwort Gottes. Der Samstag ist der Tag zwischen dem Aussäen des Samens und der<br />

Ernte. Der Samstag ist der Tag zwischen unseren Träumen von der Zukunft der<br />

Gemeinde Jesu und dem Schauen dieser Zukunft. Der Samstag ist der Tag nach unserer<br />

schlimmen Niederlage, bevor wir wieder aufgerichtet wurden. Es ist der Tag dazwischen:<br />

zwischen Überforderung und Verheißung, zwischen schlechten Nachrichten und froher<br />

Botschaft, zwischen Verwirrung und Klarheit. Es ist der Tag, an dem wir die<br />

Erfolgsgeschichten der anderen nicht mehr hören mögen. Es ist der Tag, an dem wir<br />

unsere Niederlagen wie in superslowmotion immer wieder in uns abspielen.“<br />

Diese Situation ist ernst zu nehmen. Wenn es richtig ist, dass wir in einer Zwischenzeit<br />

leben, dann gilt es uns vorzubereiten auf das, was kommt. Mehr noch: wer kommt. Denn<br />

nach Karsamstag steht Ostern vor der Tür. Der lebendige Gott erweckt neues Leben aus<br />

dem Tod. Auch für uns als Kirche.<br />

Wir dürfen, ja müssen vielleicht sogar, unsere Komfortzonen verlassen, um wieder<br />

Kontakt zu dem zu bekommen, der uns heil und ganz werden lässt. Die Veränderung<br />

setzt bei uns selber an, bevor sie sich in anderen fortpflanzt und wachsen lässt, was<br />

verheißen ist.<br />

Pfarrer Detlef Main – Synodalbeauftragter für Gemeindeaufbau<br />

5


e. Synodalbeauftragung „Geistliche Begleitung“ von Pfarrer Jürgen Eckelsbach, Ev.<br />

Kirchengemeinde Massen<br />

Ich nehme z. Zt. an der Langzeitfortbildung „Begleitung von Geistlichen Übungen/<br />

Exerzitien“ bei Pfarrer Dr. Ralf Stolina (IAFW) teil. Die Fortbildung endet mit dem<br />

Aufbaukurs in 2014. Aus dem <strong>Kirchenkreis</strong> nimmt auch Pfarrer Jochen Müller, Ev.<br />

Kirchengemeinde Dellwig teil.<br />

In dieser Ausbildung geht es neben dem Kennenlernen der christlichen Traditionen<br />

geistlichen Lebens vor allem um die persönliche Praxis geistlichen Alltagslebens und die<br />

Anleitung zu geistlichen Übungen in Gruppen: z.B. eutonische Körperübungen,<br />

Schriftbetrachtung, Herzensgebet und Kontemplation, liturgische Formen, Schweigen und<br />

Stille. Wir machen (üben) etwas ein, um zu erfahren, was wir nicht machen können.<br />

Ein zweiter Schwerpunkt ist die „Geistliche Begleitung“. Das „ist eine Dimension der<br />

Seelsorge für Menschen, die Gott suchen, und ihrem Glaubensleben eine Gestalt geben<br />

möchten. Im Mittelpunkt … steht das Lebens-Gespräch zwischen Gott und Mensch …<br />

Geistliche Begleitung ist eine geschwisterliche Weggemeinschaft … sie unterstützt<br />

Menschen sowohl in ihren Alltagserfahrungen als auch in geistlichen Intensivzeiten …<br />

Geistliche Begleitung geschieht in der Regel unentgeltlich.“ (Grundlagenpapier in der<br />

EKvW) Geistliche/r Begleiter/in ist also kein Titel an sich! Sondern ein Mensch, der sich<br />

einem anderen anvertraut, macht diesen für eine Zeit zum Begleitenden.<br />

Zur Zeit entsteht ein Verzeichnis der Personen, die bereit sind, diesen Dienst zu<br />

übernehmen. Es soll eine Hilfe sein für suchende Menschen und Verantwortliche in unsrer<br />

Kirche, die auf diese Dimension der Seelsorge hinweisen möchten. Demnächst kann man<br />

dieses Verzeichnis über die Superintendenten anfragen.<br />

Immer mehr Menschen erleben Überforderung durch eine sich mehr und mehr<br />

beschleunigende Welt. Sie suchen Unterbrechung und Zeit für Tiefgang. Sie suchen Gott<br />

in ihrem Leben.<br />

Als Gemeindepfarrer finde ich es herausfordernd, niederschwellige Angebote zu machen,<br />

um den Reichtum des geistlichen Lebens zugänglich zu machen.<br />

Seit Jahren sammle ich mit Kollegen Erfahrungen, die wir gerne weitergeben.<br />

Hier einige Beispiele für durchgeführte Projekte:<br />

• Einkehrfreizeiten in der Gemeinde<br />

• Stille und Segnung in Gottesdiensten und Andachten<br />

• „Gebet und Stille im Alltag“ – ein Praxisprojekt in der Gemeinde<br />

Einführung in Formen alltäglicher geistlicher Übungen, z.B. Herzensgebet<br />

• Passionszeit erleben: „Mensch, wo bist Du? – Gott wo bist Du? – mit Bibel und Gebet<br />

auf der Suche“<br />

• Mehrtägiges Männer-Pilgern und „Pilgern für Anfänger“ mit Schweigezeiten und<br />

Andachten, Fahrrad-Pilgern im Gemeinde-Alltag<br />

• Möglichkeiten für persönliche Stille-Tage oder Teilnahme an Exerzitien in<br />

Einkehrhäusern und Klöstern<br />

Für Gedankenaustausch und Beratung zu geistlichen Übungen und Anfragen zur<br />

Geistlichen Begleitung können Sie Jochen Müller und mich gerne ansprechen.<br />

f. Tanzania-Arbeitskreis (TAK) 2011-<strong>2013</strong> von Werner Döpke<br />

Im Oktober 2011 richtete der TAK einen Seminartag aus, zum Thema „Altwerden in<br />

Deutschland und in Tansania“. Hierzu gab es Unterstützung durch Personen, die an<br />

einem solchen Seminar in Tansania teilgenommen hatten. Über 30 Leute aus<br />

Deutschland und Tansania kamen in das Gemeindehaus nach Hemmerde.<br />

Das Jahr <strong>2012</strong> war von vielen Reisen geprägt. Im Juli <strong>2012</strong> besuchte eine<br />

Jugenddelegation aus Fröndenberg die Partnergemeinde Azania-Front in Dar es Salaam.<br />

Es folgte Ende Juli die turnusmäßige gemeinsame Delegationsreise des <strong>Kirchenkreis</strong>es<br />

und der Partnergemeinden. <strong>Kirchenkreis</strong>vertreter und Delegierte aus 5 Partnergemeinden<br />

nahmen unter der Leitung von Pfarrer Hielscher hieran teil.<br />

Ende August <strong>2012</strong> gab es eine weitere Reise zum 125-jähriges Missionsjubiläum der Ostund<br />

Küstendiözese. Auch hier war der <strong>Kirchenkreis</strong> vertreten. Durch die Mitreise von je<br />

zwei Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinden Heeren-Werve und <strong>Unna</strong>-Massen, die<br />

6


ihre Gemeindepartner Tabata und Ukonga besuchten, wurde dies zu einer weiteren<br />

Delegationsreise.<br />

Es ist uns eine besondere Freude, dass die Partnerschaft der Gemeinde Massen mit der<br />

Gemeinde Ukonga in Dar es Salaam Realität geworden ist.<br />

Wie bereits in der letzten Synode im Herbst <strong>2012</strong> berichtet, gibt es vermehrt Probleme im<br />

Zusammenleben der Religionen in Tansania. Dies trifft insbesondere die Insel Sansibar,<br />

wo allerdings zusätzlich politische Probleme mit hineinspielen. Auch auf dem Festland<br />

zeichnen sich mehr Konflikte ab. Die Ost- und Küstendiözese will diese Probleme aktiv<br />

angehen. Die ausgebrannte Kirche Mbagala wird jetzt repariert und es soll dort ein<br />

Friedenszentrum für ein friedliches Zusammenleben der Menschen verschiedener<br />

Religionen entstehen.<br />

An Reisen ist in diesem Jahr Anfang Juli der Rückbesuch der Jugendlichen aus der<br />

Gemeinde Azania-Front in Fröndenberg geplant. Ansonsten gibt es nur Einzelbesuche<br />

wie den des Pfarrers Mastai in der Gemeinde Hemmerde-Lünern oder des Pfarrers<br />

Kadiva im Juni, der sich zu einem Lehrgang in Wuppertal aufhält.<br />

Während des Besuches in einer Kirchengemeinde in Dar es Salaam wurden unsere<br />

Delegierten Zeuge von Handlungen, die auf sie sehr befremdlich wirkten. Am Ende des<br />

Gottesdienstes fanden Handlungen zur Geistaustreibung und Heilung statt. Dies führte<br />

bei uns zu einem weiteren Nachdenken über Fragen zur Heilung im christlichen Kontext.<br />

Der Tanzania-Arbeitskreis, mit Unterstützung der MöWe Dortmund wird am 16.11.<strong>2013</strong><br />

einen Seminartag in <strong>Unna</strong>-Massen zu dem Thema durchführen. Insbesondere soll<br />

herausgearbeitet werden, wie die Stellung hierzu in unserer Kirche ist. Alle, die sich für<br />

diese Fragen interessieren, sind herzlich eingeladen.<br />

Darüber hinaus beschäftigt sich der Tanzania-Arbeitskreis in diesem Jahr weiter mit dem<br />

Thema Altern in Tanzania und Deutschland aber jetzt unter Einbeziehung des Familien-<br />

Themas unserer Landessynode.<br />

Kamen-Heeren-Werve, den 25.03.13<br />

Werner Döpke<br />

Vorsitzender TAK <strong>Unna</strong><br />

g. Arbeitskreises Vilejka von Diakon Detlef Maidorn<br />

Hier verweise ich auf die Presseberichterstattung in der UK:<br />

Stadtwappen als Zeichen der Freundschaft<br />

Partnerschaftsbesuch: <strong>Kirchenkreis</strong>-Delegation zu Gast in Vilejka in Weißrussland<br />

„KIRCHENKREIS – Seit 1994 besteht die Partnerschaft des Ev. <strong>Kirchenkreis</strong>es <strong>Unna</strong> zu<br />

Vilejka in Weißrussland. Mit Detlef Maidorn, Susanne Vogel-Kunze, Andreas Kunze, Olga<br />

Maisinger sowie Reinhard Müller in Vertretung der Superintendentin kehrte jetzt eine<br />

Delegation vom Partnerschaftsbesuch zurück. In den nächsten Tagen wird nun ein<br />

Hilfstransport mit Kleiderspenden, Spielsachen, Lebensmitteln, Papier, Rollstühlen und<br />

Gehhilfen auf den Weg in die weißrussische Stadt fahren, denn die Lager in Vilejka sind<br />

leer.<br />

Davon konnte sich die <strong>Unna</strong>er Gruppe bei einem Besuch beim Deutschen Roten Kreuz<br />

(DRK), das die Verteilung der Hilfsgüter in Vilejka übernimmt, überzeugen. Und die<br />

Bevölkerung ist auf die Hilfe aus Deutschland angewiesen. Zwar gibt es in der Stadt alles<br />

zu kaufen, doch fehlt oft das Geld. So kostet ein Liter Milch rund 50 Cent, eine gute<br />

monatliche Rente beträgt jedoch nur 123 Euro.<br />

Zum Unabhängigkeitstag, dem „Tag der Befreiung“, hatte Vilejka seine Partnerstädte<br />

eingeladen. Neben der Delegation aus dem Ev. <strong>Kirchenkreis</strong> waren auch Vertreter aus<br />

Polen, Russland, Moldawien und Aserbaidschan angereist. Im Rahmen der<br />

Feierlichkeiten wurde unter anderem das <strong>Unna</strong>er Stadtwappen - als Zeichen der<br />

Freundschaft - auf dem Platz vor dem Rathaus eingeweiht. Außerdem standen<br />

Gespräche über weitere Hilfsmaßnahmen sowie Besuche in den bisher unterstützten<br />

Einrichtungen auf dem Programm. Die Delegation besichtigte Schulen, Kindergärten,<br />

7


Fabriken und erlebte mit ihren Gastfamilien die Schönheiten des Landes. „Alles ist sehr<br />

freundschaftlich und wir werden stets sehr herzlich aufgenommen“, erzählt Olga<br />

Maisinger, die als Übersetzerin bereits zum sechsten Mal Vilejka besuchte. Beeindruckt<br />

von der Gastfreundschaft und schönen Landschaft zeigte sich auch das Ehepaar Vogel-<br />

Kunze, das die Kollekte ihrer Hochzeitsfeier dem Behindertenheim in Vilejka spendete.<br />

Von dem Geld wurden ein Sofa und Tisch für die Einrichtung des Ruheraumes gekauft“.<br />

Sd<br />

Darüber hinaus wurde im Oktober <strong>2012</strong> der 25. humanitäre Hilfstransport des Ev.<br />

<strong>Kirchenkreis</strong>es <strong>Unna</strong> und der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Methler auf den Weg gebracht.<br />

Lebensmittelpakete, Bekleidung und Materialien für Kindergärten und Schulen,<br />

orthopädische Hilfsmittel wie Rollstühle und Rollatoren konnten somit dem Hilfskomitee in<br />

Vilejka und Kostenewitschi übergeben werden.<br />

Detlef Maidorn, Diakon<br />

h. Bericht des Synodalbeauftragten für Weltmission und Ökumene von Pfarrer<br />

Hartmut Görler<br />

Seit der Sommersynode <strong>2012</strong> bin ich nun Synodalbeauftragter des Ev.<br />

<strong>Kirchenkreis</strong>es <strong>Unna</strong> für Mission und Ökumene. Damit sind verschiedene Aufgaben<br />

verbunden.<br />

Ich nehme teil an den Sitzungen des FB I und habe gerne den stellvertretenden Vorsitz<br />

übernommen. Als solcher habe ich im Rahmen der diesjährigen Visitation in Bergkamen<br />

mitgewirkt.<br />

Ich vertrete den <strong>Kirchenkreis</strong> im sogenannten "Regionalen Arbeitskreis". Die Sitzungen<br />

finden in der Regel Montagsvormittags in Münster statt. Die Herbstsitzung <strong>2012</strong> stand<br />

unter dem Schwerpunktthema "Zukunft einkaufen". Im Frühjahr <strong>2013</strong> beschäftigten sich<br />

die Delegierten mit der Hauptvorlage "Familien heute" in ökumenischer Perspektive. Über<br />

diese Schiene hat sich eine enge Zusammenarbeit mit der Regionalpfarrerin Beate<br />

Hessler ergeben.<br />

Ich arbeite mit im Tansania Arbeitskreis, der sich alle acht Wochen im Haus der Kirche<br />

trifft.<br />

Ich begleite zur Zeit den Freundeskreis Dordabis, der sich etwa 10 mal im Jahr im<br />

Jona-Haus trifft und berate ihn in einem Umstrukturierungsprozess. Die Beteiligten<br />

wünschen sich eine Neuorganisierung ihres Arbeitskreises und haben bei der<br />

Kirchengemeinde <strong>Unna</strong> den Antrag gestellt, als Gemeindepartnerschaft integriert zu<br />

werden. Damit sind viele Einzelgespräche verbunden.<br />

Ich versuche, den Kontakt zwischen der Vereinten Evangelischen Mission mit Sitz in<br />

Wuppertal und dem <strong>Kirchenkreis</strong> zu pflegen. Als Synodalbeauftragter stehen für mich vor<br />

allem die jährliche Partnerschaftskonferenz sowie das jährliche<br />

Tansania-Partnerschaftsseminar im Focus. Diese Veranstaltungen finden in der Regel an<br />

einem Teilwochenende (Freitag/Samstag) in Wuppertal statt.<br />

Da sich der Freundeskreis Dordabis im Rahmen der diesjährigen Namibia-Konsultation<br />

engagiert hat, waren verschiedene Absprachen mit dem Referat Afrika notwendig.<br />

8


i.<br />

Regionaldienst des Amtes für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung<br />

<strong>Kirchenkreis</strong>e Hamm, <strong>Unna</strong>, Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken, Tecklenburg<br />

Jahresbericht 2011/<strong>2012</strong> von Pfarrerin Beate Heßler<br />

1. Einleitung<br />

Während eines Klausurtages der Referatsleiterinnen und -leiter im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong><br />

im November <strong>2012</strong> wurden wir gebeten, unsere jeweiligen Arbeitsbereiche mit ihren<br />

Kooperationspartnern und Vernetzungen grafisch darzustellen. Was mir zunächst<br />

unmöglich erschien, ist dann doch gelungen: Die unterschiedlichen Facetten und<br />

Arbeitsverbindungen im Regionalpfarramt der MÖWe gewinnen in der Grafik am Ende<br />

die Gestalt einer Schneeflocke und während man im Straßenverkehr beim<br />

vergleichbaren Symbol zunächst „Vorsicht! Rutschgefahr!“ denkt, ist mir bei näherer<br />

Betrachtung meiner Grafik vor allen Dingen der Charme derselben ins Auge<br />

gesprungen: denn so wie die ersten Schneeflocken des Winters in der Regel freudig<br />

begrüßt werden und funkelnd in der Luft tanzen, so erweist sich auch die Arbeit einer<br />

Regionalpfarrerin – trotz oder vielleicht auch gerade in ihrer komplexen Struktur – als<br />

lebendig und spannend. Bezogen auf das Jahr <strong>2012</strong> kann die Beschreibung dieser<br />

regionalen „Schneeflocke“ kürzer ausfallen als gewohnt, denn das 1. Halbjahr war<br />

stark geprägt durch mein Kontaktstudium in Rumänien, das an anderer Stelle ausführlich<br />

dokumentiert worden ist. Mein Abschlussbericht kann bei mir angefordert werden,<br />

außerdem berichte ich gerne in Gruppen und Gemeinden über die Erfahrungen in der<br />

Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses inmitten des<br />

südosteuropäischen Kontextes.<br />

Hier also eine Zusammenfassung der Aktivitäten 2011/<strong>2012</strong> mit ein paar<br />

grundsätzlichen Beschreibungen.<br />

9


2. Was ist der Regionaldienst im Amt für MÖWe: Auftrag und Ziel<br />

Das landeskirchliche Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung<br />

(MÖWe) hat seinen Sitz im Haus landeskirchlicher Dienste in Dortmund und<br />

unterstützt Gemeinden und Gruppen, <strong>Kirchenkreis</strong>e und landeskirchliche<br />

Einrichtungen in den Themenbereichen Mission, Ökumene und Weltverantwortung.<br />

Dabei ist unsere Aufgabe,<br />

• aktuelle Entwicklungen in der weltweiten Christenheit und vor Ort wahrzunehmen<br />

und in die Arbeit der westfälischen Kirche einzubringen,<br />

• den ökumenischen Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Schöpfungsbewahrung<br />

wie die Dekade zur Überwindung von Gewalt zu begleiten,<br />

• die Partnerschafts- und Entwicklungszusammenarbeit zu stärken und globales<br />

Lernen zu fördern,<br />

• zur Beteiligung an Aktionen und Kampagnen zu motivieren<br />

3. Arbeit im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong><br />

- Im Amt für MÖWe freuen wir uns, dass der Dienstsitz des Regionaldienstes für die<br />

Gestaltungsräume I und V mit seinem Büro im Kreiskirchenamt <strong>Unna</strong> angesiedelt<br />

ist.<br />

- So nehme ich regelmäßig an den Treffen mit den anderen Referatsleiterinnen und -<br />

leitern im <strong>Kirchenkreis</strong> teil. Daraus erwuchs auch im Jahr <strong>2012</strong> eine intensive<br />

Zusammenarbeit zum Jahresthema „Altern in den Kulturen“. Wie in der<br />

Vergangenheit habe ich entsprechendes Material zur Homepage und zu verschiedenen<br />

Veranstaltungen beigesteuert.<br />

- Aufgenommen wurden dabei Erfahrungen des „Afrikatages“ der im Herbst 2011 in<br />

Hemmerde unter der Schrift „Alt werden in den Kulturen“ stattgefunden hatte.<br />

Gemeinsam mit dem Tansania-Arbeitskreis habe ich Referentinnen des<br />

entsprechenden VEM-Workshops in Tansania zur Mitarbeit gewinnen können. Ein<br />

Film über den workshop kann ausgeliehen werden.<br />

- Regelmäßig arbeite ich im Tansania-Arbeitskreis mit und habe in diesem Zusammenhang<br />

auch die Vorbereitung der Delegationen des <strong>Kirchenkreis</strong>es <strong>Unna</strong> mitgestaltet,<br />

die sich auf den Weg zu den Partnern nach Daressalam gemacht hat.<br />

- In Abständen habe ich an den Treffen des Freundeskreises Dordabis<br />

teilgenommen, der zurzeit durch personelle Wechsel auch erhebliche strukturelle<br />

Veränderungen erfährt. Diese Zeit der Neukonzeptionierung wird insbesondere vom<br />

Ökumene-Beauftragten des <strong>Kirchenkreis</strong>es, Hartmut Görler, begleitet. Gemeinsam<br />

erarbeiten wir derzeit auch das Konzept einer tragfähigen Anbindung an<br />

gemeindliche und kreiskirchliche Strukturen.<br />

- Zweimal jährlich tagt in <strong>Unna</strong> der Osteuropa-Arbeitskreis, in dem insbesondere die<br />

Partnerschaften nach Weißrussland und Siebenbürgen koordiniert werden. Hier –<br />

wie auch an vielen anderen Stellen – habe ich über mein Studiensemester in<br />

Rumänien berichten können und verfolge gemeinsam mit den anderen Akteuren die<br />

aktuellen politischen und sozialen Entwicklungen im Land.<br />

- In der Kirchengemeinde <strong>Unna</strong>-Massen wurde ich gebeten, anlässlich der Eröffnung<br />

der Fairen Woche einen Vortrag zum Thema „<strong>Unna</strong> wird Fairtrade Town“<br />

anzubieten und mit einer kleinen, aber sehr interessierten Gruppe über die<br />

Möglichkeiten des kirchlichen Engagements innerhalb der Fairtrade Town-Prozesse<br />

zu arbeiten. Daraus erwachsen derzeit verschiedene weitere Initiativen im Bereich<br />

„Zukunft einkaufen“.<br />

- Mit der Kirchengemeinde Fröndenberg habe ich an einem Wochenende die Jugendlichen<br />

und jungen Erwachsenen vorbereitet, die als größere Gruppe gemeinsam<br />

die Partnergemeinde Azania Front in Daressalam/Tansania besucht haben.<br />

<strong>Unna</strong>, im April <strong>2013</strong><br />

j. Tätigkeitsbericht Dialog Juden-Christen in den Jahren 2011 und <strong>2012</strong> von Pfarrer<br />

Achim Heckel<br />

Die Beziehung zwischen der jüdischen Gemeinde „haKochaw“ <strong>Unna</strong> und dem<br />

<strong>Kirchenkreis</strong> bzw. den Gemeinden ist mittlerweile von einem selbstverständlichen<br />

10


Umgang und Vertrauen geprägt, das aus der Aufbruchphase sich entwickelt hat zur<br />

Differenzierung und Latenz.<br />

Die jüdische Gemeinde hat sich eingelebt in ihren eignen Räumen: Die Synagoge in der<br />

Buderusstraße, deren Räumlichkeiten sie vom <strong>Kirchenkreis</strong> mietet, ist Mittelpunkt des<br />

Gemeindelebens.<br />

Im Freundeskreis der jüdischen Gemeinde arbeitet der <strong>Kirchenkreis</strong> prägend mit, bringt<br />

viele Impulse ein und stellt die Logistik für die Verwaltung und Finanzen.<br />

Zusammengeschweißt hat die bedrückende Erfahrung des brutalen Überfalls auf<br />

Rabbiner Alter in Berlin, deren Verarbeitung persönliche Kontakte und kontinuierliche<br />

Präsenz erforderte zur Gemeinde und einzelnen Gemeindegliedern.<br />

Für die Gemeinde ist ein wichtiger nächster Schritt die Klärung der Friedhofsfrage: Es gibt<br />

Signale von Land und Landesverband, die die Hoffnung nähren, dass der ehemalige<br />

jüdische Friedhof in <strong>Unna</strong> wieder eröffnet werden kann.<br />

Aktuell geht die Biennale zu Ende, in der <strong>Kirchenkreis</strong>, jüdische Gemeinde und das<br />

Evangelische Forum Westfalen intensiv zusammengearbeitet haben durch Gestaltung<br />

von Ausstellung, Konzerten und Studientag zum Thora-Verständnis.<br />

Die Studientage zu Psalmen in 2011 und zur Josefsgeschichte (Genesis 37-50) am<br />

21.5.<strong>2013</strong> mit Professor i.R. Jürgen Ebach werden gemeinsam gestaltet und besucht.<br />

Hier erleben wir intensiven Austausch über Texte der hebräischen Bibel und lernen mitund<br />

voneinander: Das sind ermutigende Erfahrungen, die wir weiter vertiefen wollen.<br />

Dankbar bin ich für die vertrauensvolle Beziehung zu den Personen der Gemeindeleitung.<br />

Mit Gewinn nehme ich an einzelnen Gottesdiensten teil.<br />

Achim Heckel<br />

k. Synodalbericht Christlich-muslimischer Dialog - 2011-<strong>2013</strong> von Pfarrerin Maike<br />

Imort<br />

Dialog in der Schule<br />

Als Berufsschulpfarrerin ist der Dialog mit dem Islam für mich ein selbstverständlicher Teil<br />

meiner Arbeit, im Religionsunterricht, in Beratungsgesprächen, im gesamten Schulleben<br />

finden interreligiöse Begegnungen statt.<br />

Hervorheben möchte ich einige besondere Veranstaltungen:<br />

• Die inzwischen 5. Religiöse Schulfeier zum Thema: „Fremd - und doch Zuhause“,<br />

die wieder in Zusammenarbeit mit der Ditib-Gemeinde <strong>Unna</strong>, der jüdischen Gemeinde<br />

haKochaw und dem katholischen Religionskollegen des Hellweg Berufskollegs,<br />

Christof Nordhaus im März <strong>2012</strong> stattfand.<br />

Schülerinnen und Schüler haben dazu in meinem Religionsunterricht ganz persönliche<br />

Texte und Statements erarbeitet, was es für sie bedeutet hier fremd - und doch<br />

zuhause zu sein. Dazu gab es Texte, Lieder und Gebete aus allen 3 abrahamitischen<br />

Religionen. Über 400 Schülerinnen und Schüler besuchten die religiöse Schulfeier.<br />

• Die pädagogischen Tage des Hansa Berufskollegs 2011 für 120 Lehrerinnen und<br />

Lehrer waren dem Thema „Pädagogik mit muslimischen Jugendlichen“ gewidmet.<br />

Hierzu hatten wir den Referenten Dr. Jochen Müller vom Verein ufuq.de eingeladen,<br />

der uns eindrucksvoll von den Milieus und Jugendkulturen berichtete, in denen junge<br />

Migranten sich sehr differenziert platzieren. Den typischen Migranten gibt es nicht,<br />

Jugendliche suchen sich ihre Nischen, um ihre eigene Identität auszudrücken, dazu<br />

gehört auch ihre religiöse Identität nach außen zu tragen.<br />

• Eindrucksvoll war für mich die Teilnahme an der diesjährigen Klassenfahrt in die<br />

Türkei (Antalya/Side) mit 26 SuS der Höheren Handelsschule, viele von ihnen mit<br />

Migrationshintergrund. Neben dem Besuch von Schulen und Kultureinrichtungen<br />

stand auch eine interreligiöse Begegnung auf dem Programm. Das von mir<br />

11


organisierte Treffen mit ev. Christen in der Türkei im „Garten der Toleranz“ in Belek<br />

eröffnete interessante Einblicke in das Leben der evangelischen christlichen<br />

Minderheit im Raum Alanya/Antalya.<br />

• Im Rahmen des Projekts Schule ohne Rassismus (SOR/SMC) haben mein<br />

türkischstämmiger Kollege und ich in Zusammenarbeit mit dem IBB eine Studienfahrt<br />

nach Auschwitz/Krakau organisiert, die im Mai dieses Jahres mit ca. 50 SuS<br />

stattfinden wird. Neben der Beschäftigung mit dem Holocaust werden wir uns auch mit<br />

dem modernen jüdischen Leben in Krakau befassen.<br />

• Vor über 1 Jahr bin ich auf den Theologen Klaus von Stosch aufmerksam geworden,<br />

der am Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften (ZeKK) an der<br />

Uni Paderborn spannende Dialogprozesse initiiert. Gemeinsam mit 2 Religionslehrern<br />

des GSG haben wir in diesem Jahr eine Begegnung mit SuS am Geschwister-Scholl-<br />

Tag im Februar realisiert, nachdem wir zuvor gemeinsam die Universität besucht<br />

haben. Eine Fortsetzung dieses Kontakts (Einladung von Stosch in den KK <strong>Unna</strong>)<br />

wäre meiner Meinung nach bereichernd.<br />

• Als erstes Bundesland hat NRW ab dem SJ <strong>2012</strong>/13 den Islamischen RU<br />

flächendeckend eingeführt. Dies trägt der großen Zahl muslimischer SuS (320 000 in<br />

NRW) und ihrem Bedürfnis nach einem eigenen Religionsunterricht Rechnung.<br />

Zunächst in Grundschulen, ab dem kommenden Schuljahr auch in den Sek I können<br />

Schulen mit genügend interessierten SuS sowie einer ausgebildeten Lehrkraft<br />

Islamischen RU anbieten. Derzeit fehlt es allerdings noch an ausgebildeten<br />

Lehrkräften. Im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> gibt es in Bergkamen an der Willy-Brandt-<br />

Gesamtschule die erste weiterführende Schule mit dem Angebot Islamischer RU. Für<br />

eine Übergangszeit (bis 2019) entscheidet ein Beirat, der beim Schulministerium<br />

angesiedelt ist, über die Inhalte des Islamischen RU.<br />

Dialog in Gemeinden und <strong>Kirchenkreis</strong><br />

• Auch im <strong>Kirchenkreis</strong> ist der Dialog mit dem Islam in einigen Gemeinden oder<br />

Gemeindegruppen ein Thema. So war ich in mehreren Kreisen (Frauenabendkreis<br />

Bergkamen-Oberaden, Frauenreferat Frühstückskreis, Kirchengemeinde Fröndenberg<br />

und Bausenhagen und demnächst Frauenabendkreis Billmerich) als Referentin zu<br />

Gast. Natürlich kann ich nicht alle Kreise begleiten, sondern nur Anstöße und Impulse<br />

geben.Einige Kreise wünschen sich einen Austausch mit den Moscheen in ihrer<br />

Nachbarschaft, ich kann sie dazu nur ermutigen und bei der Kontaktaufnahme gerne<br />

begleiten.<br />

• Hervorheben möchte ich die seit 5 Jahren bestehende Dialogarbeit der ev.<br />

Kirchengemeinde Fröndenberg und Bausenhagen mit der Ditib-Moschee Menden,<br />

hier ist über den <strong>Kirchenkreis</strong> hinaus ein freundschaftliches Miteinander zwischen<br />

Christen und Muslimen entstanden, wo neben der Geselligkeit und dem persönlichen<br />

Austausch auch inhaltliche Fragen diskutiert werden.<br />

In Zukunft sollen die Jugendlichen beider Gemeinden stärker in den Dialog<br />

eingebunden werden.<br />

Die Dialogarbeit auf Gemeinde- und <strong>Kirchenkreis</strong>ebene scheint mir insgesamt noch<br />

ausbaufähig zu sein!<br />

Die regelmäßige Teilnahme an den Islambeauftragten-Konferenzen der Landeskirche<br />

bietet mir die Möglichkeit mich über den <strong>Kirchenkreis</strong> hinaus zu informieren und<br />

auszutauschen.<br />

<strong>Unna</strong>, 15.04.<strong>2013</strong><br />

Pfarrerin Maike Imort - Synodalbeauftragte für den Christlich-muslimischen Dialog<br />

l. Synodalbericht Tätigkeitsbereich Gustav-Adolf-Werk von Renate Krämer<br />

Das Gustav-Adolf-Werk ist das älteste evangelische Hilfswerk in Deutschland und<br />

Europa.<br />

Ziel des GAW ist, die Kirchen in der weltweiten Diaspora gesprächsfähig zu machen. Die<br />

Menschen in den Partnerkirchen sollen Mut und Selbstvertrauen finden, das Gespräch mit<br />

ihrem gesellschaftlichen Umfeld und mit den katholischen und orthodoxen Kirchen zu<br />

12


wagen.<br />

Partner des GAW sind protestantische Minderheitenkirchen in Europa, Lateinamerika und<br />

Osteuropa.<br />

Sehr stark werden in Osteuropa, nach der Wende, Renovierungen von Kirchen und<br />

Gemeindehäusern sowie einige Neubauten gefördert und die Weiterbildung kirchlicher<br />

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für Sozialdiakonische Aufgaben in den kleinen aber<br />

ständig wachsenden Gemeinden. Daneben ist die Arbeit mit Jugendlichen und<br />

Behinderten ein Schwerpunkt und von großer Wichtigkeit.<br />

Die Frauenarbeit im Gustav-Adolf-Werk ist ein blühender Zweig der GAW Arbeit. Diese<br />

Tätigkeit konzentriert sich auf rein sozial-diakonische Aufgaben in der Diaspora.<br />

Finanziert wird diese Hilfe nur durch Spendengelder.<br />

Die Spendenfreude lässt leider stark nach.<br />

Im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> wird immer noch versucht, über die Konfirmandengabe einige<br />

Spenden zu bekommen. Es bleibt leider bei einem Versuch!<br />

Der Bezirksverband der Frauenhilfe und einige Gemeinde- Frauenhilfen unterstützen aus<br />

alter Tradition diese wertvolle Arbeit.<br />

Auch wird die kreiskirchliche Kollekte dringend benötigt und dankend angenommen.<br />

Renate Krämer<br />

m. Tätigkeitsbericht der Vertrauensküsterin Roswitha Flüß<br />

Meine Tätigkeit als Vertrauensküsterin begann mit der Wahl am 22.11.2007.<br />

Um mich auf diese Aufgabe (Küsterin und Vertrauensperson) vorzubereiten, habe ich an<br />

diversen Fachseminaren und Mitarbeiterfachseminaren teilgenommen. Auch im Jahr<br />

2011/<strong>2012</strong> habe ich diverse Seminare besucht.<br />

Meine Aufgaben bestehen in der Kontaktpflege mit dem <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> und dem<br />

Vorstand der Küstervereinigung Westfalen/Lippe.<br />

Hier werden regelmäßig Gespräche über die Belange der Küster- und Küsterinnen des<br />

<strong>Kirchenkreis</strong>es geführt.<br />

In steigendem Maße umfasst die Tätigkeit die Teilnahme an Personalausschusssitzungen<br />

der einzelnen Gemeinden und die Teilnahme an Vorstandssitzungen.<br />

Themen dieser Sitzungen sind unter anderem:<br />

- die Erfassung und Ausarbeitung der Wochenarbeitsstunden anhand des<br />

Arbeitswertekatalogs der Küstertätigkeit<br />

- Gespräche über Arbeitsbereiche der Küster- und Küsterinnen<br />

- zunehmende Verlagerung der Arbeitsbereiche der Küster- und Küsterinnen<br />

- Gespräche über Probleme im Arbeitsbereich<br />

Ende 2011 wurde ich in den Vorstand der Küstervereinigung Westfalen/Lippe berufen. Es<br />

folgten Vorstandssitzung mit den Berufsverbänden aus ganz Deutschland und<br />

Fachseminare der einzelnen Berufsbereiche, weitere Sitzungen fanden mit der VKM statt.<br />

<strong>2012</strong> folgte die Woche der Begegnung in Männedorf am Zürichsee in der Schweiz. Der<br />

Bund europäischer Küster ist ein Zusammenschluss aller Küsterverbände von<br />

Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz. Alle 2 Jahre findet die Woche der<br />

Begegnung statt, in der sich über die Aufgaben, Unterschiede und Gemeinsamkeiten des<br />

Küsterberufes ausgetauscht wird. Der Küster sorgt durch seine besonderen Dienste für<br />

die äußeren Voraussetzungen kirchlichen und gottesdienstlichen Lebens im Alltag einer<br />

Kirchengemeinde. Er ist in vielfältiger Weise Bezugs-und Kontaktperson für<br />

Gemeindemitglieder, Mitarbeitende und Gruppen, die in Beziehung zu ,,ihrer`<br />

`Kirchengemeinde treten. Mit seinen in Veranstaltungen und Arbeitsabläufen nicht<br />

unwesentlichen Koordinierungsfunktion sorgt er in Kenntnis ,,seines`` Hauses für den<br />

Erfolg und einen der Kirche entsprechenden würdigen Ablauf.<br />

Auch finden regelmäßige Treffen mit den Küstern- und Küsterinnen der anderen<br />

Gemeinden statt. Hier geht es einerseits darum ein Gefühl der Gemeinschaft zu<br />

vermitteln, andererseits Erfahrungen, Sorgen und Probleme zu diskutieren und praktische<br />

Themen aus dem Küster- und Kirchenalltag zu besprechen und bei Problemen Lösungen<br />

zu finden.<br />

Themen wie Umweltschutz, Gottesdienstablauf, Aufteilung Gesangbuch, Zusammenarbeit<br />

Kirche-Gemeindehaus, Küsterjahrestag usw. werden besprochen.<br />

13


Immer wieder wird auch die Sorge um den Arbeitsplatz sehr intensiv diskutiert. Das<br />

gemeinsame Singen und Beten ist ebenfalls ein Bestandteil dieser Zusammenkünfte.<br />

Die Treffen finden in unterschiedlichen Gemeinden statt. Des Öfteren werden auch<br />

Fachreferenten eingeladen, die zu unterschiedlichen Themen des kirchlichen Alltags und<br />

des Gemeindelebens informieren und Anregungen vermitteln. Besonders die Gespräche<br />

über Arbeitsabläufe und Organisation der Küstertätigkeit in den einzelnen Gemeinden<br />

sind sehr beliebt und anregend. Für viele Teilnehmer sind diese Zusammenkünfte eine<br />

Inspiration für ihre tägliche Arbeit.<br />

Meine Bitte an die einzelnen Gemeinden (Pfarrer, Presbyterium) ist, ihre Küster- und<br />

Küsterinnen zu motivieren an diesen Treffen teilzunehmen, diese nicht als lästige<br />

Arbeitsunterbrechung zu sehen, sondern Kraft und Inspiration daraus zu schöpfen.<br />

Vertrauensküsterin Ev. <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> R. Flüß<br />

n. Synodalbericht zum Ev. Bund von Pfarrer Harmut Rosenstengel<br />

Der Evangelische Bund<br />

Unter dem Leitsatz Evangelisch und Ökumenisch widmet sich der Evangelische Bund in<br />

Veranstaltungen, Seminaren und Publikationen den aktuellen Themen der<br />

Konfessionskunde, der Ökumene und der Weltanschauungsfragen.<br />

Durch das Konfessionskundliche Institut berät und unterstützt er Gemeinden,<br />

Einrichtungen und Kirchenleitungen im Bereich der Evangelischen Kirche in Deutschland<br />

und der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa.<br />

Der 1886 in Erfurt als Verband gegründete Evangelische Bund hatte bis in die Zeit der<br />

Weimarer Republik hinein eine solche antikatholische Ausrichtung. Nach dem zweiten<br />

Weltkrieg setzte eine Neuorientierung ein. Die starke antikatholische Zielrichtung der<br />

Anfangszeit wich einer ökumenischen Ausrichtung. Heute tritt der Evangelische Bund für<br />

eine bessere ökumenische Gemeinschaft der Kirchen ein, wobei neben der<br />

innerprotestantischen Ökumene auch die Kontakte zur römisch-katholischen Kirche, zur<br />

orthodoxen Kirche und zur anglikanischen Kirche eine wichtige Rolle spielen.<br />

Noch heute stellt der Evangelische Bund einen der größten protestantischen Verbände in<br />

Deutschland dar.<br />

Als Konfessionskundliches und Ökumenisches Arbeitswerk der EKD ist er Träger des<br />

Konfessionskundlichen Instituts im südhessischen Bensheim.<br />

Die Leitung des Werkes haben die Kirchenhistorikerin Gury Schneider-Ludorff<br />

(Präsidentin seit 1. März 2009), Sigurd Rink (Vizepräsident seit 2006) und Walter<br />

Fleischmann-Bisten (Generalsekretär seit 1984) inne.<br />

Satzungsgemäße Organe des Vereins sind als höchstes Gremium der Zentralvorstand<br />

der aus den Vorsitzenden der Landesverbände besteht, der Geschäftsführende Vorstand<br />

bestehend aus Präsident, Vizepräsident und Generalsekretär sowie die<br />

Mitgliederversammlung, die anlässlich der jährlichen Generalversammlung zusammentritt.<br />

Generalversammlung <strong>2012</strong><br />

Vom 18. bis 21. Oktober <strong>2012</strong> fand die 104. Generalversammlung des Evangelischen<br />

Bundes in Rothenburg ob der Tauber unter dem Thema "Kirche im Bild" statt.<br />

Es referierten u.a. Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, Prof. Johanna<br />

Haberer, Prof. Dr. Klaas Huizing und Regionalbischof Prof. Dr. Ark Nitsche.<br />

Generalversammlung <strong>2013</strong><br />

Vom 24. bis 27. Oktober <strong>2013</strong> lädt der Evangelische Bund unter dem Thema:<br />

"Glauben und glauben lassen" zu seiner 105. Generalversammlung nach Hannover ein.<br />

Es referieren u.a. Landesbischof Ralf Meister, Landesbischof Prof. Dr. Friedrich Weber,<br />

Prof. Dr. Arnulf von Scheliha, Pfarrerin Ulrike Schmidt- Hesse, Äbtissin Bärbel Görcke<br />

M.A. und andere mehr.<br />

Der Evangelische Bund gliedert sich in 17 Landesverbände mit jeweils eigenen<br />

14


Programmen und ganz unterschiedlichen Aktivitäten.<br />

Der Landesverband Westfalen und Lippe<br />

Die jährliche Mitgliederversammlung bestimmt die Schwerpunkte der Arbeit im<br />

Landesverband und wählt den Vorstand. Dazu werden auch die Synodalbeauftragten<br />

eingeladen, die die Anliegen des Evangelischen Bundes in den <strong>Kirchenkreis</strong>en vertreten.<br />

Zu Landesversammlungen oder Studientagen treffen sich die Mitglieder jährlich in einem<br />

anderen <strong>Kirchenkreis</strong>. Predigerinnen und Prediger aus den Reihen des Evangelischen<br />

Bundes sind in den Gottesdiensten der Ortsgemeinden zu Gast. Unter einem<br />

Gesamtthema finden ein Gemeindenachmittag und eine theologische Arbeitstagung<br />

gemeinsam mit der Pfarrkonferenz des <strong>Kirchenkreis</strong>es statt.<br />

Studientag <strong>2012</strong><br />

Am 5. Mai <strong>2012</strong> fand in Holzwickede ein Studientag des Evangelischen Bundes anstelle<br />

der sonst jährlichen Landesversammlung statt.<br />

Thematisch ging es um die Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit russlanddeutschen<br />

Christen und um Identität und ökumenisches Miteinander mit baptistisch orientierten<br />

Gemeinden.<br />

Weiter wird vom Evangelischen Bund ein Vortragsdienst für konkrete theologische und<br />

konfessionskundliche Themen angeboten. Wir vermitteln Fachreferenten zu<br />

ökumenischen Fragestellungen in der Praxis der Gemeinde vor Ort.<br />

Darüber hinaus werden Studienfahrten zu protestantischen Minderheitskirchen in Europa<br />

angeboten und organisiert.<br />

<strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong><br />

Das Wissen um die Bedeutung des Evangelischen Bundes ist im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> eher<br />

gering. Neben fünf korporativen Mitgliedern im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> gibt es zur Zeit nur zwei<br />

weitere persönliche Mitglieder im <strong>Kirchenkreis</strong>.<br />

Das mag immer noch mit den heute lange überholten Vorstellungen einer nicht mehr<br />

zeitgemäßen protestantischen Kampforganisation gegen den römischen Katholizismus<br />

zusammenhängen. Heute spielen neben konfessionskundlichen Fragen die Kontakte zur<br />

römisch-katholischen Kirche, zur orthodoxen Kirche zur Altkatholischen und<br />

anglikanischen Kirche die maßgebliche Rolle.<br />

Pfarrer Hartmut Rosenstengel, Königstraße 28 c, 59427 <strong>Unna</strong><br />

(Mitglied des Vorstandes im Landesverband Westfalen-Lippe)<br />

o. Synodalbericht Berichtszeitraum 2011-<strong>2013</strong> von KMD Hannelore Höft,<br />

Kreiskantorin<br />

Die Kreiskantorin nimmt die kirchenmusikalische Fachberatung im <strong>Kirchenkreis</strong> wahr. Sie<br />

berät die Kirchengemeinden in allen kirchenmusikalischen Fragen; dazu gehören<br />

Stellenbesetzungen, Probleme arbeitsrechtlicher Art sowie Fragen des Orgelbaus.<br />

Die Fachberatung der Kreiskantorin wurde bei der Neubesetzung der nebenamtlichen<br />

Chor- und Organistenstelle an der Christuskirche <strong>Unna</strong>/ Königsborn ebenso in Anspruch<br />

genommen wie bei der Beratung über den kreiskirchlichen Zuschuss für Bergkamen.<br />

(An dieser Stelle sei angemerkt, dass die Teilnahme der Kreiskantorin bei der Besetzung<br />

von nebenamtlichen Stellen zwingend vorgeschrieben ist.)<br />

Die Teilnahme an den regelmäßigen Kreiskantorenkonferenzen mit Rückspiegelung der<br />

Informationen an die hauptamtlichen Kolleginnen im Gespräch mit Superintendentin und<br />

Fachbereichsausschussvorsitzendem war auch im zurückliegenden Berichtszeitraum<br />

wieder fester Bestandteil des Arbeitsbereiches.<br />

Ebenso gehört die Teilnahme an den Kreissynoden zu den Aufgaben der Kreiskantorin.<br />

Seit der kreiskirchlichen Visitation 2011 treffen sich die hauptamtlichen Kantorinnen des<br />

15


<strong>Kirchenkreis</strong>es regelmäßig zum Erfahrungsaustausch.<br />

Die musikalische Planung und Durchführung besonderer, vom <strong>Kirchenkreis</strong><br />

verantworteter Veranstaltungen und Gottesdienste (z.B. Verabschiedung des KSV) wurde<br />

ebenso wieder von der Kreiskantorin verantwortet. Auch wurde der Gottesdienst zur<br />

Sommerkreissynode zum Themenjahr der EKD durch eine Predigt mit Musik aus<br />

Honeggers Oratorium „König David“ besonders gestaltet.<br />

Zum Themenjahr Reformation & Musik <strong>2012</strong> beteiligte sich die Kreiskantorin in ihrer<br />

Position als Kantorin an der Ev. Stadtkirche <strong>Unna</strong> wieder mit weit über den <strong>Kirchenkreis</strong><br />

ausstrahlenden Musikprojekten wie der Uraufführung der Kantate „Auf, mein Herz“ von<br />

Matthias Nagel, einer Auftragskomposition der Philipp-Nicolai-Kantorei <strong>Unna</strong> zur Nacht<br />

der Offenen Kirchen.<br />

Mit der halbszenischen Aufführung von Honeggers Oratorium „König David“ erhielt das<br />

Themenjahr im November eine ganz besondere Ausdeutung.<br />

Das Themenjahr Reformation und Toleranz spiegelt sich auch im Jahr <strong>2013</strong> in<br />

gemeinsamen Veranstaltungen des KK und der Ev. Stadtkirche wider wie z.B. dem<br />

Konzert mit dem Synagogal Ensemble Berlin und der Uraufführung der<br />

Reformationskantate „Ein feste Burg ist unser Gott“ von Stefan Langenberg, die beim<br />

EKD-Wettbewerb mit einem 2.Preis ausgezeichnet wurde.<br />

Erfreulicherweise erhält die Kreiskantorin seit der Neuwahl des KSV und der<br />

Neubesetzung der Fachausschüsse nun regelmäßige Einladungen zu den<br />

Fachbereichsausschusssitzungen sowie auch deren Protokolle.<br />

gez.: Hannelore Höft<br />

p. Posaunenchöre im <strong>Kirchenkreis</strong> von Volker Hahne<br />

Die Posaunenchorarbeit ist eine Facette der Kirchenmusik und Jugendarbeit in den<br />

Kirchengemeinden unseres <strong>Kirchenkreis</strong>es.<br />

Die Bläserinnen und Bläser versehen ihren Dienst in der Verkündigung in den Gemeinden<br />

aber auch darüber hinaus.<br />

So präsentierten sich einige Bläserinnen, Bläser und Posaunenchöre aus dem<br />

<strong>Kirchenkreis</strong> im Rahmen der Kirchentage in Dresden und Hamburg, der Westfälischen<br />

Bläsertage in Halle, Gelsenkirchen und Grundschöttel, der Kreisposaunentage, beim<br />

westfälischen Kindergottesdiensttag und beim Synodenjubiläum in <strong>Unna</strong>.<br />

Die angesprochenen Kreisposaunentage fanden im Rahmen der Posaunenchorjubiläen in<br />

Fröndenberg und Lünern sowie in Königsborn statt.<br />

Im Rahmen der Bläserfortbildung wurden in Zusammenarbeit mit dem Posaunenwerk die<br />

jährlichen Jungbläsertage und die Chorleitungsseminare an sechs Abenden in<br />

Holzwickede durchgeführt.<br />

Am 30. September <strong>2012</strong> fand unter dem Motto „Oberstimmen – irdisch und schon<br />

himmlisch“ ein Westfälischer Kirchenmusiktag in Soest statt. Der Tag war ein<br />

„Dankeschön“ der Landeskirche für alle haupt-, neben- und ehrenamtlich in der<br />

westfälischen Kirchenmusik Tätigen. Den über 200 Teilnehmenden, auch aus dem<br />

<strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong>, wurden verschiedene Workshops für Chor, Orgel und Bläser<br />

angeboten.<br />

Für die Bläserarbeit in diesem Jahr, wieder mit einer gestaffelten Seminararbeit und dem<br />

Jungbläsertag in Frömern wünschen wir uns die Unterstützung durch die Posaunenchöre<br />

und der Kirchengemeinden.<br />

q. Synodalbericht Kirchentag für den Berichtszeitraum 2011-<strong>2012</strong> von Diakon Detlef<br />

Maidorn<br />

Die Vorbereitung und Organisation der Teilnahme an den Ev. Kirchentagen gehört mit zu<br />

16


den Aufgaben des Referates für Jugendarbeit.<br />

Die Anmeldung zu den Kirchentagen erfolgte bisher überwiegend durch die<br />

gemeindlichen Jugendreferentinnen und Jugendreferenten, die anschließend an das<br />

Jugendreferat zur weiteren Bearbeitung weitergeleitet wurden. Dieses Anmeldeprozedere<br />

wurde mit den Vorbereitungen zum 34. DEKT im Hamburg dahingehend verändert, dass<br />

die gemeindlichen Anmeldungen nicht mehr über das Jugendreferat, sondern direkt von<br />

den Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern der Kirchengemeinden an die<br />

Geschäftsstelle des Kirchentages weitergeleitet werden.<br />

Durch die zentrale Vorbereitung und Organisation der Besuche zu den Deutschen<br />

Evangelischen Kirchentagen werden folgende Aufgaben durch das Jugendreferat<br />

wahrgenommen:<br />

- direkte Informationsstelle zu allen Fragen des DEKT,<br />

- Zusammenstellung und Erarbeitung von Informationsmaterial,<br />

- Organisation der Anreise,<br />

- Organisation der Unterbringung (Gemeinschaftsquartiere in eigener<br />

Verantwortung),<br />

Die inhaltliche Vorbereitung der Kirchentage obliegt zum überwiegenden Teil den<br />

gemeindlichen Jugendreferentinnen und Jugendreferenten. Hierzu stellt das<br />

Jugendreferat umfangreiches Informationsmaterial zur Verfügung.<br />

Die Informationen über die Kirchentage werden über die Konferenz der hauptamtlichen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kinder- und Jugendarbeit in die Gemeinden<br />

transportiert. Diese sind Ansprechpartner in allen Belangen des Kirchentages auf der<br />

Gemeindeebene.<br />

Der Unterzeichner ist Mitglied im „Landesausschuss Westfalen des DEKT“ und nimmt<br />

regelmäßig an den Tagungen teil.<br />

33. Deutscher Evangelischer Kirchentag vom 01. – 05. Juni 2011 in Dresden<br />

Der 33. Deutsche Evangelische Kirchentag in Dresden stand unter der Losung „…da wird<br />

auch dein Herz sein“ (Matth. 6,21)<br />

In einer Vielzahl von Einzelveranstaltungen mit Persönlichkeiten aus allen Sparten des<br />

öffentlichen Lebens, hat sich der Kirchentag mit den folgenden drei<br />

Themenschwerpunkten beschäftigt:<br />

Themenbereich 1: Glauben<br />

Themenbereich 2: Gesellschaft<br />

Themenbereich 3: Welt<br />

Neben diesen thematischen Schwerpunkten bot der Kirchentag wieder eine Fülle von<br />

kulturellen Angeboten aus den Bereichen Musik – Theater – Kleinkunst.<br />

Aus dem <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> nahmen ca. 160 Menschen an dem Kirchentag in Dresden<br />

teil.<br />

Davon waren 124 Jugendliche und Erwachsene im Alter von 14 – 60 Jahren in der<br />

Grundschule Nr. 48 untergebracht. Hinzu kamen Teilnehmendengruppen aus weiteren<br />

<strong>Kirchenkreis</strong>en. Insgesamt wurden 380 Kirchentagsteilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

durch den Ev. <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong>, insbesondere von 25 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern, unter Leitung des Jugendreferenten Sebastian Richter, aus der<br />

Kirchengemeinde Frömern versorgt und betreut.<br />

Detlef Maidorn<br />

Synodalbeauftragter für den Kirchentag<br />

r. Synodalbeauftragung Kirche und Kultur von Pfarrer Jörg Uwe Pehle<br />

Für den Berichtszeitraum 2011 – <strong>2013</strong> ist aus den drei Arbeitsbereichen, 1. Kulturarbeit<br />

im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong>, 2. Offene Stadtkirche <strong>Unna</strong>, 3. WiederEintrittsstelle des KK <strong>Unna</strong>,<br />

17


die unter der Synodalbeauftragung „Kirche und Kultur“ zusammengefasst sind, Folgendes<br />

zu berichten:<br />

1. Kulturarbeit im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong>:<br />

1.2 Beratung der Ev. Kirchengemeinde Fröndenberg und Bausenhagen zur Einrichtung<br />

eines Kultur – PresbyterInnen – Amtes<br />

1.3 Nacht der offenen Kirchen <strong>2012</strong><br />

Pfingstmontag <strong>2012</strong> fand die 5. Nacht der offenen Kirchen statt, die ich für den<br />

<strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> koordiniert habe.<br />

12 evangelische und 6 katholische Kirchen waren in dieser besonderen Nacht<br />

geöffnet und haben ein buntes breit gefächertes Veranstaltungsprogramm<br />

angeboten.<br />

1.4 Synodenjubiläum: 400 Jahre westfälische Synode 18. Juni 2011:<br />

„Kleiner Kirchentag“ aus Anlass des 400jährigen Jubiläums der 1. Reformierten<br />

Synode der Grafschaft Mark in <strong>Unna</strong> mit verschiedenen thematischen Foren,<br />

Bühnenprogramm, Markt der Möglichkeiten, Gottesdienst und viel Musik.<br />

1.5 Tag der westfälischen Kirchengeschichte, 2.und 3. Oktober <strong>2012</strong>:<br />

Jahrestagung des Vereins für westfälische Kirchengeschichte aus Anlass des<br />

400jährigen Jubiläums der 1. Lutherischen Synode der Grafschaft Mark in <strong>Unna</strong>.<br />

2. Offene Stadtkirche <strong>Unna</strong>:<br />

Offene Stadtkirche <strong>Unna</strong> das bedeutet:<br />

- verlässlich geöffnete Kirche<br />

- thematische Ausstellungen im Verlauf des Kirchenjahres<br />

- Kunstausstellungen, gerne mit KünstlerInnen aus der Region<br />

- Konzerte und Workshops<br />

- Theater<br />

- Musik und Wort zur Marktzeit<br />

- Sondergottesdienste und Zielgruppengottesdienst<br />

- Gottesdienst mit Kanzelrede<br />

- Stadtfest und Adventsmarkt mit Krippenausstellung<br />

- …<br />

Fast alle Veranstaltungen sind Kooperationsveranstaltungen mit<br />

- den Referaten des <strong>Kirchenkreis</strong>es,<br />

- dem Bereich Kultur der Stadt <strong>Unna</strong>,<br />

- der Kirchenmusik an der Ev. Stadtkirche<br />

Ca. 30 Mitarbeitende bilden den Mitarbeitendenkreis, der die Arbeit begleitet und<br />

betreut.<br />

2.1 Im Berichtszeitraum haben ca. 15000 Menschen die Veranstaltungen der Offenen<br />

Stadtkirche bzw. die geöffnete Kirche besucht.<br />

2.2 Teilnahme an 2mal jährlich stattfindenden Konferenz der Stadtkirchenarbeit der<br />

EKvW<br />

2.3. Teilnahme an der Fachtagung des „Ökumenischen Netzwerks Citykirchenprojekte“<br />

im April <strong>2012</strong> in Stuttgart unter dem Motto: „Was bewegt die Stadt? Kirche – Akteurin<br />

in der City“<br />

2.4. Präsentation der Stadtkirchenarbeit der EKvW und des „Ökumenischen<br />

Netzwerks Citykirchenprojekte“ auf dem DEKT 2011 in Dresden<br />

Allen Gemeinden, die für die Organisation kultureller Veranstaltungen Unterstützung<br />

benötigen, bzw. sich der Initiative Offene Kirchen anschließen und ggf. eine<br />

Stadtkirchenarbeit aufbauen wollen, biete ich beratende Mitarbeit an.<br />

3. WiederEintrittsstelle im KK <strong>Unna</strong><br />

7-8 Kolleginnen und Kollegen versehen den Dienst in der WEST, die an der Ev.<br />

Stadtkirche angesiedelt ist. Auf Grund der geringen Mitarbeitendenzahl können die<br />

Öffnungszeiten der WEST, Dienstag von 16 Uhr - 18 Uhr und Samstag von 11 Uhr bis<br />

13 Uhr nicht immer besetzt werden.<br />

3 KollegInnen bieten einen „mobile WEST“ an.<br />

Im Berichtszeitraum sind über die WEST wieder in die Kirche eingetreten:<br />

2. Halbjahr 2011: 13 Personen<br />

<strong>2012</strong>: 25 Personen<br />

18


<strong>2013</strong>: 10 Personen<br />

Teilnahme an der der 1mal jährlich stattfinden Konferenz der WEST der EKvW, EKiR<br />

und der lippischen Landskirche.<br />

2. Fachbereich II – Diakonie und Seelsorge<br />

(Diakonie, Diakoniestationen, Seelsorge, Besuchsdienste)<br />

a. Fachbereich II – Bericht zur Sommersynode <strong>2013</strong> von Pfarrer Christian Bald<br />

1) Schwerpunktthema „Altern“<br />

Der Berichtszeitraum beginnt mit der Sommersynode 2011, von der bezogen auf die<br />

künftige Gestaltung der gemeinsamen Dienste ein Arbeitsauftrag an den KSV ergangen<br />

ist. Zu fragen ist, wie die „christliche Kirche...mit ihrem Glauben wie mit ihrem Gehorsam,<br />

mit ihrer Botschaft wie mit ihrer Ordnung mitten in der Welt der Sünde als die Kirche der<br />

begnadeten Sünder“ (Barmen III) auch im Jahre 2030 und darüber hinaus den<br />

Menschen nah bezeugt werden kann. Alle künftigen Überlegungen um die Gestalt der<br />

ev. Kirche im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong>, bzw. im Gestaltungsraum V müssen das Wissen um<br />

rückläufige Ressourcen im Bereich der Mitglieder, der Finanzen und des Personals<br />

beachten.<br />

Im Herbst 2011 hat der KSV zusammen mit den Fachbereichen begonnen den<br />

Arbeitsauftrag umzusetzen. Die Fachbereiche II und IV konzentrierten sich auf den<br />

demographischen Wandel und gingen in der Folgezeit der Frage nach, vor welchen<br />

Herausforderungen kirchliches Handeln durch den perspektivischen Zuwachs an älteren<br />

und alten Menschen steht. Begleitet wurde der Prozess zunächst durch die<br />

Gemeindebraterin Claudia Enders. Im März <strong>2012</strong> fand im Haus der Kirche eine<br />

gemeinsame Veranstaltung der Fachbereiche II und IV statt, u.a. um zu ermitteln welche<br />

Möglichkeiten etwa eines gemeinsamen Projektes zu dieser Fragestellung bestehen. Im<br />

Ergebnis der gemeinsamen Überlegungen stellten sich jedoch unterschiedliche<br />

Schwerpunktsetzungen in beiden Fachbereichen heraus.<br />

Im September <strong>2012</strong> referierte Herr Zakel vom Kreis <strong>Unna</strong> vor beiden Fachbereichen<br />

darüber, wie der Kreis <strong>Unna</strong> den Herausforderungen des demographischen Wandels<br />

begegnet. Das strategische Ziel der Planungen im Kreis <strong>Unna</strong> ergibt sich aus der<br />

„Seniorenpolitischen Maxime (1989-2011)“<br />

„Schaffung einer gemeinwesenorientierten, abgestimmten, bedarfsgerechten, inklusiven,<br />

sozialen, kulturellen und gesundheitlich-pflegerischen Infrastruktur, die insbesondere<br />

auch das möglichst lebenslange Wohnen zuhause fördert und einen integrativ<br />

verlaufenden demografischen Wandel sowie die Stärkung der Selbsthilfekräfte und des<br />

ehrenamtlichen Engagements gewährleisten kann.“<br />

Ausdrücklich betonte Herr Zakel bei seinen Ausführungen, dass die Kirchen aufgrund<br />

ihrer guten Vernetzung in den Sozialräumen der Kommunen gute Kooperationspartner<br />

seien.<br />

Für den Fachbereich II ergab sich aus allen bis dahin gesammelten Informationen eine<br />

weitere Bearbeitung des Themas „Altern“ in drei Hinsichten:<br />

Kommunikation und altern<br />

Mobilität und altern<br />

Wohnen und altern<br />

Zu diesen drei Bereichen wird es nun am 25. September <strong>2013</strong> im Haus der Kirche eine<br />

Informations- und Diskussionsveranstaltung geben, an der die drei Ebenen des<br />

<strong>Kirchenkreis</strong>es (Gemeinden/Region/<strong>Kirchenkreis</strong>) beteiligt werden.<br />

2) Personalia<br />

Im Zuge der letzten Wahlen zu den Presbyterien (02-<strong>2012</strong>) hat es für den<br />

Fachbereichsausschuss II keine personellen Veränderungen gegeben.<br />

Für den Zeitraum von 12 Monaten war Diakoniepfarrerin Anja Josefowitz von Februar<br />

<strong>2012</strong> an (bis Februar <strong>2013</strong>) in Elternzeit. Die Vertretungsaufgaben wurden in dieser Zeit<br />

von Pfarrerin Henz-Gieselmann übernommen. Seit Februar <strong>2013</strong> hat Pfarrerin<br />

Josefowitz mit einem Dienstumfang von 75% ihre Tätigkeiten wieder aufgenommen.<br />

19


Im Februar <strong>2013</strong> wurde Pfarrerin Ulrike Meyer auf ihren Wunsch hin aus der<br />

Kreispfarrstelle der Krankenhausseelsorge in Evangelischen Krankenhaus <strong>Unna</strong> in den<br />

Ruhestand verabschiedet. Dankbar blicken wir auf 21 Jahre, in denen Pfarrerin Meyer<br />

als Seelsorgerin mit Herz und Leidenschaft für die Menschen im EK <strong>Unna</strong> engagiert<br />

gewesen ist. Bei allen nicht immer leichten Veränderungen, die das Haus in der<br />

Vergangenheit zu bewältigen hatte (und immer noch hat), ist es ihr gelungen,<br />

evangelische Kirche im EK <strong>Unna</strong> präsent zu machen und die Frage nach einem<br />

evangelischen Profil wach zu halten. Auch gehörte Ulrike Meyer zu den Teamern der<br />

ersten Stunde im Kreis der Notfallseelsorger im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong>.<br />

3) Pfarrstelle Seelsorge<br />

In Abstimmung mit dem KSV hat sich der Fachbereich II einverstanden erklärt, die<br />

Kreispfarrstelle „Seelsorge im EK <strong>Unna</strong>“ für zwei Jahre befristet „provisorisch“ zu<br />

versorgen. Im Hintergrund stehen dabei die Überlegungen sowohl zur<br />

Pfarrstellenplanung im <strong>Kirchenkreis</strong> als auch zur möglichen konzeptionellen<br />

Überplanung der Seelsorgepfarrstelle. Die Pfarrstelle wird während der nächsten 2 Jahre<br />

zu je 50% von Pfarrerin Henz-Gieselmann und Pfarrer Jochen Müller ausgefüllt. Mit<br />

weiteren 10 Wochenstunden wird Diakonin Ilona Liebner, befristet für 2 Jahre, im<br />

Bereich der Krankenhausseelsorge tätig sein. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit<br />

einer Nachwahl/Nachberufung für den Fachbereichsausschuss II, da Frau Liebner hier<br />

ausgeschieden ist.<br />

4) Visitation<br />

Im Januar/Februar <strong>2013</strong> wurde die Friedenskirchengemeinde Bergkamen visitiert.<br />

Diakonie und Seelsorge waren bei dieser Visitation keine Schwerpunkte. Gleichwohl<br />

konnten die Vertreter/innen des Fachbereichs einen repräsentativen Eindruck vom<br />

diakonischen Profil der Kirchengemeinde gewinnen. Das diakonische Engagement findet<br />

hier eine sehr lebensnahe, gut vernetzte Ausprägung und wird in Form von diakonischen<br />

Projekten konkretisiert.<br />

Pfarrer Christian Bald, Vors. Fb. II<br />

.<br />

b. Bericht über die Tätigkeit der 11. kreiskirchlichen Pfarrstelle (Diakonie) in den<br />

Jahren 2011 und <strong>2012</strong> von Pfarrerin Anja Josefowitz<br />

Das diakonische Engagement in den Kirchengemeinden und an den kirchlichen Orten<br />

im Ev. <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> ist in den Jahren 2011 und <strong>2012</strong> aufbruchbereit und<br />

experimentierfreudig gewesen. Ich habe als Diakoniepfarrerin Menschen erlebt, die<br />

bereit waren, neu und engagiert einzutreten für ein gemeinsames Leben von Jungen<br />

und Alten, Kranken und Gesunden, Behinderten und Nichtbehinderten, Armen und<br />

Reichen.<br />

Diese Entwicklungen habe ich persönlich nur in 2011 begleiten können, da ich in <strong>2012</strong> in<br />

Elternzeit gewesen bin. Pfarrerin Henz-Gieselmann hat mit einem Dienstumfang von<br />

25% einen Teil meiner Arbeit weitergeführt. Seit Mitte Februar diesen Jahres bin ich nun<br />

im Rahmen meiner Elternzeit mit 30 Wochenstunden wieder im Dienst, die etwa übrigen<br />

25% Dienstumfang bleiben leider unbesetzt, da Pfarrerin Henz-Gieselmann für diese<br />

Arbeit nicht mehr zur Verfügung steht.<br />

In dem Aufgabenfeld Gemeindediakonie war es auch in 2011 meine Aufgabe, die<br />

Kirchengemeinden bei der Entwicklung eines diakonischen Profils bzw. beim Aufbau<br />

diakonischer Projekte zu beraten und zu begleiten. Ich habe an Sitzungen der<br />

Diakonieausschüsse in den Gemeinden teilgenommen und in den Gemeinden, in denen<br />

es keine Diakonieausschüsse gab, im regelmäßigen Austausch mit den KollegInnen und<br />

den DiakoniepresbyterInnen gestanden. Dabei sind spannende Konzepte wie z.B. das<br />

„Hebammenprojekt“, die Aktion „Weihnachten nicht allein“, „FiP – das<br />

Familienpatenkonzept“ sowie thematische Diakoniegottesdienste entstanden, weiter<br />

entwickelt und gefeiert worden.<br />

Nach einem Hinweis seitens des Landeskirchenamtes auf die Verausgabung der<br />

Diakonierücklagen, galt es in allen Gemeinden neu in das diakonische<br />

20


Projektmanagement einzusteigen, was nach ersten Widerständen gut gelungen ist. Die<br />

Begleitung der DiakoniepresbyterInnen und PfarrerInnen sowie der Diakonieausschüsse<br />

bei der Entwicklung von tragfähigen Ideen war in <strong>2012</strong> ein Teil der Arbeit von Frau<br />

Henz-Gieselmann. Beeindruckende diakonische Projekte ganz im Sinne des diakonisch<br />

biblischen Auftrages sind dabei entwickelt worden, die jetzt in Form einer Broschüre<br />

unter dem Titel „Diakonie auf Gemeindeebene – Nächstenliebe als Markenzeichen“<br />

veröffentlicht werden sollen.<br />

Darüber hinaus habe ich in verschiedenen Gemeindegruppen Vorträge zu diakonischen<br />

Themen wie z.B. „Amalie Sieveking“ oder „Pflege – eine evangelische Perspektive“<br />

gehalten.<br />

Im Rahmen der Diakoniekonferenzen sind auch in 2011 und <strong>2012</strong> alle<br />

Diakoniepresbyterinnen und –presbyter zum regelmäßigen Informationsaustausch und<br />

zur diakonischen Profilbildung hier im <strong>Kirchenkreis</strong> eingeladen worden mit dem Ziel, das<br />

diakonische Handeln in den Gemeinden untereinander und mit den Angeboten des<br />

Diakonie Ruhr-Hellweg e.V. sowie den anderen diakonischen Anbietern im <strong>Kirchenkreis</strong><br />

zu vernetzen. So ging es thematisch um das „Ambulante betreute Wohnen“, um die<br />

„Geburtshilfe unter dem Aspekt: Stirbt der Beruf der Hebamme aus?“ und um die<br />

„Flüchtlingsberatung“. Ebenso war eine Neuklärung der Aufgaben der<br />

Diakoniekonferenz nötig, denn nach den Presbyteriumswahlen im Februar <strong>2012</strong> musste<br />

etwa ein Drittel der Mitglieder der Diakoniekonferenz neu in ihre Aufgaben<br />

hineinwachsen. Als erstes durften sich die neuen Presbyterinnen und Presbyter<br />

erfreulicherweise mit der Stärkung des diakonischen Profils der Gemeinden durch die<br />

Neuentwicklung diakonischer Gemeindeprojekte beschäftigen. Die Diakoniekonferenzen<br />

boten hierzu ein gutes Forum zu Austausch und gegenseitiger Beratung.<br />

Im Bereich der institutionalisierten Diakonie war ich weiterhin als Mitglied des<br />

Verwaltungsrates des Diakonie Ruhr-Hellweg e.V. und der Mitgliederversammlung tätig.<br />

Darüber hinaus vertrete ich den <strong>Kirchenkreis</strong> auch in den Kuratorien und Beiräten der<br />

anderen diakonischen Einrichtungen. Regelmäßige Besuche, Dienstbesprechungen,<br />

Andachten und Gottesdienste zu den unterschiedlichen Anlässen, die seelsorgliche<br />

Begleitung von hauptamtlich Mitarbeitenden und die Schulung und Begleitung von<br />

Ehrenamtlichen (hier z.B. in der Ausbildung von Menschen in der Begleitung von<br />

dementiell erkrankten Menschen) zählten in diesem Arbeitsfeld zu meinen Aufgaben.<br />

Auffällig war bei den seelsorglichen Gesprächen, dass die innerdiakonischen<br />

Strukturreformen zur Verdichtung der Arbeit für den Einzelnen geführt haben und das<br />

Burnout-Risiko für Mitarbeitende deutlich gestiegen war. Leitendes Handeln muss m.E.<br />

auch und gerade in der Diakonie die Einführung eines betrieblichen<br />

Gesundheitsmanagement zu bedenken haben.<br />

Bei aller Wirtschaftlichkeit und Professionalisierung darf zudem das Augenmerk auf das<br />

besondere theologische Profil der institutionalisierten Diakonie nicht aus dem Blick<br />

verloren werden. Hier gilt es, dieses als herausragendes Qualitätsmerkmal neu zu<br />

verorten – im Hinblick auf die Mitarbeitenden aber auch im Hinblick auf die potentiellen<br />

„Kunden“.<br />

In dem Aufgabenfeld der anwaltlichen bzw. sozialpolitischen Diakonie galt es, sich<br />

aktiv in die politische Diskussion einzubringen und die Anliegen und Interessen der<br />

bedürftigen und benachteiligten Menschen zu vertreten bzw. diese mit Hilfe zur<br />

Selbsthilfe zu unterstützen. Dies geschah u.a. in enger Zusammenarbeit mit dem Forum<br />

Generationen <strong>Unna</strong> im Projekt Ausbildungspaten und Sprachpaten, mit einem<br />

Projektteam als Nachfolge des kreiskirchlichen Sozialausschusses und der<br />

Veranstaltung zum Thema „Inklusion“, in den kreiskirchlichen Kampagnen gegen<br />

Kinderarmut (Bewerbung um europäische Lernpartnerschaft „Grundtvig“), in dem<br />

Runden Tisch gegen Kinderarmut in Bergkamen sowie in der Begleitung der Stelle in der<br />

Migrationsberatung.<br />

In diesem Arbeitsfeld erlebe ich immer wieder, dass es an einer allgemeinen<br />

Sozialberatung fehlt. Menschen haben Fragen rund um die Themenbereiche<br />

Pflegeversicherung, Hartz IV, Kinderbetreuung u.a. Häufig geht es dabei um Probleme<br />

mit den Antragsstellungen oder auch um das Zurechtfinden im „Behördendschungel“.<br />

Hier gilt es sowohl für die KollegInnen in den Gemeinden als auch für betroffene<br />

Menschen ein Angebot zu schaffen, das professionelle Hilfsangebote zur Verfügung<br />

21


stellt. Erste Projektplanungen sind unter dem Titel „Ämterlotse“ auf dem Weg. In diesem<br />

Zusammenhang ist der neu eingerichtete kreiskirchliche Diakoniefond – gespeist u.a.<br />

aus den Gemeinden - ein wertvoller Beitrag, um hilfebedürftigen Menschen zeitnah und<br />

ohne großen Organisationsaufwand auch an anderen kirchlichen Orten außerhalb der<br />

Kirchengemeinde materiell unterstützen zu können.<br />

Im Bereich der weltweiten ökumenischen Diakonie zählten die großen Organisationen<br />

wie „Brot für die Welt“ oder die Katastrophenhilfe zu den Aufgabengebieten, die ich<br />

durch verschiedene Aktivitäten wie z.B. Gottesdienste vorgestellt und bekannt gemacht<br />

habe. In dieses Feld gehörten auch die Partnerschaftsinitiativen der Kirchengemeinden<br />

und des <strong>Kirchenkreis</strong>es, in denen ich bei diakonischen Fragen mitgearbeitet habe.<br />

Auf die seelsorgliche Dimension in der diakonischen Arbeit bin ich in vielfältigen<br />

Gesprächen mit haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden gestoßen. Darüber hinaus<br />

stand ich weiterhin im engen Kontakt mit dem Haus Dürerstr. in <strong>Unna</strong>. Neben<br />

Hausandachten zu verschiedenen Anlässen habe ich den persönlichen Kontakt zu den<br />

mehrfach behinderten Menschen aufgebaut und mich als Seelsorgerin angeboten.<br />

Zukünftig wird diese Arbeit aus der Kirchengemeinde <strong>Unna</strong> zu leisten sein, denn die<br />

Seelsorge an alten und behinderten Menschen gehört unabhängig von<br />

Pflegebedürftigkeit und Wohnform zum Grundauftrag der Ortsgemeinde und ist dort zu<br />

organisieren – so die landeskirchliche Perspektive. An einer Lösung speziell für das<br />

Haus Dürerstr. wird gerade gearbeitet, da auch ich ja zurzeit nicht im vollen<br />

Dienstumfang zur Verfügung stehe und mich deshalb u.a. auch aus diesem<br />

Arbeitsbereich zurück ziehe.<br />

Über diese verschiedenen Aufgabengebiete hinaus bin ich als Diakoniepfarrerin<br />

beratendes Mitglied im FB II und war bis zum Ausscheiden durch die Elternzeit auch<br />

Mitglied in der Fachkonferenz Seelsorge im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong>.<br />

Auf der landeskirchlichen Ebene vertrete ich den <strong>Kirchenkreis</strong> in der Hauptversammlung<br />

des Diakonischen Werkes der EKvW, in der Mitgliederversammlung des Ev. Perthes-<br />

Werkes e.V. und in der Westfälischen Konferenz der Theologinnen und Theologen in der<br />

Diakonie.<br />

Mit den Diakoniepfarrern aus Hamm, Soest (z.Zt. nicht besetzt) und Arnsberg bilde ich<br />

auch weiterhin ein kollegiales Team, das sich regelmäßig zum Austausch sowie zur<br />

Zusammenarbeit im Gestaltungsraum Hamm-<strong>Unna</strong> als auch auf Ebene des Gebietes<br />

des Diakonie Ruhr-Hellweg e.V. trifft.<br />

<strong>Unna</strong>, im April <strong>2013</strong><br />

gez. Anja Josefowitz<br />

c. Mitgliederversammlung des Diakonie Ruhr-Hellweg e. V. von Pfarrer Christian<br />

Bald<br />

Im Berichtszeitraum hat die MV zweimal getagt. Im November 2011 war Arnsberg der<br />

Tagungsort, im November <strong>2012</strong> die Lindenbrauerei in <strong>Unna</strong>. Nachdem die MV in 2011<br />

leider nicht beschlussfähig war, konnten sich die Beteiligten in <strong>2012</strong> über eine ordentlich<br />

besuchte und auch beschlussfähige MV freuen. Beide MV wurden durch den Vorstand<br />

Steffen Baumann umfassend über die Entwicklungen des Vereins informiert. Die<br />

Reorganisation in Fachbereiche bildete zunächst einen strategischen Schwerpunkt und<br />

hat sich in der Folgezeit als richtig und sinnvoll erwiesen. Die wirtschaftliche Entwicklung<br />

sowie die Jahresabschlüsse der Vorjahre wurden durch die Wirtschaftsprüfgesellschaft<br />

Curacon übersichtlich und nachvollziehbar präsentiert. Beide MV erhielten zudem durch<br />

kurze Fachvorträge/Werkstattberichte Einblicke in konkrete Arbeitsfelder des D-R-H e.V.,<br />

die unbedingt eine größere Zuhörerschaft verdient gehabt hätten. Das Bestreben nach<br />

Mitgliedernähe ist unter dem Vorstand Steffen Baumann deutlich ausgeprägt und an<br />

verschiedenen Stellen spürbar. So sind z.B. Regionalbeauftragte der D-R-H e.V.<br />

benannt und für diakonische Projekte auf Gemeindeebene und im <strong>Kirchenkreis</strong><br />

ansprechbar. Eine Ideenbroschüre dazu wurde durch die Diakonie Ruhr-Hellweg<br />

zusammengestellt und auf der letzten MV verteilt.<br />

22


Weitere Einzelheiten zu den MV können den Protokollen entnommen werden, die jeweils<br />

den Mitgliedervertretern mit der Bitte um Kenntnisgabe im jeweiligen Leitungsgremium<br />

zugeleitet werden.<br />

Pfarrer Christian Bald, Vors. MV..<br />

d. Bericht der Diakonie Ruhr-Hellweg e.V. für die Sommer-Synode <strong>2013</strong> im<br />

<strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> für die Jahre 2011 und <strong>2012</strong> von Christian Korte<br />

Regionalkoordinator<br />

Christian Korte, Mozartstraße 18-20, 59423 <strong>Unna</strong><br />

Tel. 02303 25024-210 / 0171 2262397<br />

ckorte@diakonie-ruhr-hellweg.de<br />

Vorstand Diakonie Ruhr-Hellweg e.V.<br />

Steffen Baumann, Clemens-August-Straße 10, 59821 Arnsberg<br />

Tel. 02931 78633-10 / 0173 5498870<br />

sbaumann@diakonie-ruhr-hellweg.de<br />

______________________________________________________________________<br />

Diakonie Ruhr-Hellweg e.V.<br />

Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter steht seit Anbeginn des Christentums für<br />

den diakonischen Auftrag. Den Hungrigen speisen, dem Fremden Obdach geben, den<br />

Kranken besuchen:<br />

Die Bibel gibt an unzähligen Stellen die deutliche Aufforderung zum diakonischen<br />

Handeln. Der diakonische Auftrag hat sich in den Jahrhunderten nicht verändert,<br />

gewandelt haben sich aber die Rahmenbedingungen. Die Schere zwischen Arm und<br />

Reich geht weiter auseinander, die gesellschaftliche Teilhabe immer größerer Gruppen<br />

ist eingeschränkt. Durch den Demografischen Wandel leben in unserer Gesellschaft<br />

immer mehr Pflegebedürftige und immer weniger potentielle Fachkräfte. Dadurch steigt<br />

objektiv der Hilfebedarf, gleichzeitig verschlechtern sich die finanziellen<br />

Rahmenbedingungen. Dies hat auch die Diakonie Ruhr-Hellweg in den letzten Jahren<br />

mehr als deutlich zu spüren bekommen. Gemeinsam mit der Mitarbeiterschaft<br />

konzipierte Vorstand Steffen Baumann ein umfangreiches Konsolidierungsprogramm mit<br />

neuen Steuerungs- und Kontrollinstrumenten, das zur wirtschaftlichen Stabilisierung der<br />

Diakonie führt. In Zeiten des beginnenden Fach- und Führungskräftemangels wird es<br />

deutlicher denn je: Die Mitarbeitenden sind das wichtigste Kapital für die diakonische<br />

Arbeit. Aufgabe der Geschäftsführung ist es, eine Unternehmensumwelt zu schaffen, in<br />

der die Fachkräfte ein optimales Unterstützungsangebot für Hilfesuchende anbieten<br />

können. Sie benötigen dazu den Freiraum, innovative Lösungen für immer wieder neu<br />

auftauchende Probleme zu entwickeln. Sie brauchen aber auf der anderen Seite klare<br />

Leitplanken, die den diakonischen Auftrag abstecken. Nicht nur in den flächendeckend<br />

eingeführten Mitarbeitergesprächen gleichen die Vorgesetzten und Mitarbeitenden diese<br />

Leitplanken ab. Ein wichtiges Anliegen der Diakonie Ruhr-Hellweg ist die<br />

Zusammenarbeit mit den Kirchengemeinden. Mit dem neu entwickelten<br />

Angebotsverzeichnis stellt die Diakonie ihren Gemeinden eine Handreichung zur<br />

Verfügung, in der sie Vorträge, Seminare und Schulungen für Gemeinden und<br />

gemeindliche Gruppen zusammengestellt hat. Die beeindruckende Vielfalt der Themen<br />

zeigt sich in Vorträgen zur Pubertät, zur Flüchtlingspolitik oder zu<br />

Depressionserkrankungen, mit Schulungen zur Erlebnispädagogik, zur<br />

Gesprächsführung oder auch zum Energiesparen. Das Verzeichnis gibt auch Einblicke in<br />

das große Spektrum der fachlichen Kompetenzen, die die Mitarbeiterschaft der Diakonie<br />

in ihre Arbeit einbringt. Über die ausgeschriebenen Angebote hinaus bietet die Diakonie<br />

aber auch ganz individuelle Unterstützung, die auf die Bedürfnisse der Gemeinde<br />

zugeschnitten ist.<br />

In der Kirchengemeinde <strong>Unna</strong>-Massen konnte gemeinsam das Beratungsprojekt<br />

„Lebenslotse“ zum Jahresbeginn <strong>2013</strong> erfolgreich an den Start gebracht werden. Eine<br />

ausgebildete Sozialpädagogin führt während der Ausgabezeiten der „Tafel“ durch das<br />

komplizierte Dickicht der Sozialleistungen. Sie hilft beim Ausfüllen von Anträgen und<br />

vermittelt in weiterführende Hilfeangebote. Ergänzt wird das Angebot durch ein<br />

wöchentlich stattfindendes Diakonie-Frühstück.<br />

23


Die Diakonie freut sich auf weitere kreative Prozesse der Zusammenarbeit mit den<br />

Kirchengemeinden, um Hilfesuchenden vor Ort neue Unterstützungsangebote bieten zu<br />

können.<br />

Fachbereich I: Beratung und Therapie<br />

1. Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und Lebensfragen (EFL)<br />

In der Beratungsstelle Kamen suchen Singles, Paare und Familien psychologische<br />

Beratung in Krisensituationen, In den Jahren 2011 und <strong>2012</strong> suchten insgesamt 689<br />

Personen Unterstützung in Partnerschafts- oder Erziehungsfragen, bei der<br />

Lebensorientierung in Krisen, bei Trennungskonflikten, oder zum Thema Tod und<br />

Trauer.<br />

Dabei nehmen Familien- und Erziehungsberatungen einen immer größeren Schwerpunkt<br />

in der Arbeit ein. 64% der <strong>2012</strong> abgeschlossenen Beratungen bewegten sich im<br />

Rahmen der Kinder-und Jugendhilfe, mit jungen Erwachsenen oder mit Familien mit<br />

minderjährigen Kindern. Dabei stehen Fragen des gelingenden oder ins Stocken<br />

geratenen familiären Zusammenlebens, auch über die Generationen hinweg, im<br />

Mittelpunkt der Beratungen. Diese Tendenz spiegelt sich auch im Interesse an dem<br />

Elternkurs „Kinder im Blick“ (KIB) wider, der Eltern in Trennungssituationen schult. 2011<br />

und <strong>2012</strong> wurden jeweils zwei Kurse durchgeführt. Die aktuelle Wirksamkeitsstudie zum<br />

KIB-Kurs von der Uni München (Juni <strong>2012</strong>) belegt, dass Kinder in Trennungsfamilien,<br />

deren Eltern einen Kurs besuchen, sehr deutlich davon profitieren und sich insgesamt<br />

gut entwickeln können.<br />

Die Beratungsstelle wird nicht nur in der Kampstraße in Kamen, sondern auch in 7<br />

Familienzentren als Kooperationspartner der Beratungsstelle im Kreis <strong>Unna</strong> rege in<br />

Anspruch genommen. Standorte der Ansprechstunden sind in Bergkamen, Kamen<br />

<strong>Unna</strong>, Holzwickede.<br />

Ein Mitarbeiter führt außerdem Trauerberatung (Beauftragung im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong>)<br />

neben seiner psychologischen Beratungsarbeit durch.<br />

Da ein hoher Prozentsatz der Ratsuchenden wegen einer Trennungssituation in ihrem<br />

Familienleben die Beratungsstelle aufsuchen, ist das Angebot 2011 erweitert worden: Ab<br />

Herbst 2011 wurden erste Familienmediationen (außergerichtliche Konfliktlösung bei<br />

Trennung) durchgeführt. <strong>2012</strong> konnten hierfür 2 zusätzliche Mediatorinnen (in<br />

Ausbildung) für die ehrenamtliche Mitarbeit gewonnen werden.<br />

Zudem ist die Beratungsstelle an den örtlichen Arbeitskreisen zum Thema Familien und<br />

Recht sowohl in <strong>Unna</strong>/Kreis <strong>Unna</strong> (AK Familie und Recht) als auch in Kamen und<br />

Bergkamen (AK Kamener Praxis) aktiv beteiligt.<br />

Für die Menschen, die sich nach einer Partnerschaft sehnen, bietet die Diakonie im<br />

Rahmen der Partnervermittlung „Kontakt erwünscht“ zweimal im Jahr die Möglichkeit, bei<br />

einem Single-Brunch in zwangloser Atmosphäre neue Menschen kennenzulernen. Ein<br />

Angebot, das sich großer Beliebtheit erfreut und Menschen aus dem ganzen<br />

Einzugsbereich der Diakonie Ruhr-Hellweg und darüber hinaus erreicht.<br />

Im Rahmen der Hauptvorlage der Landessynode „Familien heute“ – bietet die EFL in<br />

Kooperation mit anderen Beratungsstellen unterschiedliche Vorträge für<br />

Kirchengemeinden zu familienrelevanten Themen an.<br />

2. Beratungsstelle für Schwangerschaftskonflikte und Familienplanung (SKB)<br />

In der SKB werden Frauen, Männer und Paare nach den gesetzlichen Vorgaben des<br />

Schwangerschaftskonfliktgesetzes beraten.<br />

Im Einzelnen ergeben sich daraus Beratungen im Schwangerschaftskonflikt (§§<br />

5/6SchwKG) und Fragen rund um Schwangerschaft und Geburt sowie nach der Geburt<br />

und nach einer Fehlgeburt, Totgeburt oder einem Schwangerschaftsabbruch<br />

(§2SchKG). Außerdem bietet die Beratungsstelle sexualpädagogische Gruppenarbeit,<br />

vor allem für Jugendliche und junge Erwachsene, an.<br />

In den beiden Jahren 2011 und <strong>2012</strong> suchten insgesamt 691 Ratsuchende die<br />

Beratungsstelle auf, davon 180 aufgrund eines Schwangerschaftskonflikts. Es wurden<br />

1216 Beratungsgespräche geführt.<br />

In 463 Fällen gab es eine fallbezogene Zusammenarbeit mit anderen Institutionen.<br />

24


Darüber hinaus fanden 124 Gruppenveranstaltungen statt. 342 Frauen erhielten<br />

finanzielle Hilfe aus der Bundesstiftung „Mutter und Kind – Schutz des ungeborenen<br />

Kindes“ in Höhe von insgesamt 197.160 €. Zusätzlich wurden Anträge an den Fonds der<br />

Evangelischen Kirche von Westfalen, an die Aktion Lichtblicke, an die Diakoniekasse der<br />

Kirchengemeinde Kamen sowie an den Fonds „Frauen in Not“ gestellt.<br />

Ein Großteil der Ratsuchenden war arbeitslos oder von Arbeitslosigkeit bedroht. Junge<br />

Schwangere hatten große Bedenken, ihre Ausbildung zu unterbrechen und fürchteten<br />

sich vor Repressalien durch den Ausbildungsbetrieb. Neben finanziellen Notlagen<br />

wandten sich schwangere Frauen an die Beratungsstelle, wenn die Partnerschaft nicht<br />

tragfähig war, zu scheitern drohte oder sie bereits alleinerziehend waren. Sie hatten<br />

dann die Möglichkeit, über einen längeren Zeitraum regelmäßig Paar- oder<br />

Einzelberatungen in Anspruch zu nehmen. Auch Frauen und Mädchen, die von<br />

sexualisierter Gewalt betroffene waren, konnten regelmäßige Gespräche wahrnehmen.<br />

Die jüngste Klientin, die von sexuellem Missbrauch betroffen war, war 13 Jahre alt. Hier<br />

wurden Familiengespräche geführt, um das gesamte Familiensystem zu stärken.<br />

Außerdem suchten Paare mit unerfülltem Kinderwunsch oder nach Tod- und Fehlgeburt<br />

die Beratungsstelle auf. Da die zu betreuenden Fälle immer komplexer und<br />

vielschichtiger werden und eine Kindeswohlgefährdung dabei nicht immer<br />

auszuschließen war, wurde in einigen Fällen mit dem Einverständnis der Klientin eine<br />

Zusammenarbeit mit dem zuständigen Jugendamt eingeleitet und begleitet.<br />

Die Beratungsstelle Kamen ergänzte <strong>2012</strong> ihre Arbeit um zwei weitere Angebote. Zum<br />

Thema „Prävention von sexuellem Mißbrauch“ wurden im März Fortbildungen für<br />

Erzieherinnen mit dem Titel „Kein Küßchen auf Kommando“ an drei Veranstaltungstagen<br />

sehr erfolgreich durchgeführt. 48 Erzieherinnen aus den Kitas und der Offenen<br />

Ganztagsgrundschule (OGS) in Trägerschaft des <strong>Kirchenkreis</strong>es <strong>Unna</strong> nahmen an den<br />

Fortbildungen teil. Ziel war, das Bewußtsein und die Wissenskompetenz zum Thema<br />

sexualisierte Gewalt zu erweitern, über praxisbezogene Präventionsmöglichkeiten zu<br />

informieren, Kinder zur Selbstwirksamkeit zu befähigen und die Interventionssicherheit<br />

der Erzieherinnen zu erhöhen.<br />

Außerdem startete das Projekt „Familienpaten“, ein Besuchsdienst ehrenamtlicher<br />

Helferinnen für die Begleitung junger Familien mit Babys. Durch Flyer,<br />

Presseveröffentlichungen und einem Stand auf der Ehrenamtsbörse fand sich eine<br />

Gruppe stark motivierter ehrenamtlicher Familienpatinnen, die zunächst geschult und im<br />

Spätsommer mit den jungen Müttern zu „Tandems“ zusammengeführt wurden. Der<br />

Lions-Club Kamen-Westfalen begeisterte sich für das Projekt und unterstützte es<br />

finanziell. Zus Ausbau des Projektes leitete die Beratungsstelle eine Kooperation mit<br />

dem Jugendamt der Stadt <strong>Unna</strong> ein. Im Jahr <strong>2013</strong> wird eine sechsteilige<br />

Fortbildungsreihe für neu geworbene FamilienpatInnen gemeinsam mit dem<br />

Kooperationspartner stattfinden.<br />

Als weiteres Projekt sollte <strong>2012</strong>-<strong>2013</strong> der patentierte Elternkurs „SAFE“ stattfinden, der<br />

die Bindungsfähigkeit der Eltern zu ihrem Kind stärken soll. In Kooperation mit der<br />

Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle des Kreises <strong>Unna</strong> wurde dieser Kurs geplant<br />

und beworben, fand allerdings mangels Nachfrage nicht statt.<br />

Das „Café Bambini“, ein Treffpunkt für junge Mütter, war im Berichtszeitraum weiterhin<br />

gut besucht.<br />

Die Betreuung für die Kleinkinder, die vom September 2011 bis September <strong>2012</strong> die<br />

Sozialdienstleistenden der ev. Jugend übernahm, konnte neu besetzt werden. Der<br />

Höhepunkt war in beiden Jahren ein gemeinsamer Ausflug mit allen Müttern und<br />

Kindern. 2011 besuchte eine Gruppe von. 22 Müttern und Kindern den Kettlerhof, <strong>2012</strong><br />

verbrachte die Gruppe den gemeinsamen Tag wegen des schlechten Wetters in einer<br />

Indoorspielhalle. Für das Jahr <strong>2013</strong> ist ein mehrtägiger Ausflug geplant.<br />

Ende November <strong>2012</strong> wechselte eine Beraterin in ein neues Tätigkeitsfeld. Die freie<br />

gewordene Stelle führt seit Januar <strong>2013</strong> eine Teamkollegin weiter.<br />

Im Rahmen der Hauptvorlage der Landessynode „Familien heute“ – bietet auch die SKB<br />

in Kooperation mit anderen Beratungsstellen unterschiedliche Vorträge für<br />

Kirchengemeinden zu familienrelevanten Themen an.<br />

25


Fachbereich II: Kinder, Jugend und Familie<br />

1. Kindertagesstätte Luna – Verein Selbsthilfe e.V.<br />

Gegenstand der Arbeit der Kindertagesstätte Luna im Selbsthilfe e.V. ist die Bildung,<br />

Erziehung und Betreuung von Kindern im Alter von zwei Jahren bis zum Schuleintritt.<br />

Die Kindertagesstätte verfolgt einen integrativen Arbeitsansatz: Kinder mit und ohne<br />

Beeinträchtigungen besuchen die Einrichtung gemeinsam.<br />

Im Kindergartenjahr 2011/<strong>2012</strong> wurden insgesamt 40 Kinder betreut. Im darauffolgenden<br />

Jahr waren es 41 Kinder. Der Anteil der unter Dreijährigen stieg von drei auf sieben<br />

Kindern. Im Durchschnitt wurden vier Kinder integrativ betreut.<br />

Seit langer Zeit haben sich die Diakonie und die sehr engagierte Elternschaft für einen<br />

Neubau der Kita stark gemacht, da das Gebäude an der Heinrichstraße 15 baulich in<br />

einem sehr desolaten Zustand war. In <strong>2012</strong> entschlossen sich das Jugendamt der Stadt<br />

<strong>Unna</strong> gemeinsam mit der UKBS (<strong>Unna</strong>er Kreis-Bau- und Siedlungsgesellschaft) dazu,<br />

ein neues Gebäude an der Heinrichstr. 1-3 zu bauen. Damit konnte die Stadt <strong>Unna</strong><br />

zudem ihrer Verpflichtung nachkommen, weitere Betreuungsplätze für Kinder unter drei<br />

Jahren zu installieren. Durch die Erweiterung zu einer dreizügigen Einrichtung hat das<br />

Jugendamt der Stadt <strong>Unna</strong> Gelder für das U3-Ausbau- Sonderprogamm 2011/<strong>2012</strong> in<br />

Höhe von 10.200 € für Ausstattungsmaterialien zur Verfügung gestellt.<br />

Das neue Gebäude der Kita Luna ist lichtdurchflutet, modern und nach neusten<br />

pädagogischen Erkenntnissen konzipiert Seit März <strong>2013</strong> spielen und lernen die Kinder<br />

dort gemeinsam mit ihren Erzieherinnen. Auch die Elternschaft ist begeistert von der<br />

neuen Kita. Der Verein Selbsthilfe bleibt Mieter. Am 25. Mai <strong>2013</strong> feiert die Kita ihre<br />

Einweihung mit einem großen Familienfest, zu dem alle Interessierten herzlich<br />

eingeladen sind.<br />

Im neuen Gebäude können bis zu 65 Kinder, davon 12 Kinder unter drei Jahren<br />

aufgenommen werden. Für das Kindergartenjahr <strong>2013</strong>/2014 sind bisher 50<br />

Betreuungsverträge geschlossen, 12 davon für Kinder unter drei Jahren. Die Prognose<br />

ist steigend.<br />

Die Kindertagesstätte hat sich 2011 und <strong>2012</strong> an mehreren Projekten beteiligt:<br />

Seit dem 1. Juli 2011 ist die Kita durch das Bundesministerium für Familien, Senioren,<br />

Frauen und Jugend anerkannte „Schwerpunkt-Kita Sprache & Integration“. Der<br />

Förderzeitraum beginnt am 1.Juli 2011 und endet am 31. Dezember 2014 und umfasste<br />

eine finanzielle Gesamtförderung von 87.500 €.<br />

Die Kindertagesstätte hat im Jahr 2011 für ein spezielles Projekt finanzielle Mittel zur<br />

Verfügung gestellt bekommen, um das Außengelände naturnah zu gestalten. Dabei<br />

handelt es sich um das Henkel-Projekt „Futurino“ mit einem Förderbetrag von 4.900 €.<br />

Die Kulturstiftung der Sparkasse <strong>Unna</strong> wiederum hat für zwei Theaterprojekte mit dem<br />

Hintergrund der Sprachförderung von Kindern im Alter von vier bis fünf Jahren Mittel in<br />

Höhe von 2.400 € bewilligt. Darüberhinaus nahm die Kita am „Dialogisches<br />

ElternCoaching und Konfliktmanagement“ in Kooperation mit dem Fachverband für<br />

Erzieherische Hilfen der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe teil.<br />

Fachbereich III: Bildung und Arbeit<br />

1. Arbeit und Lernen gGmbH der Diakonie (AuL)<br />

Die Arbeit und Lernen gGmbH der Diakonie realisierte in den Jahren 2011 und <strong>2012</strong><br />

erneut in den Schwerpunktbereichen Projekte, Sozialkaufhäuser und Nettwerker<br />

zahlreiche Angebote, die insbesondere die Beschäftigung und Qualifizierung von<br />

Langzeitarbeitslosen in den Fokus nahmen.<br />

Dafür wurden in vielfältigen Bereichen neue Ideen und Konzepte umgesetzt. Neben der<br />

Gesundheitsförderung für ältere Langzeitarbeitslose und Maßnahmen für<br />

Langzeitarbeitslose mit verschiedenen Vermittlungshemmnissen ergänzten die<br />

Angebote für geringfügig Beschäftigte und die sogenannten „großen<br />

Bedarfsgemeinschaften“ das Zielgruppenspektrum.<br />

Die Arbeit und Lernen gGmbH begleitete die Durchführung von Arbeitsgelegenheiten mit<br />

Qualifizierungsanteil und die Besetzung der Stellen von Bürgerarbeitsplätzen bei der<br />

<strong>Unna</strong>er Tafel und in den Kaufnett Secondhand.Kaufhäusern.<br />

26


a) Maßnahmen und Projekte<br />

Im Bereich der arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen nahmen die unterschiedlichsten<br />

TeilnehmerInnen die Angebote wahr. Insgesamt wurden in 2011 24 Maßnahmen und in<br />

<strong>2012</strong> 29 Maßnahmen angeboten. Schwerpunkte waren Beschäftigungspakete für über<br />

50-Jährige, Maßnahmen zur Gesundheit und Mobilität und Projekte für Menschen mit<br />

Behinderung.<br />

Die finanziellen Kürzungen, die seit einigen Jahren das Geschehen im Bereich<br />

„arbeitsmarktpolitische Maßnahmen“ bestimmen, stellten sich im Jahr <strong>2012</strong> als noch<br />

drastischer dar als in den Vorjahren.<br />

Durch den Beschluss der Finanzierung von Qualifizierungsmaßnahmen durch<br />

„Bildungsgutscheine“ hat sich die Lage weiterhin zugespitzt.<br />

Durch innovative Förderkonzepte unter Einbeziehung anderer Geldgeber soll die Arbeit<br />

und Lernen gGmbH sich auf dem Markt festigen.<br />

b) Kaufnett Secondhand-Kaufhäuser<br />

Die Kaufnett Secondhand-Kaufhäuser betrieben in den Jahren 2011 und <strong>2012</strong> im Kreis<br />

<strong>Unna</strong> drei Sozialkaufhäuser an den Standorten <strong>Unna</strong>, Holzwickede und Werne sowie<br />

eine Filiale in Arnsberg-Moosfelde. Die Kaufhäuser bieten Arbeitslosen die Chance,<br />

durch Arbeit und Qualifizierung in den Arbeitsmarkt re-integriert zu werden. Zutrauen<br />

fassen in die eigenen Fähigkeiten und Unterstützung zu erlangen durch die erfahrenen<br />

AnleiterInnen sind der Schlüssel zur Teilhabe am Arbeitsleben. Der Verkauf von<br />

gespendeten Waren zu kleinen Preisen ermöglicht Menschen in prekären finanziellen<br />

Verhältnissen den Erwerb von Gebrauchsgütern. Die Verkaufserlöse finanzieren die<br />

Beschäftigungsprojekte.<br />

Das Jahr <strong>2012</strong> war geprägt durch Umstrukturierungen des Warenumschlags: Ein<br />

Zentrallager wurde in <strong>Unna</strong> eröffnet und eingerichtet. Damit konnte eine Zentralisierung<br />

des Wareneingangs, der Sortierung, der Auspreisung und des Warenausgangs erzielt<br />

werden. Die Kaufnett-Filialen sind nun vernetzt und es kann ein Warenumschlag und -<br />

austausch stattfinden. In diesem Zuge wurden weitere Bürgerarbeitsplätze und AGH-<br />

Maßnahmen (Arbeitsgelegenheiten mit Qualifizierungsanteilen) geschaffen. Die Filiale in<br />

Fröndenberg wurde Ende 2011 geschlossen, weil sie zu klein und damit unwirtschaftlich<br />

war. Eine passende Immobilie wird gesucht. Das Sozialkaufhaus in Werne konnte durch<br />

einen Wasserschaden nur begrenzt genutzt werden, trotzdem blieben die Kunden dieser<br />

Filiale treu. Seit April <strong>2013</strong> firmieren die Kaufhäuser eigenständig unter der Kaufnett<br />

Secondhand-Kaufhäuser der Diakonie Ruhr-Hellweg gGmbH. Zur gleichen Zeit eröffnete<br />

die neugegründete gGmbH mit einem Festakt im Zentrum von Alt-Arnsberg eine weitere<br />

Filiale.<br />

c) NettWerker<br />

Die NettWerker Dienstleistungsagentur der Diakonie ist ein niederschwelliges Hilfe- und<br />

Betreuungsangebot, das haushaltsnahe Hilfen, wie Mahlzeitenzubereitung,<br />

Wäschepflege, Wohnungsreinigung, Einkäufe, Gartenpflege, Hausmeistertätigkeiten etc.<br />

in durchschnittlich 204 Privathaushalten und diversen Liegenschaften in Arnsberg,<br />

Sundern, Meschede, <strong>Unna</strong> und Umgebung übernimmt.<br />

In den letzten Jahren hat sich die Dienstleistungsagentur auf die Betreuung, Begleitung<br />

und Unterstützung von älteren Menschen und Personen mit eingeschränkter<br />

Alltagskompetenz sowie Kinderbetreuung spezialisiert. Insgesamt wurden durch diese<br />

Angebote monatlich 2248 Dienstleistungsstunden verkauft.<br />

Die Mitarbeiter/Innen werden regelmäßig geschult, um auf die unterschiedlichen<br />

Belange der Kunden adäquat eingehen zu können.<br />

Die NettWerker Dienstleistungsagentur verfügt über eine Vielzahl von Kooperationen<br />

und Vernetzungspartner und sind deshalb in der Lage, schnelle, flexible und der<br />

Situation der Kunden entsprechende Lösungen anzubieten.<br />

Die ca. 63 Mitarbeiter/Innen der Dienstleistungsagentur sind mit ihrer fachlichen<br />

Kompetenz auf der Grundlage ihres christlichen Selbstverständnisses allen anfragenden<br />

Kunden beratend, begleitend und vermittelnd tätig.<br />

Die NettWerker sind seit dem Frühjahr <strong>2013</strong> der Diakoniestation in <strong>Unna</strong> angeschlossen<br />

und mit ihrer Verwaltung in die Holbeinstraße 10a in <strong>Unna</strong> umgezogen.<br />

27


Fachbereich IV: Selbstbestimmtes Leben<br />

1. Betreuungsverein<br />

Immer mehr erwachsene Menschen sind wegen einer geistigen Behinderung, einer<br />

psychischen Erkrankung, einer Demenz oder einer Suchterkrankung auf eine rechtliche<br />

Bereuung angewiesen.<br />

In einer immer komplizierteren Welt mit Sozialgesetzen, die nur schwer verständlich sind<br />

gilt es Menschen zu ihrem Recht zu verhelfen und auch unbürokratische Hilfen im<br />

Verbund der diakonischen Angebote zu organisieren.<br />

Allein im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> konnte der Betreuungsverein 241 hilfebedürftigen Menschen<br />

als rechtliche Betreuer beistehen.<br />

Darüber hinaus bildet das traditionelle diakonische Ehrenamt die zweite Säule im<br />

Bereich der rechtlichen Betreuung. Die Mitarbeitenden des Betreuungsvereins schulen<br />

ehrenamtliche BetreuerInnen, um sie auf das anspruchsvolle Amt vorzubereiten. Im<br />

Anschluss werden die Freiwilligen passgenau mit Menschen in Not zusammengebracht<br />

und vermittelt und in der Folge begleitet, beraten und unterstützt. 51 Menschen waren<br />

als ehrenamtliche Betreuer für die Diakonie Ruhr-Hellweg im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> aktiv.<br />

Vielfältige Veranstaltungen, Vorträge und Schulungen wurden insbesondere zu Themen<br />

wie „Vorsorgevollmacht“, „Bereuungsverfügung“, und „Patientenverfügung“ mit den<br />

Kirchengemeinden realisiert.<br />

Zunehmend mehr Menschen nutzen die Möglichkeiten der Vorsorge und nehmen hierzu<br />

die Beratung durch den Betreuungsverein in Anspruch.<br />

Vormundschaften und Pflegschaften im Betreuungsverein<br />

Kinder, deren Eltern die elterliche Sorge nicht ausüben können, finden in den<br />

Mitarbeitenden des Vormundschaftsbereichs einen verlässlichen Erwachsenen, der sich<br />

als Anwalt des Kindes um seine rechtlichen, finanziellen und pädagogischen Belange<br />

kümmert. Die Vormünder betreuen Kinder mit zum Teil traumatischen Erfahrungen wie<br />

Unterversorgung, sexueller Missbrauch, Demütigung und Misshandlung,<br />

Vernachlässigung und Verwahrlosung. Die Vormünder sind dauerhaft und unabhängig<br />

von Zuständigkeitsreglungen gesicherte Ansprechpartner für die Kinder, auch wenn sie<br />

aus der Versorgung anderer Einrichtungen und Dienste der Jugendhilfe herausfallen.<br />

Die Diakonie übernahm allein im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> im Berichtszeitraum für 150 Kinder<br />

und Jugendliche die Verantwortung für eine würdige und glücklichere Entwicklung.<br />

Darüber hinaus konnte die Diakonie zahlreichen Kindern, im „Sturm der Krise“, den die<br />

Trennung und Scheidung von Eltern auslösen kann, in<br />

Familienrechtsauseinandersetzungen als Umgangspfleger und Verfahrensbeistände<br />

beistehen.<br />

Durch die erfolgreiche Kooperation mit zahlreichen Kommunen im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> hat<br />

sich das Hilfesystem im Bereich der Vormundschaften und Pflegschaften nachhaltig<br />

weiter entwickelt und eine diakonische Prägung erfahren.<br />

2. Ambulant Betreutes Wohnen für Suchtkranke<br />

Das Angebot des Betreuten Wohnens im Kreis <strong>Unna</strong> richtet sich an langjährig<br />

suchtmittelabhängige Erwachsene, die aufgrund ihrer Erkrankung vorübergehend oder<br />

für einen längeren Zeitraum professionelle Hilfe bei einer selbständigen Lebensführung<br />

in der eigenen Wohnung oder einer Wohngemeinschaft benötigen.<br />

Neben der direkten Betreuung im persönlichen Umfeld gehört das Angebot von<br />

Freizeitaktivitäten zur Aufgabe des Betreuten Wohnens, um die Klienten aus ihrer<br />

Isolation herauszuholen und Wege zu einer interessanten und sinnvollen<br />

Freizeitgestaltung aufzuzeigen. Höhepunkte des Jahres waren ein gemeinsamer Ausflug<br />

im August zum Allwetterzoo nach Münster sowie die traditionelle Weihnachtsfeier mit<br />

allen Klienten.<br />

Das Betreute Wohnen für Suchtkranke befindet sich weiterhin im Wachstum. Gegenüber<br />

Dezember 2010 nahm die Anzahl der Klienten um 15 Personen von 42 auf 57 Personen<br />

bzw. um 2.324,74 bewilligte Fachleistungsstunden zu. Dementsprechend konnten die<br />

wöchentlichen Arbeitsstunden einiger Mitarbeiter erhöht bzw. 2 neue Mitarbeiter<br />

eingestellt werden. Insgesamt nehmen das Interesse und die Nachfrage stetig zu. Bei<br />

den Neuaufnahmen ist zu beobachten, dass verstärkt jüngere Suchtkranke das Angebot<br />

28


wahrnehmen, aber auch Ältere, die eine stationäre Unterbringung so lange wie möglich<br />

vermeiden wollen.<br />

Neben der Betreuung im Rahmen des Betreuten Wohnens konnte zusätzlich die<br />

Betreuung im Rahmen des Wohn- und Teilhabegesetzes angeboten werden in einem<br />

Umfang von rund 38 Stunden pro Monat. Auch Hilfe zur Pflege nach dem 7. Kapitel des<br />

12. Buches des SGB XII wird für eine Klientin im Umfang von 10 Stunden im Monat<br />

geleistet, so dass die unterschiedlichen Hilfen aus einer Hand angeboten werden<br />

konnten.<br />

In <strong>2013</strong> wird das Betreute Wohnen sein Angebot für Menschen mit einer psychischen<br />

Beeinträchtigung erweitern.<br />

3. Ambulant Betreutes Wohnen für geistig Behinderte<br />

Das Betreute Wohnen richtet sich an Menschen, die trotz ihrer geistigen Behinderung<br />

noch in der Lage sind, mit Unterstützung ein eigenständiges Leben in einer eigenen<br />

Wohnung zu führen. Neben der direkten Betreuung im persönlichen Umfeld gehört das<br />

Angebot der Freizeitgestaltung zur Aufgabe des Betreuten Wohnens mit dem<br />

Hintergrund, die Klienten aus ihrer Isolation herauszuholen.<br />

Als Anlaufpunkt hat sich das Kontaktcafé in Kamen entwickelt, welches von den meisten<br />

Klienten regelmäßig als Treffpunkt für Gruppen- und Freizeitaktivitäten genutzt wird.<br />

Aufgrund der veränderten Altersstruktur wurden Teile der Räumlichkeiten des<br />

Kontaktcafés speziell für die älteren Klienten als Rückzugsmöglichkeit umgestaltet. Die<br />

Möglichkeit eines Mittag- sowie Abendessens konnte weiterhin angeboten werden, da<br />

sich Einzelhändler bereit erklärt haben, uns auch zukünftig mit Lebensmittelspenden zu<br />

versorgen.<br />

Die Anzahl der Klienten betrug Anfang 2011 38 Personen, zum Jahresende <strong>2012</strong> waren<br />

es 43 Personen. Die Zahl der bewilligten Fachleistungsstunden stieg von 6.883 im Jahr<br />

2011auf 7.581 Stunden im Jahr <strong>2012</strong>.<br />

Besonderer Wert wird auf die Vermittlung von lebenspraktischen Fähigkeiten gelegt. So<br />

wird z.B. ein Kochkurs angeboten, in dem den Klienten gezeigt wird, dass es auch<br />

einfache, leicht zuzubereitende Gerichte jenseits von Fertigpizza und Hamburgern gibt.<br />

Gleichzeitig werden so auch Grundzüge der gesunden Ernährung und<br />

Hygienekenntnisse vermittelt.<br />

Höhepunkte des Jahres <strong>2012</strong> waren der gemeinsame Ausflug nach Gelsenkirchen in die<br />

ZOOMErlebniswelt; die Ferienfreizeit auf Borkum, an der ein Großteil der Klienten<br />

teilgenommen hat, sowie die traditionelle Weihnachtsfeier. Außerdem hat das Betreute<br />

Wohnen am Bergkamener Gesundheitstag im September <strong>2012</strong> teilgenommen und dort<br />

die Einrichtung vorgestellt. Dank einer Waffelbackaktion wurden viele Menschen auf das<br />

Angebot aufmerksam.<br />

4. Suchtberatung<br />

256 Klienten suchten hier in den Jahren 2011 und <strong>2012</strong> Hilfe bei der Suchtberatung in<br />

Kamen –davon fast zwei Drittel Männer. In den meisten Fällen, bei etwa 180 Klienten<br />

war Alkohol der Hauptgrund für eine Suchtberatung:<br />

Deutlich zugenommen hat in den letzten zehn Jahren auch die Zahl der arbeitslosen<br />

Hilfesuchenden in allen Suchtberatungsstellen der Diakonie Ruhr-Hellweg. Seit dem<br />

Jahr 2005 sind durchgehend über 40 Prozent der Klientel arbeitslos. 75 Prozent davon<br />

sind ALG II-Empfänger und damit Langzeitarbeitslose, für die eine nachhaltige Abstinenz<br />

damit oftmals zum schwerwiegenden Problem wird.<br />

Ebenfalls hoch ist die Zahl der suchterkrankten Rentner, die in Kamen Hilfe gesucht<br />

haben: 23 waren es insgesamt in 2011, darunter die Hälfte Frauen. Strukturbedingt sind<br />

es häufiger ältere Suchterkrankte, die in die Kamener Beratungsstelle kommen. In 2011<br />

und <strong>2012</strong> waren über 50 Personen älter als 50 Jahre. In <strong>2012</strong> kamen allerdings fast<br />

doppelt so viele Klienten unter 25 Jahren (16). Einen großen Anteil macht darüber<br />

hinaus auch die Beratung und Betreuung von Angehörigen von Suchterkrankten aus:<br />

Um 45 Menschen kümmerten sich die Berater in den beiden Jahren. Hier überwiegt<br />

eindeutig der Anteil der Frauen.<br />

Neben der Beratung ist die Begleitung und Nachsorge ein Schwerpunkt der Arbeit in<br />

Kamen. Dazu gehören Einzel-, Paar-, Familien- und Gruppenangebote, die Angehörige<br />

29


mit einbeziehen oder eine Stabilisierung in der Zeit nach einer Entwöhnung zum Ziel<br />

haben. Eine weitere Gruppe versucht, die anfangs oft schwach vorhandene Motivation<br />

zu fördern, um erfolgreich eine Abstinenz zu erzielen.<br />

Die Kamener Beratungsstelle kümmert sich um Hilfesuchende aus dem gesamten Kreis<br />

<strong>Unna</strong>. Seit vielen Jahren wird in Kooperation mit der Suchtberatung des Kreises <strong>Unna</strong><br />

eine gemeinsame offene Sprechstunde angeboten: jeden Dienstag von 14 bis 16 Uhr in<br />

den Räumen des Gesundheitshauses in <strong>Unna</strong>. Die meisten Klienten kamen aus Kamen<br />

(117), Bergkamen (58) und aus <strong>Unna</strong> (33).<br />

Seit August 2011, mit dem Wechsel von Rolf Biermann nach Werl, stehen der<br />

Suchtberatung noch 1 ½ Stellenanteile zur Verfügung.<br />

Fachbereich V: Reise und Erholung<br />

1. Reisedienst<br />

Der Reisedienst der Diakonie Ruhr-Hellweg bietet schon seit vielen Jahren insbesondere<br />

für Kinder und Jugendliche, für Familien sowie für Erwachsene und für Senioren die<br />

unterschiedlichsten Erholungsmöglichkeiten an. In den Jahren 2011 und <strong>2012</strong> standen<br />

die Reisen unter dem Motto „Ferien für die Seele“, „Reisen mit Freu(n)den“ und<br />

„Miteinander mehr erleben“. Der Reisedienst versteht sein Wirken als<br />

gesundheitsfördernde und sozialpolitische Aufgabe. Es sollen Menschen<br />

zusammengebracht werden und Freundschaften durch die Reisen entstehen.<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> veranstaltet der Reisedienst 37 Reisen. Die 866 Reisenden bereisten<br />

Deutschland und Teile Europas. Sie lernten neu Länder kennen und schlossen neue<br />

Bekanntschaften. In 2011 wählten die 1.147 Teilnehmenden noch aus 46<br />

unterschiedlichen Angeboten aus. Mit einer Reduzierung des Angebotes konzentriert<br />

sich der Reisedienst auf seine Kernzielgruppen. Zudem war das Ziel, die Reisen besser<br />

auszulasten, um wirtschaftlicher arbeiten zu können.<br />

Alle Freizeiten und Erholungsmaßnahmen werden begleitet und betreut durch<br />

engagierte und geschulte ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Jahr <strong>2012</strong><br />

standen dem Reisedienst 67 Ehrenamtliche auf den Reisen zur Seite, 2011 waren es 70<br />

Engagierte Sie sind eine wesentliche Stütze für die Freizeit- und Erholungsmaßnahmen.<br />

Der Reisedienst arbeitet eng mit den Kommunen, den Kirchengemeinden und Vereinen<br />

im Kreis <strong>Unna</strong> und darüber hinaus zusammen. Dadurch wird auch bedürftigen Familien<br />

und bedürftigen Kindern eine Ferienreise ermöglicht.<br />

Die Konsolidierung des Reisedienstes hat in den Jahren 2011 und <strong>2012</strong> zu größeren<br />

Veränderungen geführt. Umfangreiche Personalanpassungen in 2011 leiteten den<br />

notwendigen Konsolidierungskurs ein. Das von der Diakonie betriebene Haus Graf auf<br />

Wangerooge musste <strong>2012</strong> aufgegeben werden.<br />

Der Ev. <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong>, als Eigentümer, hat das Haus inzwischen verkauft. Die<br />

Instandhaltung des Hauses und die Neueinrichtung konnten nicht mehr getragen<br />

werden, sodass im Jahr <strong>2012</strong> keine Reisen mehr in das Haus Graf durchgeführt werden<br />

konnten. Insbesondere hier zeigte sich die Stärke der Ehrenamtlichen HelferInnen des<br />

Reisedienstes. Dank ihrem Engagement konnte der Wegfall des Reiseziels Wangerooge<br />

aufgefangen sowie neue Reiseziele schnell gefunden und auch schon in <strong>2012</strong> bereist<br />

werden. Eine große Stütze ist hier insbesondere der 2011 neugegründete<br />

Ehrenamtsbeirat, der die Angebote des Reisedienstes mitentwickelt und gestaltet.<br />

2. „Haus am Meer“ der Diakonie Freizeitzentrum Spiekeroog gGmbH<br />

Die Diakonie Freizeitzentrum gGmbH betreibt auf der Nordseeinsel Spiekeroog das<br />

„Haus am Meer“, eine Familienferienstätte mit 13 Appartements und 54 Betten sowie<br />

eine Jugendferienstätte mit 77 Betten. Hauptsächlich halten sich Familien mit Kindern in<br />

dieser Anlage auf. Zusätzlich finden hier Seminare, Tagungen, Erholungsmaßnahmen<br />

sowie Kinder- und Familienfreizeiten für Kirchengemeinden, sozial Bedürftige, Senioren<br />

und Behinderte statt.<br />

Des Weiteren bewirtschaftet das Haus am Meer die Ferienstätte „Haus Barmen“ des<br />

Diakonischen Werkes des Ev. <strong>Kirchenkreis</strong>es Steinfurt- Coesfeld- Borken e.V. hier auf<br />

Spiekeroog.<br />

Mit über 44.000 Übernachtungszahlen in 2011 und <strong>2012</strong> konnten alle Bereiche des<br />

30


Freizeitzentrums eine wirtschaftlich positive Bilanz erzielen.<br />

Zum neuen Aufgabenfeld des Zentrums gehören unter anderem das Anbieten von<br />

größeren Events, Hochzeiten, Versammlungen von Vereinen und gemischten Chören.<br />

Seit dem 01.03.2011 betreibt das Diakonie Freizeitzentrum einen Verkauf und Vertrieb<br />

von Backwaren und Eis der Fa. Schöller. In <strong>2013</strong> wird eine Umsatzsteigerung von 20 %<br />

erwartet. Beliefert werden ortsansässige Hotels, Pensionen und Gastronomen. Die zu<br />

erwartende Umsatzsteigerung resultiert aus der Aufgabe einer Konkurrenzfirma im<br />

gleichen Verkaufssegment auf Spiekeroog.<br />

Auch die Unterbringung und Bewirtung behinderter Menschen hat in den letzten Jahren<br />

sehr zur positiven Entwicklung des Zentrums beigetragen.<br />

Durch die Nähe des Meeres und die weitläufige Anlage vor Ort ist es im Bereich der<br />

Konfirmandenfreizeiten zu einer besseren Auslastung im Jugendbereich gekommen.<br />

Im Wettbewerb mit anderen Häusern, gerade in Bezug auf Ausstattung der<br />

Appartements, Seminarräume, Service, Flexibilität und der guten Küche, ist das „Haus<br />

am Meer“ konkurrenzlos auf der Insel.<br />

3. Matthias-Claudius-Haus<br />

Die moderne, behindertengerechte Ferien- und Tagungsstätte Matthias-Claudius in<br />

Meschede-Eversberg bietet ideale Voraussetzungen für Seminare, Tagungen,<br />

Erholungsmaßnahmen für sozial Bedürftige, Senioren, Behinderte sowie<br />

Familienfreizeiten oder Konfirmanden- und Klassenfahrten.<br />

Mit 21.996 Übernachtungstagen liegt die Gesamtbelegung in 2011 noch einmal über<br />

dem Wert aus 2010 (21.302). Mit 22.228 Übernachtungen in <strong>2012</strong> konnte die Zahl<br />

nochmals gesteigert werden und bildet damit das beste Ergebnis in der Geschichte der<br />

Einrichtung ab. Dabei machen vor allem Schulklassen, aber auch Konfirmanden- oder<br />

FSJ-/Auszubildendengruppen über die Hälfte der Gesamtbelegung aus.<br />

Die Ausrichtung des Matthias-Claudius-Hauses als Einrichtung mit guter Infrastruktur<br />

und engagierter Gästebetreuung war in 2010 und 2011 sehr erfolgreich. Eine multifunktionale<br />

Ausstattung und der große Einsatz des Teams ermöglichten, den<br />

spezifischen Erwartungen und Wünschen der verschiedensten Gästegruppen gerecht zu<br />

werden. In den Rückmeldungen kam eine sehr hohe Kundenzufriedenheit zum<br />

Ausdruck.<br />

Die Kooperationspartner der Firma Seilschaft UG bedienten zahlreiche<br />

erlebnispädagogisch interessierte Gruppen. Nicht nur Schulklassen wünschen sich<br />

vermehrt pädagogisch qualifizierte Programmangebote. Themen wie Kooperation,<br />

soziale Kompetenz oder Gewaltprävention haben bei LehrerInnen, Eltern und Kindern<br />

gleichermaßen einen immer höheren Stellenwert. Passend zur einmaligen Lage mitten<br />

im Arnsberger Wald rundet eine selbständige Umweltpädagogin die Angebotspalette mit<br />

umfassenden naturnahen Programmbausteinen für alle Altersstufen ab.<br />

Durch die hohe Auslastung können nicht nur die stetig steigenden Betriebskosten<br />

gedeckt, sondern auch die notwendigen Baurücklagen kontinuierlich aufgestockt<br />

werden. Große und regelmäßige Investitionen in die Instandhaltung des Gebäudes<br />

sorgen dafür, dass das Haus für seine Gäste auch künftig attraktiv bleibt und sich im<br />

Wettbewerb mit Jugendherbergen und anderen Gruppenhäusern bestens behaupten<br />

kann.<br />

Fachbereich VI: Pflege<br />

1. Diakoniestation <strong>Unna</strong><br />

EK <strong>Unna</strong> ambulant – Diakonischer Pflegedienst gGmbH<br />

Die Diakoniestation betreute in den Jahren 2011 und <strong>2012</strong> im Durchschnitt 580<br />

Patienten in den Versorgungsbereichen häusliche Pflege, häusliche Krankenpflege und<br />

hauswirtschaftliche Versorgung. Ebenso wurden täglich etwa 100 Menschen vom<br />

Service „Essen auf Rädern“ mit warmen Mahlzeiten versorgt.<br />

Besonderes Augenmerk wird im Bereich der häuslichen Krankenpflege auf die<br />

Wundversorgung gelegt. Das setzt eine ständige Aktualisierung des Wissenstandes<br />

unserer Wundexpertin in Form von Fort- und Weiterbildung voraus, Es entstand<br />

31


außerdem ein Katalog mit speziellen Angeboten für die Patientinnen und Patienten, die<br />

nach individueller Absprache ausgewählt werden können (z. B. Tierversorgung bei<br />

plötzlichem Krankenhausaufenthalt).<br />

Zusätzlich unterstützt die Diakoniestation pflegende Angehörige und Patienten mit<br />

Beratung und Hilfestellung dabei, die formalen Vorgänge und Abläufe zu bewältigen, die<br />

mit einer Pflegesituation verbunden sind und mit denen sich die Betroffenen häufig<br />

unvorhergesehen konfrontiert sehen. Ein weiteres Angebotsspektrum ist die Beratung<br />

und Hilfestellung bei der täglichen Versorgung von Pflegebedürftigen oder von<br />

Angehörigen, die der Pflege bedürfen.<br />

Darüber hinaus stellt die Diakoniestation auch den Kontakt zu anderen benötigten und<br />

gewünschten Einrichtungen her und pflegt eine entsprechende Vernetzung.<br />

Um eine engere und räumlich nähere Bindung an unsere Patienten zu erreichen, wurden<br />

Anlaufstellen in Bergkamen, Kamen und Fröndenberg eingerichtet. Die Kontakte zu den<br />

Hausärzten wurden mit Einverständnis der Patienten zudem intensiviert.<br />

Die Diakoniestation beschäftigt in ihren Einzugsbereichen Fröndenberg, Holzwickede,<br />

<strong>Unna</strong>, Bergkamen und Kamen insgesamt im Durchschnitt 73 Mitarbeitende.<br />

Zum 01.04.<strong>2013</strong> begann die Diakoniestation <strong>Unna</strong> mit der Ausbildung von Fachkräften<br />

in der Altenpflege. Eine Auszubildende wurde für die dreijährige Altenpflegeausbildung<br />

eingestellt.<br />

Die Dienstleistungsgesellschaft NettWerker arbeitet ebenfalls seit dem Frühjahr <strong>2013</strong><br />

unter dem Dach der Diakoniestation.<br />

2. Fachseminare für Altenpflege<br />

In den Fachseminaren für Altenpflege (Altenpflegeschulen) wurden 175 SchülerInnen im<br />

Jahr 2011 überwiegend im Alter von 18-25 Jahren in insgesamt 8 Lehrgängen zu<br />

staatlich anerkannten AltenpflegerInnen und AltenpflegehelferInnen ausgebildet. Im Jahr<br />

<strong>2012</strong> stieg die Zahl auf 190 SchülerInnen.<br />

Die Ausbildung verläuft in Blockform, Theorie- und Praxisblöcke wechseln sich ab.<br />

Kooperationspartner, gleichzeitig Ausbildungsträger für unsere SchülerInnen, waren die<br />

stationären und ambulanten Altenpflegeeinrichtungen im Kreis <strong>Unna</strong>, in Teilen von<br />

Dortmund sowie im angrenzenden Münster- und Sauerland. Die Auszubildenden fanden<br />

zum größten Teil sofort im Anschluss eine Arbeitsstelle. Die Vermittlungsquote lag bei<br />

95%.<br />

Ferner wurden Fort- und Weiterbildungen für Pflegefachkräfte, z.B. Weiterbildungen für<br />

PraxisanleiterInnen oder Fortbildungen für die Betreuung von Menschen mit einer<br />

Demenzerkrankung und zu geriatrischen Themen durchgeführt, auch in Form von<br />

Inhouse-Seminaren.<br />

Um die Qualität unserer Ausbildungsangebote zu sichern und weiterzuentwickeln haben<br />

die Fachseminare im Verbund mit weiteren 26 evangelischen Fachseminaren ein<br />

gemeinsames Qualitätsmanagement aufgebaut. Seit April 2007 sind sie nach DIN EN<br />

ISO und Anerkennungs- und Zulassungsverordnung Weiterbildung (AZWV) zertifiziert.<br />

Die Fachseminare orientieren sich auch zukünftig konsequent an den Bedarfs- und<br />

Interessenslagen der Auszubildenden und der Kooperationspartner.<br />

Der Altenpflegeberuf ist ein Beruf mit Zukunft. Die vielfältigen<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten bieten den AbsolventInnen außerdem eine gute<br />

Karriereplanung.<br />

3. Demenzbegleitung und Ehrenamt<br />

Seit März 2011 hat Jochen Laible die Leitung des Bereiches Demenzbetreuung und<br />

Ehrenamt übernommen. Die Seminarreihen für Angehörige von Demenzkranken und für<br />

Ehrenamtliche erfreuen sich konsequenter Beliebtheit und sind in der Regel ausgebucht.<br />

In 11 bis 12 Veranstaltungen einmal wöchentlich (jeweils 3 Stunden) werden Angehörige<br />

und Ehrenamtliche zum Umgang mit Demenzerkrankten geschult bzw. vorbereitet. Die<br />

Kursreihen enden mit der Übergabe eines Zertifikates während eines Gottesdienstes.<br />

Eingebunden in die Durchführung der Schulungsreihen sind immer die örtlichen<br />

Kirchengemeinden. 2011 wurden Seminarreihen durchgeführt in Holzwickede und<br />

Opherdicke (elf Teilnehmer), <strong>Unna</strong>-Massen (15 Teilnehmer), Fröndenberg und<br />

Bausenhagen (18 Teilnehmer) und Marsberg (<strong>Kirchenkreis</strong> Arnsberg, 20 Teilnehmer).<br />

32


<strong>2012</strong> fanden Seminarreihen in <strong>Unna</strong> (Stadtkirche, 16 Teilnehmer) sowie in den<br />

<strong>Kirchenkreis</strong>en Arnsberg und Soest statt.<br />

Im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> sind mittlerweile 28 ausgebildete DemenzbetreuerInnen<br />

ehrenamtlich tätig. Die stundenweise Betreuung von Demenzkranken in der häuslichen<br />

Umgebung erfolgt gegen Aufwandsentschädigung und verschafft pflegenden und<br />

betreuenden Angehörigen Freiräume, um notwendige Besorgungen in Ruhe zu<br />

erledigen oder um einfach mal „Luft zu holen“. Während im Jahr 2011 durchschnittlich 24<br />

bis 29 demenzkranke Personen in rund 3200 Betreuungsstunden begleitet wurden,<br />

waren es <strong>2012</strong> durchschnittlich 28 bis 32 demenzkranke Personen in rund 4.000<br />

Betreuungsstunden.<br />

Durch unterschiedliche Einzelveranstaltungen, wie zum Beispiel beim<br />

„Schwerpunktgottesdienst Demenz“ in <strong>Unna</strong>-Massen, wurde über das Thema<br />

Demenzerkrankungen in der Öffentlichkeit informiert. Berücksichtigt wurden dabei<br />

insbesondere regionale Frauenhilfen oder kommunale Einrichtungen und Initiativen.<br />

Der Bereich „Demenzbetreuung und Ehrenamt“ vertritt die Diakonie Ruhr-Hellweg in<br />

unterschiedlichen Arbeitskreisen und Netzwerken auf Kreis- oder kommunaler Ebene (u.<br />

a. AG „alte Menschen“, AG „Gerontopsychiatrie“, Netzwerk Demenz Bergkamen und in<br />

Kamen).<br />

Ansprechpartner<br />

Fachbereich I: Beratung und Therapie<br />

Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und Lebensfragen (EFL)<br />

Brigitte Kortmann (Leiterin)<br />

Beratungsstelle Kamen<br />

Kampstr. 22, 59174 Kamen<br />

Telefon: 02307 94743-0 efl-kamen@diakonie-ruhr-hellweg.de<br />

Beratungsstelle für Schwangerschaftskonflikte und Familienplanung (SKB)<br />

Annette Drebusch (Leiterin)<br />

Beratungsstelle Kamen:<br />

Kampstr. 22, 59174 Kamen<br />

Telefon: 02307 94743-0, skb-kamen@diakonie-ruhr-hellweg.de<br />

Fachbereich II: Kinder, Jugend und Familie<br />

Kindertagesstätte Luna – Verein Selbsthilfe e.V.<br />

Claudia Bauer (Leiterin)<br />

Heinrichstr. 1-3, 59425 <strong>Unna</strong><br />

Telefon: 02303 62926, kindertagesstaette@diakonie-ruhr-hellweg.de<br />

Fachbereich III: Bildung und Arbeit<br />

Arbeit und Lernen gGmbH der Diakonie (AuL)<br />

Jochen Nadolski-Voigt (Geschäftsführer)<br />

Hellweg 31 - 33, 59423 <strong>Unna</strong><br />

Telefon: 02303 25024-500, jnadolski-voigt@diakonie-ruhr-hellweg.de<br />

Kaufnett Secondhand-Kaufhäuser der Diakonie Ruhr-Hellweg gGmbH<br />

Christine Weyrowitz (Leiterin)<br />

Hellweg 31 - 33, 59423 <strong>Unna</strong><br />

Telefon: 02303 25024-516, cweyrowitz@diakonie-ruhr-hellweg.de<br />

Fachbereich IV: Selbstbestimmtes Leben<br />

1. Betreuungsverein<br />

Christian Korte (Leiter)<br />

Mozartstraße 18-20, 59423 <strong>Unna</strong><br />

Telefon 02303 25024-210, ckorte@diakonie-ruhr-hellweg.de<br />

33


2. Ambulant Betreutes Wohnen für Suchtkranke<br />

Wolfgang Niebisch (Leiter)<br />

Mozartstraße 18-20, 59423 <strong>Unna</strong><br />

Telefon: 02303 25024-233, wniebisch@diakonie-ruhr-hellweg.de<br />

3. Ambulant Betreutes Wohnen für geistig Behinderte<br />

Wolfgang Niebisch (Leiter)<br />

Mozartstraße 18-20, 59423 <strong>Unna</strong><br />

Telefon: 02303 25024-233, wniebisch@diakonie-ruhr-hellweg.de<br />

4. Suchtberatung<br />

Wilfried Steinrücken (Leiter)<br />

Beratungstelle Kamen:<br />

Kampstraße 22, 59174 Kamen<br />

Telefon: 02307 94743-0, sucht-kamen@diakonie-ruhr-hellweg.de<br />

Fachbereich V: Reise und Erholung<br />

1. Reisedienst<br />

Axel Nickol (Leiter)<br />

Sachbearbeiterin:<br />

Renata Sterzik<br />

Mozartstraße 18-20, 59423 <strong>Unna</strong><br />

Telefon 02303 25024-222, rsterzik@diakonie-ruhr-hellweg.de<br />

www.diakonie-reisedienst.de<br />

2. „Haus am Meer“ der Diakonie Freizeitzentrum Spiekeroog gGmbH<br />

Steffen Baumann (Geschäftsführer)<br />

Hausleitung<br />

Petra und Manfred Berg<br />

Westend 12<br />

26474 Spiekeroog<br />

Telefon 04976 258, info@diakonie-haus-am-meer.de<br />

www.diakonie-haus-am-meer.de<br />

3. „Matthias-Claudius-Haus“ der Ferien- und Tagungsstätten gGmbH<br />

Guido Schubert (Geschäftsführer)<br />

Matthias-Claudius-Weg 1<br />

59872 Meschede<br />

Telefon 02 91 54 99-0, gschubert@diakonie-ruhr-hellweg.de<br />

www.matthias-claudius-haus.de<br />

Fachbereich VI: Pflege<br />

1. Diakoniestation <strong>Unna</strong><br />

EK <strong>Unna</strong> ambulant – Diakonischer Pflegedienst gGmbH<br />

Angelika Grömmer (Pflegedienstleitung)<br />

Holbeinstraße 10a, 59423 <strong>Unna</strong><br />

Telefon: 02303 9860-40, agroemmer@diakonie-ruhr-hellweg.de<br />

www.diakoniestation.org<br />

2. Fachseminare für Altenpflege<br />

Heike Brauckmann-Jauer (Leiterin)<br />

Wichernstraße 1, 59439 Holzwickede<br />

Telefon: 02301 297874, hbrauckmann-jauer@diakonie-ruhr-hellweg.de<br />

3. Demenzbegleitung und Ehrenamt<br />

Jochen Laible<br />

Mozartstraße 18-20, 59423 <strong>Unna</strong><br />

34


Telefon 02303 25024-240, jlaible@diakonie-ruhr-hellweg.de<br />

e. Perthes-Werk Kamen Bericht für die Sommersynode <strong>2013</strong> von Helga Maday<br />

Nachdem einige Jahre die Bewohnerinnen und Bewohner des Perthes-Zentrums Kamen<br />

nicht zu einer Freizeit fahren wollten, fand 2011 eine Ferienfreizeit in Boltenhagen statt.<br />

Boltenhagen liegt zwischen Lübeck und Wismar und ist das drittälteste Ostseebad in<br />

Deutschland.<br />

Am 26. September 2011 machte sich eine Gruppe von 15 Bewohnern und<br />

Mitarbeitenden voller Vorfreude auf den Weg nach Boltenhagen, um die gesunde<br />

Seeluft, das Wasser, den Wind, die Sonne und den Sandstrand zu genießen.<br />

Die Freizeit war so gelungen, dass für 2014 die nächste Freizeit geplant wird.<br />

Voraussichtliches Ziel wird Bad Bevensen sein.<br />

Für die Mitarbeitenden des Perthes-Zentrums Kamen ist das Projekt “Alltagsbegleitung<br />

im Perthes-Zentrum Kamen“ ein Schwerpunkt ihrer Arbeit. Dazu gehört als ein Aspekt<br />

die Auseinandersetzung und Weiterentwicklung des Themas „Ernährung“. Durch<br />

Schulungen, in Qualitätszirkeln, mit Fallbesprechungen und in Arbeitsgruppen soll eine<br />

bedürfnisorientierte und bedarfsgerechte Ernährung der Bewohner gesichert werden.<br />

Essen und Trinken sind Grundbedürfnisse und spielen eine zentrale Rolle für<br />

Gesundheit und Wohlbefinden. Die Mitarbeitenden der Hauswirtschaft werden zum<br />

Thema „Smoothfood“ geschult.<br />

Smoothfood ist ein Angebot, um die Ernährung von Menschen mit Kau- und<br />

Schluckstörungen zu verbessern. Viele Menschen, die betroffen sind, fürchten sich vor<br />

dem Essen, weil sie Angst vor dem Verschlucken und den damit verbundenen<br />

Beschwerden haben.<br />

Betroffene benötigen eine für ihren Bedarf angepasste Konsistenz der Speisen.<br />

„Smooth“ bedeutet ursprünglich „weich“ oder„geschmeidig“.<br />

Bei Smoothfood handelt es sich um rohe oder gegarte, frische oder gefrorene,<br />

ernährungsphysiologisch hochwertige Lebens-und Nahrungsmittel, die durch Schneiden,<br />

Mixen, Pürieren oder durch Aufschäumen in eine geschmeidige Konsistenz gebracht<br />

werden.Dabei verlieren sie nicht ihre ernährungsphysiologische Hochwertigkeit. Hinzu<br />

kommt, dass diese Speisen so ansprechend präsentiert werden, dass zusätzlich der<br />

Appetit angeregt wird.<br />

Ein weiteres Thema mit dem wir uns in dieser Einrichtung intensiv auseinander setzen,<br />

ist die Reduzierung bewegungseinschränkender Maßnahmen.<br />

Dieses Projekt wird von der Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld durch Frau<br />

Professorin Tacke begleitet.<br />

Bewegungseinschränkende Maßnahmen gehören zu den umstrittensten<br />

Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit Sturzgefährdung und auffälligem Verhalten bei<br />

Menschen mit Demenz.<br />

Als Grund für den Einsatz wird überwiegend die Vermeidung der Selbstgefährdung der<br />

Bewohner angegeben.<br />

Bewegungseinschränkende Maßnahmen sind freiheitsentziehende Maßnahmen und<br />

gehören damit zweifelsohne zu den schwersten Eingriffen in die Menschenrechte.<br />

Es stellt sich die Frage, inwieweit die Einschränkung der Mobilität tatsächlich vor Stürzen<br />

und sturzbedingten Verletzungen dauerhaft schützt.<br />

Mehrere Untersuchungen haben gezeigt, dass körpernahe Fixierung die Gefahr durch<br />

Stürze mittelfristig eher erhöht.<br />

Ziel muss es sein, durch gezielte Interventionen eine Reduzierung der körpernahen<br />

Fixierung zu erreichen, ohne, dass sich daraus negative Konsequenzen für die<br />

Bewohner ergeben.<br />

Neben der Anschaffung zahlreicher neuer „Niedrigbetten“, die sich bis zum Fußboden<br />

absenken lassen, um das Verletzungsrisiko bei einem Sturz zu minimieren, haben wir<br />

auch sogenannte „Walker“ im Einsatz.<br />

Diese dienen der Sturzprävention und nehmen den Bewohnerinnen und Bewohnern die<br />

Angst vor einem Sturz, wenn sie sich eigenständig in der Einrichtung bewegen. Der<br />

„Walker“ ist ein Gehwagen mit einem integrierten Sitz, so dass zu jedem Zeitpunkt der<br />

35


Bewohner sich festhalten und hinsetzen kann.<br />

Das Perthes-Zentrum Kamen beteiligt sich in Kamen an einer Maßnahme des<br />

Fördervereins Jugend in Kamen. Hier lernen engagierte junge und jüngste Mütter für<br />

ihre Kinder nahrhaft und günstig zu kochen. Diese Maßnahme wird durch das<br />

Jugendamt der Stadt Kamen begleitet und ebenfalls ehrenamtlich vom Evangelischen<br />

Männerforum unterstützt.<br />

In diesem Jahr feiert das Perthes-Zentrum Kamen sein 35-jähriges Bestehen. Die ersten<br />

Bewohnerinnen und Bewohner bezogen am 03. Januar 1978 die Einrichtung.<br />

Festlich begehen werden wir dieses Jubiläum mit unserem traditionellen Mai-Fest am<br />

04. Mai.<br />

Im Herbst planen wir innerhalb dieses Festjahres einen „Tag der Inneneinsichten“, bei<br />

dem es interessante Führungen durch die Großküche, die Wäscherei, die<br />

Heizungsanlage, die Brandmeldeanlage und das Gebäude mit dem Notstromaggregat<br />

geben wird.<br />

f. Bericht des Ev. Perthes-Haus in Holzwickede von Einrichtungsleiter Bernhard<br />

Pendzialek:<br />

Das Perthes-Haus, eine evangelische Altenhilfeeinrichtung in Trägerschaft des<br />

Evangelischen Perthes-Werkes e. V. mit Sitz in Münster, ist in der Kirchengemeinde<br />

Holzwickede und Opherdicke verortet.<br />

Im Perthes-Haus leben 81 Personen mit unterschiedlichem Pflegebedarf.<br />

Die Anbindung an die Kommune sowie an die Kirchengemeinde ist sehr eng. Ein<br />

regelmäßiger Austausch wird durch Dienstbesprechungen und Angebot der<br />

Kirchengemeinde in der Einrichtung gewährleistet:<br />

Zu den regelmäßigen Angeboten zählen:<br />

Gemeindegottesdienst Samstag, 17:00Uhr<br />

Hausandacht mittwochs, 9:00 Uhr<br />

Katholische Messe donnerstags, 17:00 Uhr<br />

Darüber hinaus findet regelmäßig ein Bibelgesprächskreis, begleitet durch die<br />

Altenheimseelsorgerin und Gemeindepfarrerin Frau Claudia Brühl statt.<br />

Einzel- und Gruppengespräche werden situationsbedingt durchgeführt.<br />

Gemeinsame Projekte und Veranstaltungen runden das Angebot ab.<br />

Die Altenheimseelsorgerin steht den Mitarbeitenden des Hauses ebenfalls zur<br />

Verfügung. Sie hält mit ihnen gemeinsame auch einzelne Kurse zur Seelsorge,<br />

Gestaltung von Andachten und Abschiedsritualen ab.<br />

Zu besonderen Anlässen werden gemeinsam mit der katholischen Kirchengemeinde<br />

ökumenische Gottesdienste gehalten.<br />

Das seelsorgerische Angebot ist in den vergangenen Jahren im Perthes-Haus stetig<br />

gewachsen und ist zu einem wichtigen Baustein in der Betreuung und Begleitung von<br />

Menschen in besonderen Lebenssituationen geworden. Durch die regelmäßige Präsenz<br />

in der Einrichtung können viele Konflikte und Krisen abgewendet werden.<br />

Im Rahmen der Qualifizierung der Einrichtung, Rückbau der Doppelzimmer zu<br />

Einbettzimmer, wird darüber nachgedacht, im Andachtsraum den Altarraum<br />

auszubauen.<br />

Holzwickede, den 09.04.<strong>2013</strong> Bernhard Pendzialek - Einrichtungsleiter<br />

g. Ev. Perthes-Werk e. V. – Hellweg-Werkstätten - Bericht zur Sommersynode <strong>2013</strong><br />

von Heiner Stamer, Geschäftsbereichsleiter Perthes-Arbeit<br />

Die Hellweg-Werkstätten bieten an vier Standorten im Altkreis <strong>Unna</strong><br />

Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen in unterschiedlichsten<br />

36


Lebenslagen an.<br />

Insgesamt werden derzeit 784 Menschen beschäftigt. Hinzu kommen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, die die Arbeitsanleitung, Betreuung und Förderung übernehmen.<br />

Die Belegung der Betriebsteile teilt sich derzeit auf:<br />

Martin Luther King<br />

406 Beschäftigte<br />

Nicolai<br />

36 Beschäftigte<br />

Schacht III<br />

64 Beschäftigte<br />

Hellweg-Industrie-Service 78 Beschäftigte<br />

• Am 01.07.2011 wurde die Struktur im Evangelisches Perthes-Werk e.V. verändert.<br />

Es wurden kleinere Organisationseinheiten gebildet. Auf der Handlungsebene<br />

entstanden fünf Geschäftsbereiche. Der Geschäftsbereich Perthes-Arbeit umfasst<br />

die Sozialwerkstätten sowie die Werkstätten für Menschen mit Behinderungen in<br />

den Kreisen <strong>Unna</strong> und Soest.<br />

• Die Hellweg-Werkstätten feierten im Mai <strong>2012</strong> ihr 40-jähriges Bestehen mit einem<br />

Festgottesdienst auf dem Gelände der Werkstatt Martin Luther King. Insgesamt<br />

suchen immer noch mehr Menschen den Weg in die Werkstätten als sich<br />

abmelden.<br />

• Im Frühjahr <strong>2013</strong> erfolgte der Baubeginn für den fünften Betriebsteil im<br />

Industriegebiet in <strong>Unna</strong>. Der Betriebsteil bietet Platz für 150 Personen, die<br />

vornehmlich aus dem südlichen Kreis <strong>Unna</strong> kommen. Mit der Fertigstellung wird<br />

Ende November <strong>2013</strong> gerechnet.<br />

Durch die Integrationsassistenz bzw. Förderung des Übergangs von der Werkstatt<br />

hin zu Arbeitsplätzen außerhalb der Werkstatt konnten in den Jahren 2011 und<br />

<strong>2012</strong> mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe 10<br />

Beschäftigte auf einen Arbeitsplatz in verschiedenen Betrieben vermittelt werden.<br />

• Zu Beginn des Jahres <strong>2013</strong> befinden sich außerdem vier Beschäftigte auf<br />

Außenarbeitsplatzen der Werkstatt. Sie arbeiten am Krankenhaus, Seniorenheim<br />

oder Kindertagesstätten. Laufend werden Betriebserprobungen durchgeführt.<br />

Möglichkeiten hierzu ergeben sich im Einzelhandel, der Gastronomie und im<br />

Handwerk.<br />

• Die Auftragssituation der Hellweg-Werkstätten hat sich in den vergangenen zwei<br />

Jahren weiter stabilisiert. Veränderungen in der Firmenlandschaft spiegeln sich in<br />

der Palette der auftraggebenden Firmen wieder.<br />

• Der Berufsbildungsbereich der Hellweg-Werkstätten hat sich weiter etabliert und<br />

wurde konzeptionell entfaltet. Die Hellweg-Werkstätten haben das<br />

Zertifizierungsverfahren nach der „Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung<br />

Arbeitsförderung“ (AZAV) für den Berufsbildungsbereich erfolgreich abgeschlossen<br />

und die wichtige Zertifizierung erhalten.<br />

Heiner Stamer<br />

Geschäftsbereichsleiter Perthes-Arbeit<br />

Kamen, 22.03.<strong>2013</strong><br />

h. Synodalbericht Stiftung Ev. Krankenhaus <strong>Unna</strong> - Berichtszeitraum 2011/<strong>2012</strong> – von<br />

Dr. med. Dietmar Herberhold<br />

Die Entwicklung des Evangelischen Krankenhauses <strong>Unna</strong> im Berichtszeitraum verlief<br />

weiterhin positiv. Nachdem im Jahr 2011 ein leichter Belegungsrückgang zu verzeichnen<br />

war, wurde im Jahr <strong>2012</strong> die höchste jemals erreichte Zahl an Patienten im EK stationär<br />

behandelt.<br />

Im Januar 2011 wurde das neu errichtete Parkhaus am EK <strong>Unna</strong> eröffnet. Die bis dahin<br />

problematische Parkplatzsituation rund um das Gelände hat sich seitdem entspannt. Das<br />

Parkhaus bietet über die bisher in Anspruch genommenen Parkplätze hinaus noch<br />

ausreichende Kapazitäten für das geplante Ärztehaus II auf dem Gelände.<br />

Im März 2011 wurde mit dem Neubau der Psychiatrischen Tagesklinik der LWL-Kliniken<br />

begonnen, die im Sommer <strong>2012</strong> mit 24 Plätzen in Betrieb genommen wurde. Die<br />

Entwicklung der seit langem im Kreis <strong>Unna</strong> benötigten Fachklinik ist sehr positiv. Die<br />

Kooperation mit dem LWL wird weiter ausgebaut. Eine Verlagerung von 60<br />

vollstationären psychiatrischen Betten aus Dortmund-Aplerbeck an das EK ist<br />

beabsichtigt.<br />

37


Damit ist auf dem Gelände des EK <strong>Unna</strong> seit 2009 jährlich ein neues Gebäude<br />

hinzugekommen: 2009 das Ärztehaus I, 2010 das Heim für mehrfachbehinderte<br />

Epilepsiekranke von Bethel regional, 2011 das Parkhaus und <strong>2012</strong> die Psychiatrische<br />

Tagesklinik des LWL. Gemeinsam erweitern sie das Angebot an Gesundheitsleistungen<br />

vor Ort. Diese Aktivitäten wurden 2011, auch in ihrer Außendarstellung, zum<br />

Gesundheits-Campus EK <strong>Unna</strong> zusammengefasst. Er wird durch das Ärztehaus II,<br />

dessen Baubeginn im 2. Quartal <strong>2013</strong> sein wird, vervollständigt.<br />

Die Entwicklung des Gesundheits-Campus EK <strong>Unna</strong> ist Bestandteil der strategischen<br />

Planung, um den Standort und die Arbeitsplätze langfristig zu sichern.<br />

Im Februar 2011 wurde der neue Pflegedirektor, Herr Frank Schaan, begrüßt, der sich<br />

inzwischen intensiv an der Weiterentwicklung des EK <strong>Unna</strong> beteiligt.<br />

Im MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum des Krankenhauses) wurde Herr Dr.<br />

Ghiassi als Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie im April 2011 angestellt. Herr Dr.<br />

Ghiassi hat in kurzer Zeit die Patientennachfrage im MVZ erheblich gesteigert.<br />

Die bisher zum MVZ gehörende Pathologiepraxis von Frau Dr. Weskamp wurde im<br />

Herbst 2011 reprivatisiert.<br />

Herr Dr. Eberhard Finke wurde als langjähriger Chefarzt der Neurologischen Klinik im<br />

Herbst 2011 in den Ruhestand verabschiedet. Aus der einzigen Neurologischen Klinik im<br />

Kreis <strong>Unna</strong> hat Herr Dr. Finke über viele Jahre eine bedeutende Fachabteilung<br />

entwickelt.<br />

Als Nachfolger wurde Herr Prof. Dr. Zaza Katsarava gewählt, bis dato Oberarzt der<br />

Neurologischen Universitätsklinik Essen. Herr Prof. Katsarava ist ein breit ausgebildeter<br />

Neurologe, der zusätzliche Schwerpunkte auf den Gebieten Multiple Sklerose,<br />

Kopfschmerz sowie neurologische Intensivmedizin einbringt. Besonders erfreulich ist der<br />

enorme Zuwachs an Patienten der Neurologischen Klinik seit seiner Arbeitsaufnahme.<br />

Das EK möchte mit verschiedenen Veranstaltungen das Diakonische Profil des Hauses<br />

stärker herausstellen. Als Beispiel wird seit 2011 der Reformationstag am 31.10.<br />

gemeinsam mit den Mitarbeitenden gefeiert. Im Rahmen des besonders gestalteten<br />

Gottesdienstes werden langjährige Mitarbeitende geehrt.<br />

Das betriebliche Gesundheitsmanagement wurde weiter gestärkt und professionalisiert.<br />

In Zusammenarbeit mit der Barmer GEK und der Diakonie Ruhr-Hellweg wurde <strong>2012</strong><br />

eine Mitarbeiterbefragung durchgeführt. Hieraus werden Maßnahmen zur<br />

Mitarbeitergesundheit abgeleitet.<br />

Der seit 2011 jährlich stattfindende Mitarbeitergesundheitstag findet großen Zuspruch<br />

bei allen Mitarbeitenden. An diesem Gesundheitstag können sie sich über diverse<br />

gesundheitsrelevante Themen informieren. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, an<br />

verschiedenen kostenlosen Gesundheitstests teilzunehmen.<br />

Als erste Klinikeinrichtung Deutschlands hat das EK <strong>Unna</strong> in Zusammenarbeit mit der<br />

Deutschen Beratungsgesellschaft für Zeitwertkonten und Lebensarbeitszeitmodelle<br />

(BDZWK) das Lebensarbeitszeitmodell „Familie & Zukunft“ eingeführt. Das Modell bietet<br />

für Mitarbeitende individuelle Lösungen, Familie und Arbeit miteinander in Einklang zu<br />

bringen. Durch die Umwandlung von Gehaltsbestandteilen besteht die Möglichkeit,<br />

beispielsweise vorzeitig in den Ruhestand zu treten, ein Sabbatical einzulegen oder<br />

auch Zeit für die Betreuung bei häuslichen Pflegefällen zu haben. Mit „Familie & Zukunft“<br />

konnte das EK bundesweit Aufmerksamkeit erlangen.<br />

Das Einsetzen von künstlichen Hüft- und Kniegelenken gehört zu den häufigsten<br />

Operationen in Deutschland. Die AOK bietet Menschen auf der Suche nach einem<br />

Krankenhaus eine einzigartige Orientierungshilfe für überwiegend planbare Operationen<br />

im Internet an: Im AOK-Krankenhausnavigator auf Basis der Weissen Liste erhalten sie<br />

aussagekräftige Informationen über die Behandlungsergebnisse von Krankenhäusern.<br />

Der Orthopädie am EK <strong>Unna</strong> wird ein sehr gutes Behandlungsergebnis nach<br />

Hüftimplantationen und darin deutschlandweit eine Spitzenposition (Platz 1) bescheinigt.<br />

Dafür verlieh die AOK dem EK <strong>Unna</strong> im Juni <strong>2012</strong> eine entsprechende Urkunde.<br />

Ebenfalls im Juni wurde das EK von dem Netzwerk Selbsthilfefreundlichkeit als<br />

Selbsthilfefreundliches Krankenhaus ausgezeichnet. Die positiven Entwicklungen im<br />

Krankenhaus bezüglich der Integration von Selbsthilfe und damit der Verbesserung der<br />

Patientenorientierung sind seit dem Beitritt des Krankenhauses im Jahr 2009 bewertet<br />

und nun mit der Auszeichnung bedacht worden.<br />

Mit den Stadtwerken <strong>Unna</strong> konnte im Sommer <strong>2012</strong> ein Contracting-Vertrag<br />

abgeschlossen werden. Im Rahmen der Vertragsumsetzung kann u. a. in eine<br />

38


Hochdruckdampf-Kesselanlage investiert werden und ein zusätzliches zweites<br />

Blockheizkraftwerk installiert werden. Durch einen Investionskostenzuschuss seitens der<br />

Stadtwerke ist eine sofortige Steigerung der Energieeffizienz erreicht worden.<br />

Die Leitung der Chirurgischen Fachabteilung im Justizvollzugskrankenhaus (JVK)<br />

Fröndenberg wurde vom EK <strong>Unna</strong> übernommen. Mit dieser Zusammenarbeit<br />

beabsichtigt das JVK die dauerhafte Sicherstellung der Versorgungsqualität und der<br />

ärztlichen Besetzung sowie die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit.<br />

Die Kooperation ist vorerst bis zum 30.06.2015 geplant. Für das EK <strong>Unna</strong> ergeben sich<br />

zahlreiche Synergien.<br />

Die bis dahin auf verschiedene Stellen im Haus verteilten Aufnahme-und<br />

Ambulanzbereiche des EK <strong>Unna</strong> wurden <strong>2012</strong> nach der Sommerpause im Erdgeschoss<br />

als Zentrale Notaufnahme zusammengefasst. Die dazu genutzten Räumlichkeiten<br />

werden in Kürze erweitert.<br />

i. Tätigkeitsbericht Flüchtlingsarbeit von Pfarrer Helge Hohmann<br />

Nach der Schließung der Landesstelle <strong>Unna</strong>-Massen im Jahr 2009 und dem Ende des<br />

Projektes „Brückenschlag“ im Jahr 2010 bin ich seit 01.07.2010 noch mit 20 Prozent<br />

meines Stellenumfangs für den <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> im Bereich Flüchtlingsarbeit tätig.<br />

Dabei vertrete ich den <strong>Kirchenkreis</strong> im Flüchtlingsrat im Kreis <strong>Unna</strong> und in der<br />

ausländerrechtlichen Beratungskommission des Kreises <strong>Unna</strong>. Außerdem bin ich für den<br />

<strong>Kirchenkreis</strong> in der Steuerungsgruppe des Runden Tisches der Stadt <strong>Unna</strong> gegen<br />

Gewalt und Rassismus tätig.<br />

Außerdem stehe ich als Referent für Fragen der Zuwanderung in gemeindlichen<br />

Gruppen und Kreisen zur Verfügung und begleite in begrenztem Umfang einzelne<br />

Flüchtlinge bzw. berate die sie unterstützenden Kirchengemeinden.<br />

Die Zahl der Asylbewerber ist im Kreis <strong>Unna</strong> (ohne Lünen, dort gibt es eine<br />

eigenständige Ausländerbehörde) in den letzten Jahren von vormals 274 auf nunmehr<br />

über 400 Antragsteller angewachsen.<br />

Die Zahl der geduldeten Ausländer im Kreis <strong>Unna</strong> liegt bei 470 Personen. Den größten<br />

Anteil stellen mit ca. 160 Personen Asylsuchende aus den ehemaligen jugoslawischen<br />

Staaten, überwiegend aus Serbien.<br />

Es ist davon auszugehen, dass diese Zahlen weiter steigen werden, da die Krisenherde<br />

im Nahen Osten und der stark ansteigende Antiziganismus in den osteuropäischen<br />

Ländern immer mehr Menschen zur Flucht zwingen werden.<br />

Laut Auskunft der Ausländerbehörde des Kreises <strong>Unna</strong> sind in den Kommunen des<br />

Kreises aber noch genug Flüchtlingsunterkünfte verfügbar.<br />

In der Erstaufnahme von Asylbewerbern in NRW hat sich im Herbst / Winter <strong>2012</strong>/<strong>2013</strong><br />

eine Krise entwickelt, da die vorgehaltenen Kapazitäten die jahreszeitlich bedingte<br />

Zugangsspitze nicht vorsahen. Zwischenzeitlich mussten Flüchtlinge notbehelfsmäßig in<br />

Turnhallen oder Schulgebäuden untergebracht werden und wurden rotierend zwischen<br />

verschiedenen Unterkünften hin und her gefahren. Als ein Ergebnis dieser Krise wurde<br />

im September <strong>2012</strong> spontan in der ehemaligen Landesstelle <strong>Unna</strong>-Massen eine<br />

Außenstelle der Zentralen Ausländerbehörde Dortmund eingerichtet. Die dort<br />

untergebrachten Flüchtlinge wurden vom Katastrophenschutz des DRK betreut. Die<br />

schlecht kommunizierte Maßnahme stieß zunächst bei Anwohnern auf Unmut. Die NPD<br />

verteilte vor Ort mehrmals Hetzflugblätter. Nach einem von Superintendentin Annette<br />

Muhr-Nelson anberaumten Krisentreffen mit örtlichen Aktiven aus Kirchengemeinden,<br />

Wohlfahrtsverbänden und der Stadt <strong>Unna</strong> wurde die Gründung eines ökumenischen<br />

Unterstützerkreises angeregt, an dem ich mitgewirkt habe. Da die Ausländerbehörde<br />

zwischenzeitlich die Unterbringung von Flüchtlingen auf nur noch eine 24stündige<br />

Aufenthaltsdauer umgestellt hatte, waren die ursprünglichen Ideen des<br />

Unterstützerkreises (z.B. Kleidersammlung, Kinderbetreuung, Weihnachtsgeschenke)<br />

nicht mehr umsetzbar. Dennoch war die Existenz dieses Unterstützerkreises aus<br />

Bürgerinnen und Bürgern <strong>Unna</strong>s ein wichtiges Signal für die Akzeptanz von Flüchtlingen<br />

in <strong>Unna</strong>. Anfang April <strong>2013</strong> wurde <strong>Unna</strong>-Massen als Zwischenstation für Flüchtlinge<br />

wieder geschlossen. Es bleibt abzuwarten, ob die Entwicklung der Flüchtlingszahlen im<br />

nächsten Herbst eine erneute Öffnung notwendig macht.<br />

In der Nachbarschaft des <strong>Kirchenkreis</strong>es, in Wickede-Wimbern sollen nach dem Willen<br />

der Bezirksregierung Arnsberg im ehemaligen Marien-Krankenhaus bis zu 500<br />

39


Asylbewerber in einer Zentralen Unterbringungseinrichtung ab Herbst <strong>2013</strong><br />

untergebracht werden. Diese Maßnahme gehört zur notwendigen Aufstockung der<br />

Unterbringungskapazitäten in der Erstaufnahme in NRW.<br />

Allerdings stößt die Einrichtung dieser Unterkunft bei den Anwohnern und der Stadt<br />

Wickede noch auf Widerstand, es wird darüber noch juristische Auseinandersetzungen<br />

geben. Gleichwohl hält die Bezirksregierung an der beschriebenen Planung fest.<br />

Die Kirchengemeinde Fröndenberg hat mich bereits in den Diakonieausschuss<br />

eingeladen, um sich auf die neue Situation in ihrer Nachbarschaft vorzubereiten.<br />

Ein besonderes Ereignis war die landesweite Eröffnung der Interkulturellen Woche durch<br />

die drei NRW-Landeskirchen am 24.09.<strong>2012</strong> in der Stadtkirche <strong>Unna</strong>, die ich in meiner<br />

Funktion als landeskirchlicher Beauftragter für Zuwanderungsarbeit gemeinsam mit der<br />

Kirchengemeinde <strong>Unna</strong>, der Caritas im Kreis <strong>Unna</strong>, dem Flüchtlingsrat im Kreis <strong>Unna</strong><br />

und dem Integrationsrat der Stadt <strong>Unna</strong> vorbereiten und durchführen konnte. Unter dem<br />

Motto „Herzlich willkommen – wer immer du bist!“ fand zunächst ein Gottesdienst mit<br />

Grußworten der türkisch-islamischen und der jüdischen Gemeinde statt, im Anschluss<br />

diskutierten Vertreter aus Politik, Migrantenselbstorganisationen und<br />

Wohlfahrtsverbänden: „Vom Ausländerrecht zum Integrationsrecht – ein<br />

Paradigmenwechsel in NRW?“<br />

Unter anderem bei der Vorbereitung dieser Veranstaltung, aber auch bei der Arbeit des<br />

runden Tische gegen Gewalt und Rassismus in der Stadt <strong>Unna</strong>, wie auch bei den<br />

Aktivitäten des Flüchtlingsrates im Kreis <strong>Unna</strong> zeigte sich, dass Stadt und Kreis <strong>Unna</strong><br />

über eine ausgeprägte zivilgesellschaftliche vielfaltsfähige Landschaft an Aktiven und<br />

Engagierten verfügen, die einen fruchtbaren Boden für die Arbeit mit Flüchtlingen und<br />

Zugewanderten darstellt.<br />

Mit diesem Pfund möchte ich auch in den nächsten Jahren weiter wuchern.<br />

Helge Hohmann<br />

j. „Synodalbericht Referat Seelsorge - Berichtszeitraum 2011 – <strong>2013</strong> – von Pfarrerin<br />

Helga Henz-Gieselmann<br />

Der Arbeitsbereich Seelsorge ist dem Fachbereich II (Diakonie und Seelsorge)<br />

zugeordnet, an den Sitzungen des Fachbereichsausschusses nimmt die Referentin für<br />

Seelsorge mit beratender Stimme teil.<br />

Im Arbeitsbereich nach „innen“ gibt es als Kommunikationsforum die Fachkonferenz<br />

Seelsorge, zu der alle KollegInnen eingeladen sind, die in einem spezialisierten<br />

Seelsorgebereich arbeiten. Die KollegInnen, die hauptamtlich in der Seelsorge arbeiten,<br />

bzw. einen in der Dienstanweisung definierten Anteil Seelsorge haben, nehmen<br />

regelmäßig an den Sitzungen teil, diejenigen mit einem Synodalauftrag oder einem<br />

seelsorglichen Arbeitsbereich ohne Synodalauftrag (z.B. Seelsorge für HIV- und Aids-<br />

Infizierte) sporadisch, was auch verständlich ist, angesichts der jeweils sehr vielfältigen<br />

Aufgabenbereiche.<br />

In der Fachkonferenz ist einerseits Raum, sich gegenseitig wahrzunehmen mit den<br />

jeweils vorhandenen Schwierigkeiten und Freuden der Arbeit, andererseits ist hier der<br />

Ort, die fachlichen Notwendigkeiten und Interessen der Seelsorge(bereiche) im<br />

<strong>Kirchenkreis</strong> zu formulieren und zu fördern, sowie theologische wie kirchenpolitische<br />

Themen aufzunehmen und im Hinblick auf Seelsorge weiterzubearbeiten.<br />

Nicht direkt „<strong>Kirchenkreis</strong>“ weil im Staatsdienst, aber doch uns zugehörig sind Pfrin.<br />

Susanne Schart, die seit Mai 2011 ihren Dienst als Militärseelsorgerin in der Glückauf-<br />

Kaserne versieht, und Pfr. Hartmut Louis, Gefängnisseelsorger in der JVK<br />

Fröndenberg und in der JVK Hamm.<br />

Im Berichtszeitraum hat es ebenfalls eine deutliche Veränderung gegeben im Bereich<br />

Altenheimseelsorge. Christiane Henrichs hat sich in den Ruhestand verabschiedet. Sie<br />

war Pfarrerin im Entsendungsdienst, somit wird ihre Stelle nicht wieder besetzt. Für<br />

diesmal ist es zwar gelungen, zwei von „ihren“ drei Altenheimen wieder mit pastoralem<br />

40


Entsendungsdienst zu besetzen (über Stellenaufstockung bzw. –umschichtung). Nicht<br />

zufrieden stellend gelöst ist die Frage wie die kirchenkreisbezogenen gemeinsamen<br />

Aufgaben getan werden sollen, was der Fachbereichsausschuss für sinnvoll und<br />

notwendig hält (diskutiert im Zusammenhang mit der Entwicklung einer Konzeption für<br />

AHS).<br />

Hier ist ein erstes Mal deutlich geworden, was dem Bereich der spezialisierten<br />

Seelsorge (wie manch anderem Funktionsbereich auch) bevorsteht: nämlich ein<br />

schrittweiser, z.T. totaler Abbau, immer dort wo ein Kollege/eine Kollegin (im<br />

Entsendungsdienst bzw. mit Beschäftigungsauftrag) aus der Arbeit geht, und es uns<br />

nicht gelingt, für die jeweilige pastorale Arbeit Pfarrstellen zur Verfügung zu stellen. Im<br />

Bereich Seelsorge gibt es nur eine einzige Pfarrstelle (im Evangelischen Krankenhaus).<br />

Nach einer längeren „Vakanzzeit“ (mehr als ein Jahr, wegen Erkrankung) kann die<br />

Seelsorgearbeit im Evangelischen Krankenhaus jetzt wieder getan werden, rechnerisch<br />

ist die Krankenhausseelsorge wieder besetzt wie zuvor, die Pfarrstelle bleibt z.Zt.<br />

vakant.<br />

Im Fachbereich Seelsorge hoffen wir, dass es gelingen wird, in der neu entstehenden<br />

Konzeption für die Synodalen Dienste im <strong>Kirchenkreis</strong> die spezialisierte Seelsorge<br />

angemessen zu verankern, wird doch gerade die Begleitung der Kirche in den<br />

Krisensituationen des Lebens besonders erwartet, und gute Erfahrungen an dieser<br />

Stelle tragen deutlich. (Und wo „Kirche“ nicht da war, wo man sie aber erwartet hatte,<br />

entstehen ziemlich hartnäckige Verletzungen.) Für die Begleitung von gegenwärtigen<br />

und potentiellen Kirchenmitgliedern an den existentiell wichtigen Punkten ihres Lebens<br />

braucht es m.E. mehr als eine hauptamtliche spezialisierte Seelsorgestelle.<br />

Wir begegnen in unserer Arbeit Menschen, die sonst nichts oder kaum noch etwas mit<br />

der Kirche zu tun, haben für die sie aber Steuern zahlen und also auch Erwartungen<br />

haben dürfen. Gut, wenn sie gute Erfahrungen machen können.<br />

Die für verschiedene Bereiche entstandenen Konzeptionen „ruhen“, und „warten“<br />

darauf, wie sich der <strong>Kirchenkreis</strong> ausrichten wird.<br />

Seelsorgliche Einzelbegleitung gewinnt zunehmend an Gewicht, im Bereich von<br />

Trauer wie auch zur Unterstützung bei anderen Lebensthemen, auch Aufarbeitung von<br />

schwierigen kirchlichen Erfahrungen findet statt. Schön zu sehen, wie Menschen nach<br />

z.T. längeren Wanderungen im „finstern Tal“ wieder Licht sehen und neue<br />

Lebensperspektiven entwickeln.<br />

Außerdem arbeite ich mit<br />

• in der Wiedereintrittsstelle des <strong>Kirchenkreis</strong>es<br />

• im Netzwerk Sterbe- und Trauerbegleitung<br />

• ich lasse mich in Gruppen und Gemeinden zu seelsorglichen Themen einladen,<br />

zur Zeit beschäftigt mich sehr das Thema „´Kriegskinder` und die Folgen der<br />

nicht erzählten Erfahrungen für die nachfolgende Generation, verschiedene<br />

Gruppen haben dies Angebot auch schon genutzt, und: ´darüber sprechen<br />

befreit`!<br />

• ich begleite Gemeinden in der Einrichtung und Ausbildung von<br />

Besuchsdienstkreisen. In Fröndenberg-Bausenhagen haben wir –vernetzt mit<br />

dem Ehrenamtskonzept der Gemeinde- mit dem „Forum Gesprächsführung“ ein<br />

System geschaffen, durch das den Besuchenden einerseits regelmäßig ein<br />

Bildungsangebot (Gesprächsführungstrainings wie auch inhaltliche Themen)<br />

gemacht wird, und andererseits eine „Praxisbegleitung“ (als Supervision für<br />

Ehrenamtliche) angeboten wird.<br />

Ich vertrete den <strong>Kirchenkreis</strong> im Verwaltungsrat<br />

des Diakonischen Werkes Ruhr-Hellweg<br />

und arbeite auf landeskirchlicher Ebene<br />

im Ausschuss der Kirchenleitung für Seelsorge und Beratung,<br />

im Vorstand des Konvents der Krankenhauseelsorge in Westfalen und<br />

41


in der Fortbildungsplanung und –durchführung für Krankenhauseelsorgende.<br />

In meiner eigenen Fortbildung lerne ich z.Zt. was eine „clowneske Haltung“ für Kirche<br />

und Gemeinde sowie speziell für die Seelsorge bedeuten kann, wie z.B. „Die Kunst, zu<br />

stolpern und zu fallen und wieder aufzustehen und trotzdem fröhlich zu bleiben“ oder<br />

„Die Kunst, die winzigen Dinge des Lebens wert zu schätzen“ oder: „Die Kunst, die<br />

Dinge zu nehmen wie sie nun einmal sind und Liebenswertes darin zu finden“ oder „das<br />

Ausgegrenzte nach vorne holen und wertschätzen“ … und die Clowns versuchen mit<br />

ihren Mitteln, solche Lebenshaltung zu verbreiten.<br />

k. „Gesundheit ist nicht die Abwesenheit von Störungen. Gesundheit ist die Kraft, mit ihnen<br />

zu leben.“ (Dietrich Rössler, Arzt und Theologe)<br />

Christine Bicker<br />

Helga Henz-Gieselmann<br />

Ulrike Meyer<br />

Anne Scholz-Ritter<br />

Synodalbericht Krankenhausseelsorge - Berichtszeitraum 2011 -<strong>2013</strong><br />

Allgemeines:<br />

Im Bereich des <strong>Kirchenkreis</strong>es liegen drei allgemein-medizinische Krankenhäuser: das<br />

Evangelische Krankenhaus und das Katholische Katharinen-Hospital in <strong>Unna</strong> und das<br />

Klinikum Westfalen - Hellmig Krankenhaus Kamen (so heißt es nach einem<br />

Trägerwechsel). Evangelische Seelsorge findet an allen drei Häusern statt, mit einem<br />

Kontingent von 2,5 Stellen durch 4 Pfarrerinnen bis Februar <strong>2013</strong>. Zu diesem Zeitpunkt<br />

ist Ulrike Meyer in den Ruhestand gegangen. Ab April arbeitet im Evangelischen<br />

Krankenhaus ein Team mit Helga Henz-Gieselmann, Pfarrerin, Beschäftigungsauftrag<br />

50%, Jochen Müller, Pfarrer, 50% als Zusatzauftrag zur Gemeindearbeit und Ilona<br />

Liebner, Diakonin, mit 10 Wochenstunden. (die Krankenhausseelsorgepfarrstelle bleibt<br />

z.Zt unbesetzt, da die Leitung des <strong>Kirchenkreis</strong>es zuerst eine Gesamtkonzeption<br />

Synodale Dienste im <strong>Kirchenkreis</strong> diskutiert und verabschiedet haben möchte). Das<br />

Gesamtkontingent an Krankenhausseelsorge ist mit dieser Konstruktion rechnerisch<br />

gleich geblieben.<br />

Im Justizvollzugskrankenhaus NRW in Fröndenberg ist ein Kollege mit einer halben<br />

Stelle beschäftigt, das Haus hat eine eigene Problematik und ist deshalb an dieser Stelle<br />

nicht mit aufgenommen..<br />

Ein Rückblick auf die Berichte der letzten Jahre macht deutlich, dass vieles an der<br />

Grundsatzproblematik in Krankenhäusern erhalten geblieben ist, resultierend aus den<br />

sich immer wieder verändernden Bedingungen für die Arbeit im Gesundheitswesen:<br />

• Höhere Arbeitsbelastungen der Mitarbeitenden, mit weniger Zeit, seelische Probleme<br />

wahrzunehmen, bei PatientInnen, wie auch bei sich selbst.<br />

• Weitere Verkürzung der Verweildauer – mit weniger Zeit und Raum für die<br />

Gesundung der Seele für die Patientinnen und Patienten.<br />

• Als Folge der kürzeren Krankenhauszeiten ist auch seelsorgliche Arbeit nötig als<br />

„ambulante Nachsorge“.<br />

• Die gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen sind natürlich auch im Krankenhaus<br />

spürbar: zunehmende Zahl älterer Menschen, Vereinsamung, weniger tragfähige<br />

familiäre Netze, zunehmende Verunsicherung in Bezug auf Wertfragen, zunehmende<br />

42


Armut …<br />

Die Kolleginnen in der Krankenhausseelsorge treffen sich regelmäßig zu kollegialem<br />

Austausch und Beratung der auf die Krankenhausseelsorge und auf den <strong>Kirchenkreis</strong><br />

bezogenen Fragen.<br />

Die Sorge um die Zukunft der Krankenhausseelsorge treibt uns um, denn noch ist unklar,<br />

ob es gelingen wird, die seelsorgliche Arbeit in den drei Krankenhäusern zu sichern mit<br />

einem Standard, den wir im Gestaltungsraum Hamm/<strong>Unna</strong> mit unserem<br />

Qualitätshandbuch beschrieben, und den die <strong>Kirchenkreis</strong>leitungen als verbindlich<br />

bestätigt haben. (vgl. Bericht 2007/2009)<br />

Krankenhausseelsorge sollte ureigenstes Interesse der Kirche bleiben, begegnen in<br />

diesem Arbeitsfeld doch viele Menschen, die sonst eher Abstand zur Kirche haben, und<br />

hier Kirche erleben in ihrem elementaren Einsatz für Bedürftige „Ich war krank und ihr<br />

habt mich besucht …“. Ebenso hat kompetente kirchliche Präsenz in einer<br />

hochkomplexen Arbeitswelt wie einem Krankenhaus mit all seinen differenzierten<br />

Problemstellungen einen hohen Wert.<br />

Und wenn gilt, dass ´Gesundheit nicht die Abwesenheit von Störungen ist, sondern die<br />

Kraft, mit ihnen zu leben` (Rössler, s.o.) wollen wir doch gerne die Geistkraft Gottes dafür<br />

erbitten, diese Kraft mit PatientInnen zusammen zu suchen und so die Unterstützung der<br />

Kirche für Menschen in existentiellen Situationen ihres Lebens sein.<br />

Die Häuser im Einzelnen:<br />

Evangelisches Krankenhaus <strong>Unna</strong><br />

Im Berichtszeitraum musste das EK <strong>Unna</strong> damit leben, über lange Zeit auf einen<br />

wesentlichen Teil Krankenhausseelsorge verzichten zu müssen. Seit Februar <strong>2012</strong> ist<br />

Ulrike Meyer dauerhaft erkrankt, und war auch davor über längere Zeiten nicht im Dienst.<br />

Seit dem Frühjahr diesen Jahres ist sie nun aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig in<br />

den Ruhestand gegangen. Sie hat in 21 Jahren Dienst im EK die Arbeit der<br />

Krankenhausseelsorge entscheidend geprägt. Ihr gebührt Dank für ungezählte gute<br />

seelsorgliche Kontakte mit Patientinnen und Patienten, Angehörigen und Mitarbeitenden<br />

und vieles darüber hinaus.<br />

Je länger ihre Abwesenheit dauerte, desto deutlicher wurde auch ihr Fehlen bemerkt und<br />

der Wunsch formuliert nach mehr seelsorglicher Begleitung und dem offenen Ohr für<br />

manche Sorgen und Nöte auch von Mitarbeitenden.<br />

Ich habe mit 25% Dienstumfang für das EK nur einen kleinen Teil kirchlicher<br />

Repräsentanz im Haus wahrnehmen können.<br />

Dennoch aber hat Krankenhausseelsorge ihren Ort gehalten<br />

• in der Mitarbeit bei der Bearbeitung ethischer Fragestellungen in der Medizin, im<br />

menschlichen Miteinander, in der Struktur des Hauses: Fragen grundsätzlicher Art im<br />

Krankenhausbetrieb im Ethik-Komitee - und in der praktischen Ethik-Beratung in<br />

Einzelsituationen in Form von Ethik-Konsilen. Letzteres ist eine Möglichkeit für<br />

Angehörige und Mitarbeitende, ethische Konfliktsituationen von einem<br />

unabhängigen, multidisziplinären Team klären zu lassen. Die Gruppe der<br />

ausgebildeten Ethik-ModeratorInnen ist eine wichtige Keimzelle im Haus zur<br />

Schärfung der Wahrnehmung und dem Blick für zwischenmenschliche<br />

Notwendigkeiten. (ausführlich siehe Bericht 2009-2011)<br />

• in der Beratung Einzelner zum Thema Patientenverfügung<br />

• in der Entwicklung einer Folge von rituellen Abläufen im Haus im Kirchenjahr, Thema:<br />

„Wir leben unser ´evangelisch-Sein` an unserer evangelischen Arbeitsstelle“:<br />

Adventsandachten für Mitarbeitende, Gottesdienst am Heiligabend, getragen sowohl<br />

von leitenden als auch von anderen Mitarbeitenden des Hauses und besucht von<br />

PatientInnen und Mitarbeitenden mit ihren Familien, eine Tisch-Abendmahlsfeier am<br />

Gründonnerstag für das Krankenhaus, für seine hauptamtlichen und ehrenamtlichen<br />

MitarbeiterInnen, die Feier des Reformationsfestes zur Vergewisserung unseres<br />

Glaubens-Grundes mit anschließendem Empfang der Mitarbeitenden, als<br />

Dankeschön für die Arbeit. In diesem Gottesdienst ist auch Raum für die Ehrung von<br />

43


JubilarInnen. Kronenkreuze verleihen zu können für langjährige Mitarbeit ist schon<br />

etwas Besonderes.<br />

• in der Begleitung der Ausbildung von PflegehelferInnen sowohl im Gottesdienst als<br />

auch persönlich und in Fortbildung zum Themenbereich Tod und Sterben.<br />

• im Gottesdienst zur Begrüßung von neuen Mitarbeitenden des Hauses<br />

• im Gedenkgottesdienst (für die Zukunft regelmäßig geplant) für im Krankenhaus<br />

Verstorbene<br />

• in den regelmäßigen Sonntagsgottesdiensten im Krankenhaus für PatientInnen und<br />

Menschen aus der Umgebung<br />

• in der Ansprechbarkeit für Notfälle auf den Stationen, sei es für Patientinnen und<br />

Patienten oder die Schwester, die das erste mal das Sterben erlebt hat …<br />

Verabschieden mussten wir uns -neben anderen Abschieden- auch von einer<br />

hauptamtlichen Mitarbeiterin die aus dem aktiven Dienst heraus verstarb, ebenso wie von<br />

der Leiterin der Grünen Damen, Bärbel Wahle, die im Mai vergangenen Jahres sehr<br />

plötzlich verstarb.<br />

Die „Grünen Damen“ haben nach einigen Turbulenzen jetzt wieder eine kompetente<br />

Vorsitzende gefunden.<br />

Sie wünschen und bekommen Fortbildungen, damit sie in ihrem Dienst auch gestärkt<br />

werden durch mehr Sachkompetenz.<br />

Seit dem 1. April ist die Krankenhausseelsorge wieder vollzählig besetzt mit drei<br />

Personen mit unterschiedlichen Kompetenzen, wir werden die Chancen, die darin liegen,<br />

gerne einsetzen.<br />

Pfrn. Helga Henz-Gieselmann<br />

Katholisches Krankenhaus <strong>Unna</strong><br />

(Katharinen-Hospital)<br />

In den letzten zwei Jahren hat sich das Krankenhaus mehr und mehr zu einer einzigen<br />

Baustelle entwickelt. Durch stetig steigende Patientenzahlen auf rund 16.500 pro Jahr ist<br />

ein Neubau, Umbau und Ausbau dringend nötig geworden. Nach Westen hin wurde das<br />

Haus über alle fünf Etagen durch den „Ausbau West“ erweitert. Obwohl dadurch auch<br />

neue Patientenzimmer entstehen, bleibt die Bettenzahl von 340 erhalten. Die Fachabteilungen<br />

erhalten neue Räume. Aber nicht nur baulich werden neue Strukturen<br />

geschaffen.<br />

Die Baumaßnahmen, die sich inzwischen durchs ganze Haus ziehen, und dadurch<br />

bedingte Provisorien sind für alle – Patienten, Mitarbeiter, Besucher – eine große<br />

Herausforderung.<br />

Auch die Krankenhausseelsorge ist betroffen. Zur Zeit arbeiten der katholische Kollege<br />

und ich von provisorischen Büros aus, die allerdings den Vorteil haben, dass sie sich in<br />

einem Flur befinden. Wenn die neuen Räume fertig sind, werden wir als Seelsorgeeinheit<br />

Büros und Besprechungsraum nebeneinander in einem Gebäudetrakt beziehen.<br />

In unmittelbarer Nachbarschaft ist auch der Ethikberater angesiedelt, der seit April <strong>2012</strong><br />

für die Krankenhausholding angestellt ist. Durch diese Personalie hat die ethische Arbeit<br />

in allen Bereichen neuen Auftrieb bekommen. Die Ethikgruppe des Hauses trifft sich<br />

wieder regelmäßig und bespricht aktuelle Themen.<br />

Durch den Ethikberater und die Neustrukturierung des psychologischen Dienstes (seit<br />

September <strong>2012</strong> mit drei Psychologinnen besetzt) hat sich der Personenkreis, der im<br />

psychosozialen/ seelsorglichen Dienst arbeitet, deutlich vergrößert; zumal auch im<br />

Bereich der „Familialen Pflege“ eine Mitarbeiterin tätig ist. Dies hatte zur Konsequenz,<br />

dass die wöchentlichen Treffen sich zu kollegialen Teamsitzungen entwickelt haben.<br />

Im Rahmen des Qualitätsmanagements haben wir als Seelsorgende einen Anforderungsbogen<br />

für die Seelsorge an Patienten und deren Angehörige entwickelt. Dieses Formular<br />

ist als Dokument im Intranet hinterlegt. Nach wie vor laufen aber die Kontakte zwischen<br />

den Pflegenden und Ärzten und uns Seelsorgern meistens telefonisch oder durch direkte<br />

Ansprache.<br />

Wie die kontinuierlich steigenden Patientenzahlen belegen, wird die Verweildauer bei<br />

den Behandlungen immer kürzer. Außerdem steigt die Zahl der ambulanten Eingriffe.<br />

Das hat Auswirkungen auf die Seelsorge. Immer häufiger sind es nur kurze Kontakte zu<br />

44


den Patienten.<br />

Unter den älteren Patienten steigt die Zahl derer, die neben der Erkrankung, die zur<br />

Einweisung ins Krankenhaus geführt hat, an unterschiedlich starken Formen von<br />

Demenz leiden. Als Seelsorgerin bin ich da besonders gefordert, weil diese Patienten in<br />

der für sie ungewohnten Umgebung sehr verunsichert sind. Ich bin dann oft diejenige, die<br />

Zeit und Geduld hat für die notwendige Zuwendung.<br />

Bei allen Veränderungen ist die evangelische Seelsorge nach wie vor ein fester und<br />

anerkannter Bestandteil des Krankenhauses. Das zeigt sich auch in der Beteiligung an<br />

einigen Veranstaltungen, die im Jubiläumsjahr zum 125jährigen Bestehen des<br />

Katharinen-Hospitals geplant sind. Darüber wird dann im nächsten Synodalbericht zu<br />

berichten sein.<br />

Pfarrerin Christine Bicker<br />

Klinikum Westfalen – Hellmig Krankenhaus Kamen<br />

Die vergangenen zwei Jahre waren im Hellmig Krankenhaus Kamen geprägt durch die<br />

Verhandlungen und Vorbereitungen auf die Fusion mit dem Klinikum Westfalen, zu dem<br />

das Hellmig-Krankenhaus seit dem 1.1. <strong>2013</strong> gehört, als „kleine Schwester“ des<br />

Knappschaftskrankenhauses Dortmund-Brackel und der Klinik am Park in Lünen-<br />

Brambauer. Diese Fusion wird allgemein begrüßt und wurde gefeiert als Möglichkeit im<br />

Verbund mit anderen Kliniken in der Krankenhauslandschaft als kleines Akut-<br />

Krankenhaus zu überleben und sichert somit erst mal Arbeitsplätze. Allerdings gilt das<br />

nicht für alle Mitarbeitenden, denn einige Bereiche wurden und werden noch<br />

ausgegliedert (Physiotherapie, Einkauf, Küche z.B.). Zukunftsängste und Unsicherheit,<br />

Ärger über mangelnde Information, aber sicher auch Erleichterung über das Gelingen der<br />

Fusion waren im Haus überall spürbar.<br />

Nun ist die Zeit der Veränderungen angebrochen: ein anderes Computer-Betriebssystem,<br />

andere Materialausgabe, viele Umbaumaßnahmen im gesamten Haus, andere<br />

Zuständigkeiten, andere Strukturen in der Verwaltung, neue medizinische Abteilungen –<br />

das bedeutet viel Umlernen und große Anstrengungen bei allen Mitarbeitenden des<br />

Krankenhauses. Wohin die Reise geht, wird sich in den nächsten Jahren zeigen, vor<br />

allen Dingen welche Auswirkungen die Fusion für Mitarbeitende in der Pflege und für die<br />

PatientInnen haben wird.<br />

Für den Bereich der Seelsorge erhoffe ich mir einige Vernetzungen:<br />

Mit den Seelsorgern und Seelsorgerin aus Dortmund habe ich bereits Kontakte geknüpft<br />

und wir können gemeinsame Fortbildungsangebote für die Besuchsdienste der 3<br />

unterschiedlichen Standorte anbieten, ebenso wie Fortbildungen für Mitarbeitende in der<br />

Pflege.<br />

Die Einrichtung von Ethik-Komitee und Ethik-Konsilen, sowie Ausbildung von Ethik-<br />

Moderatoren wird als nächstes vorbereitet werden.<br />

So wird die Fusion im Bereich der Seelsorge mit Sicherheit einiges möglich machen, was<br />

bisher eher schwierig oder mühsam war.<br />

Darüber hinaus sind in den letzten 2 Jahren im Hellmig-Krankenhaus die Vernetzung mit<br />

anderen Einrichtungen konsolidiert worden:<br />

Gute ökumenische Zusammenarbeit in der Seelsorge, bei der Begleitung von Eltern von<br />

fehl- oder totgeborenen Kindern, beim Gottesdienst zum Weltgedenktag für verstorbene<br />

Kinder und gemeinsamen Gottesdiensten im Krankenhaus.<br />

Intensive Kontakte und Zusammenarbeit mit der Leiterin des ambulanten Kamener<br />

Hospizdienstes bei dem Gesprächskreis „Leere Wiege“, gemeinsames Tages-Seminar<br />

für Pflegende (Thema „Begegnung in der Trauer“). Neu dazugekommen ist die Mitarbeit<br />

von Hospiz-MitarbeiterIn im Besuchsdienst.<br />

Neben besonders bedrückenden Ereignissen (z.B. Segnung eines totgeborenen Kindes)<br />

und besonders tief beeindruckenden Erfahrungen (z.B. Trauung auf der Intensivstation)<br />

ist mein Alltag als Seelsorgerin geprägt von den vielen Besuchen und Gesprächen mit<br />

Kranken und Sterbenden und ihren Familien. Dasein, Aufmerksam sein, Präsentsein auf<br />

den Stationen, Teilnehmen am Stationsalltag, Trost und Trostlosigkeit teilen, die Würde<br />

jedes Menschen achten – unsere Arbeit als Seelsorgerin im Krankenhaus ist vielfältig<br />

und bleibt eine beständige Aufgabe.<br />

Kamen, 4.4.<strong>2013</strong><br />

Anne Scholz-Ritter<br />

45


l. Referat Sterbe- und Trauerbegleitung – Bericht über die Jahre 2011 & <strong>2012</strong> von<br />

Pfarrer Matthias Schlegel<br />

Der Arbeitsbereich der Sterbebegleitung ist geprägt durch die enge Zusammenarbeit mit<br />

den beiden ambulanten Hospizdiensten in <strong>Unna</strong> und Kamen: beide Dienste werden<br />

jeweils von einem Koordinator bzw. einer Koordinatorin geleitet. In den vergangenen<br />

Jahren sind die beiden Dienste enger zusammengerückt, d.h. die Aus-, Fort- und<br />

Weiterbildung der Ehrenamtlichen wird gemeinsam durchgeführt. In den vergangenen<br />

Jahren wurden von den Koordinatoren und mir drei Grundkurse mit acht Einheiten (3-4<br />

Stunden pro Einheit) durchgeführt und ein Vertiefungskurs mit ebenfalls acht Einheiten<br />

mit ähnlichem zeitlichen Aufwand. Im gleichen Zeitraum habe ich an vier Samstagen<br />

inhaltliche Fortbildungen mit folgenden Themen für die Ehrenamtlichen angeboten:<br />

Hospizliche Haltung, Familiensysteme, Patientenverfügung und Trauer. An diesen<br />

Fortbildungen nahmen im Schnitt 8-12 Ehrenamtliche teil.<br />

Wesentlich für diesen Arbeitsbereich und den Arbeitsbereich Trauer waren in diesem<br />

Zeitraum wieder die Vernetzung mit anderen Anbietern: Katholische Kirche,<br />

Kinderhospizdienst, Palliativstation, ambulante Hospizdienste in Lünen/Hamm und<br />

Schwerte, Palliativmediziner, Krankenhäuser und Pflegeheime.<br />

Im Bereich der Hospizdienste ging es vor allem darum, Erfahrungen miteinander zu<br />

teilen und Entwicklungen zu identifizieren. Eine ist die Professionalisierung der<br />

Hospizarbeit, mit ihr geht die Notwendigkeit einher, Standards in der Aus-, Fort- und<br />

Weiterbildung festzulegen.<br />

Im selben Zeitraum hat sich die Entwicklung zu ein stationärem Hospiz in <strong>Unna</strong><br />

konkretisiert: im Rahmen einer Bürgerstiftung - unter Federführung der Katholischen<br />

Kirche – soll ein stationäre Hospiz in den nächsten Jahren entstehen. Hier stellt sich in<br />

Zukunft die Aufgabe, die ambulante Hospizarbeit mit der stationären zu verbinden.<br />

Für die Angebote des Netzwerk Sterbe- und Trauerbegleitung im Bereich der<br />

Trauerarbeit wurde im vergangenen Jahr ein Flyer entwickelt, der über Anbieter und<br />

Angebote für trauernde Menschen informiert. Menschen, die passende Angebote<br />

suchen, um Halt und Unterstützung in der für sie belastenden Lebenssituation zu finden.<br />

Innerhalb der Trauerarbeit haben vor allem die kontinuierlichen Einzelbegleitungen den<br />

Hauptteil der Arbeit ausgemacht. Immer wieder melden sich Menschen, die durch den<br />

Tod eines für sie wichtigen Menschen über einen längeren Zeitraum sehr belastet sind.<br />

Häufig spielen Schuldgefühle eine Rolle: nicht genügend getan zu haben, Probleme<br />

nicht angesprochen zu haben oder zum Todeszeitpunkt nicht dagewesen zu sein. Die<br />

Lebenssituation wird weiterhin dadurch erschwert, dass mit dem Tod des geliebten<br />

Menschen- häufig Ehepartner - konkret neben einem jemand fehlt, der ansprechbar ist,<br />

mit dem all’ das teilen und dem man mitteilen was einen beschäftigt. In den<br />

vergangenen Jahren habe ich zwei Mal Gruppen angeboten, in denen Trauernde über<br />

ihre Situation im Kreise von Menschen reden können, die sich in der gleichen Lage<br />

befinden. Beide Male haben sich leider nicht genügend Menschen für eine solche<br />

Gruppe gefunden. Ich werde weiter dieses Gruppenangebot vorhalten und versuchen,<br />

durch verbesserte Werbung (siehe Flyer) Menschen zu erreichen, die an diesem<br />

Gruppenangebot interessiert sein könnten. Mit der Koordinatorin Frau Barbara Divis<br />

habe ich seit September letzten Jahres ein Trauercafé in Bergkamen angeboten: leider<br />

mussten wir das Angebot wieder zurücknehmen, weil zu wenig Menschen kamen. Auch<br />

hier werde ich am Ball bleiben und an anderen Orten sowie mit anderen<br />

Kooperationspartnern wieder ein Trauercafé anbieten. Zukünftig möchte ich vor allem<br />

mit den Kirchengemeinden in Kontakt treten, um den Bedarf in Sachen Trauerarbeit vor<br />

Ort besser wahrnehmen zu können.<br />

<strong>Unna</strong>, April <strong>2013</strong> Matthias Schlegel<br />

m. Synodalbericht Frühjahr 2011 bis Frühjahr <strong>2013</strong> – Blindenseelsorge – von Pfarrer<br />

Martin Brandhorst<br />

Im Wesentlichen bin ich Ansprechpartner für den landeskirchlichen Beauftragten Pfarrer<br />

Dietrich Büttner, der zusammen mit Andrea Spanuth als Referentin für Psychiatrie die<br />

Blindenseelsorge koordiniert.<br />

46


Zu den Angeboten im Evangelischen Blinden- und Sehbehindertendienst in Westfalen<br />

gehören: Rundbriefe, Begleiterschulung, Hörertreffen des Evangelischen Hörmagazins<br />

(erscheint 6 Mal im Jahr), Studienfahrten, Jahrestagung und eine ökumenische Woche.<br />

Thema der Jahrestagung <strong>2012</strong> war: Inklusion nur ein Modewort?<br />

Durch meine Arbeit in der Schule wird es schwierig an den Jahrestagungen teil zu<br />

nehmen. Von daher ist mein Kontakt beschränkt auf die Infos über Newsletter und<br />

gelegentliche Mails.<br />

Aus dem <strong>Kirchenkreis</strong> kam diesmal keine Anfrage.<br />

Die notwendigen Informationen erhalten interessierte Blinde auf anderen Wegen.<br />

Dennoch weise ich auch im Rahmen eines Synodalberichts auf den 5. November hin. An<br />

dem Tag wird einmal morgens die Jahrestagung des EBSW abgehalten. Im Anschluss<br />

wird nachmittags das 25 jährige Bestehen des Evangelischen Hörmagazins gefeiert.<br />

Tagungsort ist das Haus des Evangelischen Presseverbandes in Bielefeld.<br />

Martin Brandhorst<br />

Kamen, Montag, 3. Juni <strong>2013</strong><br />

n. Gehörlosenseelsorge von Pfarrer Reinhard Chudaska,<br />

Bergkamen<br />

Gehörlosenseelsorge geschieht als verlässlicher Dienst an, für<br />

und mit gehörlosen Menschen im Ev. <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> und<br />

darüber hinaus.<br />

Am 2. Freitag eines Monats findet ab 14.00 Uhr das Seniorentreffen im Fässchen <strong>Unna</strong><br />

statt,<br />

am 3. Samstag eines Monats ist gebärdensprachlicher Gottesdienst in der Martin-Luther-<br />

Kirche, Oberaden,<br />

am 4. Samstag eines Monats gebärdensprachlicher Gottesdienst im Haus der Kirche in<br />

<strong>Unna</strong>. In der Regel hat die Gehörlosenseelsorge Vorrang vor Amtshandlungen in der<br />

hörenden Gemeinde. Meistens sind Brautpaare bereit, ihre Trauung vor oder nach den<br />

Gottesdiensten zu terminieren oder sie wenden sich an die anderen Pfarrerinnen der<br />

Martin-Luther-Kirchengemeinde.<br />

Vertretungsdienste für die gebärdensprachlichen Gottesdienste werden über den<br />

Beauftragten für Gehörlosenseelsorge der EKvW organisiert, Pfr. Christian Schröder,<br />

Minden.<br />

Nach wie vor ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Gehörlosenvereinen in<br />

<strong>Unna</strong> und Oberaden kennzeichnend für den seelsorgerlichen Dienst.<br />

Die Vereine sind sehr klein geworden und überaltert. <strong>Unna</strong> hat noch 9 Mitglieder,<br />

Oberaden 13. Die Gottesdienste und Vereinstreffen sind aber nach wie vor gut besucht,<br />

die Gottesdienste werden in der Regel von 15 bis 35 Personen besucht.<br />

In Westfalen gibt es nur noch zwei Synodalbeauftragungen, es scheint ein auslaufendes<br />

Modell zu sein. Alle anderen Seelsorgerinnen und Seelsorger haben entweder eine<br />

Pfarrstelle in der Gehörlosenseelsorge inne, haben einen Beschäftigungsauftrag oder<br />

stehen im Entsendungsdienst und sind meist in mehreren <strong>Kirchenkreis</strong>en tätig. Über die<br />

Zukunft der Gehörlosenseelsorge ist es wichtig, mit der EKvW im Gespräch zu bleiben.<br />

Gehörlosenseelsorge ist überregional organisiert durch den Konvent der<br />

Gehörlosenseelsorgerinnen und Seelsorger in der EKvW, die<br />

Gemeindesprecherversammlung (zwei gl Vertreter pro Gemeinde), und den Konvent der<br />

Gehörlosengemeinden (Gemeindesprecher und Seelsorger/innen zusammen). Da der<br />

<strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> in der Mitte von Westfalen liegt, ist er beliebt für westfälische<br />

Veranstaltungen. Der <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> stellt dankenswerterweise oft das Haus der<br />

Kirche für überregionale Veranstaltungen zur Verfügung, auch die Ev. Kirchengemeinde<br />

Kamen ist sehr zuvorkommend. 2014 soll der nächste westfälische<br />

Gehörlosenkirchentag dort stattfinden.<br />

47


Die Ruhrgebietsgemeinden geben zusammen den Gemeindebrief "Regenbogen"<br />

heraus. Die Internetpräsenz geschieht durch die Seite www.gebaerdenkreuz.de.<br />

Pfr. Chudaska ist Regionalbeauftragter für den Bereich südliches Westfalen, was zur z.<br />

Zt. durch die Mitarbeit im "Team Westfalen" geschieht, der kollegialen Leitung der<br />

westfälischen Gehörlosenarbeit durch die vier Regionalbeauftragten (Ruhrgebiet,<br />

Ostwestfalen, Südwestfalen und Münsterland).<br />

Bundesweit sind die Gehörlosenseelsorger/innen organisiert in der DAfEG, der<br />

Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Ev. Gehörlosenseelsorge (www.dafeg.net).<br />

Ein Fachausschuss der DAfEG ist die Deutsche Gehörlosenmission. Über die<br />

Gehörlosenmission kam im Oktober <strong>2012</strong> der Schulleiter der Gehörlosenschule von<br />

Asmara, Medhin Yohannes, zu Besuch in den <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong>. Zum vierten Mal<br />

wurde von Okt. bis Nov. <strong>2012</strong> die Hilfsaktion "Weihnachtsfreude für Eritrea"<br />

durchgeführt. Zur Zeit sammeln die Gehörlosengemeinden für neue Autoreifen für den<br />

Schulbus in Asmara. Insgesamt ist es sehr erfreulich, dass die Gemeindeglieder die<br />

beiden Gehörlosenschulen in Eritrea (Keren und Asmara) als ihre ökumenischen Partner<br />

ansehen.<br />

Höhepunkt im Berichtszeitraum war das Tauffest in Herne im Jahr der Taufe 2011.<br />

Dadurch, dass es kaum Taufen im Bereich der Gehörlosenarbeit gibt, war dies ein<br />

wichtiges Ereignis im kirchlichen Leben der Gehörlosen und ein sehr wichtiger<br />

Berührungspunkt mit dem grundlegenden Sakrament der Kirche. Auch die Gemeinden in<br />

<strong>Unna</strong> und Oberaden haben daran mit Begeisterung teilgenommen.<br />

<strong>2012</strong> wurde von der Gehörlosenseelsorge im <strong>Kirchenkreis</strong> eine viertägige Studienfahrt<br />

nach Fulda und zur Wartburg unternommen. Zwar organisieren die Vereine selber auch<br />

Vereinsausflüge, die aber nicht gedolmetscht werden, so dass dies ein ganz besonderes<br />

Angebot war.<br />

Im Berichtszeitraum gab es in <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> zwei Beerdigungen, eine<br />

Rubinhochzeit, eine Goldene Hochzeit und eine Trauung.<br />

Leider erlag im Dezember <strong>2012</strong> der langjährige Vorsitzende und Gemeindesprecher aus<br />

Oberaden, Siegfried Schiller, einem schweren Krebsleiden. Die Trauerfeier für ihn wurde<br />

unter großer Beteiligung von gehörlosen Menschen aus der Region gehalten. Als<br />

Nachfolger in Oberaden wurde Herr Hartmut Geßler aus Kamen gewählt.<br />

Wichtig für die Zukunft ist das Thema "Inklusion", mit vielen begeisternden Impulsen und<br />

vielen skeptischen Bedenken. Die selbstverständliche Teilhabe von behinderten<br />

Menschen am Ganzen des gesellschaftlichen Leben ist eine faszinierende Vision,<br />

realistisch gibt es z.B. die Sorge um die Gehörlosenschulen, die bislang Träger und<br />

Vermittler der Kultur der Gehörlosen waren, oft gegen ihren eigenen Willen.<br />

Das Thema "Inklusion" war Thema der beiden letzten Pastoralkollegs (2011 und <strong>2013</strong>) in<br />

Wuppertal, die seit 2011 zusammen mit der rheinischen Kirche veranstaltet werden. In<br />

den Jahren dazwischen gibt es das "Winterseminar" der westfälischen Kirche, in dem es<br />

<strong>2012</strong> um die Erstellung einer Konzeption für die Gehörlosenseelsorge in der EkvW und<br />

um das Festschreiben von Standards ging.<br />

Bergkamen, 06. Mai <strong>2013</strong> Reinhard Chudaska, Pfr.<br />

o. Synodalbericht Frühjahr 2011 bis Frühjahr <strong>2013</strong> - Seelsorge KDV/Friedensbildung<br />

– von Pfarrer Martin Brandhorst<br />

Der letzte Satz meines Berichtes von 2009 bis 2011 zu KDV und Zivildienst bestätigt<br />

sich: Mittlerweile ruht die Allgemeine Wehrpflicht und mit ihr auch der Zivildienst. Somit<br />

wird wahrscheinlich in Zukunft, von ganz seltenen Ausnahmen abgesehen<br />

(Verweigerung aus dem Wehrdienst heraus), keine Beratung für Kriegsdienstverweigerer<br />

mehr nachgefragt werden.<br />

48


Friedensbildung an Schulen<br />

Ruht auch die Beauftragung für Kriegsdienstverweigerer, so geht die Ev. Kirche von<br />

Westfalen mit der Friedensarbeit an Schulen neue Wege.<br />

Als Friedensbeauftrage der Ev. Kirche von Westfalen hat unsere Superintendentin<br />

Annette Muhr-Nelson für die Friedensbildung an den Schulen die Initiative ergriffen.<br />

Am 29. Juni <strong>2012</strong> und am 07. Dezember <strong>2012</strong> habe ich im Rahmen meiner (Beschluss<br />

Nr. 31 der Kreissynode <strong>Unna</strong> am 12. Juni <strong>2012</strong> in Heeren-Werve und 13. Juni <strong>2012</strong> in<br />

Kamen) Beauftragung für Friedensbildung an zwei Qualifizierungsworkshops zur<br />

Friedensbildung an Schulen teil genommen.<br />

Die Qualifizierungen sind ein Schritt auf dem Weg mit dem Ziel (Ausschreibung laut<br />

Flyer): „Die Evangelische Kirche von Westfalen möchte gemeinsam mit der<br />

Evangelischen Kirche im Rheinland und der Lippischen Landeskirche eine Liste mit<br />

Referentinnen und Referenten für Friedensbildung an Schulen erstellen und über die<br />

Pädagogischen Institute allen Schulen in NRW zu Verfügung stellen.“<br />

„Dafür sollen Menschen aus pädagogischen und/oder kirchlichen Berufen, die ihre<br />

Kompetenzen gerne in die Arbeit mit Schülerinnen und Schülern einbringen möchten,<br />

qualifiziert werden.“<br />

Für beide Workshops konnte Uli Jäger Director | Peace Education / Friedenspädagogik<br />

Tübingen (Berghof Foundation) gewonnen werden.<br />

Diese Qualifizierungen münden in eine zertifizierte Ausbildung im Bereich<br />

Friedenserziehung.<br />

Martin Brandhorst<br />

Kamen, 26.03.<strong>2013</strong><br />

p. Bericht über die Arbeit der Gefängnisseelsorge im Justizvollzugskrankenhaus<br />

Fröndenberg von Pfarrer Hartmut Louis<br />

Am 1.3.<strong>2012</strong> gab es einen Wechsel in der Gefängnisseelsorge im<br />

Justizvollzugskrankenhaus (JVK) Fröndenberg: Während der langjährige Stelleninhaber<br />

Pfarrer Heine an die JVA Rheinbach wechselte, begann Pfarrer Hartmut Louis seinen<br />

Dienst im JVK. Wie zuvor ist die Stelle geteilt: neben dem Dienst im JVK umfasst die<br />

Stelle die Seelsorge in der JVA Hamm.<br />

Ziel der Arbeit war es von Anfang an, die bewährte Arbeit von Pfarrer Heine, durch die<br />

die evangelische Seelsorge im JVK eine hohe Wertschätzung erfährt, fortzusetzen und<br />

gleichzeitig eigene Akzente zu setzen.<br />

In den ersten Monaten ging es vor allem darum, vertraut zu werden mit den Strukturen<br />

und den Mitarbeitenden des Hauses, vertrauensvoll und kooperativ mit den<br />

Bediensteten und Fachdiensten des Hauses zusammenzuarbeiten.<br />

1. Schwerpunkte der Seelsorge<br />

Die Herausforderung der Arbeit besteht darin, einerseits (aufgrund der meist kurzen<br />

Verweildauer) einmalige, kurze Gesprächskontakte seelsorglich zu gestalten und<br />

andererseits Begleitungen über einen längeren Zeitraum anzubieten:<br />

Die Pflegeabteilung, die psychiatrische Station und die Gruppe der Hausarbeiter<br />

bieten dabei Möglichkeiten der Begleitung über Monate und sogar Jahre.<br />

Folgende Themen stehen dabei im Zentrum der seelsorglichen Begleitung:<br />

Sinnfragen, das Anschauen der eigenen Schuld, die Sehnsucht nach Vergebung,<br />

Veränderung und Neuanfang, aber auch das Anschauen der eigenen<br />

Lebensgeschichte, die häufig ebenfalls von Gewalt, Verwahrlosung und Mißbrauch<br />

geprägt ist.<br />

Durch eine gute Vernetzung mit allen Kolleginnen und Kollegen in den verschiedenen<br />

Justizvollzugsanstalten in NRW gewährleisten wir als SeelsorgerInnen im Strafvollzug<br />

eine nahtlose seelsorgliche Begleitung bei Verlegung Inhaftierter.<br />

Die Seelsorge im JVK geschieht in enger ökumenischer Zusammenarbeit. Beispielhaft<br />

sei nur die Gesprächsgruppe für die Hausarbeiter genannt, die einmal monatlich in<br />

Zusammenarbeit mit Gemeindegliedern aus Fröndenberg gestaltet wird.<br />

Diese Gemeindegruppe hat eine lange Tradition: Im vergangenen Jahr konnte auf 25<br />

Jahre zurückgeblickt werden. Ebenfalls eine lange Tradition haben die<br />

Weihnachtstüten, die die Seelsorger Heiligabend auf allen Stationen des<br />

49


Krankenhauses verteilen – eine Aktion, die dankenswerterweise von der<br />

evangelischen Gemeinde Fröndenberg finanziell unterstützt wird.<br />

Zwölfmal im Jahr hat der Seelsorger Gruppen und Chöre (Gefangenenmission <strong>Unna</strong>,<br />

Christen in Aktion) eingeladen, mit denen er gemeinsam den Gottesdienst im JVK<br />

gestaltet hat.<br />

2. Besonderheiten<br />

Im zurückliegenden Jahr ist ein Patient im Rahmen einer Andacht vom evangelischen<br />

Seelsorger getauft worden. Eine zweite Taufanfrage gab es, jedoch wurde dieser<br />

Patient vorzeitig wieder verlegt.<br />

Im Rahmen eines Sonderbesuchs wurde von Seiten des evangelischen Seelsorgers<br />

eine Paarberatung angeboten. In diesem geschützten Rahmen war es den beiden<br />

Partnern erstmalig möglich, auch Konflikte offen anzusprechen.<br />

In einem Fall entwickelte sich ein intensiver, über Monate währender seelsorglicher<br />

Kontakt dahingehend, dass der Seelsorger auch beim Gerichtsprozess den Patienten<br />

begleitet hat.<br />

3. Weiterbildung<br />

Im November <strong>2012</strong> hat der Seelsorger die zweijährige Weiterbildung<br />

Gefängnisseelsorge mit einem Kolloquium im Kirchenamt der EKD abgeschlossen.<br />

Diese Weiterbildung bietet die Grundlage für eine professionelle Reflexion und<br />

Weiterentwicklung der seelsorglichen Arbeit im Strafvollzug. Inhaltlich wurden in den<br />

einzelnen Kurswochen alle für die Gefängnisseelsorge relevanten Themen behandelt:<br />

Die Abschlussarbeit bildete die Erarbeitung einer Seelsorgekonzeption für die Arbeit<br />

im JVK Fröndenberg.<br />

4. Kontakte in den <strong>Kirchenkreis</strong><br />

Im Berichtszeitraum gestaltete der evangelische Seelsorger einen Informationsabend<br />

zur Vorstellung der Gefängnisseelsorge im Frauenabendkreis der evangelischen<br />

Kirchengemeinde Billmerich, der von großem Interesse an der Arbeit geprägt war.<br />

Solche Veranstaltungen sind eine gute Möglichkeit, die Seelsorge im geschlossenen<br />

System Gefängnis einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen und zu einer<br />

Diskussion über Grenzen und Möglichkeiten der Seelsorge im Strafvollzug<br />

einzuladen.<br />

5. Einführung<br />

Am 1. Dezember <strong>2012</strong> wurde der Gefängnisseelsorger in einem Gottesdienst im JVK<br />

Fröndenberg durch die Superintendentin Muhr-Nelson in sein Amt eingeführt.<br />

Erfreulich war, dass bei dieser Einführung beide Anstalten durch Leitung und<br />

Mitarbeitende vertreten waren. In Grußworten kam die hohe Wertschätzung zum<br />

Ausdruck, die der Gefängnisseelsorge insgesamt entgegengebracht wird.<br />

6. Evangelische Konferenz für Gefängnisseelsorge<br />

Die Bundeskonferenz der evangelischen Gefängnisseelsorge (BuKo) findet 2014 in<br />

NRW statt. Im „Haus Villigst“ wird sich die BuKo versammeln unter dem Thema „Keine<br />

Zukunft ohne Herkunft“. Eine Woche lang wird sich die BuKo beschäftigen mit der<br />

Frage, welche Bedeutung Familien und Beziehungen für die Stabilisierung und<br />

Resozialisierung von Inhaftierten zukommt, und was daraus für die Ausgestaltung des<br />

Strafvollzuges folgt. Dieses Thema korrespondiert hervorragend mit der Hauptvorlage<br />

„Familie heute“, die die EKvW insgesamt beschäftigt.<br />

Die Vorbereitungen auf dieses Ereignis durch die nordrheinwestfälische Konferenz<br />

laufen seit Monaten auf Hochtouren, wobei ein wesentliches Ziel ist, das Thema der<br />

BuKo durch einen „politischen Abend“ einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen.<br />

Im Auftrag der Konferenz gehört der evangelische Gefängnisseelsorger dem Vorstand<br />

des Fachverbandes Straffälligenhilfe an. Ein Schwerpunkt des Fachverbandes war im<br />

vergangenen Jahr die Beschäftigung mit den Leitlinien für ein neues<br />

Strafvollzugsgesetz in NRW und der diesbezügliche Austausch mit Prof. Walter, dem<br />

Justizvollzugsbeauftragten für NRW.<br />

50


q. TelefonSeelsorge Jahresbericht Dortmund <strong>2012</strong> von Ingrid Behrendt-Fuchs:<br />

1. Selbstverständnis<br />

Die TelefonSeelsorge ist ein Ausdruck der seelsorgerlichen Verantwortung der<br />

christlichen Kirchen für die Menschen unserer Zeit.<br />

An der Gestaltung des von ihnen getragenen Dienstes wirken in ökumenischer<br />

Gemeinsamkeit alle mit, die sich diesem Auftrag verpflichtet fühlen.<br />

Mit ihrem Dienst versucht die TelefonSeelsorge einer doppelten Herausforderung zu<br />

entsprechen:<br />

- einerseits den tieferen Bedürfnissen des Menschen in seelischen Notlagen und<br />

Lebenskrisen, wie sie sich in Sinnverlust, Beziehungslosigkeit, Vereinsamung<br />

oder Angst als Folge unbewältigter Lebensfragen zu erkennen geben,<br />

- andererseits dem biblischen Auftrag, für Menschen da zu sein, die zu scheitern<br />

drohen, ihnen Hilfe, Beistand und persönlichen Zuspruch anzubieten und Mut zu<br />

neuer Hoffnung im Sinn des Evangeliums zu ermöglichen.<br />

- die Mitarbeitenden versuchen, den anderen in vorurteilsfreier und unbedingter<br />

Offenheit anzunehmen. Das Angebot besteht im Zuhören und im Klären, im<br />

Ermutigen und Mittragen, im Hinführen zu eigener Entscheidung und im Hinweis<br />

auf geeignete Fachleute.<br />

- die Mitarbeitenden werden für ihren Dienst umfassend ausgebildet. Nach der<br />

Ausbildung erhalten sie Fortbildung und Supervision.<br />

- die TS nutzt die Medien Telefon und Internet, letzteres für die Chat- Kontakte.<br />

In Ausnahmefällen können mit den beiden Hauptamtlichen Face to Face Kontakte<br />

ermöglicht werden.<br />

2. Mitarbeitende<br />

Im zurückliegenden Jahr haben 85 Ehrenamtliche am Telefon diesen Dienst getan.<br />

Sie garantierten durch ihren engagierten Einsatz den 24 Stunden Dienst.<br />

Von diesen haben 10 Mitarbeitende in den Chatkontakten gearbeitet.<br />

Bis zum Oktober hatte die TelefonSeelsorge 1 hauptamtliche Leiterin, 2 hauptamtliche<br />

Mitarbeitende (evangelisch und katholisch) und 1 hauptamtliche Verwaltungskraft (20<br />

Stunden).<br />

Ab November <strong>2012</strong> fiel, nachdem die evangelische Mitarbeiterin in den Ruhestand<br />

gegangen ist, diese Stelle weg.<br />

Der Wegfall dieser ganzen Stelle hatte eine Umstrukturierung der Arbeit der<br />

Hauptamtlichen zu Folge.<br />

3. Gremien und Netzwerke<br />

- In 6 Arbeitskreissitzungen (ehren –und hauptamliche Mitarbeiter/innen) und 2<br />

Sitzungen des Kuratoriums (Trägervertreter, ehren- und hauptamliche<br />

Mitarbeiter/innen) wurden im Jahr <strong>2012</strong> die notwendigen Arbeitsbedingungen für<br />

die TelefonSeelsorge geschaffen.<br />

- Die TelefonSeelsorge ist eingebunden in die Strukturen der evangelischen und<br />

katholischen Kirche und nimmt an entsprechenden Sitzungen und Arbeitskreisen<br />

teil. Wir sind auf evangelischer Seite Teil des Fachbereichs I Seelsorge und<br />

Beratung. Zu dem katholischen Dekanat in Dortmund besteht über das<br />

Kuratorium und über den katholischen Mitarbeiter ein intensiver Kontakt.<br />

- Die Hauptamlichen sind zudem in enger Zusammenarbeit mit den weiteren<br />

TelefonSeelsorgestellen in Westfalen. Wir haben uns im vergangenen Jahr<br />

intensiv mit der Frage nach dem Schutz der Mitarbeitenden vor<br />

missbräuchlichen Anrufen beschäftigt. Wir haben hierzu ein juristisches<br />

Gutachten: „Das telefongestützte Angebot der TelefonSeelsorge –<br />

Datenschutzrechtliche Einordnung unter Berücksichtigung des<br />

Persönlichkeitsrechts der Mitarbeitenden“ erstellen lassen, um auf Bundesebene<br />

zu einer professionellen Auseinandersetzung anzuregen.<br />

- Die Hauptamtlichen der TelefonSeelsorge haben auch <strong>2012</strong> an der Tagung der<br />

Evangelisch-Katholischen Kommission für TelefonSeelsorge und Offene Tür<br />

teilgenommen. Inhaltlich wurde die Geschäftsordung neu überarbeitet.<br />

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4. Aus- und Weiterbildung<br />

a. Ausbildung<br />

In der neuen Ausbildungsgruppe sind 9 TeilnehmerInnen, die im Sommer <strong>2013</strong><br />

ihren Dienst am Telefon übernehmen.<br />

In der Ausbildung geht es um die Auseinandersetzung mit der eigenen<br />

Biographie, um Selbsterfahrung und die Weiterentwicklung der eigenen<br />

Kommunikations- und Beziehungsfähigkeit, neben der Ausbildung zur<br />

Gesprächsführung und der Auseinandersetzung mit Krisen, Suizid und<br />

schwierigen Lebenssituationen.<br />

Dazu haben wir, in guter Tradition, das Krisenzentrum in Dortmund besucht.<br />

b. Fortbildung<br />

Für die Mitarbeitenden haben wir folgende Fortbildungen und Seminare<br />

angeboten:<br />

- Wandlung von Gewalt in ausgewogene Emotionen (2 Tage)<br />

- Familienaufstellungen (4 Tage)<br />

- Milieus in Bewegung (1 Tag)<br />

- Bibliodrama (2 Tage)<br />

- Triffst du nur das Zauberwort (Seminar und Vortrag mit Prof. Jörg Fengler im<br />

Rahmen der Verabschiedung unserer Mitarbeiterin Anne Röhl)<br />

- Hilfe für Angehörige demenzkranker Menschen (Informationsveranstaltung mit<br />

der Universität Herdecke – 1 Tag)<br />

5. Statistik<br />

a. Telefon<br />

- im Jahr <strong>2012</strong> fanden in der TelefonSeelsorge 12570 Gespräche statt<br />

- von den Anrufenden waren 64,37 % weiblich und 35,63 % männlich<br />

- 18,77 % der Anrufe dauerten von 6 - 15 Minuten<br />

- 17,02 % von 16 - 30 Minuten<br />

- 8,91 % von 31 – 45 Minuten<br />

- 47,41 % der Anrufenden waren zwischen 40 – 49 Jahre alt<br />

- 6,28 % der Anrufenden waren zwischen 30 – 39 Jahre alt<br />

- 45,19 % der Themen handelten von körperlichem und seelischem Befinden<br />

b. Chat<br />

- im Jahr <strong>2012</strong> fanden 405 Chatkontakte statt<br />

- davon waren 29,4 % Terminbuchung und 30,1 % Spontanbuchung<br />

- 14,6 % der Ratsuchenden sind männlich<br />

- 70,4 % sind weiblich<br />

- 40% der Kontaktsuchenden sind zwischen 20 – 40 Jahre alt<br />

6. Abschließende Bemerkungen<br />

Die TelefonSeelsorge steht, durch die rasante Entwicklung der Medien, vor neuen<br />

Herausforderungen. Die TelefonSeelsorge Dortmund hat sich vor vielen Jahren<br />

entschieden, seelsorgerliche Kontakte im Chat anzubieten. Die Nachfrage nach einer<br />

solchen Beratung ist enorm, die Kapazität der Mitarbeitenden reicht aber nicht aus,<br />

um dieser Nachfrage gerecht zu werden.<br />

Es bleibt die Notwendigkeit, sich für die neuen medialen Seelsorgeformen zu öffnen<br />

und die veränderten Bedingungen der Kontaktformen ernst zu nehmen.<br />

Dortmund im Mai <strong>2013</strong>, Ingrid Behrendt – Fuchs, Leiterin TelefonSeelsorge Dortmund<br />

r. Synodalbericht zur Altenheimseelsorge und Seniorenarbeit im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong><br />

von Pfarrer Hartmut Rosenstengel<br />

Altenheimseelsorge<br />

Seit <strong>2012</strong> veränderte sich mein Dienstauftrag in der Aufteilung zwischen Seniorenarbeit<br />

und Altenheimseelsorge deutlich und kehrte sich vom Verhältnis 80/20 zum Verhältnis<br />

20/80 um.<br />

Ich bin nun mit unterschiedlichem Zeitaufwand für mehrere Altenheime im <strong>Kirchenkreis</strong><br />

<strong>Unna</strong> zuständig. Dabei handelt es sich an erster Stelle um das katholische<br />

Schmallenbachhaus in Fröndenberg sowie das in privater Trägerschaft befindliche Haus<br />

52


Husemann in <strong>Unna</strong>.<br />

Außerdem betreue ich punktuell noch andere Altenheime im <strong>Kirchenkreis</strong> mit.<br />

Da ich zur Zeit unter den mit Altenheimseelsorge betrauten Pfarrerinnen und Pfarrern<br />

den größten Anteil an Altenheimseelsorge in meinem Dienstauftrag habe, fungiere ich<br />

zur Zeit als Einlader zur Neukonstituierung eines Altenheimseelsorgekonvents.<br />

Ansonsten wird die Altenheimseelsorge zur Zeit durch kleinere Zusatzdienstaufträge<br />

durch verschiedene Pfarrerinnen und Pfarrer in den Gemeinden gewährleistet, was auf<br />

Dauer die durch die Landeskirche zukünftig vorgesehene Organisationsform für<br />

Altenheimseelsorge sein wird. Hier wird es darauf ankommen, klare Strukturen zu<br />

schaffen, die eine verlässliche Weiterführung dieser wichtigen Arbeit gewährleisten.<br />

Seniorenreferat<br />

Der Bereich Seniorenarbeit besteht zur Zeit in der Begleitung der Arbeit mit<br />

ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen der klassischen Seniorenkreise, Frauenhilfen und<br />

Altenstuben in den Gemeinden. Dies geschieht in Form von Fortbildungen und<br />

Arbeitshilfen zu unterschiedlichen Themen und jahreszeitlich gegebenen Anlässen.<br />

Für die Zukunft wird es wichtig sein, die Arbeit mit Senioren den veränderten<br />

soziokulturellen Herausforderungen unserer heutigen Gesellschaft mit neuen Strukturen<br />

in der Seniorenarbeit zu begegnen.<br />

Dabei ist zu beachten, dass schon heute der klassische Seniorenbegriff für Menschen<br />

ab dem 65. Lebensjahr nicht mehr akzeptabel scheint. Hier stehen andere Bedürfnisse<br />

und Erfahrungen im Vordergrund. So zeichnet sich schon in der Terminologie ein<br />

Wandel ab. Heute sprechen viele Sozialwissenschaftler nicht mehr von Senioren<br />

sondern von Medioren und verorten diesen Altersabschnitt zwischen dem 60. und 80.<br />

Lebensjahr. Erst danach folgt der Lebensabschnitt der hochbetagten Senioren ab dem<br />

80. Lebensjahr.<br />

So erwarten die Medioren von der Kirche weniger eine Betreuungs-struktur, als<br />

vielmehr eine selbstbestimmte Partizipations-kultur.<br />

Pfr. Hartmut Rosenstengel, Königstraße 28c, 59427 <strong>Unna</strong><br />

s. Altenheimseelsorge der Jahre 2011 und <strong>2012</strong> im Evangelischen Perthes-Haus,<br />

Holzwickede von Pfarrerin Claudia Brühl<br />

Das Perthes-Haus Holzwickede wird im Jahr 2014 sein 20jähriges Bestehen am Ort<br />

Holzwickede feiern. Dementsprechend eng ist die Verbindung zwischen Orts- und<br />

Kirchengemeinde und dem Altenheim. Die Bewohner und Bewohnerinnen sind zumeist<br />

Holzwickeder oder Opherdicker Bürger bzw. Gemeindeglieder und so ist die Schwelle für<br />

Angehörige und Besucher in dieses Haus hinein erfreulich niedrig. Hilfreich ist auch das<br />

Konstrukt der verbundenen Pfarrstelle: Gemeindearbeit und Altenheimseelsorge. Sie<br />

bietet Kontinuität in den Beziehungen für Menschen, die auch bei veränderter Wohnform<br />

die Nähe zur Kirchengemeinde pflegen können.<br />

a. Gottesdienste und Andachten<br />

Es gibt den wöchentlichen evangelischen Gottesdienst am Samstag um 17.00 Uhr, der<br />

gut besucht wird – nicht nur von Bewohnern und Bewohnerinnen beider Konfessionen!<br />

und auch anderen – sondern auch von Gemeindegliedern, Angehörigen und zuweilen<br />

auch von Konfirmandinnen und Konfirmanden. Allerdings ist festzustellen, dass<br />

zunehmend demenentiell veränderte Menschen diesen Gottesdienst, aber auch die<br />

wöchentlich stattfindende Morgenandacht am Mittwoch besuchen.<br />

Deshalb wird seit einigen Jahren versucht, das gottesdienstliche Angebot gerade für<br />

diese Menschen attraktiv zu machen. Dabei spielen Präsenz, Beteiligungsformen der<br />

Gottesdienstbesucher und Besucherinnen, einfache Sprache, Erfahrbarkeit mit allen<br />

Sinnen und wiederkehrende Gebete, Lieder und Texte eine immer größer werdende<br />

Rolle. Eine Fortbildung im Bereich KSA-Altenheimseelsorge gab nötiges<br />

Hintergrundwissen und Praxiserfahrungen zum Thema Demenz und „Gottesdienst und<br />

Seelsorge für dementiell veränderte Menschen“.<br />

Zu den „Neuerungen“ im Perthes-Haus gehört der Gottesdienst am Ewigkeitssonntag.<br />

Dieser wird schon am Samstag begangen und bindet den neu gestalteten<br />

Erinnerungsgarten in den Gottesdienstablauf mit ein. Zu diesem Gottesdienst werden<br />

53


auch die Angehörigen eingeladen, die im letzten Kirchenjahr eine/n Bewohner/in -<br />

unterschiedlichster Konfession – verabschieden mussten. Im Erinnerungsgarten des<br />

Hauses werden die Namen der Verstorbenen und dazu gestellte Lichter feierlich mit der<br />

anwesenden Gottesdienstgemeinde in ein floral gestaltetes Rondell abgelegt. Dieser<br />

Gottesdienst wird von den Angehörigen und den Bewohnern als sehr wohltuend und<br />

seelsorglich eingestuft und er erfreut sich ansteigender Besucherzahlen.<br />

An den Feiertagen gibt es ein breites ökumenisches gottesdienstliches Angebot, das<br />

von Bewohnern wie von Angehörigen und den Menschen der Ortsgemeinde gut<br />

angenommen wird.<br />

b. Seelsorge<br />

Weiterhin ist auch die Seelsorge „zwischen Tür und Angel“, auf den Fluren, an Betten,<br />

bei Bewohnern und Angehörigen und Mitarbeiterinnen ein wichtiger Schwerpunkt der<br />

Arbeit. Es gibt eine gute und höchst gedeihliche Zusammenarbeit mit dem sozialen<br />

Dienst des Hauses. Das betrifft die Kommunikation über mögliche Bedarfe bei<br />

Bewohnern und Angehörigen, das betrifft aber auch die Zusammenarbeit bei Projekten.<br />

So wurde zum Beispiel im Jahr <strong>2012</strong> zunehmend deutlich, dass immer mehr Ehepaare<br />

mit veränderten Wohnformen zurecht kommen müssen. Ein Partner lebt im Haus, der<br />

oder die andere in der eigenen Wohnung. In Planung war im Jahr <strong>2012</strong> ein<br />

kommunikatives Angebot vom Haus und der Seelsorgerin für diese Ehepaare. Dies soll<br />

in <strong>2013</strong> mit einem Ehepaarnachmittag umgesetzt werden.<br />

c. Bildung und Gespräch<br />

Seit einigen Jahren gibt es den monatlich stattfindenden Bibelgesprächskreis. Erfreulich<br />

viele diskussionsfreudige Bewohnerinnen nehmen an diesem Angebot teil und die<br />

Themen werden von den Besuchern zumeist selbst ausgesucht, zuweilen auch mit<br />

eigenständigen Elementen wie z.B. Texten ausgestaltet. So beschäftigte sich dieser<br />

Kreis mit Kriegserlebnissen anhand des Lebens von Dietrich Bonhoeffer und dem Film<br />

„Die letzte Stufe“, ebenso wie mit Luther und anderen meist biblischen Themen. Dieser<br />

Kreis bietet aber auch die Möglichkeit über den Austausch ganz alltäglicher Themen und<br />

hat so auch einen seelsorglichen Aspekt.<br />

d. Übergemeindliches<br />

Im Jahr 2011 wurden im Altenheimseelsorgekonvent die Arbeiten an der<br />

Altenheimkonzeption wieder aufgenommen. Die Konzeption wurde im Fachbereich 2<br />

diskutiert und war auch Thema einer Arbeitsgruppe auf der Kreissynode 2011. Derzeit<br />

werden auf <strong>Kirchenkreis</strong>ebene aber alle synodalen Dienste überplant, so dass ein<br />

Abschluss der Arbeiten noch nicht in Sicht ist.<br />

Claudia Brühl,<br />

Pfarrerin<br />

t. Synodalbericht <strong>2013</strong> Altenheimseelsorge im St. Bonifatius Wohn- und Pflegeheim/<br />

<strong>Unna</strong> von Pfarrerin Christine Bicker<br />

Seit März <strong>2012</strong> nehme ich mit 25% meines Dienstumfangs die Aufgabe der<br />

evangelischen Altenheimseelsorge im St. Bonifatius Wohn- und Pflegeheim wahr.<br />

Dies geschieht in Absprache und enger Zusammenarbeit mit der Heimleitung, der<br />

katholischen Kollegin und dem Sozialdienst des Hauses.<br />

Regelmäßige evangelische Gottesdienste (zweimal im Monat) für die BewohnerInnen<br />

und deren Angehörige finden in der Kapelle des Altenheims statt. Daneben liegt der<br />

Schwerpunkt meines Dienstes in der Seelsorge; in erster Linie an den evangelischen<br />

BewohnerInnen, aber auch für deren Angehörige und die haupt- und ehrenamtlichen<br />

MitarbeiterInnen. Ich begrüße die neu ins Haus eingezogenen BewohnerInnen durch<br />

einen Besuch und mache Besuche zu den Geburtstagen, auf Wunsch auch Andachten<br />

zu diesem Anlass.<br />

Besonderes Augenmerk lege ich auf die Begleitung der Kranken und Sterbenden und<br />

deren Angehörige.<br />

Abendmahlsfeiern finden in den Abendmahlsgottesdiensten und auf Wunsch auch in<br />

den Bewohnerzimmern statt.<br />

54


Mehrmals im Jahr feiern alle im Haus ökumenische Gottesdienste, die ich gemeinsam<br />

mit der katholischen Kollegin und Mitarbeiterinnen des Sozialdienstes vorbereite und<br />

gestalte.<br />

Die ökumenische Arbeit ist eng und gehört zum Konzept des Hauses.<br />

Im vergangenen Jahr wurde das erste Mal ein ökumenischer Gottesdienst für die<br />

MitarbeiterInnen gefeiert, der auf große Resonanz stieß. Dies soll auch zukünftig jeweils<br />

am Bonifatiustag (5.Juni) geschehen. Im monatlichen Wechsel sind beide<br />

Seelsorgerinnen für das geistliche Wort in der Heimzeitung verantwortlich. In den ersten<br />

Monaten meines Dienstes habe ich mich intensiv an der Fertigstellung des<br />

Seelsorgekonzepts für das St. Bonifatius Wohn- und Pflegeheim beteiligt.<br />

Nach einem Jahr des Dienstes kann ich sagen, dass sowohl die Heimleitung als auch<br />

die BewohnerInnen und auch die MitarbeiterInnen es begrüßen, dass die evangelische<br />

Kirche mit einer Seelsorgerin vor Ort präsent ist.<br />

Pfarrerin Christine Bicker<br />

u. Notfallseelsorge im Kreis <strong>Unna</strong> – Seelsorge in Feuerwehr und Rettungsdienst von<br />

Pfarrer Willi Wohlfeil – Synodalbericht <strong>2013</strong><br />

Informationen im Internet:<br />

http://www.evangelisch-in-unna.de/seelsorge_notfall.html<br />

Übersicht - Gliederung<br />

1. Einleitung<br />

2. Notfallseelsorge im Kreis <strong>Unna</strong> – Einige Zahlen und Beispiele<br />

2.1. Einsatzgebiet Kreis <strong>Unna</strong> – Eine Leitstelle alarmiert<br />

2.2.Digitale Alarmgeber<br />

2.3.Einsatzindikationen<br />

2.4.Einsatzstatistik<br />

3. Einsatzfahrzeug<br />

3.1.Die Situation<br />

3.2.Finanzierungsplan<br />

4. Kooperationen / Netzwerkarbeit<br />

4.1.Im Bereich Feuerwehr / Rettungsdienst / Hilfsorganisationen<br />

4.2.Mit dem Dekanat <strong>Unna</strong><br />

4.3.Mit Schulen und dem Kreis <strong>Unna</strong><br />

5. CrashKurs NRW Realität erfahren - echt hart<br />

6. Blaulicht – Gottesdienst<br />

7. Team der Notfallseelsorge<br />

7.1.Mitglieder im Team NFS:<br />

7.2.Ehrenamtliche Mitarbeit - Notfallseelsorge neben dem Erwerbsleben<br />

8. Finanzen<br />

9. Ausblick<br />

1. Einleitung<br />

Dieser Bericht umfasst den Zeitraum der Jahre 2011 und <strong>2012</strong>. Ich möchte mit ihm einen<br />

kleinen Einblick geben in das, was in den beiden Jahren geschehen ist und welche<br />

Aufgaben sich uns gestellt haben. Dass dieser Bericht der Sache nach nicht vollständig<br />

sein kann, erklärt sich von selbst.<br />

Im Berichtszeitraum beschäftigten sich viele Fragen und Gespräche damit, wie<br />

Notfallseelsorge auf Zukunft hin gesichert werden kann. Zurückgehende<br />

Kirchensteuereinnahmen, eine Landeskirche, die den Entsendungsdienst radikal<br />

verkleinern will und Pfarrerinnen und Pfarrer in Pfarrstellen bringen will, zurückgehende<br />

Zahlen der aktiven Theologenschaft mit erheblichen Problemen im Theologennachwuchs<br />

kennzeichnen nicht nur für die Notfallseelsorge die kirchliche Landschaft. Was passiert,<br />

wenn der Beschäftigungsauftrag für den Beauftragten mal nicht verlängert wird? Was<br />

passiert mit der Notfallseelsorge, wenn der Trend anhält und immer mehr Pfarrer und<br />

55


Pfarrerinnen aufgrund ihrer sonstigen Belastung ihr Engagement in der Notfallseelsorge<br />

zurück schrauben oder gar ganz aufgeben?<br />

Wie kann sich Notfallseelsorge als unverzichtbares kirchliches Arbeitsfeld so aufstellen,<br />

dass auch über 2020 hinaus Notfallseelsorge verantwortlich geschehen kann? Fragen<br />

über Fragen, die gesamtkirchlich in verschiedensten Blickrichtungen diskutiert und<br />

irgendwann auch entschieden werden müssen. Der Versuch einer Gesamtkonzeption der<br />

synodalen Dienste ist ein Beitrag in diesem Themenfeld. Gleichzeitig macht dieser<br />

Prozess auch deutlich, dass wir nicht so weiter machen können wie bisher und dass wir<br />

uns schmerzvoll von bestimmten Bereichen unserer Arbeit als <strong>Kirchenkreis</strong><br />

verabschieden müssen. Deutlich ist dabei, dass Notfallseelsorge nicht außen vor steht<br />

und die anderen machen lassen kann. Wir sind bereit uns einzubringen, um eine<br />

menschenfreundliche, Gastfreundschaft übende, begleitende und unterstützende Kirche<br />

zu sein.<br />

2. Notfallseelsorge im Kreis <strong>Unna</strong> – Einige Zahlen und Beispiele<br />

2.1 Einsatzgebiet Kreis <strong>Unna</strong> – Eine Leitstelle alarmiert<br />

Die Notfallseelsorge Kreis <strong>Unna</strong> arbeitet mit ihrer Rufbereitschaft in allen 10 Städten und<br />

Gemeinden des Kreises <strong>Unna</strong>. Gerufen werden wir von der Leitstelle Feuerwehr, die alle<br />

Rettungsdienst- und Feuerwehreinsätze koordiniert und die Einsatzkräfte in den Einsatz<br />

schickt. Wenn die Polizei, zum Überbringen von Todesnachrichten, auch einen<br />

Notfallseelsorger braucht, wendet sich auch die Leitstelle Polizei an die<br />

Feuerwehrleitstelle.<br />

2.2 Digitale Alarmgeber<br />

Digitale Alarmpieper rufen seit dem Jahr <strong>2012</strong> Notfallseelsorgende zum Einsatz. Auf dem<br />

Display liest der Diensthabende in der Rufbereitschaft, was passiert ist und wo der<br />

Einsatzort ist. Das Alarmstichwort gibt eine erste Ahnung von dem, was den<br />

Notfallseelsorgenden als Situation erwartet: Hilflose Person hinter Tür, Verkehrsunfall,<br />

Feuer3, Reanimation …<br />

So können wir uns, während der Anfahrt zum Einsatzort, auf die Situation vorbereiten<br />

und uns Gedanken machen, was uns erwartet und wie wir planen vorzugehen.<br />

Manchmal bleibt auch noch die Zeit an einer roten Ampel ein Gebet zu sprechen und<br />

Gott um sein Mitgehen in die Situation zu bitten, ihm die betroffenen Menschen<br />

anzubefehlen.<br />

2.3 Einsatzindikationen<br />

Einsatzindikationen, Situationen in die sich Notfallseelsorgende rufen lassen, sind:<br />

• Plötzlicher Säuglingstod,<br />

• Einsätze mit betroffenen Säuglingen und Kleinkindern. Besonders bei Lebensgefahr<br />

oder vermuteter Lebensgefahr des Kindes,<br />

• Tod oder schwere Verletzung eines Kindes oder Jugendlichen,<br />

• Plötzlicher Tod eines Erwachsenen, besonders nach Reanimation,<br />

• Tod eines Erwachsenen mit Todesermittlung durch die Polizei,<br />

• Suizid oder suizidale Krise / Person droht zu springen,<br />

• Begleitung von Angehörigen / Hinterbliebenen nach Suizid,<br />

• Begleitung / Unterstützung der Polizei beim Überbringen einer Todesnachricht,<br />

• Arbeitsunfälle mit tödlichem Ausgang oder schwersten Verletzten, auch zur Betreuung<br />

der Ersthelfer und der beteiligten Kollegen,<br />

• Schwerer Verkehrsunfall: eingeklemmte Person, Verletzte, Tote: auch für<br />

ErsthelferInnen, ZeugInnen, UnfallverursacherInnen, Kinder und Eltern,<br />

• Wohnungsbrand mit Todesfolge oder Evakuierung,<br />

• Begleitung von Kriminalitätsopfern in Extremfällen frühzeitige, professionelle<br />

Krisenintervention ist bei traumatisierten Personen wichtig,<br />

• Angehörige während einer Vermisstensuche,<br />

• Großschadenslagen, ManV,<br />

• Wenn ein Helfer oder Betroffener nach geistlichem Beistand fragt,<br />

• Nachbereitung von belastenden Einsätzen in Einzel- oder Gruppengesprächen<br />

• Betreuung von Muslimen durch die Notfallseelsorge möglich!! NotfallseelsorgerInnen<br />

sind im Umgang mit Muslimen geschult!<br />

56


2.4 Einsatzstatistik<br />

Die Jahre 2011 und <strong>2012</strong>, das sind 104 Wochen Rufbereitschaft, das sind 3540 Stunden<br />

mit Alarmpiepser und jeder Zeit bereit, sich rufen zu lassen. Egal ob mitten in der Nacht,<br />

oder beim Mittagessen mit den Kindern, oder wenn man in der Sonne liegt und sich<br />

ausruhen möchte. Das sind Wochen mit erheblichen Einschränkungen und<br />

Behinderungen des normalen Lebens und Arbeitens. Aber auch Wochen, in denen wir<br />

unseren Dienst tun und bereit sind für Menschen da zu sein, die gerade schlimmste<br />

Situationen in ihrem Leben aushalten müssen.<br />

3. Einsatzfahrzeug<br />

3.1 Die Situation<br />

Im Laufe des Jahres <strong>2012</strong> wird immer deutlicher: wir brauchen ein neues Fahrzeug, das<br />

den Erfordernissen als Einsatzfahrzeug und mobiler Gesprächsraum erfüllt. Das<br />

bisherige Auto entspricht nicht mehr den Erfordernissen der Umweltzone Ruhrgebiet und<br />

darf darum z. B. nicht mehr ins Stadtgebiet von Dortmund fahren. Die Heizung und<br />

Lüftung streiken und machen bei winterlichen Temperaturen eine Betreuung im Fahrzeug<br />

unmöglich.<br />

Wir führten in dieser Situation viele Gespräche, ließen uns Angebote einholen und<br />

stellten einen Finanzierungsplan zusammen. Eine große Aufgabe, wie sich beim<br />

Überblick der Kosten herausstellte. Ein Finanzierungsrahmen von 47 000 € muss<br />

gestemmt werden.<br />

3.2 Finanzierungsplan<br />

Einnahmen<br />

Evangelische Kirchengemeinden im Ev. <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> 27.000,00 €<br />

Evangelische Kirchengemeinden im Kreis <strong>Unna</strong> 1.500,00 €<br />

Katholische Pastoralverbünde im Dekanat <strong>Unna</strong> 5.500,00 €<br />

Spenden Einzelpersonen und Organisationen 3.000,00 €<br />

Aktion „nen fünfer oder zwei - 1000 Menschen mit Herz“ 10.000,00 €<br />

Geplante Einnahmen: 47.000,00 €<br />

Ausgaben<br />

4. Kooperationen / Netzwerkarbeit<br />

4.1 Im Bereich Feuerwehr / Rettungsdienst / Hilfsorganisationen<br />

Die Zusammenarbeit im Bereich der Feuerwehrseelsorge und der Hilfsorganisationen<br />

gestaltet sich reibungslos. Regelmäßig besuche ich die Runde der Wehrleitungen, die<br />

der Kreisbrandmeister einberuft. Vorträge, Gesprächsrunden und Informationsabende bei<br />

den Freiwilligen Feuerwehren im Kreis <strong>Unna</strong> schaffen eine vertrauensvolle Grundlage für<br />

Einsatznachbesprechungen nach belastenden Einsätzen. Seelsorgerliche<br />

Einzelgespräche mit Einsatzkräften ergeben sich aus diesen vielfältigen Kontakten.<br />

Auch Teile der Truppmann-Ausbildung der Feuerwehrleute übernehme ich gerne und<br />

finde so Kontakt besonders zu jungen Feuerwehrleuten. Gerade junge Einsatzkräfte sind<br />

im Einsatz oft psychisch belastenden Situationen ausgesetzt. Deshalb ist es wichtig, den<br />

Feuerwehrnachwuchs bereits in den ersten Ausbildungsmodulen auf solche Einsätze<br />

vorzubereiten. Sie erfahren, wie sie auf Stress im Einsatz reagieren und welche<br />

psychischen Folgen entstehen können und wie man ihnen begegnen kann.<br />

57


4. 2 Mit dem Dekanat <strong>Unna</strong><br />

Seit 2010 hat sich die Sicht der Notfallseelsorge im Bistum Paderborn deutlich verändert.<br />

Wurde bis dahin die Aufgabe als Teil des Gemeindepastorals verstanden, ist sie heute<br />

mit einem eigenen Bistumsbeauftragten ausgestattet und wird als eigenständige Aufgabe<br />

im seelsorglichen Sonderdienst im Auftrag der Gesamtkirche verstanden.<br />

Im Dekanat <strong>Unna</strong> wurde mit der Umsetzung dieser veränderten Sichtweise begonnen<br />

und Irmgard Paul, als langjährige Mitarbeiterin der Notfallseelsorge, sowie Silke Klute, die<br />

neu in das Team der Notfallseelsorge hineinwächst, sollen die Aufgabe der<br />

Dekanatsbeauftragten für Notfallseelsorge wahrnehmen.<br />

Schritte auf dem Weg zu einer verlässlicheren und vernetzteren Zusammenarbeit waren<br />

1. Die Ausbildung von Hauptamtlichen<br />

2. Drei Informationsveranstaltungen in den Pastoralverbünden im November <strong>2012</strong><br />

3. Ausbildung von Ehrenamtlichen<br />

4. Eine Kollekte zur Mitfinanzierung der Neuanschaffung des Einsatzfahrzeugs in Höhe<br />

von 5500 €<br />

4. 3 Mit Schulen und dem Kreis <strong>Unna</strong><br />

Die Kooperation im Kreis-Krisenteam an Schulen zahlt sich inzwischen immer häufiger<br />

aus. Es erleichtert das Arbeiten und schafft eine vertrauensvolle Atmosphäre, wenn man<br />

sich kennt und das Gesicht schon mal gesehen hat. So waren wir im Berichtszeitraum<br />

an Schulen tätig in Kooperation mit der Schulpsychologischen Beratungsstelle bei<br />

Suiziden von Schülern, beim plötzlichen Tod eines Elternteils und beim Tod von<br />

Lehrkräften.<br />

5. CrashKurs NRW Realität erfahren - echt hart<br />

CrashKurs NRW ist ein Projekt der Polizei zur Unfallprävention in den 10. Und 11.<br />

Klassen der Schulen im Kreis <strong>Unna</strong>. Bei den 14 Veranstaltungen im Jahr <strong>2012</strong> standen<br />

ein Polizist, ein Feuerwehrmann, ein Rettungssanitäter und ein Notfallseelsorger vor<br />

3300 Schülern und berichten von ihren Emotionen und Erfahrungen bei Unfällen mit<br />

jungen Fahrern. Anhand von erlebten Beispielen aus dem Kreis <strong>Unna</strong> klären sie die<br />

jungen Menschen auf, was passieren kann, wenn sie zu schnell, unter Drogen oder<br />

Alkohol, oder auch unangeschnallt fahren. Mit den Bildern und Berichten erfahren die<br />

Schülerinnen und Schüler, wie hart die Realität sein kann, wenn man sich nicht an die<br />

Regeln hält und die eigenen Fähigkeiten überschätzt.<br />

Die Kreispolizeibehörde <strong>Unna</strong> erlebt auch auf diesem Feld, dass die Notfallseelsorge ein<br />

verlässlicher Kooperationspartner ist, wenn es darum geht Menschen vor Unfällen zu<br />

schützen und deren Folgen abzufedern. Die Gespräche am Rande der Veranstaltungen<br />

mit den Einsatzkräften zeigen aber auch, wie belastend solche Einsatzsituationen sind,<br />

die sich auf der menschlichen Festplatte festbrennen und kaum zu löschen sind.<br />

Daneben betreuten wir bei den Veranstaltungen als Notfallseelsorger die Schülerinnen<br />

und Schüler, denen das Gehörte zu nahe ging und die akute Belastungsreaktionen<br />

zeigten.<br />

6. Blaulicht – Gottesdienst<br />

Der Blaulichtgottesdienst, als ein gottesdienstliches Angebot für hauptamtliche und<br />

ehrenamtliche Einsatzkräfte verschiedenster Organisationen, hat sich im<br />

Berichtszeitraum weiter etabliert. Im Jahr <strong>2012</strong> fand der Blaulichtgottesdienst in der<br />

Dellwiger Kirche statt. In oekumenischer Verbundenheit feierten wir mit Einsatzkräften<br />

aus dem THW, dem DRK, den Maltesern, der DLRG, den Feuerwehren, den<br />

Rettungsdiensten und der Polizei einen mutmachenden Gottesdienst. Er hatte das<br />

Thema: „(M)eine Schwäche für …“.<br />

Was Einsatzkräfte verbindet, ist die Erfahrung von Schwäche und Ohnmacht gegenüber<br />

dem Leid, das Menschen erleben. Gleichzeitig haben sie eine Schwäche für das Helfen<br />

und zu Hilfe eilen, eine Schwäche für hilflose Menschen. In dem Gottesdienst wurde ein<br />

kleiner, werdender Feuerwehrmann getauft. Papa und großer Bruder füllten das<br />

Taufbecken aus der Kübelspritze und Max wollte getauft werden. So wurde spürbar das<br />

Gott eine Schwäche hat für Menschen und besonders für Kinder.<br />

Besondere Wertschätzung erlebten die Einsatzkräfte dadurch, dass der Landrat die<br />

Kanzelrede in diesem BlaulichtGottesdienst hielt. Landrat Michael Makiolla sagte in<br />

seiner Kanzelrede: „Deswegen kommt der Notfallseelsorge nach wie vor eine große<br />

Bedeutung zu; auch für die Polizei, denn belastende Erlebnisse bei Einsätzen werfen als<br />

58


Folge häufig persönliche Fragen auf, die über das hinausgehen, was Psychologen und<br />

Verhaltenstrainer beantworten können. … Notfallseelsorge kann dies nicht therapieren,<br />

aber zeigen, dass und wie Ohnmacht zum Leben dazu gehört, welchen Sinn sie haben<br />

kann (oder auch nicht!) und wie mit ihr humaner umgegangen werden kann, als es die<br />

Gesetze der Leistungsgesellschaft erwarten lassen. … Notfallseelsorge kann helfen, mit<br />

diesen Situationen anders umgehen zu lernen als sie nur als persönliche Niederlage bzw.<br />

persönliches – oder gar beruflich-professionelles Versagen oder gar göttliche oder<br />

schicksalhafte Bosheit zu interpretieren.<br />

Notfallseelsorge kann helfen, sich aus dem Gefühl der Schwäche und Hilflosigkeit zu<br />

befreien und wieder stark zu werden, um gemeinsam mit anderen notwendige Aufgaben<br />

zu erfüllen, zu deren Wahrnehmung wir uns gegenüber dem Staat und dem<br />

Gemeinwesen verpflichtet haben. Und diese Verpflichtung hat es in sich: Wir sind<br />

diejenigen, die rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr für alle Menschen in diesem Land zur<br />

Verfügung stehen. Wir weisen niemanden ab und lassen keinen zurück. Wir sorgen für<br />

Sicherheit und Ordnung und sind daher eine unverzichtbare Stütze unseres Staates.<br />

Unsere Tätigkeit ist die Prävention, die Abwehr von Gefahren bzw. die Rettung aus der<br />

Gefahr, die Strafverfolgung und der Opferschutz. Notfallseelsorge begleitet uns bei<br />

unserer Arbeit auf diesen Tätigkeitsfeldern. Sie gehört dazu wie unsere technischen<br />

Einsatzmittel, sie ist ein wichtiger Teil der Rettungskette.“<br />

Die zwanglosen Begegnungen und Gespräche nach dem BlaulichtGottesdienst erleben<br />

Einsatzkräfte als ein Stück Wertschätzung und Wahrnehmen ihrer Person durch die<br />

Kirche.<br />

7. Team der Notfallseelsorge<br />

Das Team der Notfallseelsorge hat sich konsolidiert und ehrenamtliche Notfallseelsorger<br />

übernehmen im Rahmen ihrer Möglichkeiten Aufgaben und Dienste. Neu dazu<br />

gekommen ist, nach seiner Ausbildung in Soest, Pfarrer Klaus Suk (Gemeindepfarrer<br />

Kamen) der neben seiner Tätigkeit in der Gemeinde und in der Beratungsstelle für Ehe-<br />

Familien- und Lebensberatung nun auch regelmäßig in der Rufbereitschaft der<br />

Notfallseelsorge Dienste übernimmt.<br />

Leider mussten wir auch einen Mitarbeiter aus unserer Runde verabschieden. Adrian<br />

Stoverock, Berufsfeuerwehrmann und Notfallseelsorger verstarb viel zu früh nach kurzer<br />

schwerer Krankheit im Alter von 32 Jahren. Wir beteiligten uns an der Trauerfeier die ich<br />

mitgestaltete und an der Beisetzung am 20.06.<strong>2012</strong> die im engsten Familienkreis<br />

stattfand.<br />

7. 1 Mitglieder im Team NFS:<br />

Mitarbeitende im Team der Notfallseelsorge sind Birgit Averbeck (, Bergkamen); Christine<br />

Baer (OGS-Mitarbeiterin, Holzwickede); Christian Bald (Pfarrer, Holzwickede); Claudia<br />

Brühl (Pfarrerin, Holzwickede); Bernd Deiting (Rentner, Laienprediger, Bergkamen);<br />

Barbara Deiting (Gemeindebüromitarbeiterin, Bergkamen); Manuela Eisenbach<br />

(Koordination Schulsozialarbeit Kreis <strong>Unna</strong>, Werne); Frank Eisenbach (Ingenieur,<br />

Werne); Dirk Heckmann (Männerpfarrer, Werne); Petra Hermkens (Lehrerin,<br />

Holzwickede); Hartmut Jürgens (Gesamtschullehrer, Lünen); Silke Klute<br />

(Gemeindereferentin, Holzwickede); Anika Knutti (Hausfrau, Dortmund); Angelika Kristan<br />

(Trauerbegleiterin, Lünen); Heinz Müller (Rentner, Schwerte); Michael Nelson (Pfarrer,<br />

Fröndenberg); Irmgard Paul (Gemeindereferentin, Schwerte); Hermann Puls (Diakon,<br />

Kamen); Reinhard Regelski (Rentner, Selm); Ursula Schenkel (Förderschulpädagogin,<br />

<strong>Unna</strong>); Dieter Schiewer (Pfarrer, Fröndenberg); Siegfried Schütt (Pfarrer KK Iserlohn, );<br />

Rüdiger Schwabe (Rentner, Holzwickede); Silvia Schwarz (Psychologin, Bergkamen);<br />

Karl-Heinz Sobanski (Berufschullehrer, Kamen); Heike Stracke (Arzthelferin,<br />

Fröndenberg); Klaus Suk (Pfarrer, Kamen); Sandra Thews (Krankenschwester, Kamen);<br />

Michael Thews (Verwaltungsangestellter, Kamen); Willi Wohlfeil (Pfarrer, Beauftragter<br />

Notfallseelsorge, Bergkamen); Ralf Wolske-Böttcher (Lagerarbeiter, <strong>Unna</strong>).<br />

7. 2 Ehrenamtliche Mitarbeit - Notfallseelsorge neben dem Erwerbsleben<br />

Auch im Berichtszeitraum haben wir durch das vermehrte Engagement von Menschen,<br />

die Notfallseelsorge neben ihrem sonstigen Erwerbsleben ausüben, das Problem wenn<br />

Alarmierungen zu Zeiten kommen, in denen der Arbeitgeber sein Recht auf Leistung<br />

fordert. Da eine Freistellung nur in wenigen Bereichen möglich ist, sind wir auf die<br />

Nachsicht der Arbeitgeber angewiesen. Hier sind immer wieder Gespräche notwendig.<br />

59


Ehrenamtliche Mitarbeitende erkennen ihre Grenzen und erfahren, wie wichtig es ist die<br />

eigenen Begrenzungen anzunehmen und ernst zu nehmen. Mancher hat die Ausbildung<br />

angefangen und gemerkt, das ist nichts für mich, das kann ich nicht. Einige von ihnen<br />

entscheiden sich nach der Ausbildung, nicht in die Aufgabe der Rufbereitschaft<br />

einzusteigen, unterstützen dann aber die Notfallseelsorge auf anderen Gebieten, wie der<br />

Öffentlichkeitsarbeit, dem BlaulichtGottesdiensten und so weiter.<br />

Ehrenamtliches Engagement ist Entlastung und Stütze und hat ein Recht auf Begleitung<br />

sowie auf stetige Aus- und Fortbildung. Das kostet Geld und braucht einen<br />

hauptamtlichen Theologen, der sich dieser Aufgabe stellt.<br />

Ein wichtiger Teil der Aus- und Fortbildung ist für uns der jährlich stattfindende<br />

Bundeskongress. <strong>2012</strong> in Erfurt haben wir mit 8 Mitarbeitenden im Augustinerkloster<br />

teilgenommen. „Kinder in Notfällen begleiten“ war das Thema. Jeden Tag zwei<br />

Fachvorträge am Vormittag, Workshops zu speziellen Themen der Arbeit am Nachmittag<br />

und abends einen Gottesdienst im Dom und ein Theaterstück. Drei volle, anstrengende<br />

Tage an historischem Ort - es hat sich für uns gelohnt.<br />

8. Finanzen<br />

Seit Jahren liegt der Bedarf an Verbrauchsmitteln und Ausrüstungsmitteln für das Team<br />

bei 5000 € – 7000 € Diesen Bedarf decken wir neben den 1100 € aus<br />

Kirchensteuermitteln, die uns die Synode in der Vergangenheit bewilligt hat, aus Spenden<br />

und Zuwendungen Dritter.<br />

Als Projekte für die nahe Zukunft stellen sich uns folgende Anschaffungsaufgaben:<br />

• 30 lila Warnwesten mit genormten Reflexstreifen und der Kennzeichnung<br />

Notfallseelsorge (ca. 50-60 € pro Stück)<br />

• Online Dienstplan (ca. 600 € Programmierung)<br />

• Oasentage für Mitarbeitende (ca. 1500 € für Unterkunft Verpflegung und Referenten)<br />

• Teamsupervision (ca. 5 – 8 Sitzungen a 300 €)<br />

• Blaulichtgottesdienst (ca. 350 € Werbung; Durchführung und Musik)<br />

• Neuauflage Flyer, Öffentlichkeitsarbeit; Visitenkarten Namenschilder, (ca. 400 €)<br />

9. Ausblick<br />

Die Notfallseelsorge im Kreis <strong>Unna</strong> hat einen guten Stand und leistet eine qualifizierte<br />

und angesehene Arbeit, für die auch der <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> bei den Einsatzkräften seine<br />

Anerkennung findet. Dennoch bleibt die Aufgabe, die Notfallseelsorge im Rettungssystem<br />

und auf <strong>Kirchenkreis</strong>ebene noch stärker zu verankern.<br />

Daraus ergeben sich drei wesentliche Aufgaben für die kommende Zeit:<br />

• Sicherung der finanziellen Grundlagen für eine qualifizierte und gute Arbeit.<br />

• Gewinnung und Ausbildung von weiteren Mitarbeitenden.<br />

• Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit, um weitere Unterstützer für die Arbeit der<br />

Notfallseelsorge zu gewinnen.<br />

Notfallseelsorge und die Seelsorge in Feuerwehr und Rettungsdienst sind ein Beispiel für<br />

eine gastfreundliche Kirche auf dem Weg zu den Menschen. Wir bringen zu den<br />

Menschen, die Katastrophen erleben, denen von einer Sekunde zur nächsten die ganze<br />

Welt zerbricht, die Hoffnung mit, dass es weiter geht. So gehen wir mit Christus und<br />

bleiben bei den Menschen, halten aus und tragen mit, weisen Wege und trocknen immer<br />

wieder Tränen.<br />

Pfarrer Willi Wohlfeil, Beauftragter für die Notfallseelsorge im Kreis <strong>Unna</strong><br />

v. Bericht über die Tätigkeit als Polizeiseelsorger von Pfarrer Karl-Heinz Poth<br />

In den Jahren 2011 –<strong>2012</strong> wurde die Polizeiarbeit in <strong>Unna</strong> und Kamen neu strukturiert<br />

und organisiert. Die Arbeit der Beamtinnen und Beamten wurde straffer und dichter. Eine<br />

neue Leitung hat sich in Kamen, der PI-Nord, etabliert. Herr Breitbarth löste Frau Helm<br />

ab. Dies führte dazu, dass das regelmäßige Treffen zwischen Polizei und Kirche beim<br />

Boulespiele verschoben werden musste. Mittlerweile hat sich die Neuerung eingespielt,<br />

60


so dass derartige Kontakte neu geplant werden. Allerdings merke ich zunehmend, dass<br />

die polizeiliche Arbeit durch Einsparungen im Personalbereich einem großen Druck<br />

ausgesetzt ist. Die Gespräche und Besuche in der Inspektion lassen diesen Schluss zu.<br />

Meine Angebote für seelsorgerliche Gespräche werden nur zögerlich angenommen.<br />

Gespräche und Begegnungen im Arbeitsalltag dagegen führen immer zu neuem<br />

Kennenlernen und bauen Vertrauen auf. Dazu gehört natürlich die Wertschätzung der<br />

vielfältigen polizeilichen Tätigkeiten.<br />

Eine besondere Veranstaltung war die Podiumsdiskussion „Diskriminierung im Alter“, die<br />

ich zusammen mit dem ev. Männerforum und der Polizeigewerkschaft im Oktober letzten<br />

Jahres durchgeführt habe. Gerade auf dieser Ebene öffnen sich Beamtinnen und<br />

Beamte für seelsorgerliche Angebote. Die Begegnung am „Rande“ führt über sich<br />

hinaus.<br />

Selbstverständlich ist mir der schriftliche Weihnachtsgruß in der Zeitschrift „Die Streife“<br />

und der persönliche Besuch am 1. Weihnachtsfeiertag in der PI-Nord sowie bei der<br />

Autobahnpolizei.<br />

Während das Kommissariat „Vorbeugung“ bei unterschiedlichen gesellschaftlichen<br />

Gruppen Aufklärung betreibt, erlebe ich die Arbeit der Kripo als erheblich bedrückender,<br />

zumal sich die Beamtinnen und Beamten nicht selten mit Todesfällen auseinandersetzen<br />

müssen. Das Bedürfnis, sich über solche Erlebnisse auszutauschen, empfinde ich sehr<br />

deutlich. Allerdings ist diese Arbeit der Polizei ein eher verschlossener Bereich und ich<br />

erreiche die Mitarbeiter nicht systematisch.<br />

Schließlich werde ich im Rahmen meiner Möglichkeiten versuchen, den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern der Polizei meine Bereitschaft zu signalisieren, ihnen als ev. Pastor für<br />

seelsorgerliche Fragen weiter zur Verfügung zu stehen.<br />

Hochachtungsvoll und mit christlichem Gruß Ihr<br />

Pastor Poth.<br />

w. Bericht über die Tätigkeit im Rahmen der Synodalbeauftragung<br />

„Kirchl. Dienst in der Polizei – Bereich Kreispolizeibehörde <strong>Unna</strong>“<br />

in den Jahren 2011 und <strong>2012</strong> von Pfarrerin Anja Josefowitz<br />

Vorbemerkungen:<br />

<strong>2012</strong> bin ich in Elternzeit gewesen und es gab für mich in dieser Zeit keine Vertretung.<br />

Dieser Bericht beschränkt sich deshalb auf das Jahr 2011, das bei der<br />

Kreispolizeibehörde <strong>Unna</strong> von großen strukturellen und personellen Veränderungen<br />

geprägt war.<br />

Bei jeglichem Personalwechsel innerhalb der Kreispolizeibehörde <strong>Unna</strong> habe ich erlebt,<br />

dass „Außenstehende“ zunächst argwöhnisch beobachtet und nicht so gerne in<br />

dienstliche Belange eingeweiht werden. D.h. es dauert immer eine Weile, bis man sich<br />

mit der hierarchischen Struktur und den gruppendynamischen Prozessen innerhalb der<br />

Behörde vertraut gemacht hat. Ich habe aber immer wieder erfahren, dass durch<br />

Kontinuität und Interesse an der Organisation Polizei und den dort arbeitenden<br />

Menschen diese Vorbehalte abgebaut werden konnten. Die Annäherung durch<br />

Gespräche und auch durch die Bereitschaft, PolizeibeamtInnen bei alltäglichen und<br />

außergewöhnlichen Einsätzen zu begleiten, hat sich positiv auf das Verhältnis<br />

untereinander ausgewirkt. Die Nachfrage nach Seelsorge steigt, wenn die Person der<br />

Polizeipfarrerin bekannt und vertraut ist.<br />

Die oben angesprochenen Veränderungen haben meine Tätigkeit in 2011 sehr<br />

erschwert. Unterstützend zur Seite stand mir in dieser Situation die<br />

Landespolizeipfarrerin Astrid Taudien, die sich mit mir auf den Weg in die Behörde<br />

gemacht hat, um uns und das Feld der Polizeiseelsorge erneut vorzustellen.<br />

Tätigkeitsfelder:<br />

Ich habe in 2011 PolizeibeamtInnen bei Einsätzen begleitet, ihre Arbeitsabläufe<br />

beobachtet und bei Bedarf Rückfragen gestellt, die auch eine kritische Reflexion<br />

ermöglicht haben.<br />

Ich habe weiterhin intensiven seelsorglichen Kontakt zu einzelnen PolizeibeamtInnen<br />

gehabt, die maßgeblich von den strukturellen Veränderungen betroffen waren und unter<br />

den aktuellen Arbeitsbedingungen litten.<br />

In zwei Fällen habe ich externe Hilfsangebote vermitteln können.<br />

61


Darüber hinaus gab es ein jährliches Treffen der PolzeipfarrerInnen im Nebenamt sowie<br />

einen Studientag zu polizeispezifischen Themen.<br />

Abschließende Bemerkung:<br />

Da ich meinen Dienst z.Zt. nicht im vollen Umfang ausübe, habe ich diese<br />

Synodalbeauftragung zurück gegeben. D.h. diesmal steht nach langer Vakanz seitens<br />

des <strong>Kirchenkreis</strong>es ein Neuanfang an, der sich diesmal zudem auch noch auf die<br />

zuständige Landespolizeipfarrerin bezieht, die sich beruflich verändert hat.<br />

<strong>Unna</strong>, im April <strong>2013</strong><br />

gez. Anja Josefowitz<br />

x. Bericht über den Tätigkeitsbereich „Militärseelsorge“ 2011-<strong>2013</strong><br />

Im Berichtszeitraum (05/2011 – 05/<strong>2013</strong>) ereigneten sich folgende Besonderheiten, die<br />

für die Bundeswehr (Bw) und somit auch für die Arbeit der Militärseelsorge (MilS) sehr<br />

bedeutsam sind:<br />

Fünf Bundeswehrsoldaten fallen im Einsatz in Afghanistan. Eine Kompanie aus <strong>Unna</strong><br />

ist vier Monate im Afghanistaneinsatz (2011). Mit der Aussetzung der allgemeinen<br />

Wehrpflicht (01.07.2011) entsteht eine Freiwilligenarmee. Die Auslandseinsätze<br />

steigen; die Bw wird mehr und mehr zur Einsatzarmee. Die Bundeswehrreform (<strong>2012</strong>)<br />

bringt einschneidende Veränderungen, u.a. zahlreiche Standortschließungen. (Der<br />

Standort <strong>Unna</strong> wird reduziert, aber nicht geschlossen. Aber das Sanitätsregiment in<br />

Ahlen wird aufgelöst.) Die Soldaten und ihre Familien sind extremen Belastungen<br />

ausgesetzt: regelmäßige Versetzungen, wochenlange Lehrgänge fernab von der<br />

Familie, Truppenübungsplatzaufenthalte, Wochenendbeziehungen, fehlende<br />

Zukunftsperspektiven, steigende Auslandseinsätze, posttraumatische<br />

Belastungsstörungen führen bei Soldatenehen u.a. zu einer Scheidungsrate bis zu<br />

80% (Bericht des Wehrbeauftragten <strong>2012</strong>).<br />

In dieser Problemlage geschieht MilS, die sich als „Kirche unter den Soldaten“<br />

versteht. Sie bezeugt das Evangelium Jesu Christi am Arbeitsplatz von Menschen, die in<br />

der klassischen Kirchengemeinde selten bis gar nicht präsent sind. Oft kritisch beäugt,<br />

sind die Soldaten und ihre Familien in besonderer Weise mit den Fragen von Trennung,<br />

Gewalt, Krieg und Frieden, seelischen und körperlichen Verletzungen bis hin zum<br />

eigenen Tod konfrontiert. Militärgeistliche begleiten sie dabei im (Feld-)Gottesdienst, in<br />

Seelsorge und Berufsethik (Lebenskundlicher Unterricht) im Inland, wie auch in den<br />

Auslandseinsätzen.<br />

Seit 01. Mai 2011 ist zum ersten Mal eine westfälische Pastorin als Militärgeistliche<br />

am Standort <strong>Unna</strong> tätig. Sie betreut die Soldatinnen und Soldaten, die zivilen<br />

Angestellten sowie deren Familien von den Standorten <strong>Unna</strong> (Glückauf-Kaserne /<br />

Logistikbataillon 7) und Ahlen (Westfalen-Kaserne / Sanitätsregiment 22 Westfalen).<br />

Die Amtseinführung fand unter großer Beteiligung ziviler KollegInnen statt. Die bereits<br />

vorab existierende Vernetzung der neuen Militärpfarrerin mit dem KK erweist sich als<br />

äußerst hilfreich. Die Zusammenarbeit mit Gemeinden und <strong>Kirchenkreis</strong> wird seitens<br />

der MilS als hervorragend empfunden. Die MilS bringt sich ihrerseits in kreiskirchliche<br />

und gemeindliche Veranstaltungen ein. Z.B. mit einem Stand am Kleinen Kirchentag in<br />

<strong>Unna</strong> 2011. Mit Vorträgen über die Arbeit der MilS in Gemeindegruppen und mit<br />

Besuchen gemeindlicher Gruppen in der Kaserne. Anfang des Jahres fand der<br />

Pfarrkonvent in der Kaserne statt.<br />

Der bisherige Höhepunkt ist der „Musikalische Friedensgottesdienst zu<br />

Volkstrauertag <strong>2012</strong>“, der auf WDR 5 live übertragen wurde. Zum ersten Mal kam es zu<br />

einer Zusammenarbeit zwischen MilS, ziviler Gemeinde (Philipp-Nicolai-Kantorei / Ev.<br />

KG <strong>Unna</strong>-Königsborn) und der Bundeswehr (Soldaten / Luftwaffenmusikkorps 3<br />

Münster).<br />

Gemeinsame Veranstaltungen mit dem Männerbeauftragten sind geplant, die auch nicht<br />

religiös sozialisierte Soldaten ansprechen sollen.<br />

Als Problemanzeige und Anregungen für die Zukunft sind folgende Punkte zu<br />

erwähnen:<br />

62


Kirche ist immer auch Kirche in der Welt. Sie sollte gesellschaftliche und<br />

(welt-)politische Entwicklungen wahrnehmen und Stellung beziehen. Ende <strong>2012</strong> rief der<br />

Verteidigungsminister zu einer öffentlichen Diskussion über die Bedeutung und den<br />

Sinn der Bw auf. Leider ohne nennenswerten Erfolg. Gerade „zivile“ Kirche kann sich in<br />

diesem Prozess zu Wort melden und konstruktiv einbringen.<br />

Kosovo. Afghanistan. Mali. Türkei. Durch die Einsätze der Bw rückt die Weltpolitik näher.<br />

MilS und die Entwicklung der Bw sollte als gesellschafts-politisches Thema auf einer<br />

Kreissynode näher behandelt werden.<br />

Soldaten und ihre Familien sind Teil der kirchlichen Gemeinden; gerade in<br />

Königsborn leben viele Soldatenfamilien. Sie leiden häufig unter fehlendem Rückhalt in<br />

der Gesellschaft. Gerade die zivile Kirche kann ihren Mitgliedern eine Heimat geben.<br />

Da auch immer Soldaten aus <strong>Unna</strong> im Einsatz sind, ist es bei einem evtl. Todesfall<br />

möglich, dass die offizielle Trauerfeier in einer Gemeinde des KK stattfinden soll. Es<br />

ist ratsam, sich als Gemeinde VORAB damit auseinanderzusetzen, was eine staatliche<br />

Trauerfeier für eine Gemeinde bedeuten wird.<br />

MilS arbeitet mit einer Gruppe (Männer zwischen 18 und 59 Jahren), die in der zivilen<br />

Kirche kaum vorkommt. Berufssoldaten sind hervorragend ausgebildet und werden z.T.<br />

mit Anfang 50 pensioniert. Soldaten für die Mitarbeit in der Gemeinde zu gewinnen<br />

wäre sehr bereichernd.<br />

Susanne Schart, Militärpfarrerin<br />

3. Fachbereich III – Kinder und Jugend<br />

(Tageseinrichtungen für Kinder, Kinder- und Jugendarbeit, Schule, offener Ganztag,<br />

Konfirmandenarbeit)<br />

a. Bericht des Fachbereichsausschusses III - „Kinder und Jugend“ zur<br />

Sommersynode <strong>2013</strong> von Pfarrer Michael Niggebaum<br />

Der Fachbereichsausschuss ‚Kinder und Jugend‘ ist im Berichtszeitraum 2011 und <strong>2012</strong><br />

regelmäßig zu Sitzungen zusammengekommen.<br />

Im Fachbereich III kam es zu einer personellen Veränderung.<br />

Zum 1.4.2011 wurde die Stelle der Koordination im Bereich des Offenen Ganztags neu<br />

besetzt. Da Dietrich Schneider in das Öffentlichkeitsreferat des <strong>Kirchenkreis</strong>es gewechselt<br />

ist, wurde die Stelle neu ausgeschrieben und mit Herrn Michael Klimziak, zuvor<br />

Jugendreferent der Ev. Kirchengemeinde Holzwickede und Opherdicke, besetzt.<br />

Die Arbeit in den Ausschusssitzungen des Fachbereiches konzentrierte sich im<br />

Berichtszeitraum neben der Mitarbeit bei der Neugestaltung der Visitationsordnung des<br />

Kirchkreises <strong>Unna</strong> auf die Bereiche Kindertageseinrichtungen, Kinder- und Jugendarbeit,<br />

Offene Ganztagsgrundschule und Religionsunterricht an den Schulen im Kreis <strong>Unna</strong>.<br />

Da die ReferentInnen, die regelmäßig an den Sitzungen des Fachbereichsausschusses<br />

teilnehmen, für diese Bereiche detaillierte Synodalberichte geschrieben haben, legt<br />

dieser Bericht seinen Schwerpunkt auf folgende Themen der Ausschussarbeit:<br />

1. Weiterentwicklung der gesetzlichen Rahmenbedingungen (KiBiz) in den<br />

Kindertagesstätten und Familienzentren<br />

2. Konzeptionelle Neuorientierung bei der Fachberatung der<br />

Kindertageseinrichtungen und beim Kindergartenwerk<br />

3. Offene Ganztagsschule<br />

4. Jugend kreuzt Kirche<br />

5. Religionsunterricht an den Schulen<br />

6. Mediothek<br />

Zu 1: Weiterentwicklung der gesetzlichen Rahmenbedingungen (KiBiz) in den<br />

Kindertagesstätten und Familienzentren<br />

Die Visitation in der Friedenskirchengemeinde in Bergkamen hat gezeigt, dass die ev.<br />

Einrichtungen in Bergkamen wie auch im übrigen <strong>Kirchenkreis</strong> nach wie vor einen hohen<br />

Anmeldestand haben. Dies liegt sicher einerseits in den hohen Qualitätsstandards der<br />

Einrichtungen begründet, andererseits auch im Engagement der Mitarbeitenden in den<br />

jeweiligen Einrichtungen. Eltern legen einen hohen Wert auf religiöse Bildung ihrer Kinder<br />

und auf ein christlich geprägtes Miteinander in der Einrichtung.<br />

Zudem ist die Nachfrage der Eltern nach Plätzen für Kinder unter 3 Jahren hoch. Die<br />

63


dafür erforderlichen Umbauten sind im Berichtszeitraum durchgeführt worden, so dass<br />

nun in allen Einrichtungen Kinder unter drei Jahren aufgenommen werden können. Für<br />

die pädagogische Arbeit stellt die Aufnahme jüngerer Kinder eine neue umfangreiche<br />

Herausforderung dar. Sie erfordert in den Einrichtungen intensives konzeptionelles und<br />

organisatorisches Arbeiten (Raumgestaltung, Schwerpunkte der Erzieherinnen). Seitens<br />

der Fachberatung wächst die Erfordernis, die Einrichtungen in ihrer Weiterentwicklung zu<br />

unterstützen.<br />

Der Wunsch der Eltern nach Ganztagsplätzen, die Budgetierung dieser Plätze seitens<br />

des Landes, die Finanzierung von Hauswirtschaftskräften für die Übermittagsbetreuung<br />

sind Themen, die eine Revision des Kinderbildungsgesetzes dringend notwendig<br />

machen.<br />

Zu 2: Konzeptionelle Neuorientierung bei der Fachberatung der<br />

Kindertageseinrichtungen und beim Kindergartenwerk<br />

Aktuell werden vom Referat für Kindertageseinrichtungen neben der Gremienarbeit in<br />

den Fachverbänden die Fachberatung der 26 Einrichtungen und die Geschäftsführung für<br />

13 Einrichtungen des Kindergartenwerkes wahrgenommen:<br />

Mit den „Grundsätzen zur Bildungsförderung für Kinder von 0 bis 10 Jahren“ hat das<br />

Land NRW Bildungsbereiche definiert, die sowohl in Kitas als auch in Grundschulen zur<br />

Anwendung kommen sollen.<br />

- Die Profilierung der Kitas als Bildungsorte erfordert in den Einrichtungen intensive<br />

konzeptionelle und organisatorische Arbeiten (Raumgestaltung, Schwerpunkte der<br />

Erzieherinnen).<br />

- Das Beobachtungs- und Dokumentationsmanagement ist durch Fortbildungen und<br />

Beratungen weiterzuentwickeln.<br />

- Dem Übergang von der Kita in die Grundschule kommt in den Bildungsgrundsätzen<br />

besondere Bedeutung zu.<br />

- Der U3-Ausbau und die zunehmende Aufnahme von Kindern unter 2 Jahren stellen die<br />

Einrichtungen vor eine Vielzahl von Herausforderungen.<br />

- Die Zahl der Kinder in den Einrichtungen, die von Behinderung bedroht sind, hat in den<br />

letzten Jahren deutlich zugenommen.<br />

Um die ev. Kindertageseinrichtungen und Familienzentren bei steigenden Anforderungen<br />

auch künftig gut begleiten und in ihrer Weiterwicklung fördern zu können, hat der<br />

Fachbereich darauf hingewiesen, dass die personelle Ausstattung des<br />

Kindergartenreferats um eine halbe Stelle im Bereich Fachberatung erweitert werden soll.<br />

Zu 3: Offene Ganztagsschule<br />

Der Fachbereich III ist im Berichtszeitraum regelmäßig über den Stand der Offenen<br />

Ganztagsschule unterrichtet worden.<br />

Demnach haben sich die Schülerzahlen positiv entwickelt. An 20 Schulen werden 1068<br />

Schülerinnen und Schüler betreut. Der Bedarf ist nach wie vor steigend.<br />

Während in der Vergangenheit die OGS als zusätzliches Angebot an der Schule<br />

verstanden wurde, wird nun die Arbeit immer mehr zu einem integrierten<br />

Ganztagskonzept der Schule verändert. Diese Entwicklung wird auch vom Fachbereich<br />

unterstützt. Wir sehen deutlich, dass der Lebensmittelpunkt der Kinder und Jugendlichen<br />

immer mehr in die Schule verlagert wird. Von daher sehen wir die OGS als wichtigen<br />

Bestandteil evangelischer Kinder- und Jugendarbeit. Allerdings ist auch deutlich<br />

geworden, dass das anfängliche Bestreben des Fachbereiches, die OGS möglichst an<br />

die gemeindliche Jugendarbeit anzubinden, in Frage gestellt werden muss.<br />

Nach wie vor ist der Förderbedarf für die Verpflegungskosten hoch. Viele Familien sind<br />

nicht in der Lage, die Verpflegungskosten komplett zu zahlen. Im Schuljahr 2011/<strong>2012</strong><br />

mussten Zuschüsse von 7.400 € geleistet werden. Es muss aber weiterhin gelingen, dass<br />

alle Kinder am gemeinschaftlichen Mittagessen teilnehmen können.<br />

Der Fachbereich III hat den Einstieg in die Schulsozialarbeit an den Primarschulen in<br />

Bergkamen und Holzwickede im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepakets befürwortet.<br />

In Bergkamen sind es 24 Stunden und in Holzwickede wurde eine ganze Stelle<br />

geschaffen. Der Hauptschwerpunkt der Arbeit liegt in der Betreuung und Beratung der<br />

Familien, die Leistungen der Arge und des Jobcenters in Anspruch nehmen. Die<br />

Förderdauer der Maßnahme ist befristet bis zum 31.12.<strong>2013</strong>. Da diese Arbeit sich gut an<br />

64


den Schulen etabliert hat, wäre es wünschenswert, diese Arbeit auch nach diesem<br />

Datum fortsetzen zu können.<br />

Zu 4: Jugend kreuzt Kirche<br />

Der Fachbereich III hat im Frühjahr <strong>2012</strong> zur Mitarbeit in einer Projektgruppe aufgerufen,<br />

die die Aufgabe hatte, eine Zukunftswerkstatt unter dem Titel „Jugend kreuzt Kirche“<br />

„Kinder- und Jugendarbeit im Umbruch“ zu planen, vorzubereiten und durchzuführen.<br />

Der Hintergrund der Zukunftswerkstatt lag im Kontext des kreiskirchlichen<br />

Konzeptionsprozesses „synodale Dienste“. Auf der Sommersynode 2011 waren in<br />

mehreren Workshops Herausforderungen für die kirchliche Arbeit in den verschiedenen<br />

Fachbereichen beleuchtet worden. Im Fachbereich III war dies die Zusammenarbeit im<br />

Bereich Schule / KU /Jugendarbeit. Damit die Synode 2014 weitergehende Beschlüsse<br />

zu den künftigen Schwerpunkten der kreiskirchlichen Arbeit fassen kann, wurde für den<br />

29.09.<strong>2012</strong> im Hellweg-Berufskolleg in <strong>Unna</strong> eine Zukunftswerkstatt geplant, um unter<br />

breiter Beteiligung die gegenwärtigen und künftigen Herausforderungen besser zu<br />

erfassen und konzeptionell beantworten zu können. Immer mehr Kinder und Jugendliche<br />

verbringen ihre Nachmittage in der Schule. Wie kann es gelingen, Schulalltag und<br />

Gemeindewirklichkeit miteinander zu verbinden? Ziel der Zukunftswerkstatt war es, die<br />

Veränderungen in der Lebenswelt von Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />

wahrzunehmen und ins Gespräch darüber kommen, wie Kirchengemeinden und<br />

kreiskirchliche Referate ihre Arbeit zukünftig auszurichten haben. Auch wenn die<br />

vorbereiteten Workshops für die Zukunftswerkstatt am 29.9. wegen geringer<br />

Anmeldezahlen reduziert werden mussten, so sprachen die rund 70 Teilnehmenden von<br />

einer gelungenen Veranstaltung, die Mut gemacht hat, erste Schritte zu einer<br />

Kooperation zwischen Jugendarbeit und Schule zu wagen.<br />

Zu 5: Religionsunterricht an den Schulen<br />

Ein weiterer Themenschwerpunkt des Fachbereichsausschusses im Berichtszeitraum<br />

war die Situation des Religionsunterrichtes an den Schulen im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong>. Dem<br />

Fachbereichsausschuss ist deutlich, dass neben der gemeindlichen Konfirmandenarbeit<br />

und der Kinder- und Jugendarbeit die Schule auch der Ort ist, an dem evangelische<br />

Bildungsarbeit in Form von Religionsunterricht deutlich zum Tragen kommt. Hier leisten<br />

Religionslehrerinnen und Religionslehrer einen wichtigen Beitrag. Hinzu kommt, dass in<br />

den vergangenen zwei Jahren der Religionsunterricht an den Schulen aufgrund eines<br />

massiven Religionslehrermangels teilweise durch Gemeindepfarrerinnen und<br />

Gemeindepfarrer ersetzt werden konnte. Gemeindepfarrerinnen und Gemeindepfarrer<br />

konnten ihren Dienstumfang mit Religionsunterricht an den weiterführenden Schulen im<br />

Kreis <strong>Unna</strong> aufstocken. Manche wechselten komplett in neu errichtete Schulpfarrstellen.<br />

Seit 2010 konnten insgesamt 96 Wochenstunden akquiriert werden. Das entspricht 3,8<br />

Pfarrstellen. Die Ausweitung von Religionsunterricht durch kirchliche Lehrkräfte wurde im<br />

Fachbereichsausschuss stets begrüßt, da hierdurch ein massiver Ausfall von<br />

Religionsunterricht kompensiert wurde und eine nicht zu unterschätzende evangelische<br />

Bildungsarbeit geschieht.<br />

Die Zusammenarbeit mit dem Schulreferat Hamm hat sich im Berichtszeitraum gut weiter<br />

entwickelt. Das religionspädagogische Fortbildungsprogramm wurde miteinander<br />

abgestimmt und verantwortet.<br />

Einen ausführlichen Bericht hierzu hat Pfarrer Andreas Müller als Leiter des<br />

Schulreferates für die Sommersynode geschrieben.<br />

Zu 6: Mediothek<br />

Die Mediothek hat im Gestaltungsraum und darüber hinaus nach wie vor einen guten<br />

Ruf. Die kundenfreundlichen Öffnungszeiten, der breit gefächerte Bestand sind<br />

zeitgemäß und der Bestandskatalog ist seit Januar <strong>2013</strong> tagesaktuell online verfügbar.<br />

Die Mediothek bietet religions- und gemeindepädagogisches Material, das in keiner<br />

Kirchengemeinde vorgehalten werden kann. Der Fachbereich III hat die Aufstockung des<br />

Etats im Haushalt <strong>2013</strong> einstimmig befürwortet und begrüßt die Kooperation mit der<br />

Mediothek im <strong>Kirchenkreis</strong> Hamm. Aufgrund der räumlichen Ausdehnung beider<br />

<strong>Kirchenkreis</strong>e sollte zukünftig auf eine gemeinsame Mediothek mit zwei Standorten<br />

65


hingearbeitet werden.<br />

Michael Niggebaum , Pfarrer und<br />

Vorsitzender des Fachbereichsausschusses III<br />

b. TÄTIGKEITSBERICHT DES SCHULREFERATES VON PFARRER ANDRES MÜLLER<br />

Regionales Schulreferat in landeskirchlichen Funktionen<br />

Im Zusammenhang der Diskussion um inhaltliches Profil und Ausrichtung der<br />

gemeinsamen Dienste des <strong>Kirchenkreis</strong>es auf der Sommersynode 2011 zeigte sich, dass<br />

vielen Synodalen aus den Gemeinden die Reichweite des evangelischen<br />

Religionsunterrichts und die Funktionen des Schulreferates wenig bekannt waren. Dabei<br />

ist es kein Zufall, dass jeder <strong>Kirchenkreis</strong> in Westfalen ein Schulreferat hat, aber lange<br />

nicht jeder eine Pfarrstelle für Krankenhausseelsorge, Diakonie oder die Jugendkirche.<br />

Der Ursprung liegt in der Entscheidung der Landeskirche, die mit dem Land NRW<br />

vertraglich vereinbarte Begleitung der Aus-, Fort- und Weiterbildung der<br />

Religionslehrerinnen und -lehrer lokal in den <strong>Kirchenkreis</strong>en zu verankern.<br />

Das Schulreferat ist eine Einrichtung des <strong>Kirchenkreis</strong>es. Zugleich ist es lokaler<br />

Bildungsagent im Auftrag der Landeskirche. Zu seinen Aufgaben gehörten im<br />

Berichtszeitraum landeskirchliche Funktionen wie etwa in Vertretung der kirchlichen<br />

Oberbehörde bei zahlreichen Prüfungen zum 2. Staatsexamen im Fach Evangelische<br />

Religion mitzuwirken oder die Verteilungspläne mit der Landeskirche abzustimmen.<br />

Als regionaler Bildungsagent des Pädagogischen Instituts Villigst sorgte der Schulreferent<br />

für die fachliche berufsbegleitende religionspädagogische Fortbildung von<br />

Unterrichtenden in allen Schulformen. Damit löste er das den Unterrichtenden in der<br />

Vokation gegebene Versprechen der Kirche ein. Er beteiligte sich an gemeinsam von den<br />

Schulreferenten und dem Pädagogischen Institut angebotenen Zertifikatskursen zur<br />

Erlangung der Vokation. Im Zertifikatskurs 2011/<strong>2012</strong> und <strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> übernahm der<br />

Schulreferent Seminartage in Dortmund. Im Februar 2014 verantwortet der Schulreferent<br />

gemeinsam mit einem Dozenten des Pädagogischen Instituts eine einwöchige<br />

Vokationstagung in Villigst.<br />

Als Mitglied in der landeskirchlichen Konferenz der Schulreferenten nahm er am<br />

fachlichen Austausch mit den Referenten des Pädagogischen Instituts und dem<br />

landeskirchlichen Bildungsdezernat teil. Schwerpunkte waren die Implementation des im<br />

Schuljahr 2011/<strong>2012</strong> eingeführten neuen Kompetenzlehrplans, Lobbyarbeit in Sachen<br />

Inklusion an weiterführenden Schulen und die Mitarbeit am Messestand der Schulreferate<br />

auf der didacta <strong>2013</strong> in Köln.<br />

Im Rahmen der Vikarsausbildung begleitete der Schulreferent die Vikare Tim Roza und<br />

Christina Biere: Tim Roza bis zum Ende seiner Unterrichtstätigkeit an der Gesamtschule<br />

Königsborn im Juni 2011 und Christina Biere während ihrer Zeit an der Willy-Brandt-<br />

Gesamtschule in Bergkamen, die im Januar <strong>2012</strong> endete. Damit verbunden waren<br />

Beratungsgespräche, Unterrichtsbesuche und jeweils ein Gutachten im Rahmen des<br />

Schulvikariats.<br />

Weiterhin hohe Zahl kirchlicher Lehrkräfte an Schulen<br />

Aufgrund des Lehrermangels im Fach Religion ermöglichte die Landeregierung 2010 eine<br />

Ausweitung kirchlicher Unterrichtskontingente. Im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> gelang es durch<br />

intensive Gespräche mit einer Vielzahl von Schulleiterinnen und Schulleitern, die<br />

kirchlichen Unterrichtskontingente im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> um insgesamt 96<br />

Wochenstunden aufzustocken. Das entspricht 3,8 Pfarrstellen oder jährlich 327.000 €. Der<br />

Gesamtumfang kirchlicher Unterrichtskontingente konnte im Berichtszeitraum 2011-<strong>2013</strong><br />

stabil gehalten werden. Er umfasste 244,5 Wochenstunden. Das entspricht einem<br />

Gesamtumfang von 9,8 Vollzeitpfarrstellen.<br />

Zu Beginn des zweiten Halbjahres im Februar 2011 übergab Pfarrerin Susanne Stock ihre<br />

Unterrichtsgruppen an der Anne-Frank-Realschule in <strong>Unna</strong> an Pfarrer Gerhard Ebmeier.<br />

Im Juni 2011 beendete Pfarrerin Elke Markmann ihren Unterricht an der Anne-Frank-<br />

Realschule. Ihr Stundenkontingent übernahm ab August 2011 ebenfalls Pfarrer Gerhard<br />

Ebmeier. Er unterrichtet seither im Umfang von 40 Prozent seiner vollen Pfarrstelle.<br />

Pfarrer Gisbert Biermann wechselte im August 2011 von der Anne-Frank-Realschule an<br />

66


die Freiherr-vom Stein-Realschule nach Bergkamen und löste dort Pfarrer Christoph<br />

Maties ab. Ab Februar <strong>2013</strong> übernahm Pfarrerin Katrin Camatta die drei<br />

Unterrichtsgruppen von ihm.<br />

Gegenwärtig unterrichten 14 Pfarrerinnen und Pfarrer an insgesamt zehn Schulen<br />

(angesichts von 34 Gemeindepfarrstellen eine große Zahl). Neun Pfarrerinnen<br />

unterrichten im Rahmen einer Schulpfarrstelle. Zwei davon in einer eingeschränkten<br />

Schulpfarrstelle. Fünf Pfarrerinnen und Pfarrer unterrichten mit einem Teilauftrag ihres<br />

vollen Dienstumfangs und sorgen so für eine Refinanzierung ihrer Stelle.<br />

Am Städtischen Gymnasium Kamen unterrichten Pfarrer Martin Brandhorst und Pfarrerin<br />

Andrea Mensing insgesamt im Umfang einer halben Pfarrstelle. Im Blick auf eine<br />

langfristige Unterrichtsversorgung dort besteht die Perspektive, eine eingeschränkte oder<br />

möglicherweise auch eine volle Pfarrstelle dauerhaft zu errichten. Diese Perspektive ist<br />

vor allem bei personellen Veränderungen in den Gemeinden Kamen und Heeren-Werve<br />

im Blick zu behalten.<br />

Pfarrerin Martje Röckemann beendete im Juli 2011 ihr einjähriges Referendariat am<br />

Ernst-Barlach-Gymnasium in <strong>Unna</strong> und wechselte als Studienrätin für Ev. Religion und<br />

Latein mit Beginn des Schuljahres 2011/<strong>2012</strong> in den Dienst des Landes NRW. Im August<br />

<strong>2012</strong> beendete Pfarrerin Dörte Gerkan ihr zweijähriges Referendariat am Clara-<br />

Schumann-Gymnasium in Holzwickede und wechselte ebenfalls als Studienrätin für Ev.<br />

Religion und Latein in den Dienst des Landes NRW. Das Latein Qualifizierungsprogramm<br />

für Pfarrerinnen und Pfarrer wurde seither nicht fortgesetzt.<br />

Bildung ist gesamtgesellschaftliches Kernthema<br />

Nicht erst seit dem Dekadejahr „Reformation und Bildung“ ist die Debatte darum, was und<br />

wie wir es an unsre Kinder weitergeben, voll entbrannt. Das Ringen um wirksame<br />

Unterrichtsformen, kompetenzorientierte Lehrpläne, Ausweitung von Ganztagsschulen,<br />

Bildungsgerechtigkeit und Inklusion beschäftigt Schulen, Schulaufsicht und die Politik.<br />

Mit der Einführung der Sekundarschule ist mit dem Schuljahr <strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> eine weitere<br />

Schulform dazugekommen, die antritt, das Aufsplitten in Haupt- und Realschule hinter<br />

sich zu lassen. Diese Entwicklung hat das Auslaufen der Hauptschule an vielen Orten<br />

beschleunigt, wie etwa in Bergkamen, wo im nächsten Jahr voraussichtlich die letzte<br />

Hauptschule ihre Türen schließt.<br />

Nach zwei Jahren paralleler Oberstufen nach G8 und G9, verlässt im Juli <strong>2013</strong> der<br />

Doppeljahrgang die Gymnasien in NRW. Von da an wird es ein „Turboabi“ an Gymnasien<br />

und ein Abitur nach 13 Schuljahren an Gesamtschulen bzw. Berufskollegs geben.<br />

Zeitgleich wurden in den letzten beiden Jahren in allen Schulformen der Sek I neue<br />

kompetenzorientierte Lehrpläne eingeführt. Nach dem neuen Lehrplan Ev. Religion für<br />

das Gymnasium (2011/<strong>2012</strong>) liefen im Februar <strong>2013</strong> die weiteren Implementationen der<br />

Lehrpläne Ev. Religion für die Haupt-, Real- und Gesamtschule an.<br />

Inklusion in der Schule<br />

„Integrationskräfte“ arbeiten seit vielen Jahren in Kindergärten. Gemeinsamer Unterricht<br />

von behinderten und nichtbehinderten Kindern ist vielen GrundschullehrerInnen vertraut.<br />

Jetzt kommt diese Herausforderung auch in den allgemeinbildenden Schulen der Sek I<br />

und den Berufskollegs an. Waren es in den zurückliegenden Jahren vereinzelte Schulen,<br />

an denen kommunale Schulträger integrative Klassen eingerichtet hatten, soll es ab dem<br />

Schuljahr <strong>2013</strong>/2014 eine Wahlfreiheit der Eltern bei der Entscheidung für die zukünftige<br />

Schule ihres Kindes geben.<br />

Mit dem Begriff „Inklusion“ ist schulischerseits nicht weniger als ein kompletter<br />

Systemwechsel beschrieben. Während sich bislang ein differenziertes Förderschulsystem<br />

entwickelte, bei dem der Schüler sich in der ihm zugewiesenen Schule einleben sollte,<br />

stehen zukünftig alle Schulen vor der Herausforderung, sich so zu verändern, dass ein<br />

Schüler an ihr zielgleich oder zieldifferent unterrichtet wird.<br />

Angestoßen durch den Schulausschuss und die kreiskirchliche Arbeitsgruppe „Inklusion“<br />

gelang es, im November 2011 Sylvia Löhrmann, die Ministerin für Schule und<br />

Weiterbildung, für ein Podiumsgespräch in <strong>Unna</strong> zu gewinnen. Unter dem Titel der<br />

Veranstaltung „Es ist normal, verschieden zu sein“ warb sie vehement für einen Umbau<br />

des Schulsystems. Angesichts knapper Ressourcen für diese Herkulesaufgabe wird über<br />

67


die Wege hin zu einer inkludierenden Schule im Kreis <strong>Unna</strong> heftig debattiert.<br />

Das Schulreferat hat sich der Herausforderung „Inklusion“ gestellt und das Thema beim<br />

Neujahrsempfang für die Schulleitungen <strong>2012</strong>, bei Gesprächen mit Fachkonferenzen, im<br />

Schulausschuss und in Fortbildungsveranstaltungen mit Frau Laux vom Schulamt <strong>Unna</strong><br />

ins Gespräch gebracht. Damit hat das Schulreferat immer wieder seinen Beitrag zur<br />

Wahrnehmung der kirchlichen Bildungsverantwortung geleistet und sich für eine<br />

menschenfreundliche Schule eingesetzt. Das Schulreferat arbeitete eng mit dem<br />

Schulamt im Kreis <strong>Unna</strong>, der oberen Schulaufsicht der Bezirksregierung Arnsberg, dem<br />

Pädagogischen Institut, den Schulreferentinnen und –referenten, der Bezirksbeauftragten<br />

für die Berufskollegs, den Schulleitungen im <strong>Kirchenkreis</strong>, dem kreiskirchlichen Schulausschuss<br />

sowie den Referentinnen und Referenten in den Fachbereichen III und IV<br />

(Kindergartenfachberatung, Familienbildung, Jugendreferat, Erwachsenenbildung und<br />

Öffentlichkeitsreferat) zusammen.<br />

Religionsunterricht kirchlicherseits unterschätzt<br />

Schule ist der einzige Ort, an dem außerhalb von Kirche regelmäßig Religion zur Sprache<br />

kommt. In der gemeindlichen Wahrnehmung wird dieses Faktum in seiner Reichweite<br />

unterschätzt. Durch den Religionsunterricht an den Berufskollegs und allgemeinbildenden<br />

Schulen werden weit mehr Kinder, Jugendliche und Erwachsene erreicht als über<br />

gemeindliche und übergemeindliche Bildungsarbeit. Kirchliche Lehrkräfte leisten hier<br />

einen wichtigen Beitrag zu einem flächendeckenden Religionsunterricht. An Berufskollegs<br />

decken sie in Westfalen 65% des Religionsunterrichts ab. Im Rheinland sind es sogar<br />

über 80% (Stand: Januar <strong>2012</strong>). Der Religionsunterricht ist deshalb ein nicht zu<br />

überschätzendes Pfund evangelischer Bildungsarbeit.<br />

Das wurde insbesondere auf der Sommersynode 2011 deutlich, an der zum Thema<br />

„Bedeutung und Zukunft des Religionsunterricht“ 40 TeilnehmerInnen an einer<br />

Arbeitsgruppe teilnahmen.<br />

Den Religionsunterricht zu fördern und die vielen Lehrerinnen und Lehrer zu stärken war<br />

auch im Berichtszeitraum zentrales Arbeitsfeld des Schulreferates. Das geschah durch<br />

Lobbyarbeit an den Schulen, in intensiven Gesprächen mit der Schulabteilung der<br />

Bezirksregierung, dem Schulamt des Kreises <strong>Unna</strong> sowie dem immer neuen Ringen bei<br />

der Aufstellung von Verteilungsplänen. Hier spielten auch die Schulbesuche im Rahmen<br />

der Gemeindevisitationen eine Rolle. Denn damit nahm der <strong>Kirchenkreis</strong> die Arbeit der<br />

Schulen wahr und stärkte die Wahrnehmung des Faches Ev. Religion.<br />

konfessioneller RU zunehmend unter Druck<br />

Der gesamtgesellschaftliche Rückgang kirchlicher Bindungen ist in den Schulen stark<br />

spürbar. Das zeigt sich an der mangelnden Bereitschaft vieler Schulleitungen, dem Fach<br />

Religion die gleichen Chancen einzuräumen wie anderen sogenannten „Nebenfächern“.<br />

Stattdessen forcierten Randstunden die Zahl der Abmeldungen, die ansonsten eine Quote<br />

von 10 Prozent selten überschritten. Manchmal diente die ungleiche Besetzung der<br />

beiden Konfessionen Schulleitungen als Rechtfertigung für den Ausfall von RU in ganzen<br />

Jahrgangsstufen. Hinzu kam die Besetzung von Religionsstunden durch fachfremd Unterrichtende,<br />

die zuweilen sogar die Stunde nutzten, um andere Inhalte zu verhandeln.<br />

Hier Lobbyarbeit zu leisten war ein mühsames Geschäft und wird es bleiben. Aufgrund<br />

des Rückgangs der Schülerzahlen insgesamt, des Anstiegs des Anteils konfessionsloser<br />

Schülerinnen und Schüler und der Einführung des islamischen Religionsunterrichts mit<br />

Beginn der Schuljahres <strong>2013</strong>/2014 wird sich die Frage nach der Konfessionalität des<br />

Religionsunterrichts verschärft stellen. Eine Perspektive sind gemeinsame Fortbildungen<br />

für katholische und evangelische Unterrichtende, die sie in die Lage versetzen, zukünftig<br />

konfessionell kooperativ zu unterrichten. Langfristig ist dringend eine Verständigung der<br />

beiden christlichen Kirchen miteinander nötig.<br />

Abiturauszeichnung sehr guter Leistungen im Fach Ev. Religion<br />

Auch 2011 und <strong>2012</strong> wurden wieder westfalenweit sehr gute Abiturleistungen im Fach<br />

evangelische Religion ausgezeichnet. Buchgeschenke und Urkunden stiftete das<br />

Pädagogische Institut in Villigst. Von den in jedem Jahrgang über 80 ausgezeichneten<br />

68


Abiturientinnen und Abiturienten kamen 17 (2011) und 19 (<strong>2012</strong>) aus dem <strong>Kirchenkreis</strong><br />

<strong>Unna</strong>. Zweidrittel von ihnen waren Abiturientinnen, darunter auch muslimische<br />

Schülerinnen. Diese Zahl zeigt das große Interesse von Schülerinnen und Schülern an<br />

theologischen Fragen.<br />

Die Verleihungen fanden alle im Rahmen der Zeugnisübergabe statt. Die Resonanz bei<br />

Schulleitungen war durchweg positiv. Die persönliche Übergabe der Auszeichnung durch<br />

einen Kirchenvertreter wurde begrüßt.<br />

Im Blick auf eine stärkere Öffentlichkeitsarbeit für die Nachwuchsgewinnung für das<br />

Lehramt Ev. Religion und das Pfarramt bietet die Auszeichnung einen sehr guten<br />

Anknüpfungspunkt und sollte in Zukunft fortgesetzt werden. In der Runde der<br />

Schulreferentinnen und Schulreferenten hat der Erfolg in <strong>Unna</strong> viele motiviert, auch in<br />

ihrer Region für diese Auszeichnung zu werben.<br />

Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer<br />

Unübersehbar stieg die zeitliche Einbindung der Unterrichtenden in den letzten Jahren<br />

weiter an. Vielen fällt es schwer, sich für eine zusätzliche Nachmittagsveranstaltung Zeit<br />

zu nehmen. Gut besucht waren hingegen weiterhin schulinterne Fortbildungen der<br />

Fachkonferenzen, insbesondere die mit Übernachtung, zu Themen wie „Armut bei uns“,<br />

„Wachkoma – Leben auf der Grenze“ oder „Bibliolog im Unterricht“.<br />

Zugenommen haben Fortbildungsveranstaltungen, in denen der Schulreferent mit einer<br />

Fachkonferenz arbeitet. Diese Gehstruktur entspricht den veränderten Verhältnissen an<br />

den Schulen, ist jedoch wesentlich zeitintensiver als zentrale Fortbildungsangebote im<br />

Haus der Kirche, zu denen auch Referenten gewonnen wurden. Ausgeweitet hat sich die<br />

gegenseitige Unterstützung der Schulreferentinnen und –referenten bei<br />

Fortbildungsangeboten. So wurde der Schulreferent nach Dortmund, Herford oder Witten<br />

eingeladen, um dort als Referent eine Veranstaltung zu leiten.<br />

Geändert hat sich das Anmelde- und Teilnahmeverhalten. Zunehmend sinkt die Zahl der<br />

Erstanmeldungen nach Verschicken des Fortbildungsprogramms. Das Schulreferat hat<br />

darauf mit zeitnahen Nachwerbungen für die einzelnen Veranstaltungen per Mail reagiert,<br />

durch die viele sich zu ihrer Teilnahme kurzfristig entschlossen. Mit dem zentralen<br />

Fortbildungsverzeichnis auf www-schulreferate-online.de und der Möglichkeit, sich dort<br />

anzumelden, wurden vereinzelt Teilnehmer vor allem aus benachbarten <strong>Kirchenkreis</strong>en<br />

gewonnen.<br />

Auf große Resonanz stießen gemeinsame Fortbildungen für Grundschullehrerinnen und<br />

Erzieherinnen, wie die mit dem Liedermacher Reinhard Horn, der über 40 Erzieherinnen<br />

und Grundschullehrerinnen begeisterte, oder die mit Uli Walter, zu der (im September<br />

<strong>2012</strong>) 26 Teilnehmerinnen kamen.<br />

Weitere inhaltliche Schwerpunkte der Fortbildungsarbeit waren die Implementation des<br />

Lehrplans Sek I an Gymnasien und das kompetenzorientierte Unterrichten. Mit der<br />

nahezu zeitgleichen Einführung der Lehrpläne Ev. Religion an Haupt-, Real- und<br />

Gesamtschulen ab Februar <strong>2013</strong> wird sich dieser Fortbildungsschwerpunkt noch<br />

verstärken. Eine Anfrage aus der Willy-Brandt-Gesamtschule in Bergkamen ist bereits<br />

eingegangen.<br />

Die inzwischen etablierten Neujahrsempfänge für Schulleitungen fanden zu den Themen<br />

„Inklusion“ (<strong>2012</strong>) und „Toleranz - eine islamische Perspektive“ (<strong>2013</strong>) statt und sind für<br />

viele Schulleiterinnen und Schulleiter zu einem festen Termin geworden.<br />

Zusammenarbeit mit dem Schulreferat Hamm<br />

Die Kooperation mit dem Schulreferat Hamm hat sich in den letzten beiden Jahren gut<br />

weiterentwickelt. Es herrscht ein vertrauensvoller Kontakt. Dienstgespräche der<br />

Schulreferenten finden auch außerhalb der Schulreferentenkonferenz regelmäßig statt.<br />

Das religionspädagogische Fortbildungsprogramm haben beide miteinander abgestimmt<br />

und verantwortet. Aufgrund vieler technischer Hindernisse gelang es am Ende eines<br />

14monatigen Prozesses erst im Januar <strong>2013</strong>, das Mediotheksverwaltungsprogramm im<br />

Comenius Institut in Münster zu hosten, um so den tagesaktuellen Onlinezugriff auf den<br />

Katalog zu ermöglichen. Dies gilt zunächst für die Mediothek in <strong>Unna</strong>. Es ist zu hoffen,<br />

dass die Mediothek Hamm bald die technischen Fähigkeiten erhält, es der Mediothek<br />

<strong>Unna</strong> gleich zu tun.<br />

69


Langfristig ist eine noch engere Kooperation denkbar. In welchem Umfang sie Gestalt<br />

gewinnt, wird von den Entwicklungen in Hamm und den Ergebnissen der Diskussion um<br />

ein Konzept gemeinsamer Dienste im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> abhängen.<br />

Unterrichten und ökumenisches Lernen an der Gesamtschule Fröndenberg<br />

<strong>2012</strong> gelang es zum dritten Mal, einen Grundkurs Religion durch die dreijährige Oberstufe<br />

zu begleiten und wieder fünf Schülerinnen und Schüler zum Abitur zu führen. Besonders<br />

schön war <strong>2012</strong> auch das Wiedersehen mit einer ehemaligen Schülerin aus dem ersten<br />

Grundkurs an der GSF, die inzwischen ihr Referendariat an einer Grundschule absolviert<br />

und zu einer Fortbildungsveranstaltung ins Schulreferat gekommen war.<br />

Auch wenn der zeitliche Aufwand der Fachkonferenzen, Dienstbesprechungen,<br />

Fachprüfungsausschüsse, Zeugnis- und Lehrerkonferenzen angesichts der Stundenzahl<br />

hoch ist, gewährt er einen exemplarischen Blick in die Schulwirklichkeit, der nicht nur für<br />

die Gestaltung des Fortbildungsangebotes hilfreich ist.<br />

Nicht unerwähnt bleiben sollen die letzten beiden Abiturgottesdienste, die jeweils intensiv<br />

mit Schülerinnen und Schülern vorbereitet werden konnten.<br />

Aufgaben in der Gemeinde Fröndenberg und Bausenhagen,<br />

Vernetzung mit der Gesamtschule<br />

Seit 2007 ist der Schulreferent der Kirchengemeinde Fröndenberg und Bausenhagen<br />

zugeordnet. In diesem Rahmen hat er regelmäßig Gottesdienste in der Stiftskirche, im<br />

Bonhoefferhaus und der Dorfkirche Bausenhagen, sowie auf Anfrage in Opherdicke und<br />

im Jona-Haus übernommen.<br />

Er nahm regelmäßig an Presbyteriumssitzungen teil, engagierte sich bei Mitarbeitertagen<br />

und Gemeindeveranstaltungen. Seit 2008 arbeitet er im Tansania Arbeitskreis mit und war<br />

federführend bei den deutsch-tansanischen Jugendbegegnungen 2008, 2010, <strong>2012</strong> und<br />

<strong>2013</strong>. Mit Schülern des Abiturjahrgangs <strong>2012</strong> an der Gesamtschule Fröndenberg gelang<br />

eine Kooperation, so dass die elfmonatige gemeinsame Vorbereitung inklusive eines<br />

Kiswahilikurses in der ökumenischen Werkstatt in Bethel mit einem ökumenischen<br />

Partnerschaftsbesuch in Dar-es-Salaam im Juli <strong>2012</strong> gekrönt werden konnte. Die dort<br />

gemachten Erfahrungen flossen direkt in die anschließende Vorbereitung des<br />

Gegenbesuches aus Dar-es-Salaam, der im Juli <strong>2013</strong> in Fröndenberg stattfinden wird.<br />

Eine gelungene Vernetzung zwischen der Kirchengemeinde und der Gesamtschule war<br />

auch die Ausstellung: „Synagoge – Zentrum jüdischen Lebens“, die von insgesamt 8<br />

Klassen besucht wurde. Im Anschluss daran fand eine Podiumsdiskussion über jüdisches<br />

Leben heute mit Frau Khariakowa in der Gesamtschule statt, an der 150 Schüler<br />

teilnahmen.<br />

Vernetzungsarbeit im <strong>Kirchenkreis</strong><br />

Das Schulreferat ist Teil des Fachbereichs III im <strong>Kirchenkreis</strong>. Als Pfarrer ist der<br />

Schulreferent Kreissynodaler, Mitglied des Schulausschusses, des Pfarrkonvents und der<br />

Referentenrunde. Hinzu kamen die Mitarbeit bei der inhaltlichen Gestaltung der<br />

Pfarrkonvente, dem Arbeitskreis Schule und Kirche in Kamen, dem Schulausschuss der<br />

Stadt <strong>Unna</strong> und dem Schulausschuss des Kreises <strong>Unna</strong>.<br />

Ein besonderes Engagement galt dem Arbeitskreis „Gastfreundschaft“, der sich um die<br />

Weiterentwicklung der kreiskirchlichen Konzeption mühte. Ein großer Erfolg war hier der<br />

Abend zur Wertschätzung der Gastgebenden in den Gemeinden, der am 29. Februar<br />

<strong>2012</strong> in der Kettenschmiede Fröndenberg stattfand.<br />

Weiterhin engagierte sich der Schulreferent im AK Inklusion, dessen Highlight die<br />

Veranstaltung mit Ministerin Sylvia Löhrmann und Oberkirchenrat Eberl war, im AK zum<br />

Jahresthema „Reformation und Toleranz“, bei dem Projekt „Kirche und Kino“ und im<br />

Tansania Arbeitskreis auf <strong>Kirchenkreis</strong>ebene.<br />

Am 18. Juni 2011 beteiligten sich Schulreferat und Mediothek mit einem Stand beim<br />

450jährigen Synodenjubiläum in <strong>Unna</strong>, das leider nicht auf die erwartete Resonanz traf.<br />

Am 3. Juni <strong>2012</strong> präsentierten Schulreferat und Mediothek ihre Angebote auf dem<br />

westfälischen Kindergottesdiensttag in der Stadthalle <strong>Unna</strong>.<br />

Im Rahmen des Fachbereichs III war der Schulreferent mit federführend bei der Planung<br />

70


und Durchführung der Veranstaltung „Jugend kreuzt Kirche“ am 29. September <strong>2012</strong>. Am<br />

Reformationstag <strong>2012</strong> wirkte der Schulreferent beim Filmgottesdienst in der Stadtkirche<br />

mit und übernahm eine Gesprächsgruppe. Das weite Spektrum des Engagements des<br />

Schulreferates spiegelt das Bemühen, die eigene bildungspolitische Arbeit auch in<br />

anderen Zusammenhängen deutlich zu machen und an gemeinsamen Projekten des<br />

<strong>Kirchenkreis</strong>es mitzuarbeiten.<br />

Berichtszeitraum April 2011 – 15. April <strong>2013</strong><br />

Pfarrer Andreas Müller, Schulreferent<br />

c. Tätigkeitsbericht der Mediothek von Pfarrer Andreas Müller<br />

Religion FASSBAR machen<br />

Bestandsrevision fördert Attraktivität<br />

Die Mediothek <strong>Unna</strong> kann sich sehen lassen. Deshalb ist es kein Zufall, dass die<br />

Vikarinnen und Vikare der rheinischen und der westfälischen Kirche während der<br />

Auslagerung der Mediothek Villigst erneut im Oktober 2011 nach <strong>Unna</strong> kamen und nicht<br />

etwa nach Iserlohn oder Dortmund.<br />

Die Mediothek <strong>Unna</strong> hat einen erstklassigen Ruf, gerade weil sie ständig im Wandel ist.<br />

Durch die ehrenamtliche Mitarbeit von Frau Heyer, die als Mediothekarin des<br />

Pädagogischen Instituts kurz zuvor in den Ruhestand verabschiedet worden war, wurde<br />

das Projekt einer großen Revision im August 2011 angegangen. Dabei wurde jedes<br />

Medium in die Hand genommen, um zu entscheiden, es aus dem Bestand zu nehmen<br />

oder dort zu belassen. Das schaffte einigen Platz in den dicht besetzten Regalen, zeigte<br />

aber auch, dass einige Titel dringend durch aktuelle zu ersetzen waren. Das geschah in<br />

der Folgezeit, so dass diese Entschlackungs- und Verjüngungskur der Mediothek<br />

insgesamt gut getan hat.<br />

Im Berichtszeitraum wurden 1851 Medien, ein Großteil davon Diaserien, aus dem<br />

Bestand genommen. In derselben Zeit wurden 1371 Medien neu beschafft, für die<br />

Ausleihe erfasst und bearbeitet und schließlich am Standort eingestellt. Damit ist der<br />

Gesamtbestand der Mediothek leicht gesunken, hat aber an Attraktivität gewonnen. Durch<br />

die Aufstockung des Etats (erstmals in den letzten Jahren) für die Beschaffung von<br />

Literatur und Medien im Haushalt <strong>2013</strong> konnten endlich viele Titel der Wunschliste<br />

beschafft werden.<br />

Kompetente Beratung<br />

Die Mediothek <strong>Unna</strong> bietet aktuell etwa 17.200 Medientitel zu einem großen Spektrum<br />

religions- und gemeindepädagogischer Themen an. Sie unterstützt damit die Arbeit von<br />

Lehrerinnen und Lehrern sowie haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern in den Gemeinden. Im Blick auf die Stärkung des Ehrenamtes leistet die<br />

Mediothek damit einen wichtigen Beitrag. Das wurde deutlich bei einer<br />

Informationsveranstaltung für die Steuerungsgruppe Ehrenamt der Gemeinde<br />

Fröndenberg und Bausenhagen. Wer Gemeindeglieder befähigen möchte, stärker<br />

eigenverantwortlich etwa Kirche mit Kindern religionspädagogisch zu gestalten oder<br />

Aufgaben in der Erwachsenenbildung zu übernehmen, wird sich für eine auch zukünftig<br />

kompetente Unterstützung durch Mediothekarinnen einsetzen. Sollte der prognostizierte<br />

Pfarrermangel ab 2021 einsetzen, wird diese Funktion der religionspädagogischen<br />

Unterstützungssystems Mediothek umso wichtiger.<br />

Durch gute Kontakte zur Mediothek des Pädagogischen Instituts in Villigst und den<br />

regelmäßigen Austausch der Ruhrgebietsmediotheken gelingt eine gute Auswahl und<br />

Präsentation aktueller Medien. Besonders die Abteilungen mit Materialien für die Arbeit<br />

mit Senioren und in Kindergärten konnten weiter ausgebaut werden.<br />

Die Mediothek bietet damit religions- und gemeindepädagogisches Material, das weder in<br />

einer Gemeinde noch von einer Fachkonferenz Religion vorgehalten werden kann. Damit<br />

lebt sie ihr Motto „Religion fassbar machen“.<br />

Besonderes Qualitätsmerkmal der Mediothek <strong>Unna</strong> ist die ausgeprägte Serviceorientierung<br />

der beiden Mitarbeiterinnen. Frau Heinicke und Frau Potthoff recherchierten<br />

auf Anfrage Medien zu Themenanfragen, stellten sie zusammen und zur Abholung bereit.<br />

Sofern gewünschte Medien ausgeliehen waren, wurde eine Verbindung zum Entleiher<br />

71


hergestellt. So konnten diese Medien in kurzer Zeit zur Verfügung gestellt werden.<br />

Entscheidend für die guten Ausleihzahlen ist die kompetente Beratung. Dieser<br />

Qualitätsstandard konnte in den beiden zurückliegenden Jahren gehalten werden.<br />

Antwort auf technische Innovationen<br />

Gemeinsam mit der Mediothek Hamm war die Mediothek <strong>Unna</strong> eine der ersten, deren<br />

Bestandskatalog über den Server des Pädagogischen Instituts Villigst online verfügbar<br />

war. Bei einem gemeinsamen Besuch der neuen Stadtbibliothek in Hamm zeigte sich,<br />

dass ein weiteres Zusammenwachsen der Mediotheken Hamm und <strong>Unna</strong> nur dann<br />

umgesetzt werden könne, wenn es eine Internetverbindung beider<br />

Verwaltungsprogramme gäbe. Bei einem Gespräch im Comenius Institut mit Herrn Dr.<br />

Schöll im Dezember 2011 zeigte sich dann, dass der nächste Schritt das Hosten beider<br />

Bibliotheka Programme auf den Servern des Comenius Instituts sein würde. Dieses<br />

Projekt erwies sich als sehr ambitioniert und musste erst eine ganze Reihe von<br />

technischen und vor allem die Datensicherheit der kreiskirchlichen Netzwerke<br />

betreffenden Nüsse knacken.<br />

Während aufgrund der Netzwerkstruktur des <strong>Kirchenkreis</strong>es Hamm dort noch nach<br />

Lösungen gesucht wird, konnte die Mediothek <strong>Unna</strong> nach einer Testphase erstmals im<br />

Januar <strong>2013</strong> erfolgreich auf dem Server in Münster arbeiten. Seither ist der Katalog der<br />

Mediothek <strong>Unna</strong> tagesaktuell online verfügbar. Es ist damit der erste in Westfalen, der<br />

diesen Service bietet. Wir hoffen, dass die Mediothek Hamm hier bald nachziehen kann.<br />

Als gemeinsames Projekt der EKD und der Bischofskonferenz ging im Februar <strong>2012</strong> das<br />

Portal www.medienzentralen.de an den Start. Es ermöglicht erstmals das kostenlose<br />

Downloaden von Filmen für den Religionsunterricht. Seit November <strong>2012</strong> steht<br />

registrierten Nutzern der westfälischen Landeskirche ein Kontingent von zurzeit 100<br />

Filmen zur Verfügung. Mediothek und Schulreferat sind eingetragene Nutzer und haben<br />

es übernommen, weitere Nutzer zu beraten. Wir sehen das Angebot der Medienzentralen<br />

nicht als Konkurrenz, sondern wollen uns den sich ändernden Medienangeboten und<br />

Distributionsstrukturen stellen. Bestärkt wurde diese Haltung durch Frau Zein-<br />

Schumacher vom IRuM Dortmund, die bislang keinen Rückgang der Nutzerzahlen<br />

verzeichnen konnte.<br />

Langfristig wird zu beobachten sein, wie sich das Nutzerverhalten der Kunden ändert, um<br />

weiterhin zielgenau Materialen für den Einsatz in Schule und Gemeinde zu vermitteln.<br />

<strong>Unna</strong> bietet alle Standards<br />

für ein regionales kirchliches Bildungszentrum<br />

Innerhalb der Region Hamm, Arnsberg, <strong>Unna</strong> und Soest bieten nur die Mediotheken in<br />

Hamm und <strong>Unna</strong> ein breit gefächertes Angebot, das auch von Nutzern aus der größeren<br />

Umgebung wahrgenommen wird. Das hat die Analyse im Vorfeld des landeskirchlich<br />

angestoßenen Beratungsprozesses zur Situation der kreiskirchlichen religions- und<br />

gemeindepädagogischen Unterstützungssysteme ergeben.<br />

Danach erfüllt die Mediothek <strong>Unna</strong> alle Anforderungen als Teil eines regionalen<br />

kirchlichen Bildungszentrums: Die Öffnungszeiten sind kundenfreundlich. Der Bestand ist<br />

breit gefächert und multimedial. Ausleihzahlen und Nutzerfrequenz können sich sehen<br />

lassen. Das Bibliotheksprogramm ist zeitgemäß. Der Bestandskatalog sogar als erster in<br />

Westfalen seit Januar <strong>2013</strong> tagesaktuell online verfügbar. Es gibt einen kostenfreien<br />

Internetarbeitsplatz.<br />

Innerhalb des Gestaltungsraums wurde die Kooperation verstärkt. So fanden 2011 und<br />

<strong>2012</strong> gemeinsame Besprechungen der Schulreferenten (Blätgen, Müller) mit den<br />

Mediothekarinnen (Buhl, Heinicke und Potthoff) statt.<br />

Aufgrund der räumlichen Ausdehnung von Ahlen bis Fröndenberg sind zwei<br />

Ausleihpunkte mit Präsenzbestand unverzichtbar. Durch einen Lieferservice zwischen den<br />

Standorten wären auch teure, nur einfach vorhandene oder selten genutzte Medien<br />

verfügbar. Ziel sollte eine gemeinsame Mediothek an zwei Standorten sein.<br />

Berichtszeitraum Mai 2011 – 15. April <strong>2013</strong><br />

Pfarrer Andreas Müller, Schulreferent<br />

72


d. Bezirksbeauftragung für den Religionsunterricht an Berufskollegs - 2011-<strong>2013</strong> von<br />

Pfarrerin Maike Imort<br />

Personalsituation an den Berufskollegs<br />

Die Personalsituation am Hansa und Hellweg Berufskolleg für den ev. Religionsunterricht<br />

ist stabil, am Hansa Berufskolleg sind 2,75 Pfarrstellen angesiedelt (Pfr. Rimbach, Pfr.’in<br />

Schreiber, Pfr.’in Imort), dazu kommen 2 staatliche Lehrkräfte.<br />

Am Hellweg Berufskolleg existieren weiterhin 2 volle Pfarrstellen (Pfr’in Carl, Pfr. Rodax).<br />

Anders sieht die Situation am Märkischen Berufskolleg aus, wo nach dem Weggang von<br />

Pfr. Hegeler und Pfr. Grevel keine Stellenneubesetzung gelungen ist. Es gibt 2 staatliche<br />

Lehrkräfte, eine Neubesetzung durch eine kirchliche Lehrkraft kann aus schulinternen<br />

Gründen derzeit nicht realisiert werden.<br />

An allen 3 Berufskollegs gibt es jeweils mehrere katholische Lehrkräfte, mit denen wir gut<br />

zusammenarbeiten.<br />

Herausforderungen des Religionsunterrichts an den Berufskollegs<br />

1. Hansa Berufskolleg <strong>Unna</strong> (HBK)<br />

Am HBK, der größten Schule des Kreises <strong>Unna</strong> mit ca. 2 700 Schülerinnen und<br />

Schülern, sind wir als Pfarrer/innen gut in das Schulleben integriert, was sich auch in<br />

der Mitarbeit in verschiedenen Gremien niederschlägt.<br />

• Einen besonderen Schwerpunkt bildet nach wie vor die Mitarbeit im<br />

Beratungsteam, das von mir geleitet wird. Schülerinnen und Schüler, in<br />

Einzelfällen auch Kollegen, Referendare oder Eltern werden in persönlichen<br />

Krisen- und Konfliktsituationen von uns beraten, darüber hinaus initiieren wir auch<br />

Projekte und Fortbildungen (zuletzt zu Themen wie Soziales Lernen, Umgang mit<br />

Drogen, Inklusion) und arbeiten mit Klassen oder Bildungsgangteams zusammen.<br />

• Trauer- und Seelsorgearbeit sind ein wichtiger Aspekt unserer Arbeit,<br />

insbesondere beim plötzlichen Tod von Kollegen oder Schülern waren wir in den<br />

vergangenen Jahren mehrfach wichtige Ansprechpartner.<br />

• Pfarrerin Schreiber und ich gehören zum Krisenteam der Schule. Hier haben wir<br />

vor kurzem zwei sog. Crash-Kurse inZusammenarbeit mit der Polizei NRW für<br />

zahlreiche Klassen initiiert.<br />

• Meine interreligiösen Aktivitäten, die der großen Zahl von SuS mit<br />

Migrationshintergrund Rechnung tragen, wie die Gestaltung einer Religiösen<br />

Schulfeier sind im Synodalbericht „Christlich-muslimischer Dialog“ ausführlich<br />

dargestellt.<br />

• Es gibt im Bereich der Berufsschule kaum oder gar keine Abmeldungen vom<br />

Religionsunterricht, im Vollzeitbereich des Berufskollegs vereinzelt.<br />

Die Themen im Religionsunterricht sind durch die Lehrpläne des Landes NRW<br />

und die Didaktischen Jahresplanungen festgelegt.<br />

• Derzeit wird ein neuer Lehrplan für alle Berufskollegs erarbeitet, der sich am<br />

Kompetenzbegriff des DQR (Deutscher Qualifikationsrahmen für Lebenslanges<br />

Lernen) orientiert. Der kompetenzorientierte Lehrplan stellt uns als<br />

Religionslehrer/innen vor neue Herausforderungen, da Lernsituationen entwickelt<br />

werden sollen, die sich an der Anbindung an berufliche Handlungsfelder, aber<br />

auch am fächerübergreifenden Unterricht orientieren. Derzeit gibt es in<br />

Zusammenarbeit mit den Bezirksregierungen und dem Pädagogischen Institut<br />

erste Implementierungsveranstaltungen für den Bereich Wirtschaft und<br />

Verwaltung, weitere Veranstaltungen werden folgen.<br />

• In der Gymnasialen Oberstufe des Berufskollegs wird das Fach Ev. Religion als 4.<br />

Abiturfach gern gewählt, im aktuellen Schuljahr haben sich 8 Schüler/innen dafür<br />

entschieden.<br />

2. Hellweg Berufskolleg <strong>Unna</strong> (HBU)<br />

• Am HBU ist die Situation des Religionsunterrichts seit Jahren stabil.<br />

• Neue Herausforderungen ergeben sich durch das Thema Inklusion, das auch in<br />

den Berufskollegs Einzug gehalten hat. In Zusammenarbeit mit dem BBZ<br />

(Berufsbildungszentrum) erhalten frühere Förderschüler eine ½ Jährige schulische<br />

Einführungsphase, die ihnen zusammen mit einem ½ jährigen Praktikum den<br />

73


Einstieg in eine berufliche Ausbildung ermöglichen soll. Hierzu braucht es<br />

natürlich andere Lehrpläne, Planungen, Kooperationen.<br />

• Die Seelsorgearbeit am HBU hat durch die Schulsozialarbeit eher zugenommen,<br />

da der Schulsozialarbeiter Fälle an die Seelsorger weiterleitet.<br />

3. Märkisches Berufskolleg <strong>Unna</strong> (MBK)<br />

• Am Märkischen Berufskolleg wird die Zusammenarbeit mit den Schulpfarrern<br />

derzeit nicht fortgesetzt (s.o.).<br />

Mitarbeit in Gremien/Fortbildungen<br />

Als Bezirksbeauftragte arbeite ich in verschiedenen Gremien mit und bin Vermittlerin und<br />

Bindeglied zwischen den Berufsbildenden Schulen des <strong>Kirchenkreis</strong>es, der<br />

Bezirksregierung, <strong>Kirchenkreis</strong> und Landeskirche.<br />

• Zu meinen Aufgaben gehören die Teilnahme an den Bezirksbeauftragten-Konferenzen<br />

der Landeskirche und die Mitarbeit im kreissynodalen Schulausschuss.<br />

• Außerdem bin ich Mitglied im Arbeitskreis Schulseelsorge der Landeskirche, der die<br />

Rahmenbedingungen der Schulseelsorge festlegt und sich mit der Weiterentwicklung<br />

dieses Themenfeldes beschäftigt.<br />

• Die Mitgestaltung von Fortbildungsangeboten im Rahmen der Schulreferate<br />

Hamm/<strong>Unna</strong> und der AG-Nord (Arbeitsgemeinschaft der Berufsschulpfarrer/innen und<br />

Religionslehrer/innen an Berufskollegs) gehört ebenfalls zu meinen Aufgaben.<br />

So unterstütze ich den Schulreferenten bei der Einladung von Referenten, wie z.B.<br />

beim diesjährigen Neujahrsempfang für Schulleitungen zum Thema „Welche Toleranz<br />

brauchen wir - eine islamische Perspektive“, biete aber auch regelmäßig Arbeitstreffen<br />

für die an den Berufskollegs unterrichtenden Kollegen im <strong>Kirchenkreis</strong> an. In der AG-<br />

Nord haben wir u.a. Fortbildungen zu Themen wie Schönheit, Körper, Körperkult,<br />

Lehrergesundheit und Alternativen Friedensstrategien am Beispiel Afghanistan<br />

angeboten.<br />

• Der interreligiöse Dialog ist mir in Schule und Kirche ein großes Anliegen. In diesem<br />

Jahr ist es gelungen am Geschwister-Scholl-Tag zwei Referenten aus dem<br />

ZeKK(Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften) der Universität<br />

Paderborn einzuladen und das Thema Dialog der Religionen mit Schülerinnen und<br />

Schülern zu diskutieren. Im Vorfeld habe ich mit zwei Religionslehrern des GSG die<br />

Uni Paderborn besucht und die Kontakte hergestellt.<br />

<strong>Unna</strong>, den 15.04.<strong>2013</strong><br />

Pfarrerin Maike Imort - Bezirksbeauftragte für den ev. RU an Berufsbildenden Schulen im<br />

<strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong><br />

e. Religionsunterricht am Berufskolleg Ost, der ehemaligen Bergberufsschule, in<br />

Bergkamen – Zeitspanne Frühjahr <strong>2012</strong> bis Frühjahr <strong>2013</strong> von Ulrich Schmidt,<br />

Bezirksbeauftragter für den Ev. Religionsunterricht<br />

Der fortschreitende Strukturwandel im Ruhrgebiet zeigt sehr deutlich seine Auswirkungen<br />

auf unser Schulsystem. Das alte bergbauliche Schulwesen wird es für das östliche<br />

Ruhrgebiet 2015 in dieser Form nicht mehr geben. Und die vielen weggebrochenen<br />

Arbeitsplätze im Bereich der Kohle zeigen, dass gerade für die leistungsschwächeren<br />

Bildungsschichten die beruflichen Perspektiven in den Revierstädten kontinuierlich<br />

weniger werden. Konkret bedeutet dies, gerade im Zusammenhang mit unserem<br />

Berufskolleg, dass mit dem schwindenden Steinkohlenbergbau zurzeit keine duale<br />

Ausbildung mehr an unserer Schule stattfindet.<br />

Nun hat sich unser Kolleg schon früh der Ausbildung in den Assistentenberufen, in der<br />

Fachoberschule und vor allem der berufsvorbereitenden Beschulung Jugendlicher<br />

zugewandt. Aber gerade der letztgenannte Bereich fordert von unseren Kollegen und<br />

Kolleginnen auch im Religionsunterricht ein hohes Maß an Engagement. Zum Hauptziel<br />

wird hier, jungen Menschen eine persönliche Lebensperspektive zu geben, indem sie die<br />

fehlenden Bildungsabschlüsse (Hauptschulabschlüsse nach 9 und 10) nachholen, in der<br />

Hoffnung, dadurch die Aussichten zu verbessern, um in ein qualifiziertes<br />

Ausbildungsverhältnis zu kommen.<br />

74


Und vor allem diese existenziellen Dinge sind es, die die zentrale Mitte unseres<br />

Religionsunterrichtes in der Arbeit mit diesen Schülern bilden. So orientiert sich unser<br />

religionspädagogischer Schwerpunkt auf die Bedürfnisse des Einzelnen, um konkrete<br />

Lebenshilfen zu finden und Wege für eine lohnenswerte Zukunft aufzuzeichnen. Dazu<br />

immer die richtige Ansprache zu finden und deutlich zu machen, dass es sich um einen<br />

evangelischen Religionsunterricht handelt, ist bei den Klassenstrukturen mit einem sehr<br />

hohen Migrationshintergrund in den Schulstandorten eine große Herausforderung.<br />

Wertvolle Hilfe bieten uns da die Erfahrungen aus Fortbildungsmaßnahmen von<br />

kirchlichen sowie staatlichen Einrichtungen, um die oft nur niedrigschwellige Angebote<br />

kennenden Jugendlichen zur Mitarbeit zu bewegen.<br />

Jugendliche ohne Ausbildungsvertrag und berufsvorbereitende Maßnahmen wie das<br />

Berufsgrundschuljahr fordern daher stark anschauliche Unterrichtstechniken.<br />

Bilder, Symbole und geeignete Kommunikationsformen (Gespräch, Gruppe) einzusetzen,<br />

fordert den Jugendlichen schon ein hohes Maß an Konzentration und<br />

Durchhaltevermögen ab. Und für uns Religionslehrer gilt es, den Umgang mit diesen<br />

schwierigen Schülern immer wieder neu einzuüben, um beispielsweise Themen wie<br />

„Gerechtigkeit, Strafe, Sühne und Vergebung“ mit dem anschließenden Besuch einer<br />

Gerichtsverhandlung überhaupt durchführen zu können.<br />

Neben diesen Klassen, die bei uns unterrichtet werden, gibt es noch die Gruppe der<br />

Assistenten und Fachoberschüler.<br />

Hier herrscht schon eine etwas andere Erwartungshaltung und hier ist es auch leichter<br />

möglich, durch ein größeres Interesse und dem stärkeren Einsatzwillen der Jugendlichen,<br />

den Unterricht aktiv zu gestalten. Da lässt sich schon in den gemischten Klassen mit den<br />

verschiedensten Konfessionen und Religionen das Miteinanderleben einüben. Es sind<br />

meistens nur kleine Schritte, aber es lohnt sich mit der Hoffnung, dass vielleicht einmal<br />

mehr daraus wird. Allerdings sei auch deutlich gesagt, dass bei den wenigen Klassen, die<br />

wir noch führen, größere Schul- oder Klassenaktionen, wie z. B. die jährlichen<br />

Weihnachtsfeiern, nicht mehr stattfinden können.<br />

Vielleicht in Anlehnung an die alten bergmännischen Traditionen, immer die Nähe zu den<br />

Kirchen zu suchen, gilt auch heute noch, dass unsere Schulleitung uns im<br />

Religionsunterricht mit echtem Interesse begleitet. Aber auch des Rückhalts des<br />

Kollegiums können wir gewiss sein, und das fördert die Bereitwilligkeit bei den Schülern,<br />

an dem Religionsunterricht freiwillig teilzunehmen.<br />

Wie in den vergangenen Jahren gilt auch heute die Verbundenheit unseres Kollegs mit<br />

dem <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong>. Durch den ständigen Sitz im Synodalen Schulausschuss und die<br />

Kontakte über die Bezirksbeauftragung der Landeskirche sind wir gut informiert und gut<br />

vernetzt. Das sichert uns einen regen Erfahrungsaustausch im Schulreferat und mit den<br />

Vertretern der anderen Schulformen des gesamten <strong>Kirchenkreis</strong>es.<br />

Mit freundlichem Glückauf<br />

Ulrich Schmidt<br />

f. Bericht des synodalen Schulausschusses im Ev. <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong><br />

Hans-Ulrich Bangert im April <strong>2013</strong><br />

Mitglieder unseres Schulausschusses bestehen aus Schulpfarrern / Schulpfarrerinnen,<br />

Religionslehrern/ Religionslehrerinnen verschiedener Schulformen und dem<br />

Schulreferenten des evangelischen <strong>Kirchenkreis</strong>es <strong>Unna</strong>.<br />

Unsere organisatorische Anbindung geschieht über unsere Anbindung an die Synode und<br />

den Fachbereich III.<br />

Thematisch standen folgende Schwerpunkte im Vordergrund:<br />

- Vielfalt im Schulsystem / Inklusion<br />

Am 14.11.2011 haben wir eine große Podiumsdiskussion in der Aula der<br />

Harkortschule <strong>Unna</strong> mit der Ministerin Sylvia Löhrmann veranstaltet, an der mehr als<br />

300 Fachleute und weitere Interessierte das Thema „Aktuelle Entwicklung der<br />

75


Inklusion in NRW“ diskutiert haben.<br />

Diese Veranstaltung wurde im Rahmen des Schulausschusses ausführlich vor- und<br />

aufbereitet.<br />

- Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit bestand in der Auseinandersetzung mit<br />

jüdischem Leben in Westfalen. Dazu besuchten wir die neurenovierte Synagoge in<br />

Herford und nutzten die Gelegenheit, mit dem Vorstand der Gemeinde und dem<br />

Stadthistoriker über bauliche und gemeindespezifische Aspekte zu diskutieren.<br />

- Die Gegenwart und Zukunft unserer Mediothek im Haus der Kirche stand mehrmals<br />

im Zentrum unserer Überlegungen. Wir sind uns einig, dass die Mediothek mehrere<br />

Vorteile bietet:<br />

a. Sie bietet Interessierten, Religionspädagogen, Pfarrern,<br />

Gemeindemitarbeitern und Erzieherinnen der Kindertagesstätten eine<br />

professionelle Auswahl an geeigneter Fachliteratur und weiterer Medien, die<br />

direkt im Unterricht eingesetzt werden können und somit eine Bereicherung<br />

darstellen.<br />

b. Die Mediothek ist ein anerkannter Treffpunkt für Religionslehrer und –<br />

lehrerinnen sowie für Pfarrer und Pfarrerinnen. Hier werden fachliche<br />

Gespräche geführt, die auch dazu dienen, die Qualität des kirchlichen und<br />

schulischen Religionsunterrichtes zu sichern. Im Moment planen wir eine<br />

Jubiläumsveranstaltung, die Anfang des kommenden Jahres stattfinden wird.<br />

Freundliche Grüße<br />

Uli Bangert<br />

g. Bericht über die Arbeit als Synodal-Beauftragte für die Konfirmandenarbeit (KA)<br />

Berichtszeitraum 2011 und <strong>2012</strong> – von Pfarrerin Andrea Mensing<br />

Der Beauftragte für Konfirmandenarbeit Holger Gießelmann hat bedingt durch seine<br />

berufliche Veränderung Anfang <strong>2012</strong> auch die Synodal-Beauftragung für<br />

Konfirmandenarbeit niedergelegt. Die Autorin des Berichts übernahm die Nachfolge im<br />

Januar <strong>2012</strong> zunächst kommissarisch. Auf der Sommersynode <strong>2012</strong> wurde ihr die<br />

Beauftragung per Wahl übertragen.<br />

Im Berichtszeitraum fand in den beiden Bereichen Landeskirche und <strong>Kirchenkreis</strong><br />

folgendes statt:<br />

1. Landeskirche<br />

Im Frühjahr 2011 wurde der Entwurf des Lehrplans für die Konfirmandenarbeit der<br />

Konferenz der Beauftragten vorgestellt, in der Pfarrkonferenz <strong>Unna</strong> war er dann schon<br />

im März 2011 Thema. Der Entwurf bietet reichlich Material und Anregungen, viele<br />

klassische und einige neue Themen für die Konfirmandenarbeit neu- oder<br />

umzustrukturieren. Dabei nimmt er die gängigen Zeit- und Organisationsmodelle auf.<br />

Der Begriff „Lernchance“ macht deutlich, was Jugendliche zu den einzelnen Themen in<br />

der Konfirmandenarbeit als Ertrag erleben können.<br />

Folgender zeitlicher Ablauf der Erprobung und Stellungnahme ist geplant:<br />

• bis Juli <strong>2013</strong>: Erprobung in der Konfirmandenarbeit der Kirchengemeinden<br />

• August bis Dezember <strong>2013</strong>: Auswertung und Überarbeitung der Erprobung<br />

• Januar bis April 2014: Formelles Stellungnahmeverfahren in Presbyterien und<br />

Kreissynoden<br />

• Mai bis Juni 2014: Auswertung der Stellungnahmen aus den Gemeinden und<br />

<strong>Kirchenkreis</strong>en<br />

• November 2014: Beratung und Beschlussfassung durch die Landessynode<br />

Konficups als Erlebensräume sind weiterhin Schwerpunkt landeskirchlicher<br />

Konfirmandenarbeit gewesen: So fand 2011 der Konficup anlässlich der WM der<br />

Frauen in Deutschland und als Vorausscheidung zum bundesweiten Konficup in Berlin<br />

statt. Der Konficup <strong>2012</strong> nahm das EM-Fieber dieses Jahres auf und endete mit dem<br />

bundesweiten Vergleich ebenfalls in Berlin.<br />

Auf der Konferenz der Beauftragten für Konfirmandenarbeit am 6. September <strong>2012</strong><br />

wurden folgende Themen verhandelt:<br />

* Diakonische Projekte in der Konfirmandenarbeit: In den vereinigten <strong>Kirchenkreis</strong>en<br />

76


Dortmund ein Erfolgsmodell – die Umsetzung in unserem <strong>Kirchenkreis</strong> wird noch<br />

geprüft.<br />

* Vater-Sohn-Projekte in der Konfirmandenarbeit: Ein neuer Arbeitsbereich im<br />

Rahmen der KA, der sich aus der Konfirmanden-Eltern-Arbeit entwickeln kann.<br />

* Neue Internetpräsenz der Konfirmandenarbeit in der EKvW: www.pi-villigst.de.<br />

Rückmeldungen sind herzlich erbeten!<br />

* 2014 – Jahr der Konfirmation: Auf die Ziegenhainer Zuchtordnung von 1539 geht die<br />

Einführung von Konfirmation und vorausgehendem Unterricht zurück (im Internet<br />

nachzulesen unter http://www.ekkw.de/ziegenhain/aktuell/aktuell_archiv_9834.htm).<br />

Das 475jährige Jubiläum wird zum Anlass genommen, ein besonderes Augenmerk auf<br />

Konfirmation zu lenken und zu feiern. – Das „Café im Alten Pfarrhaus“ in der Ev.<br />

Kirchengemeinde zu Heeren-Werve plant eine entsprechende Ausstellung von<br />

Bürger/innen für Bürger/innen. Weitere Ideen sind herzlich willkommen!<br />

2. <strong>Kirchenkreis</strong><br />

a. Konficup 2011 und <strong>2012</strong><br />

Außer der Reihe, dafür als Vorausscheidung eines ersten bundesweiten<br />

Konficups, fand im April 2011 der Konfi-Cup als Hallenturnier in den Sporthallen<br />

der Gesamtschule in Kamen statt. Ein weiteres Novum war, dass mangels einer<br />

Vorausscheidung im <strong>Kirchenkreis</strong> eine Mannschaft mit Konfis aus den Gemeinden<br />

Hemmerde-Lünern, Dellwig und Heeren-Werve als „<strong>Unna</strong> United“ beim Turnier<br />

antrat – und einen guten vierten Platz erspielte.<br />

Der nächste Konficup wurde im Juni <strong>2012</strong> in Hamm ausgetragen. Als einzige<br />

gemeldete Mannschaft vertraten die Jugendlichen der Ev. Kirchengemeinde zu<br />

Heeren-Werve den <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong>.<br />

b. Zukunftswerkstatt „Jugend kreuzt Kirche“ am 29. September <strong>2012</strong><br />

Die Bedingungen der Konfirmandenarbeit (wie auch in der Jugendarbeit<br />

insgesamt) haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Unter anderem<br />

macht sich erschwerend bemerkbar, dass immer mehr Kinder und Jugendliche<br />

auch ihren Nachmittag in der Schule verbringen. Den Fachbereich III / Kinder und<br />

Jugend des Ev. <strong>Kirchenkreis</strong>es <strong>Unna</strong> beschäftigte die Frage, wie es gelingen<br />

kann, die Schul- und Gemeindewirklichkeit miteinander zu verbinden.<br />

Aufgrund der geringen Beteiligung konnte die Zukunftswerkstatt leider nur in stark<br />

verkürzter Form (ohne Workshops) stattfinden. Im Nachgespräch zum<br />

Grundsatzreferat von Landesjugendpfarrer Udo Bussmann wurde in Bezug auf die<br />

Konfirmandenarbeit der Wunsch einer Schulleitung nach gegenseitiger<br />

Information zwischen Schule und Konfirmandenarbeit geäußert. Eine<br />

entsprechende Veranstaltung ist mittelfristig ins Auge gefasst worden.<br />

Ebenso aufschlussreich wie eindrücklich war der Beitrag von Schülerinnen und<br />

Schülern des Hellweg-Berufskollegs, die ihre Lebenswelt in Form eines eigenen<br />

Videos präsentierten und zum gemeinsamen Austausch bereit waren, so dass es<br />

nicht zu Gesprächen über, sondern mit jungen Menschen kam. Die<br />

Kabarettgruppe „Änne, Lisbeth und Fritz“ erweiterte den Blick auf humorvolle<br />

Weise: Als „alt-gestandene Gemeindeglieder“ führten sie vor Augen, dass die<br />

gegenseitige Wahrnehmung von Alt und Jung manchen Perspektivwechsel<br />

vertragen kann …<br />

Insgesamt war es ein anregender Zunkunfts-Tag. Auch im Blick auf die<br />

Konfirmandenarbeit ist zu wünschen, dass es gelingt, das wichtige Anliegen, die<br />

unterschiedlichen Bereiche von Jugendarbeit zukunftsweisend miteinander in<br />

Kontakt und Beziehung zu bringen, Früchte trägt.<br />

c. Fortbildungen<br />

Aufgrund mangelnder Anmeldungen entfielen die für 2011 geplanten Wunschtage.<br />

<strong>2012</strong> wurden keine Wunschtage angeboten. Ob zukünftig Interesse an KA-<br />

Fortbildungstagen im <strong>Kirchenkreis</strong> besteht bzw. unter welchen Bedingungen,<br />

bedarf der Klärung.<br />

77


3. Ausblick: Konfirmandenarbeit – „eine inspirierende Herausforderung“!<br />

„Von Lernchancen spricht der neue Lehrplan für die Konfirmandenarbeit. Das Wort<br />

„Lernchance“ beschreibt, dass neben allem Strukturellen etwas Inhaltliches die<br />

Unterrichtenden und die Konfirmandinnen und Konfirmanden miteinander verbindet. Es<br />

ist eine Chance, den Glauben an den lebendigen Gott jungen Menschen nahe bringen<br />

zu können. Gutes kann daraus erwachsen.“ Diesem Fazit meines Vorgängers von<br />

2011 schließe ich mich an. Viel Gutes kann aus veränderter Konfirmandenarbeit<br />

erwachsen – nicht nur für Konfirmand/innen, sondern auch für Pfarrer/innen, hauptund<br />

ehrenamtliche Jugendmitarbeitende und für viele andere Menschen, die einer<br />

Kirchengemeinde verbunden sind.<br />

Sicher: Neben der Konfirmandenarbeit gibt es viele Arbeitsfelder in einer<br />

Kirchengemeinde, die zu beackern sind. Angesichts von Finanznöten und daraus<br />

resultierende Umstrukturierungen, personell immer knapper werdende Ressourcen<br />

und manchen anderen Herausforderungen rückt die Beschäftigung mit der<br />

Konfirmandenarbeit leicht in den Hintergrund. Und doch ist festzustellen, dass dort, wo<br />

Konfirmandenarbeit in den Fokus gerät und verändert angeboten wird, eine<br />

inspirierende Wirkung zu beobachten ist – auf eine Kirchengemeinde (z. B.<br />

Fröndenberg, Heeren-Werve) oder sogar einen ganzen <strong>Kirchenkreis</strong> (Jugendkirche<br />

Hamm, Konfi-Camps im <strong>Kirchenkreis</strong> Münster 1 ).<br />

Die inspirierende Wirkung hängt nicht von der Größe des KA-Projekts ab, sondern liegt<br />

in den „Lern-Chancen“, die schon durch relativ kleine Veränderungen im Bereich<br />

Konfirmandenarbeit Wirkung zeigen. Diese inspirierende Wirkung wird m. E. spürbar,<br />

wo sich der Blick öffnet …<br />

… für die veränderte Lebenswelt von jungen Menschen und ihre Bedürfnisse.<br />

… für eine veränderte Wahrnehmung von jungen (und alten!) Menschen in der<br />

Gemeinde: Sie nicht als Objekt kirchlicher Belehrung wahrzunehmen, sondern<br />

„Subjekte des Lernens 2 , die in ihren Fähigkeiten gefördert werden, die<br />

Lernangebote nutzen und sich dabei mit lebensbedeutsamen Fragen und<br />

Problemen auseinandersetzen können sollen.<br />

… für eine theologische Zuspitzung und deren lebensrelevante Anwendung, bei der<br />

Jung und Alt, Laien und Theolog/innen in mehr als einem Sinn „zur Sprache<br />

kommen“.<br />

In diesem Perspektivwechsel sehe ich eine große „Lern-Chance“, von der der neue<br />

Lehrplan spricht – eine segensreiche „Heraus-Forderung“: „Vertraut den neuen<br />

Wegen … weil Leben wandern heißt“ (EG 395,1) unter Gottes Segen.<br />

Pfarrerin Andrea Mensing, im April <strong>2013</strong><br />

1 Siehe Artikel „Wenn der Pfarrer kopfunter am Trapez hängt“ von Anke von Legat, UK Nr. 17 /<br />

21. April <strong>2013</strong>, S. 3.<br />

2<br />

Lehrplan für die Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden, S. 11.<br />

h. Fachberatung Kindertageseinrichtungen und Geschäftsführung Kindergartenwerk -<br />

Synodalbericht 2011 / <strong>2012</strong> – von Hermann Schiefer<br />

Im Berichtszeitraum standen die folgenden Themenbereiche im Zentrum der Aktivitäten:<br />

I. die Kita als Lernort<br />

II. der pädagogische Alltag mit den unter Dreijährigen<br />

III. Weiterentwicklung der gesetzliche Rahmenbedingungen<br />

IV. Kinder mit besonderen Förderbedarfen<br />

V. Umgang der Mitarbeiterschaft mit Belastungen<br />

Zu I:<br />

Trotz rückläufiger Geburtenzahlen haben die evangelischen Einrichtungen in<br />

unserer Region nach wie vor einen hohen Anmeldestand. Dies liegt vor allem in<br />

den Qualitätsstandards der Einrichtungen begründet sowie im hohen<br />

Engagement der Mitarbeitenden. In vielen Gesprächen mit Eltern wird darüber<br />

hinaus immer wieder deutlich, dass sich die Familien auch deswegen bewusst für<br />

die Zusammenarbeit mit konfessionellen Einrichtungen entscheiden, weil sie der<br />

religiösen Bildung und dem christlich geprägten Miteinander im Einrichtungsalltag<br />

78


einen hohen Stellenwert beimessen. Dies trifft vielfach gerade auch auf die<br />

Familien zu, welche sich in Fragen der religiösen Erziehung und Bildung eher in<br />

einer Orientierungsphase befinden.<br />

Mit der Einführung der Bildungsgrundsätze für Kinder von 0 bis 10 Jahren durch<br />

das Land NRW hat der Übergang der Kinder an die Grundschule eine neue<br />

Bedeutung erhalten. In unseren Einrichtungen gibt es an vielen Stellen gute<br />

Formen der Zusammenarbeit zwischen den Kitas und den Grundschulen in Form<br />

von gemeinsamen Projekten, gegenseitigen Besuchen und teils auch in<br />

gemeinsamen pädagogischen Konferenzen. Diese Modelle aufzugreifen und<br />

weiterzuentwickeln ist u.a. auch die Aufgabe des Bildungsnetzwerkes des<br />

Kreises <strong>Unna</strong>, das sich in diesem Bereich zum Ziel gesetzt hat, gemeinsame<br />

Standards für alle Kommunen im Kreis zu entwickeln.<br />

Zu II:<br />

Zu III.<br />

Durch die Einleitung entsprechender Umbaumaßnahmen wurde der Grundstein<br />

dafür gelegt, dass in allen Einrichtungen Kinder unter drei Jahren aufgenommen<br />

werden können. Für die pädagogischen Konzepte in den Einrichtungen stellt die<br />

Aufnahme der jüngeren Kinder eine umfangreiche Herausforderung dar, da alle<br />

konzeptionellen Fragen nicht allein auf die jeweilige Gruppe Anwendung finden,<br />

sondern alle Bereiche wie Raumnutzung, Tagesgestaltung und gemeinsame<br />

Essenzeiten, Gruppenzugehörigkeit oder offene Angebote neu auf den Prüfstand<br />

stellen. Insofern wurde dieses Thema sowohl bei Leitungskonferenzen als auch<br />

bei Arbeitskreisen und bei Einrichtungsbesuchen der Fachberatung immer wieder<br />

thematisiert.<br />

Die ursprünglich geplante umfangreiche Revision des Kinderbildungsgesetzes<br />

(KiBiz) hat aufgrund eines Regierungswechsels bis zum heutigen Datum nicht im<br />

angekündigten Umfang stattgefunden. Um auf die dringenden Handlungsbedarfe<br />

aufmerksam zu machen, engagieren sich die Fachberatung und mehrere<br />

evangelische Einrichtungen im Bündnis für Familie des Kreises <strong>Unna</strong>. Bei<br />

mehreren Veranstaltungen mit Mitgliedern des Landtags und bei Hospitationen<br />

der Abgeordneten in den Kitas wurde unsererseits dargestellt, dass die<br />

Einrichtungen für die stetig gewachsenen Aufgaben nicht über eine ausreichende<br />

pädagogische Ausstattung verfügen. Außerdem wurde darauf aufmerksam<br />

gemacht, dass bei den steigenden Zahlen im Bereich der Übermittagbetreuung<br />

die Finanzierung der Hilfskräfte im hauswirtschaftlichen Bereich nicht allein durch<br />

Elternbeiträge und freie Mittel im Einrichtungsbudget zu finanzieren ist.<br />

Im Bereich des „Bildungs- und Teilhabepakets“ hat die Fachberatung mehrere<br />

Gespräche mit der Kreisverwaltung, mit Bundestags- und Landtagsabgeordneten<br />

geführt mit dem Ziel, das Verwaltungsverfahren so zu vereinfachen, dass die<br />

Beantragung von Unterstützungsmitteln für von Armut bedrohte Familien nicht<br />

durch lange Bearbeitungszeiten zu Ausfallrisiken und damit verbunden zu hohem<br />

Verwaltungsaufwand auf Einrichtungsseite führt. In Details konnten hier zwar mit<br />

den beteiligten Stellen Verbesserungen ausgehandelt werden, die<br />

Gesamtsituation und der Aufwand für die betroffenen Einrichtungen sind jedoch<br />

nach wie vor noch nicht befriedigend.<br />

Auf Ebene des Landes NRW bringen die Vertreter aus Kirche und Diakonie im<br />

Rahmen des KiBiz-Reformprozesses darüber hinaus die Forderung ein, bei der<br />

Bemessung der Eigenmittel die kirchlichen Träger mit den freien Trägern<br />

gleichzustellen.<br />

Zu IV: in den letzten Jahren hat die Zahl der Kinder stetig zugenommen, denen nach<br />

eingehenden diagnostischen Verfahrungen besondere Förderbedarfe zuerkannt<br />

wurden. Betroffen hiervon sind Kinder mit organischen oder körperlichen<br />

Beeinträchtigungen ebenso wie Kinder mit besonderem Unterstützungsbedarf<br />

aufgrund von Entwicklungsverzögerungen, sei es im sprachlichen, im<br />

motorischen oder im sozial-emotionalen Bereich.<br />

In Zusammenarbeit mit Hansjoachim Meier, dem Fachreferenten beim<br />

Diakonischen Werk Münster, wurden im Berichtszeitraum mehrere halb- und<br />

ganztätige Konferenzen im Haus der Kirche durchgeführt, bei denen es sowohl<br />

um die Klärung rechtlicher Fragen ging als auch um Themen aus dem<br />

79


pädagogischen und dem medizinisch-diagnostischen Bereich. Die<br />

Zusammenarbeit mit den Eltern in diesem sensiblen Bereich war ein weiteres<br />

Thema.<br />

Für <strong>2013</strong> ist geplant, die erarbeiteten Punkte in einem Grundlagenpapier für die<br />

Einrichtungen zusammenzufassen und eine gemeinsame Informationsbroschüre<br />

für die Eltern herauszugeben (Arbeitstitel: „es ist normal, verschieden zu sein“).<br />

Zu V:<br />

In vielen Einrichtungen ist zu beobachten, dass der allgemeine Krankenstand<br />

und insbesondere die Häufigkeit von Langzeiterkrankungen zunehmen. Mit der<br />

Einführung des „betrieblichen Eingliederungsmanagements“ (BEM) im Bereich<br />

des Kindergartenwerks wurde in Zusammenarbeit mit der Verwaltung und der<br />

Mitarbeitervertretung ein Instrument geschaffen, um betriebsbedingte<br />

Überlastungen von Mitarbeitenden frühzeitig zu erkennen und mögliche<br />

Verbesserungen des Arbeitsplatzes auf den Weg zu bringen.<br />

Supervisionen und Coaching sind weitere Maßnahmen, um die Teams dabei zu<br />

unterstützen, interne Kommunikation, Arbeitsabläufe und Schwerpunktsetzungen<br />

so zu gestalten, dass sie mit den bestehenden Ressourcen zu bewältigen sind.<br />

Trotz dieser Maßnahmen bleibt im Rahmen der Gespräche im politischen Raum<br />

weiter die dringende Forderung an die Landespolitik, die Einrichtungen bei den<br />

umfangreich gewachsenen Aufgaben personell besser auszustatten (z.B. durch<br />

Freistellung von Leitungen) ohne die Belastung der Träger bei der Übernahme<br />

dieser gesellschaftlichen Aufgabe zusätzlich zu erhöhen.<br />

Bei zahlreichen Gesprächen mit Eltern, deren Kinder unsere Einrichtungen besuchen,<br />

wurde immer wieder deutlich, wie sehr die Familien unsere pädagogische Arbeit<br />

schätzen und welchen Wert sie den religionspädagogischen Angeboten und dem<br />

christlich ausgerichteten Miteinander im Einrichtungsalltag beimessen. Die<br />

Kindertageseinrichtung wird mit dem Team und dem Gebäude als Ort erlebt, an welchem<br />

„Gemeinde“ für diese Familien präsent und erlebbar ist.<br />

Da diese Erfahrungen an die Personen und die Räume gebunden sind, können sie nicht<br />

ohne weiteres in einen anderen Kontext (z.B. Gruppen im Gemeindehaus) übertragen<br />

werden. Insofern ist es langfristig sicher eine gute Perspektive - gerade auch im Rahmen<br />

der kirchlichen Familienzentren - diese Orte als Stätten der Begegnung von Familien und<br />

anderen Gemeindegruppen weiterzuentwickeln.<br />

gez. Hermann Schiefer<br />

i. Synodalbericht Jugend und Offene Ganztagsschule im Berichtszeitraum<br />

2011 – <strong>2012</strong> von Diakon Detlef Maidorn und Michael Klimziak<br />

1. Servicestelle Jugendpfarramt<br />

Das Jugendpfarramt <strong>Unna</strong> ist Servicestelle für die Kinder- und Jugendarbeit im<br />

<strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> und hat die Serviceangebote im Berichtszeitraum in bewährter<br />

Form fortgesetzt:<br />

- Beratung in allen Fragen der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Begleitung der<br />

gemeindlichen Kinder- und Jugendausschüsse sowie der Presbyterien und der<br />

Regionalausschüsse,<br />

- Informationen über Finanzierungsmöglichkeiten für die Arbeit mit Kindern und<br />

Jugendlichen<br />

- Prospekterstellung, Antragswesen, Abrechnung von Freizeiten und Seminaren mit<br />

der aej-Geschäftsstelle<br />

- Beantragung und Abrechnung von Zuschüssen der Kommunen im Kreis <strong>Unna</strong> und<br />

des Landes NRW für die Kinder- und Jugendarbeit in den Gemeinden (Offene<br />

Türen)<br />

- Durchführung von monatlichen Konferenzen für hauptamtliche Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter in der Kinder- und Jugendarbeit<br />

- Beratung der Regionalen Jugendausschüsse im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong><br />

- Synodalbeauftragung Kirchentag, Organisation der Anmeldung, Erstellung von<br />

Infomaterialien, Organisation der Quartierbetreuung u. a.<br />

- etc.<br />

80


2. Offene Ganztagsschule<br />

Neben den oben genannten Tätigkeiten obliegt dem Unterzeichner ebenfalls die<br />

Geschäftsführung der Offenen Ganztagsschule<br />

Die Schülerzahlen im Bereich des Offenen Ganztags haben sich im Berichtszeitraum<br />

weiterhin positiv entwickelt.<br />

An unseren 20 Schulen werden nun 1068 Schülerinnen und Schüler betreut, dies<br />

bedeutet eine weitere Steigerung um 10 %. Der demografische Wandel und die damit<br />

zurückgehenden Schülerzahlen spiegeln sich im Bereich der OGS nicht wieder. Der<br />

Bedarf an Betreuungsplätzen ist nach wie vor steigend.<br />

In diesem Bereich beschäftigen wir im Berichtszeitraum 116 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 6 – 27 Stunden.<br />

47 Mitarbeiterinnen arbeiten mehr als 20 Stunden, 34 weniger als 10 Stunden und 37<br />

Kräfte zwischen 10 und 20 Stunden.<br />

Eine Fluktuation in der Mitarbeiterschaft ist faktisch nicht vorhanden, wir profitieren in<br />

allen Schulen von einer langjährigen und verlässlichen Mitarbeit.<br />

Hinzu kommen 203 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die über eine sog. Beauftragung<br />

beschäftigt sind und die Teams in den Schulen z.T. bei der Hausaufgabenbetreuung<br />

unterstützen und Qualitätsangebote im Nachmittagsbereich durchführen.<br />

Zum 1. April 2011 wurde die Stelle der Koordination neu besetzt. Da Dietrich<br />

Schneider in das Öffentlichkeitsreferat des <strong>Kirchenkreis</strong>es wechselte, übernahm<br />

Michael Klimziak, zuvor Jugendreferent der Ev. Kirchengemeinde Holzwickede &<br />

Opherdicke, diese Stelle.<br />

Seit Oktober 2011 hat der Ev. <strong>Kirchenkreis</strong> ebenfalls die Trägerschaft für drei<br />

Schulsozialarbeiterstellen im Primarbereich übernommen. Die Stellen werden über das<br />

Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes finanziert und sind auf drei Jahre befristet.<br />

In Bergkamen haben die OGS-Leitungen der Pfalzschule und der Freiherr-von-Ketteler<br />

Schule diese zusätzliche Aufgabe übernommen, mit einem wöchentlichen<br />

Stundenkontingent von 14 bzw. 10 Stunden.<br />

In Holzwickede wurde eine ganze Stelle geschaffen, die zuständig ist für alle vier<br />

Grundschulen der Gemeinde.<br />

Der Hauptschwerpunkt der Arbeit liegt in der Betreuung und Beratung der Familien und<br />

Kinder, die Leistungen der Arge und des Jobcenters in Anspruch nehmen. Darüber<br />

hinaus gibt es auch unterschiedliche inhaltliche Angebote der Schulsozialarbeiterinnen<br />

in Form von Beratung der Lehrerschaft, der Eltern und Schüler, sowie Begleitung im<br />

Unterricht und Schwerpunkte in der sozialen Gruppenarbeit.<br />

Diese Arbeit hat sich mittlerweile an den Schulen etabliert und genießt höchste<br />

Wertschätzung bei allen beteiligten Personen.<br />

Abzuwarten bleibt in diesem Bereich die weitere Entwicklung. Im Vordergrund steht<br />

sicherlich das Bestreben eine dauerhaften Finanzierung; auch nach den drei Jahren.<br />

Im Bereich der Übermittagbetreuung am Geschwister-Scholl-Gymnasium hat der<br />

<strong>Kirchenkreis</strong> die Trägerschaft für sog. Schülertutoren übernommen. Hier werden<br />

Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II von Lehrerinnen und Lehrern<br />

ausgebildet, um in bestimmten Schulfächern Nachhilfe für Schülerinnen und Schüler<br />

der Sekundarstufe I zu erteilen.<br />

Auch diese Arbeit ist mittlerweile Bestandteil des festen Angebotes an dieser Schule.<br />

Zum Schuljahr <strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> wurden die Betreuungsverträge überarbeitet, so hat sich<br />

nicht nur das Layout geändert, Vertragsinhalte wurden modifiziert und z.T.<br />

verständlicher formuliert. Im Zuge dessen, wurde auch der Verpflegungsbeitrag für alle<br />

Einrichtungen vereinheitlicht. So sind nun an jeder Schule, an der der Kirchkreis die<br />

Verpflegung verantwortet, einheitlich eine Pauschale von 50,-- € monatlich zu<br />

entrichten.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit bleibt die Fortbildung und Qualifizierung unserer<br />

81


Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dieses Angebot zeichnet auch die Arbeit des<br />

<strong>Kirchenkreis</strong>es aus. Bei den Fortbildungsthemen wird immer großer Wert auf<br />

praxisrelevante Inhalte gelegt.<br />

Wir sind NRW-weit über die Ev. Erwachsenenbildung als Weiterbildungsträger<br />

anerkannt.<br />

Dies beinhaltet auch den sog. „Weiterbildungsnachweis Ganztag“, der den<br />

Qualitätsrahmen zur Qualifizierung, Fort- und Weiterbildung von Personal in<br />

Ganztagsschulen bildet.<br />

Im Jahre <strong>2012</strong> wurde ebenfalls eine Ordnung und Geschäftsverteilung für den Bereich<br />

der Offenen Ganztagschulen durch den Kreissynodalvorstand verabschiedet.<br />

Da der Geschäftsbereich in den letzten Jahren erheblich gewachsen ist, wurde es<br />

notwendig die Arbeit der unterschiedlichen Personen aus verschiedenen Abteilungen<br />

des Kreiskirchenamtes aufeinander abzustimmen und entsprechend zu<br />

verschriftlichen.<br />

Nach wie vor hoch ist der Förderbedarf bei Familien bezüglich der Verpflegungskosten.<br />

Viele Familien sind auch in diesem Berichtszeitraum nicht in der Lage, die<br />

Verpflegungskosten in Gänze zu zahlen. Allein im Schuljahr 2011/<strong>2012</strong> haben wir<br />

Zuschüsse in diesem Bereich von 7.400,-- € leisten müssen, eine fast identische<br />

Summe an Fördermitteln ist vom <strong>Unna</strong>er Verein „Aktion für Kinder in <strong>Unna</strong> e.V.“ für<br />

unseren Fonds „Kein leerer Teller“ gespendet worden.<br />

Es gelingt nur mit Hilfe dieser beiden Unterstützungsprojekte möglichst allen Kindern<br />

eine Teilhabe am gemeinschaftlichen Mittagessen im Offenen Ganztag zu<br />

ermöglichen.<br />

Ein weiteres Problem ist in den unterschiedlichen Finanzierungsstrukturen in den<br />

jeweiligen Kommunen zu sehen. Größere Schwierigkeiten kommen insbesondere auf<br />

den Schulstandort Kamen zu. Hier ist die OGS auf Dauer mit den bereitgestellten<br />

Mitteln nicht mehr zu finanzieren. Insgesamt haben sich die Kosten in den letzen<br />

Jahren um rund 20% erhöht, die Leistungen der Stadt Kamen ist aber von Beginn des<br />

Offenen Ganztages gleich geblieben.<br />

Hier werden in Kürze Gespräche, auch im Einvernehmen mit den anderen Trägern, mit<br />

dem Schulträger zu führen sein.<br />

Mit der Stadt <strong>Unna</strong> konnten wir uns zu Beginn dieses Jahres auf eine Erhöhung der<br />

Kindespauschale um 115,-- € einigen, die wir aber zunächst durch Entnahme aus der<br />

bestehenden Rücklage finanzieren müssen.<br />

Als erste Kommune im Kreisgebiet hat die Gemeinde Holzwickede zum Schuljahr<br />

<strong>2013</strong>/2014 die Finanzierungsvereinbarung mit dem Ev. <strong>Kirchenkreis</strong> gekündigt. Ziel<br />

war es hier, die Mittel in einem erheblichen Maße zu kürzen. Nach langen und<br />

teilweise sehr zähflüssigen Verhandlungen haben erreicht, dass diese Kürzung<br />

letztendlich doch noch sehr moderat ausgefallen ist. Pro Gruppe haben wir ab dem<br />

nächsten Schuljahr eine Mindereinnahme von 2.000,-- €, diese Kürzung können wir<br />

aber durch eine Reduzierung bei den Vertretungskosten und den Qualitätsangeboten<br />

kompensieren, ohne das Personal reduzieren zu müssen.<br />

Ferner werden wir die Betreuungskosten in den Kommunen Holzwickede und<br />

Fröndenberg ab dem nächsten Schuljahr nicht mehr einziehen.<br />

Dieser Einzug wurde von der Gemeindeprüfungsanstalt des Landes NRW<br />

beanstandet, da es sich hier um eine hoheitliche Aufgabe handelt und somit originäre<br />

Aufgabe der jeweiligen Kommunen ist.<br />

3. Regionale Kinder- und Jugendarbeit<br />

Insgesamt kann festgehalten werden, dass in allen Regionen gemäß der Ordnung die<br />

entsprechenden Ausschüsse tätig sind und ihre Arbeit gemäß der Ordnung<br />

wahrnehmen.<br />

In der Region <strong>Unna</strong> wurde u. a. eine gemeinsame Konzeption der evangelischen<br />

offenen Kinder- und Jugendarbeit entwickelt. Diese soll bei zukünftigen Diskussionen<br />

mit der Stadt <strong>Unna</strong> eine gemeinsame Grundlage darstellen und ein einheitliches<br />

Vorgehen ermöglichen.<br />

82


Kritisiert wird jedoch nach wie vor von allen Regionalen Jugendausschüssen die<br />

fehlende finanzielle Ausstattung der Ausschüsse durch die Region, bzw. des<br />

<strong>Kirchenkreis</strong>es um die inhaltliche Arbeit langfristig absichern zu können.<br />

Der Unterzeichner vernetzt die Arbeit der hauptamtlich Mitarbeitenden durch<br />

regelmäßige Teambesprechungen auf synodaler und regionaler Ebene. An den<br />

Sitzungen der Regionalen Jugendausschüsse nimmt er mit beratender Stimme teil.<br />

4. Jugend kreuzt Kirche<br />

Unter dieser Überschrift veranstaltete der FB III am 29. September <strong>2012</strong> eine<br />

Zukunftswerkstatt zum Thema Jugendarbeit und Schule – Kinder- und Jugendarbeit im<br />

Umbruch. In dieser Zukunftswerkstatt wurden die Veränderungen der Lebenswelten<br />

von Jugendlichen und Erwachsenen in den Blick genommen und nach Möglichkeiten<br />

gesucht, wie Kirchengemeinden und kreiskirchliche Referate auf diese Veränderungen<br />

reagieren können.<br />

Jugendarbeit und Schule ist allerorts ein hochaktuelles Thema. Schule entwickelt sich<br />

mehr und mehr zu einer Ganztagsschule, was zweifellos unmittelbare Konsequenzen<br />

auf die Jugendarbeit und deren Ausgestaltung hat. Die Zeit, die ein Jugendlicher in der<br />

Schule verbringt, nimmt stetig zu. Dadurch bleibt auf den ersten Blick weniger Zeit,<br />

sich nachmittags in der Kinder- und Jugendarbeit zu engagieren.<br />

Evangelische Kinder- und Jugendarbeit ist aber auch ein eigenständiger Raum der<br />

Selbstorganisation von Kindern und Jugendlichen. Hierfür brauchen Kinder und<br />

Jugendliche Zeit. Unter dem Blick des Themas Jugendarbeit und Schule muss daher<br />

sicher gestellt sein, dass auch Zeit bleibt für die Evangelische Kinder- und<br />

Jugendarbeit in den Gemeinden. Kinder- und Jugendarbeit endet nicht nach<br />

Schulschluss.<br />

Für die evangelische Kinder- und Jugendarbeit lassen sich die Herausforderungen<br />

jedoch nur beschreiben, wenn Voraussetzungen einer Kooperation mit Schule geklärt<br />

sind. Für eine Kooperation im Nachmittagsbereich mit Schule mangelt es nicht an<br />

Inhalten, Ideen oder Methoden. Entscheidend ist auch die Personalfrage: wer steht für<br />

diese Angebote zur Verfügung. Ehrenamtliche sind für die fragliche Zeit nur schwer zu<br />

gewinnen, sie gehen entweder selbst in die Schule oder gehen einer beruflichen<br />

Tätigkeit nach. Hauptamtliche können nur durch eine Umschichtung der Arbeit in der<br />

Gemeinde in Betracht gezogen werden.<br />

Dennoch, Kooperation zwischen Jugendarbeit und Schule kann nur dann gelingen,<br />

wenn man erste Schritte geht und es wagt, Angebote an Schulen anzubieten.<br />

Viele Kirchengemeinden in unserem <strong>Kirchenkreis</strong> sind bereits auf dem Weg.<br />

5. Bundeskinderschutzgesetz<br />

Das Gesetz zur Stärkung eines aktiven Schutzes von Kindern und Jugendlichen<br />

(Bundeskinderschutzgesetz – BkiSchG) ist seit nunmehr einem Jahr in Kraft.<br />

Die Kernstücke des Gesetzes umfassen den Bereich der allgemeinen Prävention, der<br />

Intervention und des Schutzes der Kinder und Jugendlichen in Einrichtungen der<br />

Jugendhilfe und somit auch in unseren kirchlichen Einrichtungen.<br />

Mit dem §72a Abs. 3 und Abs. 4 des SGB VIII wurde der Bereich der Kinder- und<br />

Jugendarbeit in den Blick genommen, in dem Kinder und Jugendliche von<br />

ehrenamtlich tätigen Personen betreut werden. Gegenstand der Regelung ist die<br />

Vorlagepflicht von erweiterten Führungszeugnissen.<br />

In §72 a SGB VIII ist geregelt, dass die Jugendämter und die freien Träger, also auch<br />

evangelische Kirche, miteinander verbindliche Regelungen zum Tätigkeitsausschluss<br />

einschlägig vorbestrafter Personen treffen sollen.<br />

Damit diese Personen nicht in der Kinder- und Jugendarbeit tätig werden können,<br />

müssen hauptamtlich Beschäftigte, neben- und ehrenamtlich tätige Personen bei<br />

bestimmten Tätigkeiten durch ein erweitertes Führungszeugnis nachweisen, dass sie<br />

nicht wegen einer einschlägigen Straftat gegen die sexuelle Selbstbestimmung<br />

vorbestraft sind.<br />

Für nebenamtlich oder ehrenamtlich tätige Personen sollen die öffentlichen<br />

Jugendhilfeträger (Jugendämter) und die Träger der freien Jugendhilfe in<br />

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Vereinbarungen regeln, für welche Tätigkeiten eine erweitertes Führungszeugnis<br />

vorzulegen ist und für welche Tätigkeiten nicht.<br />

Derzeit sind noch keine Vereinbarungen mit den Jugendämtern diesbezüglich<br />

geschlossen worden. Auf der Ebene des Kreises <strong>Unna</strong> erarbeiten die Stadt- und<br />

Kreisjugendpfleger zurzeit Vereinbarungsvorschläge, samt Vorlagedokumentationen<br />

und Empfehlungen, um Einschätzungen an Hand von Tätigkeitsmerkmalen vornehmen<br />

zu können.<br />

Für die Prävention haben Führungszeugnisse allerdings nur eine sehr geringe<br />

Bedeutung. Sie sind lediglich ein Instrument, um bereits einschlägig vorbestrafte<br />

Personen von einer Tätigkeit in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen abzuhalten.<br />

Das Jugendreferat im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> hat sich kontinuierlich mit der Umsetzung des<br />

Schutzauftrages in der Arbeit mit Kinder und Jugendlichen befasst und durch<br />

Beratungen und Empfehlungen zum Umgang mit Führungszeugnissen zur Umsetzung<br />

beigetragen.<br />

Neben der Vorlage von Führungszeugnissen ist jedoch m E. ein umfassendes<br />

Präventionskonzept nötig. In den Fortbildungen für ehrenamtlich Mitarbeitende wird<br />

daher das Bundeskinderschutzgesetz regelmäßig und in ausreichender Tiefe<br />

behandelt um ein Bewusstsein zu schaffen für den Schutz von Kindern und<br />

Jugendlichen in unseren Einrichtungen. Es gibt eine Selbstverpflichtungserklärung, die<br />

schon seit 2011 in allen Kirchengemeinden in der Kinder- und Jugendarbeit verwendet<br />

wird.<br />

Für weitere Fragen und Anregungen zur Umsetzung des Bundeskinderschutzgesetzes<br />

steht das Jugendreferat gern zur Verfügung.<br />

Michael Klimziak, Dipl. Päd.<br />

Detlef Maidorn, Diakon<br />

4. Fachbereich IV – Erwachsenenbildung und Familienbildung,<br />

gesellschaftliche Verantwortung<br />

(Männer-/Frauenarbeit, Seniorenarbeit, Erwachsenenbildung, Gesellschaftliche<br />

Verantwortung, Öffentlichkeitsarbeit)<br />

a. Tätigkeitsbericht - Fachbereich IV:<br />

„Gesellschaftliche Verantwortung und Erwachsenenbildung“ von Pfarrerin Petra<br />

Buschmann-Simons<br />

Der Ausschuss des FB IV tagt monatlich.<br />

Die ReferentInnen werden zu bestimmten Themen eingeladen.<br />

Die Frage der regelmäßigen Teilnahme wird kritisch diskutiert. Gelegentliche<br />

Referentenrunden oder Gespräche mit der Vorsitzenden finden zum Zwecke des<br />

Austausches, der Erarbeitung anstehender Tagesordnungspunkte sowie Diskussion über<br />

neue Projekte statt. Regelmäßige Mitarbeitergespräche werden im jährlichen Turnus<br />

durchgeführt.<br />

Zu den wahrgenommenen Aufgaben der Vorsitzenden des Fachbereichsausschusses<br />

gehört weiterhin die Teilnahme an den Fachbereichskonferenzen mit der<br />

Superintendentin und Vertretern des KSV<br />

Zu einem Schwerpunkt der Arbeit im Fachbereich IV ist die Personalsituation geworden.<br />

Im Bereich Familienbildung hat sich Andrea Goede in ihren Bereich gut eingearbeitet<br />

und neue Akzente gesetzt. Mit viel Engagement führte sie die Rezertifizierung der<br />

Familienbildung im <strong>Kirchenkreis</strong> durch und versuchte durch neue Angebote, die finanzielle<br />

Situation von Stentrop zu stabilisieren, was allerdings nur teilweise gelang. Inwieweit das<br />

Haus auf Dauer Bestand hat, wird künftig zu klären sein. In Stentrop wurde mit M. Fischer<br />

eine neue Naturpädagogin eingestellt, die engagiert neue Projekte startete. Für die<br />

Familienbildung ist weiterhin Ina Wiegandt mit einer weiteren ½ HPM-Stelle tätig und<br />

zuständig für den Familientreff in Bergkamen. Bisher ist leider eine langfristige Sicherung<br />

ihrer Stelle nicht gelungen. Die Sicherung beider HPM-Stellen ist zukünftig eine wichtige<br />

Aufgabe des Ausschusses, um diesen engagierten und qualifizierten Mitarbeiterinnen<br />

und damit auch der Familienbildung weiter Perspektive bieten zu können.<br />

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Die Erhaltung des Hauses ist weiterhin Aufgabe des Ausschusses.<br />

Im Referat Öffentlichkeitsarbeit ist neben Diakon Dietrich Schneider und Björn<br />

Kleinwechter nun Silke Dehnert mit Aufgaben wie UK und Beratung von Gemeinden tätig.<br />

Die gute Kooperation mit dem Öffentlichkeitsreferenten in Hamm wird fortgeführt.<br />

Die lange geplante Neugestaltung des Eingangsbereichs konnte realisiert werden.<br />

Eingangsbereich mit Information und Öffentlichkeitsarbeit sind nun auch räumlich eng<br />

miteinander verbunden, sodass längere Öffnungszeiten des Infobereichs möglich wurden.<br />

Diese Massnahmen entsprechen der kreiskirchlichen Konzeption von einladend und<br />

gastfreundlich.<br />

Im Fachberich IV sind die Stellen in der Erwachsenbildung und dem Frauenreferat mit<br />

einem Pfarrer, bzw. einer Pfarrerin besetzt. Wie künftig eine Besetzung aussehen kann,<br />

war Thema des Ausschusses. Ergebnisse wurden in die Konzeption synodaler Dienste<br />

aufgenommen.<br />

Da sich der Schwerpunkt der Arbeit von Pfarrer Rosenstengel im Bereich Seniorenarbeit<br />

auf die Seelsorge verlagerte, wechselte er in den Fachbereich II- Diakonie und Seelsorge.<br />

Im Fachbereich IV ist er weiterhin für die Weiter- und Fortbildung der ehrenamtlich<br />

Mitarbeitenden in den Seniorenkreisen der Gemeinden zuständig. Zunehmend nehmen<br />

auch Ehrenamtliche aus anderen Gruppen, z. B. der Frauenhilfe an diesen<br />

Veranstaltungen teil. Zielgruppe ist hier meist die Altersgruppe der „Hochbetagten“. Ein<br />

Konzept für die Arbeit mit „Jungsenioren“, das über Fortbildung zum Ehrenamt hinaus<br />

geht, war ein Schwerpunktthema des Ausschusses in 2011 und <strong>2012</strong>. Die Diskussion<br />

über Alter und Altern in unserer Gesellschaft heute führte im Ausschuss zu einem<br />

Umdenken. Um diese Menschen künftig zu erreichen, braucht es Angebote, die nicht<br />

nach Alter, sondern Interesse ausgerichtet werden. Die Entwicklung von Fort-und<br />

Weiterbildungsangeboten für Menschen ab 50, die deren Lebenswelt verstärkt in den<br />

Blick nehmen, Studienreisen oder auch Themen wie neue Wohnformen oder Sinnfragen,<br />

zeitlich begrenzt oder auch Mitarbeit in Projekten scheinen hier zukunftsweisend zu sein.<br />

Noch gibt es zu wenig Angebote, wie auch ein Blick in die Gemeindekonzeptionen zeigt,<br />

wo überwiegend die Jugendarbeit im Focus ist. Erst eine Gemeinde im <strong>Kirchenkreis</strong> hat<br />

eine Stelle für Seniorenarbeit eingerichtet.<br />

Im Bereich Erwachsenenbildung sind die Stellen mit den für Senioren – und<br />

Männerarbeit zuständigen Referenten Pfr Heckmann, seit 2008 und Pfarrer<br />

Rosenstengel personell und fachlich gut besetzt.<br />

Neue Projekte mit Männern sowie die Vater-Kind-Projekte tragen weiter mit dazu bei, die<br />

Zuschüsse künftig zu sichern. Dabei hat sich das Vater-Kind-Festival, das in Kooperation<br />

mit dem <strong>Kirchenkreis</strong> Hamm stattfindet, zu einem Selbstläufer entwickelt und stellt ein<br />

Highlight des <strong>Kirchenkreis</strong>es dar.<br />

Die Väterarbeit in den Kindertageseinrichtungen wird weiterhin stark nachgefragt.<br />

Daneben entstanden Angebote für Väter mit älteren Kindern, für Männer, wie z. B.<br />

Motorradfreizeit oder Luthermahl oder auch das Angebot Vater-Kind-Pilgern, die das Profil<br />

der Männerarbeit im <strong>Kirchenkreis</strong> positiv bereichern. Da diese Angebote zunehmend<br />

nachgefragt werden, wurde Christian Stromann mit 19 Wochenstunden angestellt. Als<br />

gelernter Handwerker stößt er zudem neue Projekte an.<br />

Der gemeinsam mit dem für Migrationsfragen zuständigen Pfarrer H. Hohmann initiierte<br />

und von der Sommersynode 2004 beschlossene Rechtshilfefonds wird - mit Zuschüssen<br />

aus den Gemeinden - weiter geführt. Leider bedarf es immer wieder der Erinnerung.<br />

Im Frauenreferat haben sich die Frauensalons in allen Regionen etabliert. Durch<br />

Kooperation mit anderen ReferentInnen entstanden neue Angebote wie z.B. das<br />

Wellnesswochenende für Frauen in Stentrop. Im Gestaltungsraum werden gemeinsame<br />

Reisen für Frauen von den Pfarrerinnen angeboten, Frauenfrühstücke, Abende zu<br />

frauenspezifischen Themen auf Gemeinde- und <strong>Kirchenkreis</strong>ebene sowie die Planung<br />

und Durchführung des Frauenausschusses waren weitere Schwerpunkte. Durch die<br />

Berufung Pfarrerin Elke Markmanns zur Vorsitzenden des Frauenausschusses der EKvW<br />

ist das kreiskirchliche Referat gut vernetzt.<br />

Die Frauenarbeit auf kreiskirchlicher wie auch landeskirchlicher Ebene weiterhin zu<br />

sichern, ist Anliegen und Aufgabe des Frauenausschusses.<br />

85


Der Fachbereichsausschuss war des Weiteren an der Vorbereitung und Durchführung der<br />

Visitationen in Holzwickede und Opherdicke, Oberaden-Rünthe (2009) und Fröndenberg<br />

und Bausenhagen (2010) beteiligt. Hier hat sich mittlerweile ein Stamm ehrenamtlicher<br />

Visitatoren/innen gebildet, der regelmäßig teilnimmt.<br />

Neuer Synodalbeauftragter für Schöpfungsverantwortung ist Pfr. Rimbach. Im Arbeitskreis<br />

engagieren sich bisher wenige, aber hochmotivierte Menschen. Hier sollen die<br />

Gemeinden zu mehr Beteiligung verstärkt ermutigt werden. Gemeinsam mit dem<br />

<strong>Kirchenkreis</strong> Hamm wurde eine Veranstaltung für KüsterInnen und KirchmeisterInnen zum<br />

Thema Energiesparen in Stentrop durchgeführt.<br />

Das Projekt „ Zukunft einkaufen“, das engagiert begonnen wurde, ruht bedingt durch den<br />

Wechsel zur Zeit. Ziel des Ausschusses ist aber, es zu reaktivieren<br />

Gez. P. Buschmann-Simons<br />

b. Synodalbericht Frauenarbeit 2011 – <strong>2012</strong> von Pfarrerin Elke Markmann<br />

In der Frauenarbeit geht es in vielen Bereichen darum, Kerngemeinde und kirchlich<br />

engagierte Frauen einerseits und gesellschaftlich engagierte, aber kirchenferne Frauen<br />

andererseits in gemeinsamen Veranstaltungen miteinander ins Gespräch zu bringen.<br />

Zu dem feministisch-theologischen Ansatz, biblische, theologische, historische und<br />

aktuelle Meinungen und Erkenntnisse von Frauen anzuerkennen und zu reflektieren,<br />

kommt die Perspektive auf eine synodale oder funktionale Gemeinde, die nicht nur<br />

kirchlich sozialisiert ist. Als Pfarrerin nehme ich oft in gesellschaftspolitischen<br />

Zusammenhängen die theologische und kirchliche Position ein und repräsentiere<br />

kirchenfernen Frauen gegenüber Kirche. Darüber hinaus möchte ich Raum geben, dass<br />

auch andere Frauen dies tun können: selbst als Kirche sichtbar werden und zu<br />

unterschiedlichen gesellschaftlich relevanten Themen sprachfähig werden. Dies alles<br />

geschieht in unterschiedlicher Form.<br />

Innerkirchlich nehme ich meinen Auftrag wahr, feministisch-theologisch zu arbeiten und<br />

entsprechende Veranstaltungen und Themen anzubieten. Ich bin als Referentin in<br />

Frauengruppen (Frauenhilfen, Abendkreise, Frauengruppe des deutsch-britischen Clubs,<br />

Evangelische Akademikerinnen) mit Themen wie „Die Sehnsucht nach dem verlorenen<br />

Paradies“, „Ein jegliches hat seine Zeit – Rhythmisierung der Schöpfungsgeschichte“,<br />

„Der Herr hat Großes mir getan – Frauen im evangelischen Gesangbuch“ u.v.a.<br />

eingeladen. Dabei ist es mir wichtig, nicht nur vorzutragen, sondern ein gemeinsames<br />

Gespräch anzuregen und damit eigenes Wissen und eigenen Glauben einzubringen.<br />

Darüber hinaus organisiere ich (in Kooperation mit Kirchengemeinden und kommunalen<br />

Gleichstellungsbeauftragten) Frauensalons in <strong>Unna</strong>, Bergkamen, Kamen und<br />

Fröndenberg,<br />

In den Salons gab es u.a. diese Themen:<br />

- Genitalverstümmelung von Frauen<br />

- Bodypainting – malen auf lebendiger Leinwand<br />

- Katharina und ihr Martinus – eine Liebesgeschichte<br />

- Angeknüpftes Leben – Erfahrungen mit der Organspende<br />

- Claire Waldoff: Nach meine Beene ist janz Berlin verrückt<br />

- Für mich solls rote Rosen regnen – Liedermacherinnen<br />

- EKD-Aktion „zukunftsfähiges Deutschland“<br />

- Frida Kahlo – eine malende Kranke oder eine kranke Malerin?<br />

- Frauenherzen schlagen anders – Geschlechtsspezifische Medizin<br />

Ein monatliches Frauenfrühstück in <strong>Unna</strong> und eins in Methler (4 mal im Jahr),<br />

Ausstellungen und Tagesfahrten, in denen gesellschaftspolitisch relevante Themen<br />

ebenso angesprochen werden wie kulturelle, künstlerische, literarische, musikalische oder<br />

kirchenpolitische, sind regelmäßige Programmpunkte des Frauenreferates.<br />

Im Rahmen der Frauenfrühstücke war der Austausch mit anderen Religionen innerhalb<br />

des Berichtszeitraumes ein Schwerpunkt. Wir haben die Frauen der jüdischen Gemeinde<br />

ebenso besucht wie die Frauen in der Moschee und waren im buddhistischen Zentrum.<br />

86


Darüber hinaus beschäftigten wir uns mit biblischen, kirchlichen und gesellschaftlichen<br />

Themen.<br />

Durch die Kooperation mit der Kunsthistorikerin Dr. Ellen Markgraf aus Kassel kam eine<br />

intensive Zusammenarbeit an einem Kunstprojekt zustande „TISCH-DA-SEIN“. Mehrere<br />

Ausstellungen beschäftigten sich mit dem Tisch aus unterschiedlicher Perspektive. Ich<br />

war beteiligt an der inhaltlichen Konzeption, den Eröffnungen, ggf. an den Gottesdiensten<br />

und an der Dokumentation. Ausstellungsorte waren u.a. die evangelische Stadtkirche<br />

<strong>Unna</strong> (zweimal) und die Städtische Galerie Sohle 1 in Bergkamen. Im Rahmen dieser<br />

Ausstellungsreihe fand auch ein Erzählworkshop rund um Tischgeschichten statt. In<br />

Kooperation mit der mittlerweile verstorbenen Künstlerin Benita Joswig entstand ein Tisch,<br />

auf dem Geschichten aufgeschrieben wurden und immer noch werden. Der Tisch steht im<br />

Büro der Frauenreferentin. Aus dem Erzählworkshop, dem Tisch und vielen Begegnungen<br />

ist ein Buch in Planung. Der Tisch hatte ursprünglich in der Religion als Altar oder<br />

Opfertisch einen Ort, wurde erst später zum alltäglichen Gebrauchsgegenstand. Heute ist<br />

er oft Mittelpunkt vieler Gespräche, ein Ort der Gemeinschaft.<br />

Im Berichtszeitraum wurden vom Frauenreferat, teilweise in Zusammenarbeit mit der<br />

Frauenreferentin im <strong>Kirchenkreis</strong> Hamm und der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt<br />

<strong>Unna</strong>, Fahrten zur dOCUMENTA(13) organisiert, bei denen die Frauen der<br />

dOCUMENTA(13) besonders im Focus waren.<br />

Neben der Bildungsarbeit bildet der seelsorgerliche Aspekt einen weiteren Schwerpunkt<br />

der Arbeit im Frauenreferat.<br />

Es gab mehrere einzelne Frauen, die seelsorgerliche Begleitung speziell und gezielt bei<br />

einer Pfarrerin für Frauenarbeit suchten. In manchen Fällen war es sinnvoll, mit einem<br />

Ritual oder einer Segnung einen bestimmten Zeitpunkt im Leben zu gestalten. Dies<br />

gemeinsam zu erkennen und durchzuführen, war eine sehr gute Erfahrung.<br />

Die Feier von Gottesdiensten unter dem Vorzeichen feministisch-theologischer<br />

Erkenntnisse ist wesentlicher Teil der Arbeit. Dabei geht es sowohl um „normale“<br />

Sonntagsgottesdienste, als auch um Sondergottesdienste z.B. im Rahmen der Frauenhilfe<br />

sowohl auf Synodal- als auch auf Gemeindeebene.<br />

Mit einem ökumenischen Vorbereitungskreis wird zweimal jährlich ein Frauengottesdienst<br />

in Holzwickede vorbereitet und gefeiert. Die theologische Arbeit in der<br />

Vorbereitungsgruppe ist allen Beteiligten besonders wichtig.<br />

Im Berichtszeitraum fand ein Samstagabend-Gottesdienst in Methler statt, den die<br />

Frauenreferentin mit interessierten Frauen aus der Gemeinde vorbereitet hat.<br />

In <strong>Unna</strong> werden regelmäßig Gottesdienste zum Internationalen Frauentag von einem<br />

ökumenischen Vorbereitungskreis durchgeführt.<br />

Der Spendenfonds „Frauen in Not“ wird von der Frauenreferentin für das Mädchen- und<br />

Frauennetzwerk <strong>Unna</strong> verwaltet. Im Berichtszeitraum haben viele Kirchengemeinden und<br />

Gruppen mit kleinen und großen Spenden dazu beigetragen, dass auf unbürokratische<br />

und schnelle Art unterschiedlichsten Frauen in finanziellen Notsituationen geholfen<br />

werden konnte. Dafür bedanke ich mich im Namen des Netzwerkes sehr herzlich.<br />

Durch zahlreiche Vernetzungen in Gremien im <strong>Kirchenkreis</strong>, in der Kommune und in der<br />

Landeskirche bringt sich die Frauenreferentin in vielfältiger Weise in aktuelle Diskussionen<br />

und Aktionen ein. In folgenden Gremien ist die Referentin vertreten:<br />

- Nominierungsausschuss<br />

- Referatsleitungsrunde<br />

- Fachbereichsausschuss IV (beratend)<br />

- Konferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten<br />

- Landeskirchlicher Frauenausschuss (Vorsitz)<br />

- Kreiskirchlicher Frauenausschuss<br />

- Mädchen- und Frauennetzwerk (Geschäftsführung)<br />

- Runder Tisch gegen häusliche Gewalt<br />

- AK Design im Kreiskirchenamt<br />

87


Aus diesen Gremien heraus ergeben sich oft Arbeitsgruppen oder Untergruppen für<br />

bestimmte Projekte, in denen sich die Referentin ebenfalls engagiert .<br />

Die Zusammenarbeit mit dem Referat für Familienbildung soll hier besonders betont<br />

werden. Seit einigen Jahren gestalten wir „24 Wohlfühlstunden für Frauen“ in der Oase<br />

Stentrop. Zweimal jährlich haben Frauen von Samstagmittag bis Sonntagmittag die<br />

Möglichkeit, eine Auszeit vom Alltag zu erfahren. Inhaltlich sind diese 24 Stunden mit<br />

diversen Entspannungsmethoden, Kreativangeboten und spirituellen Angeboten reich und<br />

vielfältig gefüllt. Besonders erfreulich ist es, dass sowohl ältere Frauen als auch junge<br />

Mütter zu den Wochenenden kommen und gut miteinander ins Gespräch kommen.<br />

Kreistanzworkshops sind seit einigen Jahren ebenfalls regelmäßiger Bestandteil des<br />

Programms. Der Kreistanz ist eine getanzte Form des Gebetes. Über diese Art werden<br />

teilweise auch sehr kirchenferne Menschen angesprochen, die im gemeinsamen Tanzen,<br />

Beten und Singen einen Ort finden.<br />

Die Frauenreferentin ist in der Wiedereintrittsstelle des <strong>Kirchenkreis</strong>es engagiert und<br />

übernimmt regelmäßige Dienste.<br />

Die Frauenreferentin hat im Berichtszeitraum Vertretungsaufgaben in der Anne-Frank-<br />

Realschule, dem Hansa-Berufskolleg und der Kirchengemeinde Hemmerde-Lünern<br />

übernommen. Die Vertretungsaufgaben hatten unterschiedliche zeitliche Anforderungen.<br />

Seit Dezember 2011 ist die Stelle auf 100 % aufgestockt worden.<br />

c. Synodalbericht des Bezirkverbandes der Ev. Frauenhilfe von Renate Krämer<br />

Der Bezirksverband der Ev. Frauenhilfe im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> hat in den letzten zwei<br />

Jahren sehr viele Mitglieder verloren. Zwei Frauenhilfen haben sich aufgelöst und zwei<br />

fusioniert. Der BZV hat jetzt noch 3600 zahlende Mitglieder. Er ist aber noch immer der<br />

drittgrößte Verband der Frauenhilfe in der EKvW. Der Vorstand des Bezirksverbandes<br />

besteht aus 10 Vorstandsmitgliedern. Die Synodalbeauftragte begleitet und berät den<br />

Vorstand im theologischen Bereich.<br />

Im <strong>Kirchenkreis</strong> zeigt sich die Frauenhilfe auf zwei Ebenen.<br />

Der Bezirksverbands-Vorstand und die Gemeindegruppen arbeiten ehrenamtlich und<br />

selbständig. Die Mitarbeiterinnen der gewählten Vorstände nehmen die Verpflichtung auf<br />

die Satzung der Ev. Frauenhilfe in Westfalen als Grundlage für ihre Arbeit.<br />

Das Konzept ist nach wie vor auf die sozial-diakonische, pädagogische und theologische<br />

Tätigkeit unter der Verkündigung des Evangeliums gegründet.<br />

Aufgaben des Bezirksverbandes<br />

Der Bezirksverband begleitet die Frauen in den Gemeindegruppen bei allen Fragen durch<br />

Beratung, Weiterbildung und Informationen.<br />

Im Jahresprogramm werden zu unterschiedlichen aktuellen Themen Angebote und<br />

Veranstaltungen für die Gemeindegruppen angeboten. Ein Workshop und eine<br />

Ideenbörse sind neu ins Jahresprogramm aufgenommen worden und sehr gefragt.<br />

Ein themenorientierter Tages-Studientag wird alle zwei Jahre durchgeführt und erhält<br />

großen Zuspruch.<br />

Gut besucht werden auch die traditionellen Herbst-Gottesdienste zur Eröffnung der<br />

Winterarbeit in Kamen und Holzwickede.<br />

Alle zwei Jahre erfahren Frauen in einem Festgottesdienst zum Ehrenamt in einer alten<br />

Dorfkirche im <strong>Kirchenkreis</strong> Anerkennung und Wertschätzung für ihre wertvolle<br />

jahrzehntelange ehrenamtliche Arbeit und die neugewählten Mitarbeiterinnen werden<br />

herzlich begrüßt und eingesegnet. Dieser Gottesdienst wird immer beliebter.<br />

Die ökumenische Weltgebetstags- Arbeit ist für den Vorstand von großer Bedeutung, um<br />

88


gemeinsam mit der Frauengemeinschaft diesen Tag vorzubereiten und gemeinsam in<br />

den Gemeinden zu feiern.<br />

Der Vorstand hält den Kontakt zum <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong>, dem Landesverband in Soest und<br />

nimmt dort an Veranstaltungen, Seminaren und Tagungen teil.<br />

Renate Krämer<br />

d. Tätigkeitsbericht <strong>2013</strong> - Synodalauftrag Frauenarbeit von Pfarrerin Petra<br />

Buschmann-Simons<br />

Schwerpunkt der Tätigkeit ist weiterhin die Mitarbeit im Bezirksvorstand der Frauenhilfe<br />

im <strong>Kirchenkreis</strong>. Dieser tritt regelmäßig zu Sitzungen zusammen. Der Vorstand wurde<br />

neu gewählt und die sehr engagierten Frauen haben sich zu einem Team zusammen<br />

gefunden, in dem jede ihren Aufgabenbereich hat.<br />

Zu den weiteren Tätigkeiten gehört das Halten von Andachten bei den Treffen auf<br />

Bezirks- und Gemeindeebenen und in Frauengruppen, die Gestaltung von Gottesdiensten<br />

zum Ehrenamt und der Eröffnung der Winterarbeit in Kamen und neuerdings in<br />

Holzwickede, die gut angenommen werden. Die Mitarbeit bei den Studientagen zum<br />

Jahresthema ist von den Anmeldezahlen abhängig. So fiel im letzten Jahr diese<br />

Veranstaltung aus, für <strong>2013</strong> plant der Vorstand ein Wochenende zum Jahresthema in<br />

Stentrop.<br />

Neu ist auch die Einzelmitgliedschaft im Bezirksverband <strong>Unna</strong>.<br />

Die einzelnen Aufgaben werden in Absprache mit der Pfarrerin im Frauenreferat<br />

wahrgenommen.<br />

Die Frauenhilfe erreicht immer noch einen Großteil der in den Gemeinden aktiven Frauen.<br />

Das vielfältige Angebot von Fort- und Weiterbildung, von Beratung und Begleitung, auch<br />

auf der spirituellen Ebene wird weiterhin gut genutzt.<br />

Aufgrund der bewährten Verbandsstruktur der Frauenhilfe erreicht umgekehrt der<br />

Vorstand die Frauen in den Gemeinden und kann dadurch Vernetzung der Arbeit,<br />

Information, Motivation und Engagement auf Gemeindeebene, z.B. bei der Vorbereitung<br />

und Durchführung des Weltgebetstags bewirken. Die evangelische Identität der<br />

Frauenhilfe vom Landesverband bis hin zur Gemeindegruppe wird so gelebt und nach<br />

außen transparent. Die Zugehörigkeit zum Landesverband muß in den letzten Jahren<br />

verstärkt bewußt gemacht werden. Die Besetzung des Vorstands wird in manchen<br />

Frauenhilfegruppen zum Problem. Hier besteht eine wichtige Aufgabe des<br />

Bezirksvorstands in Beratung und Hilfestellung. Die Diakoniesammlungen von Tür zu Tür<br />

sind in vielen Gemeinden aufgrund des Alters der Bezirksfrauen und mangelnden<br />

Nachwuchses nicht mehr wie bisher möglich.<br />

Neben dieser verbandsbezogenen Frauenarbeit gibt es die Mitarbeit im<br />

Frauenausschuss, der regelmäßig zu Austausch und Information über die Arbeit mit<br />

Frauen im <strong>Kirchenkreis</strong> zusammenkommt und darüber hinaus aktuelle Themen erarbeitet.<br />

Nach der letzten Presbyterinnenwahl kamen zum Ausschuss erfreulicherweise neue<br />

Frauen dazu, die neue Impulse geben.<br />

Der Kontakt zur Frauenarbeit im Gestaltungraum Hamm wurde durch einen Besuch<br />

wieder hergestellt. Besonders bei der Frage, wie künftig die Frauenreferate beider<br />

<strong>Kirchenkreis</strong>e ausgestattet sein sollen, wollen beide Ausschüsse zusammen arbeiten.<br />

Zur Tätigkeit gehört auch die Vertretung des <strong>Kirchenkreis</strong>es beim Frauenreferat der<br />

EkvW, z.B. bei Mitgliederversammlungen...<br />

Zur Pfarrerin im Frauenreferat des <strong>Kirchenkreis</strong>es besteht ein guter Kontakt , auch durch<br />

die jahrelange Zusammenarbeit im Frauensalon in Bergkamen, der kirchliche und<br />

gesellschaftliche Themen aus der Perspektive von Frauen aufgreift.<br />

gez. Petra Buschmann-Simons<br />

e. Ev. Familienbildung 2011/<strong>2012</strong> von Andrea Goede<br />

Ziel der Ev. Familienbildung ist es, mit den Angeboten an verschiedenen Orten im<br />

<strong>Kirchenkreis</strong> vor dem Hintergrund unseres christlichen Glaubens Eltern in ihren<br />

Erziehungsaufgaben zu begleiten und zu unterstützen. Mit den Kursangeboten werden<br />

Eltern in ihren Erziehungskompetenzen gestärkt, damit sie im Zusammenleben mit ihren<br />

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Kindern mehr Sicherheit gewinnen um die Entwicklung der Kinder bestmöglich<br />

unterstützen zu können. Ein weiteres Ziel ist die Förderung des Aufbaus von Kontakten zu<br />

anderen Familien im Stadtteil und der Zugang zu den örtlichen Kirchengemeinden.<br />

Folgende regelmäßige Angebote wurden im Berichtszeitraum über die Ev.<br />

Familienbildung organisiert, begleitet und durchgeführt:<br />

• ca. 35 regelmäßig stattfindende Eltern-Kind-Gruppen in Kooperation mit<br />

Kirchengemeinden<br />

• Eltern-Kompetenz-Kurse in Kooperation mit verschiedenen Kindertageseinrichtungen<br />

in <strong>Unna</strong>, Holzwickede, Fröndenberg, Bergkamen (Kurse: „Starke Eltern – starke<br />

Kinder“; „FuN / Familie und Nachbarschaft“)<br />

• Angebote für bildungsungewohnte Familien beim „Familientreff im<br />

Bodelschwinghhaus“ in Kooperation mit dem Jugendamt Bergkamen und dem<br />

Familienzentrum am Bodelschwinghhaus<br />

• Angebote für Eltern und Kinder im Rahmen des offenen Elterntreffs „Cafè Knirps“ im<br />

Gemeindezentrum „Brücke“ in Kooperation mit dem Jugendamt <strong>Unna</strong> und dem<br />

Familienbüro der Stadt <strong>Unna</strong><br />

• Angebote für Eltern mit Kindern im ersten Lebensjahr (Elternstartkurse, Pekipkurse in<br />

Bergkamen)<br />

• Bewegungsangebote für Eltern mit kleinen Kindern in Kooperation mit Familienzentren<br />

• Seminarangebote für Frauen, Familien und Kinder in der Oase Stentrop<br />

• Fortbildungen für Mitarbeitende in Kindertageseinrichtungen und der OGS<br />

• Fortbildungen für Kursleitungen von Eltern-Kind-Gruppen<br />

• Kooperationen mit verschiedenen Familienzentren<br />

• Elternabende zu verschiedenen Themen der Erziehung und gesunden Ernährung<br />

Neben den Veranstaltungen, die sich direkt an Eltern mit Kindern richten, stellte die<br />

pädagogische Begleitung der Kursleitungen sowie die Planung, die Gesamtkoordination<br />

und Abrechnung der Veranstaltungen ein zentrales Aufgabenfeld innerhalb des Referats<br />

dar.<br />

Als Bindeglied zum Ev. Familienbildungswerk Westfalen und Lippe e.V. (FBW), dem die<br />

Ev. Familienbildung des <strong>Kirchenkreis</strong>es als Mitglied angehört, nahm die Referentin an den<br />

regelmäßigen Zusammenkünften der Einrichtungsleitungen teil und setzte das<br />

Qualitätsmanagement des Werkes auf der regionalen Ebene um. Im Frühjahr <strong>2012</strong> wurde<br />

die Familienbildung im Rahmen eines externen Audits von einem Auditor des<br />

Gütesiegelverbundes Weiterbildung geprüft und das FBW erfolgreich rezertifiziert.<br />

Darüber hinaus fand eine intensive Mitwirkung im Bündnis für Familie des Kreises <strong>Unna</strong><br />

und im lokalen Arbeitskreis „Kein Kind ohne gesundes Frühstück“ in Fröndenberg statt.<br />

Im Bereich der Fortbildungen für Mitarbeitende aus Kindertageseinrichtungen und der OGS<br />

zu familienbezogenen Themen und Fragen der pädagogischen Arbeit mit Kindern konnten<br />

die Angebote aufgrund der steigenden Nachfrage im Berichtszeitraum stark ausgebaut<br />

werden. Bei der Konzeption und Durchführung der Angebote waren neben der Ev.<br />

Familienbildung die Bereiche Fachberatung für Kindertageseinrichtungen (H. Schiefer) und<br />

das Jugendpfarramt (Koordination OGS Michael Klimziak) intensiv beteiligt.<br />

In den Berichtsjahren sind mehrere Ferienfreizeiten für Kinder und Familien, sowie<br />

Wochenendseminare für Frauen in der Oase Stentrop durchgeführt worden. Während die<br />

Wochenendveranstaltungen für Frauen, die in Kooperation mit dem Referat Frauenarbeit<br />

(E. Markmann) durchgeführt wurden, und die Ferienangebote für Kinder eine große<br />

Nachfrage verzeichnen, waren die Angebote für Familien eher mäßig besucht.<br />

Das Thema „Gesunde Ernährung“ als Schwerpunkt für das Jahr 2011 hat nur wenige<br />

Menschen angesprochen. Die Familienkurse in der Bewegungspädagogik, die in<br />

Kooperation mit den Familienzentren und Kindertageseinrichtungen organisiert wurden,<br />

haben 2011 stattgefunden.<br />

Die Nachfrage nach Eltern-Kind-Gruppen hat auch im Berichtszeitraum einen deutlichen<br />

Rückgang zu verzeichnen. Durch früher einsetzende Betreuungsangebote in Kita´s und bei<br />

Tagesmüttern hat sich die Bedarfssituation in den vergangenen Jahren stark gewandelt.<br />

Parallel dazu steigt die Nachfrage nach Angeboten für Eltern mit Kindern im ersten<br />

Lebensjahr.<br />

Die Einführung des Programms „Elternstart NRW“ im Frühjahr <strong>2012</strong>, ein vom Land<br />

geförderter Elternkurs, der die Anbindung an Angebote der Familienbildung stärken soll,<br />

war in <strong>Unna</strong> nur in sehr begrenztem Maße möglich. Starke Konkurrenz durch die<br />

90


Elternschule des Katharinen-Hospitals macht eine Durchführung dieser Kurse fast<br />

unmöglich, da potentiellen Teilnehmende durch die Elternschule, die bereits auf der<br />

Entbindungsstation des Katholischen Krankenhauses für ihre eigenen Kurse wirbt, nicht zu<br />

finden sind. Auch das Familienforum Mühlenstraße aus <strong>Unna</strong> wirbt Teilnehmende für<br />

eigene Elternstartkurse. Es gab zwar auf Initiative des Familienbüros gemeinsame<br />

Gespräche der Bildungseinrichtungen, hier konnte aber keine Kooperation zwischen den<br />

Einrichtungen vereinbart werden. Auch in Holzwickede scheitert die Durchführung von<br />

Elternstartkursen an fehlenden Teilnehmern, obwohl hier auch mit dem zuständigen<br />

Kreisjugendamt, dem ASD, einem Familienzentrum und dem Besuchsdienst des<br />

Kreisjugendamtes kooperiert wird. Elternstartkurse werden lediglich seit Mitte <strong>2012</strong><br />

erfolgreich in Bergkamen in Zusammenarbeit mit dem dortigen Jugendamt durchgeführt.<br />

Nach mehreren Vorgesprächen gibt es seit Mitte <strong>2012</strong> eine schriftliche<br />

Kooperationvereinbarung mit dem Familienbüro des Jugendamtes der Stadt <strong>Unna</strong>. Im<br />

Gemeindezentrum „Brücke“ in Königsborn, findet nun regelmäßig einmal wöchentlich das<br />

„Cafè Knirps“, ein offener Elterntreff für Familien mit kleinen Kindern, statt. Der Eltern-Kind-<br />

Gruppenraum wurde aus Mitteln der Familienbildung, der Kirchengemeinde und des<br />

Jugendamts <strong>Unna</strong> renoviert und neu eingerichtet. Das offene Angebot, das von Frau Ina<br />

Wiegandt pädagogisch geleitet wird, findet sehr große Zustimmung.<br />

Insgesamt sind die Anforderungen an die Familienbildung in den letzten Jahren eher<br />

gestiegen. Damit neben der bisherigen Zielgruppe auch bildungsungewohnte Familien<br />

Zugang zu den Angeboten finden, müssen die Kurse und Veranstaltungen ständig<br />

weiterentwickelt und verbessert werden. In Bergkamen wurden im Rahmen der<br />

Kooperation mit dem Jugendamt und dem Familienzentrum am Bodelschwinghhaus in den<br />

letzten Jahren mehrere Eltern-Kompetenzkurse nach dem Modell „FuN“ (Familie und<br />

Nachbarschaft) mit nachhaltigem Erfolg durchgeführt. Durch die Zusammenarbeit mit dem<br />

Familienbüro der Stadt konnten die Angebote weiter ausgebaut und neue Eltern erreicht<br />

werden. Unter anderem finden nun auch mehrere Eltern-Kind-Gruppen im Familientreff in<br />

Bergkamen statt.<br />

In allen Regionen des <strong>Kirchenkreis</strong>es werden in Kooperation mit Mitarbeiterinnen aus<br />

Familienzentren Angebote für Familien entwickelt und durchgeführt, so z.B. in Fröndenberg<br />

beim Projekt „Kein Kind ohne gesundes Frühstück“, sowie im Rahmen der Eltern-<br />

Kompetenz-Kurse in Zusammenarbeit mit den Kindertageseinrichtungen in <strong>Unna</strong>, Massen,<br />

Königsborn, Holzwickede und Methler.<br />

Personelle Besetzung:<br />

• Andrea Goede: Leitung und Koordination (Vollzeitstelle unbefristet)<br />

• Manuela Fischer: Schwerpunkt Natur- und Erlebnispädagogik, Familien- und<br />

Kinderseminare in Stentrop, Fortbildungen für Erzieherinnen,<br />

Angebote für Schulklassen und Gruppen (halbe Stelle,<br />

befristet) (seit 01.2011)<br />

• Ina Wiegandt: Angebote im Rahmen des Familientreffs Bergkamen, päd.<br />

Leitung des offenen Elterntreffs Königsborn, Eltern – Kind<br />

Gruppenarbeit (halbe Stelle, befristet)<br />

• Andrea Rückstein: Verwaltung (Teilzeit, 14 Std.)<br />

April <strong>2013</strong><br />

Gez. Andrea Goede<br />

f. Jahresbericht 2011-<strong>2012</strong> - Referat für Männerarbeit und Erwachsenenbildung – von<br />

Pfarrer Dirk Heckmann<br />

Das Arbeitsfeld Väterarbeit ist weiterhin ein Wachstumsmarkt. In den zurückliegenden<br />

zwei Jahren sind verstärkt Anfragen von Familienzentren auch außerhalb des Kreises<br />

<strong>Unna</strong> auf uns zugekommen, Vater-Kind-Wochenenden bei uns einzukaufen. Dadurch<br />

profitiert der <strong>Kirchenkreis</strong>, weil die Familienzentren die Kosten tragen und die<br />

Unterrichtsstunden und Teilnehmertage hier verbucht werden. Der Ev. <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong><br />

ist zu einem auch überregional wahrgenommene Anbieter von Vater-Kind-Projekten<br />

geworden.<br />

Ausgehend von den Vater-Kind-Angeboten ist es in den letzten Jahren gelungen,<br />

Männerseminare und Männer-Pilgerwege zu etablieren. Auch das Angebot eines Burnout-<br />

Kurses für Männer ist gut angenommen worden. Wir waren damit bei einem aktuellen<br />

Thema gut in der Presse präsent.<br />

91


Pilgern als spirituelles Angebot wird auch in diesem Jahr durch den Ökumenischen<br />

Pilgerweg von Werl bis Breckerfeld ein Schwerpunkt sein.<br />

Durch die Profilierung im Rahmen der Väterarbeit sind zwei Projekte möglich geworden:<br />

• Die von der EU finanzierte internationale Lernpartnerschaft mit dem Männerbüro<br />

Salzburg, dem Schweizer Männernetzwerk „maenner.ch“, dem Centrum Misji i<br />

Evangelizacji Evangelicko-Augsburskiego in Polen und dem Väterbüro Mannege in<br />

Berlin.<br />

• Ein 1 ½ jähriges Projekt für Väter mit Migrationshintergrund, „Einladung für Mama!“,<br />

das die Entwicklung eines multikulturellen Vater-Kind-Kochbuchs zum Ziel hat.<br />

Im Rahmen der Luther-Dekade Reformation und Toleranz werden in diesem Jahr<br />

verschiedene Veranstaltungen durchgeführt:<br />

• Vortrag von Eugen Drewermann: Wo endet die Toleranz?<br />

• Vortrag von Ralph Bollmann: Reform, das geht auch anders!<br />

• Luther-Tour: Reformation oder Revolution. Luther und Müntzer<br />

• Vater-Kind-Festival: Alle Achtung! Vorbilder und was wir von ihnen lernen können<br />

Durch die verschiedenen Formate Pilgern, Festival und Motorradtouren gelingt es auch<br />

kirchenferne Menschen zu erreichen.<br />

Die Durchführung der Projekte steigert die Kapazität an geförderten Unterrichtsstunden<br />

und Teilnehmertagen.<br />

Acht Gemeinden im <strong>Kirchenkreis</strong> organisieren Studienreisen oder Vorträge in Kooperation<br />

mit der Erwachsenenbildung.<br />

Kapazität nach Unterrichtsstunden:<br />

Kapazität nach Teilnehmertagen:<br />

* Die Daten für <strong>2012</strong> sind vorläufig vorbehaltlich der Anerkennung durch das Land NRW.<br />

Veränderungen:<br />

92


Die Kapazität an Unterrichtsstunden sinkt. Diese wird aber mehr als kompensiert durch die<br />

Steigerung bei den Teilnehmertagen. Deutlich wird dabei ein Trend weg von Vorträgen und<br />

Veranstaltungsreihen hin zu Block- und Internatsveranstaltungen.<br />

Kooperationen:<br />

Das jährliche Vater-Kind-Festival findet in enger Kooperation mit dem <strong>Kirchenkreis</strong> Hamm<br />

statt, die sich durch die aktive Mitarbeit von Sabine Heynen ausdrückt.<br />

Enge Kooperationen gibt es mit dem Erwachsenenbildungswerk Westfalen.<br />

Im Rahmen der Väterarbeit gibt es eine Kooperation mit dem Bundesprojekt „Mehr Männer in<br />

Kitas“.<br />

Mit dem Dekanat <strong>Unna</strong> gibt es eine Kooperation für den Ökumenischen Pilgerweg.<br />

2011-<strong>2012</strong> sind Vater-Kind-Projekte in Kooperation mit etwa 50 Kitas und Familienzentren<br />

durchgeführt worden.<br />

In Kooperation mit der Haupschule Bönen finden regelmäßig Kurse zur Berufsorientierung<br />

Jugendlicher mit Holztechnik statt.<br />

Perspektiven:<br />

Mit der Profilierung im Bereich der Männerarbeit sind Chancen für Projektförderungen<br />

verbunden. Um weiterhin kirchenferne Milieus zu erreichen bieten Projekte gute Perspektiven.<br />

Unterschiedliche Pilgerangebote sprechen Menschen an, die auf der Suche nach persönlicher<br />

Spiritualität sind und sich auf den Weg machen wollen. Perspektivisch kann dieses Thema<br />

z.B. durch eine Verbindung mit Geocachen weiter ausgebaut werden. Dafür bietet sich auch<br />

die Randlage des Kreises <strong>Unna</strong> zum Ballungsraum Ruhrgebiet an. Viele Geocacher nutzen<br />

das Kreisgebiet als Naherholungsziel. Eine elektronische Schnitzeljagd mit spirituellen<br />

Themen bietet da einige Chancen für Kirche.<br />

g. Männerarbeit im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> - Synodalbericht 2011/<strong>2012</strong><br />

Auftrag<br />

Der Auftrag der Männerarbeit ist es, Männer in ihrer jeweiligen Lebenssituation anzusprechen<br />

und ihnen mit der Botschaft des Evangeliums Orientierung für die persönliche<br />

Lebensgestaltung zu geben und sie zur Wahrnehmung von Verantwortung zu befähigen<br />

und zu ermutigen. Dies bezieht sich fünffach auf die Beziehung<br />

• des Mannes zu sich selbst<br />

• zu anderen Männern<br />

• zwischen den Geschlechtern<br />

• zu seiner Mitwelt in Gesellschaft, Familie, Beruf und Gemeinde<br />

• zu Religion und christlichem Glauben.<br />

Aufgabe der evangelischen Männerarbeit ist es, positive Leitbilder für männliches Leben<br />

zu entwickeln, die in der Botschaft vom Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit begründet<br />

sind.<br />

Praxis<br />

Männerarbeit geschieht vornehmlich mit Methoden und Veranstaltungsformen der<br />

Bildungsarbeit. So gehören Seminare, Tagungen und vor allem die gemeindlichen<br />

regelmäßigen Männerzusammenkünfte zu den bevorzugten Veranstaltungstypen.<br />

Inhaltlich sind ihre Veranstaltungen besonders auf folgende Sachbereiche ausgerichtet:<br />

• Theologische Bildung: glaubenskundliche Kompetenz und ethische Urteilsfähigkeit<br />

• Politische Bildung: das gesamte Spektrum gesellschaftlicher Probleme<br />

• Personenbezogene Bildung: besonders die Frage nach der Rolle bzw. der<br />

Rollenveränderung für Männer<br />

• Mitarbeiterfortbildung: Zurüstung der ehrenamtlichen Mitarbeiter<br />

Die Männerarbeit nimmt ihren Dienst wahr auf allen kirchlichen Ebenen: in der<br />

Gemeinde, im <strong>Kirchenkreis</strong>, auf fünf Bezirksebenen (Ostwestfalen, Münsterland, Hellweg,<br />

Ruhrgebiet, Südwestfalen) und auf landeskirchlicher Ebene eingebunden in das<br />

„Institut für Kirche und Gesellschaft der EkvW“. Die Männerarbeit im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong><br />

gehört zum „Bezirk Hellweg“, der die <strong>Kirchenkreis</strong>e <strong>Unna</strong>, Hamm, Soest und Arnsberg<br />

93


umfasst. In Hamm, Langewanneweg 27, befindet sich die Bezirksgeschäftsstelle. Von<br />

dort aus versorgt der hauptamtlich-pädagogische Mitarbeiter Diakon Holger Huckenbeck<br />

unsere Gruppen. Seine Stelle ist nur noch zur Hälfte der Männerarbeit gewidmet. Eine<br />

Sprechzeit ist in der Geschäftsstelle eingerichtet mittwochs von 10-15 Uhr.<br />

Die Basis der Männerarbeit sind die gemeindlichen Männergruppen, die sich als<br />

Glaubens-, Bildungs- und Aktionsgemeinschaft versteht. Im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> gibt es<br />

z.Z. 13 Gruppen und zwar in:<br />

• Region Bergkamen: Bergkamen/Mitte - Weddinghofen - Oberaden<br />

• Region Kamen: Kamen/Mitte - Methler - Heeren<br />

• Region <strong>Unna</strong>: Königsborn – <strong>Unna</strong>/Massen – Hemmerde/Lünern<br />

• Region Holzwickede/Fröndenberg: Holzwickede - Opherdicke – Dellwig – Frömern<br />

– Bausenhagen/Fröndenberg<br />

Die Gruppen werden mit großem Engagement von ehrenamtlichen Mitarbeitern geleitet.<br />

In den 13 Gruppen kommen monatlich 400 bis 500 Männer regelmäßig zusammen.<br />

Inhaltlich richten die Gruppen ihre Jahresarbeit nach den Jahresthemen aus, die die<br />

Männerarbeit der EKD bundesweit als Empfehlung vorgibt. Für die letzten Jahre waren<br />

das folgende Themen:<br />

2011: “...in den Schwächen mächtig“ - Männer zwischen Macht und Ohnmacht!<br />

<strong>2012</strong>: “Was nennst Du mich gut? “ (Markus 10,18) - Männliche Vorbilder und vorbildliche<br />

Männer!<br />

Thematisiert wird darüber hinaus auch, was im Umfeld wichtig bzw. besonders aktuell ist.<br />

Den Gruppen wird für das jährliche Schwerpunktthema zum Männersonntag (jeweils am<br />

3. Sonntag im Oktober) geeignetes Arbeitsmaterial und ein Themenkatalog für die<br />

Gruppenzusammenkünfte zur Verfügung gestellt. Zudem finden ins Thema einführende<br />

Planungstagungen auf Landesebene für unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter statt.<br />

Bewährt haben sich, wo sie begangen werden, die Männersonntage, die die Herbst- und<br />

Wintertätigkeit der Männerarbeit in den Gemeinden gottesdienstlich einleiten.<br />

Mit dem Projekt „Nadeshda“ ist es gelungen, den Aspekt „Aktionsgemeinschaft“ zu<br />

profilieren. Das weißrussische Erholungs- und Bildungszentrum für Kinder und<br />

Jugendliche aus den verstrahlten Regionen Weißrusslands haben inzwischen etliche<br />

Männergruppen zu ihrer Sache gemacht und leisten wichtige Unterstützung mit Geldund<br />

Sachspenden. Die westfälische Männerarbeit hat mit Beginn des Jahres 1999 ihr<br />

langjähriges Engagement in „Nadeshda“ institutionalisiert und ist – vertreten durch Ihren<br />

Verein „Sozialdienst Evangelischer Männer“ – Teilhaber dieses Gemeinschaftsunternehmens.<br />

Wichtige Termine sind für die Männergruppen besonders unsere Veranstaltungen auf<br />

<strong>Kirchenkreis</strong>ebene. Hier ist viel durch Kontinuität gewachsen. Sie sind für die<br />

Männergruppen nicht nur Vortragsveranstaltungen, sondern ein Treffen, wo Kirche für die<br />

oft zahlreich teilnehmenden Männer in besonderer Weise erlebbar wird.<br />

Regelmäßig finden statt:<br />

• Kreismännertag zusammen mit den Gruppen des <strong>Kirchenkreis</strong>es Hamm immer am 1.<br />

November<br />

• Tagungen, eine theologische und eine thematische Planungstagung im Jahr ,<br />

• Männertage, wie der Haarstrangmännertag für Fröndenberg, Opherdicke, Frömern<br />

und Massen<br />

• Bezirksdelegiertenkonferenzen, Kreisdelegiertenkonferenzen, Adventstreffen.<br />

• Deutsch-belarussische Begegnungstagung 2011 und <strong>2013</strong> mit dem Regionaltag im<br />

Bezirk Hellweg.<br />

• Studienfahrten bzw. Seminare für einzelne Männergruppen Besonders intensiv und<br />

förderlich sind die von der Bezirksgeschäftsstelle für einzelne Männergruppen<br />

durchgeführten Seminarmaßnahmen. Unsere Gruppen im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> haben<br />

folgende Studienseminare 2011 durchgeführt:<br />

• 1 Seminar in Binz auf Rügen<br />

• 2 Seminare auf Borkum<br />

• 1 Seminar in Stralsund<br />

• 1 Seminar in Rinchnach, Bay.Wald<br />

• 1 Seminar in Husum<br />

94


Das bedeutet für 2011, dass insgesamt an 49 Kalendertagen 266 Teilnehmer aus<br />

unseren Gruppen in Bildungsseminaren unterwegs waren.<br />

Organisation<br />

Die Männerarbeit im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> wird verantwortet durch den Kreisvorstand, der<br />

von den Delegierten der Männergruppen (Kreisvertretung) für die Dauer von vier Jahren<br />

gewählt wird. Der Kreisvorstand setzt sich wie folgt zusammen:<br />

• Reinhard Müller, Bergkamen (Vorsitzender)<br />

• Jochen Müller, Heeren-Werve (stellvertretender Vorsitzender)<br />

• Willi Strathoff, Frömern<br />

• Max Pasalk, Kamen<br />

• Dieter Schiewer, Dellwig (Vertrauenspfarrer)<br />

Perspektiven<br />

Warum braucht Mann eine Männergruppe?<br />

Weil er einen Ort braucht,<br />

• wo er Orientierung findet für das Leben in Familie, Beruf, Alltag und Gesellschaft<br />

• wo er zusammen mit anderen Männern das Evangelium entdecken kann als wertvolle<br />

Quelle einer positiven Kraft fürs eigene Leben<br />

• wo er befähigt wird, sein Mannsein wahrzunehmen, kritisch zu reflektieren und<br />

Schritte zur Weiterentwicklung zu gehen, im persönlichen Bereich, im sozialen<br />

Miteinander, in gesellschaftlichen Strukturen<br />

• wo er Geselligkeit pflegen kann<br />

• wo er über seine Erfahrungen und Ängste offen reden kann<br />

gez. Reinhard Müller, Dieter Schiewer, Holger Huckenbeck<br />

h. Arbeitskreis Schöpfungsverantwortung 2011-<strong>2013</strong> von Pfarrer Uwe Rimbach<br />

Mit dem Ausscheiden des damaligen Vorsitzenden, Paul-Egon Siebel, und der<br />

Nachberufung von Pfr. Uwe Rimbach als Schöpfungsbeauftragter des <strong>Kirchenkreis</strong>es auf<br />

der Sommersynode 2011 kam es in der Folgezeit zu größeren personellen<br />

Veränderungen innerhalb des Arbeitskreises. Dies machte eine fast vollständige<br />

Neukonsolidierung der Arbeit notwendig, die erst in den kommenden Monaten ihren<br />

Abschluss finden wird.<br />

Zwischenzeitlich konnte das Thema „Energetische Sanierung kirchlicher Gebäude“ zu<br />

einem ersten befriedigenden Abschluss gebracht werden. In Kooperation mit dem<br />

<strong>Kirchenkreis</strong> Hamm und dem Dozenten Prof. Dr. Opitz sowie Studenten der privaten<br />

Hochschule für Logistik und Wirtschaft in Hamm wurde im September 2011 in Haus<br />

Stentrop ein beide <strong>Kirchenkreis</strong>e betreffender Informationstag durchgeführt, der einen<br />

Prozess einleitete, an dessen Ende im Jahre <strong>2012</strong> die Überarbeitung der<br />

Beihilferichtlinien des Ev. <strong>Kirchenkreis</strong>es <strong>Unna</strong> stand. Wesentliche Punkte dieser<br />

Neuregelung sind die Anhebung der Zuschüsse für die energetische Sanierung<br />

bestimmter kirchlicher Gebäude von 20% auf 40% bzw. bei denkmalwerten Gebäuden<br />

von 30% auf 50%. Die auf Ebene der Landeskirche arbeitende Frau Brunhilde Meier<br />

konnte zwischenzeitlich gewonnen werden, um eine professionalisierte<br />

Bestandsaufnahme der Gebäude des <strong>Kirchenkreis</strong>es durchzuführen.<br />

Bezüglich der Neukonsolidierung des Arbeitskreises „Schöpfungsverantwortung“ sind<br />

nachstehende Punkte hervorzuheben:<br />

• Treffen des Arbeitskreises in zweimonatigem Turnus<br />

• Inhaltliche Neubestimmung des Arbeitskreises. Er versteht sich als Diskussions- und<br />

Informationsforum, will Gemeinden in ihren ökologischen Bemühungen unterstützen<br />

und Prozesse der Nachhaltigkeit initiieren.<br />

• Bestandsaufnahme der Initiative „Zukunft einkaufen“. Diese soll in den kommenden<br />

Monaten wieder neu aufgenommen werden.<br />

95


• Vorbereitung eines Küstertages im November <strong>2013</strong>, an dem die Küster und<br />

Küsterinnen über einfache aber effektive Maßnahmen zur Energieeinsparung<br />

informiert werden sollen.<br />

• Rundschreiben an alle Gemeinden mit der Bitte einen Umweltbeauftragten in jeder<br />

Gemeinde zu benennen, der oder die wiederum Teilnehmer des kreiskirchlichen<br />

Arbeitskreises und gemeindlicher Ansprechpartner sein soll<br />

• Wiederaufnahme der Zusammenarbeit mit dem <strong>Kirchenkreis</strong> Hamm. Ein erstes Ziel<br />

soll eine oder mehrere Veranstaltungen zum Thema „Nachhaltigkeit“ im Zuge des<br />

Jahres „Reformation und Politik“ sein.<br />

Pfr. Uwe Rimbach, Schöpfungsbeauftragter<br />

i. Sport im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> von Pfarrer i. R. Karl-Ernst Setzer<br />

1. Fußballturnier für Pfarrerinnen und Pfarrer<br />

Schon im Jahre 2011 deutete sich aufgrund schwacher Teilnahme an, was sich ein<br />

Jahr später bestätigte: Das Fußballturnier für Pfarrerinnen und Pfarrer hatte seine Zeit.<br />

Es fehlt einfach am Nachwuchs; kaum ein <strong>Kirchenkreis</strong> ist noch in der Lage, eine<br />

komplette Mannschaft zu stellen. Auch dem <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> war dies schon in den<br />

letzten Jahren nicht mehr gelungen. Dazu kommt ein deutlich nachlassendes<br />

Interesse. Im Klartext: Das Fußballturnier für Pfarrerinnen und Pfarrer findet nicht mehr<br />

statt. Ob eine alternative Form gefunden werden kann, bleibt abzuwarten.<br />

2. Konfi Cup<br />

Hingegen erfreut sich der Konfi-Cup immer größerer Beliebtheit. <strong>2013</strong> nahmen 17<br />

<strong>Kirchenkreis</strong>e am EKvW Konfi Cup in Kamen teil. In allen Jahren war auch der<br />

<strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> mit einer Mannschaft vertreten. Allerdings muss gesagt werden,<br />

dass in unserem <strong>Kirchenkreis</strong> das Interesse doch sehr überschaubar ist. Obwohl alle<br />

Gemeinden immer rechtzeitig informiert worden waren, hat sich <strong>2012</strong> und <strong>2013</strong> jeweils<br />

nur die Kirchengemeinde zu Heeren-Werve angemeldet. Erfreulich: Die Jugend aus<br />

Heeren-Werve war 2011 und <strong>2013</strong> für den Kiosk in der Sporthalle der Gesamtschule<br />

Kamen verantwortlich.<br />

3. Konferenz der Synodalbeauftragten<br />

Der Synodalbeauftragte nimmt regelmäßig an den halbjährlichen Konferenzen der<br />

Sportbeauftragten in der EKvW teil. Wesentliche Inhalte dieser Konferenzen sind: Vorund<br />

Nachbereitung gemeinsamer Aktionen (z.B. Fußballturnier, Studientage); Berichte<br />

aus den <strong>Kirchenkreis</strong>en; Berichte von Tagungen, Fortbildungen und Studienkursen;<br />

Diskussion über Grundsatzfragen von „Kirche und Sport“.<br />

Sportbeauftragter der EKvW ist Pfr. Dr. Albrecht Thiel, Dortmund<br />

4. Pastoralkolleg<br />

Hingewiesen sei auf das jährlich stattfindende Pastoralkolleg „Kirche und Sport“ in der<br />

Sportschule Kaiserau.<br />

<strong>Unna</strong>, im März <strong>2013</strong><br />

gez. Karl-Ernst Setzer, Pfr. i.R.<br />

5. Querschnittsaufgaben<br />

a. Synodalbericht der gemeindlichen und kreiskirchlichen Verwaltung für den<br />

Zeitraum 2011-<strong>2012</strong><br />

Bericht der Personalabteilung:<br />

Zum 01.01.2011 hat die Arbeitsrechtliche Kommission Rheinland, Westfalen-Lippe ein<br />

neues Tarifrecht für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Sozial und Erziehungsdienst<br />

beschlossen.<br />

96


Die Überleitung der Betroffenen in den neuen Tarif erforderte einen erheblichen<br />

Zeitaufwand für die Beschäftigten in der Personalabteilung.<br />

Auch die Information und Beratung der Beschäftigten und der Leitungsgremien hierzu<br />

nahm viel Zeit in Anspruch.<br />

Die Vergütungen wurden zum 01. Juni <strong>2012</strong> um 3,5 % und in einem weiteren Schritt, vom<br />

01.04.<strong>2013</strong> an, um weitere 2,8 % angehoben.<br />

Der Urlaubsanspruch für alle Beschäftigten bei der 5 Tage Woche wurde zum 01.01.<strong>2013</strong><br />

auf 29 Tage geändert, ab Vollendung des 55. Lebensjahres beträgt der Urlaubsanspruch<br />

nun 30 Tage. Zum 01.06.<strong>2012</strong> wurde eine Beteiligung der Arbeitnehmer an den Beiträgen<br />

zur KZVK eingeführt und gleichzeitig eine Bezuschussung der Entgeltumwandlung.<br />

Die Zusammenarbeit mit der Mitarbeitervertretung und der Gleichstellungsbeauftragten<br />

verlief, wie in den Vorjahren, sehr partnerschaftlich.<br />

Die Zahl der Beschäftigungsverhältnisse ist unverändert bei ca. 700 Mitarbeitenden<br />

konstant geblieben.<br />

Es gab die üblichen Änderungen im Bereich der steuerlichen und<br />

sozialversicherungsrechtlichen Bestimmungen, die gewohnt souverän übernommen<br />

worden sind.<br />

Bericht der Bau-, Grundstücks- und Friedhofsabteilung:<br />

Bereich Bau<br />

Neben der Begleitung und Beratung der Kirchengemeinden in allen Fragen des Bauens,<br />

Renovierens, Sanierens und Umgestaltens wird die Beratung und Mithilfe bei der Planung<br />

für den Ausbau von Kindertagesstätten für Kinder unter 3 Jahren besonders in Anspruch<br />

genommen. Darüber hinaus bilden die konzeptionelle Beratung zur Nutzung bzw.<br />

Umnutzung von Gebäuden sowie die Energieberatung und die energetische Sanierung<br />

von Gebäuden weitere Schwerpunkte. Exemplarisch sind einige Vorhaben aufgeführt:<br />

Kirchengemeinde Bergkamen<br />

Bau eines neuen Glockenträgers an der Thomaskirche<br />

Planungen zum Ausbau KiTa U3<br />

Planung für den Umbau des Jugendbereiches in der Friedenskirche<br />

KG Fröndenberg und Bausenhagen<br />

Anbau an die Trauerhalle Bausenhagen<br />

Sanierung des Pfarrhauses Heckel<br />

Konzeptentwicklung / Nutzungsänderung für die Altenwohnungen Wohnpark Stift<br />

Energetischer Umbau Haus der Mitte, Stentrop<br />

Planungen zum Ausbau KiTa U3<br />

Vorbereitung Sanierung Pfarrhaus Palzstraße<br />

Sanierung Heizungsanlage Wohnpark Stift<br />

Kirchengemeinde Dellwig<br />

Mauersanierung an der Kirche Dellwig<br />

KG Hemmerde-Lünern<br />

Sanierung des Pfarrhauses in Hemmerde<br />

Planungen zum Ausbau KiTa U3<br />

Mängelbeiseitigung Kita Hemmerde<br />

KG Holzwickede und Opherdicke<br />

Umbau der Treppenanlage und des Vorplatzes der Kirche am Markt<br />

Kanalsanierung am ehem. Gemeindehaus Wichernstraße 1<br />

Planungen zum Ausbau KiTa U3<br />

Planung einer Rampenanlage hinter dem Gebäude Goethestraße 6<br />

Planung einer Rampenanlage am Gemeindehaus Opherdicke<br />

KG zu Heeren-Werve<br />

Anbau Trauerhalle Heeren-Werve<br />

KG Kamen<br />

Innensanierung des Gemeindehauses in Südkamen<br />

Energetische Sanierung des Gemeindehauses in Südkamen<br />

Energetische Sanierung des Pfarrhauses in Südkamen<br />

Planungen zum Ausbau KiTa U3<br />

KG Königsborn<br />

Planungen zum neuen Gemeindehaus an der Christuskirche<br />

97


Planungen zum Ausbau KiTa U3<br />

Betreuung Neubau Wichernhaus in Königsborn<br />

Kanalsanierung Kita Kurpark<br />

KG Massen<br />

Ausbau KiTa U3<br />

Planung zur Sanierung in der Friedenskirche<br />

KG Methler<br />

Sanierung des Glockenturmes der Margaretenkirche<br />

Energieberatung Trauerhalle Methler und künstlerische Ausgestaltung<br />

KG Martin Luther Bergkamen<br />

Planungen zum Ausbau KiTa U3<br />

KG <strong>Unna</strong><br />

Planung des Kirchplatzes an der Stadtkirche<br />

Sanierung der Fenster in der Stadtkirche<br />

Planungen zum Ausbau KiTa U3<br />

Reparaturen KiTa Wasserstraße<br />

Entwurf & Planung Parkplatz KiTa Wasserstraße<br />

<strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong><br />

Umbau und Renovierung von Wohnhäusern<br />

Neugestaltung der Zentrale im Haus der Kirche<br />

Erstellung von Wertgutachten<br />

Sicherungsmaßnahmen Buderusstraße in Massen (jüdische Gemeinde)<br />

Energetische Optimierung und Energiemanagement<br />

Verhandlung neuer Rahmenverträge und Wechsel des Gasanbieters bei allen<br />

Liegenschaften der Kirchengemeinde Holzwickede<br />

Gebäudestrukturanalyse<br />

Mitwirkung bei der Ausarbeitung zur Strukturanalyse der Kirchengemeinde<br />

Königsborn<br />

Vorbereiten der Strukturanalyse der Kirchengemeinde Fröndenberg und<br />

Bausenhagen<br />

Vorbereiten der Strukturanalyse der Kirchengemeinde Holzwickede und<br />

Opherdicke<br />

Vorbereiten der Strukturanalyse der Kirchengemeinde Dellwig<br />

Entwicklung der Beihilferichtlinien zur Energetischen Sanierung der Pfarr- und<br />

Gemeindehäuser im <strong>Kirchenkreis</strong><br />

Kindergartenwerk<br />

Ansprechpartner in allen Fragen zur Arbeitssicherheit<br />

Überprüfung der Einrichtungen nach den geltenden Bestimmungen zur U3-<br />

Betreuung mit anschließender Mängelbeseitigung (erhöhte Spielebenen, bauliche<br />

Notwendigkeiten, Spielgeräte, etc. )<br />

Überprüfung der jährlich durchgeführten Baumkontrolle mit anschließender<br />

Beseitigung der Mängel<br />

Überprüfung der jährlich durchgeführten Kontrolle der Außenspielgeräte mit<br />

anschließender Beseitigung der Mängel<br />

Durch die enge Zusammenarbeit der Bauabteilungen im Gestaltungsraum <strong>Unna</strong> /<br />

Hamm wurden auch zahlreiche Planungen für Kindertageseinrichtungen im<br />

<strong>Kirchenkreis</strong> Hamm realisiert.<br />

Bereich Grundstücke<br />

Aufgrund weiterhin rückläufiger Gemeindegliederzahlen und von Engpässen in den<br />

Haushalten ist in den Kirchengemeinden ein Veränderungsprozess in Gang gekommen,<br />

von dem nun auch der Immobilienbereich nicht ausgespart bleibt. Hierbei ist es<br />

98


teilweise mühsame Aufgabe der Verwaltung deutlich zu machen, dass durch ein<br />

wirtschaftlich ausgerichtetes Immobilienmanagement ein nicht unbeträchtlicher Beitrag<br />

zur Haushaltsentlastung geleistet werden kann.<br />

Vor diesem Hintergrund wird zunehmend auch die Erhaltung der traditionellen<br />

kirchlichen Gebäudetypen Kirche, Pfarrhaus, Gemeindehaus und Kindergarten in Frage<br />

gestellt; insbesondere dann, wenn diese in einer Kirchengemeinde mehrfach vorhanden<br />

sind. Hinzu kommt, dass durch Gemeindekooperationen bzw. –Fusionen, durch die<br />

Verlagerung von Veranstaltungen an zentrale Orte sowie durch die rückläufigen<br />

Gemeindegliederzahlen der Flächenbedarf in den Gemeinden stetig abnimmt, der<br />

Unterhaltungs- und Instandhaltungsaufwand des Gebäudebestandes hingegen aber<br />

eher zunimmt.<br />

Die Kirchengemeinden stehen somit vor der schweren Entscheidung, freie Potentiale<br />

anderweitigen Nutzungen zuzuführen, um so ihre Haushalte zu entlasten oder<br />

idealerweise zusätzliche Einnahmen zu erzielen. So wurden im <strong>Kirchenkreis</strong> bereits<br />

Kirchen entwidmet und Gemeindehäuser außer Dienst gestellt, um diese Immobilien<br />

anschließend zu vermieten, zu verkaufen oder das Grundstück selbst freizumachen und<br />

anderweitig zu vermarkten.<br />

Aber auch die Vermarktung des unbebauten Grundvermögens wird (nicht zuletzt wegen<br />

der Empfehlung der Synode) mit zunehmendem Engagement betrieben. Indiz hierfür<br />

ist, dass die Gesamteinnahmen aus Erbbaurechten in der zurückliegenden Zeit<br />

vervielfacht werden konnten.<br />

Die Einnahmen aus Mietverhältnissen konnten im gleichen Zeitraum (bei nahezu gleich<br />

bleibendem Gebäudebestand) verdoppelt werden. Wesentlicher Grund hierfür ist, dass<br />

Pfarrstellen von der Dienstwohnungspflicht befreit wurden und die Kirchengemeinden<br />

durch die Vermietung der ehemaligen Pfarrhäuser zusätzliche Einnahmen erzielen<br />

können.<br />

Bereich Friedhöfe<br />

Nachdem das Bestattungsgesetz NRW auf europäischen Druck hin liberalisiert werden<br />

musste, erfährt das Friedhofswesen derzeit insbesondere durch privatrechtliche und<br />

kommunale Friedhofsträger einen besonderen Veränderungsprozess.<br />

So lässt sich beobachten, dass neben den traditionellen Bestattungsarten wie Wahlund<br />

Reihengrabstätten für Erdbestattungen und Urnenbeisetzungen nun auch alle<br />

weiteren vom Bestattungsgesetz zugelassenen Formen wie beispielsweise<br />

Aschestreufelder und Baumbestattungen von kommunaler und privatrechtlicher Seite<br />

angeboten werden. Da sich allgemein eine Tendenz zu pflegeleichten bzw. pflegefreien<br />

Grabstätten abzeichnet, erfahren die Kommunalfriedhöfe durch das neue Angebot<br />

wieder höhere Nachfrage.<br />

Da die Anzahl der jährlichen Belegungen in den letzten Jahren ohnehin tendenziell<br />

rückläufig war, sollten kirchliche Friedhofsträger nunmehr kurzfristig auf die Nachfrage<br />

nach pflegefreien Grabstätten reagieren, um die eigenen Friedhöfe auch weiterhin<br />

wirtschaftlich betreiben zu können.<br />

Während in der Vergangenheit die Friedhofsordnungen und Gebührenordnungen über<br />

Jahre hinweg unverändert beibehalten werden konnten, sind die heutigen<br />

Rechtsnormen wesentlich kurzlebiger. Erst mit Wirksamwerden des neuen<br />

Bestattungsgesetzes mussten bereits die Friedhofssatzungen und Gebührensatzungen<br />

aller Friedhöfe insgesamt mit erheblichem Aufwand überarbeitet, neu erlassen,<br />

genehmigt und veröffentlicht werden, um sich den neuen Rechtsgrundlagen<br />

anzupassen. Gleiches steht den Friedhofsträgern nun mit der Einführung neuer<br />

Bestattungsarten wieder bevor.<br />

Bericht der Finanzabteilung:<br />

Innerhalb des Berichtszeitraums hat es massive personelle Veränderungen in der<br />

Abteilung gegeben und der Generationswechsel ist nun abgeschlossen. Zum<br />

01.12.2011 wechselte Abteilungsleiterin Brigitte Wilke in die passive Phase der<br />

Altersteilzeit. Zu ihrem Nachfolger wurde Marc Schröder berufen, der seit September<br />

2000 in der Abteilung tätig ist und seitdem mehrere Bereiche bearbeitet und Funktionen<br />

inne hatte. Zu seinem Stellvertreter wurde Nils Leider berufen.<br />

Zum 01.09.<strong>2012</strong> wechselte Gisela Schlotmann ebenfalls in die passive Phase der<br />

99


Altersteilzeit. Ihre Nachfolgerin ist Kirsten Quade.<br />

Im Bereich OGS hat es im Berichtszeitraum mehrere Veränderungen gegeben. Bedingt<br />

durch das Ausscheiden von Samira Motacek konnte zum 01.05.2011 Steffi Ertmer<br />

diesen Bereich übernehmen. Mit dem Ausscheiden von Brigitte Wilke aus dem aktiven<br />

Dienst wechselte sie in den Bereich der Haushaltssachbearbeitung und für den Bereich<br />

OGS konnte Bettina Friemoth gewonnen werden. Zum 01.08.<strong>2012</strong> wechselte Frau<br />

Friemoth zurück in den Betreuungsbereich einer vom <strong>Kirchenkreis</strong> betreuten OGS. Seit<br />

diesem Zeitpunkt ist der Bereich vakant und wird von Frau Ertmer und von Frau<br />

Olzweski betreut.<br />

Es bleibt weiter festzuhalten, dass mehr als je zuvor die Begleitung der Leitungsorgane<br />

in allen haushaltsrechtlichen und finanztechnischen Fragen erforderlich ist. Gespräche<br />

mit FinanzkirchmeisterInnen und Vorsitzenden der Presbyterien wurden neben der<br />

eigentlichen Begleitung der Leitungsorgane geführt.<br />

Gemeindliche Struktur- und Sparkommissionen wurden auch weiterhin zusätzlich<br />

begleitet und beraten.<br />

Durch die momentan relativ entspannte Finanzlage in der EKvW ist die Anzahl von<br />

Veränderungen der Finanzplanung gesunken. Der Bedarf an Beratungen der<br />

kreiskirchlichen Gremien (Finanzausschuss und Kreissynodalvorstand) ist im<br />

Gegensatz dazu nur geringfügig gesunken. Im Vergleich zum vorherigen<br />

Berichtszeitraum ist der Bedarf bei der Bearbeitung von offenen Forderungen weiter<br />

gestiegen. Durch die nach wie vor sinkende Zahlungsmoral wurden verstärkt<br />

gerichtliche Mahnverfahren eingeleitet.<br />

Im Berichtszeitraum stieg die Anzahl der Buchungen von insgesamt 68.234 auf 73.481,<br />

was einer Steigerung von 7,68 % entspricht.<br />

Die seit August 2008 eingeführten „Kirchgeld-Aktionen“, für die Spendenaufrufe,<br />

Spendenquittungen, Dankesschreiben, etc. angefertigt werden, sind für alle<br />

Kirchengemeinden bereits viermal durchgeführt worden. Die jeweils fünfte „Kirchgeld-<br />

Aktion“ ist in Planung bzw. Durchführung.<br />

Seit der Einführung des Angebots der „Offenen Ganztagsschule“ in 2004 hat sich die<br />

Anzahl von 10 Schulen mit 260 SchülerInnen auf mittlerweile 20 Schulen mit ca. 900<br />

SchülerInnen eingependelt, für die alle haushaltsrelevanten Dinge erledigt werden.<br />

Der Verwaltungs- und Beratungsaufwand im Bereich der Tageseinrichtungen für Kinder<br />

ist weiter stark angewachsen. Dies ist bedingt durch die Komplexität und den Umfang<br />

der einzelnen Bereiche (KiBiz, Integration, Sprachförderung, etc.). Auch der Bereich der<br />

personellen Besetzungen bedarf mittlerweile eines sehr hohen Beratungsaufwandes.<br />

Zu den alltäglichen Aufgaben ist durch Förderung von Bund, Land und Kommunen<br />

flächendeckend der Ausbau u3 hinzugekommen. Zu diesem Bereich gehört die<br />

Beratung der Träger und Einrichtungsleitungen, die Beantragung der Fördermittel und<br />

der Nachweis der entsprechenden Verwendung.<br />

Bericht der IT-Abteilung:<br />

Die IT im Haus der Kirche <strong>Unna</strong> wurde in den vergangenen zwei Jahren von Grund auf<br />

neu organisiert und neu strukturiert. Dies war nötig, da sowohl das bis dahin<br />

eingesetzte Serverbetriebssystem Novell als auch die eingesetzte Server-Hardware<br />

nicht mehr den Anforderungen an eine moderne IT entsprach.<br />

Im Hinblick auf die IT-Sicherheit im HdK wurde zunächst der Serverraum in einen<br />

eigenständigen, abgeschlossenen Raum verlegt und die Netzwerkinfrastruktur den<br />

neuen Gegebenheiten angepasst. Im zweiten Schritt wurde neue Serverhardware in<br />

Betrieb genommen. Im Kern besteht die Hardware nun aus zwei redundant<br />

zusammenarbeitenden Servern und einer zusätzlichen Speichereinheit, in der mehrere<br />

Festplatten ausfallsicher zusammengeschaltet sind. Die darauf laufenden Server<br />

(Serverbetriebssysteme und Serverdienste) sind virtualisiert und somit nicht an die<br />

tatsächlich zur Verfügung stehende Hardware gebunden.<br />

Die bis dahin gültige Berechtigungsstruktur des Novell-Servers (eDirectory) wurde<br />

sukzessive ersetzt durch eine Active-Directory-Domänenstruktur auf Grundlage des<br />

Serverbetriebssystems Windows Server 2008 R2. Zwei Domänencontroller sind<br />

redundant miteinander verbunden. Die Benutzerkonten und die Berechtigungen der<br />

100


Mitarbeiter im HdK werden auf diesen Domänencontrollern zentral verwaltet.<br />

Weitere virtuelle Server übernehmen andere Dienste, wie z. B. GroupWise-Mail,<br />

Fileserver, Profin-Finanzbuchhaltung, FIM-Friedhofsunterhaltung, AIDA-Zeiterfassung,<br />

Telefonkostenerfassung, Backup, etc. Insgesamt sind z. Zt. 14 virtuelle Server im<br />

Einsatz. Das System kann weiter ausgebaut werden.<br />

Im Bereich der Gemeindebüros, Kirchengemeinden und Kindertageseinrichtungen sind<br />

die Anforderungen an die IT ebenfalls gestiegen. Für die IT-Abteilung deutlich spürbar<br />

ist der Einsatz von immer mehr Endgeräten. Mittlerweile sind in vielen Gemeindebüros<br />

und den Kindergärten mehrere Computer zu einem Netzwerk zusammengeschlossen.<br />

Zusätzlich werden zentrale Speicherlösungen mit entsprechender<br />

Berechtigungsvergabe eingesetzt. Bis vor einiger Zeit in dem Bereich eingesetzte<br />

Home-Office-Lösungen sind zum Teil nicht mehr praktikabel. Insbesondere im Bereich<br />

Druck kommen mehr und mehr professionelle Kopiersysteme zum Einsatz.<br />

Im Bereich der Telefonie werden mehr und mehr professionelle TK-Anlagen eingesetzt,<br />

da kleinere Systeme nicht mehr leistungsfähig genug sind.<br />

<strong>Unna</strong>, den 15.04.<strong>2013</strong><br />

gez. Sauerwein<br />

(Verwaltungsleiter)<br />

b. Synodalbericht über die Arbeit des Beauftragten für Rechnungsprüfung<br />

vom Frühjahr 2011 bis Frühjahr <strong>2013</strong> von Pfarrer Frank Hielscher<br />

Seit Ende 2008 gibt es keine kreiskirchlichen Rechnungsprüfungsausschüsse mehr;<br />

vielmehr hat die Synode mich als Beauftragten für Rechnungsprüfung in den regionalen<br />

Rechnungsprüfungsausschuss entsandt.<br />

Dort sowie als Mitglied des Gemeinsamen Rechnungsprüfungsausschusses unserer<br />

Landeskirche begleite ich die Arbeit unserer Rechnungsprüfer.<br />

Reinhard Klatthaar, der als Rechnungsprüfer für unsere Region zuständig war, wurde<br />

Mitte April in die passive Phase der Altersteilzeit verabschiedet; ich freue mich auf die<br />

neue Zusammenarbeit mit seinem Nachfolger, Nils Leider.<br />

gez. Pfr. Frank Hielscher<br />

c. Regionalgruppe Bergkamen (Berichtszeitraum 2011/<strong>2012</strong>) von Pfarrer Christoph<br />

Maties<br />

2011<br />

Im Mittelpunkt der Sitzungen standen schwerpunktmäßig die strukturellen<br />

Veränderungen, die sich durch den Pfarrstellenwechsel von Pfarrerin Buschmann-<br />

Simons von der Friedenskirchengemeinde in die Martin-Luther-Kirchengemeinde<br />

ergaben. Der damit verbundene Prozess und nicht zuletzt die daraus resultierenden<br />

Konsequenzen, auch der Wechsel von Pfarrer Leue in die Friedenskirchengemeinde,<br />

wurden intensiv diskutiert. Die internen Prozesse kamen dabei ebenso zur Sprache wie<br />

die Frage nach der regionalen Zusammenarbeit in der einen Stadt. Dieser Austausch hat<br />

die meiste Zeit der Sitzungen in Anspruch genommen.<br />

Zugleich verlor die Regionalgruppe durch die Wahl von Thorsten Schlüter als<br />

Jugendreferent der Friedenskirchengemeinde ein kompetentes Mitglied. Bisher hatte er<br />

als Presbyter und Schriftführer die Friedenskirchengemeinde in diesem Gremium<br />

vertreten. Angesichts des Personaltableaus der Bergkamener Regionalgruppe war die<br />

Arbeitsfähigkeit nicht immer gegeben.<br />

Neben diesen Herausforderungen hatten wir am Pfingstmontag im Naturfreibad in Heil ein<br />

gemeinsames Tauffest gefeiert, das regional von vielen Familien positiv angenommen<br />

worden ist.<br />

Zudem hatten wir in der Regionalgruppe auch die Fahrt zum Kirchentag nach Dresden<br />

als gemeinsames Projekt angeregt und durchgeführt.<br />

101


<strong>2012</strong><br />

Nach den Presbyteriumswahlen im Frühjahr <strong>2012</strong> und nach der Tagung der<br />

Sommersynode hat sich die Regionalgruppe neu konstituiert.<br />

Im Fokus der Sitzungen standen die Planungen des regionalen Kinderkirchentages am<br />

Weltkindertag im September in Kooperation mit der Veranstaltung der Stadt Bergkamen.<br />

Diesen Kinderkirchentag haben maßgeblich die evangelischen Kindertageseinrichtungen<br />

in der Region inhaltlich durchgeführt, unterstützt von der Evangelischen Jugendarbeit.<br />

Das nächste Projekt eines gemeinsamen Kinderkirchentages ist für 2014 vorgesehen.<br />

Das zweite Projekt war die Vorbereitung eines gemeinsamen evangelischen<br />

Gottesdienstes am Neujahrstag auf dem Marktplatz in Bergkamen. Überraschend hatte<br />

sich kurzfristig die katholische Kirchengemeinde als Kooperationspartner für diesen<br />

ökumenischen Gottesdienst nach gut 10 Jahren verabschiedet. Beide evangelische<br />

Kirchengemeinden haben daraufhin die Option genutzt, erstmals miteinander einen<br />

regionalen Gottesdienst am Neujahrstag zu feiern. In diesem Zusammenhang wurde auch<br />

angeregt, das Gespräch mit dem Team des neu konstituierten römisch-katholischen<br />

Pfarrverbundes zu intensivieren.<br />

Als Drittes stand der Austausch über die Visitationserfahrungen der Martin-Luther-<br />

Kirchengemeinde auf der Tagesordnung. Diese Reflexion sollte im Vorfeld der Visitation<br />

der Friedenskirchengemeinde <strong>2013</strong> fruchtbar gemacht werden.<br />

Nach wie vor finden viele regionale Kontakte verbindend zur Arbeit der Regionalgruppe<br />

statt. Dieses bezieht sich unter anderem auf den Austausch der Kindertageseinrichtungen<br />

und in der Jugendarbeit sowie auf die gemeinsamen regionalen Pastorengespräche. Hier<br />

werden schnell auch unkompliziert „auf dem kleinen Dienstweg“ beispielsweise<br />

Vertretungsdienste für die Gottesdienste in der Ferienzeit abgesprochen.<br />

Die Regionalgruppe will sich noch in diesem Jahr mit einer gemeinsamen Initiative zum<br />

Kircheneintritt bzw. Kirchenaustritt beschäftigen. Hier soll für beide Kirchengemeinden<br />

eine gemeinsame Aktion vorbereitet werden.<br />

Zudem plant sie in Kooperation mit der römisch-katholischen Kirche eine<br />

Gedenkveranstaltung zum 9. November. Auch das gemeinsame Projekt<br />

Neujahrsgottesdienst soll wiederholt werden. Mit der römisch-katholischen Kirche wird<br />

derzeit als Alternative zum Neujahrsgottesdienst über einen gemeinsamen<br />

Neujahrsempfang nachgedacht.<br />

Bergkamen, den 28. April <strong>2013</strong><br />

Pfr. Christoph Maties<br />

d. Regionalgruppe Kamen von Pfarrer Jochen Voigt<br />

Satzungsgemäß traf sich im Berichtszeitraum die Regionalgruppe 2 x jährlich und<br />

verhandelte regionale Belange: Seelsorge im Krankenhaus, Seelsorge und Gottesdienste<br />

in den Altenheimen, Belange der Kindertagesstätten, sowie grundsätzlich die<br />

Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden auf verschiedenen Ebenen.<br />

Außerdem wurden die Belange des <strong>Kirchenkreis</strong>es zur Kenntnis genommen und<br />

diskutiert, und zwar auf der Grundlage der Protokolle der Fachbereichsausschüsse.<br />

Die Regionalgruppe Kamen ist zeitlich und personell eng verzahnt mit dem Regionalen<br />

Jugendausschuss.<br />

Jochen Voigt, Pfarrer<br />

e. Regionalgruppe Fröndenberg-Holzwickede von Pfarrer Gisbert Biermann,<br />

Vorsitzender<br />

Auch im Berichtszeitraum sind die Mitglieder der Regionalgruppe zu regelmäßigen Treffen<br />

(ca, 2x jährlich) zusammen gekommen. Der Schwerpunkt der Zusammenkünfte lag – wie<br />

schon in den Vorjahren – im Bereich des Erfahrungsaustausches und der (durchaus oft<br />

lebhaften) Diskussion von die einzelnen Gemeinden, die Region und auch den<br />

102


<strong>Kirchenkreis</strong> und/oder die Gesamtkirche betreffenden Ereignissen und Entwicklungen.<br />

Darüber hinaus sollen vier Punkte besonders hervorgehoben sein:<br />

1. Nach dem großen Erfolg des Ökumenischen Tauffestes Pfingstmontag 2011 in Haus<br />

Opherdicke wurde verabredet, in <strong>2013</strong> ein Ökumenisches Tauffest separat für die<br />

Kirchengemeinden der Stadt Fröndenberg und die Kirchengemeinden der Gemeinde<br />

Holzwickede auszurichten und in 2015 erneut ein Ökumenisches Tauffest für den<br />

Bereich der Region (im entsprechenden Rhythmus soll dann auch in den weiteren<br />

Jahren verfahren werden). So wird Pfingstmontag <strong>2013</strong> zum ersten Mal ein<br />

Ökumenisches Tauffest in Fröndenberg gefeiert, und zwar auf dem Gelände des<br />

Kanuclubs Fröndenberg am Ruhrufer.<br />

2. Die Zusammenarbeit der Jugendreferenten und -referentinnen im Bereich der Region<br />

hat sich spürbar intensiviert. So wird z.B. im Juni <strong>2013</strong> eine gemeinsame Tagestour<br />

aller Konfirmandengruppen der Region zum „Bibeldorf Rietberg“ statt finden.<br />

3. Auf den Bereich der Region bezogen findet zur Zeit, angestoßen und finanziert durch<br />

den <strong>Kirchenkreis</strong>, eine Gebäudestrukturanalyse statt. Sobald die Ergebnisse vorliegen,<br />

sollen diese (auch) auf der Ebene der Regionalgruppe diskutiert werden.<br />

4. Mit Blick auf die Pfarrstellenplanung wird auch auf Ebene der Regionalgruppe über den<br />

Fortgang der Kooperationsverhandlungen zwischen den Kirchengemeinden Dellwig<br />

und Frömern informiert und diskutiert (in Dellwig wird voraussichtlich 2015 eine<br />

Pfarrstelle nicht wieder besetzt werden).<br />

gez. Gisbert Biermann, Pfr.<br />

f. Regionalgruppe <strong>Unna</strong> von Pfarrer Jürgen Eckelsbach, Vorsitzender<br />

Die Regionalgruppe tagt in der Regel zweimal im Jahr. Dazu sind dann die Kolleginnen<br />

und Kollegen des regionalen Pfarrkonvents als Gäste eingeladen, während diese sich alle<br />

6 bis 8 Wochen treffen. So ist ein guter Informations- und Entscheidungsfluss angestrebt.<br />

Auch die Sitzungen des regionalen Jugend-Ausschusses (4 bis 6 jährlich) sind damit<br />

abgestimmt.<br />

In dieser Vernetzung wurden in den beiden letzen Jahren folgende Strukturen und<br />

Projekte in der Region auf den Weg gebracht:<br />

Regionale Gottesdienst, werden am Pfingstmontag, Buß- und Bettag und Neujahrstag<br />

angeboten. 2011 führten wir zu Pfingsten ein regionales Tauffest im Kurpark/Zirkusbau<br />

Travados durch. In diesem Jahr gab es am Neujahrstag zum ersten Mal einen regionalen<br />

Segnungs-Gottesdienst.<br />

Für die kommunalen Friedhöfe in <strong>Unna</strong> wurde ein Heft mit Trauerliedern und Psalmen<br />

gedruckt und ausgelegt. Neuerdings gibt es eine ökumenische Begleitung durch<br />

Seelsorger bei bisher völlig anonym durchgeführten sog. „Ordnungsamts-Bestattungen“.<br />

Einmal jährlich findet eine ebenfalls ökumenisch gestaltet Gedenkfeier für die so<br />

Beigesetzten statt. Am 13.7. <strong>2013</strong> werden wir zum ersten Mal einen regionalen „Konfi-<br />

Day“ mit ca. 200 Konfirmanden an der Stadtkirche <strong>Unna</strong> veranstalten.<br />

In der Jugendarbeit gibt es einige Kooperationen, z.B. bei der Mitarbeiterschulung, bei<br />

einem regionalen Jugendgottesdienst „Pray and Party“ und bei Gesprächen und<br />

Kooperationen mit dem Jugendamt der Stadt <strong>Unna</strong>. Finanziert werden Projekte durch<br />

Mittel aus Kollekten in den Gemeinden und begrenzte Zuwendungen aus der<br />

Regionalgruppe. Die Jugendreferenten der Region werden seit zwei Jahren durch eine<br />

Gruppensupervision begleitet, die auf Empfehlung des Reg. Jugendausschusses von den<br />

Gemeinden finanziert wird.<br />

Jürgen Eckelsbach<br />

g. Oase Stentrop 2011 / <strong>2012</strong> – von Andrea Goede<br />

Das mittlerweile seit Jahren erfolgreiche Konzept mit der Bildung von inhaltlichen<br />

Schwerpunkten in den Bereichen „Naturpädagogik & nachhaltige Entwicklung“, „Familie &<br />

Gemeinschaft“ sowie „Glaube & Spiritualität“ konnten wir im Bereich „Naturpädagogik und<br />

nachhaltige Entwicklung“ mit erlebnispädagogischen Angeboten erweitern. Das neue<br />

Angebot wird von unseren Gästen sehr gut angenommen und so konnten wir in diesem<br />

Bereich deutliche Mehreinnahmen verzeichnen.<br />

103


Im Vergleich zu den Vorjahren ist für den Berichtszeitraum 2011 (2871 Übernachtungen)<br />

und <strong>2012</strong> (3211 Übernachtungen) ein leichter Anstieg (plus 340 Übernachtungen) der<br />

Belegungszahlen zu verzeichnen.<br />

Auch die Einnahmen durch erbrachte Leistungen wie Bewirtung von Tagesgästen,<br />

Übernachtungen und Verpflegung von Gruppen und Einzelpersonen, sowie die<br />

Einnahmen aus Vermietungen von Grünflächen, der Grillhütte, der Aktionsküche, der<br />

Verkaufserlös von Getränken und Kioskartikeln und andere Gebühren (Kaminholz,<br />

Stornokosten, Bettwäsche etc.) konnten gesteigert werden. (siehe Diagramm)<br />

120.000<br />

100.000<br />

80.000<br />

60.000<br />

40.000<br />

Einnahmen<br />

Einnahmen sonstige<br />

20.000<br />

0<br />

2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

Diagramm: Einnahmen aus erbrachten Leistungen (Übernachtungen, Einzelleistungen,<br />

Bewirtung von Gesellschaften etc) und sonstigen Gebühren (Kiosk, Getränke, Kaffee etc)<br />

Die finanzielle Situation der Einrichtung im Berichtszeitraum 2011/<strong>2012</strong> hat sich trotz<br />

erhöhter Belegzahlen und Mehreinnahmen noch nicht verbessert. Durch ansteigende<br />

Betriebs- und Personalkosten und durch eine kaufmännisch geführte Buchhaltung, in der<br />

Abschreibungen geltend gemacht werden, kann zurzeit kein Plus erwirtschaftet werden.<br />

Um Betriebskosten einzusparen und die Mehrarbeitsstunden der Mitarbeitenden im<br />

Rahmen zu halten, hat das Haus in den Jahren 2011 und <strong>2012</strong> jeweils von Mitte<br />

Dezember bis Mitte Januar Betriebsferien eingelegt. Dieser Zeitraum bot sich für eine<br />

Schließung an, da man in der Zeit keine Buchungen von Gruppen zu erwarten hatte.<br />

Mit Hilfe des Homepagebaukastens der EKvW verfügt das Haus seit gut einem Jahr über<br />

eine attraktive Homepage (www.oase-stentrop.de). Flyer und Angebotsbeschreibungen<br />

wurden überarbeitet und großräumig verteilt, Internetpräsenz auf verschiedenen Seiten für<br />

Gruppenunterkünfte ist gegeben. Des Weiteren haben wir auf dem Spielplatz der Oase<br />

mit Hilfe von finanzieller Unterstützung der Sparkasse Fröndenberg, der Stiftung<br />

„Kompass“ und Kollektenmitteln eine Gruppenschaukel aufstellen können, damit Kinder<br />

mehr Spielgelegenheiten haben. Um eine Buchung in Stentrop attraktiv zu machen,<br />

erstellen wir individuelle Angebote, auf Wunsch auch mit pädagogischen Bausteinen.<br />

Außerdem nehmen wir seit einiger Zeit auch kleinere Gruppen auf, um so für eine<br />

optimale Auslastung des Hauses zu sorgen.<br />

Zu den Veranstaltungen<br />

Das Haus wird von gemeindlichen Gruppen aus dem <strong>Kirchenkreis</strong> mit eigenem Programm<br />

bedauerlicherweise nicht mehr so häufig genutzt, dafür haben externe Buchungen, auch<br />

aus anderen <strong>Kirchenkreis</strong>en, zugenommen.<br />

Im Schwerpunkt „Natur- und Erlebnispädagogik“, den Manuela Fischer seit Januar 2011<br />

als päd. Mitarbeiterin der Familienbildung betreut, wurden im Berichtszeitraum zahlreiche<br />

Grundschulklassen und Kindertageseinrichtungen auf unser Angebot aufmerksam und<br />

buchten Projekte.<br />

Pfr. Achim Heckel, der mit einem Teil seines Dienstauftrags in der „Oase Stentrop“ tätig<br />

ist, hat das jährlich stattfindende Projekt „Urlaub ohne Koffer“ für Fröndenberger<br />

Seniorinnen und Senioren weiter etabliert. Auch der von Pfr. Achim Heckel initiierte<br />

Meditationsweg wird inzwischen regelmäßig von Einzelpersonen, aber auch von Gruppen<br />

104


mit 20 bis 30 Personen aufgesucht. Diese Gruppen erhalten auf Anfrage eine Führung<br />

und können ggf. in der Oase verpflegt werden.<br />

Im Bereich der Familienangebote fanden neben Familien- und Kinderferienaktionen auch<br />

verschiedene Projekte in Kooperation mit dem Arbeitskreis „Kein Kind ohne gesundes<br />

Frühstück“ statt. Außerdem wurden zwei Freizeitwochen für Kinder aus dem <strong>Kirchenkreis</strong><br />

im Alter von 8 bis 13 Jahren und eine Herbstfreizeit für Kinder aus dem <strong>Kirchenkreis</strong> im<br />

Alter von 6 bis 8 Jahren angeboten. Diese Veranstaltungen waren ausgebucht und sollen<br />

zukünftig fest etabliert werden. Weitere Belegungen erfolgen über die Wochenenden für<br />

Väter und Kinder, die durch Pfr. Dirk Heckmann vom Männerreferat organisiert werden.<br />

Hierzu zählt auch das jährlich stattfindende Vater-Kind-Festival mit rund 700<br />

teilnehmenden Vätern und Kindern.<br />

Für Fröndenberger Kinder wurde im Rahmen der Ferienspaßaktionen im Sommer eine<br />

gut besuchte „Wald-Schatz-Suche“ angeboten, die teilweise durch die Agenda-Gruppe,<br />

teilweise durch den Ortsverband der Grünen gefördert wurde.<br />

Perspektiven:<br />

Um die Auslastung weiter zu steigern, liegt die Aufgabe zukünftig darin, weitere Kontakte<br />

zu knüpfen und Angebote zu entwickeln, die das Haus auch außerhalb der „Sommer-<br />

Saison“ im Zeitraum November bis Februar und für die Ferienzeiten für weitere<br />

Nutzergruppen interessant machen. Eine weitere Aufgabe besteht darin, die Belegung<br />

durch Gruppen aus dem <strong>Kirchenkreis</strong>, die in den vergangenen Jahren stark<br />

zurückgegangen ist, wieder zu erhöhen.<br />

April <strong>2013</strong><br />

Gez.: A. Goede<br />

h. Nominierungsausschuss von Pfarrer Jochen Voigt<br />

Im gesamten Berichtszeitraum saß dem Nominierungsausschuss der viel zu früh<br />

verstorbene Detlef Schmidt vor, dessen verlässliche und langjährige Tätigkeit in diesem<br />

Bereich hier noch einmal hervorgehoben und erwähnt werden soll. Im Berichtszeitraum<br />

standen die turnusmäßigen Neubesetzungen der synodalen Gremien auf der<br />

Tagesordnung einschließlich der Wiederwahl der Superintendentin. Hier wurde das<br />

Vorschlagsverfahren mit den Ortsdezernenten, die in einer Sitzung des Ausschusses<br />

zugegen waren, abgestimmt.<br />

In naher Zukunft wird der Nominierungsausschuss nun Wege finden, in teilweise<br />

veränderter personeller Gestalt die Aufgaben so zu lösen, dass sich die Beteiligung aller<br />

Gemeinden sowie des <strong>Kirchenkreis</strong>es weiterhin bewähren kann.<br />

Jochen Voigt, Pfarrer<br />

i. Mitarbeitervertretung für die Berichtszeit 2011 und <strong>2012</strong> von Ute Fehl und Michael<br />

Schröder<br />

Der Auftragsrahmen der Mitarbeitervertretung wird durch das<br />

Mitarbeitervertretungsgesetz vorgegeben. „Kirchlicher Dienst ist durch den Auftrag<br />

bestimmt, das Evangelium in Wort und Tat zu verkündigen. Alle Frauen und Männer, die<br />

beruflich in Kirche und Diakonie tätig sind, wirken als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an<br />

der Erfüllung dieses Auftrages mit. Die gemeinsame Verantwortung für den Dienst der<br />

Kirche und ihrer Diakonie verbindet Dienststellenleitung und Mitarbeiter zu einer<br />

Dienstgemeinschaft und verpflichtet sie zu vertrauensvoller Zusammenarbeit.“ (Auszug<br />

aus der Präambel des Mitarbeitervertretungsgesetzes)<br />

Die Sitzungen der Mitarbeitervertretung finden unregelmäßig bzw. je nach Bedarfsfall<br />

statt. Müssen Entscheidungen getroffen werden, die an Fristen gebunden sind, wird die<br />

Mitarbeitervertretung kurzfristig einberufen.<br />

Inhaltlich setzte sich die Mitarbeitervertretung mit personellen Fragen und mit allgemeinen<br />

Fragen des Dienstbetriebes und der Dienstgemeinschaft auseinander.<br />

Schwerpunkte im Berichtszeitraum waren wie in den vorangegangenen Jahren Fragen<br />

der ordentlichen Kündigung, Umbesetzung von Stellen, Zustimmung von Einstellungen,<br />

105


Beratung und Unterstützung von Mitarbeiter/innen in Konfliktsituationen gegenüber der<br />

Dienststellenleitung. Im Berichtszeitraum wurde u. a. auch die Dienstvereinbarung zum<br />

betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) beraten und geschlossen sowie<br />

Maßnahmen zur Förderung und Verbesserung des Betriebsklimas erörtert und<br />

durchgeführt.<br />

Konflikte mit der Dienststellenleitung wurden in der Vergangenheit partnerschaftlich<br />

ausgetragen sowie auch für die Zukunft weiterhin angestrebt. Die MAV wurde, abgesehen<br />

von einigen Ausnahmen, in Fällen der Mitbestimmung rechtzeitig und umfassend<br />

informiert, und hat ebenso ihre Mithilfe angeboten und Beratungspflicht jederzeit – wenn<br />

nötig – gegenüber der Dienststellenleitung wahrgenommen. In strittigen Fragen haben<br />

Gespräche mit der Dienststellenleitung immer zu einer gütlichen Einigung geführt.<br />

Im Jahr 2011 hat es einen Wechsel in der Mitarbeitervertretung gegeben. Nach dem<br />

Ausscheiden von Detlef Maidorn ist Ute Fehl in die Mitarbeitervertretung nach berufen<br />

worden. Den Vorsitz hat Michael Schröder übernommen<br />

<strong>Unna</strong>, 15.04.<strong>2013</strong><br />

Ute Fehl, Mitarbeitervertretung<br />

Michael Schröder, Vorsitzender der Mitarbeitervertretung<br />

j. Gleichstellung 2011 – <strong>2012</strong> von Pfarrerin Elke Markmann<br />

Die Gleichstellungsbeauftragte des <strong>Kirchenkreis</strong>es <strong>Unna</strong> wird in Angelegenheiten des<br />

Kreiskirchenamtes regelmäßig beteiligt. Die Zusammenarbeit mit der Dienststellenleitung,<br />

den Abteilungsleitungen, der Mitarbeitervertretung und den Kolleginnen und Kollegen<br />

erfolgt in vorbildlicher Form.<br />

Die Zusammenarbeit mit dem Kindergartenwerk konnte im Berichtszeitraum ausgebaut<br />

und deutlich verbessert werden. Mittlerweile gibt es hier ebenso wie im Kreiskirchenamt<br />

regelmäßige Gespräche zwischen Dienststellenleitung bzw. Geschäftsführung,<br />

Mitarbeitendenvertretung und der Gleichstellungsbeauftragten.<br />

Im Bereich der Offenen Ganztagsschule sind mehrfach Versuche einer ähnlichen<br />

Regelung von Seiten der Gleichstellungsbeauftragten gescheitert.<br />

Bei den Kirchengemeinden gibt es mittlerweile einige sehr wenige erfreuliche<br />

Ausnahmen. Hier besteht aber noch großes Optimierungspotenzial!<br />

Im Bereich der Ortsgemeinden organisiert die Gleichstellungsbeauftragte seit Jahren<br />

gemeinsame Veranstaltungen für Gemeindesekretärinnen. Informationsveranstaltungen<br />

und gemeinsame Ausflüge z.B. ins landeskirchliche Archiv stärken nicht nur<br />

Sachkenntnisse, sondern schaffen vor allem einen Zusammenhalt und ein<br />

Vertrauensverhältnis innerhalb dieser Kolleginnen, die vor Ort meist allein arbeiten. Wer<br />

sich kennt, fragt eher um Rat. Daher sind viele Wege zwischen den Gemeinden kürzer<br />

geworden.<br />

In diesem Zusammenhang ist auch die sehr gute Begleitung dieser Arbeit durch das<br />

Kreiskirchenamt zu erwähnen. Zunächst hat Frau Wilke hier Verantwortung getragen. Ihre<br />

fröhliche, wertschätzende und zupackende Art hat den Kolleginnen in den<br />

Gemeindebüros sehr oft Wege der Arbeitserleichterung aufgezeigt. Nach ihrem<br />

Ausscheiden aus der aktiven Phase der Altersteilzeit ist die Arbeit durch Nils Leider<br />

übernommen worden.<br />

Versuche, diese Arbeit in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten des<br />

<strong>Kirchenkreis</strong>es Hamm durchzuführen, wurden kaum angenommen.<br />

Die Gleichstellungsbeauftragte hat gemeinsam mit der Dienststellenleitung und den<br />

MAVen von Kreiskirchenamt, Kindergartenwerk und Offener Ganztagsbetreuung das<br />

BEM-Verfahren (betriebliches Eingliederungs-Management) vorbereitet und ist im Team<br />

vertreten, das dieses Management durchführt.<br />

Die in der EKvW einmalige Vertretung für die Gleichstellungsbeauftragte (durch Ulrike<br />

106


Heinicke, Mediothek) funktioniert gut. In längeren Abwesenheitszeiten der<br />

Gleichstellungsbeauftragten übernimmt Ulrike Heinicke deren Aufgaben.<br />

Die Vernetzung mit Kolleginnen anderer <strong>Kirchenkreis</strong>e und der Landeskirche ebenso wie<br />

der Kommunen ist selbstverständlich und funktioniert sehr gut.<br />

k. Referat für Kommunikation - 2010 bis <strong>2012</strong><br />

(Öffentlichkeitsarbeit im Ev. <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong>)<br />

von Diakon Dietrich Schneider<br />

A. Aufgaben<br />

Im Rahmen des Leitmotivs „Gastfreundschaft“ der Konzeption des Ev. <strong>Kirchenkreis</strong>es<br />

<strong>Unna</strong> trägt die Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit dazu bei, Türen nach innen und<br />

nach außen zu öffnen. Denn zur Gastfreundschaft gehören Aufgeschlossenheit,<br />

Kommunikationsbereitschaft und Auskunftsfähigkeit über die eigenen Standpunkte und<br />

Anliegen. Daraus begründen sich zwei Kernaufgaben für diesen Arbeitsbereich:<br />

die kirchlichen Anliegen deutlich zu vermitteln und über die eigenen Angebote in<br />

<br />

einladender Art und Weise zu informieren<br />

darauf zu hören, was andere mitzuteilen haben und ihre Bedürfnisse im Blick auf die<br />

Kirche wahrzunehmen<br />

Dadurch ergibt sich die Notwendigkeit von zielgerichteter interner wie externer<br />

Kommunikation. Gerade in Zeiten des Zusammenrückens gewinnen die überregionale<br />

Zusammenarbeit und eine inspirierende Kommunikation an Bedeutung. Die interne<br />

Kommunikation zwischen dem <strong>Kirchenkreis</strong>, seinen Arbeitsbereichen und den<br />

Gemeinden bleibt ein wichtiges Anliegen. Nach außen hat die Öffentlichkeitsarbeit die<br />

Aufgabe, kirchliche Anliegen zu verdeutlichen und die Öffentlichkeit zu kirchlichen<br />

Angeboten einzuladen.<br />

Die Tätigkeiten im Einzelnen:<br />

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Kontaktpflege zu der lokalen Presse, Organisation von Pressekonferenzen und<br />

Pressegesprächen zu aktuellen Themen und Entwicklungen, Entwicklung von<br />

Pressetexten und Bereitstellung von Fotomaterial<br />

Pflege des Presseverteilers und Kontaktgespräche mit den Redaktionen<br />

Berichterstattung in Wort und Bild von kirchlichen Ereignissen für Presse, Lokalfunk<br />

und Internet, Lokalredaktion für die evangelische Wochenzeitung „Unsere Kirche“<br />

(UK)<br />

Mitarbeit bei der Planung und Umsetzung des kreiskirchlichen Jahresthemas<br />

Laufende redaktionelle Arbeit am Internetauftritt www.evangelisch-in-unna.de<br />

Redaktion und Versand des elektronischen Newsletters (zusammen mit dem<br />

<strong>Kirchenkreis</strong> Hamm)<br />

Arbeitskreis Gastfreundschaft, Konkretisierung und Weiterentwicklung des<br />

<strong>Kirchenkreis</strong>-Konzeptes<br />

Unterstützung und Schulung der Gemeinden bei deren Öffentlichkeitsarbeit<br />

Pflege eines Foto- und Pressearchivs<br />

Weiterentwicklung des Corporate Designs<br />

Erstellung grafischer Publikationen für den <strong>Kirchenkreis</strong> und einzelne<br />

Gemeindeprojekte<br />

Kontakte zur Öffentlichkeitsarbeit in der EKvW und im Gestaltungsraum<br />

Vertretung der evangelischen Kirche in der Veranstaltergemeinschaft des<br />

Lokalfunkes im Kreis <strong>Unna</strong> e. V. und in der AG der ev. Vertreter in<br />

Veranstaltergemeinschaften von radio NRW<br />

Unterstützung, Koordinierung und Beratung der Gemeinden und Referate bei<br />

Fundraising-Projekten,<br />

Durchführung von öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen<br />

Das Referat ist besetzt mit<br />

Dietrich Schneider, Diakon (100% Dienstumfang, davon 50 % für Fundraising)<br />

Silke Dehnert, Journalistin (50% Dienstumfang)<br />

Björn Kleinwechter, Grafik und IT (50% Dienstumfang)<br />

107


B. Arbeitsschwerpunkte<br />

Mitte 2011 hat sich das Referat für Kommunikation personell neu geordnet. Alle drei<br />

Mitarbeitenden haben innerhalb kurzer Zeit ihren Dienst hier begonnen. So war eine<br />

Findung und Zuordnung einzelner Arbeitsbereiche zu den Mitarbeitenden unerlässlich.<br />

Mittlerweile haben sich bei allen Schnittmengen folgende Schwerpunkte ergeben:<br />

Dietrich Schneider: Stabstelle der Superintendentin, Pressesprecher, Leiter des<br />

Referates, Jahresthema, Veranstaltungen,<br />

Vertretung nach außen, Newsletter, Internetredaktion,<br />

Fundraising<br />

Silke Dehnert:<br />

Björn Kleinwechter:<br />

Verantwortung UK, Gemeindebriefberatung, Fotografie<br />

grafische Gestaltung, Veranstaltungsdatenbank, technische<br />

Belange Internet<br />

Im Frühsommer 2011 wurden die Zentrale sowie die Büros des Referates umgebaut,<br />

damit ging eine Umstrukturierung der Besetzung der Zentrale einher. Nachmittags<br />

versorgt das Büro der ÖA nun auch die Zentrale als Anlaufstelle im Haus der Kirche. Dies<br />

hat sich als sehr positiv erwiesen.<br />

Externe Veranstaltungen: Das Westfälische Synodenjubiläum 2011 wurde durch das<br />

Referat begleitet. Sowohl organisatorisch wie in Bezug auf die Pressearbeit liefen viele<br />

Fäden hier zusammen. Ebenso war die Jahrestagung des westfälischen Vereins für<br />

Kirchengeschichte in <strong>Unna</strong> zu Gast (<strong>2012</strong>) und hat eng mit dem Referat kooperiert.<br />

Die Internetarbeit hat sich verändert. Neben dem klassischen Webauftritt ist der Ev.<br />

<strong>Kirchenkreis</strong> seit Mai 2011 auf Facebook und Twitter vertreten. Insbesondere auf<br />

facebook (über 120 „gefällt-mir“- Klicks, EkvW hat 870) werden bis zu 250 Personen<br />

täglich mit kirchlichen Themen in Kontakt gebracht. Die hier gewonnenen Erfahrungen<br />

wurden in einigen Informationsveranstaltungen (Jugendarbeit, Familienbildung,<br />

Pfarrkonvent, Gemeinden) an Multiplikatoren weitergegeben.<br />

Die Kindertageseinrichtungen haben einen gemeinsamen Internetauftritt erarbeitet.<br />

Dieser Prozess wurde seitens des Referates begleitet.<br />

Mittlerweile nutzen fünf Gemeinden und die Oase Stentrop den Internetbaukasten der<br />

EKvW bzw. sind in Vorbereitung. Hierfür wurden Mitarbeitende geschult, in Einzelfällen<br />

wurden die gemeindlichen Redaktionen direkt beraten. Gleiches gilt für die<br />

Veranstaltungsdatenbank. Seit Dezember <strong>2012</strong> können auf diesem Portal gemeindliche<br />

Termine gepflegt und von dort aus veröffentlicht werden. Hierzu wurden Mitarbeitende<br />

geschult und begleitet. Auch die Termine zur Veröffentlichung in der UK werden online<br />

eingestellt, diese Umstellung bedurfte ebenfalls der Schulung der Nutzerinnen.<br />

Der eigene Auftritt des <strong>Kirchenkreis</strong>es www.evangelisch-in-unna.de ist seit sechs Jahren<br />

im Wesentlichen unverändert. Hier ist ein Relaunch für das kommende Jahr angedacht,<br />

eine entsprechende Arbeitsgruppe hat ihre Arbeit aufgenommen.<br />

Bei der Unterstützung in Krisen hat sich eine frühe Kooperation mit dem Referat<br />

mehrfach bewährt. So konnte z. B. bei einer öffentlich stark kontrovers diskutierten<br />

Schließung eines Gemeindehauses ein mit allen Beteiligten abgestimmtes<br />

Krisenmanagement sicherstellen, dass Gemeinde und <strong>Kirchenkreis</strong> als eine Einheit<br />

wahrgenommen wurden.<br />

Große Beachtung fanden die beiden Jahresthemen 2011 und <strong>2012</strong>. Die Jahresthemen<br />

ermöglichten eine Schwerpunktsetzung und gemeinsame Bewerbung unterschiedlicher<br />

Veranstaltungen zu einem Thema. Auch die Lokalpresse hat dies positiv aufgenommen<br />

und interessiert begleitet. Das „Jahr der Taufe“ 2011 hatte seinen Höhepunkt mit den<br />

Tauffesten in den fünf Regionen. Im Jahr <strong>2012</strong> lautete das Jahresthema „Im besten<br />

Alter?!“ - ein Fotowettbewerb und der Besuch von Hennig Scherf in Kamen waren hier<br />

herausragende Veranstaltungen. Materialsammlungen und ein weiterführender Bereich<br />

auf der Internetseite ergänzten die Jahresthemen. Bei Diskussionsveranstaltungen wie<br />

dem „Sozialpolitischem Buß- und Bettag“ bleibt zu prüfen, ob hierfür genügend Interesse<br />

geweckt werden kann.<br />

Der Arbeitskreis Gastfreundschaft arbeitet kontinuierlich an den Herausforderungen, die<br />

108


sich aus der <strong>Kirchenkreis</strong>konzeption ergeben. Ein Ergebnis war ein Fest für Gastgebende<br />

in den Gemeinden im Februar <strong>2012</strong> in Fröndenberg. Welche Aufgaben für den<br />

Arbeitskreis in Zukunft anzugehen sind, steht noch nicht fest. Zuletzt hat sich der<br />

Arbeitskreis bei der inhaltlichen Ausgestaltung der Reihe „Kirchen und Kino“ engagiert.<br />

Die Reihe „Kirchen und Kino“ wurde im Herbst <strong>2012</strong> erstmals nach <strong>Unna</strong> geholt.<br />

Gemeinsam mit dem Dekanat <strong>Unna</strong> und dem Kinocenter <strong>Unna</strong> verantwortet der Ev.<br />

<strong>Kirchenkreis</strong> das überregionale Projekt. Die Reihe präsentiert Filme, die von der<br />

evangelischen und katholischen Filmarbeit als "Film des Monats" hervorgehoben wurden.<br />

Zwischen 50 und 120 Besucher sehen die einzelnen Filme. Das Projekt ist zunächst auf<br />

zwei Jahre angelegt, im Herbst <strong>2013</strong> werden die Beteiligten über eine mögliche<br />

Fortführung beraten, wofür zurzeit alles spricht.<br />

Die Zusammenarbeit mit dem Lokalradio hat sich stark verändert: einen Bürgerfunk gibt<br />

es in <strong>Unna</strong> seit der Novelle des Landesgesetztes faktisch nicht mehr. Somit auch keinen<br />

aus dem Umfeld des <strong>Kirchenkreis</strong>es. Neue Wege könnten sich hier rund um das<br />

Webradio bzw. die Produktion von Podcasts eröffnen. Das hauseigene Studio ist noch<br />

produktionsbereit, hier werden die monatlichen Andachten als Podcast produziert. Eine<br />

Nutzung z. B. für die Jugendarbeit ist weiterhin möglich, jedoch technisch in der Form<br />

nicht mehr unbedingt notwendig.<br />

Die personelle Besetzung des Referates und die Zusammenarbeit mit der hauseigenen<br />

Druckerei ermöglicht weiterhin Druckpublikationen auf recht hohem Niveau selbst zu<br />

erstellen. Gerade bei Kleinaufträgen oder beratungsintensiven Veröffentlichungen ist das<br />

Referat gegenüber der Fremdvergabe überlegen. Die Entwicklung der Drucktechnik in<br />

Form von online-Druckereien und der Möglichkeit, mit geringer Fachkenntnis<br />

Publikationen druckfertig selbst aufzubereiten, verändert jedoch auch hier die Nachfrage,<br />

sowohl der Druckerei wie bei der Erstellung von Druckvorstufen. Mittelfristig sind hier<br />

auch für uns andere Modelle denkbar. Die jetzige Ausstattung gewährleistet jedoch in<br />

hohem Maße die Handlungsfähigkeit und prompte Erledigung auch von Kleinstaufträgen.<br />

Fundraising<br />

Weiterhin besteht ein gutes System für die Kirchgeld-Aktionen der Gemeinden. In<br />

Absprache zwischen Gemeinden und Verwaltung werden die Abläufe im Referat<br />

koordiniert. Auf Anfrage berät das Referat bei der Erstellung der Briefe oder der<br />

zugehörenden Materialien. Über die Kirchgeldaktionen wurden seit 2008 insgesamt ca.<br />

500 TSD Euro eingeworben. Das bewährte System bedarf trotz aller Routine jedoch<br />

immer einer ständigen Neubelebung, damit es neben aller Routine nicht nur zur<br />

Gewöhnung wird. Einzelne Gemeinden haben aufgrund ihrer Erfahrungen auch<br />

Überlegungen angestellt, andere Formen als das Kirchgeld zu etablieren.<br />

Weitere Formen des Fundraising wie das „Kirchplatz-Projekt“ in <strong>Unna</strong> sind auf<br />

Gemeindeebene vielfältig vorhanden, Begleitung geschieht punktuell.<br />

Im Stiftungsrat der Stiftung Kompass ist Dietrich Schneider als beratendes Mitglied tätig.<br />

C. Ausblick<br />

Die Resonanz auf unsere Internetauftritte, sowohl Homepage wie Social Media, zeigen,<br />

wie wesentlich online-Präsenz ist. Diese Entwicklung kritisch zu beobachten und selbst<br />

mit zu gestalten, wird wesentliche Aufgabe der Zukunft sein.<br />

Aber nach wie vor sind Printmedien nicht ersetzbar. Auch wenn bedauerlichereise nur<br />

noch eine Lokalredaktion in unserem Bereich arbeitet, so werden viele unserer Angebote<br />

und Themen noch in der Tageszeitung kommuniziert und gezielt nachgefragt. Die<br />

Zukunft der evangelischen Wochenzeitung UK wird sich noch zeigen, hier ist ein sehr<br />

großes Abonnement-Gefälle zwischen den Gemeinden festzustellen. Das Referat<br />

arbeitet eng mit der Redaktion zusammen, mehrfach waren <strong>Unna</strong>er Berichte im Hauptteil<br />

der Zeitung zu finden.<br />

Menschen zu erreichen, die wenig oder gar keinen Kontakt zur Ortsgemeinde haben,<br />

gelingt dort, wo sie über ihre biografischen oder thematischen Fragen in Berührung mit<br />

Kirche und Glaubensfragen kommen. Dies wird auch in Zukunft eine wesentliche<br />

Aufgabe sein.<br />

Diakon Dietrich Schneider<br />

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6. Anhang<br />

a. Arbeitskreis Hexenprozesse<br />

Der Arbeitskreis Hexenprozesse beschäftigt sich mit dem Thema Hexenprozesse und der<br />

Rehabilitation der Opfer. Angeregt durch Fragen von Frauen und von Schülerinnen gründeten<br />

Pfarrerin Elke Markmann und Pfarrer Hartmut Hegeler im Jahr 2000 den Arbeitskreis, der<br />

seitdem zahlreiche Aktivitäten entfaltete: Publikationen, Lehrerforbildungen, Ausstellungen<br />

sowie Vorträge in Kirchengemeinden, Volkshochschulen und Schulen.<br />

Interesse fanden Plakatausstellungen zu Hexenverfolgungen und über das Leben von Pfarrer<br />

Anton Praetorius, einem Gegner von Folter und Hexenprozessen, der im Jahr 1586 Rektor der<br />

Lateinschule in Kamen war. Im April <strong>2013</strong> wurde die Ausstellung im Landeskirchlichen Archiv<br />

der Evangelischen Kirche von Westfalen in Bielefeld zum 400. Todesjahr von Anton Praetorius<br />

gezeigt.<br />

Weitere Informationen: http://anton-praetorius.de/arbeitskreis/arbeitskreis.htm<br />

Einige Orte sind dem Impuls zu einem ehrenden Gedenken für Pfarrer Anton Praetorius gefolgt:<br />

Oppenheim, Birstein, Laudenbach, Dittelsheim. Es gibt eine Internetseite zu Anton Praetorius:<br />

www.anton-praetorius.de und einen Artikel beim Internetlexikon Wikipedia, der als "lesenswert"<br />

ausgezeichnet wurde: http://de.wikipedia.org/wiki/Anton_Praetorius<br />

in mittlerweile 29 Sprachen.<br />

Immer mehr Kommunen haben die Anregung zur Rehabilitation der Opfer der Hexenprozesse<br />

aufgegriffen:<br />

http://antonpraetorius.de/downloads/Staedte%20Rehabilitation%20von%20Opfern%20der%20Hexenproze<br />

sse%20<strong>2013</strong>%2004%20.pdf<br />

Die Aktivitäten des Arbeitskreises haben ein breites Medienecho hervorgerufen:<br />

http://anton-praetorius.de/arbeitskreis/arbeitskreis_34.htm#Medien<br />

Gemeinsam mit der "Friedrich-Spee-Gesellschaft Ratingen hat sich der Arbeitskreis mit einem<br />

Informationsstand zum Thema am Kirchentag am Markt der Möglichkeiten in Hamburg beteiligt,<br />

wie zuvor auf dem Ökumenischen Kirchentag in Berlin 2003 und den Kirchentagen in Hannover<br />

2005, Köln 2007, Dresden 2011 sowie auf den Katholikentagen Osnabrück 2008 und<br />

Mannheim <strong>2012</strong>.<br />

<strong>2013</strong> berichtete darüber die Presse: http://www.derwesten.de/region/sauer-und-siegerland/wasder-kirchplatz-zukunft-aus-westfalen-beim-kirchentag-zeigt-id7909992.html<br />

Auf dem 2. Ökumenischen Kirchentag in München 2010 hat der Arbeitskreis einen Gottesdienst<br />

zum Gedenken an die Opfer der Hexenprozesse gehalten, der veröffentlicht worden ist.<br />

Hartmut Hegeler<br />

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