GESAMTBERICHT 2012-2013 - Kirchenkreis Unna
GESAMTBERICHT 2012-2013 - Kirchenkreis Unna
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Ev. <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong><br />
Berichte<br />
der kirchlichen und synodalen<br />
Dienste und Einrichtungen<br />
für die Kreissynode <strong>Unna</strong> am<br />
26. Juni <strong>2013</strong><br />
1
Inhaltsverzeichnis:<br />
Seiten<br />
1. Fachbereich I - Verkündigung, Mission und Ökumene<br />
a. Bericht des Fachbereichsvorsitzenden 01<br />
b. Kindergottesdienst 01<br />
c. Theologische Arbeitsgemeinschaft 01<br />
d. Gemeindeaufbau 04-05<br />
e. Geistliche Begleitung 06<br />
f. Tanzania Arbeitskreis 06-07<br />
g. Freundeskreis Dordabis 07-08<br />
h. Weltmission und Ökumene 08<br />
i. MÖWe 09-10<br />
j. Dialog Juden-Christen 10-11<br />
k. Christlich-muslimischer Dialog 11-12<br />
l. Gustav-Adolf-Werk 12-13<br />
m. Vertrauensküsterin 13-14<br />
n. Evangelischer Bund 14-15<br />
o. Kreiskantorin 15-16<br />
p. Posaunenchöre 16<br />
q. Kirchentag 16-17<br />
r. Kirche und Kultur 17-19<br />
2. Fachbereich II - Diakonie und Seelsorge<br />
a. Bericht des Fachbereichsvorsitzenden 19-20<br />
b. Bericht der Diakoniepfarrerin 20-22<br />
c. Mitgliederversammlung der Diakonie-Ruhr-Hellweg 22-23<br />
d. Diakonie Ruhr-Hellweg e. V. 23-35<br />
e. Perthes-Werk Kamen 35-36<br />
f. Perthes-Haus Holzwickede 36<br />
g. Hellweg-Werkstätten 36-37<br />
h. Stiftung Ev. Krankenhaus 37-39<br />
i. Flüchtlingsarbeit 39-40<br />
j. Referat Seelsorge 40-42<br />
k. Krankenhausseelsorge 42-45<br />
l. Sterbe- und Trauerbegleitung 46<br />
m. Blindenseelsorge 46-47<br />
n. Gehörlosenseelsorge 47-48<br />
o. Beratung für KDV / Friedensbildung 48-49<br />
p. Seelsorge im Justizvollzugskrankenhaus 49-50<br />
q. Telefonseelsorge 51-52<br />
r. Altenheimseelsorge und Seniorenarbeit im <strong>Kirchenkreis</strong> 52-53<br />
s. Altenheimseelsorge Perthes-Haus 53-54<br />
t. Altenheimseelsorge St. Bonifatius 54-55<br />
u. Notfallseelsorge 55-60<br />
v. Polizeiseelsorge I 60-61<br />
w. Polizeiseelsorge II 61-62<br />
x. Militärseelsorge 62-63<br />
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3. Fachbereich III - Kinder und Jugend<br />
a. Bericht des Fachbereichsvorsitzenden 63-66<br />
b. Schulreferat 66-71<br />
c. Mediothek 71-72<br />
d. Bezirksbeauftragung Ev. Religionsunterricht an Berufskollegs 72-74<br />
e. Ev. Religionsunterricht am Berufskolleg Ost 74-75<br />
f. Schulausschuss 75-76<br />
g. Konfirmandenarbeit 76-78<br />
h. Kindertageseinrichtungen und Kindergartenwerk 78-80<br />
i. Jugend und Offene Ganztagsschule 80-84<br />
4. Fachbereich IV - Erwachsenenbildung und<br />
Familienbildung, gesellschaftliche Verantwortung<br />
a. Bericht der Fachbereichsvorsitzenden 84-86<br />
b. Frauenreferat 86-88<br />
c. Bezirksverband der Frauenhilfe 88-89<br />
d. Frauenarbeit 89<br />
e. Familienbildung 89-91<br />
f. Referat Männerarbeit und Erwachsenenbildung 91-93<br />
g. Männerarbeit 93-95<br />
h. Schöpfungsverantwortung 95-96<br />
i. Sport im <strong>Kirchenkreis</strong> 96<br />
5. Querschnittsaufgaben<br />
a. Gemeindliche und kreiskirchliche Verwaltung 96-101<br />
b. Rechnungsprüfung 101<br />
c. Regionalgruppe Bergkamen 101-102<br />
d. Regionalgruppe Kamen 102<br />
e. Regionalgruppe Fröndenberg-Holzwickede 102-103<br />
f. Regionalgruppe <strong>Unna</strong> 103<br />
g. Oase Stentrop 103-105<br />
h. Nominierungsausschuss 105<br />
i. Mitarbeitervertretung 105-106<br />
j. Gleichstellung 106-107<br />
k. Referat für Kommunikation 107-109<br />
6. Anhang<br />
a. Arbeitskreis Hexenprozesse 110<br />
3
1. Fachbereich I – Verkündigung, Mission und Ökumene<br />
(Gottesdienst, Kindergottesdienst, Verkündigung, Kasualien, Kirchenmusik, Gemeindeaufbau,<br />
ACK, Weltmission und Ökumene)<br />
a. Synodalbericht über die Arbeit Fachbereichsausschusses I<br />
„Verkündigung, Mission und Ökumene“ vom Frühjahr 2011 bis Frühjahr <strong>2013</strong> von<br />
Pfarrer Frank Hielscher<br />
Im Berichtszeitraum hat sich der Ausschuss weiterhin regelmäßig ca. achtmal im Jahr<br />
getroffen.<br />
Der Ausschuss hat sich in dieser Zeit mit folgenden Themen beschäftigt:<br />
• Anträge auf Bezuschussung von Partnerschaftsreisen und gemeindlichen Aktivitäten,<br />
die in den Bereich des FB I gehören<br />
• Begleitung der Partnerschaftsarbeit und der Besuche aus und mit Tanzania<br />
• Vorbereitung und Begleitung der Visitationen<br />
• Weiterarbeit an den Ergebnissen des Schwerpunktbesuches „Kirchenmusik“<br />
• Treffen mit allen, die mit ihrem Synodalauftrag dem Fachbereich zugeordnet sind<br />
• z. Zt. bereitet der Ausschuss einen Presbytertag für den 8. November vor, der das<br />
Thema haben wird „Wandel des Kirchbildes“. Als Referent konnte Christhard Ebert<br />
vom „Zentrum für Mission in der Region“ gewonnen werden.<br />
gez. Pfr. Frank Hielscher<br />
b. Synodalbeauftragung Kindergottesdienst von Pfarrer Jochen Voigt<br />
Im Berichtszeitraum fand eine synodale Fortbildung für Mitarbeitende in<br />
Kindergottesdiensten und anderen Veranstaltungen für Kirche mit Kindern statt, und zwar<br />
im Frühjahr <strong>2012</strong> mit Volker Horstmeier, dem Vorsitzenden des westfälischen Verbandes<br />
für den Kindergottesdienst. Thema war Passion und Ostern. In verschiedenen<br />
Kleingruppen wurden Ideen vorgestellt, mit Kindern diese Geschichten zu erfassen und<br />
sogar öffentlichkeitswirksam in die Gemeinde zu tragen. Die beteiligten Gemeinden haben<br />
sehr profitiert!<br />
Außerdem war der Synodalbeauftragte an den Visitationen beteiligt, wenn es um Kirche<br />
mit Kindern ging.<br />
Jochen Voigt, Pfarrer<br />
c. Theologische Arbeitsgemeinschaft von Pfarrer Jochen Voigt<br />
Die theologische Arbeitsgemeinschaft trifft sich monatlich, montags von 16 – 18 Uhr ist<br />
ein verhältnismäßig kleiner Kreis von theologisch interessierten Pfarrerinnen und Pfarrern<br />
sowie Religionslehrern und beschäftigt sich mit aktuellen oder grundsätzlichen<br />
theologischen Themen. Sie werden im Kreis der Teilnehmenden festgelegt. Oft werden<br />
dann einleitende Referate oder Zusammenfassungen übernommen.<br />
Dieses interne Fortbildungsangebot findet nachmittags statt, damit auch<br />
Schulpfarrerinnen und Schulpfarrer sowie Religionslehrerinnen und Religionslehrer<br />
teilnehmen können.<br />
Jochen Voigt, Pfarrer<br />
d. Synodalbeauftragung für Gemeindeaufbau von Pfarrer Detlef Main<br />
„Wir stehen vor der Aufgabe, die Kommunikation des Evangeliums neu<br />
durchzubuchstabieren und ich sehe ein neues Nachdenken darüber, wie wir Menschen<br />
das Evangelium nahe bringen können, als dringend geboten an. Der Missionsbegriff muss<br />
neu erfasst und gefüllt werden.“ So habe ich vor zwei Jahren in meinem Bericht<br />
geschrieben. Und ich denke, dass diese Aussage heute und auch in der nächsten Zeit<br />
nichts von ihrer Gültigkeit verloren hat.<br />
4
Dabei blicken wir auf enorm schnelle Veränderungen in unserer Kirche und in der<br />
Gesellschaft. Kirchliche Strukturen, wie wir sie über Generationen hinweg kannten,<br />
brechen ein, ohne dass etwas adäquat Neues dagegen gestellt werden könnte. Die zum<br />
großen Teil auch offene und öffentliche Kritik an der Institution Kirche wächst in allen<br />
Bereichen. Der demografisch begründete Rückgang der Gemeindegliederzahlen führt<br />
dazu, dass diejenigen, die in der Kirche haupt- und ehrenamtlich arbeiten, oftmals<br />
überlastet sind.<br />
Auch innerkirchlich ist m. E nicht deutlich genug klar, wie wir uns positionieren. Ist es der<br />
Kampf darum, den Status quo irgendwie zu erhalten? Oder ist es der geordnete Rückzug<br />
in kleiner werdende Verhältnisse? Wie und wo können Menschen neu für die Botschaft<br />
des Evangeliums gewonnen werden? Was bedeutet Kirche-Sein in einer<br />
durchsäkularisierten Welt?<br />
Ich habe in den vergangenen Tagen ein sehr lesenswertes Heft der landeskirchlichen<br />
Ämter für Gemeindeentwicklung und missionarische Dienste der beiden Kirchen EKvW<br />
und EKiR in die Hände bekommen. Es trägt den Titel: „besuchen und finden“. In diesem<br />
Heft wird deutlich, was Kirche im Kern ist: aufsuchende, besuchende Kirche. Menschen<br />
treffen sich, tauschen sich aus über ihr Leben und ihren Glauben. Menschen werden vom<br />
Evangelium berührt und so geht es weiter. Gemeinde als Heil-Land für Menschen, die<br />
mehr suchen als schnelle Bedürfnisbefriedigung. Gemeinde als ganzheitlich verstandene<br />
Lebenshilfe, wo Menschen heil werden, weil die Beziehungen geklärt und gestärkt<br />
werden. Gemeinde als Heil-Land auch als Ermöglichung für spirituelle Erfahrungen.<br />
So häufig ist es die Zuwendung zum Einzelnen, die eine Wende in Menschen bewirkt. Oft<br />
geschieht diese erst nach und nach. Aber es steckt eine große Verheißung darin,<br />
Menschen zu besuchen. Kontaktarbeit und Beziehungsarbeit dürfen nicht verloren gehen,<br />
wenn wir wollen, dass Menschen finden, was sie im Leben und im Sterben tragen und<br />
trösten kann.<br />
Auf dem TheologInnen-Kongress in Dortmund im vergangenen Oktober hat Prof. Michael<br />
Herbst einen interessanten Vortrag zum Motto der Tagung: „Zwischen Überforderung und<br />
Verheißung“ gehalten:<br />
Michael Herbst ordnete die pastorale Situation, in der wir als Kirche stehen so ein, dass er<br />
sagt: Wir befinden uns als Kirche in einer Situation, die zwischen Karfreitag und<br />
Ostersonntag liegt. Wir sind Kirche am Karsamstag.<br />
Herbst sagt: “Der Samstag ist der Tag zwischen unserem dringenden Gebet und der<br />
Antwort Gottes. Der Samstag ist der Tag zwischen dem Aussäen des Samens und der<br />
Ernte. Der Samstag ist der Tag zwischen unseren Träumen von der Zukunft der<br />
Gemeinde Jesu und dem Schauen dieser Zukunft. Der Samstag ist der Tag nach unserer<br />
schlimmen Niederlage, bevor wir wieder aufgerichtet wurden. Es ist der Tag dazwischen:<br />
zwischen Überforderung und Verheißung, zwischen schlechten Nachrichten und froher<br />
Botschaft, zwischen Verwirrung und Klarheit. Es ist der Tag, an dem wir die<br />
Erfolgsgeschichten der anderen nicht mehr hören mögen. Es ist der Tag, an dem wir<br />
unsere Niederlagen wie in superslowmotion immer wieder in uns abspielen.“<br />
Diese Situation ist ernst zu nehmen. Wenn es richtig ist, dass wir in einer Zwischenzeit<br />
leben, dann gilt es uns vorzubereiten auf das, was kommt. Mehr noch: wer kommt. Denn<br />
nach Karsamstag steht Ostern vor der Tür. Der lebendige Gott erweckt neues Leben aus<br />
dem Tod. Auch für uns als Kirche.<br />
Wir dürfen, ja müssen vielleicht sogar, unsere Komfortzonen verlassen, um wieder<br />
Kontakt zu dem zu bekommen, der uns heil und ganz werden lässt. Die Veränderung<br />
setzt bei uns selber an, bevor sie sich in anderen fortpflanzt und wachsen lässt, was<br />
verheißen ist.<br />
Pfarrer Detlef Main – Synodalbeauftragter für Gemeindeaufbau<br />
5
e. Synodalbeauftragung „Geistliche Begleitung“ von Pfarrer Jürgen Eckelsbach, Ev.<br />
Kirchengemeinde Massen<br />
Ich nehme z. Zt. an der Langzeitfortbildung „Begleitung von Geistlichen Übungen/<br />
Exerzitien“ bei Pfarrer Dr. Ralf Stolina (IAFW) teil. Die Fortbildung endet mit dem<br />
Aufbaukurs in 2014. Aus dem <strong>Kirchenkreis</strong> nimmt auch Pfarrer Jochen Müller, Ev.<br />
Kirchengemeinde Dellwig teil.<br />
In dieser Ausbildung geht es neben dem Kennenlernen der christlichen Traditionen<br />
geistlichen Lebens vor allem um die persönliche Praxis geistlichen Alltagslebens und die<br />
Anleitung zu geistlichen Übungen in Gruppen: z.B. eutonische Körperübungen,<br />
Schriftbetrachtung, Herzensgebet und Kontemplation, liturgische Formen, Schweigen und<br />
Stille. Wir machen (üben) etwas ein, um zu erfahren, was wir nicht machen können.<br />
Ein zweiter Schwerpunkt ist die „Geistliche Begleitung“. Das „ist eine Dimension der<br />
Seelsorge für Menschen, die Gott suchen, und ihrem Glaubensleben eine Gestalt geben<br />
möchten. Im Mittelpunkt … steht das Lebens-Gespräch zwischen Gott und Mensch …<br />
Geistliche Begleitung ist eine geschwisterliche Weggemeinschaft … sie unterstützt<br />
Menschen sowohl in ihren Alltagserfahrungen als auch in geistlichen Intensivzeiten …<br />
Geistliche Begleitung geschieht in der Regel unentgeltlich.“ (Grundlagenpapier in der<br />
EKvW) Geistliche/r Begleiter/in ist also kein Titel an sich! Sondern ein Mensch, der sich<br />
einem anderen anvertraut, macht diesen für eine Zeit zum Begleitenden.<br />
Zur Zeit entsteht ein Verzeichnis der Personen, die bereit sind, diesen Dienst zu<br />
übernehmen. Es soll eine Hilfe sein für suchende Menschen und Verantwortliche in unsrer<br />
Kirche, die auf diese Dimension der Seelsorge hinweisen möchten. Demnächst kann man<br />
dieses Verzeichnis über die Superintendenten anfragen.<br />
Immer mehr Menschen erleben Überforderung durch eine sich mehr und mehr<br />
beschleunigende Welt. Sie suchen Unterbrechung und Zeit für Tiefgang. Sie suchen Gott<br />
in ihrem Leben.<br />
Als Gemeindepfarrer finde ich es herausfordernd, niederschwellige Angebote zu machen,<br />
um den Reichtum des geistlichen Lebens zugänglich zu machen.<br />
Seit Jahren sammle ich mit Kollegen Erfahrungen, die wir gerne weitergeben.<br />
Hier einige Beispiele für durchgeführte Projekte:<br />
• Einkehrfreizeiten in der Gemeinde<br />
• Stille und Segnung in Gottesdiensten und Andachten<br />
• „Gebet und Stille im Alltag“ – ein Praxisprojekt in der Gemeinde<br />
Einführung in Formen alltäglicher geistlicher Übungen, z.B. Herzensgebet<br />
• Passionszeit erleben: „Mensch, wo bist Du? – Gott wo bist Du? – mit Bibel und Gebet<br />
auf der Suche“<br />
• Mehrtägiges Männer-Pilgern und „Pilgern für Anfänger“ mit Schweigezeiten und<br />
Andachten, Fahrrad-Pilgern im Gemeinde-Alltag<br />
• Möglichkeiten für persönliche Stille-Tage oder Teilnahme an Exerzitien in<br />
Einkehrhäusern und Klöstern<br />
Für Gedankenaustausch und Beratung zu geistlichen Übungen und Anfragen zur<br />
Geistlichen Begleitung können Sie Jochen Müller und mich gerne ansprechen.<br />
f. Tanzania-Arbeitskreis (TAK) 2011-<strong>2013</strong> von Werner Döpke<br />
Im Oktober 2011 richtete der TAK einen Seminartag aus, zum Thema „Altwerden in<br />
Deutschland und in Tansania“. Hierzu gab es Unterstützung durch Personen, die an<br />
einem solchen Seminar in Tansania teilgenommen hatten. Über 30 Leute aus<br />
Deutschland und Tansania kamen in das Gemeindehaus nach Hemmerde.<br />
Das Jahr <strong>2012</strong> war von vielen Reisen geprägt. Im Juli <strong>2012</strong> besuchte eine<br />
Jugenddelegation aus Fröndenberg die Partnergemeinde Azania-Front in Dar es Salaam.<br />
Es folgte Ende Juli die turnusmäßige gemeinsame Delegationsreise des <strong>Kirchenkreis</strong>es<br />
und der Partnergemeinden. <strong>Kirchenkreis</strong>vertreter und Delegierte aus 5 Partnergemeinden<br />
nahmen unter der Leitung von Pfarrer Hielscher hieran teil.<br />
Ende August <strong>2012</strong> gab es eine weitere Reise zum 125-jähriges Missionsjubiläum der Ostund<br />
Küstendiözese. Auch hier war der <strong>Kirchenkreis</strong> vertreten. Durch die Mitreise von je<br />
zwei Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinden Heeren-Werve und <strong>Unna</strong>-Massen, die<br />
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ihre Gemeindepartner Tabata und Ukonga besuchten, wurde dies zu einer weiteren<br />
Delegationsreise.<br />
Es ist uns eine besondere Freude, dass die Partnerschaft der Gemeinde Massen mit der<br />
Gemeinde Ukonga in Dar es Salaam Realität geworden ist.<br />
Wie bereits in der letzten Synode im Herbst <strong>2012</strong> berichtet, gibt es vermehrt Probleme im<br />
Zusammenleben der Religionen in Tansania. Dies trifft insbesondere die Insel Sansibar,<br />
wo allerdings zusätzlich politische Probleme mit hineinspielen. Auch auf dem Festland<br />
zeichnen sich mehr Konflikte ab. Die Ost- und Küstendiözese will diese Probleme aktiv<br />
angehen. Die ausgebrannte Kirche Mbagala wird jetzt repariert und es soll dort ein<br />
Friedenszentrum für ein friedliches Zusammenleben der Menschen verschiedener<br />
Religionen entstehen.<br />
An Reisen ist in diesem Jahr Anfang Juli der Rückbesuch der Jugendlichen aus der<br />
Gemeinde Azania-Front in Fröndenberg geplant. Ansonsten gibt es nur Einzelbesuche<br />
wie den des Pfarrers Mastai in der Gemeinde Hemmerde-Lünern oder des Pfarrers<br />
Kadiva im Juni, der sich zu einem Lehrgang in Wuppertal aufhält.<br />
Während des Besuches in einer Kirchengemeinde in Dar es Salaam wurden unsere<br />
Delegierten Zeuge von Handlungen, die auf sie sehr befremdlich wirkten. Am Ende des<br />
Gottesdienstes fanden Handlungen zur Geistaustreibung und Heilung statt. Dies führte<br />
bei uns zu einem weiteren Nachdenken über Fragen zur Heilung im christlichen Kontext.<br />
Der Tanzania-Arbeitskreis, mit Unterstützung der MöWe Dortmund wird am 16.11.<strong>2013</strong><br />
einen Seminartag in <strong>Unna</strong>-Massen zu dem Thema durchführen. Insbesondere soll<br />
herausgearbeitet werden, wie die Stellung hierzu in unserer Kirche ist. Alle, die sich für<br />
diese Fragen interessieren, sind herzlich eingeladen.<br />
Darüber hinaus beschäftigt sich der Tanzania-Arbeitskreis in diesem Jahr weiter mit dem<br />
Thema Altern in Tanzania und Deutschland aber jetzt unter Einbeziehung des Familien-<br />
Themas unserer Landessynode.<br />
Kamen-Heeren-Werve, den 25.03.13<br />
Werner Döpke<br />
Vorsitzender TAK <strong>Unna</strong><br />
g. Arbeitskreises Vilejka von Diakon Detlef Maidorn<br />
Hier verweise ich auf die Presseberichterstattung in der UK:<br />
Stadtwappen als Zeichen der Freundschaft<br />
Partnerschaftsbesuch: <strong>Kirchenkreis</strong>-Delegation zu Gast in Vilejka in Weißrussland<br />
„KIRCHENKREIS – Seit 1994 besteht die Partnerschaft des Ev. <strong>Kirchenkreis</strong>es <strong>Unna</strong> zu<br />
Vilejka in Weißrussland. Mit Detlef Maidorn, Susanne Vogel-Kunze, Andreas Kunze, Olga<br />
Maisinger sowie Reinhard Müller in Vertretung der Superintendentin kehrte jetzt eine<br />
Delegation vom Partnerschaftsbesuch zurück. In den nächsten Tagen wird nun ein<br />
Hilfstransport mit Kleiderspenden, Spielsachen, Lebensmitteln, Papier, Rollstühlen und<br />
Gehhilfen auf den Weg in die weißrussische Stadt fahren, denn die Lager in Vilejka sind<br />
leer.<br />
Davon konnte sich die <strong>Unna</strong>er Gruppe bei einem Besuch beim Deutschen Roten Kreuz<br />
(DRK), das die Verteilung der Hilfsgüter in Vilejka übernimmt, überzeugen. Und die<br />
Bevölkerung ist auf die Hilfe aus Deutschland angewiesen. Zwar gibt es in der Stadt alles<br />
zu kaufen, doch fehlt oft das Geld. So kostet ein Liter Milch rund 50 Cent, eine gute<br />
monatliche Rente beträgt jedoch nur 123 Euro.<br />
Zum Unabhängigkeitstag, dem „Tag der Befreiung“, hatte Vilejka seine Partnerstädte<br />
eingeladen. Neben der Delegation aus dem Ev. <strong>Kirchenkreis</strong> waren auch Vertreter aus<br />
Polen, Russland, Moldawien und Aserbaidschan angereist. Im Rahmen der<br />
Feierlichkeiten wurde unter anderem das <strong>Unna</strong>er Stadtwappen - als Zeichen der<br />
Freundschaft - auf dem Platz vor dem Rathaus eingeweiht. Außerdem standen<br />
Gespräche über weitere Hilfsmaßnahmen sowie Besuche in den bisher unterstützten<br />
Einrichtungen auf dem Programm. Die Delegation besichtigte Schulen, Kindergärten,<br />
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Fabriken und erlebte mit ihren Gastfamilien die Schönheiten des Landes. „Alles ist sehr<br />
freundschaftlich und wir werden stets sehr herzlich aufgenommen“, erzählt Olga<br />
Maisinger, die als Übersetzerin bereits zum sechsten Mal Vilejka besuchte. Beeindruckt<br />
von der Gastfreundschaft und schönen Landschaft zeigte sich auch das Ehepaar Vogel-<br />
Kunze, das die Kollekte ihrer Hochzeitsfeier dem Behindertenheim in Vilejka spendete.<br />
Von dem Geld wurden ein Sofa und Tisch für die Einrichtung des Ruheraumes gekauft“.<br />
Sd<br />
Darüber hinaus wurde im Oktober <strong>2012</strong> der 25. humanitäre Hilfstransport des Ev.<br />
<strong>Kirchenkreis</strong>es <strong>Unna</strong> und der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Methler auf den Weg gebracht.<br />
Lebensmittelpakete, Bekleidung und Materialien für Kindergärten und Schulen,<br />
orthopädische Hilfsmittel wie Rollstühle und Rollatoren konnten somit dem Hilfskomitee in<br />
Vilejka und Kostenewitschi übergeben werden.<br />
Detlef Maidorn, Diakon<br />
h. Bericht des Synodalbeauftragten für Weltmission und Ökumene von Pfarrer<br />
Hartmut Görler<br />
Seit der Sommersynode <strong>2012</strong> bin ich nun Synodalbeauftragter des Ev.<br />
<strong>Kirchenkreis</strong>es <strong>Unna</strong> für Mission und Ökumene. Damit sind verschiedene Aufgaben<br />
verbunden.<br />
Ich nehme teil an den Sitzungen des FB I und habe gerne den stellvertretenden Vorsitz<br />
übernommen. Als solcher habe ich im Rahmen der diesjährigen Visitation in Bergkamen<br />
mitgewirkt.<br />
Ich vertrete den <strong>Kirchenkreis</strong> im sogenannten "Regionalen Arbeitskreis". Die Sitzungen<br />
finden in der Regel Montagsvormittags in Münster statt. Die Herbstsitzung <strong>2012</strong> stand<br />
unter dem Schwerpunktthema "Zukunft einkaufen". Im Frühjahr <strong>2013</strong> beschäftigten sich<br />
die Delegierten mit der Hauptvorlage "Familien heute" in ökumenischer Perspektive. Über<br />
diese Schiene hat sich eine enge Zusammenarbeit mit der Regionalpfarrerin Beate<br />
Hessler ergeben.<br />
Ich arbeite mit im Tansania Arbeitskreis, der sich alle acht Wochen im Haus der Kirche<br />
trifft.<br />
Ich begleite zur Zeit den Freundeskreis Dordabis, der sich etwa 10 mal im Jahr im<br />
Jona-Haus trifft und berate ihn in einem Umstrukturierungsprozess. Die Beteiligten<br />
wünschen sich eine Neuorganisierung ihres Arbeitskreises und haben bei der<br />
Kirchengemeinde <strong>Unna</strong> den Antrag gestellt, als Gemeindepartnerschaft integriert zu<br />
werden. Damit sind viele Einzelgespräche verbunden.<br />
Ich versuche, den Kontakt zwischen der Vereinten Evangelischen Mission mit Sitz in<br />
Wuppertal und dem <strong>Kirchenkreis</strong> zu pflegen. Als Synodalbeauftragter stehen für mich vor<br />
allem die jährliche Partnerschaftskonferenz sowie das jährliche<br />
Tansania-Partnerschaftsseminar im Focus. Diese Veranstaltungen finden in der Regel an<br />
einem Teilwochenende (Freitag/Samstag) in Wuppertal statt.<br />
Da sich der Freundeskreis Dordabis im Rahmen der diesjährigen Namibia-Konsultation<br />
engagiert hat, waren verschiedene Absprachen mit dem Referat Afrika notwendig.<br />
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i.<br />
Regionaldienst des Amtes für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung<br />
<strong>Kirchenkreis</strong>e Hamm, <strong>Unna</strong>, Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken, Tecklenburg<br />
Jahresbericht 2011/<strong>2012</strong> von Pfarrerin Beate Heßler<br />
1. Einleitung<br />
Während eines Klausurtages der Referatsleiterinnen und -leiter im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong><br />
im November <strong>2012</strong> wurden wir gebeten, unsere jeweiligen Arbeitsbereiche mit ihren<br />
Kooperationspartnern und Vernetzungen grafisch darzustellen. Was mir zunächst<br />
unmöglich erschien, ist dann doch gelungen: Die unterschiedlichen Facetten und<br />
Arbeitsverbindungen im Regionalpfarramt der MÖWe gewinnen in der Grafik am Ende<br />
die Gestalt einer Schneeflocke und während man im Straßenverkehr beim<br />
vergleichbaren Symbol zunächst „Vorsicht! Rutschgefahr!“ denkt, ist mir bei näherer<br />
Betrachtung meiner Grafik vor allen Dingen der Charme derselben ins Auge<br />
gesprungen: denn so wie die ersten Schneeflocken des Winters in der Regel freudig<br />
begrüßt werden und funkelnd in der Luft tanzen, so erweist sich auch die Arbeit einer<br />
Regionalpfarrerin – trotz oder vielleicht auch gerade in ihrer komplexen Struktur – als<br />
lebendig und spannend. Bezogen auf das Jahr <strong>2012</strong> kann die Beschreibung dieser<br />
regionalen „Schneeflocke“ kürzer ausfallen als gewohnt, denn das 1. Halbjahr war<br />
stark geprägt durch mein Kontaktstudium in Rumänien, das an anderer Stelle ausführlich<br />
dokumentiert worden ist. Mein Abschlussbericht kann bei mir angefordert werden,<br />
außerdem berichte ich gerne in Gruppen und Gemeinden über die Erfahrungen in der<br />
Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses inmitten des<br />
südosteuropäischen Kontextes.<br />
Hier also eine Zusammenfassung der Aktivitäten 2011/<strong>2012</strong> mit ein paar<br />
grundsätzlichen Beschreibungen.<br />
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2. Was ist der Regionaldienst im Amt für MÖWe: Auftrag und Ziel<br />
Das landeskirchliche Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung<br />
(MÖWe) hat seinen Sitz im Haus landeskirchlicher Dienste in Dortmund und<br />
unterstützt Gemeinden und Gruppen, <strong>Kirchenkreis</strong>e und landeskirchliche<br />
Einrichtungen in den Themenbereichen Mission, Ökumene und Weltverantwortung.<br />
Dabei ist unsere Aufgabe,<br />
• aktuelle Entwicklungen in der weltweiten Christenheit und vor Ort wahrzunehmen<br />
und in die Arbeit der westfälischen Kirche einzubringen,<br />
• den ökumenischen Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Schöpfungsbewahrung<br />
wie die Dekade zur Überwindung von Gewalt zu begleiten,<br />
• die Partnerschafts- und Entwicklungszusammenarbeit zu stärken und globales<br />
Lernen zu fördern,<br />
• zur Beteiligung an Aktionen und Kampagnen zu motivieren<br />
3. Arbeit im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong><br />
- Im Amt für MÖWe freuen wir uns, dass der Dienstsitz des Regionaldienstes für die<br />
Gestaltungsräume I und V mit seinem Büro im Kreiskirchenamt <strong>Unna</strong> angesiedelt<br />
ist.<br />
- So nehme ich regelmäßig an den Treffen mit den anderen Referatsleiterinnen und -<br />
leitern im <strong>Kirchenkreis</strong> teil. Daraus erwuchs auch im Jahr <strong>2012</strong> eine intensive<br />
Zusammenarbeit zum Jahresthema „Altern in den Kulturen“. Wie in der<br />
Vergangenheit habe ich entsprechendes Material zur Homepage und zu verschiedenen<br />
Veranstaltungen beigesteuert.<br />
- Aufgenommen wurden dabei Erfahrungen des „Afrikatages“ der im Herbst 2011 in<br />
Hemmerde unter der Schrift „Alt werden in den Kulturen“ stattgefunden hatte.<br />
Gemeinsam mit dem Tansania-Arbeitskreis habe ich Referentinnen des<br />
entsprechenden VEM-Workshops in Tansania zur Mitarbeit gewinnen können. Ein<br />
Film über den workshop kann ausgeliehen werden.<br />
- Regelmäßig arbeite ich im Tansania-Arbeitskreis mit und habe in diesem Zusammenhang<br />
auch die Vorbereitung der Delegationen des <strong>Kirchenkreis</strong>es <strong>Unna</strong> mitgestaltet,<br />
die sich auf den Weg zu den Partnern nach Daressalam gemacht hat.<br />
- In Abständen habe ich an den Treffen des Freundeskreises Dordabis<br />
teilgenommen, der zurzeit durch personelle Wechsel auch erhebliche strukturelle<br />
Veränderungen erfährt. Diese Zeit der Neukonzeptionierung wird insbesondere vom<br />
Ökumene-Beauftragten des <strong>Kirchenkreis</strong>es, Hartmut Görler, begleitet. Gemeinsam<br />
erarbeiten wir derzeit auch das Konzept einer tragfähigen Anbindung an<br />
gemeindliche und kreiskirchliche Strukturen.<br />
- Zweimal jährlich tagt in <strong>Unna</strong> der Osteuropa-Arbeitskreis, in dem insbesondere die<br />
Partnerschaften nach Weißrussland und Siebenbürgen koordiniert werden. Hier –<br />
wie auch an vielen anderen Stellen – habe ich über mein Studiensemester in<br />
Rumänien berichten können und verfolge gemeinsam mit den anderen Akteuren die<br />
aktuellen politischen und sozialen Entwicklungen im Land.<br />
- In der Kirchengemeinde <strong>Unna</strong>-Massen wurde ich gebeten, anlässlich der Eröffnung<br />
der Fairen Woche einen Vortrag zum Thema „<strong>Unna</strong> wird Fairtrade Town“<br />
anzubieten und mit einer kleinen, aber sehr interessierten Gruppe über die<br />
Möglichkeiten des kirchlichen Engagements innerhalb der Fairtrade Town-Prozesse<br />
zu arbeiten. Daraus erwachsen derzeit verschiedene weitere Initiativen im Bereich<br />
„Zukunft einkaufen“.<br />
- Mit der Kirchengemeinde Fröndenberg habe ich an einem Wochenende die Jugendlichen<br />
und jungen Erwachsenen vorbereitet, die als größere Gruppe gemeinsam<br />
die Partnergemeinde Azania Front in Daressalam/Tansania besucht haben.<br />
<strong>Unna</strong>, im April <strong>2013</strong><br />
j. Tätigkeitsbericht Dialog Juden-Christen in den Jahren 2011 und <strong>2012</strong> von Pfarrer<br />
Achim Heckel<br />
Die Beziehung zwischen der jüdischen Gemeinde „haKochaw“ <strong>Unna</strong> und dem<br />
<strong>Kirchenkreis</strong> bzw. den Gemeinden ist mittlerweile von einem selbstverständlichen<br />
10
Umgang und Vertrauen geprägt, das aus der Aufbruchphase sich entwickelt hat zur<br />
Differenzierung und Latenz.<br />
Die jüdische Gemeinde hat sich eingelebt in ihren eignen Räumen: Die Synagoge in der<br />
Buderusstraße, deren Räumlichkeiten sie vom <strong>Kirchenkreis</strong> mietet, ist Mittelpunkt des<br />
Gemeindelebens.<br />
Im Freundeskreis der jüdischen Gemeinde arbeitet der <strong>Kirchenkreis</strong> prägend mit, bringt<br />
viele Impulse ein und stellt die Logistik für die Verwaltung und Finanzen.<br />
Zusammengeschweißt hat die bedrückende Erfahrung des brutalen Überfalls auf<br />
Rabbiner Alter in Berlin, deren Verarbeitung persönliche Kontakte und kontinuierliche<br />
Präsenz erforderte zur Gemeinde und einzelnen Gemeindegliedern.<br />
Für die Gemeinde ist ein wichtiger nächster Schritt die Klärung der Friedhofsfrage: Es gibt<br />
Signale von Land und Landesverband, die die Hoffnung nähren, dass der ehemalige<br />
jüdische Friedhof in <strong>Unna</strong> wieder eröffnet werden kann.<br />
Aktuell geht die Biennale zu Ende, in der <strong>Kirchenkreis</strong>, jüdische Gemeinde und das<br />
Evangelische Forum Westfalen intensiv zusammengearbeitet haben durch Gestaltung<br />
von Ausstellung, Konzerten und Studientag zum Thora-Verständnis.<br />
Die Studientage zu Psalmen in 2011 und zur Josefsgeschichte (Genesis 37-50) am<br />
21.5.<strong>2013</strong> mit Professor i.R. Jürgen Ebach werden gemeinsam gestaltet und besucht.<br />
Hier erleben wir intensiven Austausch über Texte der hebräischen Bibel und lernen mitund<br />
voneinander: Das sind ermutigende Erfahrungen, die wir weiter vertiefen wollen.<br />
Dankbar bin ich für die vertrauensvolle Beziehung zu den Personen der Gemeindeleitung.<br />
Mit Gewinn nehme ich an einzelnen Gottesdiensten teil.<br />
Achim Heckel<br />
k. Synodalbericht Christlich-muslimischer Dialog - 2011-<strong>2013</strong> von Pfarrerin Maike<br />
Imort<br />
Dialog in der Schule<br />
Als Berufsschulpfarrerin ist der Dialog mit dem Islam für mich ein selbstverständlicher Teil<br />
meiner Arbeit, im Religionsunterricht, in Beratungsgesprächen, im gesamten Schulleben<br />
finden interreligiöse Begegnungen statt.<br />
Hervorheben möchte ich einige besondere Veranstaltungen:<br />
• Die inzwischen 5. Religiöse Schulfeier zum Thema: „Fremd - und doch Zuhause“,<br />
die wieder in Zusammenarbeit mit der Ditib-Gemeinde <strong>Unna</strong>, der jüdischen Gemeinde<br />
haKochaw und dem katholischen Religionskollegen des Hellweg Berufskollegs,<br />
Christof Nordhaus im März <strong>2012</strong> stattfand.<br />
Schülerinnen und Schüler haben dazu in meinem Religionsunterricht ganz persönliche<br />
Texte und Statements erarbeitet, was es für sie bedeutet hier fremd - und doch<br />
zuhause zu sein. Dazu gab es Texte, Lieder und Gebete aus allen 3 abrahamitischen<br />
Religionen. Über 400 Schülerinnen und Schüler besuchten die religiöse Schulfeier.<br />
• Die pädagogischen Tage des Hansa Berufskollegs 2011 für 120 Lehrerinnen und<br />
Lehrer waren dem Thema „Pädagogik mit muslimischen Jugendlichen“ gewidmet.<br />
Hierzu hatten wir den Referenten Dr. Jochen Müller vom Verein ufuq.de eingeladen,<br />
der uns eindrucksvoll von den Milieus und Jugendkulturen berichtete, in denen junge<br />
Migranten sich sehr differenziert platzieren. Den typischen Migranten gibt es nicht,<br />
Jugendliche suchen sich ihre Nischen, um ihre eigene Identität auszudrücken, dazu<br />
gehört auch ihre religiöse Identität nach außen zu tragen.<br />
• Eindrucksvoll war für mich die Teilnahme an der diesjährigen Klassenfahrt in die<br />
Türkei (Antalya/Side) mit 26 SuS der Höheren Handelsschule, viele von ihnen mit<br />
Migrationshintergrund. Neben dem Besuch von Schulen und Kultureinrichtungen<br />
stand auch eine interreligiöse Begegnung auf dem Programm. Das von mir<br />
11
organisierte Treffen mit ev. Christen in der Türkei im „Garten der Toleranz“ in Belek<br />
eröffnete interessante Einblicke in das Leben der evangelischen christlichen<br />
Minderheit im Raum Alanya/Antalya.<br />
• Im Rahmen des Projekts Schule ohne Rassismus (SOR/SMC) haben mein<br />
türkischstämmiger Kollege und ich in Zusammenarbeit mit dem IBB eine Studienfahrt<br />
nach Auschwitz/Krakau organisiert, die im Mai dieses Jahres mit ca. 50 SuS<br />
stattfinden wird. Neben der Beschäftigung mit dem Holocaust werden wir uns auch mit<br />
dem modernen jüdischen Leben in Krakau befassen.<br />
• Vor über 1 Jahr bin ich auf den Theologen Klaus von Stosch aufmerksam geworden,<br />
der am Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften (ZeKK) an der<br />
Uni Paderborn spannende Dialogprozesse initiiert. Gemeinsam mit 2 Religionslehrern<br />
des GSG haben wir in diesem Jahr eine Begegnung mit SuS am Geschwister-Scholl-<br />
Tag im Februar realisiert, nachdem wir zuvor gemeinsam die Universität besucht<br />
haben. Eine Fortsetzung dieses Kontakts (Einladung von Stosch in den KK <strong>Unna</strong>)<br />
wäre meiner Meinung nach bereichernd.<br />
• Als erstes Bundesland hat NRW ab dem SJ <strong>2012</strong>/13 den Islamischen RU<br />
flächendeckend eingeführt. Dies trägt der großen Zahl muslimischer SuS (320 000 in<br />
NRW) und ihrem Bedürfnis nach einem eigenen Religionsunterricht Rechnung.<br />
Zunächst in Grundschulen, ab dem kommenden Schuljahr auch in den Sek I können<br />
Schulen mit genügend interessierten SuS sowie einer ausgebildeten Lehrkraft<br />
Islamischen RU anbieten. Derzeit fehlt es allerdings noch an ausgebildeten<br />
Lehrkräften. Im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> gibt es in Bergkamen an der Willy-Brandt-<br />
Gesamtschule die erste weiterführende Schule mit dem Angebot Islamischer RU. Für<br />
eine Übergangszeit (bis 2019) entscheidet ein Beirat, der beim Schulministerium<br />
angesiedelt ist, über die Inhalte des Islamischen RU.<br />
Dialog in Gemeinden und <strong>Kirchenkreis</strong><br />
• Auch im <strong>Kirchenkreis</strong> ist der Dialog mit dem Islam in einigen Gemeinden oder<br />
Gemeindegruppen ein Thema. So war ich in mehreren Kreisen (Frauenabendkreis<br />
Bergkamen-Oberaden, Frauenreferat Frühstückskreis, Kirchengemeinde Fröndenberg<br />
und Bausenhagen und demnächst Frauenabendkreis Billmerich) als Referentin zu<br />
Gast. Natürlich kann ich nicht alle Kreise begleiten, sondern nur Anstöße und Impulse<br />
geben.Einige Kreise wünschen sich einen Austausch mit den Moscheen in ihrer<br />
Nachbarschaft, ich kann sie dazu nur ermutigen und bei der Kontaktaufnahme gerne<br />
begleiten.<br />
• Hervorheben möchte ich die seit 5 Jahren bestehende Dialogarbeit der ev.<br />
Kirchengemeinde Fröndenberg und Bausenhagen mit der Ditib-Moschee Menden,<br />
hier ist über den <strong>Kirchenkreis</strong> hinaus ein freundschaftliches Miteinander zwischen<br />
Christen und Muslimen entstanden, wo neben der Geselligkeit und dem persönlichen<br />
Austausch auch inhaltliche Fragen diskutiert werden.<br />
In Zukunft sollen die Jugendlichen beider Gemeinden stärker in den Dialog<br />
eingebunden werden.<br />
Die Dialogarbeit auf Gemeinde- und <strong>Kirchenkreis</strong>ebene scheint mir insgesamt noch<br />
ausbaufähig zu sein!<br />
Die regelmäßige Teilnahme an den Islambeauftragten-Konferenzen der Landeskirche<br />
bietet mir die Möglichkeit mich über den <strong>Kirchenkreis</strong> hinaus zu informieren und<br />
auszutauschen.<br />
<strong>Unna</strong>, 15.04.<strong>2013</strong><br />
Pfarrerin Maike Imort - Synodalbeauftragte für den Christlich-muslimischen Dialog<br />
l. Synodalbericht Tätigkeitsbereich Gustav-Adolf-Werk von Renate Krämer<br />
Das Gustav-Adolf-Werk ist das älteste evangelische Hilfswerk in Deutschland und<br />
Europa.<br />
Ziel des GAW ist, die Kirchen in der weltweiten Diaspora gesprächsfähig zu machen. Die<br />
Menschen in den Partnerkirchen sollen Mut und Selbstvertrauen finden, das Gespräch mit<br />
ihrem gesellschaftlichen Umfeld und mit den katholischen und orthodoxen Kirchen zu<br />
12
wagen.<br />
Partner des GAW sind protestantische Minderheitenkirchen in Europa, Lateinamerika und<br />
Osteuropa.<br />
Sehr stark werden in Osteuropa, nach der Wende, Renovierungen von Kirchen und<br />
Gemeindehäusern sowie einige Neubauten gefördert und die Weiterbildung kirchlicher<br />
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für Sozialdiakonische Aufgaben in den kleinen aber<br />
ständig wachsenden Gemeinden. Daneben ist die Arbeit mit Jugendlichen und<br />
Behinderten ein Schwerpunkt und von großer Wichtigkeit.<br />
Die Frauenarbeit im Gustav-Adolf-Werk ist ein blühender Zweig der GAW Arbeit. Diese<br />
Tätigkeit konzentriert sich auf rein sozial-diakonische Aufgaben in der Diaspora.<br />
Finanziert wird diese Hilfe nur durch Spendengelder.<br />
Die Spendenfreude lässt leider stark nach.<br />
Im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> wird immer noch versucht, über die Konfirmandengabe einige<br />
Spenden zu bekommen. Es bleibt leider bei einem Versuch!<br />
Der Bezirksverband der Frauenhilfe und einige Gemeinde- Frauenhilfen unterstützen aus<br />
alter Tradition diese wertvolle Arbeit.<br />
Auch wird die kreiskirchliche Kollekte dringend benötigt und dankend angenommen.<br />
Renate Krämer<br />
m. Tätigkeitsbericht der Vertrauensküsterin Roswitha Flüß<br />
Meine Tätigkeit als Vertrauensküsterin begann mit der Wahl am 22.11.2007.<br />
Um mich auf diese Aufgabe (Küsterin und Vertrauensperson) vorzubereiten, habe ich an<br />
diversen Fachseminaren und Mitarbeiterfachseminaren teilgenommen. Auch im Jahr<br />
2011/<strong>2012</strong> habe ich diverse Seminare besucht.<br />
Meine Aufgaben bestehen in der Kontaktpflege mit dem <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> und dem<br />
Vorstand der Küstervereinigung Westfalen/Lippe.<br />
Hier werden regelmäßig Gespräche über die Belange der Küster- und Küsterinnen des<br />
<strong>Kirchenkreis</strong>es geführt.<br />
In steigendem Maße umfasst die Tätigkeit die Teilnahme an Personalausschusssitzungen<br />
der einzelnen Gemeinden und die Teilnahme an Vorstandssitzungen.<br />
Themen dieser Sitzungen sind unter anderem:<br />
- die Erfassung und Ausarbeitung der Wochenarbeitsstunden anhand des<br />
Arbeitswertekatalogs der Küstertätigkeit<br />
- Gespräche über Arbeitsbereiche der Küster- und Küsterinnen<br />
- zunehmende Verlagerung der Arbeitsbereiche der Küster- und Küsterinnen<br />
- Gespräche über Probleme im Arbeitsbereich<br />
Ende 2011 wurde ich in den Vorstand der Küstervereinigung Westfalen/Lippe berufen. Es<br />
folgten Vorstandssitzung mit den Berufsverbänden aus ganz Deutschland und<br />
Fachseminare der einzelnen Berufsbereiche, weitere Sitzungen fanden mit der VKM statt.<br />
<strong>2012</strong> folgte die Woche der Begegnung in Männedorf am Zürichsee in der Schweiz. Der<br />
Bund europäischer Küster ist ein Zusammenschluss aller Küsterverbände von<br />
Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz. Alle 2 Jahre findet die Woche der<br />
Begegnung statt, in der sich über die Aufgaben, Unterschiede und Gemeinsamkeiten des<br />
Küsterberufes ausgetauscht wird. Der Küster sorgt durch seine besonderen Dienste für<br />
die äußeren Voraussetzungen kirchlichen und gottesdienstlichen Lebens im Alltag einer<br />
Kirchengemeinde. Er ist in vielfältiger Weise Bezugs-und Kontaktperson für<br />
Gemeindemitglieder, Mitarbeitende und Gruppen, die in Beziehung zu ,,ihrer`<br />
`Kirchengemeinde treten. Mit seinen in Veranstaltungen und Arbeitsabläufen nicht<br />
unwesentlichen Koordinierungsfunktion sorgt er in Kenntnis ,,seines`` Hauses für den<br />
Erfolg und einen der Kirche entsprechenden würdigen Ablauf.<br />
Auch finden regelmäßige Treffen mit den Küstern- und Küsterinnen der anderen<br />
Gemeinden statt. Hier geht es einerseits darum ein Gefühl der Gemeinschaft zu<br />
vermitteln, andererseits Erfahrungen, Sorgen und Probleme zu diskutieren und praktische<br />
Themen aus dem Küster- und Kirchenalltag zu besprechen und bei Problemen Lösungen<br />
zu finden.<br />
Themen wie Umweltschutz, Gottesdienstablauf, Aufteilung Gesangbuch, Zusammenarbeit<br />
Kirche-Gemeindehaus, Küsterjahrestag usw. werden besprochen.<br />
13
Immer wieder wird auch die Sorge um den Arbeitsplatz sehr intensiv diskutiert. Das<br />
gemeinsame Singen und Beten ist ebenfalls ein Bestandteil dieser Zusammenkünfte.<br />
Die Treffen finden in unterschiedlichen Gemeinden statt. Des Öfteren werden auch<br />
Fachreferenten eingeladen, die zu unterschiedlichen Themen des kirchlichen Alltags und<br />
des Gemeindelebens informieren und Anregungen vermitteln. Besonders die Gespräche<br />
über Arbeitsabläufe und Organisation der Küstertätigkeit in den einzelnen Gemeinden<br />
sind sehr beliebt und anregend. Für viele Teilnehmer sind diese Zusammenkünfte eine<br />
Inspiration für ihre tägliche Arbeit.<br />
Meine Bitte an die einzelnen Gemeinden (Pfarrer, Presbyterium) ist, ihre Küster- und<br />
Küsterinnen zu motivieren an diesen Treffen teilzunehmen, diese nicht als lästige<br />
Arbeitsunterbrechung zu sehen, sondern Kraft und Inspiration daraus zu schöpfen.<br />
Vertrauensküsterin Ev. <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> R. Flüß<br />
n. Synodalbericht zum Ev. Bund von Pfarrer Harmut Rosenstengel<br />
Der Evangelische Bund<br />
Unter dem Leitsatz Evangelisch und Ökumenisch widmet sich der Evangelische Bund in<br />
Veranstaltungen, Seminaren und Publikationen den aktuellen Themen der<br />
Konfessionskunde, der Ökumene und der Weltanschauungsfragen.<br />
Durch das Konfessionskundliche Institut berät und unterstützt er Gemeinden,<br />
Einrichtungen und Kirchenleitungen im Bereich der Evangelischen Kirche in Deutschland<br />
und der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa.<br />
Der 1886 in Erfurt als Verband gegründete Evangelische Bund hatte bis in die Zeit der<br />
Weimarer Republik hinein eine solche antikatholische Ausrichtung. Nach dem zweiten<br />
Weltkrieg setzte eine Neuorientierung ein. Die starke antikatholische Zielrichtung der<br />
Anfangszeit wich einer ökumenischen Ausrichtung. Heute tritt der Evangelische Bund für<br />
eine bessere ökumenische Gemeinschaft der Kirchen ein, wobei neben der<br />
innerprotestantischen Ökumene auch die Kontakte zur römisch-katholischen Kirche, zur<br />
orthodoxen Kirche und zur anglikanischen Kirche eine wichtige Rolle spielen.<br />
Noch heute stellt der Evangelische Bund einen der größten protestantischen Verbände in<br />
Deutschland dar.<br />
Als Konfessionskundliches und Ökumenisches Arbeitswerk der EKD ist er Träger des<br />
Konfessionskundlichen Instituts im südhessischen Bensheim.<br />
Die Leitung des Werkes haben die Kirchenhistorikerin Gury Schneider-Ludorff<br />
(Präsidentin seit 1. März 2009), Sigurd Rink (Vizepräsident seit 2006) und Walter<br />
Fleischmann-Bisten (Generalsekretär seit 1984) inne.<br />
Satzungsgemäße Organe des Vereins sind als höchstes Gremium der Zentralvorstand<br />
der aus den Vorsitzenden der Landesverbände besteht, der Geschäftsführende Vorstand<br />
bestehend aus Präsident, Vizepräsident und Generalsekretär sowie die<br />
Mitgliederversammlung, die anlässlich der jährlichen Generalversammlung zusammentritt.<br />
Generalversammlung <strong>2012</strong><br />
Vom 18. bis 21. Oktober <strong>2012</strong> fand die 104. Generalversammlung des Evangelischen<br />
Bundes in Rothenburg ob der Tauber unter dem Thema "Kirche im Bild" statt.<br />
Es referierten u.a. Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, Prof. Johanna<br />
Haberer, Prof. Dr. Klaas Huizing und Regionalbischof Prof. Dr. Ark Nitsche.<br />
Generalversammlung <strong>2013</strong><br />
Vom 24. bis 27. Oktober <strong>2013</strong> lädt der Evangelische Bund unter dem Thema:<br />
"Glauben und glauben lassen" zu seiner 105. Generalversammlung nach Hannover ein.<br />
Es referieren u.a. Landesbischof Ralf Meister, Landesbischof Prof. Dr. Friedrich Weber,<br />
Prof. Dr. Arnulf von Scheliha, Pfarrerin Ulrike Schmidt- Hesse, Äbtissin Bärbel Görcke<br />
M.A. und andere mehr.<br />
Der Evangelische Bund gliedert sich in 17 Landesverbände mit jeweils eigenen<br />
14
Programmen und ganz unterschiedlichen Aktivitäten.<br />
Der Landesverband Westfalen und Lippe<br />
Die jährliche Mitgliederversammlung bestimmt die Schwerpunkte der Arbeit im<br />
Landesverband und wählt den Vorstand. Dazu werden auch die Synodalbeauftragten<br />
eingeladen, die die Anliegen des Evangelischen Bundes in den <strong>Kirchenkreis</strong>en vertreten.<br />
Zu Landesversammlungen oder Studientagen treffen sich die Mitglieder jährlich in einem<br />
anderen <strong>Kirchenkreis</strong>. Predigerinnen und Prediger aus den Reihen des Evangelischen<br />
Bundes sind in den Gottesdiensten der Ortsgemeinden zu Gast. Unter einem<br />
Gesamtthema finden ein Gemeindenachmittag und eine theologische Arbeitstagung<br />
gemeinsam mit der Pfarrkonferenz des <strong>Kirchenkreis</strong>es statt.<br />
Studientag <strong>2012</strong><br />
Am 5. Mai <strong>2012</strong> fand in Holzwickede ein Studientag des Evangelischen Bundes anstelle<br />
der sonst jährlichen Landesversammlung statt.<br />
Thematisch ging es um die Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit russlanddeutschen<br />
Christen und um Identität und ökumenisches Miteinander mit baptistisch orientierten<br />
Gemeinden.<br />
Weiter wird vom Evangelischen Bund ein Vortragsdienst für konkrete theologische und<br />
konfessionskundliche Themen angeboten. Wir vermitteln Fachreferenten zu<br />
ökumenischen Fragestellungen in der Praxis der Gemeinde vor Ort.<br />
Darüber hinaus werden Studienfahrten zu protestantischen Minderheitskirchen in Europa<br />
angeboten und organisiert.<br />
<strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong><br />
Das Wissen um die Bedeutung des Evangelischen Bundes ist im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> eher<br />
gering. Neben fünf korporativen Mitgliedern im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> gibt es zur Zeit nur zwei<br />
weitere persönliche Mitglieder im <strong>Kirchenkreis</strong>.<br />
Das mag immer noch mit den heute lange überholten Vorstellungen einer nicht mehr<br />
zeitgemäßen protestantischen Kampforganisation gegen den römischen Katholizismus<br />
zusammenhängen. Heute spielen neben konfessionskundlichen Fragen die Kontakte zur<br />
römisch-katholischen Kirche, zur orthodoxen Kirche zur Altkatholischen und<br />
anglikanischen Kirche die maßgebliche Rolle.<br />
Pfarrer Hartmut Rosenstengel, Königstraße 28 c, 59427 <strong>Unna</strong><br />
(Mitglied des Vorstandes im Landesverband Westfalen-Lippe)<br />
o. Synodalbericht Berichtszeitraum 2011-<strong>2013</strong> von KMD Hannelore Höft,<br />
Kreiskantorin<br />
Die Kreiskantorin nimmt die kirchenmusikalische Fachberatung im <strong>Kirchenkreis</strong> wahr. Sie<br />
berät die Kirchengemeinden in allen kirchenmusikalischen Fragen; dazu gehören<br />
Stellenbesetzungen, Probleme arbeitsrechtlicher Art sowie Fragen des Orgelbaus.<br />
Die Fachberatung der Kreiskantorin wurde bei der Neubesetzung der nebenamtlichen<br />
Chor- und Organistenstelle an der Christuskirche <strong>Unna</strong>/ Königsborn ebenso in Anspruch<br />
genommen wie bei der Beratung über den kreiskirchlichen Zuschuss für Bergkamen.<br />
(An dieser Stelle sei angemerkt, dass die Teilnahme der Kreiskantorin bei der Besetzung<br />
von nebenamtlichen Stellen zwingend vorgeschrieben ist.)<br />
Die Teilnahme an den regelmäßigen Kreiskantorenkonferenzen mit Rückspiegelung der<br />
Informationen an die hauptamtlichen Kolleginnen im Gespräch mit Superintendentin und<br />
Fachbereichsausschussvorsitzendem war auch im zurückliegenden Berichtszeitraum<br />
wieder fester Bestandteil des Arbeitsbereiches.<br />
Ebenso gehört die Teilnahme an den Kreissynoden zu den Aufgaben der Kreiskantorin.<br />
Seit der kreiskirchlichen Visitation 2011 treffen sich die hauptamtlichen Kantorinnen des<br />
15
<strong>Kirchenkreis</strong>es regelmäßig zum Erfahrungsaustausch.<br />
Die musikalische Planung und Durchführung besonderer, vom <strong>Kirchenkreis</strong><br />
verantworteter Veranstaltungen und Gottesdienste (z.B. Verabschiedung des KSV) wurde<br />
ebenso wieder von der Kreiskantorin verantwortet. Auch wurde der Gottesdienst zur<br />
Sommerkreissynode zum Themenjahr der EKD durch eine Predigt mit Musik aus<br />
Honeggers Oratorium „König David“ besonders gestaltet.<br />
Zum Themenjahr Reformation & Musik <strong>2012</strong> beteiligte sich die Kreiskantorin in ihrer<br />
Position als Kantorin an der Ev. Stadtkirche <strong>Unna</strong> wieder mit weit über den <strong>Kirchenkreis</strong><br />
ausstrahlenden Musikprojekten wie der Uraufführung der Kantate „Auf, mein Herz“ von<br />
Matthias Nagel, einer Auftragskomposition der Philipp-Nicolai-Kantorei <strong>Unna</strong> zur Nacht<br />
der Offenen Kirchen.<br />
Mit der halbszenischen Aufführung von Honeggers Oratorium „König David“ erhielt das<br />
Themenjahr im November eine ganz besondere Ausdeutung.<br />
Das Themenjahr Reformation und Toleranz spiegelt sich auch im Jahr <strong>2013</strong> in<br />
gemeinsamen Veranstaltungen des KK und der Ev. Stadtkirche wider wie z.B. dem<br />
Konzert mit dem Synagogal Ensemble Berlin und der Uraufführung der<br />
Reformationskantate „Ein feste Burg ist unser Gott“ von Stefan Langenberg, die beim<br />
EKD-Wettbewerb mit einem 2.Preis ausgezeichnet wurde.<br />
Erfreulicherweise erhält die Kreiskantorin seit der Neuwahl des KSV und der<br />
Neubesetzung der Fachausschüsse nun regelmäßige Einladungen zu den<br />
Fachbereichsausschusssitzungen sowie auch deren Protokolle.<br />
gez.: Hannelore Höft<br />
p. Posaunenchöre im <strong>Kirchenkreis</strong> von Volker Hahne<br />
Die Posaunenchorarbeit ist eine Facette der Kirchenmusik und Jugendarbeit in den<br />
Kirchengemeinden unseres <strong>Kirchenkreis</strong>es.<br />
Die Bläserinnen und Bläser versehen ihren Dienst in der Verkündigung in den Gemeinden<br />
aber auch darüber hinaus.<br />
So präsentierten sich einige Bläserinnen, Bläser und Posaunenchöre aus dem<br />
<strong>Kirchenkreis</strong> im Rahmen der Kirchentage in Dresden und Hamburg, der Westfälischen<br />
Bläsertage in Halle, Gelsenkirchen und Grundschöttel, der Kreisposaunentage, beim<br />
westfälischen Kindergottesdiensttag und beim Synodenjubiläum in <strong>Unna</strong>.<br />
Die angesprochenen Kreisposaunentage fanden im Rahmen der Posaunenchorjubiläen in<br />
Fröndenberg und Lünern sowie in Königsborn statt.<br />
Im Rahmen der Bläserfortbildung wurden in Zusammenarbeit mit dem Posaunenwerk die<br />
jährlichen Jungbläsertage und die Chorleitungsseminare an sechs Abenden in<br />
Holzwickede durchgeführt.<br />
Am 30. September <strong>2012</strong> fand unter dem Motto „Oberstimmen – irdisch und schon<br />
himmlisch“ ein Westfälischer Kirchenmusiktag in Soest statt. Der Tag war ein<br />
„Dankeschön“ der Landeskirche für alle haupt-, neben- und ehrenamtlich in der<br />
westfälischen Kirchenmusik Tätigen. Den über 200 Teilnehmenden, auch aus dem<br />
<strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong>, wurden verschiedene Workshops für Chor, Orgel und Bläser<br />
angeboten.<br />
Für die Bläserarbeit in diesem Jahr, wieder mit einer gestaffelten Seminararbeit und dem<br />
Jungbläsertag in Frömern wünschen wir uns die Unterstützung durch die Posaunenchöre<br />
und der Kirchengemeinden.<br />
q. Synodalbericht Kirchentag für den Berichtszeitraum 2011-<strong>2012</strong> von Diakon Detlef<br />
Maidorn<br />
Die Vorbereitung und Organisation der Teilnahme an den Ev. Kirchentagen gehört mit zu<br />
16
den Aufgaben des Referates für Jugendarbeit.<br />
Die Anmeldung zu den Kirchentagen erfolgte bisher überwiegend durch die<br />
gemeindlichen Jugendreferentinnen und Jugendreferenten, die anschließend an das<br />
Jugendreferat zur weiteren Bearbeitung weitergeleitet wurden. Dieses Anmeldeprozedere<br />
wurde mit den Vorbereitungen zum 34. DEKT im Hamburg dahingehend verändert, dass<br />
die gemeindlichen Anmeldungen nicht mehr über das Jugendreferat, sondern direkt von<br />
den Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern der Kirchengemeinden an die<br />
Geschäftsstelle des Kirchentages weitergeleitet werden.<br />
Durch die zentrale Vorbereitung und Organisation der Besuche zu den Deutschen<br />
Evangelischen Kirchentagen werden folgende Aufgaben durch das Jugendreferat<br />
wahrgenommen:<br />
- direkte Informationsstelle zu allen Fragen des DEKT,<br />
- Zusammenstellung und Erarbeitung von Informationsmaterial,<br />
- Organisation der Anreise,<br />
- Organisation der Unterbringung (Gemeinschaftsquartiere in eigener<br />
Verantwortung),<br />
Die inhaltliche Vorbereitung der Kirchentage obliegt zum überwiegenden Teil den<br />
gemeindlichen Jugendreferentinnen und Jugendreferenten. Hierzu stellt das<br />
Jugendreferat umfangreiches Informationsmaterial zur Verfügung.<br />
Die Informationen über die Kirchentage werden über die Konferenz der hauptamtlichen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kinder- und Jugendarbeit in die Gemeinden<br />
transportiert. Diese sind Ansprechpartner in allen Belangen des Kirchentages auf der<br />
Gemeindeebene.<br />
Der Unterzeichner ist Mitglied im „Landesausschuss Westfalen des DEKT“ und nimmt<br />
regelmäßig an den Tagungen teil.<br />
33. Deutscher Evangelischer Kirchentag vom 01. – 05. Juni 2011 in Dresden<br />
Der 33. Deutsche Evangelische Kirchentag in Dresden stand unter der Losung „…da wird<br />
auch dein Herz sein“ (Matth. 6,21)<br />
In einer Vielzahl von Einzelveranstaltungen mit Persönlichkeiten aus allen Sparten des<br />
öffentlichen Lebens, hat sich der Kirchentag mit den folgenden drei<br />
Themenschwerpunkten beschäftigt:<br />
Themenbereich 1: Glauben<br />
Themenbereich 2: Gesellschaft<br />
Themenbereich 3: Welt<br />
Neben diesen thematischen Schwerpunkten bot der Kirchentag wieder eine Fülle von<br />
kulturellen Angeboten aus den Bereichen Musik – Theater – Kleinkunst.<br />
Aus dem <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> nahmen ca. 160 Menschen an dem Kirchentag in Dresden<br />
teil.<br />
Davon waren 124 Jugendliche und Erwachsene im Alter von 14 – 60 Jahren in der<br />
Grundschule Nr. 48 untergebracht. Hinzu kamen Teilnehmendengruppen aus weiteren<br />
<strong>Kirchenkreis</strong>en. Insgesamt wurden 380 Kirchentagsteilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
durch den Ev. <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong>, insbesondere von 25 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern, unter Leitung des Jugendreferenten Sebastian Richter, aus der<br />
Kirchengemeinde Frömern versorgt und betreut.<br />
Detlef Maidorn<br />
Synodalbeauftragter für den Kirchentag<br />
r. Synodalbeauftragung Kirche und Kultur von Pfarrer Jörg Uwe Pehle<br />
Für den Berichtszeitraum 2011 – <strong>2013</strong> ist aus den drei Arbeitsbereichen, 1. Kulturarbeit<br />
im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong>, 2. Offene Stadtkirche <strong>Unna</strong>, 3. WiederEintrittsstelle des KK <strong>Unna</strong>,<br />
17
die unter der Synodalbeauftragung „Kirche und Kultur“ zusammengefasst sind, Folgendes<br />
zu berichten:<br />
1. Kulturarbeit im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong>:<br />
1.2 Beratung der Ev. Kirchengemeinde Fröndenberg und Bausenhagen zur Einrichtung<br />
eines Kultur – PresbyterInnen – Amtes<br />
1.3 Nacht der offenen Kirchen <strong>2012</strong><br />
Pfingstmontag <strong>2012</strong> fand die 5. Nacht der offenen Kirchen statt, die ich für den<br />
<strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> koordiniert habe.<br />
12 evangelische und 6 katholische Kirchen waren in dieser besonderen Nacht<br />
geöffnet und haben ein buntes breit gefächertes Veranstaltungsprogramm<br />
angeboten.<br />
1.4 Synodenjubiläum: 400 Jahre westfälische Synode 18. Juni 2011:<br />
„Kleiner Kirchentag“ aus Anlass des 400jährigen Jubiläums der 1. Reformierten<br />
Synode der Grafschaft Mark in <strong>Unna</strong> mit verschiedenen thematischen Foren,<br />
Bühnenprogramm, Markt der Möglichkeiten, Gottesdienst und viel Musik.<br />
1.5 Tag der westfälischen Kirchengeschichte, 2.und 3. Oktober <strong>2012</strong>:<br />
Jahrestagung des Vereins für westfälische Kirchengeschichte aus Anlass des<br />
400jährigen Jubiläums der 1. Lutherischen Synode der Grafschaft Mark in <strong>Unna</strong>.<br />
2. Offene Stadtkirche <strong>Unna</strong>:<br />
Offene Stadtkirche <strong>Unna</strong> das bedeutet:<br />
- verlässlich geöffnete Kirche<br />
- thematische Ausstellungen im Verlauf des Kirchenjahres<br />
- Kunstausstellungen, gerne mit KünstlerInnen aus der Region<br />
- Konzerte und Workshops<br />
- Theater<br />
- Musik und Wort zur Marktzeit<br />
- Sondergottesdienste und Zielgruppengottesdienst<br />
- Gottesdienst mit Kanzelrede<br />
- Stadtfest und Adventsmarkt mit Krippenausstellung<br />
- …<br />
Fast alle Veranstaltungen sind Kooperationsveranstaltungen mit<br />
- den Referaten des <strong>Kirchenkreis</strong>es,<br />
- dem Bereich Kultur der Stadt <strong>Unna</strong>,<br />
- der Kirchenmusik an der Ev. Stadtkirche<br />
Ca. 30 Mitarbeitende bilden den Mitarbeitendenkreis, der die Arbeit begleitet und<br />
betreut.<br />
2.1 Im Berichtszeitraum haben ca. 15000 Menschen die Veranstaltungen der Offenen<br />
Stadtkirche bzw. die geöffnete Kirche besucht.<br />
2.2 Teilnahme an 2mal jährlich stattfindenden Konferenz der Stadtkirchenarbeit der<br />
EKvW<br />
2.3. Teilnahme an der Fachtagung des „Ökumenischen Netzwerks Citykirchenprojekte“<br />
im April <strong>2012</strong> in Stuttgart unter dem Motto: „Was bewegt die Stadt? Kirche – Akteurin<br />
in der City“<br />
2.4. Präsentation der Stadtkirchenarbeit der EKvW und des „Ökumenischen<br />
Netzwerks Citykirchenprojekte“ auf dem DEKT 2011 in Dresden<br />
Allen Gemeinden, die für die Organisation kultureller Veranstaltungen Unterstützung<br />
benötigen, bzw. sich der Initiative Offene Kirchen anschließen und ggf. eine<br />
Stadtkirchenarbeit aufbauen wollen, biete ich beratende Mitarbeit an.<br />
3. WiederEintrittsstelle im KK <strong>Unna</strong><br />
7-8 Kolleginnen und Kollegen versehen den Dienst in der WEST, die an der Ev.<br />
Stadtkirche angesiedelt ist. Auf Grund der geringen Mitarbeitendenzahl können die<br />
Öffnungszeiten der WEST, Dienstag von 16 Uhr - 18 Uhr und Samstag von 11 Uhr bis<br />
13 Uhr nicht immer besetzt werden.<br />
3 KollegInnen bieten einen „mobile WEST“ an.<br />
Im Berichtszeitraum sind über die WEST wieder in die Kirche eingetreten:<br />
2. Halbjahr 2011: 13 Personen<br />
<strong>2012</strong>: 25 Personen<br />
18
<strong>2013</strong>: 10 Personen<br />
Teilnahme an der der 1mal jährlich stattfinden Konferenz der WEST der EKvW, EKiR<br />
und der lippischen Landskirche.<br />
2. Fachbereich II – Diakonie und Seelsorge<br />
(Diakonie, Diakoniestationen, Seelsorge, Besuchsdienste)<br />
a. Fachbereich II – Bericht zur Sommersynode <strong>2013</strong> von Pfarrer Christian Bald<br />
1) Schwerpunktthema „Altern“<br />
Der Berichtszeitraum beginnt mit der Sommersynode 2011, von der bezogen auf die<br />
künftige Gestaltung der gemeinsamen Dienste ein Arbeitsauftrag an den KSV ergangen<br />
ist. Zu fragen ist, wie die „christliche Kirche...mit ihrem Glauben wie mit ihrem Gehorsam,<br />
mit ihrer Botschaft wie mit ihrer Ordnung mitten in der Welt der Sünde als die Kirche der<br />
begnadeten Sünder“ (Barmen III) auch im Jahre 2030 und darüber hinaus den<br />
Menschen nah bezeugt werden kann. Alle künftigen Überlegungen um die Gestalt der<br />
ev. Kirche im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong>, bzw. im Gestaltungsraum V müssen das Wissen um<br />
rückläufige Ressourcen im Bereich der Mitglieder, der Finanzen und des Personals<br />
beachten.<br />
Im Herbst 2011 hat der KSV zusammen mit den Fachbereichen begonnen den<br />
Arbeitsauftrag umzusetzen. Die Fachbereiche II und IV konzentrierten sich auf den<br />
demographischen Wandel und gingen in der Folgezeit der Frage nach, vor welchen<br />
Herausforderungen kirchliches Handeln durch den perspektivischen Zuwachs an älteren<br />
und alten Menschen steht. Begleitet wurde der Prozess zunächst durch die<br />
Gemeindebraterin Claudia Enders. Im März <strong>2012</strong> fand im Haus der Kirche eine<br />
gemeinsame Veranstaltung der Fachbereiche II und IV statt, u.a. um zu ermitteln welche<br />
Möglichkeiten etwa eines gemeinsamen Projektes zu dieser Fragestellung bestehen. Im<br />
Ergebnis der gemeinsamen Überlegungen stellten sich jedoch unterschiedliche<br />
Schwerpunktsetzungen in beiden Fachbereichen heraus.<br />
Im September <strong>2012</strong> referierte Herr Zakel vom Kreis <strong>Unna</strong> vor beiden Fachbereichen<br />
darüber, wie der Kreis <strong>Unna</strong> den Herausforderungen des demographischen Wandels<br />
begegnet. Das strategische Ziel der Planungen im Kreis <strong>Unna</strong> ergibt sich aus der<br />
„Seniorenpolitischen Maxime (1989-2011)“<br />
„Schaffung einer gemeinwesenorientierten, abgestimmten, bedarfsgerechten, inklusiven,<br />
sozialen, kulturellen und gesundheitlich-pflegerischen Infrastruktur, die insbesondere<br />
auch das möglichst lebenslange Wohnen zuhause fördert und einen integrativ<br />
verlaufenden demografischen Wandel sowie die Stärkung der Selbsthilfekräfte und des<br />
ehrenamtlichen Engagements gewährleisten kann.“<br />
Ausdrücklich betonte Herr Zakel bei seinen Ausführungen, dass die Kirchen aufgrund<br />
ihrer guten Vernetzung in den Sozialräumen der Kommunen gute Kooperationspartner<br />
seien.<br />
Für den Fachbereich II ergab sich aus allen bis dahin gesammelten Informationen eine<br />
weitere Bearbeitung des Themas „Altern“ in drei Hinsichten:<br />
Kommunikation und altern<br />
Mobilität und altern<br />
Wohnen und altern<br />
Zu diesen drei Bereichen wird es nun am 25. September <strong>2013</strong> im Haus der Kirche eine<br />
Informations- und Diskussionsveranstaltung geben, an der die drei Ebenen des<br />
<strong>Kirchenkreis</strong>es (Gemeinden/Region/<strong>Kirchenkreis</strong>) beteiligt werden.<br />
2) Personalia<br />
Im Zuge der letzten Wahlen zu den Presbyterien (02-<strong>2012</strong>) hat es für den<br />
Fachbereichsausschuss II keine personellen Veränderungen gegeben.<br />
Für den Zeitraum von 12 Monaten war Diakoniepfarrerin Anja Josefowitz von Februar<br />
<strong>2012</strong> an (bis Februar <strong>2013</strong>) in Elternzeit. Die Vertretungsaufgaben wurden in dieser Zeit<br />
von Pfarrerin Henz-Gieselmann übernommen. Seit Februar <strong>2013</strong> hat Pfarrerin<br />
Josefowitz mit einem Dienstumfang von 75% ihre Tätigkeiten wieder aufgenommen.<br />
19
Im Februar <strong>2013</strong> wurde Pfarrerin Ulrike Meyer auf ihren Wunsch hin aus der<br />
Kreispfarrstelle der Krankenhausseelsorge in Evangelischen Krankenhaus <strong>Unna</strong> in den<br />
Ruhestand verabschiedet. Dankbar blicken wir auf 21 Jahre, in denen Pfarrerin Meyer<br />
als Seelsorgerin mit Herz und Leidenschaft für die Menschen im EK <strong>Unna</strong> engagiert<br />
gewesen ist. Bei allen nicht immer leichten Veränderungen, die das Haus in der<br />
Vergangenheit zu bewältigen hatte (und immer noch hat), ist es ihr gelungen,<br />
evangelische Kirche im EK <strong>Unna</strong> präsent zu machen und die Frage nach einem<br />
evangelischen Profil wach zu halten. Auch gehörte Ulrike Meyer zu den Teamern der<br />
ersten Stunde im Kreis der Notfallseelsorger im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong>.<br />
3) Pfarrstelle Seelsorge<br />
In Abstimmung mit dem KSV hat sich der Fachbereich II einverstanden erklärt, die<br />
Kreispfarrstelle „Seelsorge im EK <strong>Unna</strong>“ für zwei Jahre befristet „provisorisch“ zu<br />
versorgen. Im Hintergrund stehen dabei die Überlegungen sowohl zur<br />
Pfarrstellenplanung im <strong>Kirchenkreis</strong> als auch zur möglichen konzeptionellen<br />
Überplanung der Seelsorgepfarrstelle. Die Pfarrstelle wird während der nächsten 2 Jahre<br />
zu je 50% von Pfarrerin Henz-Gieselmann und Pfarrer Jochen Müller ausgefüllt. Mit<br />
weiteren 10 Wochenstunden wird Diakonin Ilona Liebner, befristet für 2 Jahre, im<br />
Bereich der Krankenhausseelsorge tätig sein. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit<br />
einer Nachwahl/Nachberufung für den Fachbereichsausschuss II, da Frau Liebner hier<br />
ausgeschieden ist.<br />
4) Visitation<br />
Im Januar/Februar <strong>2013</strong> wurde die Friedenskirchengemeinde Bergkamen visitiert.<br />
Diakonie und Seelsorge waren bei dieser Visitation keine Schwerpunkte. Gleichwohl<br />
konnten die Vertreter/innen des Fachbereichs einen repräsentativen Eindruck vom<br />
diakonischen Profil der Kirchengemeinde gewinnen. Das diakonische Engagement findet<br />
hier eine sehr lebensnahe, gut vernetzte Ausprägung und wird in Form von diakonischen<br />
Projekten konkretisiert.<br />
Pfarrer Christian Bald, Vors. Fb. II<br />
.<br />
b. Bericht über die Tätigkeit der 11. kreiskirchlichen Pfarrstelle (Diakonie) in den<br />
Jahren 2011 und <strong>2012</strong> von Pfarrerin Anja Josefowitz<br />
Das diakonische Engagement in den Kirchengemeinden und an den kirchlichen Orten<br />
im Ev. <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> ist in den Jahren 2011 und <strong>2012</strong> aufbruchbereit und<br />
experimentierfreudig gewesen. Ich habe als Diakoniepfarrerin Menschen erlebt, die<br />
bereit waren, neu und engagiert einzutreten für ein gemeinsames Leben von Jungen<br />
und Alten, Kranken und Gesunden, Behinderten und Nichtbehinderten, Armen und<br />
Reichen.<br />
Diese Entwicklungen habe ich persönlich nur in 2011 begleiten können, da ich in <strong>2012</strong> in<br />
Elternzeit gewesen bin. Pfarrerin Henz-Gieselmann hat mit einem Dienstumfang von<br />
25% einen Teil meiner Arbeit weitergeführt. Seit Mitte Februar diesen Jahres bin ich nun<br />
im Rahmen meiner Elternzeit mit 30 Wochenstunden wieder im Dienst, die etwa übrigen<br />
25% Dienstumfang bleiben leider unbesetzt, da Pfarrerin Henz-Gieselmann für diese<br />
Arbeit nicht mehr zur Verfügung steht.<br />
In dem Aufgabenfeld Gemeindediakonie war es auch in 2011 meine Aufgabe, die<br />
Kirchengemeinden bei der Entwicklung eines diakonischen Profils bzw. beim Aufbau<br />
diakonischer Projekte zu beraten und zu begleiten. Ich habe an Sitzungen der<br />
Diakonieausschüsse in den Gemeinden teilgenommen und in den Gemeinden, in denen<br />
es keine Diakonieausschüsse gab, im regelmäßigen Austausch mit den KollegInnen und<br />
den DiakoniepresbyterInnen gestanden. Dabei sind spannende Konzepte wie z.B. das<br />
„Hebammenprojekt“, die Aktion „Weihnachten nicht allein“, „FiP – das<br />
Familienpatenkonzept“ sowie thematische Diakoniegottesdienste entstanden, weiter<br />
entwickelt und gefeiert worden.<br />
Nach einem Hinweis seitens des Landeskirchenamtes auf die Verausgabung der<br />
Diakonierücklagen, galt es in allen Gemeinden neu in das diakonische<br />
20
Projektmanagement einzusteigen, was nach ersten Widerständen gut gelungen ist. Die<br />
Begleitung der DiakoniepresbyterInnen und PfarrerInnen sowie der Diakonieausschüsse<br />
bei der Entwicklung von tragfähigen Ideen war in <strong>2012</strong> ein Teil der Arbeit von Frau<br />
Henz-Gieselmann. Beeindruckende diakonische Projekte ganz im Sinne des diakonisch<br />
biblischen Auftrages sind dabei entwickelt worden, die jetzt in Form einer Broschüre<br />
unter dem Titel „Diakonie auf Gemeindeebene – Nächstenliebe als Markenzeichen“<br />
veröffentlicht werden sollen.<br />
Darüber hinaus habe ich in verschiedenen Gemeindegruppen Vorträge zu diakonischen<br />
Themen wie z.B. „Amalie Sieveking“ oder „Pflege – eine evangelische Perspektive“<br />
gehalten.<br />
Im Rahmen der Diakoniekonferenzen sind auch in 2011 und <strong>2012</strong> alle<br />
Diakoniepresbyterinnen und –presbyter zum regelmäßigen Informationsaustausch und<br />
zur diakonischen Profilbildung hier im <strong>Kirchenkreis</strong> eingeladen worden mit dem Ziel, das<br />
diakonische Handeln in den Gemeinden untereinander und mit den Angeboten des<br />
Diakonie Ruhr-Hellweg e.V. sowie den anderen diakonischen Anbietern im <strong>Kirchenkreis</strong><br />
zu vernetzen. So ging es thematisch um das „Ambulante betreute Wohnen“, um die<br />
„Geburtshilfe unter dem Aspekt: Stirbt der Beruf der Hebamme aus?“ und um die<br />
„Flüchtlingsberatung“. Ebenso war eine Neuklärung der Aufgaben der<br />
Diakoniekonferenz nötig, denn nach den Presbyteriumswahlen im Februar <strong>2012</strong> musste<br />
etwa ein Drittel der Mitglieder der Diakoniekonferenz neu in ihre Aufgaben<br />
hineinwachsen. Als erstes durften sich die neuen Presbyterinnen und Presbyter<br />
erfreulicherweise mit der Stärkung des diakonischen Profils der Gemeinden durch die<br />
Neuentwicklung diakonischer Gemeindeprojekte beschäftigen. Die Diakoniekonferenzen<br />
boten hierzu ein gutes Forum zu Austausch und gegenseitiger Beratung.<br />
Im Bereich der institutionalisierten Diakonie war ich weiterhin als Mitglied des<br />
Verwaltungsrates des Diakonie Ruhr-Hellweg e.V. und der Mitgliederversammlung tätig.<br />
Darüber hinaus vertrete ich den <strong>Kirchenkreis</strong> auch in den Kuratorien und Beiräten der<br />
anderen diakonischen Einrichtungen. Regelmäßige Besuche, Dienstbesprechungen,<br />
Andachten und Gottesdienste zu den unterschiedlichen Anlässen, die seelsorgliche<br />
Begleitung von hauptamtlich Mitarbeitenden und die Schulung und Begleitung von<br />
Ehrenamtlichen (hier z.B. in der Ausbildung von Menschen in der Begleitung von<br />
dementiell erkrankten Menschen) zählten in diesem Arbeitsfeld zu meinen Aufgaben.<br />
Auffällig war bei den seelsorglichen Gesprächen, dass die innerdiakonischen<br />
Strukturreformen zur Verdichtung der Arbeit für den Einzelnen geführt haben und das<br />
Burnout-Risiko für Mitarbeitende deutlich gestiegen war. Leitendes Handeln muss m.E.<br />
auch und gerade in der Diakonie die Einführung eines betrieblichen<br />
Gesundheitsmanagement zu bedenken haben.<br />
Bei aller Wirtschaftlichkeit und Professionalisierung darf zudem das Augenmerk auf das<br />
besondere theologische Profil der institutionalisierten Diakonie nicht aus dem Blick<br />
verloren werden. Hier gilt es, dieses als herausragendes Qualitätsmerkmal neu zu<br />
verorten – im Hinblick auf die Mitarbeitenden aber auch im Hinblick auf die potentiellen<br />
„Kunden“.<br />
In dem Aufgabenfeld der anwaltlichen bzw. sozialpolitischen Diakonie galt es, sich<br />
aktiv in die politische Diskussion einzubringen und die Anliegen und Interessen der<br />
bedürftigen und benachteiligten Menschen zu vertreten bzw. diese mit Hilfe zur<br />
Selbsthilfe zu unterstützen. Dies geschah u.a. in enger Zusammenarbeit mit dem Forum<br />
Generationen <strong>Unna</strong> im Projekt Ausbildungspaten und Sprachpaten, mit einem<br />
Projektteam als Nachfolge des kreiskirchlichen Sozialausschusses und der<br />
Veranstaltung zum Thema „Inklusion“, in den kreiskirchlichen Kampagnen gegen<br />
Kinderarmut (Bewerbung um europäische Lernpartnerschaft „Grundtvig“), in dem<br />
Runden Tisch gegen Kinderarmut in Bergkamen sowie in der Begleitung der Stelle in der<br />
Migrationsberatung.<br />
In diesem Arbeitsfeld erlebe ich immer wieder, dass es an einer allgemeinen<br />
Sozialberatung fehlt. Menschen haben Fragen rund um die Themenbereiche<br />
Pflegeversicherung, Hartz IV, Kinderbetreuung u.a. Häufig geht es dabei um Probleme<br />
mit den Antragsstellungen oder auch um das Zurechtfinden im „Behördendschungel“.<br />
Hier gilt es sowohl für die KollegInnen in den Gemeinden als auch für betroffene<br />
Menschen ein Angebot zu schaffen, das professionelle Hilfsangebote zur Verfügung<br />
21
stellt. Erste Projektplanungen sind unter dem Titel „Ämterlotse“ auf dem Weg. In diesem<br />
Zusammenhang ist der neu eingerichtete kreiskirchliche Diakoniefond – gespeist u.a.<br />
aus den Gemeinden - ein wertvoller Beitrag, um hilfebedürftigen Menschen zeitnah und<br />
ohne großen Organisationsaufwand auch an anderen kirchlichen Orten außerhalb der<br />
Kirchengemeinde materiell unterstützen zu können.<br />
Im Bereich der weltweiten ökumenischen Diakonie zählten die großen Organisationen<br />
wie „Brot für die Welt“ oder die Katastrophenhilfe zu den Aufgabengebieten, die ich<br />
durch verschiedene Aktivitäten wie z.B. Gottesdienste vorgestellt und bekannt gemacht<br />
habe. In dieses Feld gehörten auch die Partnerschaftsinitiativen der Kirchengemeinden<br />
und des <strong>Kirchenkreis</strong>es, in denen ich bei diakonischen Fragen mitgearbeitet habe.<br />
Auf die seelsorgliche Dimension in der diakonischen Arbeit bin ich in vielfältigen<br />
Gesprächen mit haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden gestoßen. Darüber hinaus<br />
stand ich weiterhin im engen Kontakt mit dem Haus Dürerstr. in <strong>Unna</strong>. Neben<br />
Hausandachten zu verschiedenen Anlässen habe ich den persönlichen Kontakt zu den<br />
mehrfach behinderten Menschen aufgebaut und mich als Seelsorgerin angeboten.<br />
Zukünftig wird diese Arbeit aus der Kirchengemeinde <strong>Unna</strong> zu leisten sein, denn die<br />
Seelsorge an alten und behinderten Menschen gehört unabhängig von<br />
Pflegebedürftigkeit und Wohnform zum Grundauftrag der Ortsgemeinde und ist dort zu<br />
organisieren – so die landeskirchliche Perspektive. An einer Lösung speziell für das<br />
Haus Dürerstr. wird gerade gearbeitet, da auch ich ja zurzeit nicht im vollen<br />
Dienstumfang zur Verfügung stehe und mich deshalb u.a. auch aus diesem<br />
Arbeitsbereich zurück ziehe.<br />
Über diese verschiedenen Aufgabengebiete hinaus bin ich als Diakoniepfarrerin<br />
beratendes Mitglied im FB II und war bis zum Ausscheiden durch die Elternzeit auch<br />
Mitglied in der Fachkonferenz Seelsorge im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong>.<br />
Auf der landeskirchlichen Ebene vertrete ich den <strong>Kirchenkreis</strong> in der Hauptversammlung<br />
des Diakonischen Werkes der EKvW, in der Mitgliederversammlung des Ev. Perthes-<br />
Werkes e.V. und in der Westfälischen Konferenz der Theologinnen und Theologen in der<br />
Diakonie.<br />
Mit den Diakoniepfarrern aus Hamm, Soest (z.Zt. nicht besetzt) und Arnsberg bilde ich<br />
auch weiterhin ein kollegiales Team, das sich regelmäßig zum Austausch sowie zur<br />
Zusammenarbeit im Gestaltungsraum Hamm-<strong>Unna</strong> als auch auf Ebene des Gebietes<br />
des Diakonie Ruhr-Hellweg e.V. trifft.<br />
<strong>Unna</strong>, im April <strong>2013</strong><br />
gez. Anja Josefowitz<br />
c. Mitgliederversammlung des Diakonie Ruhr-Hellweg e. V. von Pfarrer Christian<br />
Bald<br />
Im Berichtszeitraum hat die MV zweimal getagt. Im November 2011 war Arnsberg der<br />
Tagungsort, im November <strong>2012</strong> die Lindenbrauerei in <strong>Unna</strong>. Nachdem die MV in 2011<br />
leider nicht beschlussfähig war, konnten sich die Beteiligten in <strong>2012</strong> über eine ordentlich<br />
besuchte und auch beschlussfähige MV freuen. Beide MV wurden durch den Vorstand<br />
Steffen Baumann umfassend über die Entwicklungen des Vereins informiert. Die<br />
Reorganisation in Fachbereiche bildete zunächst einen strategischen Schwerpunkt und<br />
hat sich in der Folgezeit als richtig und sinnvoll erwiesen. Die wirtschaftliche Entwicklung<br />
sowie die Jahresabschlüsse der Vorjahre wurden durch die Wirtschaftsprüfgesellschaft<br />
Curacon übersichtlich und nachvollziehbar präsentiert. Beide MV erhielten zudem durch<br />
kurze Fachvorträge/Werkstattberichte Einblicke in konkrete Arbeitsfelder des D-R-H e.V.,<br />
die unbedingt eine größere Zuhörerschaft verdient gehabt hätten. Das Bestreben nach<br />
Mitgliedernähe ist unter dem Vorstand Steffen Baumann deutlich ausgeprägt und an<br />
verschiedenen Stellen spürbar. So sind z.B. Regionalbeauftragte der D-R-H e.V.<br />
benannt und für diakonische Projekte auf Gemeindeebene und im <strong>Kirchenkreis</strong><br />
ansprechbar. Eine Ideenbroschüre dazu wurde durch die Diakonie Ruhr-Hellweg<br />
zusammengestellt und auf der letzten MV verteilt.<br />
22
Weitere Einzelheiten zu den MV können den Protokollen entnommen werden, die jeweils<br />
den Mitgliedervertretern mit der Bitte um Kenntnisgabe im jeweiligen Leitungsgremium<br />
zugeleitet werden.<br />
Pfarrer Christian Bald, Vors. MV..<br />
d. Bericht der Diakonie Ruhr-Hellweg e.V. für die Sommer-Synode <strong>2013</strong> im<br />
<strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> für die Jahre 2011 und <strong>2012</strong> von Christian Korte<br />
Regionalkoordinator<br />
Christian Korte, Mozartstraße 18-20, 59423 <strong>Unna</strong><br />
Tel. 02303 25024-210 / 0171 2262397<br />
ckorte@diakonie-ruhr-hellweg.de<br />
Vorstand Diakonie Ruhr-Hellweg e.V.<br />
Steffen Baumann, Clemens-August-Straße 10, 59821 Arnsberg<br />
Tel. 02931 78633-10 / 0173 5498870<br />
sbaumann@diakonie-ruhr-hellweg.de<br />
______________________________________________________________________<br />
Diakonie Ruhr-Hellweg e.V.<br />
Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter steht seit Anbeginn des Christentums für<br />
den diakonischen Auftrag. Den Hungrigen speisen, dem Fremden Obdach geben, den<br />
Kranken besuchen:<br />
Die Bibel gibt an unzähligen Stellen die deutliche Aufforderung zum diakonischen<br />
Handeln. Der diakonische Auftrag hat sich in den Jahrhunderten nicht verändert,<br />
gewandelt haben sich aber die Rahmenbedingungen. Die Schere zwischen Arm und<br />
Reich geht weiter auseinander, die gesellschaftliche Teilhabe immer größerer Gruppen<br />
ist eingeschränkt. Durch den Demografischen Wandel leben in unserer Gesellschaft<br />
immer mehr Pflegebedürftige und immer weniger potentielle Fachkräfte. Dadurch steigt<br />
objektiv der Hilfebedarf, gleichzeitig verschlechtern sich die finanziellen<br />
Rahmenbedingungen. Dies hat auch die Diakonie Ruhr-Hellweg in den letzten Jahren<br />
mehr als deutlich zu spüren bekommen. Gemeinsam mit der Mitarbeiterschaft<br />
konzipierte Vorstand Steffen Baumann ein umfangreiches Konsolidierungsprogramm mit<br />
neuen Steuerungs- und Kontrollinstrumenten, das zur wirtschaftlichen Stabilisierung der<br />
Diakonie führt. In Zeiten des beginnenden Fach- und Führungskräftemangels wird es<br />
deutlicher denn je: Die Mitarbeitenden sind das wichtigste Kapital für die diakonische<br />
Arbeit. Aufgabe der Geschäftsführung ist es, eine Unternehmensumwelt zu schaffen, in<br />
der die Fachkräfte ein optimales Unterstützungsangebot für Hilfesuchende anbieten<br />
können. Sie benötigen dazu den Freiraum, innovative Lösungen für immer wieder neu<br />
auftauchende Probleme zu entwickeln. Sie brauchen aber auf der anderen Seite klare<br />
Leitplanken, die den diakonischen Auftrag abstecken. Nicht nur in den flächendeckend<br />
eingeführten Mitarbeitergesprächen gleichen die Vorgesetzten und Mitarbeitenden diese<br />
Leitplanken ab. Ein wichtiges Anliegen der Diakonie Ruhr-Hellweg ist die<br />
Zusammenarbeit mit den Kirchengemeinden. Mit dem neu entwickelten<br />
Angebotsverzeichnis stellt die Diakonie ihren Gemeinden eine Handreichung zur<br />
Verfügung, in der sie Vorträge, Seminare und Schulungen für Gemeinden und<br />
gemeindliche Gruppen zusammengestellt hat. Die beeindruckende Vielfalt der Themen<br />
zeigt sich in Vorträgen zur Pubertät, zur Flüchtlingspolitik oder zu<br />
Depressionserkrankungen, mit Schulungen zur Erlebnispädagogik, zur<br />
Gesprächsführung oder auch zum Energiesparen. Das Verzeichnis gibt auch Einblicke in<br />
das große Spektrum der fachlichen Kompetenzen, die die Mitarbeiterschaft der Diakonie<br />
in ihre Arbeit einbringt. Über die ausgeschriebenen Angebote hinaus bietet die Diakonie<br />
aber auch ganz individuelle Unterstützung, die auf die Bedürfnisse der Gemeinde<br />
zugeschnitten ist.<br />
In der Kirchengemeinde <strong>Unna</strong>-Massen konnte gemeinsam das Beratungsprojekt<br />
„Lebenslotse“ zum Jahresbeginn <strong>2013</strong> erfolgreich an den Start gebracht werden. Eine<br />
ausgebildete Sozialpädagogin führt während der Ausgabezeiten der „Tafel“ durch das<br />
komplizierte Dickicht der Sozialleistungen. Sie hilft beim Ausfüllen von Anträgen und<br />
vermittelt in weiterführende Hilfeangebote. Ergänzt wird das Angebot durch ein<br />
wöchentlich stattfindendes Diakonie-Frühstück.<br />
23
Die Diakonie freut sich auf weitere kreative Prozesse der Zusammenarbeit mit den<br />
Kirchengemeinden, um Hilfesuchenden vor Ort neue Unterstützungsangebote bieten zu<br />
können.<br />
Fachbereich I: Beratung und Therapie<br />
1. Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und Lebensfragen (EFL)<br />
In der Beratungsstelle Kamen suchen Singles, Paare und Familien psychologische<br />
Beratung in Krisensituationen, In den Jahren 2011 und <strong>2012</strong> suchten insgesamt 689<br />
Personen Unterstützung in Partnerschafts- oder Erziehungsfragen, bei der<br />
Lebensorientierung in Krisen, bei Trennungskonflikten, oder zum Thema Tod und<br />
Trauer.<br />
Dabei nehmen Familien- und Erziehungsberatungen einen immer größeren Schwerpunkt<br />
in der Arbeit ein. 64% der <strong>2012</strong> abgeschlossenen Beratungen bewegten sich im<br />
Rahmen der Kinder-und Jugendhilfe, mit jungen Erwachsenen oder mit Familien mit<br />
minderjährigen Kindern. Dabei stehen Fragen des gelingenden oder ins Stocken<br />
geratenen familiären Zusammenlebens, auch über die Generationen hinweg, im<br />
Mittelpunkt der Beratungen. Diese Tendenz spiegelt sich auch im Interesse an dem<br />
Elternkurs „Kinder im Blick“ (KIB) wider, der Eltern in Trennungssituationen schult. 2011<br />
und <strong>2012</strong> wurden jeweils zwei Kurse durchgeführt. Die aktuelle Wirksamkeitsstudie zum<br />
KIB-Kurs von der Uni München (Juni <strong>2012</strong>) belegt, dass Kinder in Trennungsfamilien,<br />
deren Eltern einen Kurs besuchen, sehr deutlich davon profitieren und sich insgesamt<br />
gut entwickeln können.<br />
Die Beratungsstelle wird nicht nur in der Kampstraße in Kamen, sondern auch in 7<br />
Familienzentren als Kooperationspartner der Beratungsstelle im Kreis <strong>Unna</strong> rege in<br />
Anspruch genommen. Standorte der Ansprechstunden sind in Bergkamen, Kamen<br />
<strong>Unna</strong>, Holzwickede.<br />
Ein Mitarbeiter führt außerdem Trauerberatung (Beauftragung im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong>)<br />
neben seiner psychologischen Beratungsarbeit durch.<br />
Da ein hoher Prozentsatz der Ratsuchenden wegen einer Trennungssituation in ihrem<br />
Familienleben die Beratungsstelle aufsuchen, ist das Angebot 2011 erweitert worden: Ab<br />
Herbst 2011 wurden erste Familienmediationen (außergerichtliche Konfliktlösung bei<br />
Trennung) durchgeführt. <strong>2012</strong> konnten hierfür 2 zusätzliche Mediatorinnen (in<br />
Ausbildung) für die ehrenamtliche Mitarbeit gewonnen werden.<br />
Zudem ist die Beratungsstelle an den örtlichen Arbeitskreisen zum Thema Familien und<br />
Recht sowohl in <strong>Unna</strong>/Kreis <strong>Unna</strong> (AK Familie und Recht) als auch in Kamen und<br />
Bergkamen (AK Kamener Praxis) aktiv beteiligt.<br />
Für die Menschen, die sich nach einer Partnerschaft sehnen, bietet die Diakonie im<br />
Rahmen der Partnervermittlung „Kontakt erwünscht“ zweimal im Jahr die Möglichkeit, bei<br />
einem Single-Brunch in zwangloser Atmosphäre neue Menschen kennenzulernen. Ein<br />
Angebot, das sich großer Beliebtheit erfreut und Menschen aus dem ganzen<br />
Einzugsbereich der Diakonie Ruhr-Hellweg und darüber hinaus erreicht.<br />
Im Rahmen der Hauptvorlage der Landessynode „Familien heute“ – bietet die EFL in<br />
Kooperation mit anderen Beratungsstellen unterschiedliche Vorträge für<br />
Kirchengemeinden zu familienrelevanten Themen an.<br />
2. Beratungsstelle für Schwangerschaftskonflikte und Familienplanung (SKB)<br />
In der SKB werden Frauen, Männer und Paare nach den gesetzlichen Vorgaben des<br />
Schwangerschaftskonfliktgesetzes beraten.<br />
Im Einzelnen ergeben sich daraus Beratungen im Schwangerschaftskonflikt (§§<br />
5/6SchwKG) und Fragen rund um Schwangerschaft und Geburt sowie nach der Geburt<br />
und nach einer Fehlgeburt, Totgeburt oder einem Schwangerschaftsabbruch<br />
(§2SchKG). Außerdem bietet die Beratungsstelle sexualpädagogische Gruppenarbeit,<br />
vor allem für Jugendliche und junge Erwachsene, an.<br />
In den beiden Jahren 2011 und <strong>2012</strong> suchten insgesamt 691 Ratsuchende die<br />
Beratungsstelle auf, davon 180 aufgrund eines Schwangerschaftskonflikts. Es wurden<br />
1216 Beratungsgespräche geführt.<br />
In 463 Fällen gab es eine fallbezogene Zusammenarbeit mit anderen Institutionen.<br />
24
Darüber hinaus fanden 124 Gruppenveranstaltungen statt. 342 Frauen erhielten<br />
finanzielle Hilfe aus der Bundesstiftung „Mutter und Kind – Schutz des ungeborenen<br />
Kindes“ in Höhe von insgesamt 197.160 €. Zusätzlich wurden Anträge an den Fonds der<br />
Evangelischen Kirche von Westfalen, an die Aktion Lichtblicke, an die Diakoniekasse der<br />
Kirchengemeinde Kamen sowie an den Fonds „Frauen in Not“ gestellt.<br />
Ein Großteil der Ratsuchenden war arbeitslos oder von Arbeitslosigkeit bedroht. Junge<br />
Schwangere hatten große Bedenken, ihre Ausbildung zu unterbrechen und fürchteten<br />
sich vor Repressalien durch den Ausbildungsbetrieb. Neben finanziellen Notlagen<br />
wandten sich schwangere Frauen an die Beratungsstelle, wenn die Partnerschaft nicht<br />
tragfähig war, zu scheitern drohte oder sie bereits alleinerziehend waren. Sie hatten<br />
dann die Möglichkeit, über einen längeren Zeitraum regelmäßig Paar- oder<br />
Einzelberatungen in Anspruch zu nehmen. Auch Frauen und Mädchen, die von<br />
sexualisierter Gewalt betroffene waren, konnten regelmäßige Gespräche wahrnehmen.<br />
Die jüngste Klientin, die von sexuellem Missbrauch betroffen war, war 13 Jahre alt. Hier<br />
wurden Familiengespräche geführt, um das gesamte Familiensystem zu stärken.<br />
Außerdem suchten Paare mit unerfülltem Kinderwunsch oder nach Tod- und Fehlgeburt<br />
die Beratungsstelle auf. Da die zu betreuenden Fälle immer komplexer und<br />
vielschichtiger werden und eine Kindeswohlgefährdung dabei nicht immer<br />
auszuschließen war, wurde in einigen Fällen mit dem Einverständnis der Klientin eine<br />
Zusammenarbeit mit dem zuständigen Jugendamt eingeleitet und begleitet.<br />
Die Beratungsstelle Kamen ergänzte <strong>2012</strong> ihre Arbeit um zwei weitere Angebote. Zum<br />
Thema „Prävention von sexuellem Mißbrauch“ wurden im März Fortbildungen für<br />
Erzieherinnen mit dem Titel „Kein Küßchen auf Kommando“ an drei Veranstaltungstagen<br />
sehr erfolgreich durchgeführt. 48 Erzieherinnen aus den Kitas und der Offenen<br />
Ganztagsgrundschule (OGS) in Trägerschaft des <strong>Kirchenkreis</strong>es <strong>Unna</strong> nahmen an den<br />
Fortbildungen teil. Ziel war, das Bewußtsein und die Wissenskompetenz zum Thema<br />
sexualisierte Gewalt zu erweitern, über praxisbezogene Präventionsmöglichkeiten zu<br />
informieren, Kinder zur Selbstwirksamkeit zu befähigen und die Interventionssicherheit<br />
der Erzieherinnen zu erhöhen.<br />
Außerdem startete das Projekt „Familienpaten“, ein Besuchsdienst ehrenamtlicher<br />
Helferinnen für die Begleitung junger Familien mit Babys. Durch Flyer,<br />
Presseveröffentlichungen und einem Stand auf der Ehrenamtsbörse fand sich eine<br />
Gruppe stark motivierter ehrenamtlicher Familienpatinnen, die zunächst geschult und im<br />
Spätsommer mit den jungen Müttern zu „Tandems“ zusammengeführt wurden. Der<br />
Lions-Club Kamen-Westfalen begeisterte sich für das Projekt und unterstützte es<br />
finanziell. Zus Ausbau des Projektes leitete die Beratungsstelle eine Kooperation mit<br />
dem Jugendamt der Stadt <strong>Unna</strong> ein. Im Jahr <strong>2013</strong> wird eine sechsteilige<br />
Fortbildungsreihe für neu geworbene FamilienpatInnen gemeinsam mit dem<br />
Kooperationspartner stattfinden.<br />
Als weiteres Projekt sollte <strong>2012</strong>-<strong>2013</strong> der patentierte Elternkurs „SAFE“ stattfinden, der<br />
die Bindungsfähigkeit der Eltern zu ihrem Kind stärken soll. In Kooperation mit der<br />
Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle des Kreises <strong>Unna</strong> wurde dieser Kurs geplant<br />
und beworben, fand allerdings mangels Nachfrage nicht statt.<br />
Das „Café Bambini“, ein Treffpunkt für junge Mütter, war im Berichtszeitraum weiterhin<br />
gut besucht.<br />
Die Betreuung für die Kleinkinder, die vom September 2011 bis September <strong>2012</strong> die<br />
Sozialdienstleistenden der ev. Jugend übernahm, konnte neu besetzt werden. Der<br />
Höhepunkt war in beiden Jahren ein gemeinsamer Ausflug mit allen Müttern und<br />
Kindern. 2011 besuchte eine Gruppe von. 22 Müttern und Kindern den Kettlerhof, <strong>2012</strong><br />
verbrachte die Gruppe den gemeinsamen Tag wegen des schlechten Wetters in einer<br />
Indoorspielhalle. Für das Jahr <strong>2013</strong> ist ein mehrtägiger Ausflug geplant.<br />
Ende November <strong>2012</strong> wechselte eine Beraterin in ein neues Tätigkeitsfeld. Die freie<br />
gewordene Stelle führt seit Januar <strong>2013</strong> eine Teamkollegin weiter.<br />
Im Rahmen der Hauptvorlage der Landessynode „Familien heute“ – bietet auch die SKB<br />
in Kooperation mit anderen Beratungsstellen unterschiedliche Vorträge für<br />
Kirchengemeinden zu familienrelevanten Themen an.<br />
25
Fachbereich II: Kinder, Jugend und Familie<br />
1. Kindertagesstätte Luna – Verein Selbsthilfe e.V.<br />
Gegenstand der Arbeit der Kindertagesstätte Luna im Selbsthilfe e.V. ist die Bildung,<br />
Erziehung und Betreuung von Kindern im Alter von zwei Jahren bis zum Schuleintritt.<br />
Die Kindertagesstätte verfolgt einen integrativen Arbeitsansatz: Kinder mit und ohne<br />
Beeinträchtigungen besuchen die Einrichtung gemeinsam.<br />
Im Kindergartenjahr 2011/<strong>2012</strong> wurden insgesamt 40 Kinder betreut. Im darauffolgenden<br />
Jahr waren es 41 Kinder. Der Anteil der unter Dreijährigen stieg von drei auf sieben<br />
Kindern. Im Durchschnitt wurden vier Kinder integrativ betreut.<br />
Seit langer Zeit haben sich die Diakonie und die sehr engagierte Elternschaft für einen<br />
Neubau der Kita stark gemacht, da das Gebäude an der Heinrichstraße 15 baulich in<br />
einem sehr desolaten Zustand war. In <strong>2012</strong> entschlossen sich das Jugendamt der Stadt<br />
<strong>Unna</strong> gemeinsam mit der UKBS (<strong>Unna</strong>er Kreis-Bau- und Siedlungsgesellschaft) dazu,<br />
ein neues Gebäude an der Heinrichstr. 1-3 zu bauen. Damit konnte die Stadt <strong>Unna</strong><br />
zudem ihrer Verpflichtung nachkommen, weitere Betreuungsplätze für Kinder unter drei<br />
Jahren zu installieren. Durch die Erweiterung zu einer dreizügigen Einrichtung hat das<br />
Jugendamt der Stadt <strong>Unna</strong> Gelder für das U3-Ausbau- Sonderprogamm 2011/<strong>2012</strong> in<br />
Höhe von 10.200 € für Ausstattungsmaterialien zur Verfügung gestellt.<br />
Das neue Gebäude der Kita Luna ist lichtdurchflutet, modern und nach neusten<br />
pädagogischen Erkenntnissen konzipiert Seit März <strong>2013</strong> spielen und lernen die Kinder<br />
dort gemeinsam mit ihren Erzieherinnen. Auch die Elternschaft ist begeistert von der<br />
neuen Kita. Der Verein Selbsthilfe bleibt Mieter. Am 25. Mai <strong>2013</strong> feiert die Kita ihre<br />
Einweihung mit einem großen Familienfest, zu dem alle Interessierten herzlich<br />
eingeladen sind.<br />
Im neuen Gebäude können bis zu 65 Kinder, davon 12 Kinder unter drei Jahren<br />
aufgenommen werden. Für das Kindergartenjahr <strong>2013</strong>/2014 sind bisher 50<br />
Betreuungsverträge geschlossen, 12 davon für Kinder unter drei Jahren. Die Prognose<br />
ist steigend.<br />
Die Kindertagesstätte hat sich 2011 und <strong>2012</strong> an mehreren Projekten beteiligt:<br />
Seit dem 1. Juli 2011 ist die Kita durch das Bundesministerium für Familien, Senioren,<br />
Frauen und Jugend anerkannte „Schwerpunkt-Kita Sprache & Integration“. Der<br />
Förderzeitraum beginnt am 1.Juli 2011 und endet am 31. Dezember 2014 und umfasste<br />
eine finanzielle Gesamtförderung von 87.500 €.<br />
Die Kindertagesstätte hat im Jahr 2011 für ein spezielles Projekt finanzielle Mittel zur<br />
Verfügung gestellt bekommen, um das Außengelände naturnah zu gestalten. Dabei<br />
handelt es sich um das Henkel-Projekt „Futurino“ mit einem Förderbetrag von 4.900 €.<br />
Die Kulturstiftung der Sparkasse <strong>Unna</strong> wiederum hat für zwei Theaterprojekte mit dem<br />
Hintergrund der Sprachförderung von Kindern im Alter von vier bis fünf Jahren Mittel in<br />
Höhe von 2.400 € bewilligt. Darüberhinaus nahm die Kita am „Dialogisches<br />
ElternCoaching und Konfliktmanagement“ in Kooperation mit dem Fachverband für<br />
Erzieherische Hilfen der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe teil.<br />
Fachbereich III: Bildung und Arbeit<br />
1. Arbeit und Lernen gGmbH der Diakonie (AuL)<br />
Die Arbeit und Lernen gGmbH der Diakonie realisierte in den Jahren 2011 und <strong>2012</strong><br />
erneut in den Schwerpunktbereichen Projekte, Sozialkaufhäuser und Nettwerker<br />
zahlreiche Angebote, die insbesondere die Beschäftigung und Qualifizierung von<br />
Langzeitarbeitslosen in den Fokus nahmen.<br />
Dafür wurden in vielfältigen Bereichen neue Ideen und Konzepte umgesetzt. Neben der<br />
Gesundheitsförderung für ältere Langzeitarbeitslose und Maßnahmen für<br />
Langzeitarbeitslose mit verschiedenen Vermittlungshemmnissen ergänzten die<br />
Angebote für geringfügig Beschäftigte und die sogenannten „großen<br />
Bedarfsgemeinschaften“ das Zielgruppenspektrum.<br />
Die Arbeit und Lernen gGmbH begleitete die Durchführung von Arbeitsgelegenheiten mit<br />
Qualifizierungsanteil und die Besetzung der Stellen von Bürgerarbeitsplätzen bei der<br />
<strong>Unna</strong>er Tafel und in den Kaufnett Secondhand.Kaufhäusern.<br />
26
a) Maßnahmen und Projekte<br />
Im Bereich der arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen nahmen die unterschiedlichsten<br />
TeilnehmerInnen die Angebote wahr. Insgesamt wurden in 2011 24 Maßnahmen und in<br />
<strong>2012</strong> 29 Maßnahmen angeboten. Schwerpunkte waren Beschäftigungspakete für über<br />
50-Jährige, Maßnahmen zur Gesundheit und Mobilität und Projekte für Menschen mit<br />
Behinderung.<br />
Die finanziellen Kürzungen, die seit einigen Jahren das Geschehen im Bereich<br />
„arbeitsmarktpolitische Maßnahmen“ bestimmen, stellten sich im Jahr <strong>2012</strong> als noch<br />
drastischer dar als in den Vorjahren.<br />
Durch den Beschluss der Finanzierung von Qualifizierungsmaßnahmen durch<br />
„Bildungsgutscheine“ hat sich die Lage weiterhin zugespitzt.<br />
Durch innovative Förderkonzepte unter Einbeziehung anderer Geldgeber soll die Arbeit<br />
und Lernen gGmbH sich auf dem Markt festigen.<br />
b) Kaufnett Secondhand-Kaufhäuser<br />
Die Kaufnett Secondhand-Kaufhäuser betrieben in den Jahren 2011 und <strong>2012</strong> im Kreis<br />
<strong>Unna</strong> drei Sozialkaufhäuser an den Standorten <strong>Unna</strong>, Holzwickede und Werne sowie<br />
eine Filiale in Arnsberg-Moosfelde. Die Kaufhäuser bieten Arbeitslosen die Chance,<br />
durch Arbeit und Qualifizierung in den Arbeitsmarkt re-integriert zu werden. Zutrauen<br />
fassen in die eigenen Fähigkeiten und Unterstützung zu erlangen durch die erfahrenen<br />
AnleiterInnen sind der Schlüssel zur Teilhabe am Arbeitsleben. Der Verkauf von<br />
gespendeten Waren zu kleinen Preisen ermöglicht Menschen in prekären finanziellen<br />
Verhältnissen den Erwerb von Gebrauchsgütern. Die Verkaufserlöse finanzieren die<br />
Beschäftigungsprojekte.<br />
Das Jahr <strong>2012</strong> war geprägt durch Umstrukturierungen des Warenumschlags: Ein<br />
Zentrallager wurde in <strong>Unna</strong> eröffnet und eingerichtet. Damit konnte eine Zentralisierung<br />
des Wareneingangs, der Sortierung, der Auspreisung und des Warenausgangs erzielt<br />
werden. Die Kaufnett-Filialen sind nun vernetzt und es kann ein Warenumschlag und -<br />
austausch stattfinden. In diesem Zuge wurden weitere Bürgerarbeitsplätze und AGH-<br />
Maßnahmen (Arbeitsgelegenheiten mit Qualifizierungsanteilen) geschaffen. Die Filiale in<br />
Fröndenberg wurde Ende 2011 geschlossen, weil sie zu klein und damit unwirtschaftlich<br />
war. Eine passende Immobilie wird gesucht. Das Sozialkaufhaus in Werne konnte durch<br />
einen Wasserschaden nur begrenzt genutzt werden, trotzdem blieben die Kunden dieser<br />
Filiale treu. Seit April <strong>2013</strong> firmieren die Kaufhäuser eigenständig unter der Kaufnett<br />
Secondhand-Kaufhäuser der Diakonie Ruhr-Hellweg gGmbH. Zur gleichen Zeit eröffnete<br />
die neugegründete gGmbH mit einem Festakt im Zentrum von Alt-Arnsberg eine weitere<br />
Filiale.<br />
c) NettWerker<br />
Die NettWerker Dienstleistungsagentur der Diakonie ist ein niederschwelliges Hilfe- und<br />
Betreuungsangebot, das haushaltsnahe Hilfen, wie Mahlzeitenzubereitung,<br />
Wäschepflege, Wohnungsreinigung, Einkäufe, Gartenpflege, Hausmeistertätigkeiten etc.<br />
in durchschnittlich 204 Privathaushalten und diversen Liegenschaften in Arnsberg,<br />
Sundern, Meschede, <strong>Unna</strong> und Umgebung übernimmt.<br />
In den letzten Jahren hat sich die Dienstleistungsagentur auf die Betreuung, Begleitung<br />
und Unterstützung von älteren Menschen und Personen mit eingeschränkter<br />
Alltagskompetenz sowie Kinderbetreuung spezialisiert. Insgesamt wurden durch diese<br />
Angebote monatlich 2248 Dienstleistungsstunden verkauft.<br />
Die Mitarbeiter/Innen werden regelmäßig geschult, um auf die unterschiedlichen<br />
Belange der Kunden adäquat eingehen zu können.<br />
Die NettWerker Dienstleistungsagentur verfügt über eine Vielzahl von Kooperationen<br />
und Vernetzungspartner und sind deshalb in der Lage, schnelle, flexible und der<br />
Situation der Kunden entsprechende Lösungen anzubieten.<br />
Die ca. 63 Mitarbeiter/Innen der Dienstleistungsagentur sind mit ihrer fachlichen<br />
Kompetenz auf der Grundlage ihres christlichen Selbstverständnisses allen anfragenden<br />
Kunden beratend, begleitend und vermittelnd tätig.<br />
Die NettWerker sind seit dem Frühjahr <strong>2013</strong> der Diakoniestation in <strong>Unna</strong> angeschlossen<br />
und mit ihrer Verwaltung in die Holbeinstraße 10a in <strong>Unna</strong> umgezogen.<br />
27
Fachbereich IV: Selbstbestimmtes Leben<br />
1. Betreuungsverein<br />
Immer mehr erwachsene Menschen sind wegen einer geistigen Behinderung, einer<br />
psychischen Erkrankung, einer Demenz oder einer Suchterkrankung auf eine rechtliche<br />
Bereuung angewiesen.<br />
In einer immer komplizierteren Welt mit Sozialgesetzen, die nur schwer verständlich sind<br />
gilt es Menschen zu ihrem Recht zu verhelfen und auch unbürokratische Hilfen im<br />
Verbund der diakonischen Angebote zu organisieren.<br />
Allein im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> konnte der Betreuungsverein 241 hilfebedürftigen Menschen<br />
als rechtliche Betreuer beistehen.<br />
Darüber hinaus bildet das traditionelle diakonische Ehrenamt die zweite Säule im<br />
Bereich der rechtlichen Betreuung. Die Mitarbeitenden des Betreuungsvereins schulen<br />
ehrenamtliche BetreuerInnen, um sie auf das anspruchsvolle Amt vorzubereiten. Im<br />
Anschluss werden die Freiwilligen passgenau mit Menschen in Not zusammengebracht<br />
und vermittelt und in der Folge begleitet, beraten und unterstützt. 51 Menschen waren<br />
als ehrenamtliche Betreuer für die Diakonie Ruhr-Hellweg im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> aktiv.<br />
Vielfältige Veranstaltungen, Vorträge und Schulungen wurden insbesondere zu Themen<br />
wie „Vorsorgevollmacht“, „Bereuungsverfügung“, und „Patientenverfügung“ mit den<br />
Kirchengemeinden realisiert.<br />
Zunehmend mehr Menschen nutzen die Möglichkeiten der Vorsorge und nehmen hierzu<br />
die Beratung durch den Betreuungsverein in Anspruch.<br />
Vormundschaften und Pflegschaften im Betreuungsverein<br />
Kinder, deren Eltern die elterliche Sorge nicht ausüben können, finden in den<br />
Mitarbeitenden des Vormundschaftsbereichs einen verlässlichen Erwachsenen, der sich<br />
als Anwalt des Kindes um seine rechtlichen, finanziellen und pädagogischen Belange<br />
kümmert. Die Vormünder betreuen Kinder mit zum Teil traumatischen Erfahrungen wie<br />
Unterversorgung, sexueller Missbrauch, Demütigung und Misshandlung,<br />
Vernachlässigung und Verwahrlosung. Die Vormünder sind dauerhaft und unabhängig<br />
von Zuständigkeitsreglungen gesicherte Ansprechpartner für die Kinder, auch wenn sie<br />
aus der Versorgung anderer Einrichtungen und Dienste der Jugendhilfe herausfallen.<br />
Die Diakonie übernahm allein im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> im Berichtszeitraum für 150 Kinder<br />
und Jugendliche die Verantwortung für eine würdige und glücklichere Entwicklung.<br />
Darüber hinaus konnte die Diakonie zahlreichen Kindern, im „Sturm der Krise“, den die<br />
Trennung und Scheidung von Eltern auslösen kann, in<br />
Familienrechtsauseinandersetzungen als Umgangspfleger und Verfahrensbeistände<br />
beistehen.<br />
Durch die erfolgreiche Kooperation mit zahlreichen Kommunen im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> hat<br />
sich das Hilfesystem im Bereich der Vormundschaften und Pflegschaften nachhaltig<br />
weiter entwickelt und eine diakonische Prägung erfahren.<br />
2. Ambulant Betreutes Wohnen für Suchtkranke<br />
Das Angebot des Betreuten Wohnens im Kreis <strong>Unna</strong> richtet sich an langjährig<br />
suchtmittelabhängige Erwachsene, die aufgrund ihrer Erkrankung vorübergehend oder<br />
für einen längeren Zeitraum professionelle Hilfe bei einer selbständigen Lebensführung<br />
in der eigenen Wohnung oder einer Wohngemeinschaft benötigen.<br />
Neben der direkten Betreuung im persönlichen Umfeld gehört das Angebot von<br />
Freizeitaktivitäten zur Aufgabe des Betreuten Wohnens, um die Klienten aus ihrer<br />
Isolation herauszuholen und Wege zu einer interessanten und sinnvollen<br />
Freizeitgestaltung aufzuzeigen. Höhepunkte des Jahres waren ein gemeinsamer Ausflug<br />
im August zum Allwetterzoo nach Münster sowie die traditionelle Weihnachtsfeier mit<br />
allen Klienten.<br />
Das Betreute Wohnen für Suchtkranke befindet sich weiterhin im Wachstum. Gegenüber<br />
Dezember 2010 nahm die Anzahl der Klienten um 15 Personen von 42 auf 57 Personen<br />
bzw. um 2.324,74 bewilligte Fachleistungsstunden zu. Dementsprechend konnten die<br />
wöchentlichen Arbeitsstunden einiger Mitarbeiter erhöht bzw. 2 neue Mitarbeiter<br />
eingestellt werden. Insgesamt nehmen das Interesse und die Nachfrage stetig zu. Bei<br />
den Neuaufnahmen ist zu beobachten, dass verstärkt jüngere Suchtkranke das Angebot<br />
28
wahrnehmen, aber auch Ältere, die eine stationäre Unterbringung so lange wie möglich<br />
vermeiden wollen.<br />
Neben der Betreuung im Rahmen des Betreuten Wohnens konnte zusätzlich die<br />
Betreuung im Rahmen des Wohn- und Teilhabegesetzes angeboten werden in einem<br />
Umfang von rund 38 Stunden pro Monat. Auch Hilfe zur Pflege nach dem 7. Kapitel des<br />
12. Buches des SGB XII wird für eine Klientin im Umfang von 10 Stunden im Monat<br />
geleistet, so dass die unterschiedlichen Hilfen aus einer Hand angeboten werden<br />
konnten.<br />
In <strong>2013</strong> wird das Betreute Wohnen sein Angebot für Menschen mit einer psychischen<br />
Beeinträchtigung erweitern.<br />
3. Ambulant Betreutes Wohnen für geistig Behinderte<br />
Das Betreute Wohnen richtet sich an Menschen, die trotz ihrer geistigen Behinderung<br />
noch in der Lage sind, mit Unterstützung ein eigenständiges Leben in einer eigenen<br />
Wohnung zu führen. Neben der direkten Betreuung im persönlichen Umfeld gehört das<br />
Angebot der Freizeitgestaltung zur Aufgabe des Betreuten Wohnens mit dem<br />
Hintergrund, die Klienten aus ihrer Isolation herauszuholen.<br />
Als Anlaufpunkt hat sich das Kontaktcafé in Kamen entwickelt, welches von den meisten<br />
Klienten regelmäßig als Treffpunkt für Gruppen- und Freizeitaktivitäten genutzt wird.<br />
Aufgrund der veränderten Altersstruktur wurden Teile der Räumlichkeiten des<br />
Kontaktcafés speziell für die älteren Klienten als Rückzugsmöglichkeit umgestaltet. Die<br />
Möglichkeit eines Mittag- sowie Abendessens konnte weiterhin angeboten werden, da<br />
sich Einzelhändler bereit erklärt haben, uns auch zukünftig mit Lebensmittelspenden zu<br />
versorgen.<br />
Die Anzahl der Klienten betrug Anfang 2011 38 Personen, zum Jahresende <strong>2012</strong> waren<br />
es 43 Personen. Die Zahl der bewilligten Fachleistungsstunden stieg von 6.883 im Jahr<br />
2011auf 7.581 Stunden im Jahr <strong>2012</strong>.<br />
Besonderer Wert wird auf die Vermittlung von lebenspraktischen Fähigkeiten gelegt. So<br />
wird z.B. ein Kochkurs angeboten, in dem den Klienten gezeigt wird, dass es auch<br />
einfache, leicht zuzubereitende Gerichte jenseits von Fertigpizza und Hamburgern gibt.<br />
Gleichzeitig werden so auch Grundzüge der gesunden Ernährung und<br />
Hygienekenntnisse vermittelt.<br />
Höhepunkte des Jahres <strong>2012</strong> waren der gemeinsame Ausflug nach Gelsenkirchen in die<br />
ZOOMErlebniswelt; die Ferienfreizeit auf Borkum, an der ein Großteil der Klienten<br />
teilgenommen hat, sowie die traditionelle Weihnachtsfeier. Außerdem hat das Betreute<br />
Wohnen am Bergkamener Gesundheitstag im September <strong>2012</strong> teilgenommen und dort<br />
die Einrichtung vorgestellt. Dank einer Waffelbackaktion wurden viele Menschen auf das<br />
Angebot aufmerksam.<br />
4. Suchtberatung<br />
256 Klienten suchten hier in den Jahren 2011 und <strong>2012</strong> Hilfe bei der Suchtberatung in<br />
Kamen –davon fast zwei Drittel Männer. In den meisten Fällen, bei etwa 180 Klienten<br />
war Alkohol der Hauptgrund für eine Suchtberatung:<br />
Deutlich zugenommen hat in den letzten zehn Jahren auch die Zahl der arbeitslosen<br />
Hilfesuchenden in allen Suchtberatungsstellen der Diakonie Ruhr-Hellweg. Seit dem<br />
Jahr 2005 sind durchgehend über 40 Prozent der Klientel arbeitslos. 75 Prozent davon<br />
sind ALG II-Empfänger und damit Langzeitarbeitslose, für die eine nachhaltige Abstinenz<br />
damit oftmals zum schwerwiegenden Problem wird.<br />
Ebenfalls hoch ist die Zahl der suchterkrankten Rentner, die in Kamen Hilfe gesucht<br />
haben: 23 waren es insgesamt in 2011, darunter die Hälfte Frauen. Strukturbedingt sind<br />
es häufiger ältere Suchterkrankte, die in die Kamener Beratungsstelle kommen. In 2011<br />
und <strong>2012</strong> waren über 50 Personen älter als 50 Jahre. In <strong>2012</strong> kamen allerdings fast<br />
doppelt so viele Klienten unter 25 Jahren (16). Einen großen Anteil macht darüber<br />
hinaus auch die Beratung und Betreuung von Angehörigen von Suchterkrankten aus:<br />
Um 45 Menschen kümmerten sich die Berater in den beiden Jahren. Hier überwiegt<br />
eindeutig der Anteil der Frauen.<br />
Neben der Beratung ist die Begleitung und Nachsorge ein Schwerpunkt der Arbeit in<br />
Kamen. Dazu gehören Einzel-, Paar-, Familien- und Gruppenangebote, die Angehörige<br />
29
mit einbeziehen oder eine Stabilisierung in der Zeit nach einer Entwöhnung zum Ziel<br />
haben. Eine weitere Gruppe versucht, die anfangs oft schwach vorhandene Motivation<br />
zu fördern, um erfolgreich eine Abstinenz zu erzielen.<br />
Die Kamener Beratungsstelle kümmert sich um Hilfesuchende aus dem gesamten Kreis<br />
<strong>Unna</strong>. Seit vielen Jahren wird in Kooperation mit der Suchtberatung des Kreises <strong>Unna</strong><br />
eine gemeinsame offene Sprechstunde angeboten: jeden Dienstag von 14 bis 16 Uhr in<br />
den Räumen des Gesundheitshauses in <strong>Unna</strong>. Die meisten Klienten kamen aus Kamen<br />
(117), Bergkamen (58) und aus <strong>Unna</strong> (33).<br />
Seit August 2011, mit dem Wechsel von Rolf Biermann nach Werl, stehen der<br />
Suchtberatung noch 1 ½ Stellenanteile zur Verfügung.<br />
Fachbereich V: Reise und Erholung<br />
1. Reisedienst<br />
Der Reisedienst der Diakonie Ruhr-Hellweg bietet schon seit vielen Jahren insbesondere<br />
für Kinder und Jugendliche, für Familien sowie für Erwachsene und für Senioren die<br />
unterschiedlichsten Erholungsmöglichkeiten an. In den Jahren 2011 und <strong>2012</strong> standen<br />
die Reisen unter dem Motto „Ferien für die Seele“, „Reisen mit Freu(n)den“ und<br />
„Miteinander mehr erleben“. Der Reisedienst versteht sein Wirken als<br />
gesundheitsfördernde und sozialpolitische Aufgabe. Es sollen Menschen<br />
zusammengebracht werden und Freundschaften durch die Reisen entstehen.<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> veranstaltet der Reisedienst 37 Reisen. Die 866 Reisenden bereisten<br />
Deutschland und Teile Europas. Sie lernten neu Länder kennen und schlossen neue<br />
Bekanntschaften. In 2011 wählten die 1.147 Teilnehmenden noch aus 46<br />
unterschiedlichen Angeboten aus. Mit einer Reduzierung des Angebotes konzentriert<br />
sich der Reisedienst auf seine Kernzielgruppen. Zudem war das Ziel, die Reisen besser<br />
auszulasten, um wirtschaftlicher arbeiten zu können.<br />
Alle Freizeiten und Erholungsmaßnahmen werden begleitet und betreut durch<br />
engagierte und geschulte ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Jahr <strong>2012</strong><br />
standen dem Reisedienst 67 Ehrenamtliche auf den Reisen zur Seite, 2011 waren es 70<br />
Engagierte Sie sind eine wesentliche Stütze für die Freizeit- und Erholungsmaßnahmen.<br />
Der Reisedienst arbeitet eng mit den Kommunen, den Kirchengemeinden und Vereinen<br />
im Kreis <strong>Unna</strong> und darüber hinaus zusammen. Dadurch wird auch bedürftigen Familien<br />
und bedürftigen Kindern eine Ferienreise ermöglicht.<br />
Die Konsolidierung des Reisedienstes hat in den Jahren 2011 und <strong>2012</strong> zu größeren<br />
Veränderungen geführt. Umfangreiche Personalanpassungen in 2011 leiteten den<br />
notwendigen Konsolidierungskurs ein. Das von der Diakonie betriebene Haus Graf auf<br />
Wangerooge musste <strong>2012</strong> aufgegeben werden.<br />
Der Ev. <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong>, als Eigentümer, hat das Haus inzwischen verkauft. Die<br />
Instandhaltung des Hauses und die Neueinrichtung konnten nicht mehr getragen<br />
werden, sodass im Jahr <strong>2012</strong> keine Reisen mehr in das Haus Graf durchgeführt werden<br />
konnten. Insbesondere hier zeigte sich die Stärke der Ehrenamtlichen HelferInnen des<br />
Reisedienstes. Dank ihrem Engagement konnte der Wegfall des Reiseziels Wangerooge<br />
aufgefangen sowie neue Reiseziele schnell gefunden und auch schon in <strong>2012</strong> bereist<br />
werden. Eine große Stütze ist hier insbesondere der 2011 neugegründete<br />
Ehrenamtsbeirat, der die Angebote des Reisedienstes mitentwickelt und gestaltet.<br />
2. „Haus am Meer“ der Diakonie Freizeitzentrum Spiekeroog gGmbH<br />
Die Diakonie Freizeitzentrum gGmbH betreibt auf der Nordseeinsel Spiekeroog das<br />
„Haus am Meer“, eine Familienferienstätte mit 13 Appartements und 54 Betten sowie<br />
eine Jugendferienstätte mit 77 Betten. Hauptsächlich halten sich Familien mit Kindern in<br />
dieser Anlage auf. Zusätzlich finden hier Seminare, Tagungen, Erholungsmaßnahmen<br />
sowie Kinder- und Familienfreizeiten für Kirchengemeinden, sozial Bedürftige, Senioren<br />
und Behinderte statt.<br />
Des Weiteren bewirtschaftet das Haus am Meer die Ferienstätte „Haus Barmen“ des<br />
Diakonischen Werkes des Ev. <strong>Kirchenkreis</strong>es Steinfurt- Coesfeld- Borken e.V. hier auf<br />
Spiekeroog.<br />
Mit über 44.000 Übernachtungszahlen in 2011 und <strong>2012</strong> konnten alle Bereiche des<br />
30
Freizeitzentrums eine wirtschaftlich positive Bilanz erzielen.<br />
Zum neuen Aufgabenfeld des Zentrums gehören unter anderem das Anbieten von<br />
größeren Events, Hochzeiten, Versammlungen von Vereinen und gemischten Chören.<br />
Seit dem 01.03.2011 betreibt das Diakonie Freizeitzentrum einen Verkauf und Vertrieb<br />
von Backwaren und Eis der Fa. Schöller. In <strong>2013</strong> wird eine Umsatzsteigerung von 20 %<br />
erwartet. Beliefert werden ortsansässige Hotels, Pensionen und Gastronomen. Die zu<br />
erwartende Umsatzsteigerung resultiert aus der Aufgabe einer Konkurrenzfirma im<br />
gleichen Verkaufssegment auf Spiekeroog.<br />
Auch die Unterbringung und Bewirtung behinderter Menschen hat in den letzten Jahren<br />
sehr zur positiven Entwicklung des Zentrums beigetragen.<br />
Durch die Nähe des Meeres und die weitläufige Anlage vor Ort ist es im Bereich der<br />
Konfirmandenfreizeiten zu einer besseren Auslastung im Jugendbereich gekommen.<br />
Im Wettbewerb mit anderen Häusern, gerade in Bezug auf Ausstattung der<br />
Appartements, Seminarräume, Service, Flexibilität und der guten Küche, ist das „Haus<br />
am Meer“ konkurrenzlos auf der Insel.<br />
3. Matthias-Claudius-Haus<br />
Die moderne, behindertengerechte Ferien- und Tagungsstätte Matthias-Claudius in<br />
Meschede-Eversberg bietet ideale Voraussetzungen für Seminare, Tagungen,<br />
Erholungsmaßnahmen für sozial Bedürftige, Senioren, Behinderte sowie<br />
Familienfreizeiten oder Konfirmanden- und Klassenfahrten.<br />
Mit 21.996 Übernachtungstagen liegt die Gesamtbelegung in 2011 noch einmal über<br />
dem Wert aus 2010 (21.302). Mit 22.228 Übernachtungen in <strong>2012</strong> konnte die Zahl<br />
nochmals gesteigert werden und bildet damit das beste Ergebnis in der Geschichte der<br />
Einrichtung ab. Dabei machen vor allem Schulklassen, aber auch Konfirmanden- oder<br />
FSJ-/Auszubildendengruppen über die Hälfte der Gesamtbelegung aus.<br />
Die Ausrichtung des Matthias-Claudius-Hauses als Einrichtung mit guter Infrastruktur<br />
und engagierter Gästebetreuung war in 2010 und 2011 sehr erfolgreich. Eine multifunktionale<br />
Ausstattung und der große Einsatz des Teams ermöglichten, den<br />
spezifischen Erwartungen und Wünschen der verschiedensten Gästegruppen gerecht zu<br />
werden. In den Rückmeldungen kam eine sehr hohe Kundenzufriedenheit zum<br />
Ausdruck.<br />
Die Kooperationspartner der Firma Seilschaft UG bedienten zahlreiche<br />
erlebnispädagogisch interessierte Gruppen. Nicht nur Schulklassen wünschen sich<br />
vermehrt pädagogisch qualifizierte Programmangebote. Themen wie Kooperation,<br />
soziale Kompetenz oder Gewaltprävention haben bei LehrerInnen, Eltern und Kindern<br />
gleichermaßen einen immer höheren Stellenwert. Passend zur einmaligen Lage mitten<br />
im Arnsberger Wald rundet eine selbständige Umweltpädagogin die Angebotspalette mit<br />
umfassenden naturnahen Programmbausteinen für alle Altersstufen ab.<br />
Durch die hohe Auslastung können nicht nur die stetig steigenden Betriebskosten<br />
gedeckt, sondern auch die notwendigen Baurücklagen kontinuierlich aufgestockt<br />
werden. Große und regelmäßige Investitionen in die Instandhaltung des Gebäudes<br />
sorgen dafür, dass das Haus für seine Gäste auch künftig attraktiv bleibt und sich im<br />
Wettbewerb mit Jugendherbergen und anderen Gruppenhäusern bestens behaupten<br />
kann.<br />
Fachbereich VI: Pflege<br />
1. Diakoniestation <strong>Unna</strong><br />
EK <strong>Unna</strong> ambulant – Diakonischer Pflegedienst gGmbH<br />
Die Diakoniestation betreute in den Jahren 2011 und <strong>2012</strong> im Durchschnitt 580<br />
Patienten in den Versorgungsbereichen häusliche Pflege, häusliche Krankenpflege und<br />
hauswirtschaftliche Versorgung. Ebenso wurden täglich etwa 100 Menschen vom<br />
Service „Essen auf Rädern“ mit warmen Mahlzeiten versorgt.<br />
Besonderes Augenmerk wird im Bereich der häuslichen Krankenpflege auf die<br />
Wundversorgung gelegt. Das setzt eine ständige Aktualisierung des Wissenstandes<br />
unserer Wundexpertin in Form von Fort- und Weiterbildung voraus, Es entstand<br />
31
außerdem ein Katalog mit speziellen Angeboten für die Patientinnen und Patienten, die<br />
nach individueller Absprache ausgewählt werden können (z. B. Tierversorgung bei<br />
plötzlichem Krankenhausaufenthalt).<br />
Zusätzlich unterstützt die Diakoniestation pflegende Angehörige und Patienten mit<br />
Beratung und Hilfestellung dabei, die formalen Vorgänge und Abläufe zu bewältigen, die<br />
mit einer Pflegesituation verbunden sind und mit denen sich die Betroffenen häufig<br />
unvorhergesehen konfrontiert sehen. Ein weiteres Angebotsspektrum ist die Beratung<br />
und Hilfestellung bei der täglichen Versorgung von Pflegebedürftigen oder von<br />
Angehörigen, die der Pflege bedürfen.<br />
Darüber hinaus stellt die Diakoniestation auch den Kontakt zu anderen benötigten und<br />
gewünschten Einrichtungen her und pflegt eine entsprechende Vernetzung.<br />
Um eine engere und räumlich nähere Bindung an unsere Patienten zu erreichen, wurden<br />
Anlaufstellen in Bergkamen, Kamen und Fröndenberg eingerichtet. Die Kontakte zu den<br />
Hausärzten wurden mit Einverständnis der Patienten zudem intensiviert.<br />
Die Diakoniestation beschäftigt in ihren Einzugsbereichen Fröndenberg, Holzwickede,<br />
<strong>Unna</strong>, Bergkamen und Kamen insgesamt im Durchschnitt 73 Mitarbeitende.<br />
Zum 01.04.<strong>2013</strong> begann die Diakoniestation <strong>Unna</strong> mit der Ausbildung von Fachkräften<br />
in der Altenpflege. Eine Auszubildende wurde für die dreijährige Altenpflegeausbildung<br />
eingestellt.<br />
Die Dienstleistungsgesellschaft NettWerker arbeitet ebenfalls seit dem Frühjahr <strong>2013</strong><br />
unter dem Dach der Diakoniestation.<br />
2. Fachseminare für Altenpflege<br />
In den Fachseminaren für Altenpflege (Altenpflegeschulen) wurden 175 SchülerInnen im<br />
Jahr 2011 überwiegend im Alter von 18-25 Jahren in insgesamt 8 Lehrgängen zu<br />
staatlich anerkannten AltenpflegerInnen und AltenpflegehelferInnen ausgebildet. Im Jahr<br />
<strong>2012</strong> stieg die Zahl auf 190 SchülerInnen.<br />
Die Ausbildung verläuft in Blockform, Theorie- und Praxisblöcke wechseln sich ab.<br />
Kooperationspartner, gleichzeitig Ausbildungsträger für unsere SchülerInnen, waren die<br />
stationären und ambulanten Altenpflegeeinrichtungen im Kreis <strong>Unna</strong>, in Teilen von<br />
Dortmund sowie im angrenzenden Münster- und Sauerland. Die Auszubildenden fanden<br />
zum größten Teil sofort im Anschluss eine Arbeitsstelle. Die Vermittlungsquote lag bei<br />
95%.<br />
Ferner wurden Fort- und Weiterbildungen für Pflegefachkräfte, z.B. Weiterbildungen für<br />
PraxisanleiterInnen oder Fortbildungen für die Betreuung von Menschen mit einer<br />
Demenzerkrankung und zu geriatrischen Themen durchgeführt, auch in Form von<br />
Inhouse-Seminaren.<br />
Um die Qualität unserer Ausbildungsangebote zu sichern und weiterzuentwickeln haben<br />
die Fachseminare im Verbund mit weiteren 26 evangelischen Fachseminaren ein<br />
gemeinsames Qualitätsmanagement aufgebaut. Seit April 2007 sind sie nach DIN EN<br />
ISO und Anerkennungs- und Zulassungsverordnung Weiterbildung (AZWV) zertifiziert.<br />
Die Fachseminare orientieren sich auch zukünftig konsequent an den Bedarfs- und<br />
Interessenslagen der Auszubildenden und der Kooperationspartner.<br />
Der Altenpflegeberuf ist ein Beruf mit Zukunft. Die vielfältigen<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten bieten den AbsolventInnen außerdem eine gute<br />
Karriereplanung.<br />
3. Demenzbegleitung und Ehrenamt<br />
Seit März 2011 hat Jochen Laible die Leitung des Bereiches Demenzbetreuung und<br />
Ehrenamt übernommen. Die Seminarreihen für Angehörige von Demenzkranken und für<br />
Ehrenamtliche erfreuen sich konsequenter Beliebtheit und sind in der Regel ausgebucht.<br />
In 11 bis 12 Veranstaltungen einmal wöchentlich (jeweils 3 Stunden) werden Angehörige<br />
und Ehrenamtliche zum Umgang mit Demenzerkrankten geschult bzw. vorbereitet. Die<br />
Kursreihen enden mit der Übergabe eines Zertifikates während eines Gottesdienstes.<br />
Eingebunden in die Durchführung der Schulungsreihen sind immer die örtlichen<br />
Kirchengemeinden. 2011 wurden Seminarreihen durchgeführt in Holzwickede und<br />
Opherdicke (elf Teilnehmer), <strong>Unna</strong>-Massen (15 Teilnehmer), Fröndenberg und<br />
Bausenhagen (18 Teilnehmer) und Marsberg (<strong>Kirchenkreis</strong> Arnsberg, 20 Teilnehmer).<br />
32
<strong>2012</strong> fanden Seminarreihen in <strong>Unna</strong> (Stadtkirche, 16 Teilnehmer) sowie in den<br />
<strong>Kirchenkreis</strong>en Arnsberg und Soest statt.<br />
Im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> sind mittlerweile 28 ausgebildete DemenzbetreuerInnen<br />
ehrenamtlich tätig. Die stundenweise Betreuung von Demenzkranken in der häuslichen<br />
Umgebung erfolgt gegen Aufwandsentschädigung und verschafft pflegenden und<br />
betreuenden Angehörigen Freiräume, um notwendige Besorgungen in Ruhe zu<br />
erledigen oder um einfach mal „Luft zu holen“. Während im Jahr 2011 durchschnittlich 24<br />
bis 29 demenzkranke Personen in rund 3200 Betreuungsstunden begleitet wurden,<br />
waren es <strong>2012</strong> durchschnittlich 28 bis 32 demenzkranke Personen in rund 4.000<br />
Betreuungsstunden.<br />
Durch unterschiedliche Einzelveranstaltungen, wie zum Beispiel beim<br />
„Schwerpunktgottesdienst Demenz“ in <strong>Unna</strong>-Massen, wurde über das Thema<br />
Demenzerkrankungen in der Öffentlichkeit informiert. Berücksichtigt wurden dabei<br />
insbesondere regionale Frauenhilfen oder kommunale Einrichtungen und Initiativen.<br />
Der Bereich „Demenzbetreuung und Ehrenamt“ vertritt die Diakonie Ruhr-Hellweg in<br />
unterschiedlichen Arbeitskreisen und Netzwerken auf Kreis- oder kommunaler Ebene (u.<br />
a. AG „alte Menschen“, AG „Gerontopsychiatrie“, Netzwerk Demenz Bergkamen und in<br />
Kamen).<br />
Ansprechpartner<br />
Fachbereich I: Beratung und Therapie<br />
Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und Lebensfragen (EFL)<br />
Brigitte Kortmann (Leiterin)<br />
Beratungsstelle Kamen<br />
Kampstr. 22, 59174 Kamen<br />
Telefon: 02307 94743-0 efl-kamen@diakonie-ruhr-hellweg.de<br />
Beratungsstelle für Schwangerschaftskonflikte und Familienplanung (SKB)<br />
Annette Drebusch (Leiterin)<br />
Beratungsstelle Kamen:<br />
Kampstr. 22, 59174 Kamen<br />
Telefon: 02307 94743-0, skb-kamen@diakonie-ruhr-hellweg.de<br />
Fachbereich II: Kinder, Jugend und Familie<br />
Kindertagesstätte Luna – Verein Selbsthilfe e.V.<br />
Claudia Bauer (Leiterin)<br />
Heinrichstr. 1-3, 59425 <strong>Unna</strong><br />
Telefon: 02303 62926, kindertagesstaette@diakonie-ruhr-hellweg.de<br />
Fachbereich III: Bildung und Arbeit<br />
Arbeit und Lernen gGmbH der Diakonie (AuL)<br />
Jochen Nadolski-Voigt (Geschäftsführer)<br />
Hellweg 31 - 33, 59423 <strong>Unna</strong><br />
Telefon: 02303 25024-500, jnadolski-voigt@diakonie-ruhr-hellweg.de<br />
Kaufnett Secondhand-Kaufhäuser der Diakonie Ruhr-Hellweg gGmbH<br />
Christine Weyrowitz (Leiterin)<br />
Hellweg 31 - 33, 59423 <strong>Unna</strong><br />
Telefon: 02303 25024-516, cweyrowitz@diakonie-ruhr-hellweg.de<br />
Fachbereich IV: Selbstbestimmtes Leben<br />
1. Betreuungsverein<br />
Christian Korte (Leiter)<br />
Mozartstraße 18-20, 59423 <strong>Unna</strong><br />
Telefon 02303 25024-210, ckorte@diakonie-ruhr-hellweg.de<br />
33
2. Ambulant Betreutes Wohnen für Suchtkranke<br />
Wolfgang Niebisch (Leiter)<br />
Mozartstraße 18-20, 59423 <strong>Unna</strong><br />
Telefon: 02303 25024-233, wniebisch@diakonie-ruhr-hellweg.de<br />
3. Ambulant Betreutes Wohnen für geistig Behinderte<br />
Wolfgang Niebisch (Leiter)<br />
Mozartstraße 18-20, 59423 <strong>Unna</strong><br />
Telefon: 02303 25024-233, wniebisch@diakonie-ruhr-hellweg.de<br />
4. Suchtberatung<br />
Wilfried Steinrücken (Leiter)<br />
Beratungstelle Kamen:<br />
Kampstraße 22, 59174 Kamen<br />
Telefon: 02307 94743-0, sucht-kamen@diakonie-ruhr-hellweg.de<br />
Fachbereich V: Reise und Erholung<br />
1. Reisedienst<br />
Axel Nickol (Leiter)<br />
Sachbearbeiterin:<br />
Renata Sterzik<br />
Mozartstraße 18-20, 59423 <strong>Unna</strong><br />
Telefon 02303 25024-222, rsterzik@diakonie-ruhr-hellweg.de<br />
www.diakonie-reisedienst.de<br />
2. „Haus am Meer“ der Diakonie Freizeitzentrum Spiekeroog gGmbH<br />
Steffen Baumann (Geschäftsführer)<br />
Hausleitung<br />
Petra und Manfred Berg<br />
Westend 12<br />
26474 Spiekeroog<br />
Telefon 04976 258, info@diakonie-haus-am-meer.de<br />
www.diakonie-haus-am-meer.de<br />
3. „Matthias-Claudius-Haus“ der Ferien- und Tagungsstätten gGmbH<br />
Guido Schubert (Geschäftsführer)<br />
Matthias-Claudius-Weg 1<br />
59872 Meschede<br />
Telefon 02 91 54 99-0, gschubert@diakonie-ruhr-hellweg.de<br />
www.matthias-claudius-haus.de<br />
Fachbereich VI: Pflege<br />
1. Diakoniestation <strong>Unna</strong><br />
EK <strong>Unna</strong> ambulant – Diakonischer Pflegedienst gGmbH<br />
Angelika Grömmer (Pflegedienstleitung)<br />
Holbeinstraße 10a, 59423 <strong>Unna</strong><br />
Telefon: 02303 9860-40, agroemmer@diakonie-ruhr-hellweg.de<br />
www.diakoniestation.org<br />
2. Fachseminare für Altenpflege<br />
Heike Brauckmann-Jauer (Leiterin)<br />
Wichernstraße 1, 59439 Holzwickede<br />
Telefon: 02301 297874, hbrauckmann-jauer@diakonie-ruhr-hellweg.de<br />
3. Demenzbegleitung und Ehrenamt<br />
Jochen Laible<br />
Mozartstraße 18-20, 59423 <strong>Unna</strong><br />
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Telefon 02303 25024-240, jlaible@diakonie-ruhr-hellweg.de<br />
e. Perthes-Werk Kamen Bericht für die Sommersynode <strong>2013</strong> von Helga Maday<br />
Nachdem einige Jahre die Bewohnerinnen und Bewohner des Perthes-Zentrums Kamen<br />
nicht zu einer Freizeit fahren wollten, fand 2011 eine Ferienfreizeit in Boltenhagen statt.<br />
Boltenhagen liegt zwischen Lübeck und Wismar und ist das drittälteste Ostseebad in<br />
Deutschland.<br />
Am 26. September 2011 machte sich eine Gruppe von 15 Bewohnern und<br />
Mitarbeitenden voller Vorfreude auf den Weg nach Boltenhagen, um die gesunde<br />
Seeluft, das Wasser, den Wind, die Sonne und den Sandstrand zu genießen.<br />
Die Freizeit war so gelungen, dass für 2014 die nächste Freizeit geplant wird.<br />
Voraussichtliches Ziel wird Bad Bevensen sein.<br />
Für die Mitarbeitenden des Perthes-Zentrums Kamen ist das Projekt “Alltagsbegleitung<br />
im Perthes-Zentrum Kamen“ ein Schwerpunkt ihrer Arbeit. Dazu gehört als ein Aspekt<br />
die Auseinandersetzung und Weiterentwicklung des Themas „Ernährung“. Durch<br />
Schulungen, in Qualitätszirkeln, mit Fallbesprechungen und in Arbeitsgruppen soll eine<br />
bedürfnisorientierte und bedarfsgerechte Ernährung der Bewohner gesichert werden.<br />
Essen und Trinken sind Grundbedürfnisse und spielen eine zentrale Rolle für<br />
Gesundheit und Wohlbefinden. Die Mitarbeitenden der Hauswirtschaft werden zum<br />
Thema „Smoothfood“ geschult.<br />
Smoothfood ist ein Angebot, um die Ernährung von Menschen mit Kau- und<br />
Schluckstörungen zu verbessern. Viele Menschen, die betroffen sind, fürchten sich vor<br />
dem Essen, weil sie Angst vor dem Verschlucken und den damit verbundenen<br />
Beschwerden haben.<br />
Betroffene benötigen eine für ihren Bedarf angepasste Konsistenz der Speisen.<br />
„Smooth“ bedeutet ursprünglich „weich“ oder„geschmeidig“.<br />
Bei Smoothfood handelt es sich um rohe oder gegarte, frische oder gefrorene,<br />
ernährungsphysiologisch hochwertige Lebens-und Nahrungsmittel, die durch Schneiden,<br />
Mixen, Pürieren oder durch Aufschäumen in eine geschmeidige Konsistenz gebracht<br />
werden.Dabei verlieren sie nicht ihre ernährungsphysiologische Hochwertigkeit. Hinzu<br />
kommt, dass diese Speisen so ansprechend präsentiert werden, dass zusätzlich der<br />
Appetit angeregt wird.<br />
Ein weiteres Thema mit dem wir uns in dieser Einrichtung intensiv auseinander setzen,<br />
ist die Reduzierung bewegungseinschränkender Maßnahmen.<br />
Dieses Projekt wird von der Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld durch Frau<br />
Professorin Tacke begleitet.<br />
Bewegungseinschränkende Maßnahmen gehören zu den umstrittensten<br />
Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit Sturzgefährdung und auffälligem Verhalten bei<br />
Menschen mit Demenz.<br />
Als Grund für den Einsatz wird überwiegend die Vermeidung der Selbstgefährdung der<br />
Bewohner angegeben.<br />
Bewegungseinschränkende Maßnahmen sind freiheitsentziehende Maßnahmen und<br />
gehören damit zweifelsohne zu den schwersten Eingriffen in die Menschenrechte.<br />
Es stellt sich die Frage, inwieweit die Einschränkung der Mobilität tatsächlich vor Stürzen<br />
und sturzbedingten Verletzungen dauerhaft schützt.<br />
Mehrere Untersuchungen haben gezeigt, dass körpernahe Fixierung die Gefahr durch<br />
Stürze mittelfristig eher erhöht.<br />
Ziel muss es sein, durch gezielte Interventionen eine Reduzierung der körpernahen<br />
Fixierung zu erreichen, ohne, dass sich daraus negative Konsequenzen für die<br />
Bewohner ergeben.<br />
Neben der Anschaffung zahlreicher neuer „Niedrigbetten“, die sich bis zum Fußboden<br />
absenken lassen, um das Verletzungsrisiko bei einem Sturz zu minimieren, haben wir<br />
auch sogenannte „Walker“ im Einsatz.<br />
Diese dienen der Sturzprävention und nehmen den Bewohnerinnen und Bewohnern die<br />
Angst vor einem Sturz, wenn sie sich eigenständig in der Einrichtung bewegen. Der<br />
„Walker“ ist ein Gehwagen mit einem integrierten Sitz, so dass zu jedem Zeitpunkt der<br />
35
Bewohner sich festhalten und hinsetzen kann.<br />
Das Perthes-Zentrum Kamen beteiligt sich in Kamen an einer Maßnahme des<br />
Fördervereins Jugend in Kamen. Hier lernen engagierte junge und jüngste Mütter für<br />
ihre Kinder nahrhaft und günstig zu kochen. Diese Maßnahme wird durch das<br />
Jugendamt der Stadt Kamen begleitet und ebenfalls ehrenamtlich vom Evangelischen<br />
Männerforum unterstützt.<br />
In diesem Jahr feiert das Perthes-Zentrum Kamen sein 35-jähriges Bestehen. Die ersten<br />
Bewohnerinnen und Bewohner bezogen am 03. Januar 1978 die Einrichtung.<br />
Festlich begehen werden wir dieses Jubiläum mit unserem traditionellen Mai-Fest am<br />
04. Mai.<br />
Im Herbst planen wir innerhalb dieses Festjahres einen „Tag der Inneneinsichten“, bei<br />
dem es interessante Führungen durch die Großküche, die Wäscherei, die<br />
Heizungsanlage, die Brandmeldeanlage und das Gebäude mit dem Notstromaggregat<br />
geben wird.<br />
f. Bericht des Ev. Perthes-Haus in Holzwickede von Einrichtungsleiter Bernhard<br />
Pendzialek:<br />
Das Perthes-Haus, eine evangelische Altenhilfeeinrichtung in Trägerschaft des<br />
Evangelischen Perthes-Werkes e. V. mit Sitz in Münster, ist in der Kirchengemeinde<br />
Holzwickede und Opherdicke verortet.<br />
Im Perthes-Haus leben 81 Personen mit unterschiedlichem Pflegebedarf.<br />
Die Anbindung an die Kommune sowie an die Kirchengemeinde ist sehr eng. Ein<br />
regelmäßiger Austausch wird durch Dienstbesprechungen und Angebot der<br />
Kirchengemeinde in der Einrichtung gewährleistet:<br />
Zu den regelmäßigen Angeboten zählen:<br />
Gemeindegottesdienst Samstag, 17:00Uhr<br />
Hausandacht mittwochs, 9:00 Uhr<br />
Katholische Messe donnerstags, 17:00 Uhr<br />
Darüber hinaus findet regelmäßig ein Bibelgesprächskreis, begleitet durch die<br />
Altenheimseelsorgerin und Gemeindepfarrerin Frau Claudia Brühl statt.<br />
Einzel- und Gruppengespräche werden situationsbedingt durchgeführt.<br />
Gemeinsame Projekte und Veranstaltungen runden das Angebot ab.<br />
Die Altenheimseelsorgerin steht den Mitarbeitenden des Hauses ebenfalls zur<br />
Verfügung. Sie hält mit ihnen gemeinsame auch einzelne Kurse zur Seelsorge,<br />
Gestaltung von Andachten und Abschiedsritualen ab.<br />
Zu besonderen Anlässen werden gemeinsam mit der katholischen Kirchengemeinde<br />
ökumenische Gottesdienste gehalten.<br />
Das seelsorgerische Angebot ist in den vergangenen Jahren im Perthes-Haus stetig<br />
gewachsen und ist zu einem wichtigen Baustein in der Betreuung und Begleitung von<br />
Menschen in besonderen Lebenssituationen geworden. Durch die regelmäßige Präsenz<br />
in der Einrichtung können viele Konflikte und Krisen abgewendet werden.<br />
Im Rahmen der Qualifizierung der Einrichtung, Rückbau der Doppelzimmer zu<br />
Einbettzimmer, wird darüber nachgedacht, im Andachtsraum den Altarraum<br />
auszubauen.<br />
Holzwickede, den 09.04.<strong>2013</strong> Bernhard Pendzialek - Einrichtungsleiter<br />
g. Ev. Perthes-Werk e. V. – Hellweg-Werkstätten - Bericht zur Sommersynode <strong>2013</strong><br />
von Heiner Stamer, Geschäftsbereichsleiter Perthes-Arbeit<br />
Die Hellweg-Werkstätten bieten an vier Standorten im Altkreis <strong>Unna</strong><br />
Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen in unterschiedlichsten<br />
36
Lebenslagen an.<br />
Insgesamt werden derzeit 784 Menschen beschäftigt. Hinzu kommen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter, die die Arbeitsanleitung, Betreuung und Förderung übernehmen.<br />
Die Belegung der Betriebsteile teilt sich derzeit auf:<br />
Martin Luther King<br />
406 Beschäftigte<br />
Nicolai<br />
36 Beschäftigte<br />
Schacht III<br />
64 Beschäftigte<br />
Hellweg-Industrie-Service 78 Beschäftigte<br />
• Am 01.07.2011 wurde die Struktur im Evangelisches Perthes-Werk e.V. verändert.<br />
Es wurden kleinere Organisationseinheiten gebildet. Auf der Handlungsebene<br />
entstanden fünf Geschäftsbereiche. Der Geschäftsbereich Perthes-Arbeit umfasst<br />
die Sozialwerkstätten sowie die Werkstätten für Menschen mit Behinderungen in<br />
den Kreisen <strong>Unna</strong> und Soest.<br />
• Die Hellweg-Werkstätten feierten im Mai <strong>2012</strong> ihr 40-jähriges Bestehen mit einem<br />
Festgottesdienst auf dem Gelände der Werkstatt Martin Luther King. Insgesamt<br />
suchen immer noch mehr Menschen den Weg in die Werkstätten als sich<br />
abmelden.<br />
• Im Frühjahr <strong>2013</strong> erfolgte der Baubeginn für den fünften Betriebsteil im<br />
Industriegebiet in <strong>Unna</strong>. Der Betriebsteil bietet Platz für 150 Personen, die<br />
vornehmlich aus dem südlichen Kreis <strong>Unna</strong> kommen. Mit der Fertigstellung wird<br />
Ende November <strong>2013</strong> gerechnet.<br />
Durch die Integrationsassistenz bzw. Förderung des Übergangs von der Werkstatt<br />
hin zu Arbeitsplätzen außerhalb der Werkstatt konnten in den Jahren 2011 und<br />
<strong>2012</strong> mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe 10<br />
Beschäftigte auf einen Arbeitsplatz in verschiedenen Betrieben vermittelt werden.<br />
• Zu Beginn des Jahres <strong>2013</strong> befinden sich außerdem vier Beschäftigte auf<br />
Außenarbeitsplatzen der Werkstatt. Sie arbeiten am Krankenhaus, Seniorenheim<br />
oder Kindertagesstätten. Laufend werden Betriebserprobungen durchgeführt.<br />
Möglichkeiten hierzu ergeben sich im Einzelhandel, der Gastronomie und im<br />
Handwerk.<br />
• Die Auftragssituation der Hellweg-Werkstätten hat sich in den vergangenen zwei<br />
Jahren weiter stabilisiert. Veränderungen in der Firmenlandschaft spiegeln sich in<br />
der Palette der auftraggebenden Firmen wieder.<br />
• Der Berufsbildungsbereich der Hellweg-Werkstätten hat sich weiter etabliert und<br />
wurde konzeptionell entfaltet. Die Hellweg-Werkstätten haben das<br />
Zertifizierungsverfahren nach der „Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung<br />
Arbeitsförderung“ (AZAV) für den Berufsbildungsbereich erfolgreich abgeschlossen<br />
und die wichtige Zertifizierung erhalten.<br />
Heiner Stamer<br />
Geschäftsbereichsleiter Perthes-Arbeit<br />
Kamen, 22.03.<strong>2013</strong><br />
h. Synodalbericht Stiftung Ev. Krankenhaus <strong>Unna</strong> - Berichtszeitraum 2011/<strong>2012</strong> – von<br />
Dr. med. Dietmar Herberhold<br />
Die Entwicklung des Evangelischen Krankenhauses <strong>Unna</strong> im Berichtszeitraum verlief<br />
weiterhin positiv. Nachdem im Jahr 2011 ein leichter Belegungsrückgang zu verzeichnen<br />
war, wurde im Jahr <strong>2012</strong> die höchste jemals erreichte Zahl an Patienten im EK stationär<br />
behandelt.<br />
Im Januar 2011 wurde das neu errichtete Parkhaus am EK <strong>Unna</strong> eröffnet. Die bis dahin<br />
problematische Parkplatzsituation rund um das Gelände hat sich seitdem entspannt. Das<br />
Parkhaus bietet über die bisher in Anspruch genommenen Parkplätze hinaus noch<br />
ausreichende Kapazitäten für das geplante Ärztehaus II auf dem Gelände.<br />
Im März 2011 wurde mit dem Neubau der Psychiatrischen Tagesklinik der LWL-Kliniken<br />
begonnen, die im Sommer <strong>2012</strong> mit 24 Plätzen in Betrieb genommen wurde. Die<br />
Entwicklung der seit langem im Kreis <strong>Unna</strong> benötigten Fachklinik ist sehr positiv. Die<br />
Kooperation mit dem LWL wird weiter ausgebaut. Eine Verlagerung von 60<br />
vollstationären psychiatrischen Betten aus Dortmund-Aplerbeck an das EK ist<br />
beabsichtigt.<br />
37
Damit ist auf dem Gelände des EK <strong>Unna</strong> seit 2009 jährlich ein neues Gebäude<br />
hinzugekommen: 2009 das Ärztehaus I, 2010 das Heim für mehrfachbehinderte<br />
Epilepsiekranke von Bethel regional, 2011 das Parkhaus und <strong>2012</strong> die Psychiatrische<br />
Tagesklinik des LWL. Gemeinsam erweitern sie das Angebot an Gesundheitsleistungen<br />
vor Ort. Diese Aktivitäten wurden 2011, auch in ihrer Außendarstellung, zum<br />
Gesundheits-Campus EK <strong>Unna</strong> zusammengefasst. Er wird durch das Ärztehaus II,<br />
dessen Baubeginn im 2. Quartal <strong>2013</strong> sein wird, vervollständigt.<br />
Die Entwicklung des Gesundheits-Campus EK <strong>Unna</strong> ist Bestandteil der strategischen<br />
Planung, um den Standort und die Arbeitsplätze langfristig zu sichern.<br />
Im Februar 2011 wurde der neue Pflegedirektor, Herr Frank Schaan, begrüßt, der sich<br />
inzwischen intensiv an der Weiterentwicklung des EK <strong>Unna</strong> beteiligt.<br />
Im MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum des Krankenhauses) wurde Herr Dr.<br />
Ghiassi als Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie im April 2011 angestellt. Herr Dr.<br />
Ghiassi hat in kurzer Zeit die Patientennachfrage im MVZ erheblich gesteigert.<br />
Die bisher zum MVZ gehörende Pathologiepraxis von Frau Dr. Weskamp wurde im<br />
Herbst 2011 reprivatisiert.<br />
Herr Dr. Eberhard Finke wurde als langjähriger Chefarzt der Neurologischen Klinik im<br />
Herbst 2011 in den Ruhestand verabschiedet. Aus der einzigen Neurologischen Klinik im<br />
Kreis <strong>Unna</strong> hat Herr Dr. Finke über viele Jahre eine bedeutende Fachabteilung<br />
entwickelt.<br />
Als Nachfolger wurde Herr Prof. Dr. Zaza Katsarava gewählt, bis dato Oberarzt der<br />
Neurologischen Universitätsklinik Essen. Herr Prof. Katsarava ist ein breit ausgebildeter<br />
Neurologe, der zusätzliche Schwerpunkte auf den Gebieten Multiple Sklerose,<br />
Kopfschmerz sowie neurologische Intensivmedizin einbringt. Besonders erfreulich ist der<br />
enorme Zuwachs an Patienten der Neurologischen Klinik seit seiner Arbeitsaufnahme.<br />
Das EK möchte mit verschiedenen Veranstaltungen das Diakonische Profil des Hauses<br />
stärker herausstellen. Als Beispiel wird seit 2011 der Reformationstag am 31.10.<br />
gemeinsam mit den Mitarbeitenden gefeiert. Im Rahmen des besonders gestalteten<br />
Gottesdienstes werden langjährige Mitarbeitende geehrt.<br />
Das betriebliche Gesundheitsmanagement wurde weiter gestärkt und professionalisiert.<br />
In Zusammenarbeit mit der Barmer GEK und der Diakonie Ruhr-Hellweg wurde <strong>2012</strong><br />
eine Mitarbeiterbefragung durchgeführt. Hieraus werden Maßnahmen zur<br />
Mitarbeitergesundheit abgeleitet.<br />
Der seit 2011 jährlich stattfindende Mitarbeitergesundheitstag findet großen Zuspruch<br />
bei allen Mitarbeitenden. An diesem Gesundheitstag können sie sich über diverse<br />
gesundheitsrelevante Themen informieren. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, an<br />
verschiedenen kostenlosen Gesundheitstests teilzunehmen.<br />
Als erste Klinikeinrichtung Deutschlands hat das EK <strong>Unna</strong> in Zusammenarbeit mit der<br />
Deutschen Beratungsgesellschaft für Zeitwertkonten und Lebensarbeitszeitmodelle<br />
(BDZWK) das Lebensarbeitszeitmodell „Familie & Zukunft“ eingeführt. Das Modell bietet<br />
für Mitarbeitende individuelle Lösungen, Familie und Arbeit miteinander in Einklang zu<br />
bringen. Durch die Umwandlung von Gehaltsbestandteilen besteht die Möglichkeit,<br />
beispielsweise vorzeitig in den Ruhestand zu treten, ein Sabbatical einzulegen oder<br />
auch Zeit für die Betreuung bei häuslichen Pflegefällen zu haben. Mit „Familie & Zukunft“<br />
konnte das EK bundesweit Aufmerksamkeit erlangen.<br />
Das Einsetzen von künstlichen Hüft- und Kniegelenken gehört zu den häufigsten<br />
Operationen in Deutschland. Die AOK bietet Menschen auf der Suche nach einem<br />
Krankenhaus eine einzigartige Orientierungshilfe für überwiegend planbare Operationen<br />
im Internet an: Im AOK-Krankenhausnavigator auf Basis der Weissen Liste erhalten sie<br />
aussagekräftige Informationen über die Behandlungsergebnisse von Krankenhäusern.<br />
Der Orthopädie am EK <strong>Unna</strong> wird ein sehr gutes Behandlungsergebnis nach<br />
Hüftimplantationen und darin deutschlandweit eine Spitzenposition (Platz 1) bescheinigt.<br />
Dafür verlieh die AOK dem EK <strong>Unna</strong> im Juni <strong>2012</strong> eine entsprechende Urkunde.<br />
Ebenfalls im Juni wurde das EK von dem Netzwerk Selbsthilfefreundlichkeit als<br />
Selbsthilfefreundliches Krankenhaus ausgezeichnet. Die positiven Entwicklungen im<br />
Krankenhaus bezüglich der Integration von Selbsthilfe und damit der Verbesserung der<br />
Patientenorientierung sind seit dem Beitritt des Krankenhauses im Jahr 2009 bewertet<br />
und nun mit der Auszeichnung bedacht worden.<br />
Mit den Stadtwerken <strong>Unna</strong> konnte im Sommer <strong>2012</strong> ein Contracting-Vertrag<br />
abgeschlossen werden. Im Rahmen der Vertragsumsetzung kann u. a. in eine<br />
38
Hochdruckdampf-Kesselanlage investiert werden und ein zusätzliches zweites<br />
Blockheizkraftwerk installiert werden. Durch einen Investionskostenzuschuss seitens der<br />
Stadtwerke ist eine sofortige Steigerung der Energieeffizienz erreicht worden.<br />
Die Leitung der Chirurgischen Fachabteilung im Justizvollzugskrankenhaus (JVK)<br />
Fröndenberg wurde vom EK <strong>Unna</strong> übernommen. Mit dieser Zusammenarbeit<br />
beabsichtigt das JVK die dauerhafte Sicherstellung der Versorgungsqualität und der<br />
ärztlichen Besetzung sowie die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit.<br />
Die Kooperation ist vorerst bis zum 30.06.2015 geplant. Für das EK <strong>Unna</strong> ergeben sich<br />
zahlreiche Synergien.<br />
Die bis dahin auf verschiedene Stellen im Haus verteilten Aufnahme-und<br />
Ambulanzbereiche des EK <strong>Unna</strong> wurden <strong>2012</strong> nach der Sommerpause im Erdgeschoss<br />
als Zentrale Notaufnahme zusammengefasst. Die dazu genutzten Räumlichkeiten<br />
werden in Kürze erweitert.<br />
i. Tätigkeitsbericht Flüchtlingsarbeit von Pfarrer Helge Hohmann<br />
Nach der Schließung der Landesstelle <strong>Unna</strong>-Massen im Jahr 2009 und dem Ende des<br />
Projektes „Brückenschlag“ im Jahr 2010 bin ich seit 01.07.2010 noch mit 20 Prozent<br />
meines Stellenumfangs für den <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> im Bereich Flüchtlingsarbeit tätig.<br />
Dabei vertrete ich den <strong>Kirchenkreis</strong> im Flüchtlingsrat im Kreis <strong>Unna</strong> und in der<br />
ausländerrechtlichen Beratungskommission des Kreises <strong>Unna</strong>. Außerdem bin ich für den<br />
<strong>Kirchenkreis</strong> in der Steuerungsgruppe des Runden Tisches der Stadt <strong>Unna</strong> gegen<br />
Gewalt und Rassismus tätig.<br />
Außerdem stehe ich als Referent für Fragen der Zuwanderung in gemeindlichen<br />
Gruppen und Kreisen zur Verfügung und begleite in begrenztem Umfang einzelne<br />
Flüchtlinge bzw. berate die sie unterstützenden Kirchengemeinden.<br />
Die Zahl der Asylbewerber ist im Kreis <strong>Unna</strong> (ohne Lünen, dort gibt es eine<br />
eigenständige Ausländerbehörde) in den letzten Jahren von vormals 274 auf nunmehr<br />
über 400 Antragsteller angewachsen.<br />
Die Zahl der geduldeten Ausländer im Kreis <strong>Unna</strong> liegt bei 470 Personen. Den größten<br />
Anteil stellen mit ca. 160 Personen Asylsuchende aus den ehemaligen jugoslawischen<br />
Staaten, überwiegend aus Serbien.<br />
Es ist davon auszugehen, dass diese Zahlen weiter steigen werden, da die Krisenherde<br />
im Nahen Osten und der stark ansteigende Antiziganismus in den osteuropäischen<br />
Ländern immer mehr Menschen zur Flucht zwingen werden.<br />
Laut Auskunft der Ausländerbehörde des Kreises <strong>Unna</strong> sind in den Kommunen des<br />
Kreises aber noch genug Flüchtlingsunterkünfte verfügbar.<br />
In der Erstaufnahme von Asylbewerbern in NRW hat sich im Herbst / Winter <strong>2012</strong>/<strong>2013</strong><br />
eine Krise entwickelt, da die vorgehaltenen Kapazitäten die jahreszeitlich bedingte<br />
Zugangsspitze nicht vorsahen. Zwischenzeitlich mussten Flüchtlinge notbehelfsmäßig in<br />
Turnhallen oder Schulgebäuden untergebracht werden und wurden rotierend zwischen<br />
verschiedenen Unterkünften hin und her gefahren. Als ein Ergebnis dieser Krise wurde<br />
im September <strong>2012</strong> spontan in der ehemaligen Landesstelle <strong>Unna</strong>-Massen eine<br />
Außenstelle der Zentralen Ausländerbehörde Dortmund eingerichtet. Die dort<br />
untergebrachten Flüchtlinge wurden vom Katastrophenschutz des DRK betreut. Die<br />
schlecht kommunizierte Maßnahme stieß zunächst bei Anwohnern auf Unmut. Die NPD<br />
verteilte vor Ort mehrmals Hetzflugblätter. Nach einem von Superintendentin Annette<br />
Muhr-Nelson anberaumten Krisentreffen mit örtlichen Aktiven aus Kirchengemeinden,<br />
Wohlfahrtsverbänden und der Stadt <strong>Unna</strong> wurde die Gründung eines ökumenischen<br />
Unterstützerkreises angeregt, an dem ich mitgewirkt habe. Da die Ausländerbehörde<br />
zwischenzeitlich die Unterbringung von Flüchtlingen auf nur noch eine 24stündige<br />
Aufenthaltsdauer umgestellt hatte, waren die ursprünglichen Ideen des<br />
Unterstützerkreises (z.B. Kleidersammlung, Kinderbetreuung, Weihnachtsgeschenke)<br />
nicht mehr umsetzbar. Dennoch war die Existenz dieses Unterstützerkreises aus<br />
Bürgerinnen und Bürgern <strong>Unna</strong>s ein wichtiges Signal für die Akzeptanz von Flüchtlingen<br />
in <strong>Unna</strong>. Anfang April <strong>2013</strong> wurde <strong>Unna</strong>-Massen als Zwischenstation für Flüchtlinge<br />
wieder geschlossen. Es bleibt abzuwarten, ob die Entwicklung der Flüchtlingszahlen im<br />
nächsten Herbst eine erneute Öffnung notwendig macht.<br />
In der Nachbarschaft des <strong>Kirchenkreis</strong>es, in Wickede-Wimbern sollen nach dem Willen<br />
der Bezirksregierung Arnsberg im ehemaligen Marien-Krankenhaus bis zu 500<br />
39
Asylbewerber in einer Zentralen Unterbringungseinrichtung ab Herbst <strong>2013</strong><br />
untergebracht werden. Diese Maßnahme gehört zur notwendigen Aufstockung der<br />
Unterbringungskapazitäten in der Erstaufnahme in NRW.<br />
Allerdings stößt die Einrichtung dieser Unterkunft bei den Anwohnern und der Stadt<br />
Wickede noch auf Widerstand, es wird darüber noch juristische Auseinandersetzungen<br />
geben. Gleichwohl hält die Bezirksregierung an der beschriebenen Planung fest.<br />
Die Kirchengemeinde Fröndenberg hat mich bereits in den Diakonieausschuss<br />
eingeladen, um sich auf die neue Situation in ihrer Nachbarschaft vorzubereiten.<br />
Ein besonderes Ereignis war die landesweite Eröffnung der Interkulturellen Woche durch<br />
die drei NRW-Landeskirchen am 24.09.<strong>2012</strong> in der Stadtkirche <strong>Unna</strong>, die ich in meiner<br />
Funktion als landeskirchlicher Beauftragter für Zuwanderungsarbeit gemeinsam mit der<br />
Kirchengemeinde <strong>Unna</strong>, der Caritas im Kreis <strong>Unna</strong>, dem Flüchtlingsrat im Kreis <strong>Unna</strong><br />
und dem Integrationsrat der Stadt <strong>Unna</strong> vorbereiten und durchführen konnte. Unter dem<br />
Motto „Herzlich willkommen – wer immer du bist!“ fand zunächst ein Gottesdienst mit<br />
Grußworten der türkisch-islamischen und der jüdischen Gemeinde statt, im Anschluss<br />
diskutierten Vertreter aus Politik, Migrantenselbstorganisationen und<br />
Wohlfahrtsverbänden: „Vom Ausländerrecht zum Integrationsrecht – ein<br />
Paradigmenwechsel in NRW?“<br />
Unter anderem bei der Vorbereitung dieser Veranstaltung, aber auch bei der Arbeit des<br />
runden Tische gegen Gewalt und Rassismus in der Stadt <strong>Unna</strong>, wie auch bei den<br />
Aktivitäten des Flüchtlingsrates im Kreis <strong>Unna</strong> zeigte sich, dass Stadt und Kreis <strong>Unna</strong><br />
über eine ausgeprägte zivilgesellschaftliche vielfaltsfähige Landschaft an Aktiven und<br />
Engagierten verfügen, die einen fruchtbaren Boden für die Arbeit mit Flüchtlingen und<br />
Zugewanderten darstellt.<br />
Mit diesem Pfund möchte ich auch in den nächsten Jahren weiter wuchern.<br />
Helge Hohmann<br />
j. „Synodalbericht Referat Seelsorge - Berichtszeitraum 2011 – <strong>2013</strong> – von Pfarrerin<br />
Helga Henz-Gieselmann<br />
Der Arbeitsbereich Seelsorge ist dem Fachbereich II (Diakonie und Seelsorge)<br />
zugeordnet, an den Sitzungen des Fachbereichsausschusses nimmt die Referentin für<br />
Seelsorge mit beratender Stimme teil.<br />
Im Arbeitsbereich nach „innen“ gibt es als Kommunikationsforum die Fachkonferenz<br />
Seelsorge, zu der alle KollegInnen eingeladen sind, die in einem spezialisierten<br />
Seelsorgebereich arbeiten. Die KollegInnen, die hauptamtlich in der Seelsorge arbeiten,<br />
bzw. einen in der Dienstanweisung definierten Anteil Seelsorge haben, nehmen<br />
regelmäßig an den Sitzungen teil, diejenigen mit einem Synodalauftrag oder einem<br />
seelsorglichen Arbeitsbereich ohne Synodalauftrag (z.B. Seelsorge für HIV- und Aids-<br />
Infizierte) sporadisch, was auch verständlich ist, angesichts der jeweils sehr vielfältigen<br />
Aufgabenbereiche.<br />
In der Fachkonferenz ist einerseits Raum, sich gegenseitig wahrzunehmen mit den<br />
jeweils vorhandenen Schwierigkeiten und Freuden der Arbeit, andererseits ist hier der<br />
Ort, die fachlichen Notwendigkeiten und Interessen der Seelsorge(bereiche) im<br />
<strong>Kirchenkreis</strong> zu formulieren und zu fördern, sowie theologische wie kirchenpolitische<br />
Themen aufzunehmen und im Hinblick auf Seelsorge weiterzubearbeiten.<br />
Nicht direkt „<strong>Kirchenkreis</strong>“ weil im Staatsdienst, aber doch uns zugehörig sind Pfrin.<br />
Susanne Schart, die seit Mai 2011 ihren Dienst als Militärseelsorgerin in der Glückauf-<br />
Kaserne versieht, und Pfr. Hartmut Louis, Gefängnisseelsorger in der JVK<br />
Fröndenberg und in der JVK Hamm.<br />
Im Berichtszeitraum hat es ebenfalls eine deutliche Veränderung gegeben im Bereich<br />
Altenheimseelsorge. Christiane Henrichs hat sich in den Ruhestand verabschiedet. Sie<br />
war Pfarrerin im Entsendungsdienst, somit wird ihre Stelle nicht wieder besetzt. Für<br />
diesmal ist es zwar gelungen, zwei von „ihren“ drei Altenheimen wieder mit pastoralem<br />
40
Entsendungsdienst zu besetzen (über Stellenaufstockung bzw. –umschichtung). Nicht<br />
zufrieden stellend gelöst ist die Frage wie die kirchenkreisbezogenen gemeinsamen<br />
Aufgaben getan werden sollen, was der Fachbereichsausschuss für sinnvoll und<br />
notwendig hält (diskutiert im Zusammenhang mit der Entwicklung einer Konzeption für<br />
AHS).<br />
Hier ist ein erstes Mal deutlich geworden, was dem Bereich der spezialisierten<br />
Seelsorge (wie manch anderem Funktionsbereich auch) bevorsteht: nämlich ein<br />
schrittweiser, z.T. totaler Abbau, immer dort wo ein Kollege/eine Kollegin (im<br />
Entsendungsdienst bzw. mit Beschäftigungsauftrag) aus der Arbeit geht, und es uns<br />
nicht gelingt, für die jeweilige pastorale Arbeit Pfarrstellen zur Verfügung zu stellen. Im<br />
Bereich Seelsorge gibt es nur eine einzige Pfarrstelle (im Evangelischen Krankenhaus).<br />
Nach einer längeren „Vakanzzeit“ (mehr als ein Jahr, wegen Erkrankung) kann die<br />
Seelsorgearbeit im Evangelischen Krankenhaus jetzt wieder getan werden, rechnerisch<br />
ist die Krankenhausseelsorge wieder besetzt wie zuvor, die Pfarrstelle bleibt z.Zt.<br />
vakant.<br />
Im Fachbereich Seelsorge hoffen wir, dass es gelingen wird, in der neu entstehenden<br />
Konzeption für die Synodalen Dienste im <strong>Kirchenkreis</strong> die spezialisierte Seelsorge<br />
angemessen zu verankern, wird doch gerade die Begleitung der Kirche in den<br />
Krisensituationen des Lebens besonders erwartet, und gute Erfahrungen an dieser<br />
Stelle tragen deutlich. (Und wo „Kirche“ nicht da war, wo man sie aber erwartet hatte,<br />
entstehen ziemlich hartnäckige Verletzungen.) Für die Begleitung von gegenwärtigen<br />
und potentiellen Kirchenmitgliedern an den existentiell wichtigen Punkten ihres Lebens<br />
braucht es m.E. mehr als eine hauptamtliche spezialisierte Seelsorgestelle.<br />
Wir begegnen in unserer Arbeit Menschen, die sonst nichts oder kaum noch etwas mit<br />
der Kirche zu tun, haben für die sie aber Steuern zahlen und also auch Erwartungen<br />
haben dürfen. Gut, wenn sie gute Erfahrungen machen können.<br />
Die für verschiedene Bereiche entstandenen Konzeptionen „ruhen“, und „warten“<br />
darauf, wie sich der <strong>Kirchenkreis</strong> ausrichten wird.<br />
Seelsorgliche Einzelbegleitung gewinnt zunehmend an Gewicht, im Bereich von<br />
Trauer wie auch zur Unterstützung bei anderen Lebensthemen, auch Aufarbeitung von<br />
schwierigen kirchlichen Erfahrungen findet statt. Schön zu sehen, wie Menschen nach<br />
z.T. längeren Wanderungen im „finstern Tal“ wieder Licht sehen und neue<br />
Lebensperspektiven entwickeln.<br />
Außerdem arbeite ich mit<br />
• in der Wiedereintrittsstelle des <strong>Kirchenkreis</strong>es<br />
• im Netzwerk Sterbe- und Trauerbegleitung<br />
• ich lasse mich in Gruppen und Gemeinden zu seelsorglichen Themen einladen,<br />
zur Zeit beschäftigt mich sehr das Thema „´Kriegskinder` und die Folgen der<br />
nicht erzählten Erfahrungen für die nachfolgende Generation, verschiedene<br />
Gruppen haben dies Angebot auch schon genutzt, und: ´darüber sprechen<br />
befreit`!<br />
• ich begleite Gemeinden in der Einrichtung und Ausbildung von<br />
Besuchsdienstkreisen. In Fröndenberg-Bausenhagen haben wir –vernetzt mit<br />
dem Ehrenamtskonzept der Gemeinde- mit dem „Forum Gesprächsführung“ ein<br />
System geschaffen, durch das den Besuchenden einerseits regelmäßig ein<br />
Bildungsangebot (Gesprächsführungstrainings wie auch inhaltliche Themen)<br />
gemacht wird, und andererseits eine „Praxisbegleitung“ (als Supervision für<br />
Ehrenamtliche) angeboten wird.<br />
Ich vertrete den <strong>Kirchenkreis</strong> im Verwaltungsrat<br />
des Diakonischen Werkes Ruhr-Hellweg<br />
und arbeite auf landeskirchlicher Ebene<br />
im Ausschuss der Kirchenleitung für Seelsorge und Beratung,<br />
im Vorstand des Konvents der Krankenhauseelsorge in Westfalen und<br />
41
in der Fortbildungsplanung und –durchführung für Krankenhauseelsorgende.<br />
In meiner eigenen Fortbildung lerne ich z.Zt. was eine „clowneske Haltung“ für Kirche<br />
und Gemeinde sowie speziell für die Seelsorge bedeuten kann, wie z.B. „Die Kunst, zu<br />
stolpern und zu fallen und wieder aufzustehen und trotzdem fröhlich zu bleiben“ oder<br />
„Die Kunst, die winzigen Dinge des Lebens wert zu schätzen“ oder: „Die Kunst, die<br />
Dinge zu nehmen wie sie nun einmal sind und Liebenswertes darin zu finden“ oder „das<br />
Ausgegrenzte nach vorne holen und wertschätzen“ … und die Clowns versuchen mit<br />
ihren Mitteln, solche Lebenshaltung zu verbreiten.<br />
k. „Gesundheit ist nicht die Abwesenheit von Störungen. Gesundheit ist die Kraft, mit ihnen<br />
zu leben.“ (Dietrich Rössler, Arzt und Theologe)<br />
Christine Bicker<br />
Helga Henz-Gieselmann<br />
Ulrike Meyer<br />
Anne Scholz-Ritter<br />
Synodalbericht Krankenhausseelsorge - Berichtszeitraum 2011 -<strong>2013</strong><br />
Allgemeines:<br />
Im Bereich des <strong>Kirchenkreis</strong>es liegen drei allgemein-medizinische Krankenhäuser: das<br />
Evangelische Krankenhaus und das Katholische Katharinen-Hospital in <strong>Unna</strong> und das<br />
Klinikum Westfalen - Hellmig Krankenhaus Kamen (so heißt es nach einem<br />
Trägerwechsel). Evangelische Seelsorge findet an allen drei Häusern statt, mit einem<br />
Kontingent von 2,5 Stellen durch 4 Pfarrerinnen bis Februar <strong>2013</strong>. Zu diesem Zeitpunkt<br />
ist Ulrike Meyer in den Ruhestand gegangen. Ab April arbeitet im Evangelischen<br />
Krankenhaus ein Team mit Helga Henz-Gieselmann, Pfarrerin, Beschäftigungsauftrag<br />
50%, Jochen Müller, Pfarrer, 50% als Zusatzauftrag zur Gemeindearbeit und Ilona<br />
Liebner, Diakonin, mit 10 Wochenstunden. (die Krankenhausseelsorgepfarrstelle bleibt<br />
z.Zt unbesetzt, da die Leitung des <strong>Kirchenkreis</strong>es zuerst eine Gesamtkonzeption<br />
Synodale Dienste im <strong>Kirchenkreis</strong> diskutiert und verabschiedet haben möchte). Das<br />
Gesamtkontingent an Krankenhausseelsorge ist mit dieser Konstruktion rechnerisch<br />
gleich geblieben.<br />
Im Justizvollzugskrankenhaus NRW in Fröndenberg ist ein Kollege mit einer halben<br />
Stelle beschäftigt, das Haus hat eine eigene Problematik und ist deshalb an dieser Stelle<br />
nicht mit aufgenommen..<br />
Ein Rückblick auf die Berichte der letzten Jahre macht deutlich, dass vieles an der<br />
Grundsatzproblematik in Krankenhäusern erhalten geblieben ist, resultierend aus den<br />
sich immer wieder verändernden Bedingungen für die Arbeit im Gesundheitswesen:<br />
• Höhere Arbeitsbelastungen der Mitarbeitenden, mit weniger Zeit, seelische Probleme<br />
wahrzunehmen, bei PatientInnen, wie auch bei sich selbst.<br />
• Weitere Verkürzung der Verweildauer – mit weniger Zeit und Raum für die<br />
Gesundung der Seele für die Patientinnen und Patienten.<br />
• Als Folge der kürzeren Krankenhauszeiten ist auch seelsorgliche Arbeit nötig als<br />
„ambulante Nachsorge“.<br />
• Die gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen sind natürlich auch im Krankenhaus<br />
spürbar: zunehmende Zahl älterer Menschen, Vereinsamung, weniger tragfähige<br />
familiäre Netze, zunehmende Verunsicherung in Bezug auf Wertfragen, zunehmende<br />
42
Armut …<br />
Die Kolleginnen in der Krankenhausseelsorge treffen sich regelmäßig zu kollegialem<br />
Austausch und Beratung der auf die Krankenhausseelsorge und auf den <strong>Kirchenkreis</strong><br />
bezogenen Fragen.<br />
Die Sorge um die Zukunft der Krankenhausseelsorge treibt uns um, denn noch ist unklar,<br />
ob es gelingen wird, die seelsorgliche Arbeit in den drei Krankenhäusern zu sichern mit<br />
einem Standard, den wir im Gestaltungsraum Hamm/<strong>Unna</strong> mit unserem<br />
Qualitätshandbuch beschrieben, und den die <strong>Kirchenkreis</strong>leitungen als verbindlich<br />
bestätigt haben. (vgl. Bericht 2007/2009)<br />
Krankenhausseelsorge sollte ureigenstes Interesse der Kirche bleiben, begegnen in<br />
diesem Arbeitsfeld doch viele Menschen, die sonst eher Abstand zur Kirche haben, und<br />
hier Kirche erleben in ihrem elementaren Einsatz für Bedürftige „Ich war krank und ihr<br />
habt mich besucht …“. Ebenso hat kompetente kirchliche Präsenz in einer<br />
hochkomplexen Arbeitswelt wie einem Krankenhaus mit all seinen differenzierten<br />
Problemstellungen einen hohen Wert.<br />
Und wenn gilt, dass ´Gesundheit nicht die Abwesenheit von Störungen ist, sondern die<br />
Kraft, mit ihnen zu leben` (Rössler, s.o.) wollen wir doch gerne die Geistkraft Gottes dafür<br />
erbitten, diese Kraft mit PatientInnen zusammen zu suchen und so die Unterstützung der<br />
Kirche für Menschen in existentiellen Situationen ihres Lebens sein.<br />
Die Häuser im Einzelnen:<br />
Evangelisches Krankenhaus <strong>Unna</strong><br />
Im Berichtszeitraum musste das EK <strong>Unna</strong> damit leben, über lange Zeit auf einen<br />
wesentlichen Teil Krankenhausseelsorge verzichten zu müssen. Seit Februar <strong>2012</strong> ist<br />
Ulrike Meyer dauerhaft erkrankt, und war auch davor über längere Zeiten nicht im Dienst.<br />
Seit dem Frühjahr diesen Jahres ist sie nun aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig in<br />
den Ruhestand gegangen. Sie hat in 21 Jahren Dienst im EK die Arbeit der<br />
Krankenhausseelsorge entscheidend geprägt. Ihr gebührt Dank für ungezählte gute<br />
seelsorgliche Kontakte mit Patientinnen und Patienten, Angehörigen und Mitarbeitenden<br />
und vieles darüber hinaus.<br />
Je länger ihre Abwesenheit dauerte, desto deutlicher wurde auch ihr Fehlen bemerkt und<br />
der Wunsch formuliert nach mehr seelsorglicher Begleitung und dem offenen Ohr für<br />
manche Sorgen und Nöte auch von Mitarbeitenden.<br />
Ich habe mit 25% Dienstumfang für das EK nur einen kleinen Teil kirchlicher<br />
Repräsentanz im Haus wahrnehmen können.<br />
Dennoch aber hat Krankenhausseelsorge ihren Ort gehalten<br />
• in der Mitarbeit bei der Bearbeitung ethischer Fragestellungen in der Medizin, im<br />
menschlichen Miteinander, in der Struktur des Hauses: Fragen grundsätzlicher Art im<br />
Krankenhausbetrieb im Ethik-Komitee - und in der praktischen Ethik-Beratung in<br />
Einzelsituationen in Form von Ethik-Konsilen. Letzteres ist eine Möglichkeit für<br />
Angehörige und Mitarbeitende, ethische Konfliktsituationen von einem<br />
unabhängigen, multidisziplinären Team klären zu lassen. Die Gruppe der<br />
ausgebildeten Ethik-ModeratorInnen ist eine wichtige Keimzelle im Haus zur<br />
Schärfung der Wahrnehmung und dem Blick für zwischenmenschliche<br />
Notwendigkeiten. (ausführlich siehe Bericht 2009-2011)<br />
• in der Beratung Einzelner zum Thema Patientenverfügung<br />
• in der Entwicklung einer Folge von rituellen Abläufen im Haus im Kirchenjahr, Thema:<br />
„Wir leben unser ´evangelisch-Sein` an unserer evangelischen Arbeitsstelle“:<br />
Adventsandachten für Mitarbeitende, Gottesdienst am Heiligabend, getragen sowohl<br />
von leitenden als auch von anderen Mitarbeitenden des Hauses und besucht von<br />
PatientInnen und Mitarbeitenden mit ihren Familien, eine Tisch-Abendmahlsfeier am<br />
Gründonnerstag für das Krankenhaus, für seine hauptamtlichen und ehrenamtlichen<br />
MitarbeiterInnen, die Feier des Reformationsfestes zur Vergewisserung unseres<br />
Glaubens-Grundes mit anschließendem Empfang der Mitarbeitenden, als<br />
Dankeschön für die Arbeit. In diesem Gottesdienst ist auch Raum für die Ehrung von<br />
43
JubilarInnen. Kronenkreuze verleihen zu können für langjährige Mitarbeit ist schon<br />
etwas Besonderes.<br />
• in der Begleitung der Ausbildung von PflegehelferInnen sowohl im Gottesdienst als<br />
auch persönlich und in Fortbildung zum Themenbereich Tod und Sterben.<br />
• im Gottesdienst zur Begrüßung von neuen Mitarbeitenden des Hauses<br />
• im Gedenkgottesdienst (für die Zukunft regelmäßig geplant) für im Krankenhaus<br />
Verstorbene<br />
• in den regelmäßigen Sonntagsgottesdiensten im Krankenhaus für PatientInnen und<br />
Menschen aus der Umgebung<br />
• in der Ansprechbarkeit für Notfälle auf den Stationen, sei es für Patientinnen und<br />
Patienten oder die Schwester, die das erste mal das Sterben erlebt hat …<br />
Verabschieden mussten wir uns -neben anderen Abschieden- auch von einer<br />
hauptamtlichen Mitarbeiterin die aus dem aktiven Dienst heraus verstarb, ebenso wie von<br />
der Leiterin der Grünen Damen, Bärbel Wahle, die im Mai vergangenen Jahres sehr<br />
plötzlich verstarb.<br />
Die „Grünen Damen“ haben nach einigen Turbulenzen jetzt wieder eine kompetente<br />
Vorsitzende gefunden.<br />
Sie wünschen und bekommen Fortbildungen, damit sie in ihrem Dienst auch gestärkt<br />
werden durch mehr Sachkompetenz.<br />
Seit dem 1. April ist die Krankenhausseelsorge wieder vollzählig besetzt mit drei<br />
Personen mit unterschiedlichen Kompetenzen, wir werden die Chancen, die darin liegen,<br />
gerne einsetzen.<br />
Pfrn. Helga Henz-Gieselmann<br />
Katholisches Krankenhaus <strong>Unna</strong><br />
(Katharinen-Hospital)<br />
In den letzten zwei Jahren hat sich das Krankenhaus mehr und mehr zu einer einzigen<br />
Baustelle entwickelt. Durch stetig steigende Patientenzahlen auf rund 16.500 pro Jahr ist<br />
ein Neubau, Umbau und Ausbau dringend nötig geworden. Nach Westen hin wurde das<br />
Haus über alle fünf Etagen durch den „Ausbau West“ erweitert. Obwohl dadurch auch<br />
neue Patientenzimmer entstehen, bleibt die Bettenzahl von 340 erhalten. Die Fachabteilungen<br />
erhalten neue Räume. Aber nicht nur baulich werden neue Strukturen<br />
geschaffen.<br />
Die Baumaßnahmen, die sich inzwischen durchs ganze Haus ziehen, und dadurch<br />
bedingte Provisorien sind für alle – Patienten, Mitarbeiter, Besucher – eine große<br />
Herausforderung.<br />
Auch die Krankenhausseelsorge ist betroffen. Zur Zeit arbeiten der katholische Kollege<br />
und ich von provisorischen Büros aus, die allerdings den Vorteil haben, dass sie sich in<br />
einem Flur befinden. Wenn die neuen Räume fertig sind, werden wir als Seelsorgeeinheit<br />
Büros und Besprechungsraum nebeneinander in einem Gebäudetrakt beziehen.<br />
In unmittelbarer Nachbarschaft ist auch der Ethikberater angesiedelt, der seit April <strong>2012</strong><br />
für die Krankenhausholding angestellt ist. Durch diese Personalie hat die ethische Arbeit<br />
in allen Bereichen neuen Auftrieb bekommen. Die Ethikgruppe des Hauses trifft sich<br />
wieder regelmäßig und bespricht aktuelle Themen.<br />
Durch den Ethikberater und die Neustrukturierung des psychologischen Dienstes (seit<br />
September <strong>2012</strong> mit drei Psychologinnen besetzt) hat sich der Personenkreis, der im<br />
psychosozialen/ seelsorglichen Dienst arbeitet, deutlich vergrößert; zumal auch im<br />
Bereich der „Familialen Pflege“ eine Mitarbeiterin tätig ist. Dies hatte zur Konsequenz,<br />
dass die wöchentlichen Treffen sich zu kollegialen Teamsitzungen entwickelt haben.<br />
Im Rahmen des Qualitätsmanagements haben wir als Seelsorgende einen Anforderungsbogen<br />
für die Seelsorge an Patienten und deren Angehörige entwickelt. Dieses Formular<br />
ist als Dokument im Intranet hinterlegt. Nach wie vor laufen aber die Kontakte zwischen<br />
den Pflegenden und Ärzten und uns Seelsorgern meistens telefonisch oder durch direkte<br />
Ansprache.<br />
Wie die kontinuierlich steigenden Patientenzahlen belegen, wird die Verweildauer bei<br />
den Behandlungen immer kürzer. Außerdem steigt die Zahl der ambulanten Eingriffe.<br />
Das hat Auswirkungen auf die Seelsorge. Immer häufiger sind es nur kurze Kontakte zu<br />
44
den Patienten.<br />
Unter den älteren Patienten steigt die Zahl derer, die neben der Erkrankung, die zur<br />
Einweisung ins Krankenhaus geführt hat, an unterschiedlich starken Formen von<br />
Demenz leiden. Als Seelsorgerin bin ich da besonders gefordert, weil diese Patienten in<br />
der für sie ungewohnten Umgebung sehr verunsichert sind. Ich bin dann oft diejenige, die<br />
Zeit und Geduld hat für die notwendige Zuwendung.<br />
Bei allen Veränderungen ist die evangelische Seelsorge nach wie vor ein fester und<br />
anerkannter Bestandteil des Krankenhauses. Das zeigt sich auch in der Beteiligung an<br />
einigen Veranstaltungen, die im Jubiläumsjahr zum 125jährigen Bestehen des<br />
Katharinen-Hospitals geplant sind. Darüber wird dann im nächsten Synodalbericht zu<br />
berichten sein.<br />
Pfarrerin Christine Bicker<br />
Klinikum Westfalen – Hellmig Krankenhaus Kamen<br />
Die vergangenen zwei Jahre waren im Hellmig Krankenhaus Kamen geprägt durch die<br />
Verhandlungen und Vorbereitungen auf die Fusion mit dem Klinikum Westfalen, zu dem<br />
das Hellmig-Krankenhaus seit dem 1.1. <strong>2013</strong> gehört, als „kleine Schwester“ des<br />
Knappschaftskrankenhauses Dortmund-Brackel und der Klinik am Park in Lünen-<br />
Brambauer. Diese Fusion wird allgemein begrüßt und wurde gefeiert als Möglichkeit im<br />
Verbund mit anderen Kliniken in der Krankenhauslandschaft als kleines Akut-<br />
Krankenhaus zu überleben und sichert somit erst mal Arbeitsplätze. Allerdings gilt das<br />
nicht für alle Mitarbeitenden, denn einige Bereiche wurden und werden noch<br />
ausgegliedert (Physiotherapie, Einkauf, Küche z.B.). Zukunftsängste und Unsicherheit,<br />
Ärger über mangelnde Information, aber sicher auch Erleichterung über das Gelingen der<br />
Fusion waren im Haus überall spürbar.<br />
Nun ist die Zeit der Veränderungen angebrochen: ein anderes Computer-Betriebssystem,<br />
andere Materialausgabe, viele Umbaumaßnahmen im gesamten Haus, andere<br />
Zuständigkeiten, andere Strukturen in der Verwaltung, neue medizinische Abteilungen –<br />
das bedeutet viel Umlernen und große Anstrengungen bei allen Mitarbeitenden des<br />
Krankenhauses. Wohin die Reise geht, wird sich in den nächsten Jahren zeigen, vor<br />
allen Dingen welche Auswirkungen die Fusion für Mitarbeitende in der Pflege und für die<br />
PatientInnen haben wird.<br />
Für den Bereich der Seelsorge erhoffe ich mir einige Vernetzungen:<br />
Mit den Seelsorgern und Seelsorgerin aus Dortmund habe ich bereits Kontakte geknüpft<br />
und wir können gemeinsame Fortbildungsangebote für die Besuchsdienste der 3<br />
unterschiedlichen Standorte anbieten, ebenso wie Fortbildungen für Mitarbeitende in der<br />
Pflege.<br />
Die Einrichtung von Ethik-Komitee und Ethik-Konsilen, sowie Ausbildung von Ethik-<br />
Moderatoren wird als nächstes vorbereitet werden.<br />
So wird die Fusion im Bereich der Seelsorge mit Sicherheit einiges möglich machen, was<br />
bisher eher schwierig oder mühsam war.<br />
Darüber hinaus sind in den letzten 2 Jahren im Hellmig-Krankenhaus die Vernetzung mit<br />
anderen Einrichtungen konsolidiert worden:<br />
Gute ökumenische Zusammenarbeit in der Seelsorge, bei der Begleitung von Eltern von<br />
fehl- oder totgeborenen Kindern, beim Gottesdienst zum Weltgedenktag für verstorbene<br />
Kinder und gemeinsamen Gottesdiensten im Krankenhaus.<br />
Intensive Kontakte und Zusammenarbeit mit der Leiterin des ambulanten Kamener<br />
Hospizdienstes bei dem Gesprächskreis „Leere Wiege“, gemeinsames Tages-Seminar<br />
für Pflegende (Thema „Begegnung in der Trauer“). Neu dazugekommen ist die Mitarbeit<br />
von Hospiz-MitarbeiterIn im Besuchsdienst.<br />
Neben besonders bedrückenden Ereignissen (z.B. Segnung eines totgeborenen Kindes)<br />
und besonders tief beeindruckenden Erfahrungen (z.B. Trauung auf der Intensivstation)<br />
ist mein Alltag als Seelsorgerin geprägt von den vielen Besuchen und Gesprächen mit<br />
Kranken und Sterbenden und ihren Familien. Dasein, Aufmerksam sein, Präsentsein auf<br />
den Stationen, Teilnehmen am Stationsalltag, Trost und Trostlosigkeit teilen, die Würde<br />
jedes Menschen achten – unsere Arbeit als Seelsorgerin im Krankenhaus ist vielfältig<br />
und bleibt eine beständige Aufgabe.<br />
Kamen, 4.4.<strong>2013</strong><br />
Anne Scholz-Ritter<br />
45
l. Referat Sterbe- und Trauerbegleitung – Bericht über die Jahre 2011 & <strong>2012</strong> von<br />
Pfarrer Matthias Schlegel<br />
Der Arbeitsbereich der Sterbebegleitung ist geprägt durch die enge Zusammenarbeit mit<br />
den beiden ambulanten Hospizdiensten in <strong>Unna</strong> und Kamen: beide Dienste werden<br />
jeweils von einem Koordinator bzw. einer Koordinatorin geleitet. In den vergangenen<br />
Jahren sind die beiden Dienste enger zusammengerückt, d.h. die Aus-, Fort- und<br />
Weiterbildung der Ehrenamtlichen wird gemeinsam durchgeführt. In den vergangenen<br />
Jahren wurden von den Koordinatoren und mir drei Grundkurse mit acht Einheiten (3-4<br />
Stunden pro Einheit) durchgeführt und ein Vertiefungskurs mit ebenfalls acht Einheiten<br />
mit ähnlichem zeitlichen Aufwand. Im gleichen Zeitraum habe ich an vier Samstagen<br />
inhaltliche Fortbildungen mit folgenden Themen für die Ehrenamtlichen angeboten:<br />
Hospizliche Haltung, Familiensysteme, Patientenverfügung und Trauer. An diesen<br />
Fortbildungen nahmen im Schnitt 8-12 Ehrenamtliche teil.<br />
Wesentlich für diesen Arbeitsbereich und den Arbeitsbereich Trauer waren in diesem<br />
Zeitraum wieder die Vernetzung mit anderen Anbietern: Katholische Kirche,<br />
Kinderhospizdienst, Palliativstation, ambulante Hospizdienste in Lünen/Hamm und<br />
Schwerte, Palliativmediziner, Krankenhäuser und Pflegeheime.<br />
Im Bereich der Hospizdienste ging es vor allem darum, Erfahrungen miteinander zu<br />
teilen und Entwicklungen zu identifizieren. Eine ist die Professionalisierung der<br />
Hospizarbeit, mit ihr geht die Notwendigkeit einher, Standards in der Aus-, Fort- und<br />
Weiterbildung festzulegen.<br />
Im selben Zeitraum hat sich die Entwicklung zu ein stationärem Hospiz in <strong>Unna</strong><br />
konkretisiert: im Rahmen einer Bürgerstiftung - unter Federführung der Katholischen<br />
Kirche – soll ein stationäre Hospiz in den nächsten Jahren entstehen. Hier stellt sich in<br />
Zukunft die Aufgabe, die ambulante Hospizarbeit mit der stationären zu verbinden.<br />
Für die Angebote des Netzwerk Sterbe- und Trauerbegleitung im Bereich der<br />
Trauerarbeit wurde im vergangenen Jahr ein Flyer entwickelt, der über Anbieter und<br />
Angebote für trauernde Menschen informiert. Menschen, die passende Angebote<br />
suchen, um Halt und Unterstützung in der für sie belastenden Lebenssituation zu finden.<br />
Innerhalb der Trauerarbeit haben vor allem die kontinuierlichen Einzelbegleitungen den<br />
Hauptteil der Arbeit ausgemacht. Immer wieder melden sich Menschen, die durch den<br />
Tod eines für sie wichtigen Menschen über einen längeren Zeitraum sehr belastet sind.<br />
Häufig spielen Schuldgefühle eine Rolle: nicht genügend getan zu haben, Probleme<br />
nicht angesprochen zu haben oder zum Todeszeitpunkt nicht dagewesen zu sein. Die<br />
Lebenssituation wird weiterhin dadurch erschwert, dass mit dem Tod des geliebten<br />
Menschen- häufig Ehepartner - konkret neben einem jemand fehlt, der ansprechbar ist,<br />
mit dem all’ das teilen und dem man mitteilen was einen beschäftigt. In den<br />
vergangenen Jahren habe ich zwei Mal Gruppen angeboten, in denen Trauernde über<br />
ihre Situation im Kreise von Menschen reden können, die sich in der gleichen Lage<br />
befinden. Beide Male haben sich leider nicht genügend Menschen für eine solche<br />
Gruppe gefunden. Ich werde weiter dieses Gruppenangebot vorhalten und versuchen,<br />
durch verbesserte Werbung (siehe Flyer) Menschen zu erreichen, die an diesem<br />
Gruppenangebot interessiert sein könnten. Mit der Koordinatorin Frau Barbara Divis<br />
habe ich seit September letzten Jahres ein Trauercafé in Bergkamen angeboten: leider<br />
mussten wir das Angebot wieder zurücknehmen, weil zu wenig Menschen kamen. Auch<br />
hier werde ich am Ball bleiben und an anderen Orten sowie mit anderen<br />
Kooperationspartnern wieder ein Trauercafé anbieten. Zukünftig möchte ich vor allem<br />
mit den Kirchengemeinden in Kontakt treten, um den Bedarf in Sachen Trauerarbeit vor<br />
Ort besser wahrnehmen zu können.<br />
<strong>Unna</strong>, April <strong>2013</strong> Matthias Schlegel<br />
m. Synodalbericht Frühjahr 2011 bis Frühjahr <strong>2013</strong> – Blindenseelsorge – von Pfarrer<br />
Martin Brandhorst<br />
Im Wesentlichen bin ich Ansprechpartner für den landeskirchlichen Beauftragten Pfarrer<br />
Dietrich Büttner, der zusammen mit Andrea Spanuth als Referentin für Psychiatrie die<br />
Blindenseelsorge koordiniert.<br />
46
Zu den Angeboten im Evangelischen Blinden- und Sehbehindertendienst in Westfalen<br />
gehören: Rundbriefe, Begleiterschulung, Hörertreffen des Evangelischen Hörmagazins<br />
(erscheint 6 Mal im Jahr), Studienfahrten, Jahrestagung und eine ökumenische Woche.<br />
Thema der Jahrestagung <strong>2012</strong> war: Inklusion nur ein Modewort?<br />
Durch meine Arbeit in der Schule wird es schwierig an den Jahrestagungen teil zu<br />
nehmen. Von daher ist mein Kontakt beschränkt auf die Infos über Newsletter und<br />
gelegentliche Mails.<br />
Aus dem <strong>Kirchenkreis</strong> kam diesmal keine Anfrage.<br />
Die notwendigen Informationen erhalten interessierte Blinde auf anderen Wegen.<br />
Dennoch weise ich auch im Rahmen eines Synodalberichts auf den 5. November hin. An<br />
dem Tag wird einmal morgens die Jahrestagung des EBSW abgehalten. Im Anschluss<br />
wird nachmittags das 25 jährige Bestehen des Evangelischen Hörmagazins gefeiert.<br />
Tagungsort ist das Haus des Evangelischen Presseverbandes in Bielefeld.<br />
Martin Brandhorst<br />
Kamen, Montag, 3. Juni <strong>2013</strong><br />
n. Gehörlosenseelsorge von Pfarrer Reinhard Chudaska,<br />
Bergkamen<br />
Gehörlosenseelsorge geschieht als verlässlicher Dienst an, für<br />
und mit gehörlosen Menschen im Ev. <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> und<br />
darüber hinaus.<br />
Am 2. Freitag eines Monats findet ab 14.00 Uhr das Seniorentreffen im Fässchen <strong>Unna</strong><br />
statt,<br />
am 3. Samstag eines Monats ist gebärdensprachlicher Gottesdienst in der Martin-Luther-<br />
Kirche, Oberaden,<br />
am 4. Samstag eines Monats gebärdensprachlicher Gottesdienst im Haus der Kirche in<br />
<strong>Unna</strong>. In der Regel hat die Gehörlosenseelsorge Vorrang vor Amtshandlungen in der<br />
hörenden Gemeinde. Meistens sind Brautpaare bereit, ihre Trauung vor oder nach den<br />
Gottesdiensten zu terminieren oder sie wenden sich an die anderen Pfarrerinnen der<br />
Martin-Luther-Kirchengemeinde.<br />
Vertretungsdienste für die gebärdensprachlichen Gottesdienste werden über den<br />
Beauftragten für Gehörlosenseelsorge der EKvW organisiert, Pfr. Christian Schröder,<br />
Minden.<br />
Nach wie vor ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Gehörlosenvereinen in<br />
<strong>Unna</strong> und Oberaden kennzeichnend für den seelsorgerlichen Dienst.<br />
Die Vereine sind sehr klein geworden und überaltert. <strong>Unna</strong> hat noch 9 Mitglieder,<br />
Oberaden 13. Die Gottesdienste und Vereinstreffen sind aber nach wie vor gut besucht,<br />
die Gottesdienste werden in der Regel von 15 bis 35 Personen besucht.<br />
In Westfalen gibt es nur noch zwei Synodalbeauftragungen, es scheint ein auslaufendes<br />
Modell zu sein. Alle anderen Seelsorgerinnen und Seelsorger haben entweder eine<br />
Pfarrstelle in der Gehörlosenseelsorge inne, haben einen Beschäftigungsauftrag oder<br />
stehen im Entsendungsdienst und sind meist in mehreren <strong>Kirchenkreis</strong>en tätig. Über die<br />
Zukunft der Gehörlosenseelsorge ist es wichtig, mit der EKvW im Gespräch zu bleiben.<br />
Gehörlosenseelsorge ist überregional organisiert durch den Konvent der<br />
Gehörlosenseelsorgerinnen und Seelsorger in der EKvW, die<br />
Gemeindesprecherversammlung (zwei gl Vertreter pro Gemeinde), und den Konvent der<br />
Gehörlosengemeinden (Gemeindesprecher und Seelsorger/innen zusammen). Da der<br />
<strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> in der Mitte von Westfalen liegt, ist er beliebt für westfälische<br />
Veranstaltungen. Der <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> stellt dankenswerterweise oft das Haus der<br />
Kirche für überregionale Veranstaltungen zur Verfügung, auch die Ev. Kirchengemeinde<br />
Kamen ist sehr zuvorkommend. 2014 soll der nächste westfälische<br />
Gehörlosenkirchentag dort stattfinden.<br />
47
Die Ruhrgebietsgemeinden geben zusammen den Gemeindebrief "Regenbogen"<br />
heraus. Die Internetpräsenz geschieht durch die Seite www.gebaerdenkreuz.de.<br />
Pfr. Chudaska ist Regionalbeauftragter für den Bereich südliches Westfalen, was zur z.<br />
Zt. durch die Mitarbeit im "Team Westfalen" geschieht, der kollegialen Leitung der<br />
westfälischen Gehörlosenarbeit durch die vier Regionalbeauftragten (Ruhrgebiet,<br />
Ostwestfalen, Südwestfalen und Münsterland).<br />
Bundesweit sind die Gehörlosenseelsorger/innen organisiert in der DAfEG, der<br />
Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Ev. Gehörlosenseelsorge (www.dafeg.net).<br />
Ein Fachausschuss der DAfEG ist die Deutsche Gehörlosenmission. Über die<br />
Gehörlosenmission kam im Oktober <strong>2012</strong> der Schulleiter der Gehörlosenschule von<br />
Asmara, Medhin Yohannes, zu Besuch in den <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong>. Zum vierten Mal<br />
wurde von Okt. bis Nov. <strong>2012</strong> die Hilfsaktion "Weihnachtsfreude für Eritrea"<br />
durchgeführt. Zur Zeit sammeln die Gehörlosengemeinden für neue Autoreifen für den<br />
Schulbus in Asmara. Insgesamt ist es sehr erfreulich, dass die Gemeindeglieder die<br />
beiden Gehörlosenschulen in Eritrea (Keren und Asmara) als ihre ökumenischen Partner<br />
ansehen.<br />
Höhepunkt im Berichtszeitraum war das Tauffest in Herne im Jahr der Taufe 2011.<br />
Dadurch, dass es kaum Taufen im Bereich der Gehörlosenarbeit gibt, war dies ein<br />
wichtiges Ereignis im kirchlichen Leben der Gehörlosen und ein sehr wichtiger<br />
Berührungspunkt mit dem grundlegenden Sakrament der Kirche. Auch die Gemeinden in<br />
<strong>Unna</strong> und Oberaden haben daran mit Begeisterung teilgenommen.<br />
<strong>2012</strong> wurde von der Gehörlosenseelsorge im <strong>Kirchenkreis</strong> eine viertägige Studienfahrt<br />
nach Fulda und zur Wartburg unternommen. Zwar organisieren die Vereine selber auch<br />
Vereinsausflüge, die aber nicht gedolmetscht werden, so dass dies ein ganz besonderes<br />
Angebot war.<br />
Im Berichtszeitraum gab es in <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> zwei Beerdigungen, eine<br />
Rubinhochzeit, eine Goldene Hochzeit und eine Trauung.<br />
Leider erlag im Dezember <strong>2012</strong> der langjährige Vorsitzende und Gemeindesprecher aus<br />
Oberaden, Siegfried Schiller, einem schweren Krebsleiden. Die Trauerfeier für ihn wurde<br />
unter großer Beteiligung von gehörlosen Menschen aus der Region gehalten. Als<br />
Nachfolger in Oberaden wurde Herr Hartmut Geßler aus Kamen gewählt.<br />
Wichtig für die Zukunft ist das Thema "Inklusion", mit vielen begeisternden Impulsen und<br />
vielen skeptischen Bedenken. Die selbstverständliche Teilhabe von behinderten<br />
Menschen am Ganzen des gesellschaftlichen Leben ist eine faszinierende Vision,<br />
realistisch gibt es z.B. die Sorge um die Gehörlosenschulen, die bislang Träger und<br />
Vermittler der Kultur der Gehörlosen waren, oft gegen ihren eigenen Willen.<br />
Das Thema "Inklusion" war Thema der beiden letzten Pastoralkollegs (2011 und <strong>2013</strong>) in<br />
Wuppertal, die seit 2011 zusammen mit der rheinischen Kirche veranstaltet werden. In<br />
den Jahren dazwischen gibt es das "Winterseminar" der westfälischen Kirche, in dem es<br />
<strong>2012</strong> um die Erstellung einer Konzeption für die Gehörlosenseelsorge in der EkvW und<br />
um das Festschreiben von Standards ging.<br />
Bergkamen, 06. Mai <strong>2013</strong> Reinhard Chudaska, Pfr.<br />
o. Synodalbericht Frühjahr 2011 bis Frühjahr <strong>2013</strong> - Seelsorge KDV/Friedensbildung<br />
– von Pfarrer Martin Brandhorst<br />
Der letzte Satz meines Berichtes von 2009 bis 2011 zu KDV und Zivildienst bestätigt<br />
sich: Mittlerweile ruht die Allgemeine Wehrpflicht und mit ihr auch der Zivildienst. Somit<br />
wird wahrscheinlich in Zukunft, von ganz seltenen Ausnahmen abgesehen<br />
(Verweigerung aus dem Wehrdienst heraus), keine Beratung für Kriegsdienstverweigerer<br />
mehr nachgefragt werden.<br />
48
Friedensbildung an Schulen<br />
Ruht auch die Beauftragung für Kriegsdienstverweigerer, so geht die Ev. Kirche von<br />
Westfalen mit der Friedensarbeit an Schulen neue Wege.<br />
Als Friedensbeauftrage der Ev. Kirche von Westfalen hat unsere Superintendentin<br />
Annette Muhr-Nelson für die Friedensbildung an den Schulen die Initiative ergriffen.<br />
Am 29. Juni <strong>2012</strong> und am 07. Dezember <strong>2012</strong> habe ich im Rahmen meiner (Beschluss<br />
Nr. 31 der Kreissynode <strong>Unna</strong> am 12. Juni <strong>2012</strong> in Heeren-Werve und 13. Juni <strong>2012</strong> in<br />
Kamen) Beauftragung für Friedensbildung an zwei Qualifizierungsworkshops zur<br />
Friedensbildung an Schulen teil genommen.<br />
Die Qualifizierungen sind ein Schritt auf dem Weg mit dem Ziel (Ausschreibung laut<br />
Flyer): „Die Evangelische Kirche von Westfalen möchte gemeinsam mit der<br />
Evangelischen Kirche im Rheinland und der Lippischen Landeskirche eine Liste mit<br />
Referentinnen und Referenten für Friedensbildung an Schulen erstellen und über die<br />
Pädagogischen Institute allen Schulen in NRW zu Verfügung stellen.“<br />
„Dafür sollen Menschen aus pädagogischen und/oder kirchlichen Berufen, die ihre<br />
Kompetenzen gerne in die Arbeit mit Schülerinnen und Schülern einbringen möchten,<br />
qualifiziert werden.“<br />
Für beide Workshops konnte Uli Jäger Director | Peace Education / Friedenspädagogik<br />
Tübingen (Berghof Foundation) gewonnen werden.<br />
Diese Qualifizierungen münden in eine zertifizierte Ausbildung im Bereich<br />
Friedenserziehung.<br />
Martin Brandhorst<br />
Kamen, 26.03.<strong>2013</strong><br />
p. Bericht über die Arbeit der Gefängnisseelsorge im Justizvollzugskrankenhaus<br />
Fröndenberg von Pfarrer Hartmut Louis<br />
Am 1.3.<strong>2012</strong> gab es einen Wechsel in der Gefängnisseelsorge im<br />
Justizvollzugskrankenhaus (JVK) Fröndenberg: Während der langjährige Stelleninhaber<br />
Pfarrer Heine an die JVA Rheinbach wechselte, begann Pfarrer Hartmut Louis seinen<br />
Dienst im JVK. Wie zuvor ist die Stelle geteilt: neben dem Dienst im JVK umfasst die<br />
Stelle die Seelsorge in der JVA Hamm.<br />
Ziel der Arbeit war es von Anfang an, die bewährte Arbeit von Pfarrer Heine, durch die<br />
die evangelische Seelsorge im JVK eine hohe Wertschätzung erfährt, fortzusetzen und<br />
gleichzeitig eigene Akzente zu setzen.<br />
In den ersten Monaten ging es vor allem darum, vertraut zu werden mit den Strukturen<br />
und den Mitarbeitenden des Hauses, vertrauensvoll und kooperativ mit den<br />
Bediensteten und Fachdiensten des Hauses zusammenzuarbeiten.<br />
1. Schwerpunkte der Seelsorge<br />
Die Herausforderung der Arbeit besteht darin, einerseits (aufgrund der meist kurzen<br />
Verweildauer) einmalige, kurze Gesprächskontakte seelsorglich zu gestalten und<br />
andererseits Begleitungen über einen längeren Zeitraum anzubieten:<br />
Die Pflegeabteilung, die psychiatrische Station und die Gruppe der Hausarbeiter<br />
bieten dabei Möglichkeiten der Begleitung über Monate und sogar Jahre.<br />
Folgende Themen stehen dabei im Zentrum der seelsorglichen Begleitung:<br />
Sinnfragen, das Anschauen der eigenen Schuld, die Sehnsucht nach Vergebung,<br />
Veränderung und Neuanfang, aber auch das Anschauen der eigenen<br />
Lebensgeschichte, die häufig ebenfalls von Gewalt, Verwahrlosung und Mißbrauch<br />
geprägt ist.<br />
Durch eine gute Vernetzung mit allen Kolleginnen und Kollegen in den verschiedenen<br />
Justizvollzugsanstalten in NRW gewährleisten wir als SeelsorgerInnen im Strafvollzug<br />
eine nahtlose seelsorgliche Begleitung bei Verlegung Inhaftierter.<br />
Die Seelsorge im JVK geschieht in enger ökumenischer Zusammenarbeit. Beispielhaft<br />
sei nur die Gesprächsgruppe für die Hausarbeiter genannt, die einmal monatlich in<br />
Zusammenarbeit mit Gemeindegliedern aus Fröndenberg gestaltet wird.<br />
Diese Gemeindegruppe hat eine lange Tradition: Im vergangenen Jahr konnte auf 25<br />
Jahre zurückgeblickt werden. Ebenfalls eine lange Tradition haben die<br />
Weihnachtstüten, die die Seelsorger Heiligabend auf allen Stationen des<br />
49
Krankenhauses verteilen – eine Aktion, die dankenswerterweise von der<br />
evangelischen Gemeinde Fröndenberg finanziell unterstützt wird.<br />
Zwölfmal im Jahr hat der Seelsorger Gruppen und Chöre (Gefangenenmission <strong>Unna</strong>,<br />
Christen in Aktion) eingeladen, mit denen er gemeinsam den Gottesdienst im JVK<br />
gestaltet hat.<br />
2. Besonderheiten<br />
Im zurückliegenden Jahr ist ein Patient im Rahmen einer Andacht vom evangelischen<br />
Seelsorger getauft worden. Eine zweite Taufanfrage gab es, jedoch wurde dieser<br />
Patient vorzeitig wieder verlegt.<br />
Im Rahmen eines Sonderbesuchs wurde von Seiten des evangelischen Seelsorgers<br />
eine Paarberatung angeboten. In diesem geschützten Rahmen war es den beiden<br />
Partnern erstmalig möglich, auch Konflikte offen anzusprechen.<br />
In einem Fall entwickelte sich ein intensiver, über Monate währender seelsorglicher<br />
Kontakt dahingehend, dass der Seelsorger auch beim Gerichtsprozess den Patienten<br />
begleitet hat.<br />
3. Weiterbildung<br />
Im November <strong>2012</strong> hat der Seelsorger die zweijährige Weiterbildung<br />
Gefängnisseelsorge mit einem Kolloquium im Kirchenamt der EKD abgeschlossen.<br />
Diese Weiterbildung bietet die Grundlage für eine professionelle Reflexion und<br />
Weiterentwicklung der seelsorglichen Arbeit im Strafvollzug. Inhaltlich wurden in den<br />
einzelnen Kurswochen alle für die Gefängnisseelsorge relevanten Themen behandelt:<br />
Die Abschlussarbeit bildete die Erarbeitung einer Seelsorgekonzeption für die Arbeit<br />
im JVK Fröndenberg.<br />
4. Kontakte in den <strong>Kirchenkreis</strong><br />
Im Berichtszeitraum gestaltete der evangelische Seelsorger einen Informationsabend<br />
zur Vorstellung der Gefängnisseelsorge im Frauenabendkreis der evangelischen<br />
Kirchengemeinde Billmerich, der von großem Interesse an der Arbeit geprägt war.<br />
Solche Veranstaltungen sind eine gute Möglichkeit, die Seelsorge im geschlossenen<br />
System Gefängnis einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen und zu einer<br />
Diskussion über Grenzen und Möglichkeiten der Seelsorge im Strafvollzug<br />
einzuladen.<br />
5. Einführung<br />
Am 1. Dezember <strong>2012</strong> wurde der Gefängnisseelsorger in einem Gottesdienst im JVK<br />
Fröndenberg durch die Superintendentin Muhr-Nelson in sein Amt eingeführt.<br />
Erfreulich war, dass bei dieser Einführung beide Anstalten durch Leitung und<br />
Mitarbeitende vertreten waren. In Grußworten kam die hohe Wertschätzung zum<br />
Ausdruck, die der Gefängnisseelsorge insgesamt entgegengebracht wird.<br />
6. Evangelische Konferenz für Gefängnisseelsorge<br />
Die Bundeskonferenz der evangelischen Gefängnisseelsorge (BuKo) findet 2014 in<br />
NRW statt. Im „Haus Villigst“ wird sich die BuKo versammeln unter dem Thema „Keine<br />
Zukunft ohne Herkunft“. Eine Woche lang wird sich die BuKo beschäftigen mit der<br />
Frage, welche Bedeutung Familien und Beziehungen für die Stabilisierung und<br />
Resozialisierung von Inhaftierten zukommt, und was daraus für die Ausgestaltung des<br />
Strafvollzuges folgt. Dieses Thema korrespondiert hervorragend mit der Hauptvorlage<br />
„Familie heute“, die die EKvW insgesamt beschäftigt.<br />
Die Vorbereitungen auf dieses Ereignis durch die nordrheinwestfälische Konferenz<br />
laufen seit Monaten auf Hochtouren, wobei ein wesentliches Ziel ist, das Thema der<br />
BuKo durch einen „politischen Abend“ einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen.<br />
Im Auftrag der Konferenz gehört der evangelische Gefängnisseelsorger dem Vorstand<br />
des Fachverbandes Straffälligenhilfe an. Ein Schwerpunkt des Fachverbandes war im<br />
vergangenen Jahr die Beschäftigung mit den Leitlinien für ein neues<br />
Strafvollzugsgesetz in NRW und der diesbezügliche Austausch mit Prof. Walter, dem<br />
Justizvollzugsbeauftragten für NRW.<br />
50
q. TelefonSeelsorge Jahresbericht Dortmund <strong>2012</strong> von Ingrid Behrendt-Fuchs:<br />
1. Selbstverständnis<br />
Die TelefonSeelsorge ist ein Ausdruck der seelsorgerlichen Verantwortung der<br />
christlichen Kirchen für die Menschen unserer Zeit.<br />
An der Gestaltung des von ihnen getragenen Dienstes wirken in ökumenischer<br />
Gemeinsamkeit alle mit, die sich diesem Auftrag verpflichtet fühlen.<br />
Mit ihrem Dienst versucht die TelefonSeelsorge einer doppelten Herausforderung zu<br />
entsprechen:<br />
- einerseits den tieferen Bedürfnissen des Menschen in seelischen Notlagen und<br />
Lebenskrisen, wie sie sich in Sinnverlust, Beziehungslosigkeit, Vereinsamung<br />
oder Angst als Folge unbewältigter Lebensfragen zu erkennen geben,<br />
- andererseits dem biblischen Auftrag, für Menschen da zu sein, die zu scheitern<br />
drohen, ihnen Hilfe, Beistand und persönlichen Zuspruch anzubieten und Mut zu<br />
neuer Hoffnung im Sinn des Evangeliums zu ermöglichen.<br />
- die Mitarbeitenden versuchen, den anderen in vorurteilsfreier und unbedingter<br />
Offenheit anzunehmen. Das Angebot besteht im Zuhören und im Klären, im<br />
Ermutigen und Mittragen, im Hinführen zu eigener Entscheidung und im Hinweis<br />
auf geeignete Fachleute.<br />
- die Mitarbeitenden werden für ihren Dienst umfassend ausgebildet. Nach der<br />
Ausbildung erhalten sie Fortbildung und Supervision.<br />
- die TS nutzt die Medien Telefon und Internet, letzteres für die Chat- Kontakte.<br />
In Ausnahmefällen können mit den beiden Hauptamtlichen Face to Face Kontakte<br />
ermöglicht werden.<br />
2. Mitarbeitende<br />
Im zurückliegenden Jahr haben 85 Ehrenamtliche am Telefon diesen Dienst getan.<br />
Sie garantierten durch ihren engagierten Einsatz den 24 Stunden Dienst.<br />
Von diesen haben 10 Mitarbeitende in den Chatkontakten gearbeitet.<br />
Bis zum Oktober hatte die TelefonSeelsorge 1 hauptamtliche Leiterin, 2 hauptamtliche<br />
Mitarbeitende (evangelisch und katholisch) und 1 hauptamtliche Verwaltungskraft (20<br />
Stunden).<br />
Ab November <strong>2012</strong> fiel, nachdem die evangelische Mitarbeiterin in den Ruhestand<br />
gegangen ist, diese Stelle weg.<br />
Der Wegfall dieser ganzen Stelle hatte eine Umstrukturierung der Arbeit der<br />
Hauptamtlichen zu Folge.<br />
3. Gremien und Netzwerke<br />
- In 6 Arbeitskreissitzungen (ehren –und hauptamliche Mitarbeiter/innen) und 2<br />
Sitzungen des Kuratoriums (Trägervertreter, ehren- und hauptamliche<br />
Mitarbeiter/innen) wurden im Jahr <strong>2012</strong> die notwendigen Arbeitsbedingungen für<br />
die TelefonSeelsorge geschaffen.<br />
- Die TelefonSeelsorge ist eingebunden in die Strukturen der evangelischen und<br />
katholischen Kirche und nimmt an entsprechenden Sitzungen und Arbeitskreisen<br />
teil. Wir sind auf evangelischer Seite Teil des Fachbereichs I Seelsorge und<br />
Beratung. Zu dem katholischen Dekanat in Dortmund besteht über das<br />
Kuratorium und über den katholischen Mitarbeiter ein intensiver Kontakt.<br />
- Die Hauptamlichen sind zudem in enger Zusammenarbeit mit den weiteren<br />
TelefonSeelsorgestellen in Westfalen. Wir haben uns im vergangenen Jahr<br />
intensiv mit der Frage nach dem Schutz der Mitarbeitenden vor<br />
missbräuchlichen Anrufen beschäftigt. Wir haben hierzu ein juristisches<br />
Gutachten: „Das telefongestützte Angebot der TelefonSeelsorge –<br />
Datenschutzrechtliche Einordnung unter Berücksichtigung des<br />
Persönlichkeitsrechts der Mitarbeitenden“ erstellen lassen, um auf Bundesebene<br />
zu einer professionellen Auseinandersetzung anzuregen.<br />
- Die Hauptamtlichen der TelefonSeelsorge haben auch <strong>2012</strong> an der Tagung der<br />
Evangelisch-Katholischen Kommission für TelefonSeelsorge und Offene Tür<br />
teilgenommen. Inhaltlich wurde die Geschäftsordung neu überarbeitet.<br />
51
4. Aus- und Weiterbildung<br />
a. Ausbildung<br />
In der neuen Ausbildungsgruppe sind 9 TeilnehmerInnen, die im Sommer <strong>2013</strong><br />
ihren Dienst am Telefon übernehmen.<br />
In der Ausbildung geht es um die Auseinandersetzung mit der eigenen<br />
Biographie, um Selbsterfahrung und die Weiterentwicklung der eigenen<br />
Kommunikations- und Beziehungsfähigkeit, neben der Ausbildung zur<br />
Gesprächsführung und der Auseinandersetzung mit Krisen, Suizid und<br />
schwierigen Lebenssituationen.<br />
Dazu haben wir, in guter Tradition, das Krisenzentrum in Dortmund besucht.<br />
b. Fortbildung<br />
Für die Mitarbeitenden haben wir folgende Fortbildungen und Seminare<br />
angeboten:<br />
- Wandlung von Gewalt in ausgewogene Emotionen (2 Tage)<br />
- Familienaufstellungen (4 Tage)<br />
- Milieus in Bewegung (1 Tag)<br />
- Bibliodrama (2 Tage)<br />
- Triffst du nur das Zauberwort (Seminar und Vortrag mit Prof. Jörg Fengler im<br />
Rahmen der Verabschiedung unserer Mitarbeiterin Anne Röhl)<br />
- Hilfe für Angehörige demenzkranker Menschen (Informationsveranstaltung mit<br />
der Universität Herdecke – 1 Tag)<br />
5. Statistik<br />
a. Telefon<br />
- im Jahr <strong>2012</strong> fanden in der TelefonSeelsorge 12570 Gespräche statt<br />
- von den Anrufenden waren 64,37 % weiblich und 35,63 % männlich<br />
- 18,77 % der Anrufe dauerten von 6 - 15 Minuten<br />
- 17,02 % von 16 - 30 Minuten<br />
- 8,91 % von 31 – 45 Minuten<br />
- 47,41 % der Anrufenden waren zwischen 40 – 49 Jahre alt<br />
- 6,28 % der Anrufenden waren zwischen 30 – 39 Jahre alt<br />
- 45,19 % der Themen handelten von körperlichem und seelischem Befinden<br />
b. Chat<br />
- im Jahr <strong>2012</strong> fanden 405 Chatkontakte statt<br />
- davon waren 29,4 % Terminbuchung und 30,1 % Spontanbuchung<br />
- 14,6 % der Ratsuchenden sind männlich<br />
- 70,4 % sind weiblich<br />
- 40% der Kontaktsuchenden sind zwischen 20 – 40 Jahre alt<br />
6. Abschließende Bemerkungen<br />
Die TelefonSeelsorge steht, durch die rasante Entwicklung der Medien, vor neuen<br />
Herausforderungen. Die TelefonSeelsorge Dortmund hat sich vor vielen Jahren<br />
entschieden, seelsorgerliche Kontakte im Chat anzubieten. Die Nachfrage nach einer<br />
solchen Beratung ist enorm, die Kapazität der Mitarbeitenden reicht aber nicht aus,<br />
um dieser Nachfrage gerecht zu werden.<br />
Es bleibt die Notwendigkeit, sich für die neuen medialen Seelsorgeformen zu öffnen<br />
und die veränderten Bedingungen der Kontaktformen ernst zu nehmen.<br />
Dortmund im Mai <strong>2013</strong>, Ingrid Behrendt – Fuchs, Leiterin TelefonSeelsorge Dortmund<br />
r. Synodalbericht zur Altenheimseelsorge und Seniorenarbeit im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong><br />
von Pfarrer Hartmut Rosenstengel<br />
Altenheimseelsorge<br />
Seit <strong>2012</strong> veränderte sich mein Dienstauftrag in der Aufteilung zwischen Seniorenarbeit<br />
und Altenheimseelsorge deutlich und kehrte sich vom Verhältnis 80/20 zum Verhältnis<br />
20/80 um.<br />
Ich bin nun mit unterschiedlichem Zeitaufwand für mehrere Altenheime im <strong>Kirchenkreis</strong><br />
<strong>Unna</strong> zuständig. Dabei handelt es sich an erster Stelle um das katholische<br />
Schmallenbachhaus in Fröndenberg sowie das in privater Trägerschaft befindliche Haus<br />
52
Husemann in <strong>Unna</strong>.<br />
Außerdem betreue ich punktuell noch andere Altenheime im <strong>Kirchenkreis</strong> mit.<br />
Da ich zur Zeit unter den mit Altenheimseelsorge betrauten Pfarrerinnen und Pfarrern<br />
den größten Anteil an Altenheimseelsorge in meinem Dienstauftrag habe, fungiere ich<br />
zur Zeit als Einlader zur Neukonstituierung eines Altenheimseelsorgekonvents.<br />
Ansonsten wird die Altenheimseelsorge zur Zeit durch kleinere Zusatzdienstaufträge<br />
durch verschiedene Pfarrerinnen und Pfarrer in den Gemeinden gewährleistet, was auf<br />
Dauer die durch die Landeskirche zukünftig vorgesehene Organisationsform für<br />
Altenheimseelsorge sein wird. Hier wird es darauf ankommen, klare Strukturen zu<br />
schaffen, die eine verlässliche Weiterführung dieser wichtigen Arbeit gewährleisten.<br />
Seniorenreferat<br />
Der Bereich Seniorenarbeit besteht zur Zeit in der Begleitung der Arbeit mit<br />
ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen der klassischen Seniorenkreise, Frauenhilfen und<br />
Altenstuben in den Gemeinden. Dies geschieht in Form von Fortbildungen und<br />
Arbeitshilfen zu unterschiedlichen Themen und jahreszeitlich gegebenen Anlässen.<br />
Für die Zukunft wird es wichtig sein, die Arbeit mit Senioren den veränderten<br />
soziokulturellen Herausforderungen unserer heutigen Gesellschaft mit neuen Strukturen<br />
in der Seniorenarbeit zu begegnen.<br />
Dabei ist zu beachten, dass schon heute der klassische Seniorenbegriff für Menschen<br />
ab dem 65. Lebensjahr nicht mehr akzeptabel scheint. Hier stehen andere Bedürfnisse<br />
und Erfahrungen im Vordergrund. So zeichnet sich schon in der Terminologie ein<br />
Wandel ab. Heute sprechen viele Sozialwissenschaftler nicht mehr von Senioren<br />
sondern von Medioren und verorten diesen Altersabschnitt zwischen dem 60. und 80.<br />
Lebensjahr. Erst danach folgt der Lebensabschnitt der hochbetagten Senioren ab dem<br />
80. Lebensjahr.<br />
So erwarten die Medioren von der Kirche weniger eine Betreuungs-struktur, als<br />
vielmehr eine selbstbestimmte Partizipations-kultur.<br />
Pfr. Hartmut Rosenstengel, Königstraße 28c, 59427 <strong>Unna</strong><br />
s. Altenheimseelsorge der Jahre 2011 und <strong>2012</strong> im Evangelischen Perthes-Haus,<br />
Holzwickede von Pfarrerin Claudia Brühl<br />
Das Perthes-Haus Holzwickede wird im Jahr 2014 sein 20jähriges Bestehen am Ort<br />
Holzwickede feiern. Dementsprechend eng ist die Verbindung zwischen Orts- und<br />
Kirchengemeinde und dem Altenheim. Die Bewohner und Bewohnerinnen sind zumeist<br />
Holzwickeder oder Opherdicker Bürger bzw. Gemeindeglieder und so ist die Schwelle für<br />
Angehörige und Besucher in dieses Haus hinein erfreulich niedrig. Hilfreich ist auch das<br />
Konstrukt der verbundenen Pfarrstelle: Gemeindearbeit und Altenheimseelsorge. Sie<br />
bietet Kontinuität in den Beziehungen für Menschen, die auch bei veränderter Wohnform<br />
die Nähe zur Kirchengemeinde pflegen können.<br />
a. Gottesdienste und Andachten<br />
Es gibt den wöchentlichen evangelischen Gottesdienst am Samstag um 17.00 Uhr, der<br />
gut besucht wird – nicht nur von Bewohnern und Bewohnerinnen beider Konfessionen!<br />
und auch anderen – sondern auch von Gemeindegliedern, Angehörigen und zuweilen<br />
auch von Konfirmandinnen und Konfirmanden. Allerdings ist festzustellen, dass<br />
zunehmend demenentiell veränderte Menschen diesen Gottesdienst, aber auch die<br />
wöchentlich stattfindende Morgenandacht am Mittwoch besuchen.<br />
Deshalb wird seit einigen Jahren versucht, das gottesdienstliche Angebot gerade für<br />
diese Menschen attraktiv zu machen. Dabei spielen Präsenz, Beteiligungsformen der<br />
Gottesdienstbesucher und Besucherinnen, einfache Sprache, Erfahrbarkeit mit allen<br />
Sinnen und wiederkehrende Gebete, Lieder und Texte eine immer größer werdende<br />
Rolle. Eine Fortbildung im Bereich KSA-Altenheimseelsorge gab nötiges<br />
Hintergrundwissen und Praxiserfahrungen zum Thema Demenz und „Gottesdienst und<br />
Seelsorge für dementiell veränderte Menschen“.<br />
Zu den „Neuerungen“ im Perthes-Haus gehört der Gottesdienst am Ewigkeitssonntag.<br />
Dieser wird schon am Samstag begangen und bindet den neu gestalteten<br />
Erinnerungsgarten in den Gottesdienstablauf mit ein. Zu diesem Gottesdienst werden<br />
53
auch die Angehörigen eingeladen, die im letzten Kirchenjahr eine/n Bewohner/in -<br />
unterschiedlichster Konfession – verabschieden mussten. Im Erinnerungsgarten des<br />
Hauses werden die Namen der Verstorbenen und dazu gestellte Lichter feierlich mit der<br />
anwesenden Gottesdienstgemeinde in ein floral gestaltetes Rondell abgelegt. Dieser<br />
Gottesdienst wird von den Angehörigen und den Bewohnern als sehr wohltuend und<br />
seelsorglich eingestuft und er erfreut sich ansteigender Besucherzahlen.<br />
An den Feiertagen gibt es ein breites ökumenisches gottesdienstliches Angebot, das<br />
von Bewohnern wie von Angehörigen und den Menschen der Ortsgemeinde gut<br />
angenommen wird.<br />
b. Seelsorge<br />
Weiterhin ist auch die Seelsorge „zwischen Tür und Angel“, auf den Fluren, an Betten,<br />
bei Bewohnern und Angehörigen und Mitarbeiterinnen ein wichtiger Schwerpunkt der<br />
Arbeit. Es gibt eine gute und höchst gedeihliche Zusammenarbeit mit dem sozialen<br />
Dienst des Hauses. Das betrifft die Kommunikation über mögliche Bedarfe bei<br />
Bewohnern und Angehörigen, das betrifft aber auch die Zusammenarbeit bei Projekten.<br />
So wurde zum Beispiel im Jahr <strong>2012</strong> zunehmend deutlich, dass immer mehr Ehepaare<br />
mit veränderten Wohnformen zurecht kommen müssen. Ein Partner lebt im Haus, der<br />
oder die andere in der eigenen Wohnung. In Planung war im Jahr <strong>2012</strong> ein<br />
kommunikatives Angebot vom Haus und der Seelsorgerin für diese Ehepaare. Dies soll<br />
in <strong>2013</strong> mit einem Ehepaarnachmittag umgesetzt werden.<br />
c. Bildung und Gespräch<br />
Seit einigen Jahren gibt es den monatlich stattfindenden Bibelgesprächskreis. Erfreulich<br />
viele diskussionsfreudige Bewohnerinnen nehmen an diesem Angebot teil und die<br />
Themen werden von den Besuchern zumeist selbst ausgesucht, zuweilen auch mit<br />
eigenständigen Elementen wie z.B. Texten ausgestaltet. So beschäftigte sich dieser<br />
Kreis mit Kriegserlebnissen anhand des Lebens von Dietrich Bonhoeffer und dem Film<br />
„Die letzte Stufe“, ebenso wie mit Luther und anderen meist biblischen Themen. Dieser<br />
Kreis bietet aber auch die Möglichkeit über den Austausch ganz alltäglicher Themen und<br />
hat so auch einen seelsorglichen Aspekt.<br />
d. Übergemeindliches<br />
Im Jahr 2011 wurden im Altenheimseelsorgekonvent die Arbeiten an der<br />
Altenheimkonzeption wieder aufgenommen. Die Konzeption wurde im Fachbereich 2<br />
diskutiert und war auch Thema einer Arbeitsgruppe auf der Kreissynode 2011. Derzeit<br />
werden auf <strong>Kirchenkreis</strong>ebene aber alle synodalen Dienste überplant, so dass ein<br />
Abschluss der Arbeiten noch nicht in Sicht ist.<br />
Claudia Brühl,<br />
Pfarrerin<br />
t. Synodalbericht <strong>2013</strong> Altenheimseelsorge im St. Bonifatius Wohn- und Pflegeheim/<br />
<strong>Unna</strong> von Pfarrerin Christine Bicker<br />
Seit März <strong>2012</strong> nehme ich mit 25% meines Dienstumfangs die Aufgabe der<br />
evangelischen Altenheimseelsorge im St. Bonifatius Wohn- und Pflegeheim wahr.<br />
Dies geschieht in Absprache und enger Zusammenarbeit mit der Heimleitung, der<br />
katholischen Kollegin und dem Sozialdienst des Hauses.<br />
Regelmäßige evangelische Gottesdienste (zweimal im Monat) für die BewohnerInnen<br />
und deren Angehörige finden in der Kapelle des Altenheims statt. Daneben liegt der<br />
Schwerpunkt meines Dienstes in der Seelsorge; in erster Linie an den evangelischen<br />
BewohnerInnen, aber auch für deren Angehörige und die haupt- und ehrenamtlichen<br />
MitarbeiterInnen. Ich begrüße die neu ins Haus eingezogenen BewohnerInnen durch<br />
einen Besuch und mache Besuche zu den Geburtstagen, auf Wunsch auch Andachten<br />
zu diesem Anlass.<br />
Besonderes Augenmerk lege ich auf die Begleitung der Kranken und Sterbenden und<br />
deren Angehörige.<br />
Abendmahlsfeiern finden in den Abendmahlsgottesdiensten und auf Wunsch auch in<br />
den Bewohnerzimmern statt.<br />
54
Mehrmals im Jahr feiern alle im Haus ökumenische Gottesdienste, die ich gemeinsam<br />
mit der katholischen Kollegin und Mitarbeiterinnen des Sozialdienstes vorbereite und<br />
gestalte.<br />
Die ökumenische Arbeit ist eng und gehört zum Konzept des Hauses.<br />
Im vergangenen Jahr wurde das erste Mal ein ökumenischer Gottesdienst für die<br />
MitarbeiterInnen gefeiert, der auf große Resonanz stieß. Dies soll auch zukünftig jeweils<br />
am Bonifatiustag (5.Juni) geschehen. Im monatlichen Wechsel sind beide<br />
Seelsorgerinnen für das geistliche Wort in der Heimzeitung verantwortlich. In den ersten<br />
Monaten meines Dienstes habe ich mich intensiv an der Fertigstellung des<br />
Seelsorgekonzepts für das St. Bonifatius Wohn- und Pflegeheim beteiligt.<br />
Nach einem Jahr des Dienstes kann ich sagen, dass sowohl die Heimleitung als auch<br />
die BewohnerInnen und auch die MitarbeiterInnen es begrüßen, dass die evangelische<br />
Kirche mit einer Seelsorgerin vor Ort präsent ist.<br />
Pfarrerin Christine Bicker<br />
u. Notfallseelsorge im Kreis <strong>Unna</strong> – Seelsorge in Feuerwehr und Rettungsdienst von<br />
Pfarrer Willi Wohlfeil – Synodalbericht <strong>2013</strong><br />
Informationen im Internet:<br />
http://www.evangelisch-in-unna.de/seelsorge_notfall.html<br />
Übersicht - Gliederung<br />
1. Einleitung<br />
2. Notfallseelsorge im Kreis <strong>Unna</strong> – Einige Zahlen und Beispiele<br />
2.1. Einsatzgebiet Kreis <strong>Unna</strong> – Eine Leitstelle alarmiert<br />
2.2.Digitale Alarmgeber<br />
2.3.Einsatzindikationen<br />
2.4.Einsatzstatistik<br />
3. Einsatzfahrzeug<br />
3.1.Die Situation<br />
3.2.Finanzierungsplan<br />
4. Kooperationen / Netzwerkarbeit<br />
4.1.Im Bereich Feuerwehr / Rettungsdienst / Hilfsorganisationen<br />
4.2.Mit dem Dekanat <strong>Unna</strong><br />
4.3.Mit Schulen und dem Kreis <strong>Unna</strong><br />
5. CrashKurs NRW Realität erfahren - echt hart<br />
6. Blaulicht – Gottesdienst<br />
7. Team der Notfallseelsorge<br />
7.1.Mitglieder im Team NFS:<br />
7.2.Ehrenamtliche Mitarbeit - Notfallseelsorge neben dem Erwerbsleben<br />
8. Finanzen<br />
9. Ausblick<br />
1. Einleitung<br />
Dieser Bericht umfasst den Zeitraum der Jahre 2011 und <strong>2012</strong>. Ich möchte mit ihm einen<br />
kleinen Einblick geben in das, was in den beiden Jahren geschehen ist und welche<br />
Aufgaben sich uns gestellt haben. Dass dieser Bericht der Sache nach nicht vollständig<br />
sein kann, erklärt sich von selbst.<br />
Im Berichtszeitraum beschäftigten sich viele Fragen und Gespräche damit, wie<br />
Notfallseelsorge auf Zukunft hin gesichert werden kann. Zurückgehende<br />
Kirchensteuereinnahmen, eine Landeskirche, die den Entsendungsdienst radikal<br />
verkleinern will und Pfarrerinnen und Pfarrer in Pfarrstellen bringen will, zurückgehende<br />
Zahlen der aktiven Theologenschaft mit erheblichen Problemen im Theologennachwuchs<br />
kennzeichnen nicht nur für die Notfallseelsorge die kirchliche Landschaft. Was passiert,<br />
wenn der Beschäftigungsauftrag für den Beauftragten mal nicht verlängert wird? Was<br />
passiert mit der Notfallseelsorge, wenn der Trend anhält und immer mehr Pfarrer und<br />
55
Pfarrerinnen aufgrund ihrer sonstigen Belastung ihr Engagement in der Notfallseelsorge<br />
zurück schrauben oder gar ganz aufgeben?<br />
Wie kann sich Notfallseelsorge als unverzichtbares kirchliches Arbeitsfeld so aufstellen,<br />
dass auch über 2020 hinaus Notfallseelsorge verantwortlich geschehen kann? Fragen<br />
über Fragen, die gesamtkirchlich in verschiedensten Blickrichtungen diskutiert und<br />
irgendwann auch entschieden werden müssen. Der Versuch einer Gesamtkonzeption der<br />
synodalen Dienste ist ein Beitrag in diesem Themenfeld. Gleichzeitig macht dieser<br />
Prozess auch deutlich, dass wir nicht so weiter machen können wie bisher und dass wir<br />
uns schmerzvoll von bestimmten Bereichen unserer Arbeit als <strong>Kirchenkreis</strong><br />
verabschieden müssen. Deutlich ist dabei, dass Notfallseelsorge nicht außen vor steht<br />
und die anderen machen lassen kann. Wir sind bereit uns einzubringen, um eine<br />
menschenfreundliche, Gastfreundschaft übende, begleitende und unterstützende Kirche<br />
zu sein.<br />
2. Notfallseelsorge im Kreis <strong>Unna</strong> – Einige Zahlen und Beispiele<br />
2.1 Einsatzgebiet Kreis <strong>Unna</strong> – Eine Leitstelle alarmiert<br />
Die Notfallseelsorge Kreis <strong>Unna</strong> arbeitet mit ihrer Rufbereitschaft in allen 10 Städten und<br />
Gemeinden des Kreises <strong>Unna</strong>. Gerufen werden wir von der Leitstelle Feuerwehr, die alle<br />
Rettungsdienst- und Feuerwehreinsätze koordiniert und die Einsatzkräfte in den Einsatz<br />
schickt. Wenn die Polizei, zum Überbringen von Todesnachrichten, auch einen<br />
Notfallseelsorger braucht, wendet sich auch die Leitstelle Polizei an die<br />
Feuerwehrleitstelle.<br />
2.2 Digitale Alarmgeber<br />
Digitale Alarmpieper rufen seit dem Jahr <strong>2012</strong> Notfallseelsorgende zum Einsatz. Auf dem<br />
Display liest der Diensthabende in der Rufbereitschaft, was passiert ist und wo der<br />
Einsatzort ist. Das Alarmstichwort gibt eine erste Ahnung von dem, was den<br />
Notfallseelsorgenden als Situation erwartet: Hilflose Person hinter Tür, Verkehrsunfall,<br />
Feuer3, Reanimation …<br />
So können wir uns, während der Anfahrt zum Einsatzort, auf die Situation vorbereiten<br />
und uns Gedanken machen, was uns erwartet und wie wir planen vorzugehen.<br />
Manchmal bleibt auch noch die Zeit an einer roten Ampel ein Gebet zu sprechen und<br />
Gott um sein Mitgehen in die Situation zu bitten, ihm die betroffenen Menschen<br />
anzubefehlen.<br />
2.3 Einsatzindikationen<br />
Einsatzindikationen, Situationen in die sich Notfallseelsorgende rufen lassen, sind:<br />
• Plötzlicher Säuglingstod,<br />
• Einsätze mit betroffenen Säuglingen und Kleinkindern. Besonders bei Lebensgefahr<br />
oder vermuteter Lebensgefahr des Kindes,<br />
• Tod oder schwere Verletzung eines Kindes oder Jugendlichen,<br />
• Plötzlicher Tod eines Erwachsenen, besonders nach Reanimation,<br />
• Tod eines Erwachsenen mit Todesermittlung durch die Polizei,<br />
• Suizid oder suizidale Krise / Person droht zu springen,<br />
• Begleitung von Angehörigen / Hinterbliebenen nach Suizid,<br />
• Begleitung / Unterstützung der Polizei beim Überbringen einer Todesnachricht,<br />
• Arbeitsunfälle mit tödlichem Ausgang oder schwersten Verletzten, auch zur Betreuung<br />
der Ersthelfer und der beteiligten Kollegen,<br />
• Schwerer Verkehrsunfall: eingeklemmte Person, Verletzte, Tote: auch für<br />
ErsthelferInnen, ZeugInnen, UnfallverursacherInnen, Kinder und Eltern,<br />
• Wohnungsbrand mit Todesfolge oder Evakuierung,<br />
• Begleitung von Kriminalitätsopfern in Extremfällen frühzeitige, professionelle<br />
Krisenintervention ist bei traumatisierten Personen wichtig,<br />
• Angehörige während einer Vermisstensuche,<br />
• Großschadenslagen, ManV,<br />
• Wenn ein Helfer oder Betroffener nach geistlichem Beistand fragt,<br />
• Nachbereitung von belastenden Einsätzen in Einzel- oder Gruppengesprächen<br />
• Betreuung von Muslimen durch die Notfallseelsorge möglich!! NotfallseelsorgerInnen<br />
sind im Umgang mit Muslimen geschult!<br />
56
2.4 Einsatzstatistik<br />
Die Jahre 2011 und <strong>2012</strong>, das sind 104 Wochen Rufbereitschaft, das sind 3540 Stunden<br />
mit Alarmpiepser und jeder Zeit bereit, sich rufen zu lassen. Egal ob mitten in der Nacht,<br />
oder beim Mittagessen mit den Kindern, oder wenn man in der Sonne liegt und sich<br />
ausruhen möchte. Das sind Wochen mit erheblichen Einschränkungen und<br />
Behinderungen des normalen Lebens und Arbeitens. Aber auch Wochen, in denen wir<br />
unseren Dienst tun und bereit sind für Menschen da zu sein, die gerade schlimmste<br />
Situationen in ihrem Leben aushalten müssen.<br />
3. Einsatzfahrzeug<br />
3.1 Die Situation<br />
Im Laufe des Jahres <strong>2012</strong> wird immer deutlicher: wir brauchen ein neues Fahrzeug, das<br />
den Erfordernissen als Einsatzfahrzeug und mobiler Gesprächsraum erfüllt. Das<br />
bisherige Auto entspricht nicht mehr den Erfordernissen der Umweltzone Ruhrgebiet und<br />
darf darum z. B. nicht mehr ins Stadtgebiet von Dortmund fahren. Die Heizung und<br />
Lüftung streiken und machen bei winterlichen Temperaturen eine Betreuung im Fahrzeug<br />
unmöglich.<br />
Wir führten in dieser Situation viele Gespräche, ließen uns Angebote einholen und<br />
stellten einen Finanzierungsplan zusammen. Eine große Aufgabe, wie sich beim<br />
Überblick der Kosten herausstellte. Ein Finanzierungsrahmen von 47 000 € muss<br />
gestemmt werden.<br />
3.2 Finanzierungsplan<br />
Einnahmen<br />
Evangelische Kirchengemeinden im Ev. <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> 27.000,00 €<br />
Evangelische Kirchengemeinden im Kreis <strong>Unna</strong> 1.500,00 €<br />
Katholische Pastoralverbünde im Dekanat <strong>Unna</strong> 5.500,00 €<br />
Spenden Einzelpersonen und Organisationen 3.000,00 €<br />
Aktion „nen fünfer oder zwei - 1000 Menschen mit Herz“ 10.000,00 €<br />
Geplante Einnahmen: 47.000,00 €<br />
Ausgaben<br />
4. Kooperationen / Netzwerkarbeit<br />
4.1 Im Bereich Feuerwehr / Rettungsdienst / Hilfsorganisationen<br />
Die Zusammenarbeit im Bereich der Feuerwehrseelsorge und der Hilfsorganisationen<br />
gestaltet sich reibungslos. Regelmäßig besuche ich die Runde der Wehrleitungen, die<br />
der Kreisbrandmeister einberuft. Vorträge, Gesprächsrunden und Informationsabende bei<br />
den Freiwilligen Feuerwehren im Kreis <strong>Unna</strong> schaffen eine vertrauensvolle Grundlage für<br />
Einsatznachbesprechungen nach belastenden Einsätzen. Seelsorgerliche<br />
Einzelgespräche mit Einsatzkräften ergeben sich aus diesen vielfältigen Kontakten.<br />
Auch Teile der Truppmann-Ausbildung der Feuerwehrleute übernehme ich gerne und<br />
finde so Kontakt besonders zu jungen Feuerwehrleuten. Gerade junge Einsatzkräfte sind<br />
im Einsatz oft psychisch belastenden Situationen ausgesetzt. Deshalb ist es wichtig, den<br />
Feuerwehrnachwuchs bereits in den ersten Ausbildungsmodulen auf solche Einsätze<br />
vorzubereiten. Sie erfahren, wie sie auf Stress im Einsatz reagieren und welche<br />
psychischen Folgen entstehen können und wie man ihnen begegnen kann.<br />
57
4. 2 Mit dem Dekanat <strong>Unna</strong><br />
Seit 2010 hat sich die Sicht der Notfallseelsorge im Bistum Paderborn deutlich verändert.<br />
Wurde bis dahin die Aufgabe als Teil des Gemeindepastorals verstanden, ist sie heute<br />
mit einem eigenen Bistumsbeauftragten ausgestattet und wird als eigenständige Aufgabe<br />
im seelsorglichen Sonderdienst im Auftrag der Gesamtkirche verstanden.<br />
Im Dekanat <strong>Unna</strong> wurde mit der Umsetzung dieser veränderten Sichtweise begonnen<br />
und Irmgard Paul, als langjährige Mitarbeiterin der Notfallseelsorge, sowie Silke Klute, die<br />
neu in das Team der Notfallseelsorge hineinwächst, sollen die Aufgabe der<br />
Dekanatsbeauftragten für Notfallseelsorge wahrnehmen.<br />
Schritte auf dem Weg zu einer verlässlicheren und vernetzteren Zusammenarbeit waren<br />
1. Die Ausbildung von Hauptamtlichen<br />
2. Drei Informationsveranstaltungen in den Pastoralverbünden im November <strong>2012</strong><br />
3. Ausbildung von Ehrenamtlichen<br />
4. Eine Kollekte zur Mitfinanzierung der Neuanschaffung des Einsatzfahrzeugs in Höhe<br />
von 5500 €<br />
4. 3 Mit Schulen und dem Kreis <strong>Unna</strong><br />
Die Kooperation im Kreis-Krisenteam an Schulen zahlt sich inzwischen immer häufiger<br />
aus. Es erleichtert das Arbeiten und schafft eine vertrauensvolle Atmosphäre, wenn man<br />
sich kennt und das Gesicht schon mal gesehen hat. So waren wir im Berichtszeitraum<br />
an Schulen tätig in Kooperation mit der Schulpsychologischen Beratungsstelle bei<br />
Suiziden von Schülern, beim plötzlichen Tod eines Elternteils und beim Tod von<br />
Lehrkräften.<br />
5. CrashKurs NRW Realität erfahren - echt hart<br />
CrashKurs NRW ist ein Projekt der Polizei zur Unfallprävention in den 10. Und 11.<br />
Klassen der Schulen im Kreis <strong>Unna</strong>. Bei den 14 Veranstaltungen im Jahr <strong>2012</strong> standen<br />
ein Polizist, ein Feuerwehrmann, ein Rettungssanitäter und ein Notfallseelsorger vor<br />
3300 Schülern und berichten von ihren Emotionen und Erfahrungen bei Unfällen mit<br />
jungen Fahrern. Anhand von erlebten Beispielen aus dem Kreis <strong>Unna</strong> klären sie die<br />
jungen Menschen auf, was passieren kann, wenn sie zu schnell, unter Drogen oder<br />
Alkohol, oder auch unangeschnallt fahren. Mit den Bildern und Berichten erfahren die<br />
Schülerinnen und Schüler, wie hart die Realität sein kann, wenn man sich nicht an die<br />
Regeln hält und die eigenen Fähigkeiten überschätzt.<br />
Die Kreispolizeibehörde <strong>Unna</strong> erlebt auch auf diesem Feld, dass die Notfallseelsorge ein<br />
verlässlicher Kooperationspartner ist, wenn es darum geht Menschen vor Unfällen zu<br />
schützen und deren Folgen abzufedern. Die Gespräche am Rande der Veranstaltungen<br />
mit den Einsatzkräften zeigen aber auch, wie belastend solche Einsatzsituationen sind,<br />
die sich auf der menschlichen Festplatte festbrennen und kaum zu löschen sind.<br />
Daneben betreuten wir bei den Veranstaltungen als Notfallseelsorger die Schülerinnen<br />
und Schüler, denen das Gehörte zu nahe ging und die akute Belastungsreaktionen<br />
zeigten.<br />
6. Blaulicht – Gottesdienst<br />
Der Blaulichtgottesdienst, als ein gottesdienstliches Angebot für hauptamtliche und<br />
ehrenamtliche Einsatzkräfte verschiedenster Organisationen, hat sich im<br />
Berichtszeitraum weiter etabliert. Im Jahr <strong>2012</strong> fand der Blaulichtgottesdienst in der<br />
Dellwiger Kirche statt. In oekumenischer Verbundenheit feierten wir mit Einsatzkräften<br />
aus dem THW, dem DRK, den Maltesern, der DLRG, den Feuerwehren, den<br />
Rettungsdiensten und der Polizei einen mutmachenden Gottesdienst. Er hatte das<br />
Thema: „(M)eine Schwäche für …“.<br />
Was Einsatzkräfte verbindet, ist die Erfahrung von Schwäche und Ohnmacht gegenüber<br />
dem Leid, das Menschen erleben. Gleichzeitig haben sie eine Schwäche für das Helfen<br />
und zu Hilfe eilen, eine Schwäche für hilflose Menschen. In dem Gottesdienst wurde ein<br />
kleiner, werdender Feuerwehrmann getauft. Papa und großer Bruder füllten das<br />
Taufbecken aus der Kübelspritze und Max wollte getauft werden. So wurde spürbar das<br />
Gott eine Schwäche hat für Menschen und besonders für Kinder.<br />
Besondere Wertschätzung erlebten die Einsatzkräfte dadurch, dass der Landrat die<br />
Kanzelrede in diesem BlaulichtGottesdienst hielt. Landrat Michael Makiolla sagte in<br />
seiner Kanzelrede: „Deswegen kommt der Notfallseelsorge nach wie vor eine große<br />
Bedeutung zu; auch für die Polizei, denn belastende Erlebnisse bei Einsätzen werfen als<br />
58
Folge häufig persönliche Fragen auf, die über das hinausgehen, was Psychologen und<br />
Verhaltenstrainer beantworten können. … Notfallseelsorge kann dies nicht therapieren,<br />
aber zeigen, dass und wie Ohnmacht zum Leben dazu gehört, welchen Sinn sie haben<br />
kann (oder auch nicht!) und wie mit ihr humaner umgegangen werden kann, als es die<br />
Gesetze der Leistungsgesellschaft erwarten lassen. … Notfallseelsorge kann helfen, mit<br />
diesen Situationen anders umgehen zu lernen als sie nur als persönliche Niederlage bzw.<br />
persönliches – oder gar beruflich-professionelles Versagen oder gar göttliche oder<br />
schicksalhafte Bosheit zu interpretieren.<br />
Notfallseelsorge kann helfen, sich aus dem Gefühl der Schwäche und Hilflosigkeit zu<br />
befreien und wieder stark zu werden, um gemeinsam mit anderen notwendige Aufgaben<br />
zu erfüllen, zu deren Wahrnehmung wir uns gegenüber dem Staat und dem<br />
Gemeinwesen verpflichtet haben. Und diese Verpflichtung hat es in sich: Wir sind<br />
diejenigen, die rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr für alle Menschen in diesem Land zur<br />
Verfügung stehen. Wir weisen niemanden ab und lassen keinen zurück. Wir sorgen für<br />
Sicherheit und Ordnung und sind daher eine unverzichtbare Stütze unseres Staates.<br />
Unsere Tätigkeit ist die Prävention, die Abwehr von Gefahren bzw. die Rettung aus der<br />
Gefahr, die Strafverfolgung und der Opferschutz. Notfallseelsorge begleitet uns bei<br />
unserer Arbeit auf diesen Tätigkeitsfeldern. Sie gehört dazu wie unsere technischen<br />
Einsatzmittel, sie ist ein wichtiger Teil der Rettungskette.“<br />
Die zwanglosen Begegnungen und Gespräche nach dem BlaulichtGottesdienst erleben<br />
Einsatzkräfte als ein Stück Wertschätzung und Wahrnehmen ihrer Person durch die<br />
Kirche.<br />
7. Team der Notfallseelsorge<br />
Das Team der Notfallseelsorge hat sich konsolidiert und ehrenamtliche Notfallseelsorger<br />
übernehmen im Rahmen ihrer Möglichkeiten Aufgaben und Dienste. Neu dazu<br />
gekommen ist, nach seiner Ausbildung in Soest, Pfarrer Klaus Suk (Gemeindepfarrer<br />
Kamen) der neben seiner Tätigkeit in der Gemeinde und in der Beratungsstelle für Ehe-<br />
Familien- und Lebensberatung nun auch regelmäßig in der Rufbereitschaft der<br />
Notfallseelsorge Dienste übernimmt.<br />
Leider mussten wir auch einen Mitarbeiter aus unserer Runde verabschieden. Adrian<br />
Stoverock, Berufsfeuerwehrmann und Notfallseelsorger verstarb viel zu früh nach kurzer<br />
schwerer Krankheit im Alter von 32 Jahren. Wir beteiligten uns an der Trauerfeier die ich<br />
mitgestaltete und an der Beisetzung am 20.06.<strong>2012</strong> die im engsten Familienkreis<br />
stattfand.<br />
7. 1 Mitglieder im Team NFS:<br />
Mitarbeitende im Team der Notfallseelsorge sind Birgit Averbeck (, Bergkamen); Christine<br />
Baer (OGS-Mitarbeiterin, Holzwickede); Christian Bald (Pfarrer, Holzwickede); Claudia<br />
Brühl (Pfarrerin, Holzwickede); Bernd Deiting (Rentner, Laienprediger, Bergkamen);<br />
Barbara Deiting (Gemeindebüromitarbeiterin, Bergkamen); Manuela Eisenbach<br />
(Koordination Schulsozialarbeit Kreis <strong>Unna</strong>, Werne); Frank Eisenbach (Ingenieur,<br />
Werne); Dirk Heckmann (Männerpfarrer, Werne); Petra Hermkens (Lehrerin,<br />
Holzwickede); Hartmut Jürgens (Gesamtschullehrer, Lünen); Silke Klute<br />
(Gemeindereferentin, Holzwickede); Anika Knutti (Hausfrau, Dortmund); Angelika Kristan<br />
(Trauerbegleiterin, Lünen); Heinz Müller (Rentner, Schwerte); Michael Nelson (Pfarrer,<br />
Fröndenberg); Irmgard Paul (Gemeindereferentin, Schwerte); Hermann Puls (Diakon,<br />
Kamen); Reinhard Regelski (Rentner, Selm); Ursula Schenkel (Förderschulpädagogin,<br />
<strong>Unna</strong>); Dieter Schiewer (Pfarrer, Fröndenberg); Siegfried Schütt (Pfarrer KK Iserlohn, );<br />
Rüdiger Schwabe (Rentner, Holzwickede); Silvia Schwarz (Psychologin, Bergkamen);<br />
Karl-Heinz Sobanski (Berufschullehrer, Kamen); Heike Stracke (Arzthelferin,<br />
Fröndenberg); Klaus Suk (Pfarrer, Kamen); Sandra Thews (Krankenschwester, Kamen);<br />
Michael Thews (Verwaltungsangestellter, Kamen); Willi Wohlfeil (Pfarrer, Beauftragter<br />
Notfallseelsorge, Bergkamen); Ralf Wolske-Böttcher (Lagerarbeiter, <strong>Unna</strong>).<br />
7. 2 Ehrenamtliche Mitarbeit - Notfallseelsorge neben dem Erwerbsleben<br />
Auch im Berichtszeitraum haben wir durch das vermehrte Engagement von Menschen,<br />
die Notfallseelsorge neben ihrem sonstigen Erwerbsleben ausüben, das Problem wenn<br />
Alarmierungen zu Zeiten kommen, in denen der Arbeitgeber sein Recht auf Leistung<br />
fordert. Da eine Freistellung nur in wenigen Bereichen möglich ist, sind wir auf die<br />
Nachsicht der Arbeitgeber angewiesen. Hier sind immer wieder Gespräche notwendig.<br />
59
Ehrenamtliche Mitarbeitende erkennen ihre Grenzen und erfahren, wie wichtig es ist die<br />
eigenen Begrenzungen anzunehmen und ernst zu nehmen. Mancher hat die Ausbildung<br />
angefangen und gemerkt, das ist nichts für mich, das kann ich nicht. Einige von ihnen<br />
entscheiden sich nach der Ausbildung, nicht in die Aufgabe der Rufbereitschaft<br />
einzusteigen, unterstützen dann aber die Notfallseelsorge auf anderen Gebieten, wie der<br />
Öffentlichkeitsarbeit, dem BlaulichtGottesdiensten und so weiter.<br />
Ehrenamtliches Engagement ist Entlastung und Stütze und hat ein Recht auf Begleitung<br />
sowie auf stetige Aus- und Fortbildung. Das kostet Geld und braucht einen<br />
hauptamtlichen Theologen, der sich dieser Aufgabe stellt.<br />
Ein wichtiger Teil der Aus- und Fortbildung ist für uns der jährlich stattfindende<br />
Bundeskongress. <strong>2012</strong> in Erfurt haben wir mit 8 Mitarbeitenden im Augustinerkloster<br />
teilgenommen. „Kinder in Notfällen begleiten“ war das Thema. Jeden Tag zwei<br />
Fachvorträge am Vormittag, Workshops zu speziellen Themen der Arbeit am Nachmittag<br />
und abends einen Gottesdienst im Dom und ein Theaterstück. Drei volle, anstrengende<br />
Tage an historischem Ort - es hat sich für uns gelohnt.<br />
8. Finanzen<br />
Seit Jahren liegt der Bedarf an Verbrauchsmitteln und Ausrüstungsmitteln für das Team<br />
bei 5000 € – 7000 € Diesen Bedarf decken wir neben den 1100 € aus<br />
Kirchensteuermitteln, die uns die Synode in der Vergangenheit bewilligt hat, aus Spenden<br />
und Zuwendungen Dritter.<br />
Als Projekte für die nahe Zukunft stellen sich uns folgende Anschaffungsaufgaben:<br />
• 30 lila Warnwesten mit genormten Reflexstreifen und der Kennzeichnung<br />
Notfallseelsorge (ca. 50-60 € pro Stück)<br />
• Online Dienstplan (ca. 600 € Programmierung)<br />
• Oasentage für Mitarbeitende (ca. 1500 € für Unterkunft Verpflegung und Referenten)<br />
• Teamsupervision (ca. 5 – 8 Sitzungen a 300 €)<br />
• Blaulichtgottesdienst (ca. 350 € Werbung; Durchführung und Musik)<br />
• Neuauflage Flyer, Öffentlichkeitsarbeit; Visitenkarten Namenschilder, (ca. 400 €)<br />
9. Ausblick<br />
Die Notfallseelsorge im Kreis <strong>Unna</strong> hat einen guten Stand und leistet eine qualifizierte<br />
und angesehene Arbeit, für die auch der <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> bei den Einsatzkräften seine<br />
Anerkennung findet. Dennoch bleibt die Aufgabe, die Notfallseelsorge im Rettungssystem<br />
und auf <strong>Kirchenkreis</strong>ebene noch stärker zu verankern.<br />
Daraus ergeben sich drei wesentliche Aufgaben für die kommende Zeit:<br />
• Sicherung der finanziellen Grundlagen für eine qualifizierte und gute Arbeit.<br />
• Gewinnung und Ausbildung von weiteren Mitarbeitenden.<br />
• Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit, um weitere Unterstützer für die Arbeit der<br />
Notfallseelsorge zu gewinnen.<br />
Notfallseelsorge und die Seelsorge in Feuerwehr und Rettungsdienst sind ein Beispiel für<br />
eine gastfreundliche Kirche auf dem Weg zu den Menschen. Wir bringen zu den<br />
Menschen, die Katastrophen erleben, denen von einer Sekunde zur nächsten die ganze<br />
Welt zerbricht, die Hoffnung mit, dass es weiter geht. So gehen wir mit Christus und<br />
bleiben bei den Menschen, halten aus und tragen mit, weisen Wege und trocknen immer<br />
wieder Tränen.<br />
Pfarrer Willi Wohlfeil, Beauftragter für die Notfallseelsorge im Kreis <strong>Unna</strong><br />
v. Bericht über die Tätigkeit als Polizeiseelsorger von Pfarrer Karl-Heinz Poth<br />
In den Jahren 2011 –<strong>2012</strong> wurde die Polizeiarbeit in <strong>Unna</strong> und Kamen neu strukturiert<br />
und organisiert. Die Arbeit der Beamtinnen und Beamten wurde straffer und dichter. Eine<br />
neue Leitung hat sich in Kamen, der PI-Nord, etabliert. Herr Breitbarth löste Frau Helm<br />
ab. Dies führte dazu, dass das regelmäßige Treffen zwischen Polizei und Kirche beim<br />
Boulespiele verschoben werden musste. Mittlerweile hat sich die Neuerung eingespielt,<br />
60
so dass derartige Kontakte neu geplant werden. Allerdings merke ich zunehmend, dass<br />
die polizeiliche Arbeit durch Einsparungen im Personalbereich einem großen Druck<br />
ausgesetzt ist. Die Gespräche und Besuche in der Inspektion lassen diesen Schluss zu.<br />
Meine Angebote für seelsorgerliche Gespräche werden nur zögerlich angenommen.<br />
Gespräche und Begegnungen im Arbeitsalltag dagegen führen immer zu neuem<br />
Kennenlernen und bauen Vertrauen auf. Dazu gehört natürlich die Wertschätzung der<br />
vielfältigen polizeilichen Tätigkeiten.<br />
Eine besondere Veranstaltung war die Podiumsdiskussion „Diskriminierung im Alter“, die<br />
ich zusammen mit dem ev. Männerforum und der Polizeigewerkschaft im Oktober letzten<br />
Jahres durchgeführt habe. Gerade auf dieser Ebene öffnen sich Beamtinnen und<br />
Beamte für seelsorgerliche Angebote. Die Begegnung am „Rande“ führt über sich<br />
hinaus.<br />
Selbstverständlich ist mir der schriftliche Weihnachtsgruß in der Zeitschrift „Die Streife“<br />
und der persönliche Besuch am 1. Weihnachtsfeiertag in der PI-Nord sowie bei der<br />
Autobahnpolizei.<br />
Während das Kommissariat „Vorbeugung“ bei unterschiedlichen gesellschaftlichen<br />
Gruppen Aufklärung betreibt, erlebe ich die Arbeit der Kripo als erheblich bedrückender,<br />
zumal sich die Beamtinnen und Beamten nicht selten mit Todesfällen auseinandersetzen<br />
müssen. Das Bedürfnis, sich über solche Erlebnisse auszutauschen, empfinde ich sehr<br />
deutlich. Allerdings ist diese Arbeit der Polizei ein eher verschlossener Bereich und ich<br />
erreiche die Mitarbeiter nicht systematisch.<br />
Schließlich werde ich im Rahmen meiner Möglichkeiten versuchen, den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern der Polizei meine Bereitschaft zu signalisieren, ihnen als ev. Pastor für<br />
seelsorgerliche Fragen weiter zur Verfügung zu stehen.<br />
Hochachtungsvoll und mit christlichem Gruß Ihr<br />
Pastor Poth.<br />
w. Bericht über die Tätigkeit im Rahmen der Synodalbeauftragung<br />
„Kirchl. Dienst in der Polizei – Bereich Kreispolizeibehörde <strong>Unna</strong>“<br />
in den Jahren 2011 und <strong>2012</strong> von Pfarrerin Anja Josefowitz<br />
Vorbemerkungen:<br />
<strong>2012</strong> bin ich in Elternzeit gewesen und es gab für mich in dieser Zeit keine Vertretung.<br />
Dieser Bericht beschränkt sich deshalb auf das Jahr 2011, das bei der<br />
Kreispolizeibehörde <strong>Unna</strong> von großen strukturellen und personellen Veränderungen<br />
geprägt war.<br />
Bei jeglichem Personalwechsel innerhalb der Kreispolizeibehörde <strong>Unna</strong> habe ich erlebt,<br />
dass „Außenstehende“ zunächst argwöhnisch beobachtet und nicht so gerne in<br />
dienstliche Belange eingeweiht werden. D.h. es dauert immer eine Weile, bis man sich<br />
mit der hierarchischen Struktur und den gruppendynamischen Prozessen innerhalb der<br />
Behörde vertraut gemacht hat. Ich habe aber immer wieder erfahren, dass durch<br />
Kontinuität und Interesse an der Organisation Polizei und den dort arbeitenden<br />
Menschen diese Vorbehalte abgebaut werden konnten. Die Annäherung durch<br />
Gespräche und auch durch die Bereitschaft, PolizeibeamtInnen bei alltäglichen und<br />
außergewöhnlichen Einsätzen zu begleiten, hat sich positiv auf das Verhältnis<br />
untereinander ausgewirkt. Die Nachfrage nach Seelsorge steigt, wenn die Person der<br />
Polizeipfarrerin bekannt und vertraut ist.<br />
Die oben angesprochenen Veränderungen haben meine Tätigkeit in 2011 sehr<br />
erschwert. Unterstützend zur Seite stand mir in dieser Situation die<br />
Landespolizeipfarrerin Astrid Taudien, die sich mit mir auf den Weg in die Behörde<br />
gemacht hat, um uns und das Feld der Polizeiseelsorge erneut vorzustellen.<br />
Tätigkeitsfelder:<br />
Ich habe in 2011 PolizeibeamtInnen bei Einsätzen begleitet, ihre Arbeitsabläufe<br />
beobachtet und bei Bedarf Rückfragen gestellt, die auch eine kritische Reflexion<br />
ermöglicht haben.<br />
Ich habe weiterhin intensiven seelsorglichen Kontakt zu einzelnen PolizeibeamtInnen<br />
gehabt, die maßgeblich von den strukturellen Veränderungen betroffen waren und unter<br />
den aktuellen Arbeitsbedingungen litten.<br />
In zwei Fällen habe ich externe Hilfsangebote vermitteln können.<br />
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Darüber hinaus gab es ein jährliches Treffen der PolzeipfarrerInnen im Nebenamt sowie<br />
einen Studientag zu polizeispezifischen Themen.<br />
Abschließende Bemerkung:<br />
Da ich meinen Dienst z.Zt. nicht im vollen Umfang ausübe, habe ich diese<br />
Synodalbeauftragung zurück gegeben. D.h. diesmal steht nach langer Vakanz seitens<br />
des <strong>Kirchenkreis</strong>es ein Neuanfang an, der sich diesmal zudem auch noch auf die<br />
zuständige Landespolizeipfarrerin bezieht, die sich beruflich verändert hat.<br />
<strong>Unna</strong>, im April <strong>2013</strong><br />
gez. Anja Josefowitz<br />
x. Bericht über den Tätigkeitsbereich „Militärseelsorge“ 2011-<strong>2013</strong><br />
Im Berichtszeitraum (05/2011 – 05/<strong>2013</strong>) ereigneten sich folgende Besonderheiten, die<br />
für die Bundeswehr (Bw) und somit auch für die Arbeit der Militärseelsorge (MilS) sehr<br />
bedeutsam sind:<br />
Fünf Bundeswehrsoldaten fallen im Einsatz in Afghanistan. Eine Kompanie aus <strong>Unna</strong><br />
ist vier Monate im Afghanistaneinsatz (2011). Mit der Aussetzung der allgemeinen<br />
Wehrpflicht (01.07.2011) entsteht eine Freiwilligenarmee. Die Auslandseinsätze<br />
steigen; die Bw wird mehr und mehr zur Einsatzarmee. Die Bundeswehrreform (<strong>2012</strong>)<br />
bringt einschneidende Veränderungen, u.a. zahlreiche Standortschließungen. (Der<br />
Standort <strong>Unna</strong> wird reduziert, aber nicht geschlossen. Aber das Sanitätsregiment in<br />
Ahlen wird aufgelöst.) Die Soldaten und ihre Familien sind extremen Belastungen<br />
ausgesetzt: regelmäßige Versetzungen, wochenlange Lehrgänge fernab von der<br />
Familie, Truppenübungsplatzaufenthalte, Wochenendbeziehungen, fehlende<br />
Zukunftsperspektiven, steigende Auslandseinsätze, posttraumatische<br />
Belastungsstörungen führen bei Soldatenehen u.a. zu einer Scheidungsrate bis zu<br />
80% (Bericht des Wehrbeauftragten <strong>2012</strong>).<br />
In dieser Problemlage geschieht MilS, die sich als „Kirche unter den Soldaten“<br />
versteht. Sie bezeugt das Evangelium Jesu Christi am Arbeitsplatz von Menschen, die in<br />
der klassischen Kirchengemeinde selten bis gar nicht präsent sind. Oft kritisch beäugt,<br />
sind die Soldaten und ihre Familien in besonderer Weise mit den Fragen von Trennung,<br />
Gewalt, Krieg und Frieden, seelischen und körperlichen Verletzungen bis hin zum<br />
eigenen Tod konfrontiert. Militärgeistliche begleiten sie dabei im (Feld-)Gottesdienst, in<br />
Seelsorge und Berufsethik (Lebenskundlicher Unterricht) im Inland, wie auch in den<br />
Auslandseinsätzen.<br />
Seit 01. Mai 2011 ist zum ersten Mal eine westfälische Pastorin als Militärgeistliche<br />
am Standort <strong>Unna</strong> tätig. Sie betreut die Soldatinnen und Soldaten, die zivilen<br />
Angestellten sowie deren Familien von den Standorten <strong>Unna</strong> (Glückauf-Kaserne /<br />
Logistikbataillon 7) und Ahlen (Westfalen-Kaserne / Sanitätsregiment 22 Westfalen).<br />
Die Amtseinführung fand unter großer Beteiligung ziviler KollegInnen statt. Die bereits<br />
vorab existierende Vernetzung der neuen Militärpfarrerin mit dem KK erweist sich als<br />
äußerst hilfreich. Die Zusammenarbeit mit Gemeinden und <strong>Kirchenkreis</strong> wird seitens<br />
der MilS als hervorragend empfunden. Die MilS bringt sich ihrerseits in kreiskirchliche<br />
und gemeindliche Veranstaltungen ein. Z.B. mit einem Stand am Kleinen Kirchentag in<br />
<strong>Unna</strong> 2011. Mit Vorträgen über die Arbeit der MilS in Gemeindegruppen und mit<br />
Besuchen gemeindlicher Gruppen in der Kaserne. Anfang des Jahres fand der<br />
Pfarrkonvent in der Kaserne statt.<br />
Der bisherige Höhepunkt ist der „Musikalische Friedensgottesdienst zu<br />
Volkstrauertag <strong>2012</strong>“, der auf WDR 5 live übertragen wurde. Zum ersten Mal kam es zu<br />
einer Zusammenarbeit zwischen MilS, ziviler Gemeinde (Philipp-Nicolai-Kantorei / Ev.<br />
KG <strong>Unna</strong>-Königsborn) und der Bundeswehr (Soldaten / Luftwaffenmusikkorps 3<br />
Münster).<br />
Gemeinsame Veranstaltungen mit dem Männerbeauftragten sind geplant, die auch nicht<br />
religiös sozialisierte Soldaten ansprechen sollen.<br />
Als Problemanzeige und Anregungen für die Zukunft sind folgende Punkte zu<br />
erwähnen:<br />
62
Kirche ist immer auch Kirche in der Welt. Sie sollte gesellschaftliche und<br />
(welt-)politische Entwicklungen wahrnehmen und Stellung beziehen. Ende <strong>2012</strong> rief der<br />
Verteidigungsminister zu einer öffentlichen Diskussion über die Bedeutung und den<br />
Sinn der Bw auf. Leider ohne nennenswerten Erfolg. Gerade „zivile“ Kirche kann sich in<br />
diesem Prozess zu Wort melden und konstruktiv einbringen.<br />
Kosovo. Afghanistan. Mali. Türkei. Durch die Einsätze der Bw rückt die Weltpolitik näher.<br />
MilS und die Entwicklung der Bw sollte als gesellschafts-politisches Thema auf einer<br />
Kreissynode näher behandelt werden.<br />
Soldaten und ihre Familien sind Teil der kirchlichen Gemeinden; gerade in<br />
Königsborn leben viele Soldatenfamilien. Sie leiden häufig unter fehlendem Rückhalt in<br />
der Gesellschaft. Gerade die zivile Kirche kann ihren Mitgliedern eine Heimat geben.<br />
Da auch immer Soldaten aus <strong>Unna</strong> im Einsatz sind, ist es bei einem evtl. Todesfall<br />
möglich, dass die offizielle Trauerfeier in einer Gemeinde des KK stattfinden soll. Es<br />
ist ratsam, sich als Gemeinde VORAB damit auseinanderzusetzen, was eine staatliche<br />
Trauerfeier für eine Gemeinde bedeuten wird.<br />
MilS arbeitet mit einer Gruppe (Männer zwischen 18 und 59 Jahren), die in der zivilen<br />
Kirche kaum vorkommt. Berufssoldaten sind hervorragend ausgebildet und werden z.T.<br />
mit Anfang 50 pensioniert. Soldaten für die Mitarbeit in der Gemeinde zu gewinnen<br />
wäre sehr bereichernd.<br />
Susanne Schart, Militärpfarrerin<br />
3. Fachbereich III – Kinder und Jugend<br />
(Tageseinrichtungen für Kinder, Kinder- und Jugendarbeit, Schule, offener Ganztag,<br />
Konfirmandenarbeit)<br />
a. Bericht des Fachbereichsausschusses III - „Kinder und Jugend“ zur<br />
Sommersynode <strong>2013</strong> von Pfarrer Michael Niggebaum<br />
Der Fachbereichsausschuss ‚Kinder und Jugend‘ ist im Berichtszeitraum 2011 und <strong>2012</strong><br />
regelmäßig zu Sitzungen zusammengekommen.<br />
Im Fachbereich III kam es zu einer personellen Veränderung.<br />
Zum 1.4.2011 wurde die Stelle der Koordination im Bereich des Offenen Ganztags neu<br />
besetzt. Da Dietrich Schneider in das Öffentlichkeitsreferat des <strong>Kirchenkreis</strong>es gewechselt<br />
ist, wurde die Stelle neu ausgeschrieben und mit Herrn Michael Klimziak, zuvor<br />
Jugendreferent der Ev. Kirchengemeinde Holzwickede und Opherdicke, besetzt.<br />
Die Arbeit in den Ausschusssitzungen des Fachbereiches konzentrierte sich im<br />
Berichtszeitraum neben der Mitarbeit bei der Neugestaltung der Visitationsordnung des<br />
Kirchkreises <strong>Unna</strong> auf die Bereiche Kindertageseinrichtungen, Kinder- und Jugendarbeit,<br />
Offene Ganztagsgrundschule und Religionsunterricht an den Schulen im Kreis <strong>Unna</strong>.<br />
Da die ReferentInnen, die regelmäßig an den Sitzungen des Fachbereichsausschusses<br />
teilnehmen, für diese Bereiche detaillierte Synodalberichte geschrieben haben, legt<br />
dieser Bericht seinen Schwerpunkt auf folgende Themen der Ausschussarbeit:<br />
1. Weiterentwicklung der gesetzlichen Rahmenbedingungen (KiBiz) in den<br />
Kindertagesstätten und Familienzentren<br />
2. Konzeptionelle Neuorientierung bei der Fachberatung der<br />
Kindertageseinrichtungen und beim Kindergartenwerk<br />
3. Offene Ganztagsschule<br />
4. Jugend kreuzt Kirche<br />
5. Religionsunterricht an den Schulen<br />
6. Mediothek<br />
Zu 1: Weiterentwicklung der gesetzlichen Rahmenbedingungen (KiBiz) in den<br />
Kindertagesstätten und Familienzentren<br />
Die Visitation in der Friedenskirchengemeinde in Bergkamen hat gezeigt, dass die ev.<br />
Einrichtungen in Bergkamen wie auch im übrigen <strong>Kirchenkreis</strong> nach wie vor einen hohen<br />
Anmeldestand haben. Dies liegt sicher einerseits in den hohen Qualitätsstandards der<br />
Einrichtungen begründet, andererseits auch im Engagement der Mitarbeitenden in den<br />
jeweiligen Einrichtungen. Eltern legen einen hohen Wert auf religiöse Bildung ihrer Kinder<br />
und auf ein christlich geprägtes Miteinander in der Einrichtung.<br />
Zudem ist die Nachfrage der Eltern nach Plätzen für Kinder unter 3 Jahren hoch. Die<br />
63
dafür erforderlichen Umbauten sind im Berichtszeitraum durchgeführt worden, so dass<br />
nun in allen Einrichtungen Kinder unter drei Jahren aufgenommen werden können. Für<br />
die pädagogische Arbeit stellt die Aufnahme jüngerer Kinder eine neue umfangreiche<br />
Herausforderung dar. Sie erfordert in den Einrichtungen intensives konzeptionelles und<br />
organisatorisches Arbeiten (Raumgestaltung, Schwerpunkte der Erzieherinnen). Seitens<br />
der Fachberatung wächst die Erfordernis, die Einrichtungen in ihrer Weiterentwicklung zu<br />
unterstützen.<br />
Der Wunsch der Eltern nach Ganztagsplätzen, die Budgetierung dieser Plätze seitens<br />
des Landes, die Finanzierung von Hauswirtschaftskräften für die Übermittagsbetreuung<br />
sind Themen, die eine Revision des Kinderbildungsgesetzes dringend notwendig<br />
machen.<br />
Zu 2: Konzeptionelle Neuorientierung bei der Fachberatung der<br />
Kindertageseinrichtungen und beim Kindergartenwerk<br />
Aktuell werden vom Referat für Kindertageseinrichtungen neben der Gremienarbeit in<br />
den Fachverbänden die Fachberatung der 26 Einrichtungen und die Geschäftsführung für<br />
13 Einrichtungen des Kindergartenwerkes wahrgenommen:<br />
Mit den „Grundsätzen zur Bildungsförderung für Kinder von 0 bis 10 Jahren“ hat das<br />
Land NRW Bildungsbereiche definiert, die sowohl in Kitas als auch in Grundschulen zur<br />
Anwendung kommen sollen.<br />
- Die Profilierung der Kitas als Bildungsorte erfordert in den Einrichtungen intensive<br />
konzeptionelle und organisatorische Arbeiten (Raumgestaltung, Schwerpunkte der<br />
Erzieherinnen).<br />
- Das Beobachtungs- und Dokumentationsmanagement ist durch Fortbildungen und<br />
Beratungen weiterzuentwickeln.<br />
- Dem Übergang von der Kita in die Grundschule kommt in den Bildungsgrundsätzen<br />
besondere Bedeutung zu.<br />
- Der U3-Ausbau und die zunehmende Aufnahme von Kindern unter 2 Jahren stellen die<br />
Einrichtungen vor eine Vielzahl von Herausforderungen.<br />
- Die Zahl der Kinder in den Einrichtungen, die von Behinderung bedroht sind, hat in den<br />
letzten Jahren deutlich zugenommen.<br />
Um die ev. Kindertageseinrichtungen und Familienzentren bei steigenden Anforderungen<br />
auch künftig gut begleiten und in ihrer Weiterwicklung fördern zu können, hat der<br />
Fachbereich darauf hingewiesen, dass die personelle Ausstattung des<br />
Kindergartenreferats um eine halbe Stelle im Bereich Fachberatung erweitert werden soll.<br />
Zu 3: Offene Ganztagsschule<br />
Der Fachbereich III ist im Berichtszeitraum regelmäßig über den Stand der Offenen<br />
Ganztagsschule unterrichtet worden.<br />
Demnach haben sich die Schülerzahlen positiv entwickelt. An 20 Schulen werden 1068<br />
Schülerinnen und Schüler betreut. Der Bedarf ist nach wie vor steigend.<br />
Während in der Vergangenheit die OGS als zusätzliches Angebot an der Schule<br />
verstanden wurde, wird nun die Arbeit immer mehr zu einem integrierten<br />
Ganztagskonzept der Schule verändert. Diese Entwicklung wird auch vom Fachbereich<br />
unterstützt. Wir sehen deutlich, dass der Lebensmittelpunkt der Kinder und Jugendlichen<br />
immer mehr in die Schule verlagert wird. Von daher sehen wir die OGS als wichtigen<br />
Bestandteil evangelischer Kinder- und Jugendarbeit. Allerdings ist auch deutlich<br />
geworden, dass das anfängliche Bestreben des Fachbereiches, die OGS möglichst an<br />
die gemeindliche Jugendarbeit anzubinden, in Frage gestellt werden muss.<br />
Nach wie vor ist der Förderbedarf für die Verpflegungskosten hoch. Viele Familien sind<br />
nicht in der Lage, die Verpflegungskosten komplett zu zahlen. Im Schuljahr 2011/<strong>2012</strong><br />
mussten Zuschüsse von 7.400 € geleistet werden. Es muss aber weiterhin gelingen, dass<br />
alle Kinder am gemeinschaftlichen Mittagessen teilnehmen können.<br />
Der Fachbereich III hat den Einstieg in die Schulsozialarbeit an den Primarschulen in<br />
Bergkamen und Holzwickede im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepakets befürwortet.<br />
In Bergkamen sind es 24 Stunden und in Holzwickede wurde eine ganze Stelle<br />
geschaffen. Der Hauptschwerpunkt der Arbeit liegt in der Betreuung und Beratung der<br />
Familien, die Leistungen der Arge und des Jobcenters in Anspruch nehmen. Die<br />
Förderdauer der Maßnahme ist befristet bis zum 31.12.<strong>2013</strong>. Da diese Arbeit sich gut an<br />
64
den Schulen etabliert hat, wäre es wünschenswert, diese Arbeit auch nach diesem<br />
Datum fortsetzen zu können.<br />
Zu 4: Jugend kreuzt Kirche<br />
Der Fachbereich III hat im Frühjahr <strong>2012</strong> zur Mitarbeit in einer Projektgruppe aufgerufen,<br />
die die Aufgabe hatte, eine Zukunftswerkstatt unter dem Titel „Jugend kreuzt Kirche“<br />
„Kinder- und Jugendarbeit im Umbruch“ zu planen, vorzubereiten und durchzuführen.<br />
Der Hintergrund der Zukunftswerkstatt lag im Kontext des kreiskirchlichen<br />
Konzeptionsprozesses „synodale Dienste“. Auf der Sommersynode 2011 waren in<br />
mehreren Workshops Herausforderungen für die kirchliche Arbeit in den verschiedenen<br />
Fachbereichen beleuchtet worden. Im Fachbereich III war dies die Zusammenarbeit im<br />
Bereich Schule / KU /Jugendarbeit. Damit die Synode 2014 weitergehende Beschlüsse<br />
zu den künftigen Schwerpunkten der kreiskirchlichen Arbeit fassen kann, wurde für den<br />
29.09.<strong>2012</strong> im Hellweg-Berufskolleg in <strong>Unna</strong> eine Zukunftswerkstatt geplant, um unter<br />
breiter Beteiligung die gegenwärtigen und künftigen Herausforderungen besser zu<br />
erfassen und konzeptionell beantworten zu können. Immer mehr Kinder und Jugendliche<br />
verbringen ihre Nachmittage in der Schule. Wie kann es gelingen, Schulalltag und<br />
Gemeindewirklichkeit miteinander zu verbinden? Ziel der Zukunftswerkstatt war es, die<br />
Veränderungen in der Lebenswelt von Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />
wahrzunehmen und ins Gespräch darüber kommen, wie Kirchengemeinden und<br />
kreiskirchliche Referate ihre Arbeit zukünftig auszurichten haben. Auch wenn die<br />
vorbereiteten Workshops für die Zukunftswerkstatt am 29.9. wegen geringer<br />
Anmeldezahlen reduziert werden mussten, so sprachen die rund 70 Teilnehmenden von<br />
einer gelungenen Veranstaltung, die Mut gemacht hat, erste Schritte zu einer<br />
Kooperation zwischen Jugendarbeit und Schule zu wagen.<br />
Zu 5: Religionsunterricht an den Schulen<br />
Ein weiterer Themenschwerpunkt des Fachbereichsausschusses im Berichtszeitraum<br />
war die Situation des Religionsunterrichtes an den Schulen im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong>. Dem<br />
Fachbereichsausschuss ist deutlich, dass neben der gemeindlichen Konfirmandenarbeit<br />
und der Kinder- und Jugendarbeit die Schule auch der Ort ist, an dem evangelische<br />
Bildungsarbeit in Form von Religionsunterricht deutlich zum Tragen kommt. Hier leisten<br />
Religionslehrerinnen und Religionslehrer einen wichtigen Beitrag. Hinzu kommt, dass in<br />
den vergangenen zwei Jahren der Religionsunterricht an den Schulen aufgrund eines<br />
massiven Religionslehrermangels teilweise durch Gemeindepfarrerinnen und<br />
Gemeindepfarrer ersetzt werden konnte. Gemeindepfarrerinnen und Gemeindepfarrer<br />
konnten ihren Dienstumfang mit Religionsunterricht an den weiterführenden Schulen im<br />
Kreis <strong>Unna</strong> aufstocken. Manche wechselten komplett in neu errichtete Schulpfarrstellen.<br />
Seit 2010 konnten insgesamt 96 Wochenstunden akquiriert werden. Das entspricht 3,8<br />
Pfarrstellen. Die Ausweitung von Religionsunterricht durch kirchliche Lehrkräfte wurde im<br />
Fachbereichsausschuss stets begrüßt, da hierdurch ein massiver Ausfall von<br />
Religionsunterricht kompensiert wurde und eine nicht zu unterschätzende evangelische<br />
Bildungsarbeit geschieht.<br />
Die Zusammenarbeit mit dem Schulreferat Hamm hat sich im Berichtszeitraum gut weiter<br />
entwickelt. Das religionspädagogische Fortbildungsprogramm wurde miteinander<br />
abgestimmt und verantwortet.<br />
Einen ausführlichen Bericht hierzu hat Pfarrer Andreas Müller als Leiter des<br />
Schulreferates für die Sommersynode geschrieben.<br />
Zu 6: Mediothek<br />
Die Mediothek hat im Gestaltungsraum und darüber hinaus nach wie vor einen guten<br />
Ruf. Die kundenfreundlichen Öffnungszeiten, der breit gefächerte Bestand sind<br />
zeitgemäß und der Bestandskatalog ist seit Januar <strong>2013</strong> tagesaktuell online verfügbar.<br />
Die Mediothek bietet religions- und gemeindepädagogisches Material, das in keiner<br />
Kirchengemeinde vorgehalten werden kann. Der Fachbereich III hat die Aufstockung des<br />
Etats im Haushalt <strong>2013</strong> einstimmig befürwortet und begrüßt die Kooperation mit der<br />
Mediothek im <strong>Kirchenkreis</strong> Hamm. Aufgrund der räumlichen Ausdehnung beider<br />
<strong>Kirchenkreis</strong>e sollte zukünftig auf eine gemeinsame Mediothek mit zwei Standorten<br />
65
hingearbeitet werden.<br />
Michael Niggebaum , Pfarrer und<br />
Vorsitzender des Fachbereichsausschusses III<br />
b. TÄTIGKEITSBERICHT DES SCHULREFERATES VON PFARRER ANDRES MÜLLER<br />
Regionales Schulreferat in landeskirchlichen Funktionen<br />
Im Zusammenhang der Diskussion um inhaltliches Profil und Ausrichtung der<br />
gemeinsamen Dienste des <strong>Kirchenkreis</strong>es auf der Sommersynode 2011 zeigte sich, dass<br />
vielen Synodalen aus den Gemeinden die Reichweite des evangelischen<br />
Religionsunterrichts und die Funktionen des Schulreferates wenig bekannt waren. Dabei<br />
ist es kein Zufall, dass jeder <strong>Kirchenkreis</strong> in Westfalen ein Schulreferat hat, aber lange<br />
nicht jeder eine Pfarrstelle für Krankenhausseelsorge, Diakonie oder die Jugendkirche.<br />
Der Ursprung liegt in der Entscheidung der Landeskirche, die mit dem Land NRW<br />
vertraglich vereinbarte Begleitung der Aus-, Fort- und Weiterbildung der<br />
Religionslehrerinnen und -lehrer lokal in den <strong>Kirchenkreis</strong>en zu verankern.<br />
Das Schulreferat ist eine Einrichtung des <strong>Kirchenkreis</strong>es. Zugleich ist es lokaler<br />
Bildungsagent im Auftrag der Landeskirche. Zu seinen Aufgaben gehörten im<br />
Berichtszeitraum landeskirchliche Funktionen wie etwa in Vertretung der kirchlichen<br />
Oberbehörde bei zahlreichen Prüfungen zum 2. Staatsexamen im Fach Evangelische<br />
Religion mitzuwirken oder die Verteilungspläne mit der Landeskirche abzustimmen.<br />
Als regionaler Bildungsagent des Pädagogischen Instituts Villigst sorgte der Schulreferent<br />
für die fachliche berufsbegleitende religionspädagogische Fortbildung von<br />
Unterrichtenden in allen Schulformen. Damit löste er das den Unterrichtenden in der<br />
Vokation gegebene Versprechen der Kirche ein. Er beteiligte sich an gemeinsam von den<br />
Schulreferenten und dem Pädagogischen Institut angebotenen Zertifikatskursen zur<br />
Erlangung der Vokation. Im Zertifikatskurs 2011/<strong>2012</strong> und <strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> übernahm der<br />
Schulreferent Seminartage in Dortmund. Im Februar 2014 verantwortet der Schulreferent<br />
gemeinsam mit einem Dozenten des Pädagogischen Instituts eine einwöchige<br />
Vokationstagung in Villigst.<br />
Als Mitglied in der landeskirchlichen Konferenz der Schulreferenten nahm er am<br />
fachlichen Austausch mit den Referenten des Pädagogischen Instituts und dem<br />
landeskirchlichen Bildungsdezernat teil. Schwerpunkte waren die Implementation des im<br />
Schuljahr 2011/<strong>2012</strong> eingeführten neuen Kompetenzlehrplans, Lobbyarbeit in Sachen<br />
Inklusion an weiterführenden Schulen und die Mitarbeit am Messestand der Schulreferate<br />
auf der didacta <strong>2013</strong> in Köln.<br />
Im Rahmen der Vikarsausbildung begleitete der Schulreferent die Vikare Tim Roza und<br />
Christina Biere: Tim Roza bis zum Ende seiner Unterrichtstätigkeit an der Gesamtschule<br />
Königsborn im Juni 2011 und Christina Biere während ihrer Zeit an der Willy-Brandt-<br />
Gesamtschule in Bergkamen, die im Januar <strong>2012</strong> endete. Damit verbunden waren<br />
Beratungsgespräche, Unterrichtsbesuche und jeweils ein Gutachten im Rahmen des<br />
Schulvikariats.<br />
Weiterhin hohe Zahl kirchlicher Lehrkräfte an Schulen<br />
Aufgrund des Lehrermangels im Fach Religion ermöglichte die Landeregierung 2010 eine<br />
Ausweitung kirchlicher Unterrichtskontingente. Im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> gelang es durch<br />
intensive Gespräche mit einer Vielzahl von Schulleiterinnen und Schulleitern, die<br />
kirchlichen Unterrichtskontingente im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> um insgesamt 96<br />
Wochenstunden aufzustocken. Das entspricht 3,8 Pfarrstellen oder jährlich 327.000 €. Der<br />
Gesamtumfang kirchlicher Unterrichtskontingente konnte im Berichtszeitraum 2011-<strong>2013</strong><br />
stabil gehalten werden. Er umfasste 244,5 Wochenstunden. Das entspricht einem<br />
Gesamtumfang von 9,8 Vollzeitpfarrstellen.<br />
Zu Beginn des zweiten Halbjahres im Februar 2011 übergab Pfarrerin Susanne Stock ihre<br />
Unterrichtsgruppen an der Anne-Frank-Realschule in <strong>Unna</strong> an Pfarrer Gerhard Ebmeier.<br />
Im Juni 2011 beendete Pfarrerin Elke Markmann ihren Unterricht an der Anne-Frank-<br />
Realschule. Ihr Stundenkontingent übernahm ab August 2011 ebenfalls Pfarrer Gerhard<br />
Ebmeier. Er unterrichtet seither im Umfang von 40 Prozent seiner vollen Pfarrstelle.<br />
Pfarrer Gisbert Biermann wechselte im August 2011 von der Anne-Frank-Realschule an<br />
66
die Freiherr-vom Stein-Realschule nach Bergkamen und löste dort Pfarrer Christoph<br />
Maties ab. Ab Februar <strong>2013</strong> übernahm Pfarrerin Katrin Camatta die drei<br />
Unterrichtsgruppen von ihm.<br />
Gegenwärtig unterrichten 14 Pfarrerinnen und Pfarrer an insgesamt zehn Schulen<br />
(angesichts von 34 Gemeindepfarrstellen eine große Zahl). Neun Pfarrerinnen<br />
unterrichten im Rahmen einer Schulpfarrstelle. Zwei davon in einer eingeschränkten<br />
Schulpfarrstelle. Fünf Pfarrerinnen und Pfarrer unterrichten mit einem Teilauftrag ihres<br />
vollen Dienstumfangs und sorgen so für eine Refinanzierung ihrer Stelle.<br />
Am Städtischen Gymnasium Kamen unterrichten Pfarrer Martin Brandhorst und Pfarrerin<br />
Andrea Mensing insgesamt im Umfang einer halben Pfarrstelle. Im Blick auf eine<br />
langfristige Unterrichtsversorgung dort besteht die Perspektive, eine eingeschränkte oder<br />
möglicherweise auch eine volle Pfarrstelle dauerhaft zu errichten. Diese Perspektive ist<br />
vor allem bei personellen Veränderungen in den Gemeinden Kamen und Heeren-Werve<br />
im Blick zu behalten.<br />
Pfarrerin Martje Röckemann beendete im Juli 2011 ihr einjähriges Referendariat am<br />
Ernst-Barlach-Gymnasium in <strong>Unna</strong> und wechselte als Studienrätin für Ev. Religion und<br />
Latein mit Beginn des Schuljahres 2011/<strong>2012</strong> in den Dienst des Landes NRW. Im August<br />
<strong>2012</strong> beendete Pfarrerin Dörte Gerkan ihr zweijähriges Referendariat am Clara-<br />
Schumann-Gymnasium in Holzwickede und wechselte ebenfalls als Studienrätin für Ev.<br />
Religion und Latein in den Dienst des Landes NRW. Das Latein Qualifizierungsprogramm<br />
für Pfarrerinnen und Pfarrer wurde seither nicht fortgesetzt.<br />
Bildung ist gesamtgesellschaftliches Kernthema<br />
Nicht erst seit dem Dekadejahr „Reformation und Bildung“ ist die Debatte darum, was und<br />
wie wir es an unsre Kinder weitergeben, voll entbrannt. Das Ringen um wirksame<br />
Unterrichtsformen, kompetenzorientierte Lehrpläne, Ausweitung von Ganztagsschulen,<br />
Bildungsgerechtigkeit und Inklusion beschäftigt Schulen, Schulaufsicht und die Politik.<br />
Mit der Einführung der Sekundarschule ist mit dem Schuljahr <strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> eine weitere<br />
Schulform dazugekommen, die antritt, das Aufsplitten in Haupt- und Realschule hinter<br />
sich zu lassen. Diese Entwicklung hat das Auslaufen der Hauptschule an vielen Orten<br />
beschleunigt, wie etwa in Bergkamen, wo im nächsten Jahr voraussichtlich die letzte<br />
Hauptschule ihre Türen schließt.<br />
Nach zwei Jahren paralleler Oberstufen nach G8 und G9, verlässt im Juli <strong>2013</strong> der<br />
Doppeljahrgang die Gymnasien in NRW. Von da an wird es ein „Turboabi“ an Gymnasien<br />
und ein Abitur nach 13 Schuljahren an Gesamtschulen bzw. Berufskollegs geben.<br />
Zeitgleich wurden in den letzten beiden Jahren in allen Schulformen der Sek I neue<br />
kompetenzorientierte Lehrpläne eingeführt. Nach dem neuen Lehrplan Ev. Religion für<br />
das Gymnasium (2011/<strong>2012</strong>) liefen im Februar <strong>2013</strong> die weiteren Implementationen der<br />
Lehrpläne Ev. Religion für die Haupt-, Real- und Gesamtschule an.<br />
Inklusion in der Schule<br />
„Integrationskräfte“ arbeiten seit vielen Jahren in Kindergärten. Gemeinsamer Unterricht<br />
von behinderten und nichtbehinderten Kindern ist vielen GrundschullehrerInnen vertraut.<br />
Jetzt kommt diese Herausforderung auch in den allgemeinbildenden Schulen der Sek I<br />
und den Berufskollegs an. Waren es in den zurückliegenden Jahren vereinzelte Schulen,<br />
an denen kommunale Schulträger integrative Klassen eingerichtet hatten, soll es ab dem<br />
Schuljahr <strong>2013</strong>/2014 eine Wahlfreiheit der Eltern bei der Entscheidung für die zukünftige<br />
Schule ihres Kindes geben.<br />
Mit dem Begriff „Inklusion“ ist schulischerseits nicht weniger als ein kompletter<br />
Systemwechsel beschrieben. Während sich bislang ein differenziertes Förderschulsystem<br />
entwickelte, bei dem der Schüler sich in der ihm zugewiesenen Schule einleben sollte,<br />
stehen zukünftig alle Schulen vor der Herausforderung, sich so zu verändern, dass ein<br />
Schüler an ihr zielgleich oder zieldifferent unterrichtet wird.<br />
Angestoßen durch den Schulausschuss und die kreiskirchliche Arbeitsgruppe „Inklusion“<br />
gelang es, im November 2011 Sylvia Löhrmann, die Ministerin für Schule und<br />
Weiterbildung, für ein Podiumsgespräch in <strong>Unna</strong> zu gewinnen. Unter dem Titel der<br />
Veranstaltung „Es ist normal, verschieden zu sein“ warb sie vehement für einen Umbau<br />
des Schulsystems. Angesichts knapper Ressourcen für diese Herkulesaufgabe wird über<br />
67
die Wege hin zu einer inkludierenden Schule im Kreis <strong>Unna</strong> heftig debattiert.<br />
Das Schulreferat hat sich der Herausforderung „Inklusion“ gestellt und das Thema beim<br />
Neujahrsempfang für die Schulleitungen <strong>2012</strong>, bei Gesprächen mit Fachkonferenzen, im<br />
Schulausschuss und in Fortbildungsveranstaltungen mit Frau Laux vom Schulamt <strong>Unna</strong><br />
ins Gespräch gebracht. Damit hat das Schulreferat immer wieder seinen Beitrag zur<br />
Wahrnehmung der kirchlichen Bildungsverantwortung geleistet und sich für eine<br />
menschenfreundliche Schule eingesetzt. Das Schulreferat arbeitete eng mit dem<br />
Schulamt im Kreis <strong>Unna</strong>, der oberen Schulaufsicht der Bezirksregierung Arnsberg, dem<br />
Pädagogischen Institut, den Schulreferentinnen und –referenten, der Bezirksbeauftragten<br />
für die Berufskollegs, den Schulleitungen im <strong>Kirchenkreis</strong>, dem kreiskirchlichen Schulausschuss<br />
sowie den Referentinnen und Referenten in den Fachbereichen III und IV<br />
(Kindergartenfachberatung, Familienbildung, Jugendreferat, Erwachsenenbildung und<br />
Öffentlichkeitsreferat) zusammen.<br />
Religionsunterricht kirchlicherseits unterschätzt<br />
Schule ist der einzige Ort, an dem außerhalb von Kirche regelmäßig Religion zur Sprache<br />
kommt. In der gemeindlichen Wahrnehmung wird dieses Faktum in seiner Reichweite<br />
unterschätzt. Durch den Religionsunterricht an den Berufskollegs und allgemeinbildenden<br />
Schulen werden weit mehr Kinder, Jugendliche und Erwachsene erreicht als über<br />
gemeindliche und übergemeindliche Bildungsarbeit. Kirchliche Lehrkräfte leisten hier<br />
einen wichtigen Beitrag zu einem flächendeckenden Religionsunterricht. An Berufskollegs<br />
decken sie in Westfalen 65% des Religionsunterrichts ab. Im Rheinland sind es sogar<br />
über 80% (Stand: Januar <strong>2012</strong>). Der Religionsunterricht ist deshalb ein nicht zu<br />
überschätzendes Pfund evangelischer Bildungsarbeit.<br />
Das wurde insbesondere auf der Sommersynode 2011 deutlich, an der zum Thema<br />
„Bedeutung und Zukunft des Religionsunterricht“ 40 TeilnehmerInnen an einer<br />
Arbeitsgruppe teilnahmen.<br />
Den Religionsunterricht zu fördern und die vielen Lehrerinnen und Lehrer zu stärken war<br />
auch im Berichtszeitraum zentrales Arbeitsfeld des Schulreferates. Das geschah durch<br />
Lobbyarbeit an den Schulen, in intensiven Gesprächen mit der Schulabteilung der<br />
Bezirksregierung, dem Schulamt des Kreises <strong>Unna</strong> sowie dem immer neuen Ringen bei<br />
der Aufstellung von Verteilungsplänen. Hier spielten auch die Schulbesuche im Rahmen<br />
der Gemeindevisitationen eine Rolle. Denn damit nahm der <strong>Kirchenkreis</strong> die Arbeit der<br />
Schulen wahr und stärkte die Wahrnehmung des Faches Ev. Religion.<br />
konfessioneller RU zunehmend unter Druck<br />
Der gesamtgesellschaftliche Rückgang kirchlicher Bindungen ist in den Schulen stark<br />
spürbar. Das zeigt sich an der mangelnden Bereitschaft vieler Schulleitungen, dem Fach<br />
Religion die gleichen Chancen einzuräumen wie anderen sogenannten „Nebenfächern“.<br />
Stattdessen forcierten Randstunden die Zahl der Abmeldungen, die ansonsten eine Quote<br />
von 10 Prozent selten überschritten. Manchmal diente die ungleiche Besetzung der<br />
beiden Konfessionen Schulleitungen als Rechtfertigung für den Ausfall von RU in ganzen<br />
Jahrgangsstufen. Hinzu kam die Besetzung von Religionsstunden durch fachfremd Unterrichtende,<br />
die zuweilen sogar die Stunde nutzten, um andere Inhalte zu verhandeln.<br />
Hier Lobbyarbeit zu leisten war ein mühsames Geschäft und wird es bleiben. Aufgrund<br />
des Rückgangs der Schülerzahlen insgesamt, des Anstiegs des Anteils konfessionsloser<br />
Schülerinnen und Schüler und der Einführung des islamischen Religionsunterrichts mit<br />
Beginn der Schuljahres <strong>2013</strong>/2014 wird sich die Frage nach der Konfessionalität des<br />
Religionsunterrichts verschärft stellen. Eine Perspektive sind gemeinsame Fortbildungen<br />
für katholische und evangelische Unterrichtende, die sie in die Lage versetzen, zukünftig<br />
konfessionell kooperativ zu unterrichten. Langfristig ist dringend eine Verständigung der<br />
beiden christlichen Kirchen miteinander nötig.<br />
Abiturauszeichnung sehr guter Leistungen im Fach Ev. Religion<br />
Auch 2011 und <strong>2012</strong> wurden wieder westfalenweit sehr gute Abiturleistungen im Fach<br />
evangelische Religion ausgezeichnet. Buchgeschenke und Urkunden stiftete das<br />
Pädagogische Institut in Villigst. Von den in jedem Jahrgang über 80 ausgezeichneten<br />
68
Abiturientinnen und Abiturienten kamen 17 (2011) und 19 (<strong>2012</strong>) aus dem <strong>Kirchenkreis</strong><br />
<strong>Unna</strong>. Zweidrittel von ihnen waren Abiturientinnen, darunter auch muslimische<br />
Schülerinnen. Diese Zahl zeigt das große Interesse von Schülerinnen und Schülern an<br />
theologischen Fragen.<br />
Die Verleihungen fanden alle im Rahmen der Zeugnisübergabe statt. Die Resonanz bei<br />
Schulleitungen war durchweg positiv. Die persönliche Übergabe der Auszeichnung durch<br />
einen Kirchenvertreter wurde begrüßt.<br />
Im Blick auf eine stärkere Öffentlichkeitsarbeit für die Nachwuchsgewinnung für das<br />
Lehramt Ev. Religion und das Pfarramt bietet die Auszeichnung einen sehr guten<br />
Anknüpfungspunkt und sollte in Zukunft fortgesetzt werden. In der Runde der<br />
Schulreferentinnen und Schulreferenten hat der Erfolg in <strong>Unna</strong> viele motiviert, auch in<br />
ihrer Region für diese Auszeichnung zu werben.<br />
Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer<br />
Unübersehbar stieg die zeitliche Einbindung der Unterrichtenden in den letzten Jahren<br />
weiter an. Vielen fällt es schwer, sich für eine zusätzliche Nachmittagsveranstaltung Zeit<br />
zu nehmen. Gut besucht waren hingegen weiterhin schulinterne Fortbildungen der<br />
Fachkonferenzen, insbesondere die mit Übernachtung, zu Themen wie „Armut bei uns“,<br />
„Wachkoma – Leben auf der Grenze“ oder „Bibliolog im Unterricht“.<br />
Zugenommen haben Fortbildungsveranstaltungen, in denen der Schulreferent mit einer<br />
Fachkonferenz arbeitet. Diese Gehstruktur entspricht den veränderten Verhältnissen an<br />
den Schulen, ist jedoch wesentlich zeitintensiver als zentrale Fortbildungsangebote im<br />
Haus der Kirche, zu denen auch Referenten gewonnen wurden. Ausgeweitet hat sich die<br />
gegenseitige Unterstützung der Schulreferentinnen und –referenten bei<br />
Fortbildungsangeboten. So wurde der Schulreferent nach Dortmund, Herford oder Witten<br />
eingeladen, um dort als Referent eine Veranstaltung zu leiten.<br />
Geändert hat sich das Anmelde- und Teilnahmeverhalten. Zunehmend sinkt die Zahl der<br />
Erstanmeldungen nach Verschicken des Fortbildungsprogramms. Das Schulreferat hat<br />
darauf mit zeitnahen Nachwerbungen für die einzelnen Veranstaltungen per Mail reagiert,<br />
durch die viele sich zu ihrer Teilnahme kurzfristig entschlossen. Mit dem zentralen<br />
Fortbildungsverzeichnis auf www-schulreferate-online.de und der Möglichkeit, sich dort<br />
anzumelden, wurden vereinzelt Teilnehmer vor allem aus benachbarten <strong>Kirchenkreis</strong>en<br />
gewonnen.<br />
Auf große Resonanz stießen gemeinsame Fortbildungen für Grundschullehrerinnen und<br />
Erzieherinnen, wie die mit dem Liedermacher Reinhard Horn, der über 40 Erzieherinnen<br />
und Grundschullehrerinnen begeisterte, oder die mit Uli Walter, zu der (im September<br />
<strong>2012</strong>) 26 Teilnehmerinnen kamen.<br />
Weitere inhaltliche Schwerpunkte der Fortbildungsarbeit waren die Implementation des<br />
Lehrplans Sek I an Gymnasien und das kompetenzorientierte Unterrichten. Mit der<br />
nahezu zeitgleichen Einführung der Lehrpläne Ev. Religion an Haupt-, Real- und<br />
Gesamtschulen ab Februar <strong>2013</strong> wird sich dieser Fortbildungsschwerpunkt noch<br />
verstärken. Eine Anfrage aus der Willy-Brandt-Gesamtschule in Bergkamen ist bereits<br />
eingegangen.<br />
Die inzwischen etablierten Neujahrsempfänge für Schulleitungen fanden zu den Themen<br />
„Inklusion“ (<strong>2012</strong>) und „Toleranz - eine islamische Perspektive“ (<strong>2013</strong>) statt und sind für<br />
viele Schulleiterinnen und Schulleiter zu einem festen Termin geworden.<br />
Zusammenarbeit mit dem Schulreferat Hamm<br />
Die Kooperation mit dem Schulreferat Hamm hat sich in den letzten beiden Jahren gut<br />
weiterentwickelt. Es herrscht ein vertrauensvoller Kontakt. Dienstgespräche der<br />
Schulreferenten finden auch außerhalb der Schulreferentenkonferenz regelmäßig statt.<br />
Das religionspädagogische Fortbildungsprogramm haben beide miteinander abgestimmt<br />
und verantwortet. Aufgrund vieler technischer Hindernisse gelang es am Ende eines<br />
14monatigen Prozesses erst im Januar <strong>2013</strong>, das Mediotheksverwaltungsprogramm im<br />
Comenius Institut in Münster zu hosten, um so den tagesaktuellen Onlinezugriff auf den<br />
Katalog zu ermöglichen. Dies gilt zunächst für die Mediothek in <strong>Unna</strong>. Es ist zu hoffen,<br />
dass die Mediothek Hamm bald die technischen Fähigkeiten erhält, es der Mediothek<br />
<strong>Unna</strong> gleich zu tun.<br />
69
Langfristig ist eine noch engere Kooperation denkbar. In welchem Umfang sie Gestalt<br />
gewinnt, wird von den Entwicklungen in Hamm und den Ergebnissen der Diskussion um<br />
ein Konzept gemeinsamer Dienste im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> abhängen.<br />
Unterrichten und ökumenisches Lernen an der Gesamtschule Fröndenberg<br />
<strong>2012</strong> gelang es zum dritten Mal, einen Grundkurs Religion durch die dreijährige Oberstufe<br />
zu begleiten und wieder fünf Schülerinnen und Schüler zum Abitur zu führen. Besonders<br />
schön war <strong>2012</strong> auch das Wiedersehen mit einer ehemaligen Schülerin aus dem ersten<br />
Grundkurs an der GSF, die inzwischen ihr Referendariat an einer Grundschule absolviert<br />
und zu einer Fortbildungsveranstaltung ins Schulreferat gekommen war.<br />
Auch wenn der zeitliche Aufwand der Fachkonferenzen, Dienstbesprechungen,<br />
Fachprüfungsausschüsse, Zeugnis- und Lehrerkonferenzen angesichts der Stundenzahl<br />
hoch ist, gewährt er einen exemplarischen Blick in die Schulwirklichkeit, der nicht nur für<br />
die Gestaltung des Fortbildungsangebotes hilfreich ist.<br />
Nicht unerwähnt bleiben sollen die letzten beiden Abiturgottesdienste, die jeweils intensiv<br />
mit Schülerinnen und Schülern vorbereitet werden konnten.<br />
Aufgaben in der Gemeinde Fröndenberg und Bausenhagen,<br />
Vernetzung mit der Gesamtschule<br />
Seit 2007 ist der Schulreferent der Kirchengemeinde Fröndenberg und Bausenhagen<br />
zugeordnet. In diesem Rahmen hat er regelmäßig Gottesdienste in der Stiftskirche, im<br />
Bonhoefferhaus und der Dorfkirche Bausenhagen, sowie auf Anfrage in Opherdicke und<br />
im Jona-Haus übernommen.<br />
Er nahm regelmäßig an Presbyteriumssitzungen teil, engagierte sich bei Mitarbeitertagen<br />
und Gemeindeveranstaltungen. Seit 2008 arbeitet er im Tansania Arbeitskreis mit und war<br />
federführend bei den deutsch-tansanischen Jugendbegegnungen 2008, 2010, <strong>2012</strong> und<br />
<strong>2013</strong>. Mit Schülern des Abiturjahrgangs <strong>2012</strong> an der Gesamtschule Fröndenberg gelang<br />
eine Kooperation, so dass die elfmonatige gemeinsame Vorbereitung inklusive eines<br />
Kiswahilikurses in der ökumenischen Werkstatt in Bethel mit einem ökumenischen<br />
Partnerschaftsbesuch in Dar-es-Salaam im Juli <strong>2012</strong> gekrönt werden konnte. Die dort<br />
gemachten Erfahrungen flossen direkt in die anschließende Vorbereitung des<br />
Gegenbesuches aus Dar-es-Salaam, der im Juli <strong>2013</strong> in Fröndenberg stattfinden wird.<br />
Eine gelungene Vernetzung zwischen der Kirchengemeinde und der Gesamtschule war<br />
auch die Ausstellung: „Synagoge – Zentrum jüdischen Lebens“, die von insgesamt 8<br />
Klassen besucht wurde. Im Anschluss daran fand eine Podiumsdiskussion über jüdisches<br />
Leben heute mit Frau Khariakowa in der Gesamtschule statt, an der 150 Schüler<br />
teilnahmen.<br />
Vernetzungsarbeit im <strong>Kirchenkreis</strong><br />
Das Schulreferat ist Teil des Fachbereichs III im <strong>Kirchenkreis</strong>. Als Pfarrer ist der<br />
Schulreferent Kreissynodaler, Mitglied des Schulausschusses, des Pfarrkonvents und der<br />
Referentenrunde. Hinzu kamen die Mitarbeit bei der inhaltlichen Gestaltung der<br />
Pfarrkonvente, dem Arbeitskreis Schule und Kirche in Kamen, dem Schulausschuss der<br />
Stadt <strong>Unna</strong> und dem Schulausschuss des Kreises <strong>Unna</strong>.<br />
Ein besonderes Engagement galt dem Arbeitskreis „Gastfreundschaft“, der sich um die<br />
Weiterentwicklung der kreiskirchlichen Konzeption mühte. Ein großer Erfolg war hier der<br />
Abend zur Wertschätzung der Gastgebenden in den Gemeinden, der am 29. Februar<br />
<strong>2012</strong> in der Kettenschmiede Fröndenberg stattfand.<br />
Weiterhin engagierte sich der Schulreferent im AK Inklusion, dessen Highlight die<br />
Veranstaltung mit Ministerin Sylvia Löhrmann und Oberkirchenrat Eberl war, im AK zum<br />
Jahresthema „Reformation und Toleranz“, bei dem Projekt „Kirche und Kino“ und im<br />
Tansania Arbeitskreis auf <strong>Kirchenkreis</strong>ebene.<br />
Am 18. Juni 2011 beteiligten sich Schulreferat und Mediothek mit einem Stand beim<br />
450jährigen Synodenjubiläum in <strong>Unna</strong>, das leider nicht auf die erwartete Resonanz traf.<br />
Am 3. Juni <strong>2012</strong> präsentierten Schulreferat und Mediothek ihre Angebote auf dem<br />
westfälischen Kindergottesdiensttag in der Stadthalle <strong>Unna</strong>.<br />
Im Rahmen des Fachbereichs III war der Schulreferent mit federführend bei der Planung<br />
70
und Durchführung der Veranstaltung „Jugend kreuzt Kirche“ am 29. September <strong>2012</strong>. Am<br />
Reformationstag <strong>2012</strong> wirkte der Schulreferent beim Filmgottesdienst in der Stadtkirche<br />
mit und übernahm eine Gesprächsgruppe. Das weite Spektrum des Engagements des<br />
Schulreferates spiegelt das Bemühen, die eigene bildungspolitische Arbeit auch in<br />
anderen Zusammenhängen deutlich zu machen und an gemeinsamen Projekten des<br />
<strong>Kirchenkreis</strong>es mitzuarbeiten.<br />
Berichtszeitraum April 2011 – 15. April <strong>2013</strong><br />
Pfarrer Andreas Müller, Schulreferent<br />
c. Tätigkeitsbericht der Mediothek von Pfarrer Andreas Müller<br />
Religion FASSBAR machen<br />
Bestandsrevision fördert Attraktivität<br />
Die Mediothek <strong>Unna</strong> kann sich sehen lassen. Deshalb ist es kein Zufall, dass die<br />
Vikarinnen und Vikare der rheinischen und der westfälischen Kirche während der<br />
Auslagerung der Mediothek Villigst erneut im Oktober 2011 nach <strong>Unna</strong> kamen und nicht<br />
etwa nach Iserlohn oder Dortmund.<br />
Die Mediothek <strong>Unna</strong> hat einen erstklassigen Ruf, gerade weil sie ständig im Wandel ist.<br />
Durch die ehrenamtliche Mitarbeit von Frau Heyer, die als Mediothekarin des<br />
Pädagogischen Instituts kurz zuvor in den Ruhestand verabschiedet worden war, wurde<br />
das Projekt einer großen Revision im August 2011 angegangen. Dabei wurde jedes<br />
Medium in die Hand genommen, um zu entscheiden, es aus dem Bestand zu nehmen<br />
oder dort zu belassen. Das schaffte einigen Platz in den dicht besetzten Regalen, zeigte<br />
aber auch, dass einige Titel dringend durch aktuelle zu ersetzen waren. Das geschah in<br />
der Folgezeit, so dass diese Entschlackungs- und Verjüngungskur der Mediothek<br />
insgesamt gut getan hat.<br />
Im Berichtszeitraum wurden 1851 Medien, ein Großteil davon Diaserien, aus dem<br />
Bestand genommen. In derselben Zeit wurden 1371 Medien neu beschafft, für die<br />
Ausleihe erfasst und bearbeitet und schließlich am Standort eingestellt. Damit ist der<br />
Gesamtbestand der Mediothek leicht gesunken, hat aber an Attraktivität gewonnen. Durch<br />
die Aufstockung des Etats (erstmals in den letzten Jahren) für die Beschaffung von<br />
Literatur und Medien im Haushalt <strong>2013</strong> konnten endlich viele Titel der Wunschliste<br />
beschafft werden.<br />
Kompetente Beratung<br />
Die Mediothek <strong>Unna</strong> bietet aktuell etwa 17.200 Medientitel zu einem großen Spektrum<br />
religions- und gemeindepädagogischer Themen an. Sie unterstützt damit die Arbeit von<br />
Lehrerinnen und Lehrern sowie haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern in den Gemeinden. Im Blick auf die Stärkung des Ehrenamtes leistet die<br />
Mediothek damit einen wichtigen Beitrag. Das wurde deutlich bei einer<br />
Informationsveranstaltung für die Steuerungsgruppe Ehrenamt der Gemeinde<br />
Fröndenberg und Bausenhagen. Wer Gemeindeglieder befähigen möchte, stärker<br />
eigenverantwortlich etwa Kirche mit Kindern religionspädagogisch zu gestalten oder<br />
Aufgaben in der Erwachsenenbildung zu übernehmen, wird sich für eine auch zukünftig<br />
kompetente Unterstützung durch Mediothekarinnen einsetzen. Sollte der prognostizierte<br />
Pfarrermangel ab 2021 einsetzen, wird diese Funktion der religionspädagogischen<br />
Unterstützungssystems Mediothek umso wichtiger.<br />
Durch gute Kontakte zur Mediothek des Pädagogischen Instituts in Villigst und den<br />
regelmäßigen Austausch der Ruhrgebietsmediotheken gelingt eine gute Auswahl und<br />
Präsentation aktueller Medien. Besonders die Abteilungen mit Materialien für die Arbeit<br />
mit Senioren und in Kindergärten konnten weiter ausgebaut werden.<br />
Die Mediothek bietet damit religions- und gemeindepädagogisches Material, das weder in<br />
einer Gemeinde noch von einer Fachkonferenz Religion vorgehalten werden kann. Damit<br />
lebt sie ihr Motto „Religion fassbar machen“.<br />
Besonderes Qualitätsmerkmal der Mediothek <strong>Unna</strong> ist die ausgeprägte Serviceorientierung<br />
der beiden Mitarbeiterinnen. Frau Heinicke und Frau Potthoff recherchierten<br />
auf Anfrage Medien zu Themenanfragen, stellten sie zusammen und zur Abholung bereit.<br />
Sofern gewünschte Medien ausgeliehen waren, wurde eine Verbindung zum Entleiher<br />
71
hergestellt. So konnten diese Medien in kurzer Zeit zur Verfügung gestellt werden.<br />
Entscheidend für die guten Ausleihzahlen ist die kompetente Beratung. Dieser<br />
Qualitätsstandard konnte in den beiden zurückliegenden Jahren gehalten werden.<br />
Antwort auf technische Innovationen<br />
Gemeinsam mit der Mediothek Hamm war die Mediothek <strong>Unna</strong> eine der ersten, deren<br />
Bestandskatalog über den Server des Pädagogischen Instituts Villigst online verfügbar<br />
war. Bei einem gemeinsamen Besuch der neuen Stadtbibliothek in Hamm zeigte sich,<br />
dass ein weiteres Zusammenwachsen der Mediotheken Hamm und <strong>Unna</strong> nur dann<br />
umgesetzt werden könne, wenn es eine Internetverbindung beider<br />
Verwaltungsprogramme gäbe. Bei einem Gespräch im Comenius Institut mit Herrn Dr.<br />
Schöll im Dezember 2011 zeigte sich dann, dass der nächste Schritt das Hosten beider<br />
Bibliotheka Programme auf den Servern des Comenius Instituts sein würde. Dieses<br />
Projekt erwies sich als sehr ambitioniert und musste erst eine ganze Reihe von<br />
technischen und vor allem die Datensicherheit der kreiskirchlichen Netzwerke<br />
betreffenden Nüsse knacken.<br />
Während aufgrund der Netzwerkstruktur des <strong>Kirchenkreis</strong>es Hamm dort noch nach<br />
Lösungen gesucht wird, konnte die Mediothek <strong>Unna</strong> nach einer Testphase erstmals im<br />
Januar <strong>2013</strong> erfolgreich auf dem Server in Münster arbeiten. Seither ist der Katalog der<br />
Mediothek <strong>Unna</strong> tagesaktuell online verfügbar. Es ist damit der erste in Westfalen, der<br />
diesen Service bietet. Wir hoffen, dass die Mediothek Hamm hier bald nachziehen kann.<br />
Als gemeinsames Projekt der EKD und der Bischofskonferenz ging im Februar <strong>2012</strong> das<br />
Portal www.medienzentralen.de an den Start. Es ermöglicht erstmals das kostenlose<br />
Downloaden von Filmen für den Religionsunterricht. Seit November <strong>2012</strong> steht<br />
registrierten Nutzern der westfälischen Landeskirche ein Kontingent von zurzeit 100<br />
Filmen zur Verfügung. Mediothek und Schulreferat sind eingetragene Nutzer und haben<br />
es übernommen, weitere Nutzer zu beraten. Wir sehen das Angebot der Medienzentralen<br />
nicht als Konkurrenz, sondern wollen uns den sich ändernden Medienangeboten und<br />
Distributionsstrukturen stellen. Bestärkt wurde diese Haltung durch Frau Zein-<br />
Schumacher vom IRuM Dortmund, die bislang keinen Rückgang der Nutzerzahlen<br />
verzeichnen konnte.<br />
Langfristig wird zu beobachten sein, wie sich das Nutzerverhalten der Kunden ändert, um<br />
weiterhin zielgenau Materialen für den Einsatz in Schule und Gemeinde zu vermitteln.<br />
<strong>Unna</strong> bietet alle Standards<br />
für ein regionales kirchliches Bildungszentrum<br />
Innerhalb der Region Hamm, Arnsberg, <strong>Unna</strong> und Soest bieten nur die Mediotheken in<br />
Hamm und <strong>Unna</strong> ein breit gefächertes Angebot, das auch von Nutzern aus der größeren<br />
Umgebung wahrgenommen wird. Das hat die Analyse im Vorfeld des landeskirchlich<br />
angestoßenen Beratungsprozesses zur Situation der kreiskirchlichen religions- und<br />
gemeindepädagogischen Unterstützungssysteme ergeben.<br />
Danach erfüllt die Mediothek <strong>Unna</strong> alle Anforderungen als Teil eines regionalen<br />
kirchlichen Bildungszentrums: Die Öffnungszeiten sind kundenfreundlich. Der Bestand ist<br />
breit gefächert und multimedial. Ausleihzahlen und Nutzerfrequenz können sich sehen<br />
lassen. Das Bibliotheksprogramm ist zeitgemäß. Der Bestandskatalog sogar als erster in<br />
Westfalen seit Januar <strong>2013</strong> tagesaktuell online verfügbar. Es gibt einen kostenfreien<br />
Internetarbeitsplatz.<br />
Innerhalb des Gestaltungsraums wurde die Kooperation verstärkt. So fanden 2011 und<br />
<strong>2012</strong> gemeinsame Besprechungen der Schulreferenten (Blätgen, Müller) mit den<br />
Mediothekarinnen (Buhl, Heinicke und Potthoff) statt.<br />
Aufgrund der räumlichen Ausdehnung von Ahlen bis Fröndenberg sind zwei<br />
Ausleihpunkte mit Präsenzbestand unverzichtbar. Durch einen Lieferservice zwischen den<br />
Standorten wären auch teure, nur einfach vorhandene oder selten genutzte Medien<br />
verfügbar. Ziel sollte eine gemeinsame Mediothek an zwei Standorten sein.<br />
Berichtszeitraum Mai 2011 – 15. April <strong>2013</strong><br />
Pfarrer Andreas Müller, Schulreferent<br />
72
d. Bezirksbeauftragung für den Religionsunterricht an Berufskollegs - 2011-<strong>2013</strong> von<br />
Pfarrerin Maike Imort<br />
Personalsituation an den Berufskollegs<br />
Die Personalsituation am Hansa und Hellweg Berufskolleg für den ev. Religionsunterricht<br />
ist stabil, am Hansa Berufskolleg sind 2,75 Pfarrstellen angesiedelt (Pfr. Rimbach, Pfr.’in<br />
Schreiber, Pfr.’in Imort), dazu kommen 2 staatliche Lehrkräfte.<br />
Am Hellweg Berufskolleg existieren weiterhin 2 volle Pfarrstellen (Pfr’in Carl, Pfr. Rodax).<br />
Anders sieht die Situation am Märkischen Berufskolleg aus, wo nach dem Weggang von<br />
Pfr. Hegeler und Pfr. Grevel keine Stellenneubesetzung gelungen ist. Es gibt 2 staatliche<br />
Lehrkräfte, eine Neubesetzung durch eine kirchliche Lehrkraft kann aus schulinternen<br />
Gründen derzeit nicht realisiert werden.<br />
An allen 3 Berufskollegs gibt es jeweils mehrere katholische Lehrkräfte, mit denen wir gut<br />
zusammenarbeiten.<br />
Herausforderungen des Religionsunterrichts an den Berufskollegs<br />
1. Hansa Berufskolleg <strong>Unna</strong> (HBK)<br />
Am HBK, der größten Schule des Kreises <strong>Unna</strong> mit ca. 2 700 Schülerinnen und<br />
Schülern, sind wir als Pfarrer/innen gut in das Schulleben integriert, was sich auch in<br />
der Mitarbeit in verschiedenen Gremien niederschlägt.<br />
• Einen besonderen Schwerpunkt bildet nach wie vor die Mitarbeit im<br />
Beratungsteam, das von mir geleitet wird. Schülerinnen und Schüler, in<br />
Einzelfällen auch Kollegen, Referendare oder Eltern werden in persönlichen<br />
Krisen- und Konfliktsituationen von uns beraten, darüber hinaus initiieren wir auch<br />
Projekte und Fortbildungen (zuletzt zu Themen wie Soziales Lernen, Umgang mit<br />
Drogen, Inklusion) und arbeiten mit Klassen oder Bildungsgangteams zusammen.<br />
• Trauer- und Seelsorgearbeit sind ein wichtiger Aspekt unserer Arbeit,<br />
insbesondere beim plötzlichen Tod von Kollegen oder Schülern waren wir in den<br />
vergangenen Jahren mehrfach wichtige Ansprechpartner.<br />
• Pfarrerin Schreiber und ich gehören zum Krisenteam der Schule. Hier haben wir<br />
vor kurzem zwei sog. Crash-Kurse inZusammenarbeit mit der Polizei NRW für<br />
zahlreiche Klassen initiiert.<br />
• Meine interreligiösen Aktivitäten, die der großen Zahl von SuS mit<br />
Migrationshintergrund Rechnung tragen, wie die Gestaltung einer Religiösen<br />
Schulfeier sind im Synodalbericht „Christlich-muslimischer Dialog“ ausführlich<br />
dargestellt.<br />
• Es gibt im Bereich der Berufsschule kaum oder gar keine Abmeldungen vom<br />
Religionsunterricht, im Vollzeitbereich des Berufskollegs vereinzelt.<br />
Die Themen im Religionsunterricht sind durch die Lehrpläne des Landes NRW<br />
und die Didaktischen Jahresplanungen festgelegt.<br />
• Derzeit wird ein neuer Lehrplan für alle Berufskollegs erarbeitet, der sich am<br />
Kompetenzbegriff des DQR (Deutscher Qualifikationsrahmen für Lebenslanges<br />
Lernen) orientiert. Der kompetenzorientierte Lehrplan stellt uns als<br />
Religionslehrer/innen vor neue Herausforderungen, da Lernsituationen entwickelt<br />
werden sollen, die sich an der Anbindung an berufliche Handlungsfelder, aber<br />
auch am fächerübergreifenden Unterricht orientieren. Derzeit gibt es in<br />
Zusammenarbeit mit den Bezirksregierungen und dem Pädagogischen Institut<br />
erste Implementierungsveranstaltungen für den Bereich Wirtschaft und<br />
Verwaltung, weitere Veranstaltungen werden folgen.<br />
• In der Gymnasialen Oberstufe des Berufskollegs wird das Fach Ev. Religion als 4.<br />
Abiturfach gern gewählt, im aktuellen Schuljahr haben sich 8 Schüler/innen dafür<br />
entschieden.<br />
2. Hellweg Berufskolleg <strong>Unna</strong> (HBU)<br />
• Am HBU ist die Situation des Religionsunterrichts seit Jahren stabil.<br />
• Neue Herausforderungen ergeben sich durch das Thema Inklusion, das auch in<br />
den Berufskollegs Einzug gehalten hat. In Zusammenarbeit mit dem BBZ<br />
(Berufsbildungszentrum) erhalten frühere Förderschüler eine ½ Jährige schulische<br />
Einführungsphase, die ihnen zusammen mit einem ½ jährigen Praktikum den<br />
73
Einstieg in eine berufliche Ausbildung ermöglichen soll. Hierzu braucht es<br />
natürlich andere Lehrpläne, Planungen, Kooperationen.<br />
• Die Seelsorgearbeit am HBU hat durch die Schulsozialarbeit eher zugenommen,<br />
da der Schulsozialarbeiter Fälle an die Seelsorger weiterleitet.<br />
3. Märkisches Berufskolleg <strong>Unna</strong> (MBK)<br />
• Am Märkischen Berufskolleg wird die Zusammenarbeit mit den Schulpfarrern<br />
derzeit nicht fortgesetzt (s.o.).<br />
Mitarbeit in Gremien/Fortbildungen<br />
Als Bezirksbeauftragte arbeite ich in verschiedenen Gremien mit und bin Vermittlerin und<br />
Bindeglied zwischen den Berufsbildenden Schulen des <strong>Kirchenkreis</strong>es, der<br />
Bezirksregierung, <strong>Kirchenkreis</strong> und Landeskirche.<br />
• Zu meinen Aufgaben gehören die Teilnahme an den Bezirksbeauftragten-Konferenzen<br />
der Landeskirche und die Mitarbeit im kreissynodalen Schulausschuss.<br />
• Außerdem bin ich Mitglied im Arbeitskreis Schulseelsorge der Landeskirche, der die<br />
Rahmenbedingungen der Schulseelsorge festlegt und sich mit der Weiterentwicklung<br />
dieses Themenfeldes beschäftigt.<br />
• Die Mitgestaltung von Fortbildungsangeboten im Rahmen der Schulreferate<br />
Hamm/<strong>Unna</strong> und der AG-Nord (Arbeitsgemeinschaft der Berufsschulpfarrer/innen und<br />
Religionslehrer/innen an Berufskollegs) gehört ebenfalls zu meinen Aufgaben.<br />
So unterstütze ich den Schulreferenten bei der Einladung von Referenten, wie z.B.<br />
beim diesjährigen Neujahrsempfang für Schulleitungen zum Thema „Welche Toleranz<br />
brauchen wir - eine islamische Perspektive“, biete aber auch regelmäßig Arbeitstreffen<br />
für die an den Berufskollegs unterrichtenden Kollegen im <strong>Kirchenkreis</strong> an. In der AG-<br />
Nord haben wir u.a. Fortbildungen zu Themen wie Schönheit, Körper, Körperkult,<br />
Lehrergesundheit und Alternativen Friedensstrategien am Beispiel Afghanistan<br />
angeboten.<br />
• Der interreligiöse Dialog ist mir in Schule und Kirche ein großes Anliegen. In diesem<br />
Jahr ist es gelungen am Geschwister-Scholl-Tag zwei Referenten aus dem<br />
ZeKK(Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften) der Universität<br />
Paderborn einzuladen und das Thema Dialog der Religionen mit Schülerinnen und<br />
Schülern zu diskutieren. Im Vorfeld habe ich mit zwei Religionslehrern des GSG die<br />
Uni Paderborn besucht und die Kontakte hergestellt.<br />
<strong>Unna</strong>, den 15.04.<strong>2013</strong><br />
Pfarrerin Maike Imort - Bezirksbeauftragte für den ev. RU an Berufsbildenden Schulen im<br />
<strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong><br />
e. Religionsunterricht am Berufskolleg Ost, der ehemaligen Bergberufsschule, in<br />
Bergkamen – Zeitspanne Frühjahr <strong>2012</strong> bis Frühjahr <strong>2013</strong> von Ulrich Schmidt,<br />
Bezirksbeauftragter für den Ev. Religionsunterricht<br />
Der fortschreitende Strukturwandel im Ruhrgebiet zeigt sehr deutlich seine Auswirkungen<br />
auf unser Schulsystem. Das alte bergbauliche Schulwesen wird es für das östliche<br />
Ruhrgebiet 2015 in dieser Form nicht mehr geben. Und die vielen weggebrochenen<br />
Arbeitsplätze im Bereich der Kohle zeigen, dass gerade für die leistungsschwächeren<br />
Bildungsschichten die beruflichen Perspektiven in den Revierstädten kontinuierlich<br />
weniger werden. Konkret bedeutet dies, gerade im Zusammenhang mit unserem<br />
Berufskolleg, dass mit dem schwindenden Steinkohlenbergbau zurzeit keine duale<br />
Ausbildung mehr an unserer Schule stattfindet.<br />
Nun hat sich unser Kolleg schon früh der Ausbildung in den Assistentenberufen, in der<br />
Fachoberschule und vor allem der berufsvorbereitenden Beschulung Jugendlicher<br />
zugewandt. Aber gerade der letztgenannte Bereich fordert von unseren Kollegen und<br />
Kolleginnen auch im Religionsunterricht ein hohes Maß an Engagement. Zum Hauptziel<br />
wird hier, jungen Menschen eine persönliche Lebensperspektive zu geben, indem sie die<br />
fehlenden Bildungsabschlüsse (Hauptschulabschlüsse nach 9 und 10) nachholen, in der<br />
Hoffnung, dadurch die Aussichten zu verbessern, um in ein qualifiziertes<br />
Ausbildungsverhältnis zu kommen.<br />
74
Und vor allem diese existenziellen Dinge sind es, die die zentrale Mitte unseres<br />
Religionsunterrichtes in der Arbeit mit diesen Schülern bilden. So orientiert sich unser<br />
religionspädagogischer Schwerpunkt auf die Bedürfnisse des Einzelnen, um konkrete<br />
Lebenshilfen zu finden und Wege für eine lohnenswerte Zukunft aufzuzeichnen. Dazu<br />
immer die richtige Ansprache zu finden und deutlich zu machen, dass es sich um einen<br />
evangelischen Religionsunterricht handelt, ist bei den Klassenstrukturen mit einem sehr<br />
hohen Migrationshintergrund in den Schulstandorten eine große Herausforderung.<br />
Wertvolle Hilfe bieten uns da die Erfahrungen aus Fortbildungsmaßnahmen von<br />
kirchlichen sowie staatlichen Einrichtungen, um die oft nur niedrigschwellige Angebote<br />
kennenden Jugendlichen zur Mitarbeit zu bewegen.<br />
Jugendliche ohne Ausbildungsvertrag und berufsvorbereitende Maßnahmen wie das<br />
Berufsgrundschuljahr fordern daher stark anschauliche Unterrichtstechniken.<br />
Bilder, Symbole und geeignete Kommunikationsformen (Gespräch, Gruppe) einzusetzen,<br />
fordert den Jugendlichen schon ein hohes Maß an Konzentration und<br />
Durchhaltevermögen ab. Und für uns Religionslehrer gilt es, den Umgang mit diesen<br />
schwierigen Schülern immer wieder neu einzuüben, um beispielsweise Themen wie<br />
„Gerechtigkeit, Strafe, Sühne und Vergebung“ mit dem anschließenden Besuch einer<br />
Gerichtsverhandlung überhaupt durchführen zu können.<br />
Neben diesen Klassen, die bei uns unterrichtet werden, gibt es noch die Gruppe der<br />
Assistenten und Fachoberschüler.<br />
Hier herrscht schon eine etwas andere Erwartungshaltung und hier ist es auch leichter<br />
möglich, durch ein größeres Interesse und dem stärkeren Einsatzwillen der Jugendlichen,<br />
den Unterricht aktiv zu gestalten. Da lässt sich schon in den gemischten Klassen mit den<br />
verschiedensten Konfessionen und Religionen das Miteinanderleben einüben. Es sind<br />
meistens nur kleine Schritte, aber es lohnt sich mit der Hoffnung, dass vielleicht einmal<br />
mehr daraus wird. Allerdings sei auch deutlich gesagt, dass bei den wenigen Klassen, die<br />
wir noch führen, größere Schul- oder Klassenaktionen, wie z. B. die jährlichen<br />
Weihnachtsfeiern, nicht mehr stattfinden können.<br />
Vielleicht in Anlehnung an die alten bergmännischen Traditionen, immer die Nähe zu den<br />
Kirchen zu suchen, gilt auch heute noch, dass unsere Schulleitung uns im<br />
Religionsunterricht mit echtem Interesse begleitet. Aber auch des Rückhalts des<br />
Kollegiums können wir gewiss sein, und das fördert die Bereitwilligkeit bei den Schülern,<br />
an dem Religionsunterricht freiwillig teilzunehmen.<br />
Wie in den vergangenen Jahren gilt auch heute die Verbundenheit unseres Kollegs mit<br />
dem <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong>. Durch den ständigen Sitz im Synodalen Schulausschuss und die<br />
Kontakte über die Bezirksbeauftragung der Landeskirche sind wir gut informiert und gut<br />
vernetzt. Das sichert uns einen regen Erfahrungsaustausch im Schulreferat und mit den<br />
Vertretern der anderen Schulformen des gesamten <strong>Kirchenkreis</strong>es.<br />
Mit freundlichem Glückauf<br />
Ulrich Schmidt<br />
f. Bericht des synodalen Schulausschusses im Ev. <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong><br />
Hans-Ulrich Bangert im April <strong>2013</strong><br />
Mitglieder unseres Schulausschusses bestehen aus Schulpfarrern / Schulpfarrerinnen,<br />
Religionslehrern/ Religionslehrerinnen verschiedener Schulformen und dem<br />
Schulreferenten des evangelischen <strong>Kirchenkreis</strong>es <strong>Unna</strong>.<br />
Unsere organisatorische Anbindung geschieht über unsere Anbindung an die Synode und<br />
den Fachbereich III.<br />
Thematisch standen folgende Schwerpunkte im Vordergrund:<br />
- Vielfalt im Schulsystem / Inklusion<br />
Am 14.11.2011 haben wir eine große Podiumsdiskussion in der Aula der<br />
Harkortschule <strong>Unna</strong> mit der Ministerin Sylvia Löhrmann veranstaltet, an der mehr als<br />
300 Fachleute und weitere Interessierte das Thema „Aktuelle Entwicklung der<br />
75
Inklusion in NRW“ diskutiert haben.<br />
Diese Veranstaltung wurde im Rahmen des Schulausschusses ausführlich vor- und<br />
aufbereitet.<br />
- Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit bestand in der Auseinandersetzung mit<br />
jüdischem Leben in Westfalen. Dazu besuchten wir die neurenovierte Synagoge in<br />
Herford und nutzten die Gelegenheit, mit dem Vorstand der Gemeinde und dem<br />
Stadthistoriker über bauliche und gemeindespezifische Aspekte zu diskutieren.<br />
- Die Gegenwart und Zukunft unserer Mediothek im Haus der Kirche stand mehrmals<br />
im Zentrum unserer Überlegungen. Wir sind uns einig, dass die Mediothek mehrere<br />
Vorteile bietet:<br />
a. Sie bietet Interessierten, Religionspädagogen, Pfarrern,<br />
Gemeindemitarbeitern und Erzieherinnen der Kindertagesstätten eine<br />
professionelle Auswahl an geeigneter Fachliteratur und weiterer Medien, die<br />
direkt im Unterricht eingesetzt werden können und somit eine Bereicherung<br />
darstellen.<br />
b. Die Mediothek ist ein anerkannter Treffpunkt für Religionslehrer und –<br />
lehrerinnen sowie für Pfarrer und Pfarrerinnen. Hier werden fachliche<br />
Gespräche geführt, die auch dazu dienen, die Qualität des kirchlichen und<br />
schulischen Religionsunterrichtes zu sichern. Im Moment planen wir eine<br />
Jubiläumsveranstaltung, die Anfang des kommenden Jahres stattfinden wird.<br />
Freundliche Grüße<br />
Uli Bangert<br />
g. Bericht über die Arbeit als Synodal-Beauftragte für die Konfirmandenarbeit (KA)<br />
Berichtszeitraum 2011 und <strong>2012</strong> – von Pfarrerin Andrea Mensing<br />
Der Beauftragte für Konfirmandenarbeit Holger Gießelmann hat bedingt durch seine<br />
berufliche Veränderung Anfang <strong>2012</strong> auch die Synodal-Beauftragung für<br />
Konfirmandenarbeit niedergelegt. Die Autorin des Berichts übernahm die Nachfolge im<br />
Januar <strong>2012</strong> zunächst kommissarisch. Auf der Sommersynode <strong>2012</strong> wurde ihr die<br />
Beauftragung per Wahl übertragen.<br />
Im Berichtszeitraum fand in den beiden Bereichen Landeskirche und <strong>Kirchenkreis</strong><br />
folgendes statt:<br />
1. Landeskirche<br />
Im Frühjahr 2011 wurde der Entwurf des Lehrplans für die Konfirmandenarbeit der<br />
Konferenz der Beauftragten vorgestellt, in der Pfarrkonferenz <strong>Unna</strong> war er dann schon<br />
im März 2011 Thema. Der Entwurf bietet reichlich Material und Anregungen, viele<br />
klassische und einige neue Themen für die Konfirmandenarbeit neu- oder<br />
umzustrukturieren. Dabei nimmt er die gängigen Zeit- und Organisationsmodelle auf.<br />
Der Begriff „Lernchance“ macht deutlich, was Jugendliche zu den einzelnen Themen in<br />
der Konfirmandenarbeit als Ertrag erleben können.<br />
Folgender zeitlicher Ablauf der Erprobung und Stellungnahme ist geplant:<br />
• bis Juli <strong>2013</strong>: Erprobung in der Konfirmandenarbeit der Kirchengemeinden<br />
• August bis Dezember <strong>2013</strong>: Auswertung und Überarbeitung der Erprobung<br />
• Januar bis April 2014: Formelles Stellungnahmeverfahren in Presbyterien und<br />
Kreissynoden<br />
• Mai bis Juni 2014: Auswertung der Stellungnahmen aus den Gemeinden und<br />
<strong>Kirchenkreis</strong>en<br />
• November 2014: Beratung und Beschlussfassung durch die Landessynode<br />
Konficups als Erlebensräume sind weiterhin Schwerpunkt landeskirchlicher<br />
Konfirmandenarbeit gewesen: So fand 2011 der Konficup anlässlich der WM der<br />
Frauen in Deutschland und als Vorausscheidung zum bundesweiten Konficup in Berlin<br />
statt. Der Konficup <strong>2012</strong> nahm das EM-Fieber dieses Jahres auf und endete mit dem<br />
bundesweiten Vergleich ebenfalls in Berlin.<br />
Auf der Konferenz der Beauftragten für Konfirmandenarbeit am 6. September <strong>2012</strong><br />
wurden folgende Themen verhandelt:<br />
* Diakonische Projekte in der Konfirmandenarbeit: In den vereinigten <strong>Kirchenkreis</strong>en<br />
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Dortmund ein Erfolgsmodell – die Umsetzung in unserem <strong>Kirchenkreis</strong> wird noch<br />
geprüft.<br />
* Vater-Sohn-Projekte in der Konfirmandenarbeit: Ein neuer Arbeitsbereich im<br />
Rahmen der KA, der sich aus der Konfirmanden-Eltern-Arbeit entwickeln kann.<br />
* Neue Internetpräsenz der Konfirmandenarbeit in der EKvW: www.pi-villigst.de.<br />
Rückmeldungen sind herzlich erbeten!<br />
* 2014 – Jahr der Konfirmation: Auf die Ziegenhainer Zuchtordnung von 1539 geht die<br />
Einführung von Konfirmation und vorausgehendem Unterricht zurück (im Internet<br />
nachzulesen unter http://www.ekkw.de/ziegenhain/aktuell/aktuell_archiv_9834.htm).<br />
Das 475jährige Jubiläum wird zum Anlass genommen, ein besonderes Augenmerk auf<br />
Konfirmation zu lenken und zu feiern. – Das „Café im Alten Pfarrhaus“ in der Ev.<br />
Kirchengemeinde zu Heeren-Werve plant eine entsprechende Ausstellung von<br />
Bürger/innen für Bürger/innen. Weitere Ideen sind herzlich willkommen!<br />
2. <strong>Kirchenkreis</strong><br />
a. Konficup 2011 und <strong>2012</strong><br />
Außer der Reihe, dafür als Vorausscheidung eines ersten bundesweiten<br />
Konficups, fand im April 2011 der Konfi-Cup als Hallenturnier in den Sporthallen<br />
der Gesamtschule in Kamen statt. Ein weiteres Novum war, dass mangels einer<br />
Vorausscheidung im <strong>Kirchenkreis</strong> eine Mannschaft mit Konfis aus den Gemeinden<br />
Hemmerde-Lünern, Dellwig und Heeren-Werve als „<strong>Unna</strong> United“ beim Turnier<br />
antrat – und einen guten vierten Platz erspielte.<br />
Der nächste Konficup wurde im Juni <strong>2012</strong> in Hamm ausgetragen. Als einzige<br />
gemeldete Mannschaft vertraten die Jugendlichen der Ev. Kirchengemeinde zu<br />
Heeren-Werve den <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong>.<br />
b. Zukunftswerkstatt „Jugend kreuzt Kirche“ am 29. September <strong>2012</strong><br />
Die Bedingungen der Konfirmandenarbeit (wie auch in der Jugendarbeit<br />
insgesamt) haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Unter anderem<br />
macht sich erschwerend bemerkbar, dass immer mehr Kinder und Jugendliche<br />
auch ihren Nachmittag in der Schule verbringen. Den Fachbereich III / Kinder und<br />
Jugend des Ev. <strong>Kirchenkreis</strong>es <strong>Unna</strong> beschäftigte die Frage, wie es gelingen<br />
kann, die Schul- und Gemeindewirklichkeit miteinander zu verbinden.<br />
Aufgrund der geringen Beteiligung konnte die Zukunftswerkstatt leider nur in stark<br />
verkürzter Form (ohne Workshops) stattfinden. Im Nachgespräch zum<br />
Grundsatzreferat von Landesjugendpfarrer Udo Bussmann wurde in Bezug auf die<br />
Konfirmandenarbeit der Wunsch einer Schulleitung nach gegenseitiger<br />
Information zwischen Schule und Konfirmandenarbeit geäußert. Eine<br />
entsprechende Veranstaltung ist mittelfristig ins Auge gefasst worden.<br />
Ebenso aufschlussreich wie eindrücklich war der Beitrag von Schülerinnen und<br />
Schülern des Hellweg-Berufskollegs, die ihre Lebenswelt in Form eines eigenen<br />
Videos präsentierten und zum gemeinsamen Austausch bereit waren, so dass es<br />
nicht zu Gesprächen über, sondern mit jungen Menschen kam. Die<br />
Kabarettgruppe „Änne, Lisbeth und Fritz“ erweiterte den Blick auf humorvolle<br />
Weise: Als „alt-gestandene Gemeindeglieder“ führten sie vor Augen, dass die<br />
gegenseitige Wahrnehmung von Alt und Jung manchen Perspektivwechsel<br />
vertragen kann …<br />
Insgesamt war es ein anregender Zunkunfts-Tag. Auch im Blick auf die<br />
Konfirmandenarbeit ist zu wünschen, dass es gelingt, das wichtige Anliegen, die<br />
unterschiedlichen Bereiche von Jugendarbeit zukunftsweisend miteinander in<br />
Kontakt und Beziehung zu bringen, Früchte trägt.<br />
c. Fortbildungen<br />
Aufgrund mangelnder Anmeldungen entfielen die für 2011 geplanten Wunschtage.<br />
<strong>2012</strong> wurden keine Wunschtage angeboten. Ob zukünftig Interesse an KA-<br />
Fortbildungstagen im <strong>Kirchenkreis</strong> besteht bzw. unter welchen Bedingungen,<br />
bedarf der Klärung.<br />
77
3. Ausblick: Konfirmandenarbeit – „eine inspirierende Herausforderung“!<br />
„Von Lernchancen spricht der neue Lehrplan für die Konfirmandenarbeit. Das Wort<br />
„Lernchance“ beschreibt, dass neben allem Strukturellen etwas Inhaltliches die<br />
Unterrichtenden und die Konfirmandinnen und Konfirmanden miteinander verbindet. Es<br />
ist eine Chance, den Glauben an den lebendigen Gott jungen Menschen nahe bringen<br />
zu können. Gutes kann daraus erwachsen.“ Diesem Fazit meines Vorgängers von<br />
2011 schließe ich mich an. Viel Gutes kann aus veränderter Konfirmandenarbeit<br />
erwachsen – nicht nur für Konfirmand/innen, sondern auch für Pfarrer/innen, hauptund<br />
ehrenamtliche Jugendmitarbeitende und für viele andere Menschen, die einer<br />
Kirchengemeinde verbunden sind.<br />
Sicher: Neben der Konfirmandenarbeit gibt es viele Arbeitsfelder in einer<br />
Kirchengemeinde, die zu beackern sind. Angesichts von Finanznöten und daraus<br />
resultierende Umstrukturierungen, personell immer knapper werdende Ressourcen<br />
und manchen anderen Herausforderungen rückt die Beschäftigung mit der<br />
Konfirmandenarbeit leicht in den Hintergrund. Und doch ist festzustellen, dass dort, wo<br />
Konfirmandenarbeit in den Fokus gerät und verändert angeboten wird, eine<br />
inspirierende Wirkung zu beobachten ist – auf eine Kirchengemeinde (z. B.<br />
Fröndenberg, Heeren-Werve) oder sogar einen ganzen <strong>Kirchenkreis</strong> (Jugendkirche<br />
Hamm, Konfi-Camps im <strong>Kirchenkreis</strong> Münster 1 ).<br />
Die inspirierende Wirkung hängt nicht von der Größe des KA-Projekts ab, sondern liegt<br />
in den „Lern-Chancen“, die schon durch relativ kleine Veränderungen im Bereich<br />
Konfirmandenarbeit Wirkung zeigen. Diese inspirierende Wirkung wird m. E. spürbar,<br />
wo sich der Blick öffnet …<br />
… für die veränderte Lebenswelt von jungen Menschen und ihre Bedürfnisse.<br />
… für eine veränderte Wahrnehmung von jungen (und alten!) Menschen in der<br />
Gemeinde: Sie nicht als Objekt kirchlicher Belehrung wahrzunehmen, sondern<br />
„Subjekte des Lernens 2 , die in ihren Fähigkeiten gefördert werden, die<br />
Lernangebote nutzen und sich dabei mit lebensbedeutsamen Fragen und<br />
Problemen auseinandersetzen können sollen.<br />
… für eine theologische Zuspitzung und deren lebensrelevante Anwendung, bei der<br />
Jung und Alt, Laien und Theolog/innen in mehr als einem Sinn „zur Sprache<br />
kommen“.<br />
In diesem Perspektivwechsel sehe ich eine große „Lern-Chance“, von der der neue<br />
Lehrplan spricht – eine segensreiche „Heraus-Forderung“: „Vertraut den neuen<br />
Wegen … weil Leben wandern heißt“ (EG 395,1) unter Gottes Segen.<br />
Pfarrerin Andrea Mensing, im April <strong>2013</strong><br />
1 Siehe Artikel „Wenn der Pfarrer kopfunter am Trapez hängt“ von Anke von Legat, UK Nr. 17 /<br />
21. April <strong>2013</strong>, S. 3.<br />
2<br />
Lehrplan für die Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden, S. 11.<br />
h. Fachberatung Kindertageseinrichtungen und Geschäftsführung Kindergartenwerk -<br />
Synodalbericht 2011 / <strong>2012</strong> – von Hermann Schiefer<br />
Im Berichtszeitraum standen die folgenden Themenbereiche im Zentrum der Aktivitäten:<br />
I. die Kita als Lernort<br />
II. der pädagogische Alltag mit den unter Dreijährigen<br />
III. Weiterentwicklung der gesetzliche Rahmenbedingungen<br />
IV. Kinder mit besonderen Förderbedarfen<br />
V. Umgang der Mitarbeiterschaft mit Belastungen<br />
Zu I:<br />
Trotz rückläufiger Geburtenzahlen haben die evangelischen Einrichtungen in<br />
unserer Region nach wie vor einen hohen Anmeldestand. Dies liegt vor allem in<br />
den Qualitätsstandards der Einrichtungen begründet sowie im hohen<br />
Engagement der Mitarbeitenden. In vielen Gesprächen mit Eltern wird darüber<br />
hinaus immer wieder deutlich, dass sich die Familien auch deswegen bewusst für<br />
die Zusammenarbeit mit konfessionellen Einrichtungen entscheiden, weil sie der<br />
religiösen Bildung und dem christlich geprägten Miteinander im Einrichtungsalltag<br />
78
einen hohen Stellenwert beimessen. Dies trifft vielfach gerade auch auf die<br />
Familien zu, welche sich in Fragen der religiösen Erziehung und Bildung eher in<br />
einer Orientierungsphase befinden.<br />
Mit der Einführung der Bildungsgrundsätze für Kinder von 0 bis 10 Jahren durch<br />
das Land NRW hat der Übergang der Kinder an die Grundschule eine neue<br />
Bedeutung erhalten. In unseren Einrichtungen gibt es an vielen Stellen gute<br />
Formen der Zusammenarbeit zwischen den Kitas und den Grundschulen in Form<br />
von gemeinsamen Projekten, gegenseitigen Besuchen und teils auch in<br />
gemeinsamen pädagogischen Konferenzen. Diese Modelle aufzugreifen und<br />
weiterzuentwickeln ist u.a. auch die Aufgabe des Bildungsnetzwerkes des<br />
Kreises <strong>Unna</strong>, das sich in diesem Bereich zum Ziel gesetzt hat, gemeinsame<br />
Standards für alle Kommunen im Kreis zu entwickeln.<br />
Zu II:<br />
Zu III.<br />
Durch die Einleitung entsprechender Umbaumaßnahmen wurde der Grundstein<br />
dafür gelegt, dass in allen Einrichtungen Kinder unter drei Jahren aufgenommen<br />
werden können. Für die pädagogischen Konzepte in den Einrichtungen stellt die<br />
Aufnahme der jüngeren Kinder eine umfangreiche Herausforderung dar, da alle<br />
konzeptionellen Fragen nicht allein auf die jeweilige Gruppe Anwendung finden,<br />
sondern alle Bereiche wie Raumnutzung, Tagesgestaltung und gemeinsame<br />
Essenzeiten, Gruppenzugehörigkeit oder offene Angebote neu auf den Prüfstand<br />
stellen. Insofern wurde dieses Thema sowohl bei Leitungskonferenzen als auch<br />
bei Arbeitskreisen und bei Einrichtungsbesuchen der Fachberatung immer wieder<br />
thematisiert.<br />
Die ursprünglich geplante umfangreiche Revision des Kinderbildungsgesetzes<br />
(KiBiz) hat aufgrund eines Regierungswechsels bis zum heutigen Datum nicht im<br />
angekündigten Umfang stattgefunden. Um auf die dringenden Handlungsbedarfe<br />
aufmerksam zu machen, engagieren sich die Fachberatung und mehrere<br />
evangelische Einrichtungen im Bündnis für Familie des Kreises <strong>Unna</strong>. Bei<br />
mehreren Veranstaltungen mit Mitgliedern des Landtags und bei Hospitationen<br />
der Abgeordneten in den Kitas wurde unsererseits dargestellt, dass die<br />
Einrichtungen für die stetig gewachsenen Aufgaben nicht über eine ausreichende<br />
pädagogische Ausstattung verfügen. Außerdem wurde darauf aufmerksam<br />
gemacht, dass bei den steigenden Zahlen im Bereich der Übermittagbetreuung<br />
die Finanzierung der Hilfskräfte im hauswirtschaftlichen Bereich nicht allein durch<br />
Elternbeiträge und freie Mittel im Einrichtungsbudget zu finanzieren ist.<br />
Im Bereich des „Bildungs- und Teilhabepakets“ hat die Fachberatung mehrere<br />
Gespräche mit der Kreisverwaltung, mit Bundestags- und Landtagsabgeordneten<br />
geführt mit dem Ziel, das Verwaltungsverfahren so zu vereinfachen, dass die<br />
Beantragung von Unterstützungsmitteln für von Armut bedrohte Familien nicht<br />
durch lange Bearbeitungszeiten zu Ausfallrisiken und damit verbunden zu hohem<br />
Verwaltungsaufwand auf Einrichtungsseite führt. In Details konnten hier zwar mit<br />
den beteiligten Stellen Verbesserungen ausgehandelt werden, die<br />
Gesamtsituation und der Aufwand für die betroffenen Einrichtungen sind jedoch<br />
nach wie vor noch nicht befriedigend.<br />
Auf Ebene des Landes NRW bringen die Vertreter aus Kirche und Diakonie im<br />
Rahmen des KiBiz-Reformprozesses darüber hinaus die Forderung ein, bei der<br />
Bemessung der Eigenmittel die kirchlichen Träger mit den freien Trägern<br />
gleichzustellen.<br />
Zu IV: in den letzten Jahren hat die Zahl der Kinder stetig zugenommen, denen nach<br />
eingehenden diagnostischen Verfahrungen besondere Förderbedarfe zuerkannt<br />
wurden. Betroffen hiervon sind Kinder mit organischen oder körperlichen<br />
Beeinträchtigungen ebenso wie Kinder mit besonderem Unterstützungsbedarf<br />
aufgrund von Entwicklungsverzögerungen, sei es im sprachlichen, im<br />
motorischen oder im sozial-emotionalen Bereich.<br />
In Zusammenarbeit mit Hansjoachim Meier, dem Fachreferenten beim<br />
Diakonischen Werk Münster, wurden im Berichtszeitraum mehrere halb- und<br />
ganztätige Konferenzen im Haus der Kirche durchgeführt, bei denen es sowohl<br />
um die Klärung rechtlicher Fragen ging als auch um Themen aus dem<br />
79
pädagogischen und dem medizinisch-diagnostischen Bereich. Die<br />
Zusammenarbeit mit den Eltern in diesem sensiblen Bereich war ein weiteres<br />
Thema.<br />
Für <strong>2013</strong> ist geplant, die erarbeiteten Punkte in einem Grundlagenpapier für die<br />
Einrichtungen zusammenzufassen und eine gemeinsame Informationsbroschüre<br />
für die Eltern herauszugeben (Arbeitstitel: „es ist normal, verschieden zu sein“).<br />
Zu V:<br />
In vielen Einrichtungen ist zu beobachten, dass der allgemeine Krankenstand<br />
und insbesondere die Häufigkeit von Langzeiterkrankungen zunehmen. Mit der<br />
Einführung des „betrieblichen Eingliederungsmanagements“ (BEM) im Bereich<br />
des Kindergartenwerks wurde in Zusammenarbeit mit der Verwaltung und der<br />
Mitarbeitervertretung ein Instrument geschaffen, um betriebsbedingte<br />
Überlastungen von Mitarbeitenden frühzeitig zu erkennen und mögliche<br />
Verbesserungen des Arbeitsplatzes auf den Weg zu bringen.<br />
Supervisionen und Coaching sind weitere Maßnahmen, um die Teams dabei zu<br />
unterstützen, interne Kommunikation, Arbeitsabläufe und Schwerpunktsetzungen<br />
so zu gestalten, dass sie mit den bestehenden Ressourcen zu bewältigen sind.<br />
Trotz dieser Maßnahmen bleibt im Rahmen der Gespräche im politischen Raum<br />
weiter die dringende Forderung an die Landespolitik, die Einrichtungen bei den<br />
umfangreich gewachsenen Aufgaben personell besser auszustatten (z.B. durch<br />
Freistellung von Leitungen) ohne die Belastung der Träger bei der Übernahme<br />
dieser gesellschaftlichen Aufgabe zusätzlich zu erhöhen.<br />
Bei zahlreichen Gesprächen mit Eltern, deren Kinder unsere Einrichtungen besuchen,<br />
wurde immer wieder deutlich, wie sehr die Familien unsere pädagogische Arbeit<br />
schätzen und welchen Wert sie den religionspädagogischen Angeboten und dem<br />
christlich ausgerichteten Miteinander im Einrichtungsalltag beimessen. Die<br />
Kindertageseinrichtung wird mit dem Team und dem Gebäude als Ort erlebt, an welchem<br />
„Gemeinde“ für diese Familien präsent und erlebbar ist.<br />
Da diese Erfahrungen an die Personen und die Räume gebunden sind, können sie nicht<br />
ohne weiteres in einen anderen Kontext (z.B. Gruppen im Gemeindehaus) übertragen<br />
werden. Insofern ist es langfristig sicher eine gute Perspektive - gerade auch im Rahmen<br />
der kirchlichen Familienzentren - diese Orte als Stätten der Begegnung von Familien und<br />
anderen Gemeindegruppen weiterzuentwickeln.<br />
gez. Hermann Schiefer<br />
i. Synodalbericht Jugend und Offene Ganztagsschule im Berichtszeitraum<br />
2011 – <strong>2012</strong> von Diakon Detlef Maidorn und Michael Klimziak<br />
1. Servicestelle Jugendpfarramt<br />
Das Jugendpfarramt <strong>Unna</strong> ist Servicestelle für die Kinder- und Jugendarbeit im<br />
<strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> und hat die Serviceangebote im Berichtszeitraum in bewährter<br />
Form fortgesetzt:<br />
- Beratung in allen Fragen der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Begleitung der<br />
gemeindlichen Kinder- und Jugendausschüsse sowie der Presbyterien und der<br />
Regionalausschüsse,<br />
- Informationen über Finanzierungsmöglichkeiten für die Arbeit mit Kindern und<br />
Jugendlichen<br />
- Prospekterstellung, Antragswesen, Abrechnung von Freizeiten und Seminaren mit<br />
der aej-Geschäftsstelle<br />
- Beantragung und Abrechnung von Zuschüssen der Kommunen im Kreis <strong>Unna</strong> und<br />
des Landes NRW für die Kinder- und Jugendarbeit in den Gemeinden (Offene<br />
Türen)<br />
- Durchführung von monatlichen Konferenzen für hauptamtliche Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter in der Kinder- und Jugendarbeit<br />
- Beratung der Regionalen Jugendausschüsse im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong><br />
- Synodalbeauftragung Kirchentag, Organisation der Anmeldung, Erstellung von<br />
Infomaterialien, Organisation der Quartierbetreuung u. a.<br />
- etc.<br />
80
2. Offene Ganztagsschule<br />
Neben den oben genannten Tätigkeiten obliegt dem Unterzeichner ebenfalls die<br />
Geschäftsführung der Offenen Ganztagsschule<br />
Die Schülerzahlen im Bereich des Offenen Ganztags haben sich im Berichtszeitraum<br />
weiterhin positiv entwickelt.<br />
An unseren 20 Schulen werden nun 1068 Schülerinnen und Schüler betreut, dies<br />
bedeutet eine weitere Steigerung um 10 %. Der demografische Wandel und die damit<br />
zurückgehenden Schülerzahlen spiegeln sich im Bereich der OGS nicht wieder. Der<br />
Bedarf an Betreuungsplätzen ist nach wie vor steigend.<br />
In diesem Bereich beschäftigen wir im Berichtszeitraum 116 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 6 – 27 Stunden.<br />
47 Mitarbeiterinnen arbeiten mehr als 20 Stunden, 34 weniger als 10 Stunden und 37<br />
Kräfte zwischen 10 und 20 Stunden.<br />
Eine Fluktuation in der Mitarbeiterschaft ist faktisch nicht vorhanden, wir profitieren in<br />
allen Schulen von einer langjährigen und verlässlichen Mitarbeit.<br />
Hinzu kommen 203 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die über eine sog. Beauftragung<br />
beschäftigt sind und die Teams in den Schulen z.T. bei der Hausaufgabenbetreuung<br />
unterstützen und Qualitätsangebote im Nachmittagsbereich durchführen.<br />
Zum 1. April 2011 wurde die Stelle der Koordination neu besetzt. Da Dietrich<br />
Schneider in das Öffentlichkeitsreferat des <strong>Kirchenkreis</strong>es wechselte, übernahm<br />
Michael Klimziak, zuvor Jugendreferent der Ev. Kirchengemeinde Holzwickede &<br />
Opherdicke, diese Stelle.<br />
Seit Oktober 2011 hat der Ev. <strong>Kirchenkreis</strong> ebenfalls die Trägerschaft für drei<br />
Schulsozialarbeiterstellen im Primarbereich übernommen. Die Stellen werden über das<br />
Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes finanziert und sind auf drei Jahre befristet.<br />
In Bergkamen haben die OGS-Leitungen der Pfalzschule und der Freiherr-von-Ketteler<br />
Schule diese zusätzliche Aufgabe übernommen, mit einem wöchentlichen<br />
Stundenkontingent von 14 bzw. 10 Stunden.<br />
In Holzwickede wurde eine ganze Stelle geschaffen, die zuständig ist für alle vier<br />
Grundschulen der Gemeinde.<br />
Der Hauptschwerpunkt der Arbeit liegt in der Betreuung und Beratung der Familien und<br />
Kinder, die Leistungen der Arge und des Jobcenters in Anspruch nehmen. Darüber<br />
hinaus gibt es auch unterschiedliche inhaltliche Angebote der Schulsozialarbeiterinnen<br />
in Form von Beratung der Lehrerschaft, der Eltern und Schüler, sowie Begleitung im<br />
Unterricht und Schwerpunkte in der sozialen Gruppenarbeit.<br />
Diese Arbeit hat sich mittlerweile an den Schulen etabliert und genießt höchste<br />
Wertschätzung bei allen beteiligten Personen.<br />
Abzuwarten bleibt in diesem Bereich die weitere Entwicklung. Im Vordergrund steht<br />
sicherlich das Bestreben eine dauerhaften Finanzierung; auch nach den drei Jahren.<br />
Im Bereich der Übermittagbetreuung am Geschwister-Scholl-Gymnasium hat der<br />
<strong>Kirchenkreis</strong> die Trägerschaft für sog. Schülertutoren übernommen. Hier werden<br />
Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II von Lehrerinnen und Lehrern<br />
ausgebildet, um in bestimmten Schulfächern Nachhilfe für Schülerinnen und Schüler<br />
der Sekundarstufe I zu erteilen.<br />
Auch diese Arbeit ist mittlerweile Bestandteil des festen Angebotes an dieser Schule.<br />
Zum Schuljahr <strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> wurden die Betreuungsverträge überarbeitet, so hat sich<br />
nicht nur das Layout geändert, Vertragsinhalte wurden modifiziert und z.T.<br />
verständlicher formuliert. Im Zuge dessen, wurde auch der Verpflegungsbeitrag für alle<br />
Einrichtungen vereinheitlicht. So sind nun an jeder Schule, an der der Kirchkreis die<br />
Verpflegung verantwortet, einheitlich eine Pauschale von 50,-- € monatlich zu<br />
entrichten.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit bleibt die Fortbildung und Qualifizierung unserer<br />
81
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dieses Angebot zeichnet auch die Arbeit des<br />
<strong>Kirchenkreis</strong>es aus. Bei den Fortbildungsthemen wird immer großer Wert auf<br />
praxisrelevante Inhalte gelegt.<br />
Wir sind NRW-weit über die Ev. Erwachsenenbildung als Weiterbildungsträger<br />
anerkannt.<br />
Dies beinhaltet auch den sog. „Weiterbildungsnachweis Ganztag“, der den<br />
Qualitätsrahmen zur Qualifizierung, Fort- und Weiterbildung von Personal in<br />
Ganztagsschulen bildet.<br />
Im Jahre <strong>2012</strong> wurde ebenfalls eine Ordnung und Geschäftsverteilung für den Bereich<br />
der Offenen Ganztagschulen durch den Kreissynodalvorstand verabschiedet.<br />
Da der Geschäftsbereich in den letzten Jahren erheblich gewachsen ist, wurde es<br />
notwendig die Arbeit der unterschiedlichen Personen aus verschiedenen Abteilungen<br />
des Kreiskirchenamtes aufeinander abzustimmen und entsprechend zu<br />
verschriftlichen.<br />
Nach wie vor hoch ist der Förderbedarf bei Familien bezüglich der Verpflegungskosten.<br />
Viele Familien sind auch in diesem Berichtszeitraum nicht in der Lage, die<br />
Verpflegungskosten in Gänze zu zahlen. Allein im Schuljahr 2011/<strong>2012</strong> haben wir<br />
Zuschüsse in diesem Bereich von 7.400,-- € leisten müssen, eine fast identische<br />
Summe an Fördermitteln ist vom <strong>Unna</strong>er Verein „Aktion für Kinder in <strong>Unna</strong> e.V.“ für<br />
unseren Fonds „Kein leerer Teller“ gespendet worden.<br />
Es gelingt nur mit Hilfe dieser beiden Unterstützungsprojekte möglichst allen Kindern<br />
eine Teilhabe am gemeinschaftlichen Mittagessen im Offenen Ganztag zu<br />
ermöglichen.<br />
Ein weiteres Problem ist in den unterschiedlichen Finanzierungsstrukturen in den<br />
jeweiligen Kommunen zu sehen. Größere Schwierigkeiten kommen insbesondere auf<br />
den Schulstandort Kamen zu. Hier ist die OGS auf Dauer mit den bereitgestellten<br />
Mitteln nicht mehr zu finanzieren. Insgesamt haben sich die Kosten in den letzen<br />
Jahren um rund 20% erhöht, die Leistungen der Stadt Kamen ist aber von Beginn des<br />
Offenen Ganztages gleich geblieben.<br />
Hier werden in Kürze Gespräche, auch im Einvernehmen mit den anderen Trägern, mit<br />
dem Schulträger zu führen sein.<br />
Mit der Stadt <strong>Unna</strong> konnten wir uns zu Beginn dieses Jahres auf eine Erhöhung der<br />
Kindespauschale um 115,-- € einigen, die wir aber zunächst durch Entnahme aus der<br />
bestehenden Rücklage finanzieren müssen.<br />
Als erste Kommune im Kreisgebiet hat die Gemeinde Holzwickede zum Schuljahr<br />
<strong>2013</strong>/2014 die Finanzierungsvereinbarung mit dem Ev. <strong>Kirchenkreis</strong> gekündigt. Ziel<br />
war es hier, die Mittel in einem erheblichen Maße zu kürzen. Nach langen und<br />
teilweise sehr zähflüssigen Verhandlungen haben erreicht, dass diese Kürzung<br />
letztendlich doch noch sehr moderat ausgefallen ist. Pro Gruppe haben wir ab dem<br />
nächsten Schuljahr eine Mindereinnahme von 2.000,-- €, diese Kürzung können wir<br />
aber durch eine Reduzierung bei den Vertretungskosten und den Qualitätsangeboten<br />
kompensieren, ohne das Personal reduzieren zu müssen.<br />
Ferner werden wir die Betreuungskosten in den Kommunen Holzwickede und<br />
Fröndenberg ab dem nächsten Schuljahr nicht mehr einziehen.<br />
Dieser Einzug wurde von der Gemeindeprüfungsanstalt des Landes NRW<br />
beanstandet, da es sich hier um eine hoheitliche Aufgabe handelt und somit originäre<br />
Aufgabe der jeweiligen Kommunen ist.<br />
3. Regionale Kinder- und Jugendarbeit<br />
Insgesamt kann festgehalten werden, dass in allen Regionen gemäß der Ordnung die<br />
entsprechenden Ausschüsse tätig sind und ihre Arbeit gemäß der Ordnung<br />
wahrnehmen.<br />
In der Region <strong>Unna</strong> wurde u. a. eine gemeinsame Konzeption der evangelischen<br />
offenen Kinder- und Jugendarbeit entwickelt. Diese soll bei zukünftigen Diskussionen<br />
mit der Stadt <strong>Unna</strong> eine gemeinsame Grundlage darstellen und ein einheitliches<br />
Vorgehen ermöglichen.<br />
82
Kritisiert wird jedoch nach wie vor von allen Regionalen Jugendausschüssen die<br />
fehlende finanzielle Ausstattung der Ausschüsse durch die Region, bzw. des<br />
<strong>Kirchenkreis</strong>es um die inhaltliche Arbeit langfristig absichern zu können.<br />
Der Unterzeichner vernetzt die Arbeit der hauptamtlich Mitarbeitenden durch<br />
regelmäßige Teambesprechungen auf synodaler und regionaler Ebene. An den<br />
Sitzungen der Regionalen Jugendausschüsse nimmt er mit beratender Stimme teil.<br />
4. Jugend kreuzt Kirche<br />
Unter dieser Überschrift veranstaltete der FB III am 29. September <strong>2012</strong> eine<br />
Zukunftswerkstatt zum Thema Jugendarbeit und Schule – Kinder- und Jugendarbeit im<br />
Umbruch. In dieser Zukunftswerkstatt wurden die Veränderungen der Lebenswelten<br />
von Jugendlichen und Erwachsenen in den Blick genommen und nach Möglichkeiten<br />
gesucht, wie Kirchengemeinden und kreiskirchliche Referate auf diese Veränderungen<br />
reagieren können.<br />
Jugendarbeit und Schule ist allerorts ein hochaktuelles Thema. Schule entwickelt sich<br />
mehr und mehr zu einer Ganztagsschule, was zweifellos unmittelbare Konsequenzen<br />
auf die Jugendarbeit und deren Ausgestaltung hat. Die Zeit, die ein Jugendlicher in der<br />
Schule verbringt, nimmt stetig zu. Dadurch bleibt auf den ersten Blick weniger Zeit,<br />
sich nachmittags in der Kinder- und Jugendarbeit zu engagieren.<br />
Evangelische Kinder- und Jugendarbeit ist aber auch ein eigenständiger Raum der<br />
Selbstorganisation von Kindern und Jugendlichen. Hierfür brauchen Kinder und<br />
Jugendliche Zeit. Unter dem Blick des Themas Jugendarbeit und Schule muss daher<br />
sicher gestellt sein, dass auch Zeit bleibt für die Evangelische Kinder- und<br />
Jugendarbeit in den Gemeinden. Kinder- und Jugendarbeit endet nicht nach<br />
Schulschluss.<br />
Für die evangelische Kinder- und Jugendarbeit lassen sich die Herausforderungen<br />
jedoch nur beschreiben, wenn Voraussetzungen einer Kooperation mit Schule geklärt<br />
sind. Für eine Kooperation im Nachmittagsbereich mit Schule mangelt es nicht an<br />
Inhalten, Ideen oder Methoden. Entscheidend ist auch die Personalfrage: wer steht für<br />
diese Angebote zur Verfügung. Ehrenamtliche sind für die fragliche Zeit nur schwer zu<br />
gewinnen, sie gehen entweder selbst in die Schule oder gehen einer beruflichen<br />
Tätigkeit nach. Hauptamtliche können nur durch eine Umschichtung der Arbeit in der<br />
Gemeinde in Betracht gezogen werden.<br />
Dennoch, Kooperation zwischen Jugendarbeit und Schule kann nur dann gelingen,<br />
wenn man erste Schritte geht und es wagt, Angebote an Schulen anzubieten.<br />
Viele Kirchengemeinden in unserem <strong>Kirchenkreis</strong> sind bereits auf dem Weg.<br />
5. Bundeskinderschutzgesetz<br />
Das Gesetz zur Stärkung eines aktiven Schutzes von Kindern und Jugendlichen<br />
(Bundeskinderschutzgesetz – BkiSchG) ist seit nunmehr einem Jahr in Kraft.<br />
Die Kernstücke des Gesetzes umfassen den Bereich der allgemeinen Prävention, der<br />
Intervention und des Schutzes der Kinder und Jugendlichen in Einrichtungen der<br />
Jugendhilfe und somit auch in unseren kirchlichen Einrichtungen.<br />
Mit dem §72a Abs. 3 und Abs. 4 des SGB VIII wurde der Bereich der Kinder- und<br />
Jugendarbeit in den Blick genommen, in dem Kinder und Jugendliche von<br />
ehrenamtlich tätigen Personen betreut werden. Gegenstand der Regelung ist die<br />
Vorlagepflicht von erweiterten Führungszeugnissen.<br />
In §72 a SGB VIII ist geregelt, dass die Jugendämter und die freien Träger, also auch<br />
evangelische Kirche, miteinander verbindliche Regelungen zum Tätigkeitsausschluss<br />
einschlägig vorbestrafter Personen treffen sollen.<br />
Damit diese Personen nicht in der Kinder- und Jugendarbeit tätig werden können,<br />
müssen hauptamtlich Beschäftigte, neben- und ehrenamtlich tätige Personen bei<br />
bestimmten Tätigkeiten durch ein erweitertes Führungszeugnis nachweisen, dass sie<br />
nicht wegen einer einschlägigen Straftat gegen die sexuelle Selbstbestimmung<br />
vorbestraft sind.<br />
Für nebenamtlich oder ehrenamtlich tätige Personen sollen die öffentlichen<br />
Jugendhilfeträger (Jugendämter) und die Träger der freien Jugendhilfe in<br />
83
Vereinbarungen regeln, für welche Tätigkeiten eine erweitertes Führungszeugnis<br />
vorzulegen ist und für welche Tätigkeiten nicht.<br />
Derzeit sind noch keine Vereinbarungen mit den Jugendämtern diesbezüglich<br />
geschlossen worden. Auf der Ebene des Kreises <strong>Unna</strong> erarbeiten die Stadt- und<br />
Kreisjugendpfleger zurzeit Vereinbarungsvorschläge, samt Vorlagedokumentationen<br />
und Empfehlungen, um Einschätzungen an Hand von Tätigkeitsmerkmalen vornehmen<br />
zu können.<br />
Für die Prävention haben Führungszeugnisse allerdings nur eine sehr geringe<br />
Bedeutung. Sie sind lediglich ein Instrument, um bereits einschlägig vorbestrafte<br />
Personen von einer Tätigkeit in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen abzuhalten.<br />
Das Jugendreferat im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> hat sich kontinuierlich mit der Umsetzung des<br />
Schutzauftrages in der Arbeit mit Kinder und Jugendlichen befasst und durch<br />
Beratungen und Empfehlungen zum Umgang mit Führungszeugnissen zur Umsetzung<br />
beigetragen.<br />
Neben der Vorlage von Führungszeugnissen ist jedoch m E. ein umfassendes<br />
Präventionskonzept nötig. In den Fortbildungen für ehrenamtlich Mitarbeitende wird<br />
daher das Bundeskinderschutzgesetz regelmäßig und in ausreichender Tiefe<br />
behandelt um ein Bewusstsein zu schaffen für den Schutz von Kindern und<br />
Jugendlichen in unseren Einrichtungen. Es gibt eine Selbstverpflichtungserklärung, die<br />
schon seit 2011 in allen Kirchengemeinden in der Kinder- und Jugendarbeit verwendet<br />
wird.<br />
Für weitere Fragen und Anregungen zur Umsetzung des Bundeskinderschutzgesetzes<br />
steht das Jugendreferat gern zur Verfügung.<br />
Michael Klimziak, Dipl. Päd.<br />
Detlef Maidorn, Diakon<br />
4. Fachbereich IV – Erwachsenenbildung und Familienbildung,<br />
gesellschaftliche Verantwortung<br />
(Männer-/Frauenarbeit, Seniorenarbeit, Erwachsenenbildung, Gesellschaftliche<br />
Verantwortung, Öffentlichkeitsarbeit)<br />
a. Tätigkeitsbericht - Fachbereich IV:<br />
„Gesellschaftliche Verantwortung und Erwachsenenbildung“ von Pfarrerin Petra<br />
Buschmann-Simons<br />
Der Ausschuss des FB IV tagt monatlich.<br />
Die ReferentInnen werden zu bestimmten Themen eingeladen.<br />
Die Frage der regelmäßigen Teilnahme wird kritisch diskutiert. Gelegentliche<br />
Referentenrunden oder Gespräche mit der Vorsitzenden finden zum Zwecke des<br />
Austausches, der Erarbeitung anstehender Tagesordnungspunkte sowie Diskussion über<br />
neue Projekte statt. Regelmäßige Mitarbeitergespräche werden im jährlichen Turnus<br />
durchgeführt.<br />
Zu den wahrgenommenen Aufgaben der Vorsitzenden des Fachbereichsausschusses<br />
gehört weiterhin die Teilnahme an den Fachbereichskonferenzen mit der<br />
Superintendentin und Vertretern des KSV<br />
Zu einem Schwerpunkt der Arbeit im Fachbereich IV ist die Personalsituation geworden.<br />
Im Bereich Familienbildung hat sich Andrea Goede in ihren Bereich gut eingearbeitet<br />
und neue Akzente gesetzt. Mit viel Engagement führte sie die Rezertifizierung der<br />
Familienbildung im <strong>Kirchenkreis</strong> durch und versuchte durch neue Angebote, die finanzielle<br />
Situation von Stentrop zu stabilisieren, was allerdings nur teilweise gelang. Inwieweit das<br />
Haus auf Dauer Bestand hat, wird künftig zu klären sein. In Stentrop wurde mit M. Fischer<br />
eine neue Naturpädagogin eingestellt, die engagiert neue Projekte startete. Für die<br />
Familienbildung ist weiterhin Ina Wiegandt mit einer weiteren ½ HPM-Stelle tätig und<br />
zuständig für den Familientreff in Bergkamen. Bisher ist leider eine langfristige Sicherung<br />
ihrer Stelle nicht gelungen. Die Sicherung beider HPM-Stellen ist zukünftig eine wichtige<br />
Aufgabe des Ausschusses, um diesen engagierten und qualifizierten Mitarbeiterinnen<br />
und damit auch der Familienbildung weiter Perspektive bieten zu können.<br />
84
Die Erhaltung des Hauses ist weiterhin Aufgabe des Ausschusses.<br />
Im Referat Öffentlichkeitsarbeit ist neben Diakon Dietrich Schneider und Björn<br />
Kleinwechter nun Silke Dehnert mit Aufgaben wie UK und Beratung von Gemeinden tätig.<br />
Die gute Kooperation mit dem Öffentlichkeitsreferenten in Hamm wird fortgeführt.<br />
Die lange geplante Neugestaltung des Eingangsbereichs konnte realisiert werden.<br />
Eingangsbereich mit Information und Öffentlichkeitsarbeit sind nun auch räumlich eng<br />
miteinander verbunden, sodass längere Öffnungszeiten des Infobereichs möglich wurden.<br />
Diese Massnahmen entsprechen der kreiskirchlichen Konzeption von einladend und<br />
gastfreundlich.<br />
Im Fachberich IV sind die Stellen in der Erwachsenbildung und dem Frauenreferat mit<br />
einem Pfarrer, bzw. einer Pfarrerin besetzt. Wie künftig eine Besetzung aussehen kann,<br />
war Thema des Ausschusses. Ergebnisse wurden in die Konzeption synodaler Dienste<br />
aufgenommen.<br />
Da sich der Schwerpunkt der Arbeit von Pfarrer Rosenstengel im Bereich Seniorenarbeit<br />
auf die Seelsorge verlagerte, wechselte er in den Fachbereich II- Diakonie und Seelsorge.<br />
Im Fachbereich IV ist er weiterhin für die Weiter- und Fortbildung der ehrenamtlich<br />
Mitarbeitenden in den Seniorenkreisen der Gemeinden zuständig. Zunehmend nehmen<br />
auch Ehrenamtliche aus anderen Gruppen, z. B. der Frauenhilfe an diesen<br />
Veranstaltungen teil. Zielgruppe ist hier meist die Altersgruppe der „Hochbetagten“. Ein<br />
Konzept für die Arbeit mit „Jungsenioren“, das über Fortbildung zum Ehrenamt hinaus<br />
geht, war ein Schwerpunktthema des Ausschusses in 2011 und <strong>2012</strong>. Die Diskussion<br />
über Alter und Altern in unserer Gesellschaft heute führte im Ausschuss zu einem<br />
Umdenken. Um diese Menschen künftig zu erreichen, braucht es Angebote, die nicht<br />
nach Alter, sondern Interesse ausgerichtet werden. Die Entwicklung von Fort-und<br />
Weiterbildungsangeboten für Menschen ab 50, die deren Lebenswelt verstärkt in den<br />
Blick nehmen, Studienreisen oder auch Themen wie neue Wohnformen oder Sinnfragen,<br />
zeitlich begrenzt oder auch Mitarbeit in Projekten scheinen hier zukunftsweisend zu sein.<br />
Noch gibt es zu wenig Angebote, wie auch ein Blick in die Gemeindekonzeptionen zeigt,<br />
wo überwiegend die Jugendarbeit im Focus ist. Erst eine Gemeinde im <strong>Kirchenkreis</strong> hat<br />
eine Stelle für Seniorenarbeit eingerichtet.<br />
Im Bereich Erwachsenenbildung sind die Stellen mit den für Senioren – und<br />
Männerarbeit zuständigen Referenten Pfr Heckmann, seit 2008 und Pfarrer<br />
Rosenstengel personell und fachlich gut besetzt.<br />
Neue Projekte mit Männern sowie die Vater-Kind-Projekte tragen weiter mit dazu bei, die<br />
Zuschüsse künftig zu sichern. Dabei hat sich das Vater-Kind-Festival, das in Kooperation<br />
mit dem <strong>Kirchenkreis</strong> Hamm stattfindet, zu einem Selbstläufer entwickelt und stellt ein<br />
Highlight des <strong>Kirchenkreis</strong>es dar.<br />
Die Väterarbeit in den Kindertageseinrichtungen wird weiterhin stark nachgefragt.<br />
Daneben entstanden Angebote für Väter mit älteren Kindern, für Männer, wie z. B.<br />
Motorradfreizeit oder Luthermahl oder auch das Angebot Vater-Kind-Pilgern, die das Profil<br />
der Männerarbeit im <strong>Kirchenkreis</strong> positiv bereichern. Da diese Angebote zunehmend<br />
nachgefragt werden, wurde Christian Stromann mit 19 Wochenstunden angestellt. Als<br />
gelernter Handwerker stößt er zudem neue Projekte an.<br />
Der gemeinsam mit dem für Migrationsfragen zuständigen Pfarrer H. Hohmann initiierte<br />
und von der Sommersynode 2004 beschlossene Rechtshilfefonds wird - mit Zuschüssen<br />
aus den Gemeinden - weiter geführt. Leider bedarf es immer wieder der Erinnerung.<br />
Im Frauenreferat haben sich die Frauensalons in allen Regionen etabliert. Durch<br />
Kooperation mit anderen ReferentInnen entstanden neue Angebote wie z.B. das<br />
Wellnesswochenende für Frauen in Stentrop. Im Gestaltungsraum werden gemeinsame<br />
Reisen für Frauen von den Pfarrerinnen angeboten, Frauenfrühstücke, Abende zu<br />
frauenspezifischen Themen auf Gemeinde- und <strong>Kirchenkreis</strong>ebene sowie die Planung<br />
und Durchführung des Frauenausschusses waren weitere Schwerpunkte. Durch die<br />
Berufung Pfarrerin Elke Markmanns zur Vorsitzenden des Frauenausschusses der EKvW<br />
ist das kreiskirchliche Referat gut vernetzt.<br />
Die Frauenarbeit auf kreiskirchlicher wie auch landeskirchlicher Ebene weiterhin zu<br />
sichern, ist Anliegen und Aufgabe des Frauenausschusses.<br />
85
Der Fachbereichsausschuss war des Weiteren an der Vorbereitung und Durchführung der<br />
Visitationen in Holzwickede und Opherdicke, Oberaden-Rünthe (2009) und Fröndenberg<br />
und Bausenhagen (2010) beteiligt. Hier hat sich mittlerweile ein Stamm ehrenamtlicher<br />
Visitatoren/innen gebildet, der regelmäßig teilnimmt.<br />
Neuer Synodalbeauftragter für Schöpfungsverantwortung ist Pfr. Rimbach. Im Arbeitskreis<br />
engagieren sich bisher wenige, aber hochmotivierte Menschen. Hier sollen die<br />
Gemeinden zu mehr Beteiligung verstärkt ermutigt werden. Gemeinsam mit dem<br />
<strong>Kirchenkreis</strong> Hamm wurde eine Veranstaltung für KüsterInnen und KirchmeisterInnen zum<br />
Thema Energiesparen in Stentrop durchgeführt.<br />
Das Projekt „ Zukunft einkaufen“, das engagiert begonnen wurde, ruht bedingt durch den<br />
Wechsel zur Zeit. Ziel des Ausschusses ist aber, es zu reaktivieren<br />
Gez. P. Buschmann-Simons<br />
b. Synodalbericht Frauenarbeit 2011 – <strong>2012</strong> von Pfarrerin Elke Markmann<br />
In der Frauenarbeit geht es in vielen Bereichen darum, Kerngemeinde und kirchlich<br />
engagierte Frauen einerseits und gesellschaftlich engagierte, aber kirchenferne Frauen<br />
andererseits in gemeinsamen Veranstaltungen miteinander ins Gespräch zu bringen.<br />
Zu dem feministisch-theologischen Ansatz, biblische, theologische, historische und<br />
aktuelle Meinungen und Erkenntnisse von Frauen anzuerkennen und zu reflektieren,<br />
kommt die Perspektive auf eine synodale oder funktionale Gemeinde, die nicht nur<br />
kirchlich sozialisiert ist. Als Pfarrerin nehme ich oft in gesellschaftspolitischen<br />
Zusammenhängen die theologische und kirchliche Position ein und repräsentiere<br />
kirchenfernen Frauen gegenüber Kirche. Darüber hinaus möchte ich Raum geben, dass<br />
auch andere Frauen dies tun können: selbst als Kirche sichtbar werden und zu<br />
unterschiedlichen gesellschaftlich relevanten Themen sprachfähig werden. Dies alles<br />
geschieht in unterschiedlicher Form.<br />
Innerkirchlich nehme ich meinen Auftrag wahr, feministisch-theologisch zu arbeiten und<br />
entsprechende Veranstaltungen und Themen anzubieten. Ich bin als Referentin in<br />
Frauengruppen (Frauenhilfen, Abendkreise, Frauengruppe des deutsch-britischen Clubs,<br />
Evangelische Akademikerinnen) mit Themen wie „Die Sehnsucht nach dem verlorenen<br />
Paradies“, „Ein jegliches hat seine Zeit – Rhythmisierung der Schöpfungsgeschichte“,<br />
„Der Herr hat Großes mir getan – Frauen im evangelischen Gesangbuch“ u.v.a.<br />
eingeladen. Dabei ist es mir wichtig, nicht nur vorzutragen, sondern ein gemeinsames<br />
Gespräch anzuregen und damit eigenes Wissen und eigenen Glauben einzubringen.<br />
Darüber hinaus organisiere ich (in Kooperation mit Kirchengemeinden und kommunalen<br />
Gleichstellungsbeauftragten) Frauensalons in <strong>Unna</strong>, Bergkamen, Kamen und<br />
Fröndenberg,<br />
In den Salons gab es u.a. diese Themen:<br />
- Genitalverstümmelung von Frauen<br />
- Bodypainting – malen auf lebendiger Leinwand<br />
- Katharina und ihr Martinus – eine Liebesgeschichte<br />
- Angeknüpftes Leben – Erfahrungen mit der Organspende<br />
- Claire Waldoff: Nach meine Beene ist janz Berlin verrückt<br />
- Für mich solls rote Rosen regnen – Liedermacherinnen<br />
- EKD-Aktion „zukunftsfähiges Deutschland“<br />
- Frida Kahlo – eine malende Kranke oder eine kranke Malerin?<br />
- Frauenherzen schlagen anders – Geschlechtsspezifische Medizin<br />
Ein monatliches Frauenfrühstück in <strong>Unna</strong> und eins in Methler (4 mal im Jahr),<br />
Ausstellungen und Tagesfahrten, in denen gesellschaftspolitisch relevante Themen<br />
ebenso angesprochen werden wie kulturelle, künstlerische, literarische, musikalische oder<br />
kirchenpolitische, sind regelmäßige Programmpunkte des Frauenreferates.<br />
Im Rahmen der Frauenfrühstücke war der Austausch mit anderen Religionen innerhalb<br />
des Berichtszeitraumes ein Schwerpunkt. Wir haben die Frauen der jüdischen Gemeinde<br />
ebenso besucht wie die Frauen in der Moschee und waren im buddhistischen Zentrum.<br />
86
Darüber hinaus beschäftigten wir uns mit biblischen, kirchlichen und gesellschaftlichen<br />
Themen.<br />
Durch die Kooperation mit der Kunsthistorikerin Dr. Ellen Markgraf aus Kassel kam eine<br />
intensive Zusammenarbeit an einem Kunstprojekt zustande „TISCH-DA-SEIN“. Mehrere<br />
Ausstellungen beschäftigten sich mit dem Tisch aus unterschiedlicher Perspektive. Ich<br />
war beteiligt an der inhaltlichen Konzeption, den Eröffnungen, ggf. an den Gottesdiensten<br />
und an der Dokumentation. Ausstellungsorte waren u.a. die evangelische Stadtkirche<br />
<strong>Unna</strong> (zweimal) und die Städtische Galerie Sohle 1 in Bergkamen. Im Rahmen dieser<br />
Ausstellungsreihe fand auch ein Erzählworkshop rund um Tischgeschichten statt. In<br />
Kooperation mit der mittlerweile verstorbenen Künstlerin Benita Joswig entstand ein Tisch,<br />
auf dem Geschichten aufgeschrieben wurden und immer noch werden. Der Tisch steht im<br />
Büro der Frauenreferentin. Aus dem Erzählworkshop, dem Tisch und vielen Begegnungen<br />
ist ein Buch in Planung. Der Tisch hatte ursprünglich in der Religion als Altar oder<br />
Opfertisch einen Ort, wurde erst später zum alltäglichen Gebrauchsgegenstand. Heute ist<br />
er oft Mittelpunkt vieler Gespräche, ein Ort der Gemeinschaft.<br />
Im Berichtszeitraum wurden vom Frauenreferat, teilweise in Zusammenarbeit mit der<br />
Frauenreferentin im <strong>Kirchenkreis</strong> Hamm und der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt<br />
<strong>Unna</strong>, Fahrten zur dOCUMENTA(13) organisiert, bei denen die Frauen der<br />
dOCUMENTA(13) besonders im Focus waren.<br />
Neben der Bildungsarbeit bildet der seelsorgerliche Aspekt einen weiteren Schwerpunkt<br />
der Arbeit im Frauenreferat.<br />
Es gab mehrere einzelne Frauen, die seelsorgerliche Begleitung speziell und gezielt bei<br />
einer Pfarrerin für Frauenarbeit suchten. In manchen Fällen war es sinnvoll, mit einem<br />
Ritual oder einer Segnung einen bestimmten Zeitpunkt im Leben zu gestalten. Dies<br />
gemeinsam zu erkennen und durchzuführen, war eine sehr gute Erfahrung.<br />
Die Feier von Gottesdiensten unter dem Vorzeichen feministisch-theologischer<br />
Erkenntnisse ist wesentlicher Teil der Arbeit. Dabei geht es sowohl um „normale“<br />
Sonntagsgottesdienste, als auch um Sondergottesdienste z.B. im Rahmen der Frauenhilfe<br />
sowohl auf Synodal- als auch auf Gemeindeebene.<br />
Mit einem ökumenischen Vorbereitungskreis wird zweimal jährlich ein Frauengottesdienst<br />
in Holzwickede vorbereitet und gefeiert. Die theologische Arbeit in der<br />
Vorbereitungsgruppe ist allen Beteiligten besonders wichtig.<br />
Im Berichtszeitraum fand ein Samstagabend-Gottesdienst in Methler statt, den die<br />
Frauenreferentin mit interessierten Frauen aus der Gemeinde vorbereitet hat.<br />
In <strong>Unna</strong> werden regelmäßig Gottesdienste zum Internationalen Frauentag von einem<br />
ökumenischen Vorbereitungskreis durchgeführt.<br />
Der Spendenfonds „Frauen in Not“ wird von der Frauenreferentin für das Mädchen- und<br />
Frauennetzwerk <strong>Unna</strong> verwaltet. Im Berichtszeitraum haben viele Kirchengemeinden und<br />
Gruppen mit kleinen und großen Spenden dazu beigetragen, dass auf unbürokratische<br />
und schnelle Art unterschiedlichsten Frauen in finanziellen Notsituationen geholfen<br />
werden konnte. Dafür bedanke ich mich im Namen des Netzwerkes sehr herzlich.<br />
Durch zahlreiche Vernetzungen in Gremien im <strong>Kirchenkreis</strong>, in der Kommune und in der<br />
Landeskirche bringt sich die Frauenreferentin in vielfältiger Weise in aktuelle Diskussionen<br />
und Aktionen ein. In folgenden Gremien ist die Referentin vertreten:<br />
- Nominierungsausschuss<br />
- Referatsleitungsrunde<br />
- Fachbereichsausschuss IV (beratend)<br />
- Konferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten<br />
- Landeskirchlicher Frauenausschuss (Vorsitz)<br />
- Kreiskirchlicher Frauenausschuss<br />
- Mädchen- und Frauennetzwerk (Geschäftsführung)<br />
- Runder Tisch gegen häusliche Gewalt<br />
- AK Design im Kreiskirchenamt<br />
87
Aus diesen Gremien heraus ergeben sich oft Arbeitsgruppen oder Untergruppen für<br />
bestimmte Projekte, in denen sich die Referentin ebenfalls engagiert .<br />
Die Zusammenarbeit mit dem Referat für Familienbildung soll hier besonders betont<br />
werden. Seit einigen Jahren gestalten wir „24 Wohlfühlstunden für Frauen“ in der Oase<br />
Stentrop. Zweimal jährlich haben Frauen von Samstagmittag bis Sonntagmittag die<br />
Möglichkeit, eine Auszeit vom Alltag zu erfahren. Inhaltlich sind diese 24 Stunden mit<br />
diversen Entspannungsmethoden, Kreativangeboten und spirituellen Angeboten reich und<br />
vielfältig gefüllt. Besonders erfreulich ist es, dass sowohl ältere Frauen als auch junge<br />
Mütter zu den Wochenenden kommen und gut miteinander ins Gespräch kommen.<br />
Kreistanzworkshops sind seit einigen Jahren ebenfalls regelmäßiger Bestandteil des<br />
Programms. Der Kreistanz ist eine getanzte Form des Gebetes. Über diese Art werden<br />
teilweise auch sehr kirchenferne Menschen angesprochen, die im gemeinsamen Tanzen,<br />
Beten und Singen einen Ort finden.<br />
Die Frauenreferentin ist in der Wiedereintrittsstelle des <strong>Kirchenkreis</strong>es engagiert und<br />
übernimmt regelmäßige Dienste.<br />
Die Frauenreferentin hat im Berichtszeitraum Vertretungsaufgaben in der Anne-Frank-<br />
Realschule, dem Hansa-Berufskolleg und der Kirchengemeinde Hemmerde-Lünern<br />
übernommen. Die Vertretungsaufgaben hatten unterschiedliche zeitliche Anforderungen.<br />
Seit Dezember 2011 ist die Stelle auf 100 % aufgestockt worden.<br />
c. Synodalbericht des Bezirkverbandes der Ev. Frauenhilfe von Renate Krämer<br />
Der Bezirksverband der Ev. Frauenhilfe im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> hat in den letzten zwei<br />
Jahren sehr viele Mitglieder verloren. Zwei Frauenhilfen haben sich aufgelöst und zwei<br />
fusioniert. Der BZV hat jetzt noch 3600 zahlende Mitglieder. Er ist aber noch immer der<br />
drittgrößte Verband der Frauenhilfe in der EKvW. Der Vorstand des Bezirksverbandes<br />
besteht aus 10 Vorstandsmitgliedern. Die Synodalbeauftragte begleitet und berät den<br />
Vorstand im theologischen Bereich.<br />
Im <strong>Kirchenkreis</strong> zeigt sich die Frauenhilfe auf zwei Ebenen.<br />
Der Bezirksverbands-Vorstand und die Gemeindegruppen arbeiten ehrenamtlich und<br />
selbständig. Die Mitarbeiterinnen der gewählten Vorstände nehmen die Verpflichtung auf<br />
die Satzung der Ev. Frauenhilfe in Westfalen als Grundlage für ihre Arbeit.<br />
Das Konzept ist nach wie vor auf die sozial-diakonische, pädagogische und theologische<br />
Tätigkeit unter der Verkündigung des Evangeliums gegründet.<br />
Aufgaben des Bezirksverbandes<br />
Der Bezirksverband begleitet die Frauen in den Gemeindegruppen bei allen Fragen durch<br />
Beratung, Weiterbildung und Informationen.<br />
Im Jahresprogramm werden zu unterschiedlichen aktuellen Themen Angebote und<br />
Veranstaltungen für die Gemeindegruppen angeboten. Ein Workshop und eine<br />
Ideenbörse sind neu ins Jahresprogramm aufgenommen worden und sehr gefragt.<br />
Ein themenorientierter Tages-Studientag wird alle zwei Jahre durchgeführt und erhält<br />
großen Zuspruch.<br />
Gut besucht werden auch die traditionellen Herbst-Gottesdienste zur Eröffnung der<br />
Winterarbeit in Kamen und Holzwickede.<br />
Alle zwei Jahre erfahren Frauen in einem Festgottesdienst zum Ehrenamt in einer alten<br />
Dorfkirche im <strong>Kirchenkreis</strong> Anerkennung und Wertschätzung für ihre wertvolle<br />
jahrzehntelange ehrenamtliche Arbeit und die neugewählten Mitarbeiterinnen werden<br />
herzlich begrüßt und eingesegnet. Dieser Gottesdienst wird immer beliebter.<br />
Die ökumenische Weltgebetstags- Arbeit ist für den Vorstand von großer Bedeutung, um<br />
88
gemeinsam mit der Frauengemeinschaft diesen Tag vorzubereiten und gemeinsam in<br />
den Gemeinden zu feiern.<br />
Der Vorstand hält den Kontakt zum <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong>, dem Landesverband in Soest und<br />
nimmt dort an Veranstaltungen, Seminaren und Tagungen teil.<br />
Renate Krämer<br />
d. Tätigkeitsbericht <strong>2013</strong> - Synodalauftrag Frauenarbeit von Pfarrerin Petra<br />
Buschmann-Simons<br />
Schwerpunkt der Tätigkeit ist weiterhin die Mitarbeit im Bezirksvorstand der Frauenhilfe<br />
im <strong>Kirchenkreis</strong>. Dieser tritt regelmäßig zu Sitzungen zusammen. Der Vorstand wurde<br />
neu gewählt und die sehr engagierten Frauen haben sich zu einem Team zusammen<br />
gefunden, in dem jede ihren Aufgabenbereich hat.<br />
Zu den weiteren Tätigkeiten gehört das Halten von Andachten bei den Treffen auf<br />
Bezirks- und Gemeindeebenen und in Frauengruppen, die Gestaltung von Gottesdiensten<br />
zum Ehrenamt und der Eröffnung der Winterarbeit in Kamen und neuerdings in<br />
Holzwickede, die gut angenommen werden. Die Mitarbeit bei den Studientagen zum<br />
Jahresthema ist von den Anmeldezahlen abhängig. So fiel im letzten Jahr diese<br />
Veranstaltung aus, für <strong>2013</strong> plant der Vorstand ein Wochenende zum Jahresthema in<br />
Stentrop.<br />
Neu ist auch die Einzelmitgliedschaft im Bezirksverband <strong>Unna</strong>.<br />
Die einzelnen Aufgaben werden in Absprache mit der Pfarrerin im Frauenreferat<br />
wahrgenommen.<br />
Die Frauenhilfe erreicht immer noch einen Großteil der in den Gemeinden aktiven Frauen.<br />
Das vielfältige Angebot von Fort- und Weiterbildung, von Beratung und Begleitung, auch<br />
auf der spirituellen Ebene wird weiterhin gut genutzt.<br />
Aufgrund der bewährten Verbandsstruktur der Frauenhilfe erreicht umgekehrt der<br />
Vorstand die Frauen in den Gemeinden und kann dadurch Vernetzung der Arbeit,<br />
Information, Motivation und Engagement auf Gemeindeebene, z.B. bei der Vorbereitung<br />
und Durchführung des Weltgebetstags bewirken. Die evangelische Identität der<br />
Frauenhilfe vom Landesverband bis hin zur Gemeindegruppe wird so gelebt und nach<br />
außen transparent. Die Zugehörigkeit zum Landesverband muß in den letzten Jahren<br />
verstärkt bewußt gemacht werden. Die Besetzung des Vorstands wird in manchen<br />
Frauenhilfegruppen zum Problem. Hier besteht eine wichtige Aufgabe des<br />
Bezirksvorstands in Beratung und Hilfestellung. Die Diakoniesammlungen von Tür zu Tür<br />
sind in vielen Gemeinden aufgrund des Alters der Bezirksfrauen und mangelnden<br />
Nachwuchses nicht mehr wie bisher möglich.<br />
Neben dieser verbandsbezogenen Frauenarbeit gibt es die Mitarbeit im<br />
Frauenausschuss, der regelmäßig zu Austausch und Information über die Arbeit mit<br />
Frauen im <strong>Kirchenkreis</strong> zusammenkommt und darüber hinaus aktuelle Themen erarbeitet.<br />
Nach der letzten Presbyterinnenwahl kamen zum Ausschuss erfreulicherweise neue<br />
Frauen dazu, die neue Impulse geben.<br />
Der Kontakt zur Frauenarbeit im Gestaltungraum Hamm wurde durch einen Besuch<br />
wieder hergestellt. Besonders bei der Frage, wie künftig die Frauenreferate beider<br />
<strong>Kirchenkreis</strong>e ausgestattet sein sollen, wollen beide Ausschüsse zusammen arbeiten.<br />
Zur Tätigkeit gehört auch die Vertretung des <strong>Kirchenkreis</strong>es beim Frauenreferat der<br />
EkvW, z.B. bei Mitgliederversammlungen...<br />
Zur Pfarrerin im Frauenreferat des <strong>Kirchenkreis</strong>es besteht ein guter Kontakt , auch durch<br />
die jahrelange Zusammenarbeit im Frauensalon in Bergkamen, der kirchliche und<br />
gesellschaftliche Themen aus der Perspektive von Frauen aufgreift.<br />
gez. Petra Buschmann-Simons<br />
e. Ev. Familienbildung 2011/<strong>2012</strong> von Andrea Goede<br />
Ziel der Ev. Familienbildung ist es, mit den Angeboten an verschiedenen Orten im<br />
<strong>Kirchenkreis</strong> vor dem Hintergrund unseres christlichen Glaubens Eltern in ihren<br />
Erziehungsaufgaben zu begleiten und zu unterstützen. Mit den Kursangeboten werden<br />
Eltern in ihren Erziehungskompetenzen gestärkt, damit sie im Zusammenleben mit ihren<br />
89
Kindern mehr Sicherheit gewinnen um die Entwicklung der Kinder bestmöglich<br />
unterstützen zu können. Ein weiteres Ziel ist die Förderung des Aufbaus von Kontakten zu<br />
anderen Familien im Stadtteil und der Zugang zu den örtlichen Kirchengemeinden.<br />
Folgende regelmäßige Angebote wurden im Berichtszeitraum über die Ev.<br />
Familienbildung organisiert, begleitet und durchgeführt:<br />
• ca. 35 regelmäßig stattfindende Eltern-Kind-Gruppen in Kooperation mit<br />
Kirchengemeinden<br />
• Eltern-Kompetenz-Kurse in Kooperation mit verschiedenen Kindertageseinrichtungen<br />
in <strong>Unna</strong>, Holzwickede, Fröndenberg, Bergkamen (Kurse: „Starke Eltern – starke<br />
Kinder“; „FuN / Familie und Nachbarschaft“)<br />
• Angebote für bildungsungewohnte Familien beim „Familientreff im<br />
Bodelschwinghhaus“ in Kooperation mit dem Jugendamt Bergkamen und dem<br />
Familienzentrum am Bodelschwinghhaus<br />
• Angebote für Eltern und Kinder im Rahmen des offenen Elterntreffs „Cafè Knirps“ im<br />
Gemeindezentrum „Brücke“ in Kooperation mit dem Jugendamt <strong>Unna</strong> und dem<br />
Familienbüro der Stadt <strong>Unna</strong><br />
• Angebote für Eltern mit Kindern im ersten Lebensjahr (Elternstartkurse, Pekipkurse in<br />
Bergkamen)<br />
• Bewegungsangebote für Eltern mit kleinen Kindern in Kooperation mit Familienzentren<br />
• Seminarangebote für Frauen, Familien und Kinder in der Oase Stentrop<br />
• Fortbildungen für Mitarbeitende in Kindertageseinrichtungen und der OGS<br />
• Fortbildungen für Kursleitungen von Eltern-Kind-Gruppen<br />
• Kooperationen mit verschiedenen Familienzentren<br />
• Elternabende zu verschiedenen Themen der Erziehung und gesunden Ernährung<br />
Neben den Veranstaltungen, die sich direkt an Eltern mit Kindern richten, stellte die<br />
pädagogische Begleitung der Kursleitungen sowie die Planung, die Gesamtkoordination<br />
und Abrechnung der Veranstaltungen ein zentrales Aufgabenfeld innerhalb des Referats<br />
dar.<br />
Als Bindeglied zum Ev. Familienbildungswerk Westfalen und Lippe e.V. (FBW), dem die<br />
Ev. Familienbildung des <strong>Kirchenkreis</strong>es als Mitglied angehört, nahm die Referentin an den<br />
regelmäßigen Zusammenkünften der Einrichtungsleitungen teil und setzte das<br />
Qualitätsmanagement des Werkes auf der regionalen Ebene um. Im Frühjahr <strong>2012</strong> wurde<br />
die Familienbildung im Rahmen eines externen Audits von einem Auditor des<br />
Gütesiegelverbundes Weiterbildung geprüft und das FBW erfolgreich rezertifiziert.<br />
Darüber hinaus fand eine intensive Mitwirkung im Bündnis für Familie des Kreises <strong>Unna</strong><br />
und im lokalen Arbeitskreis „Kein Kind ohne gesundes Frühstück“ in Fröndenberg statt.<br />
Im Bereich der Fortbildungen für Mitarbeitende aus Kindertageseinrichtungen und der OGS<br />
zu familienbezogenen Themen und Fragen der pädagogischen Arbeit mit Kindern konnten<br />
die Angebote aufgrund der steigenden Nachfrage im Berichtszeitraum stark ausgebaut<br />
werden. Bei der Konzeption und Durchführung der Angebote waren neben der Ev.<br />
Familienbildung die Bereiche Fachberatung für Kindertageseinrichtungen (H. Schiefer) und<br />
das Jugendpfarramt (Koordination OGS Michael Klimziak) intensiv beteiligt.<br />
In den Berichtsjahren sind mehrere Ferienfreizeiten für Kinder und Familien, sowie<br />
Wochenendseminare für Frauen in der Oase Stentrop durchgeführt worden. Während die<br />
Wochenendveranstaltungen für Frauen, die in Kooperation mit dem Referat Frauenarbeit<br />
(E. Markmann) durchgeführt wurden, und die Ferienangebote für Kinder eine große<br />
Nachfrage verzeichnen, waren die Angebote für Familien eher mäßig besucht.<br />
Das Thema „Gesunde Ernährung“ als Schwerpunkt für das Jahr 2011 hat nur wenige<br />
Menschen angesprochen. Die Familienkurse in der Bewegungspädagogik, die in<br />
Kooperation mit den Familienzentren und Kindertageseinrichtungen organisiert wurden,<br />
haben 2011 stattgefunden.<br />
Die Nachfrage nach Eltern-Kind-Gruppen hat auch im Berichtszeitraum einen deutlichen<br />
Rückgang zu verzeichnen. Durch früher einsetzende Betreuungsangebote in Kita´s und bei<br />
Tagesmüttern hat sich die Bedarfssituation in den vergangenen Jahren stark gewandelt.<br />
Parallel dazu steigt die Nachfrage nach Angeboten für Eltern mit Kindern im ersten<br />
Lebensjahr.<br />
Die Einführung des Programms „Elternstart NRW“ im Frühjahr <strong>2012</strong>, ein vom Land<br />
geförderter Elternkurs, der die Anbindung an Angebote der Familienbildung stärken soll,<br />
war in <strong>Unna</strong> nur in sehr begrenztem Maße möglich. Starke Konkurrenz durch die<br />
90
Elternschule des Katharinen-Hospitals macht eine Durchführung dieser Kurse fast<br />
unmöglich, da potentiellen Teilnehmende durch die Elternschule, die bereits auf der<br />
Entbindungsstation des Katholischen Krankenhauses für ihre eigenen Kurse wirbt, nicht zu<br />
finden sind. Auch das Familienforum Mühlenstraße aus <strong>Unna</strong> wirbt Teilnehmende für<br />
eigene Elternstartkurse. Es gab zwar auf Initiative des Familienbüros gemeinsame<br />
Gespräche der Bildungseinrichtungen, hier konnte aber keine Kooperation zwischen den<br />
Einrichtungen vereinbart werden. Auch in Holzwickede scheitert die Durchführung von<br />
Elternstartkursen an fehlenden Teilnehmern, obwohl hier auch mit dem zuständigen<br />
Kreisjugendamt, dem ASD, einem Familienzentrum und dem Besuchsdienst des<br />
Kreisjugendamtes kooperiert wird. Elternstartkurse werden lediglich seit Mitte <strong>2012</strong><br />
erfolgreich in Bergkamen in Zusammenarbeit mit dem dortigen Jugendamt durchgeführt.<br />
Nach mehreren Vorgesprächen gibt es seit Mitte <strong>2012</strong> eine schriftliche<br />
Kooperationvereinbarung mit dem Familienbüro des Jugendamtes der Stadt <strong>Unna</strong>. Im<br />
Gemeindezentrum „Brücke“ in Königsborn, findet nun regelmäßig einmal wöchentlich das<br />
„Cafè Knirps“, ein offener Elterntreff für Familien mit kleinen Kindern, statt. Der Eltern-Kind-<br />
Gruppenraum wurde aus Mitteln der Familienbildung, der Kirchengemeinde und des<br />
Jugendamts <strong>Unna</strong> renoviert und neu eingerichtet. Das offene Angebot, das von Frau Ina<br />
Wiegandt pädagogisch geleitet wird, findet sehr große Zustimmung.<br />
Insgesamt sind die Anforderungen an die Familienbildung in den letzten Jahren eher<br />
gestiegen. Damit neben der bisherigen Zielgruppe auch bildungsungewohnte Familien<br />
Zugang zu den Angeboten finden, müssen die Kurse und Veranstaltungen ständig<br />
weiterentwickelt und verbessert werden. In Bergkamen wurden im Rahmen der<br />
Kooperation mit dem Jugendamt und dem Familienzentrum am Bodelschwinghhaus in den<br />
letzten Jahren mehrere Eltern-Kompetenzkurse nach dem Modell „FuN“ (Familie und<br />
Nachbarschaft) mit nachhaltigem Erfolg durchgeführt. Durch die Zusammenarbeit mit dem<br />
Familienbüro der Stadt konnten die Angebote weiter ausgebaut und neue Eltern erreicht<br />
werden. Unter anderem finden nun auch mehrere Eltern-Kind-Gruppen im Familientreff in<br />
Bergkamen statt.<br />
In allen Regionen des <strong>Kirchenkreis</strong>es werden in Kooperation mit Mitarbeiterinnen aus<br />
Familienzentren Angebote für Familien entwickelt und durchgeführt, so z.B. in Fröndenberg<br />
beim Projekt „Kein Kind ohne gesundes Frühstück“, sowie im Rahmen der Eltern-<br />
Kompetenz-Kurse in Zusammenarbeit mit den Kindertageseinrichtungen in <strong>Unna</strong>, Massen,<br />
Königsborn, Holzwickede und Methler.<br />
Personelle Besetzung:<br />
• Andrea Goede: Leitung und Koordination (Vollzeitstelle unbefristet)<br />
• Manuela Fischer: Schwerpunkt Natur- und Erlebnispädagogik, Familien- und<br />
Kinderseminare in Stentrop, Fortbildungen für Erzieherinnen,<br />
Angebote für Schulklassen und Gruppen (halbe Stelle,<br />
befristet) (seit 01.2011)<br />
• Ina Wiegandt: Angebote im Rahmen des Familientreffs Bergkamen, päd.<br />
Leitung des offenen Elterntreffs Königsborn, Eltern – Kind<br />
Gruppenarbeit (halbe Stelle, befristet)<br />
• Andrea Rückstein: Verwaltung (Teilzeit, 14 Std.)<br />
April <strong>2013</strong><br />
Gez. Andrea Goede<br />
f. Jahresbericht 2011-<strong>2012</strong> - Referat für Männerarbeit und Erwachsenenbildung – von<br />
Pfarrer Dirk Heckmann<br />
Das Arbeitsfeld Väterarbeit ist weiterhin ein Wachstumsmarkt. In den zurückliegenden<br />
zwei Jahren sind verstärkt Anfragen von Familienzentren auch außerhalb des Kreises<br />
<strong>Unna</strong> auf uns zugekommen, Vater-Kind-Wochenenden bei uns einzukaufen. Dadurch<br />
profitiert der <strong>Kirchenkreis</strong>, weil die Familienzentren die Kosten tragen und die<br />
Unterrichtsstunden und Teilnehmertage hier verbucht werden. Der Ev. <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong><br />
ist zu einem auch überregional wahrgenommene Anbieter von Vater-Kind-Projekten<br />
geworden.<br />
Ausgehend von den Vater-Kind-Angeboten ist es in den letzten Jahren gelungen,<br />
Männerseminare und Männer-Pilgerwege zu etablieren. Auch das Angebot eines Burnout-<br />
Kurses für Männer ist gut angenommen worden. Wir waren damit bei einem aktuellen<br />
Thema gut in der Presse präsent.<br />
91
Pilgern als spirituelles Angebot wird auch in diesem Jahr durch den Ökumenischen<br />
Pilgerweg von Werl bis Breckerfeld ein Schwerpunkt sein.<br />
Durch die Profilierung im Rahmen der Väterarbeit sind zwei Projekte möglich geworden:<br />
• Die von der EU finanzierte internationale Lernpartnerschaft mit dem Männerbüro<br />
Salzburg, dem Schweizer Männernetzwerk „maenner.ch“, dem Centrum Misji i<br />
Evangelizacji Evangelicko-Augsburskiego in Polen und dem Väterbüro Mannege in<br />
Berlin.<br />
• Ein 1 ½ jähriges Projekt für Väter mit Migrationshintergrund, „Einladung für Mama!“,<br />
das die Entwicklung eines multikulturellen Vater-Kind-Kochbuchs zum Ziel hat.<br />
Im Rahmen der Luther-Dekade Reformation und Toleranz werden in diesem Jahr<br />
verschiedene Veranstaltungen durchgeführt:<br />
• Vortrag von Eugen Drewermann: Wo endet die Toleranz?<br />
• Vortrag von Ralph Bollmann: Reform, das geht auch anders!<br />
• Luther-Tour: Reformation oder Revolution. Luther und Müntzer<br />
• Vater-Kind-Festival: Alle Achtung! Vorbilder und was wir von ihnen lernen können<br />
Durch die verschiedenen Formate Pilgern, Festival und Motorradtouren gelingt es auch<br />
kirchenferne Menschen zu erreichen.<br />
Die Durchführung der Projekte steigert die Kapazität an geförderten Unterrichtsstunden<br />
und Teilnehmertagen.<br />
Acht Gemeinden im <strong>Kirchenkreis</strong> organisieren Studienreisen oder Vorträge in Kooperation<br />
mit der Erwachsenenbildung.<br />
Kapazität nach Unterrichtsstunden:<br />
Kapazität nach Teilnehmertagen:<br />
* Die Daten für <strong>2012</strong> sind vorläufig vorbehaltlich der Anerkennung durch das Land NRW.<br />
Veränderungen:<br />
92
Die Kapazität an Unterrichtsstunden sinkt. Diese wird aber mehr als kompensiert durch die<br />
Steigerung bei den Teilnehmertagen. Deutlich wird dabei ein Trend weg von Vorträgen und<br />
Veranstaltungsreihen hin zu Block- und Internatsveranstaltungen.<br />
Kooperationen:<br />
Das jährliche Vater-Kind-Festival findet in enger Kooperation mit dem <strong>Kirchenkreis</strong> Hamm<br />
statt, die sich durch die aktive Mitarbeit von Sabine Heynen ausdrückt.<br />
Enge Kooperationen gibt es mit dem Erwachsenenbildungswerk Westfalen.<br />
Im Rahmen der Väterarbeit gibt es eine Kooperation mit dem Bundesprojekt „Mehr Männer in<br />
Kitas“.<br />
Mit dem Dekanat <strong>Unna</strong> gibt es eine Kooperation für den Ökumenischen Pilgerweg.<br />
2011-<strong>2012</strong> sind Vater-Kind-Projekte in Kooperation mit etwa 50 Kitas und Familienzentren<br />
durchgeführt worden.<br />
In Kooperation mit der Haupschule Bönen finden regelmäßig Kurse zur Berufsorientierung<br />
Jugendlicher mit Holztechnik statt.<br />
Perspektiven:<br />
Mit der Profilierung im Bereich der Männerarbeit sind Chancen für Projektförderungen<br />
verbunden. Um weiterhin kirchenferne Milieus zu erreichen bieten Projekte gute Perspektiven.<br />
Unterschiedliche Pilgerangebote sprechen Menschen an, die auf der Suche nach persönlicher<br />
Spiritualität sind und sich auf den Weg machen wollen. Perspektivisch kann dieses Thema<br />
z.B. durch eine Verbindung mit Geocachen weiter ausgebaut werden. Dafür bietet sich auch<br />
die Randlage des Kreises <strong>Unna</strong> zum Ballungsraum Ruhrgebiet an. Viele Geocacher nutzen<br />
das Kreisgebiet als Naherholungsziel. Eine elektronische Schnitzeljagd mit spirituellen<br />
Themen bietet da einige Chancen für Kirche.<br />
g. Männerarbeit im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> - Synodalbericht 2011/<strong>2012</strong><br />
Auftrag<br />
Der Auftrag der Männerarbeit ist es, Männer in ihrer jeweiligen Lebenssituation anzusprechen<br />
und ihnen mit der Botschaft des Evangeliums Orientierung für die persönliche<br />
Lebensgestaltung zu geben und sie zur Wahrnehmung von Verantwortung zu befähigen<br />
und zu ermutigen. Dies bezieht sich fünffach auf die Beziehung<br />
• des Mannes zu sich selbst<br />
• zu anderen Männern<br />
• zwischen den Geschlechtern<br />
• zu seiner Mitwelt in Gesellschaft, Familie, Beruf und Gemeinde<br />
• zu Religion und christlichem Glauben.<br />
Aufgabe der evangelischen Männerarbeit ist es, positive Leitbilder für männliches Leben<br />
zu entwickeln, die in der Botschaft vom Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit begründet<br />
sind.<br />
Praxis<br />
Männerarbeit geschieht vornehmlich mit Methoden und Veranstaltungsformen der<br />
Bildungsarbeit. So gehören Seminare, Tagungen und vor allem die gemeindlichen<br />
regelmäßigen Männerzusammenkünfte zu den bevorzugten Veranstaltungstypen.<br />
Inhaltlich sind ihre Veranstaltungen besonders auf folgende Sachbereiche ausgerichtet:<br />
• Theologische Bildung: glaubenskundliche Kompetenz und ethische Urteilsfähigkeit<br />
• Politische Bildung: das gesamte Spektrum gesellschaftlicher Probleme<br />
• Personenbezogene Bildung: besonders die Frage nach der Rolle bzw. der<br />
Rollenveränderung für Männer<br />
• Mitarbeiterfortbildung: Zurüstung der ehrenamtlichen Mitarbeiter<br />
Die Männerarbeit nimmt ihren Dienst wahr auf allen kirchlichen Ebenen: in der<br />
Gemeinde, im <strong>Kirchenkreis</strong>, auf fünf Bezirksebenen (Ostwestfalen, Münsterland, Hellweg,<br />
Ruhrgebiet, Südwestfalen) und auf landeskirchlicher Ebene eingebunden in das<br />
„Institut für Kirche und Gesellschaft der EkvW“. Die Männerarbeit im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong><br />
gehört zum „Bezirk Hellweg“, der die <strong>Kirchenkreis</strong>e <strong>Unna</strong>, Hamm, Soest und Arnsberg<br />
93
umfasst. In Hamm, Langewanneweg 27, befindet sich die Bezirksgeschäftsstelle. Von<br />
dort aus versorgt der hauptamtlich-pädagogische Mitarbeiter Diakon Holger Huckenbeck<br />
unsere Gruppen. Seine Stelle ist nur noch zur Hälfte der Männerarbeit gewidmet. Eine<br />
Sprechzeit ist in der Geschäftsstelle eingerichtet mittwochs von 10-15 Uhr.<br />
Die Basis der Männerarbeit sind die gemeindlichen Männergruppen, die sich als<br />
Glaubens-, Bildungs- und Aktionsgemeinschaft versteht. Im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> gibt es<br />
z.Z. 13 Gruppen und zwar in:<br />
• Region Bergkamen: Bergkamen/Mitte - Weddinghofen - Oberaden<br />
• Region Kamen: Kamen/Mitte - Methler - Heeren<br />
• Region <strong>Unna</strong>: Königsborn – <strong>Unna</strong>/Massen – Hemmerde/Lünern<br />
• Region Holzwickede/Fröndenberg: Holzwickede - Opherdicke – Dellwig – Frömern<br />
– Bausenhagen/Fröndenberg<br />
Die Gruppen werden mit großem Engagement von ehrenamtlichen Mitarbeitern geleitet.<br />
In den 13 Gruppen kommen monatlich 400 bis 500 Männer regelmäßig zusammen.<br />
Inhaltlich richten die Gruppen ihre Jahresarbeit nach den Jahresthemen aus, die die<br />
Männerarbeit der EKD bundesweit als Empfehlung vorgibt. Für die letzten Jahre waren<br />
das folgende Themen:<br />
2011: “...in den Schwächen mächtig“ - Männer zwischen Macht und Ohnmacht!<br />
<strong>2012</strong>: “Was nennst Du mich gut? “ (Markus 10,18) - Männliche Vorbilder und vorbildliche<br />
Männer!<br />
Thematisiert wird darüber hinaus auch, was im Umfeld wichtig bzw. besonders aktuell ist.<br />
Den Gruppen wird für das jährliche Schwerpunktthema zum Männersonntag (jeweils am<br />
3. Sonntag im Oktober) geeignetes Arbeitsmaterial und ein Themenkatalog für die<br />
Gruppenzusammenkünfte zur Verfügung gestellt. Zudem finden ins Thema einführende<br />
Planungstagungen auf Landesebene für unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter statt.<br />
Bewährt haben sich, wo sie begangen werden, die Männersonntage, die die Herbst- und<br />
Wintertätigkeit der Männerarbeit in den Gemeinden gottesdienstlich einleiten.<br />
Mit dem Projekt „Nadeshda“ ist es gelungen, den Aspekt „Aktionsgemeinschaft“ zu<br />
profilieren. Das weißrussische Erholungs- und Bildungszentrum für Kinder und<br />
Jugendliche aus den verstrahlten Regionen Weißrusslands haben inzwischen etliche<br />
Männergruppen zu ihrer Sache gemacht und leisten wichtige Unterstützung mit Geldund<br />
Sachspenden. Die westfälische Männerarbeit hat mit Beginn des Jahres 1999 ihr<br />
langjähriges Engagement in „Nadeshda“ institutionalisiert und ist – vertreten durch Ihren<br />
Verein „Sozialdienst Evangelischer Männer“ – Teilhaber dieses Gemeinschaftsunternehmens.<br />
Wichtige Termine sind für die Männergruppen besonders unsere Veranstaltungen auf<br />
<strong>Kirchenkreis</strong>ebene. Hier ist viel durch Kontinuität gewachsen. Sie sind für die<br />
Männergruppen nicht nur Vortragsveranstaltungen, sondern ein Treffen, wo Kirche für die<br />
oft zahlreich teilnehmenden Männer in besonderer Weise erlebbar wird.<br />
Regelmäßig finden statt:<br />
• Kreismännertag zusammen mit den Gruppen des <strong>Kirchenkreis</strong>es Hamm immer am 1.<br />
November<br />
• Tagungen, eine theologische und eine thematische Planungstagung im Jahr ,<br />
• Männertage, wie der Haarstrangmännertag für Fröndenberg, Opherdicke, Frömern<br />
und Massen<br />
• Bezirksdelegiertenkonferenzen, Kreisdelegiertenkonferenzen, Adventstreffen.<br />
• Deutsch-belarussische Begegnungstagung 2011 und <strong>2013</strong> mit dem Regionaltag im<br />
Bezirk Hellweg.<br />
• Studienfahrten bzw. Seminare für einzelne Männergruppen Besonders intensiv und<br />
förderlich sind die von der Bezirksgeschäftsstelle für einzelne Männergruppen<br />
durchgeführten Seminarmaßnahmen. Unsere Gruppen im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> haben<br />
folgende Studienseminare 2011 durchgeführt:<br />
• 1 Seminar in Binz auf Rügen<br />
• 2 Seminare auf Borkum<br />
• 1 Seminar in Stralsund<br />
• 1 Seminar in Rinchnach, Bay.Wald<br />
• 1 Seminar in Husum<br />
94
Das bedeutet für 2011, dass insgesamt an 49 Kalendertagen 266 Teilnehmer aus<br />
unseren Gruppen in Bildungsseminaren unterwegs waren.<br />
Organisation<br />
Die Männerarbeit im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> wird verantwortet durch den Kreisvorstand, der<br />
von den Delegierten der Männergruppen (Kreisvertretung) für die Dauer von vier Jahren<br />
gewählt wird. Der Kreisvorstand setzt sich wie folgt zusammen:<br />
• Reinhard Müller, Bergkamen (Vorsitzender)<br />
• Jochen Müller, Heeren-Werve (stellvertretender Vorsitzender)<br />
• Willi Strathoff, Frömern<br />
• Max Pasalk, Kamen<br />
• Dieter Schiewer, Dellwig (Vertrauenspfarrer)<br />
Perspektiven<br />
Warum braucht Mann eine Männergruppe?<br />
Weil er einen Ort braucht,<br />
• wo er Orientierung findet für das Leben in Familie, Beruf, Alltag und Gesellschaft<br />
• wo er zusammen mit anderen Männern das Evangelium entdecken kann als wertvolle<br />
Quelle einer positiven Kraft fürs eigene Leben<br />
• wo er befähigt wird, sein Mannsein wahrzunehmen, kritisch zu reflektieren und<br />
Schritte zur Weiterentwicklung zu gehen, im persönlichen Bereich, im sozialen<br />
Miteinander, in gesellschaftlichen Strukturen<br />
• wo er Geselligkeit pflegen kann<br />
• wo er über seine Erfahrungen und Ängste offen reden kann<br />
gez. Reinhard Müller, Dieter Schiewer, Holger Huckenbeck<br />
h. Arbeitskreis Schöpfungsverantwortung 2011-<strong>2013</strong> von Pfarrer Uwe Rimbach<br />
Mit dem Ausscheiden des damaligen Vorsitzenden, Paul-Egon Siebel, und der<br />
Nachberufung von Pfr. Uwe Rimbach als Schöpfungsbeauftragter des <strong>Kirchenkreis</strong>es auf<br />
der Sommersynode 2011 kam es in der Folgezeit zu größeren personellen<br />
Veränderungen innerhalb des Arbeitskreises. Dies machte eine fast vollständige<br />
Neukonsolidierung der Arbeit notwendig, die erst in den kommenden Monaten ihren<br />
Abschluss finden wird.<br />
Zwischenzeitlich konnte das Thema „Energetische Sanierung kirchlicher Gebäude“ zu<br />
einem ersten befriedigenden Abschluss gebracht werden. In Kooperation mit dem<br />
<strong>Kirchenkreis</strong> Hamm und dem Dozenten Prof. Dr. Opitz sowie Studenten der privaten<br />
Hochschule für Logistik und Wirtschaft in Hamm wurde im September 2011 in Haus<br />
Stentrop ein beide <strong>Kirchenkreis</strong>e betreffender Informationstag durchgeführt, der einen<br />
Prozess einleitete, an dessen Ende im Jahre <strong>2012</strong> die Überarbeitung der<br />
Beihilferichtlinien des Ev. <strong>Kirchenkreis</strong>es <strong>Unna</strong> stand. Wesentliche Punkte dieser<br />
Neuregelung sind die Anhebung der Zuschüsse für die energetische Sanierung<br />
bestimmter kirchlicher Gebäude von 20% auf 40% bzw. bei denkmalwerten Gebäuden<br />
von 30% auf 50%. Die auf Ebene der Landeskirche arbeitende Frau Brunhilde Meier<br />
konnte zwischenzeitlich gewonnen werden, um eine professionalisierte<br />
Bestandsaufnahme der Gebäude des <strong>Kirchenkreis</strong>es durchzuführen.<br />
Bezüglich der Neukonsolidierung des Arbeitskreises „Schöpfungsverantwortung“ sind<br />
nachstehende Punkte hervorzuheben:<br />
• Treffen des Arbeitskreises in zweimonatigem Turnus<br />
• Inhaltliche Neubestimmung des Arbeitskreises. Er versteht sich als Diskussions- und<br />
Informationsforum, will Gemeinden in ihren ökologischen Bemühungen unterstützen<br />
und Prozesse der Nachhaltigkeit initiieren.<br />
• Bestandsaufnahme der Initiative „Zukunft einkaufen“. Diese soll in den kommenden<br />
Monaten wieder neu aufgenommen werden.<br />
95
• Vorbereitung eines Küstertages im November <strong>2013</strong>, an dem die Küster und<br />
Küsterinnen über einfache aber effektive Maßnahmen zur Energieeinsparung<br />
informiert werden sollen.<br />
• Rundschreiben an alle Gemeinden mit der Bitte einen Umweltbeauftragten in jeder<br />
Gemeinde zu benennen, der oder die wiederum Teilnehmer des kreiskirchlichen<br />
Arbeitskreises und gemeindlicher Ansprechpartner sein soll<br />
• Wiederaufnahme der Zusammenarbeit mit dem <strong>Kirchenkreis</strong> Hamm. Ein erstes Ziel<br />
soll eine oder mehrere Veranstaltungen zum Thema „Nachhaltigkeit“ im Zuge des<br />
Jahres „Reformation und Politik“ sein.<br />
Pfr. Uwe Rimbach, Schöpfungsbeauftragter<br />
i. Sport im <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> von Pfarrer i. R. Karl-Ernst Setzer<br />
1. Fußballturnier für Pfarrerinnen und Pfarrer<br />
Schon im Jahre 2011 deutete sich aufgrund schwacher Teilnahme an, was sich ein<br />
Jahr später bestätigte: Das Fußballturnier für Pfarrerinnen und Pfarrer hatte seine Zeit.<br />
Es fehlt einfach am Nachwuchs; kaum ein <strong>Kirchenkreis</strong> ist noch in der Lage, eine<br />
komplette Mannschaft zu stellen. Auch dem <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> war dies schon in den<br />
letzten Jahren nicht mehr gelungen. Dazu kommt ein deutlich nachlassendes<br />
Interesse. Im Klartext: Das Fußballturnier für Pfarrerinnen und Pfarrer findet nicht mehr<br />
statt. Ob eine alternative Form gefunden werden kann, bleibt abzuwarten.<br />
2. Konfi Cup<br />
Hingegen erfreut sich der Konfi-Cup immer größerer Beliebtheit. <strong>2013</strong> nahmen 17<br />
<strong>Kirchenkreis</strong>e am EKvW Konfi Cup in Kamen teil. In allen Jahren war auch der<br />
<strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong> mit einer Mannschaft vertreten. Allerdings muss gesagt werden,<br />
dass in unserem <strong>Kirchenkreis</strong> das Interesse doch sehr überschaubar ist. Obwohl alle<br />
Gemeinden immer rechtzeitig informiert worden waren, hat sich <strong>2012</strong> und <strong>2013</strong> jeweils<br />
nur die Kirchengemeinde zu Heeren-Werve angemeldet. Erfreulich: Die Jugend aus<br />
Heeren-Werve war 2011 und <strong>2013</strong> für den Kiosk in der Sporthalle der Gesamtschule<br />
Kamen verantwortlich.<br />
3. Konferenz der Synodalbeauftragten<br />
Der Synodalbeauftragte nimmt regelmäßig an den halbjährlichen Konferenzen der<br />
Sportbeauftragten in der EKvW teil. Wesentliche Inhalte dieser Konferenzen sind: Vorund<br />
Nachbereitung gemeinsamer Aktionen (z.B. Fußballturnier, Studientage); Berichte<br />
aus den <strong>Kirchenkreis</strong>en; Berichte von Tagungen, Fortbildungen und Studienkursen;<br />
Diskussion über Grundsatzfragen von „Kirche und Sport“.<br />
Sportbeauftragter der EKvW ist Pfr. Dr. Albrecht Thiel, Dortmund<br />
4. Pastoralkolleg<br />
Hingewiesen sei auf das jährlich stattfindende Pastoralkolleg „Kirche und Sport“ in der<br />
Sportschule Kaiserau.<br />
<strong>Unna</strong>, im März <strong>2013</strong><br />
gez. Karl-Ernst Setzer, Pfr. i.R.<br />
5. Querschnittsaufgaben<br />
a. Synodalbericht der gemeindlichen und kreiskirchlichen Verwaltung für den<br />
Zeitraum 2011-<strong>2012</strong><br />
Bericht der Personalabteilung:<br />
Zum 01.01.2011 hat die Arbeitsrechtliche Kommission Rheinland, Westfalen-Lippe ein<br />
neues Tarifrecht für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Sozial und Erziehungsdienst<br />
beschlossen.<br />
96
Die Überleitung der Betroffenen in den neuen Tarif erforderte einen erheblichen<br />
Zeitaufwand für die Beschäftigten in der Personalabteilung.<br />
Auch die Information und Beratung der Beschäftigten und der Leitungsgremien hierzu<br />
nahm viel Zeit in Anspruch.<br />
Die Vergütungen wurden zum 01. Juni <strong>2012</strong> um 3,5 % und in einem weiteren Schritt, vom<br />
01.04.<strong>2013</strong> an, um weitere 2,8 % angehoben.<br />
Der Urlaubsanspruch für alle Beschäftigten bei der 5 Tage Woche wurde zum 01.01.<strong>2013</strong><br />
auf 29 Tage geändert, ab Vollendung des 55. Lebensjahres beträgt der Urlaubsanspruch<br />
nun 30 Tage. Zum 01.06.<strong>2012</strong> wurde eine Beteiligung der Arbeitnehmer an den Beiträgen<br />
zur KZVK eingeführt und gleichzeitig eine Bezuschussung der Entgeltumwandlung.<br />
Die Zusammenarbeit mit der Mitarbeitervertretung und der Gleichstellungsbeauftragten<br />
verlief, wie in den Vorjahren, sehr partnerschaftlich.<br />
Die Zahl der Beschäftigungsverhältnisse ist unverändert bei ca. 700 Mitarbeitenden<br />
konstant geblieben.<br />
Es gab die üblichen Änderungen im Bereich der steuerlichen und<br />
sozialversicherungsrechtlichen Bestimmungen, die gewohnt souverän übernommen<br />
worden sind.<br />
Bericht der Bau-, Grundstücks- und Friedhofsabteilung:<br />
Bereich Bau<br />
Neben der Begleitung und Beratung der Kirchengemeinden in allen Fragen des Bauens,<br />
Renovierens, Sanierens und Umgestaltens wird die Beratung und Mithilfe bei der Planung<br />
für den Ausbau von Kindertagesstätten für Kinder unter 3 Jahren besonders in Anspruch<br />
genommen. Darüber hinaus bilden die konzeptionelle Beratung zur Nutzung bzw.<br />
Umnutzung von Gebäuden sowie die Energieberatung und die energetische Sanierung<br />
von Gebäuden weitere Schwerpunkte. Exemplarisch sind einige Vorhaben aufgeführt:<br />
Kirchengemeinde Bergkamen<br />
Bau eines neuen Glockenträgers an der Thomaskirche<br />
Planungen zum Ausbau KiTa U3<br />
Planung für den Umbau des Jugendbereiches in der Friedenskirche<br />
KG Fröndenberg und Bausenhagen<br />
Anbau an die Trauerhalle Bausenhagen<br />
Sanierung des Pfarrhauses Heckel<br />
Konzeptentwicklung / Nutzungsänderung für die Altenwohnungen Wohnpark Stift<br />
Energetischer Umbau Haus der Mitte, Stentrop<br />
Planungen zum Ausbau KiTa U3<br />
Vorbereitung Sanierung Pfarrhaus Palzstraße<br />
Sanierung Heizungsanlage Wohnpark Stift<br />
Kirchengemeinde Dellwig<br />
Mauersanierung an der Kirche Dellwig<br />
KG Hemmerde-Lünern<br />
Sanierung des Pfarrhauses in Hemmerde<br />
Planungen zum Ausbau KiTa U3<br />
Mängelbeiseitigung Kita Hemmerde<br />
KG Holzwickede und Opherdicke<br />
Umbau der Treppenanlage und des Vorplatzes der Kirche am Markt<br />
Kanalsanierung am ehem. Gemeindehaus Wichernstraße 1<br />
Planungen zum Ausbau KiTa U3<br />
Planung einer Rampenanlage hinter dem Gebäude Goethestraße 6<br />
Planung einer Rampenanlage am Gemeindehaus Opherdicke<br />
KG zu Heeren-Werve<br />
Anbau Trauerhalle Heeren-Werve<br />
KG Kamen<br />
Innensanierung des Gemeindehauses in Südkamen<br />
Energetische Sanierung des Gemeindehauses in Südkamen<br />
Energetische Sanierung des Pfarrhauses in Südkamen<br />
Planungen zum Ausbau KiTa U3<br />
KG Königsborn<br />
Planungen zum neuen Gemeindehaus an der Christuskirche<br />
97
Planungen zum Ausbau KiTa U3<br />
Betreuung Neubau Wichernhaus in Königsborn<br />
Kanalsanierung Kita Kurpark<br />
KG Massen<br />
Ausbau KiTa U3<br />
Planung zur Sanierung in der Friedenskirche<br />
KG Methler<br />
Sanierung des Glockenturmes der Margaretenkirche<br />
Energieberatung Trauerhalle Methler und künstlerische Ausgestaltung<br />
KG Martin Luther Bergkamen<br />
Planungen zum Ausbau KiTa U3<br />
KG <strong>Unna</strong><br />
Planung des Kirchplatzes an der Stadtkirche<br />
Sanierung der Fenster in der Stadtkirche<br />
Planungen zum Ausbau KiTa U3<br />
Reparaturen KiTa Wasserstraße<br />
Entwurf & Planung Parkplatz KiTa Wasserstraße<br />
<strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong><br />
Umbau und Renovierung von Wohnhäusern<br />
Neugestaltung der Zentrale im Haus der Kirche<br />
Erstellung von Wertgutachten<br />
Sicherungsmaßnahmen Buderusstraße in Massen (jüdische Gemeinde)<br />
Energetische Optimierung und Energiemanagement<br />
Verhandlung neuer Rahmenverträge und Wechsel des Gasanbieters bei allen<br />
Liegenschaften der Kirchengemeinde Holzwickede<br />
Gebäudestrukturanalyse<br />
Mitwirkung bei der Ausarbeitung zur Strukturanalyse der Kirchengemeinde<br />
Königsborn<br />
Vorbereiten der Strukturanalyse der Kirchengemeinde Fröndenberg und<br />
Bausenhagen<br />
Vorbereiten der Strukturanalyse der Kirchengemeinde Holzwickede und<br />
Opherdicke<br />
Vorbereiten der Strukturanalyse der Kirchengemeinde Dellwig<br />
Entwicklung der Beihilferichtlinien zur Energetischen Sanierung der Pfarr- und<br />
Gemeindehäuser im <strong>Kirchenkreis</strong><br />
Kindergartenwerk<br />
Ansprechpartner in allen Fragen zur Arbeitssicherheit<br />
Überprüfung der Einrichtungen nach den geltenden Bestimmungen zur U3-<br />
Betreuung mit anschließender Mängelbeseitigung (erhöhte Spielebenen, bauliche<br />
Notwendigkeiten, Spielgeräte, etc. )<br />
Überprüfung der jährlich durchgeführten Baumkontrolle mit anschließender<br />
Beseitigung der Mängel<br />
Überprüfung der jährlich durchgeführten Kontrolle der Außenspielgeräte mit<br />
anschließender Beseitigung der Mängel<br />
Durch die enge Zusammenarbeit der Bauabteilungen im Gestaltungsraum <strong>Unna</strong> /<br />
Hamm wurden auch zahlreiche Planungen für Kindertageseinrichtungen im<br />
<strong>Kirchenkreis</strong> Hamm realisiert.<br />
Bereich Grundstücke<br />
Aufgrund weiterhin rückläufiger Gemeindegliederzahlen und von Engpässen in den<br />
Haushalten ist in den Kirchengemeinden ein Veränderungsprozess in Gang gekommen,<br />
von dem nun auch der Immobilienbereich nicht ausgespart bleibt. Hierbei ist es<br />
98
teilweise mühsame Aufgabe der Verwaltung deutlich zu machen, dass durch ein<br />
wirtschaftlich ausgerichtetes Immobilienmanagement ein nicht unbeträchtlicher Beitrag<br />
zur Haushaltsentlastung geleistet werden kann.<br />
Vor diesem Hintergrund wird zunehmend auch die Erhaltung der traditionellen<br />
kirchlichen Gebäudetypen Kirche, Pfarrhaus, Gemeindehaus und Kindergarten in Frage<br />
gestellt; insbesondere dann, wenn diese in einer Kirchengemeinde mehrfach vorhanden<br />
sind. Hinzu kommt, dass durch Gemeindekooperationen bzw. –Fusionen, durch die<br />
Verlagerung von Veranstaltungen an zentrale Orte sowie durch die rückläufigen<br />
Gemeindegliederzahlen der Flächenbedarf in den Gemeinden stetig abnimmt, der<br />
Unterhaltungs- und Instandhaltungsaufwand des Gebäudebestandes hingegen aber<br />
eher zunimmt.<br />
Die Kirchengemeinden stehen somit vor der schweren Entscheidung, freie Potentiale<br />
anderweitigen Nutzungen zuzuführen, um so ihre Haushalte zu entlasten oder<br />
idealerweise zusätzliche Einnahmen zu erzielen. So wurden im <strong>Kirchenkreis</strong> bereits<br />
Kirchen entwidmet und Gemeindehäuser außer Dienst gestellt, um diese Immobilien<br />
anschließend zu vermieten, zu verkaufen oder das Grundstück selbst freizumachen und<br />
anderweitig zu vermarkten.<br />
Aber auch die Vermarktung des unbebauten Grundvermögens wird (nicht zuletzt wegen<br />
der Empfehlung der Synode) mit zunehmendem Engagement betrieben. Indiz hierfür<br />
ist, dass die Gesamteinnahmen aus Erbbaurechten in der zurückliegenden Zeit<br />
vervielfacht werden konnten.<br />
Die Einnahmen aus Mietverhältnissen konnten im gleichen Zeitraum (bei nahezu gleich<br />
bleibendem Gebäudebestand) verdoppelt werden. Wesentlicher Grund hierfür ist, dass<br />
Pfarrstellen von der Dienstwohnungspflicht befreit wurden und die Kirchengemeinden<br />
durch die Vermietung der ehemaligen Pfarrhäuser zusätzliche Einnahmen erzielen<br />
können.<br />
Bereich Friedhöfe<br />
Nachdem das Bestattungsgesetz NRW auf europäischen Druck hin liberalisiert werden<br />
musste, erfährt das Friedhofswesen derzeit insbesondere durch privatrechtliche und<br />
kommunale Friedhofsträger einen besonderen Veränderungsprozess.<br />
So lässt sich beobachten, dass neben den traditionellen Bestattungsarten wie Wahlund<br />
Reihengrabstätten für Erdbestattungen und Urnenbeisetzungen nun auch alle<br />
weiteren vom Bestattungsgesetz zugelassenen Formen wie beispielsweise<br />
Aschestreufelder und Baumbestattungen von kommunaler und privatrechtlicher Seite<br />
angeboten werden. Da sich allgemein eine Tendenz zu pflegeleichten bzw. pflegefreien<br />
Grabstätten abzeichnet, erfahren die Kommunalfriedhöfe durch das neue Angebot<br />
wieder höhere Nachfrage.<br />
Da die Anzahl der jährlichen Belegungen in den letzten Jahren ohnehin tendenziell<br />
rückläufig war, sollten kirchliche Friedhofsträger nunmehr kurzfristig auf die Nachfrage<br />
nach pflegefreien Grabstätten reagieren, um die eigenen Friedhöfe auch weiterhin<br />
wirtschaftlich betreiben zu können.<br />
Während in der Vergangenheit die Friedhofsordnungen und Gebührenordnungen über<br />
Jahre hinweg unverändert beibehalten werden konnten, sind die heutigen<br />
Rechtsnormen wesentlich kurzlebiger. Erst mit Wirksamwerden des neuen<br />
Bestattungsgesetzes mussten bereits die Friedhofssatzungen und Gebührensatzungen<br />
aller Friedhöfe insgesamt mit erheblichem Aufwand überarbeitet, neu erlassen,<br />
genehmigt und veröffentlicht werden, um sich den neuen Rechtsgrundlagen<br />
anzupassen. Gleiches steht den Friedhofsträgern nun mit der Einführung neuer<br />
Bestattungsarten wieder bevor.<br />
Bericht der Finanzabteilung:<br />
Innerhalb des Berichtszeitraums hat es massive personelle Veränderungen in der<br />
Abteilung gegeben und der Generationswechsel ist nun abgeschlossen. Zum<br />
01.12.2011 wechselte Abteilungsleiterin Brigitte Wilke in die passive Phase der<br />
Altersteilzeit. Zu ihrem Nachfolger wurde Marc Schröder berufen, der seit September<br />
2000 in der Abteilung tätig ist und seitdem mehrere Bereiche bearbeitet und Funktionen<br />
inne hatte. Zu seinem Stellvertreter wurde Nils Leider berufen.<br />
Zum 01.09.<strong>2012</strong> wechselte Gisela Schlotmann ebenfalls in die passive Phase der<br />
99
Altersteilzeit. Ihre Nachfolgerin ist Kirsten Quade.<br />
Im Bereich OGS hat es im Berichtszeitraum mehrere Veränderungen gegeben. Bedingt<br />
durch das Ausscheiden von Samira Motacek konnte zum 01.05.2011 Steffi Ertmer<br />
diesen Bereich übernehmen. Mit dem Ausscheiden von Brigitte Wilke aus dem aktiven<br />
Dienst wechselte sie in den Bereich der Haushaltssachbearbeitung und für den Bereich<br />
OGS konnte Bettina Friemoth gewonnen werden. Zum 01.08.<strong>2012</strong> wechselte Frau<br />
Friemoth zurück in den Betreuungsbereich einer vom <strong>Kirchenkreis</strong> betreuten OGS. Seit<br />
diesem Zeitpunkt ist der Bereich vakant und wird von Frau Ertmer und von Frau<br />
Olzweski betreut.<br />
Es bleibt weiter festzuhalten, dass mehr als je zuvor die Begleitung der Leitungsorgane<br />
in allen haushaltsrechtlichen und finanztechnischen Fragen erforderlich ist. Gespräche<br />
mit FinanzkirchmeisterInnen und Vorsitzenden der Presbyterien wurden neben der<br />
eigentlichen Begleitung der Leitungsorgane geführt.<br />
Gemeindliche Struktur- und Sparkommissionen wurden auch weiterhin zusätzlich<br />
begleitet und beraten.<br />
Durch die momentan relativ entspannte Finanzlage in der EKvW ist die Anzahl von<br />
Veränderungen der Finanzplanung gesunken. Der Bedarf an Beratungen der<br />
kreiskirchlichen Gremien (Finanzausschuss und Kreissynodalvorstand) ist im<br />
Gegensatz dazu nur geringfügig gesunken. Im Vergleich zum vorherigen<br />
Berichtszeitraum ist der Bedarf bei der Bearbeitung von offenen Forderungen weiter<br />
gestiegen. Durch die nach wie vor sinkende Zahlungsmoral wurden verstärkt<br />
gerichtliche Mahnverfahren eingeleitet.<br />
Im Berichtszeitraum stieg die Anzahl der Buchungen von insgesamt 68.234 auf 73.481,<br />
was einer Steigerung von 7,68 % entspricht.<br />
Die seit August 2008 eingeführten „Kirchgeld-Aktionen“, für die Spendenaufrufe,<br />
Spendenquittungen, Dankesschreiben, etc. angefertigt werden, sind für alle<br />
Kirchengemeinden bereits viermal durchgeführt worden. Die jeweils fünfte „Kirchgeld-<br />
Aktion“ ist in Planung bzw. Durchführung.<br />
Seit der Einführung des Angebots der „Offenen Ganztagsschule“ in 2004 hat sich die<br />
Anzahl von 10 Schulen mit 260 SchülerInnen auf mittlerweile 20 Schulen mit ca. 900<br />
SchülerInnen eingependelt, für die alle haushaltsrelevanten Dinge erledigt werden.<br />
Der Verwaltungs- und Beratungsaufwand im Bereich der Tageseinrichtungen für Kinder<br />
ist weiter stark angewachsen. Dies ist bedingt durch die Komplexität und den Umfang<br />
der einzelnen Bereiche (KiBiz, Integration, Sprachförderung, etc.). Auch der Bereich der<br />
personellen Besetzungen bedarf mittlerweile eines sehr hohen Beratungsaufwandes.<br />
Zu den alltäglichen Aufgaben ist durch Förderung von Bund, Land und Kommunen<br />
flächendeckend der Ausbau u3 hinzugekommen. Zu diesem Bereich gehört die<br />
Beratung der Träger und Einrichtungsleitungen, die Beantragung der Fördermittel und<br />
der Nachweis der entsprechenden Verwendung.<br />
Bericht der IT-Abteilung:<br />
Die IT im Haus der Kirche <strong>Unna</strong> wurde in den vergangenen zwei Jahren von Grund auf<br />
neu organisiert und neu strukturiert. Dies war nötig, da sowohl das bis dahin<br />
eingesetzte Serverbetriebssystem Novell als auch die eingesetzte Server-Hardware<br />
nicht mehr den Anforderungen an eine moderne IT entsprach.<br />
Im Hinblick auf die IT-Sicherheit im HdK wurde zunächst der Serverraum in einen<br />
eigenständigen, abgeschlossenen Raum verlegt und die Netzwerkinfrastruktur den<br />
neuen Gegebenheiten angepasst. Im zweiten Schritt wurde neue Serverhardware in<br />
Betrieb genommen. Im Kern besteht die Hardware nun aus zwei redundant<br />
zusammenarbeitenden Servern und einer zusätzlichen Speichereinheit, in der mehrere<br />
Festplatten ausfallsicher zusammengeschaltet sind. Die darauf laufenden Server<br />
(Serverbetriebssysteme und Serverdienste) sind virtualisiert und somit nicht an die<br />
tatsächlich zur Verfügung stehende Hardware gebunden.<br />
Die bis dahin gültige Berechtigungsstruktur des Novell-Servers (eDirectory) wurde<br />
sukzessive ersetzt durch eine Active-Directory-Domänenstruktur auf Grundlage des<br />
Serverbetriebssystems Windows Server 2008 R2. Zwei Domänencontroller sind<br />
redundant miteinander verbunden. Die Benutzerkonten und die Berechtigungen der<br />
100
Mitarbeiter im HdK werden auf diesen Domänencontrollern zentral verwaltet.<br />
Weitere virtuelle Server übernehmen andere Dienste, wie z. B. GroupWise-Mail,<br />
Fileserver, Profin-Finanzbuchhaltung, FIM-Friedhofsunterhaltung, AIDA-Zeiterfassung,<br />
Telefonkostenerfassung, Backup, etc. Insgesamt sind z. Zt. 14 virtuelle Server im<br />
Einsatz. Das System kann weiter ausgebaut werden.<br />
Im Bereich der Gemeindebüros, Kirchengemeinden und Kindertageseinrichtungen sind<br />
die Anforderungen an die IT ebenfalls gestiegen. Für die IT-Abteilung deutlich spürbar<br />
ist der Einsatz von immer mehr Endgeräten. Mittlerweile sind in vielen Gemeindebüros<br />
und den Kindergärten mehrere Computer zu einem Netzwerk zusammengeschlossen.<br />
Zusätzlich werden zentrale Speicherlösungen mit entsprechender<br />
Berechtigungsvergabe eingesetzt. Bis vor einiger Zeit in dem Bereich eingesetzte<br />
Home-Office-Lösungen sind zum Teil nicht mehr praktikabel. Insbesondere im Bereich<br />
Druck kommen mehr und mehr professionelle Kopiersysteme zum Einsatz.<br />
Im Bereich der Telefonie werden mehr und mehr professionelle TK-Anlagen eingesetzt,<br />
da kleinere Systeme nicht mehr leistungsfähig genug sind.<br />
<strong>Unna</strong>, den 15.04.<strong>2013</strong><br />
gez. Sauerwein<br />
(Verwaltungsleiter)<br />
b. Synodalbericht über die Arbeit des Beauftragten für Rechnungsprüfung<br />
vom Frühjahr 2011 bis Frühjahr <strong>2013</strong> von Pfarrer Frank Hielscher<br />
Seit Ende 2008 gibt es keine kreiskirchlichen Rechnungsprüfungsausschüsse mehr;<br />
vielmehr hat die Synode mich als Beauftragten für Rechnungsprüfung in den regionalen<br />
Rechnungsprüfungsausschuss entsandt.<br />
Dort sowie als Mitglied des Gemeinsamen Rechnungsprüfungsausschusses unserer<br />
Landeskirche begleite ich die Arbeit unserer Rechnungsprüfer.<br />
Reinhard Klatthaar, der als Rechnungsprüfer für unsere Region zuständig war, wurde<br />
Mitte April in die passive Phase der Altersteilzeit verabschiedet; ich freue mich auf die<br />
neue Zusammenarbeit mit seinem Nachfolger, Nils Leider.<br />
gez. Pfr. Frank Hielscher<br />
c. Regionalgruppe Bergkamen (Berichtszeitraum 2011/<strong>2012</strong>) von Pfarrer Christoph<br />
Maties<br />
2011<br />
Im Mittelpunkt der Sitzungen standen schwerpunktmäßig die strukturellen<br />
Veränderungen, die sich durch den Pfarrstellenwechsel von Pfarrerin Buschmann-<br />
Simons von der Friedenskirchengemeinde in die Martin-Luther-Kirchengemeinde<br />
ergaben. Der damit verbundene Prozess und nicht zuletzt die daraus resultierenden<br />
Konsequenzen, auch der Wechsel von Pfarrer Leue in die Friedenskirchengemeinde,<br />
wurden intensiv diskutiert. Die internen Prozesse kamen dabei ebenso zur Sprache wie<br />
die Frage nach der regionalen Zusammenarbeit in der einen Stadt. Dieser Austausch hat<br />
die meiste Zeit der Sitzungen in Anspruch genommen.<br />
Zugleich verlor die Regionalgruppe durch die Wahl von Thorsten Schlüter als<br />
Jugendreferent der Friedenskirchengemeinde ein kompetentes Mitglied. Bisher hatte er<br />
als Presbyter und Schriftführer die Friedenskirchengemeinde in diesem Gremium<br />
vertreten. Angesichts des Personaltableaus der Bergkamener Regionalgruppe war die<br />
Arbeitsfähigkeit nicht immer gegeben.<br />
Neben diesen Herausforderungen hatten wir am Pfingstmontag im Naturfreibad in Heil ein<br />
gemeinsames Tauffest gefeiert, das regional von vielen Familien positiv angenommen<br />
worden ist.<br />
Zudem hatten wir in der Regionalgruppe auch die Fahrt zum Kirchentag nach Dresden<br />
als gemeinsames Projekt angeregt und durchgeführt.<br />
101
<strong>2012</strong><br />
Nach den Presbyteriumswahlen im Frühjahr <strong>2012</strong> und nach der Tagung der<br />
Sommersynode hat sich die Regionalgruppe neu konstituiert.<br />
Im Fokus der Sitzungen standen die Planungen des regionalen Kinderkirchentages am<br />
Weltkindertag im September in Kooperation mit der Veranstaltung der Stadt Bergkamen.<br />
Diesen Kinderkirchentag haben maßgeblich die evangelischen Kindertageseinrichtungen<br />
in der Region inhaltlich durchgeführt, unterstützt von der Evangelischen Jugendarbeit.<br />
Das nächste Projekt eines gemeinsamen Kinderkirchentages ist für 2014 vorgesehen.<br />
Das zweite Projekt war die Vorbereitung eines gemeinsamen evangelischen<br />
Gottesdienstes am Neujahrstag auf dem Marktplatz in Bergkamen. Überraschend hatte<br />
sich kurzfristig die katholische Kirchengemeinde als Kooperationspartner für diesen<br />
ökumenischen Gottesdienst nach gut 10 Jahren verabschiedet. Beide evangelische<br />
Kirchengemeinden haben daraufhin die Option genutzt, erstmals miteinander einen<br />
regionalen Gottesdienst am Neujahrstag zu feiern. In diesem Zusammenhang wurde auch<br />
angeregt, das Gespräch mit dem Team des neu konstituierten römisch-katholischen<br />
Pfarrverbundes zu intensivieren.<br />
Als Drittes stand der Austausch über die Visitationserfahrungen der Martin-Luther-<br />
Kirchengemeinde auf der Tagesordnung. Diese Reflexion sollte im Vorfeld der Visitation<br />
der Friedenskirchengemeinde <strong>2013</strong> fruchtbar gemacht werden.<br />
Nach wie vor finden viele regionale Kontakte verbindend zur Arbeit der Regionalgruppe<br />
statt. Dieses bezieht sich unter anderem auf den Austausch der Kindertageseinrichtungen<br />
und in der Jugendarbeit sowie auf die gemeinsamen regionalen Pastorengespräche. Hier<br />
werden schnell auch unkompliziert „auf dem kleinen Dienstweg“ beispielsweise<br />
Vertretungsdienste für die Gottesdienste in der Ferienzeit abgesprochen.<br />
Die Regionalgruppe will sich noch in diesem Jahr mit einer gemeinsamen Initiative zum<br />
Kircheneintritt bzw. Kirchenaustritt beschäftigen. Hier soll für beide Kirchengemeinden<br />
eine gemeinsame Aktion vorbereitet werden.<br />
Zudem plant sie in Kooperation mit der römisch-katholischen Kirche eine<br />
Gedenkveranstaltung zum 9. November. Auch das gemeinsame Projekt<br />
Neujahrsgottesdienst soll wiederholt werden. Mit der römisch-katholischen Kirche wird<br />
derzeit als Alternative zum Neujahrsgottesdienst über einen gemeinsamen<br />
Neujahrsempfang nachgedacht.<br />
Bergkamen, den 28. April <strong>2013</strong><br />
Pfr. Christoph Maties<br />
d. Regionalgruppe Kamen von Pfarrer Jochen Voigt<br />
Satzungsgemäß traf sich im Berichtszeitraum die Regionalgruppe 2 x jährlich und<br />
verhandelte regionale Belange: Seelsorge im Krankenhaus, Seelsorge und Gottesdienste<br />
in den Altenheimen, Belange der Kindertagesstätten, sowie grundsätzlich die<br />
Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden auf verschiedenen Ebenen.<br />
Außerdem wurden die Belange des <strong>Kirchenkreis</strong>es zur Kenntnis genommen und<br />
diskutiert, und zwar auf der Grundlage der Protokolle der Fachbereichsausschüsse.<br />
Die Regionalgruppe Kamen ist zeitlich und personell eng verzahnt mit dem Regionalen<br />
Jugendausschuss.<br />
Jochen Voigt, Pfarrer<br />
e. Regionalgruppe Fröndenberg-Holzwickede von Pfarrer Gisbert Biermann,<br />
Vorsitzender<br />
Auch im Berichtszeitraum sind die Mitglieder der Regionalgruppe zu regelmäßigen Treffen<br />
(ca, 2x jährlich) zusammen gekommen. Der Schwerpunkt der Zusammenkünfte lag – wie<br />
schon in den Vorjahren – im Bereich des Erfahrungsaustausches und der (durchaus oft<br />
lebhaften) Diskussion von die einzelnen Gemeinden, die Region und auch den<br />
102
<strong>Kirchenkreis</strong> und/oder die Gesamtkirche betreffenden Ereignissen und Entwicklungen.<br />
Darüber hinaus sollen vier Punkte besonders hervorgehoben sein:<br />
1. Nach dem großen Erfolg des Ökumenischen Tauffestes Pfingstmontag 2011 in Haus<br />
Opherdicke wurde verabredet, in <strong>2013</strong> ein Ökumenisches Tauffest separat für die<br />
Kirchengemeinden der Stadt Fröndenberg und die Kirchengemeinden der Gemeinde<br />
Holzwickede auszurichten und in 2015 erneut ein Ökumenisches Tauffest für den<br />
Bereich der Region (im entsprechenden Rhythmus soll dann auch in den weiteren<br />
Jahren verfahren werden). So wird Pfingstmontag <strong>2013</strong> zum ersten Mal ein<br />
Ökumenisches Tauffest in Fröndenberg gefeiert, und zwar auf dem Gelände des<br />
Kanuclubs Fröndenberg am Ruhrufer.<br />
2. Die Zusammenarbeit der Jugendreferenten und -referentinnen im Bereich der Region<br />
hat sich spürbar intensiviert. So wird z.B. im Juni <strong>2013</strong> eine gemeinsame Tagestour<br />
aller Konfirmandengruppen der Region zum „Bibeldorf Rietberg“ statt finden.<br />
3. Auf den Bereich der Region bezogen findet zur Zeit, angestoßen und finanziert durch<br />
den <strong>Kirchenkreis</strong>, eine Gebäudestrukturanalyse statt. Sobald die Ergebnisse vorliegen,<br />
sollen diese (auch) auf der Ebene der Regionalgruppe diskutiert werden.<br />
4. Mit Blick auf die Pfarrstellenplanung wird auch auf Ebene der Regionalgruppe über den<br />
Fortgang der Kooperationsverhandlungen zwischen den Kirchengemeinden Dellwig<br />
und Frömern informiert und diskutiert (in Dellwig wird voraussichtlich 2015 eine<br />
Pfarrstelle nicht wieder besetzt werden).<br />
gez. Gisbert Biermann, Pfr.<br />
f. Regionalgruppe <strong>Unna</strong> von Pfarrer Jürgen Eckelsbach, Vorsitzender<br />
Die Regionalgruppe tagt in der Regel zweimal im Jahr. Dazu sind dann die Kolleginnen<br />
und Kollegen des regionalen Pfarrkonvents als Gäste eingeladen, während diese sich alle<br />
6 bis 8 Wochen treffen. So ist ein guter Informations- und Entscheidungsfluss angestrebt.<br />
Auch die Sitzungen des regionalen Jugend-Ausschusses (4 bis 6 jährlich) sind damit<br />
abgestimmt.<br />
In dieser Vernetzung wurden in den beiden letzen Jahren folgende Strukturen und<br />
Projekte in der Region auf den Weg gebracht:<br />
Regionale Gottesdienst, werden am Pfingstmontag, Buß- und Bettag und Neujahrstag<br />
angeboten. 2011 führten wir zu Pfingsten ein regionales Tauffest im Kurpark/Zirkusbau<br />
Travados durch. In diesem Jahr gab es am Neujahrstag zum ersten Mal einen regionalen<br />
Segnungs-Gottesdienst.<br />
Für die kommunalen Friedhöfe in <strong>Unna</strong> wurde ein Heft mit Trauerliedern und Psalmen<br />
gedruckt und ausgelegt. Neuerdings gibt es eine ökumenische Begleitung durch<br />
Seelsorger bei bisher völlig anonym durchgeführten sog. „Ordnungsamts-Bestattungen“.<br />
Einmal jährlich findet eine ebenfalls ökumenisch gestaltet Gedenkfeier für die so<br />
Beigesetzten statt. Am 13.7. <strong>2013</strong> werden wir zum ersten Mal einen regionalen „Konfi-<br />
Day“ mit ca. 200 Konfirmanden an der Stadtkirche <strong>Unna</strong> veranstalten.<br />
In der Jugendarbeit gibt es einige Kooperationen, z.B. bei der Mitarbeiterschulung, bei<br />
einem regionalen Jugendgottesdienst „Pray and Party“ und bei Gesprächen und<br />
Kooperationen mit dem Jugendamt der Stadt <strong>Unna</strong>. Finanziert werden Projekte durch<br />
Mittel aus Kollekten in den Gemeinden und begrenzte Zuwendungen aus der<br />
Regionalgruppe. Die Jugendreferenten der Region werden seit zwei Jahren durch eine<br />
Gruppensupervision begleitet, die auf Empfehlung des Reg. Jugendausschusses von den<br />
Gemeinden finanziert wird.<br />
Jürgen Eckelsbach<br />
g. Oase Stentrop 2011 / <strong>2012</strong> – von Andrea Goede<br />
Das mittlerweile seit Jahren erfolgreiche Konzept mit der Bildung von inhaltlichen<br />
Schwerpunkten in den Bereichen „Naturpädagogik & nachhaltige Entwicklung“, „Familie &<br />
Gemeinschaft“ sowie „Glaube & Spiritualität“ konnten wir im Bereich „Naturpädagogik und<br />
nachhaltige Entwicklung“ mit erlebnispädagogischen Angeboten erweitern. Das neue<br />
Angebot wird von unseren Gästen sehr gut angenommen und so konnten wir in diesem<br />
Bereich deutliche Mehreinnahmen verzeichnen.<br />
103
Im Vergleich zu den Vorjahren ist für den Berichtszeitraum 2011 (2871 Übernachtungen)<br />
und <strong>2012</strong> (3211 Übernachtungen) ein leichter Anstieg (plus 340 Übernachtungen) der<br />
Belegungszahlen zu verzeichnen.<br />
Auch die Einnahmen durch erbrachte Leistungen wie Bewirtung von Tagesgästen,<br />
Übernachtungen und Verpflegung von Gruppen und Einzelpersonen, sowie die<br />
Einnahmen aus Vermietungen von Grünflächen, der Grillhütte, der Aktionsküche, der<br />
Verkaufserlös von Getränken und Kioskartikeln und andere Gebühren (Kaminholz,<br />
Stornokosten, Bettwäsche etc.) konnten gesteigert werden. (siehe Diagramm)<br />
120.000<br />
100.000<br />
80.000<br />
60.000<br />
40.000<br />
Einnahmen<br />
Einnahmen sonstige<br />
20.000<br />
0<br />
2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />
Diagramm: Einnahmen aus erbrachten Leistungen (Übernachtungen, Einzelleistungen,<br />
Bewirtung von Gesellschaften etc) und sonstigen Gebühren (Kiosk, Getränke, Kaffee etc)<br />
Die finanzielle Situation der Einrichtung im Berichtszeitraum 2011/<strong>2012</strong> hat sich trotz<br />
erhöhter Belegzahlen und Mehreinnahmen noch nicht verbessert. Durch ansteigende<br />
Betriebs- und Personalkosten und durch eine kaufmännisch geführte Buchhaltung, in der<br />
Abschreibungen geltend gemacht werden, kann zurzeit kein Plus erwirtschaftet werden.<br />
Um Betriebskosten einzusparen und die Mehrarbeitsstunden der Mitarbeitenden im<br />
Rahmen zu halten, hat das Haus in den Jahren 2011 und <strong>2012</strong> jeweils von Mitte<br />
Dezember bis Mitte Januar Betriebsferien eingelegt. Dieser Zeitraum bot sich für eine<br />
Schließung an, da man in der Zeit keine Buchungen von Gruppen zu erwarten hatte.<br />
Mit Hilfe des Homepagebaukastens der EKvW verfügt das Haus seit gut einem Jahr über<br />
eine attraktive Homepage (www.oase-stentrop.de). Flyer und Angebotsbeschreibungen<br />
wurden überarbeitet und großräumig verteilt, Internetpräsenz auf verschiedenen Seiten für<br />
Gruppenunterkünfte ist gegeben. Des Weiteren haben wir auf dem Spielplatz der Oase<br />
mit Hilfe von finanzieller Unterstützung der Sparkasse Fröndenberg, der Stiftung<br />
„Kompass“ und Kollektenmitteln eine Gruppenschaukel aufstellen können, damit Kinder<br />
mehr Spielgelegenheiten haben. Um eine Buchung in Stentrop attraktiv zu machen,<br />
erstellen wir individuelle Angebote, auf Wunsch auch mit pädagogischen Bausteinen.<br />
Außerdem nehmen wir seit einiger Zeit auch kleinere Gruppen auf, um so für eine<br />
optimale Auslastung des Hauses zu sorgen.<br />
Zu den Veranstaltungen<br />
Das Haus wird von gemeindlichen Gruppen aus dem <strong>Kirchenkreis</strong> mit eigenem Programm<br />
bedauerlicherweise nicht mehr so häufig genutzt, dafür haben externe Buchungen, auch<br />
aus anderen <strong>Kirchenkreis</strong>en, zugenommen.<br />
Im Schwerpunkt „Natur- und Erlebnispädagogik“, den Manuela Fischer seit Januar 2011<br />
als päd. Mitarbeiterin der Familienbildung betreut, wurden im Berichtszeitraum zahlreiche<br />
Grundschulklassen und Kindertageseinrichtungen auf unser Angebot aufmerksam und<br />
buchten Projekte.<br />
Pfr. Achim Heckel, der mit einem Teil seines Dienstauftrags in der „Oase Stentrop“ tätig<br />
ist, hat das jährlich stattfindende Projekt „Urlaub ohne Koffer“ für Fröndenberger<br />
Seniorinnen und Senioren weiter etabliert. Auch der von Pfr. Achim Heckel initiierte<br />
Meditationsweg wird inzwischen regelmäßig von Einzelpersonen, aber auch von Gruppen<br />
104
mit 20 bis 30 Personen aufgesucht. Diese Gruppen erhalten auf Anfrage eine Führung<br />
und können ggf. in der Oase verpflegt werden.<br />
Im Bereich der Familienangebote fanden neben Familien- und Kinderferienaktionen auch<br />
verschiedene Projekte in Kooperation mit dem Arbeitskreis „Kein Kind ohne gesundes<br />
Frühstück“ statt. Außerdem wurden zwei Freizeitwochen für Kinder aus dem <strong>Kirchenkreis</strong><br />
im Alter von 8 bis 13 Jahren und eine Herbstfreizeit für Kinder aus dem <strong>Kirchenkreis</strong> im<br />
Alter von 6 bis 8 Jahren angeboten. Diese Veranstaltungen waren ausgebucht und sollen<br />
zukünftig fest etabliert werden. Weitere Belegungen erfolgen über die Wochenenden für<br />
Väter und Kinder, die durch Pfr. Dirk Heckmann vom Männerreferat organisiert werden.<br />
Hierzu zählt auch das jährlich stattfindende Vater-Kind-Festival mit rund 700<br />
teilnehmenden Vätern und Kindern.<br />
Für Fröndenberger Kinder wurde im Rahmen der Ferienspaßaktionen im Sommer eine<br />
gut besuchte „Wald-Schatz-Suche“ angeboten, die teilweise durch die Agenda-Gruppe,<br />
teilweise durch den Ortsverband der Grünen gefördert wurde.<br />
Perspektiven:<br />
Um die Auslastung weiter zu steigern, liegt die Aufgabe zukünftig darin, weitere Kontakte<br />
zu knüpfen und Angebote zu entwickeln, die das Haus auch außerhalb der „Sommer-<br />
Saison“ im Zeitraum November bis Februar und für die Ferienzeiten für weitere<br />
Nutzergruppen interessant machen. Eine weitere Aufgabe besteht darin, die Belegung<br />
durch Gruppen aus dem <strong>Kirchenkreis</strong>, die in den vergangenen Jahren stark<br />
zurückgegangen ist, wieder zu erhöhen.<br />
April <strong>2013</strong><br />
Gez.: A. Goede<br />
h. Nominierungsausschuss von Pfarrer Jochen Voigt<br />
Im gesamten Berichtszeitraum saß dem Nominierungsausschuss der viel zu früh<br />
verstorbene Detlef Schmidt vor, dessen verlässliche und langjährige Tätigkeit in diesem<br />
Bereich hier noch einmal hervorgehoben und erwähnt werden soll. Im Berichtszeitraum<br />
standen die turnusmäßigen Neubesetzungen der synodalen Gremien auf der<br />
Tagesordnung einschließlich der Wiederwahl der Superintendentin. Hier wurde das<br />
Vorschlagsverfahren mit den Ortsdezernenten, die in einer Sitzung des Ausschusses<br />
zugegen waren, abgestimmt.<br />
In naher Zukunft wird der Nominierungsausschuss nun Wege finden, in teilweise<br />
veränderter personeller Gestalt die Aufgaben so zu lösen, dass sich die Beteiligung aller<br />
Gemeinden sowie des <strong>Kirchenkreis</strong>es weiterhin bewähren kann.<br />
Jochen Voigt, Pfarrer<br />
i. Mitarbeitervertretung für die Berichtszeit 2011 und <strong>2012</strong> von Ute Fehl und Michael<br />
Schröder<br />
Der Auftragsrahmen der Mitarbeitervertretung wird durch das<br />
Mitarbeitervertretungsgesetz vorgegeben. „Kirchlicher Dienst ist durch den Auftrag<br />
bestimmt, das Evangelium in Wort und Tat zu verkündigen. Alle Frauen und Männer, die<br />
beruflich in Kirche und Diakonie tätig sind, wirken als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an<br />
der Erfüllung dieses Auftrages mit. Die gemeinsame Verantwortung für den Dienst der<br />
Kirche und ihrer Diakonie verbindet Dienststellenleitung und Mitarbeiter zu einer<br />
Dienstgemeinschaft und verpflichtet sie zu vertrauensvoller Zusammenarbeit.“ (Auszug<br />
aus der Präambel des Mitarbeitervertretungsgesetzes)<br />
Die Sitzungen der Mitarbeitervertretung finden unregelmäßig bzw. je nach Bedarfsfall<br />
statt. Müssen Entscheidungen getroffen werden, die an Fristen gebunden sind, wird die<br />
Mitarbeitervertretung kurzfristig einberufen.<br />
Inhaltlich setzte sich die Mitarbeitervertretung mit personellen Fragen und mit allgemeinen<br />
Fragen des Dienstbetriebes und der Dienstgemeinschaft auseinander.<br />
Schwerpunkte im Berichtszeitraum waren wie in den vorangegangenen Jahren Fragen<br />
der ordentlichen Kündigung, Umbesetzung von Stellen, Zustimmung von Einstellungen,<br />
105
Beratung und Unterstützung von Mitarbeiter/innen in Konfliktsituationen gegenüber der<br />
Dienststellenleitung. Im Berichtszeitraum wurde u. a. auch die Dienstvereinbarung zum<br />
betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) beraten und geschlossen sowie<br />
Maßnahmen zur Förderung und Verbesserung des Betriebsklimas erörtert und<br />
durchgeführt.<br />
Konflikte mit der Dienststellenleitung wurden in der Vergangenheit partnerschaftlich<br />
ausgetragen sowie auch für die Zukunft weiterhin angestrebt. Die MAV wurde, abgesehen<br />
von einigen Ausnahmen, in Fällen der Mitbestimmung rechtzeitig und umfassend<br />
informiert, und hat ebenso ihre Mithilfe angeboten und Beratungspflicht jederzeit – wenn<br />
nötig – gegenüber der Dienststellenleitung wahrgenommen. In strittigen Fragen haben<br />
Gespräche mit der Dienststellenleitung immer zu einer gütlichen Einigung geführt.<br />
Im Jahr 2011 hat es einen Wechsel in der Mitarbeitervertretung gegeben. Nach dem<br />
Ausscheiden von Detlef Maidorn ist Ute Fehl in die Mitarbeitervertretung nach berufen<br />
worden. Den Vorsitz hat Michael Schröder übernommen<br />
<strong>Unna</strong>, 15.04.<strong>2013</strong><br />
Ute Fehl, Mitarbeitervertretung<br />
Michael Schröder, Vorsitzender der Mitarbeitervertretung<br />
j. Gleichstellung 2011 – <strong>2012</strong> von Pfarrerin Elke Markmann<br />
Die Gleichstellungsbeauftragte des <strong>Kirchenkreis</strong>es <strong>Unna</strong> wird in Angelegenheiten des<br />
Kreiskirchenamtes regelmäßig beteiligt. Die Zusammenarbeit mit der Dienststellenleitung,<br />
den Abteilungsleitungen, der Mitarbeitervertretung und den Kolleginnen und Kollegen<br />
erfolgt in vorbildlicher Form.<br />
Die Zusammenarbeit mit dem Kindergartenwerk konnte im Berichtszeitraum ausgebaut<br />
und deutlich verbessert werden. Mittlerweile gibt es hier ebenso wie im Kreiskirchenamt<br />
regelmäßige Gespräche zwischen Dienststellenleitung bzw. Geschäftsführung,<br />
Mitarbeitendenvertretung und der Gleichstellungsbeauftragten.<br />
Im Bereich der Offenen Ganztagsschule sind mehrfach Versuche einer ähnlichen<br />
Regelung von Seiten der Gleichstellungsbeauftragten gescheitert.<br />
Bei den Kirchengemeinden gibt es mittlerweile einige sehr wenige erfreuliche<br />
Ausnahmen. Hier besteht aber noch großes Optimierungspotenzial!<br />
Im Bereich der Ortsgemeinden organisiert die Gleichstellungsbeauftragte seit Jahren<br />
gemeinsame Veranstaltungen für Gemeindesekretärinnen. Informationsveranstaltungen<br />
und gemeinsame Ausflüge z.B. ins landeskirchliche Archiv stärken nicht nur<br />
Sachkenntnisse, sondern schaffen vor allem einen Zusammenhalt und ein<br />
Vertrauensverhältnis innerhalb dieser Kolleginnen, die vor Ort meist allein arbeiten. Wer<br />
sich kennt, fragt eher um Rat. Daher sind viele Wege zwischen den Gemeinden kürzer<br />
geworden.<br />
In diesem Zusammenhang ist auch die sehr gute Begleitung dieser Arbeit durch das<br />
Kreiskirchenamt zu erwähnen. Zunächst hat Frau Wilke hier Verantwortung getragen. Ihre<br />
fröhliche, wertschätzende und zupackende Art hat den Kolleginnen in den<br />
Gemeindebüros sehr oft Wege der Arbeitserleichterung aufgezeigt. Nach ihrem<br />
Ausscheiden aus der aktiven Phase der Altersteilzeit ist die Arbeit durch Nils Leider<br />
übernommen worden.<br />
Versuche, diese Arbeit in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten des<br />
<strong>Kirchenkreis</strong>es Hamm durchzuführen, wurden kaum angenommen.<br />
Die Gleichstellungsbeauftragte hat gemeinsam mit der Dienststellenleitung und den<br />
MAVen von Kreiskirchenamt, Kindergartenwerk und Offener Ganztagsbetreuung das<br />
BEM-Verfahren (betriebliches Eingliederungs-Management) vorbereitet und ist im Team<br />
vertreten, das dieses Management durchführt.<br />
Die in der EKvW einmalige Vertretung für die Gleichstellungsbeauftragte (durch Ulrike<br />
106
Heinicke, Mediothek) funktioniert gut. In längeren Abwesenheitszeiten der<br />
Gleichstellungsbeauftragten übernimmt Ulrike Heinicke deren Aufgaben.<br />
Die Vernetzung mit Kolleginnen anderer <strong>Kirchenkreis</strong>e und der Landeskirche ebenso wie<br />
der Kommunen ist selbstverständlich und funktioniert sehr gut.<br />
k. Referat für Kommunikation - 2010 bis <strong>2012</strong><br />
(Öffentlichkeitsarbeit im Ev. <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Unna</strong>)<br />
von Diakon Dietrich Schneider<br />
A. Aufgaben<br />
Im Rahmen des Leitmotivs „Gastfreundschaft“ der Konzeption des Ev. <strong>Kirchenkreis</strong>es<br />
<strong>Unna</strong> trägt die Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit dazu bei, Türen nach innen und<br />
nach außen zu öffnen. Denn zur Gastfreundschaft gehören Aufgeschlossenheit,<br />
Kommunikationsbereitschaft und Auskunftsfähigkeit über die eigenen Standpunkte und<br />
Anliegen. Daraus begründen sich zwei Kernaufgaben für diesen Arbeitsbereich:<br />
die kirchlichen Anliegen deutlich zu vermitteln und über die eigenen Angebote in<br />
<br />
einladender Art und Weise zu informieren<br />
darauf zu hören, was andere mitzuteilen haben und ihre Bedürfnisse im Blick auf die<br />
Kirche wahrzunehmen<br />
Dadurch ergibt sich die Notwendigkeit von zielgerichteter interner wie externer<br />
Kommunikation. Gerade in Zeiten des Zusammenrückens gewinnen die überregionale<br />
Zusammenarbeit und eine inspirierende Kommunikation an Bedeutung. Die interne<br />
Kommunikation zwischen dem <strong>Kirchenkreis</strong>, seinen Arbeitsbereichen und den<br />
Gemeinden bleibt ein wichtiges Anliegen. Nach außen hat die Öffentlichkeitsarbeit die<br />
Aufgabe, kirchliche Anliegen zu verdeutlichen und die Öffentlichkeit zu kirchlichen<br />
Angeboten einzuladen.<br />
Die Tätigkeiten im Einzelnen:<br />
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Kontaktpflege zu der lokalen Presse, Organisation von Pressekonferenzen und<br />
Pressegesprächen zu aktuellen Themen und Entwicklungen, Entwicklung von<br />
Pressetexten und Bereitstellung von Fotomaterial<br />
Pflege des Presseverteilers und Kontaktgespräche mit den Redaktionen<br />
Berichterstattung in Wort und Bild von kirchlichen Ereignissen für Presse, Lokalfunk<br />
und Internet, Lokalredaktion für die evangelische Wochenzeitung „Unsere Kirche“<br />
(UK)<br />
Mitarbeit bei der Planung und Umsetzung des kreiskirchlichen Jahresthemas<br />
Laufende redaktionelle Arbeit am Internetauftritt www.evangelisch-in-unna.de<br />
Redaktion und Versand des elektronischen Newsletters (zusammen mit dem<br />
<strong>Kirchenkreis</strong> Hamm)<br />
Arbeitskreis Gastfreundschaft, Konkretisierung und Weiterentwicklung des<br />
<strong>Kirchenkreis</strong>-Konzeptes<br />
Unterstützung und Schulung der Gemeinden bei deren Öffentlichkeitsarbeit<br />
Pflege eines Foto- und Pressearchivs<br />
Weiterentwicklung des Corporate Designs<br />
Erstellung grafischer Publikationen für den <strong>Kirchenkreis</strong> und einzelne<br />
Gemeindeprojekte<br />
Kontakte zur Öffentlichkeitsarbeit in der EKvW und im Gestaltungsraum<br />
Vertretung der evangelischen Kirche in der Veranstaltergemeinschaft des<br />
Lokalfunkes im Kreis <strong>Unna</strong> e. V. und in der AG der ev. Vertreter in<br />
Veranstaltergemeinschaften von radio NRW<br />
Unterstützung, Koordinierung und Beratung der Gemeinden und Referate bei<br />
Fundraising-Projekten,<br />
Durchführung von öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen<br />
Das Referat ist besetzt mit<br />
Dietrich Schneider, Diakon (100% Dienstumfang, davon 50 % für Fundraising)<br />
Silke Dehnert, Journalistin (50% Dienstumfang)<br />
Björn Kleinwechter, Grafik und IT (50% Dienstumfang)<br />
107
B. Arbeitsschwerpunkte<br />
Mitte 2011 hat sich das Referat für Kommunikation personell neu geordnet. Alle drei<br />
Mitarbeitenden haben innerhalb kurzer Zeit ihren Dienst hier begonnen. So war eine<br />
Findung und Zuordnung einzelner Arbeitsbereiche zu den Mitarbeitenden unerlässlich.<br />
Mittlerweile haben sich bei allen Schnittmengen folgende Schwerpunkte ergeben:<br />
Dietrich Schneider: Stabstelle der Superintendentin, Pressesprecher, Leiter des<br />
Referates, Jahresthema, Veranstaltungen,<br />
Vertretung nach außen, Newsletter, Internetredaktion,<br />
Fundraising<br />
Silke Dehnert:<br />
Björn Kleinwechter:<br />
Verantwortung UK, Gemeindebriefberatung, Fotografie<br />
grafische Gestaltung, Veranstaltungsdatenbank, technische<br />
Belange Internet<br />
Im Frühsommer 2011 wurden die Zentrale sowie die Büros des Referates umgebaut,<br />
damit ging eine Umstrukturierung der Besetzung der Zentrale einher. Nachmittags<br />
versorgt das Büro der ÖA nun auch die Zentrale als Anlaufstelle im Haus der Kirche. Dies<br />
hat sich als sehr positiv erwiesen.<br />
Externe Veranstaltungen: Das Westfälische Synodenjubiläum 2011 wurde durch das<br />
Referat begleitet. Sowohl organisatorisch wie in Bezug auf die Pressearbeit liefen viele<br />
Fäden hier zusammen. Ebenso war die Jahrestagung des westfälischen Vereins für<br />
Kirchengeschichte in <strong>Unna</strong> zu Gast (<strong>2012</strong>) und hat eng mit dem Referat kooperiert.<br />
Die Internetarbeit hat sich verändert. Neben dem klassischen Webauftritt ist der Ev.<br />
<strong>Kirchenkreis</strong> seit Mai 2011 auf Facebook und Twitter vertreten. Insbesondere auf<br />
facebook (über 120 „gefällt-mir“- Klicks, EkvW hat 870) werden bis zu 250 Personen<br />
täglich mit kirchlichen Themen in Kontakt gebracht. Die hier gewonnenen Erfahrungen<br />
wurden in einigen Informationsveranstaltungen (Jugendarbeit, Familienbildung,<br />
Pfarrkonvent, Gemeinden) an Multiplikatoren weitergegeben.<br />
Die Kindertageseinrichtungen haben einen gemeinsamen Internetauftritt erarbeitet.<br />
Dieser Prozess wurde seitens des Referates begleitet.<br />
Mittlerweile nutzen fünf Gemeinden und die Oase Stentrop den Internetbaukasten der<br />
EKvW bzw. sind in Vorbereitung. Hierfür wurden Mitarbeitende geschult, in Einzelfällen<br />
wurden die gemeindlichen Redaktionen direkt beraten. Gleiches gilt für die<br />
Veranstaltungsdatenbank. Seit Dezember <strong>2012</strong> können auf diesem Portal gemeindliche<br />
Termine gepflegt und von dort aus veröffentlicht werden. Hierzu wurden Mitarbeitende<br />
geschult und begleitet. Auch die Termine zur Veröffentlichung in der UK werden online<br />
eingestellt, diese Umstellung bedurfte ebenfalls der Schulung der Nutzerinnen.<br />
Der eigene Auftritt des <strong>Kirchenkreis</strong>es www.evangelisch-in-unna.de ist seit sechs Jahren<br />
im Wesentlichen unverändert. Hier ist ein Relaunch für das kommende Jahr angedacht,<br />
eine entsprechende Arbeitsgruppe hat ihre Arbeit aufgenommen.<br />
Bei der Unterstützung in Krisen hat sich eine frühe Kooperation mit dem Referat<br />
mehrfach bewährt. So konnte z. B. bei einer öffentlich stark kontrovers diskutierten<br />
Schließung eines Gemeindehauses ein mit allen Beteiligten abgestimmtes<br />
Krisenmanagement sicherstellen, dass Gemeinde und <strong>Kirchenkreis</strong> als eine Einheit<br />
wahrgenommen wurden.<br />
Große Beachtung fanden die beiden Jahresthemen 2011 und <strong>2012</strong>. Die Jahresthemen<br />
ermöglichten eine Schwerpunktsetzung und gemeinsame Bewerbung unterschiedlicher<br />
Veranstaltungen zu einem Thema. Auch die Lokalpresse hat dies positiv aufgenommen<br />
und interessiert begleitet. Das „Jahr der Taufe“ 2011 hatte seinen Höhepunkt mit den<br />
Tauffesten in den fünf Regionen. Im Jahr <strong>2012</strong> lautete das Jahresthema „Im besten<br />
Alter?!“ - ein Fotowettbewerb und der Besuch von Hennig Scherf in Kamen waren hier<br />
herausragende Veranstaltungen. Materialsammlungen und ein weiterführender Bereich<br />
auf der Internetseite ergänzten die Jahresthemen. Bei Diskussionsveranstaltungen wie<br />
dem „Sozialpolitischem Buß- und Bettag“ bleibt zu prüfen, ob hierfür genügend Interesse<br />
geweckt werden kann.<br />
Der Arbeitskreis Gastfreundschaft arbeitet kontinuierlich an den Herausforderungen, die<br />
108
sich aus der <strong>Kirchenkreis</strong>konzeption ergeben. Ein Ergebnis war ein Fest für Gastgebende<br />
in den Gemeinden im Februar <strong>2012</strong> in Fröndenberg. Welche Aufgaben für den<br />
Arbeitskreis in Zukunft anzugehen sind, steht noch nicht fest. Zuletzt hat sich der<br />
Arbeitskreis bei der inhaltlichen Ausgestaltung der Reihe „Kirchen und Kino“ engagiert.<br />
Die Reihe „Kirchen und Kino“ wurde im Herbst <strong>2012</strong> erstmals nach <strong>Unna</strong> geholt.<br />
Gemeinsam mit dem Dekanat <strong>Unna</strong> und dem Kinocenter <strong>Unna</strong> verantwortet der Ev.<br />
<strong>Kirchenkreis</strong> das überregionale Projekt. Die Reihe präsentiert Filme, die von der<br />
evangelischen und katholischen Filmarbeit als "Film des Monats" hervorgehoben wurden.<br />
Zwischen 50 und 120 Besucher sehen die einzelnen Filme. Das Projekt ist zunächst auf<br />
zwei Jahre angelegt, im Herbst <strong>2013</strong> werden die Beteiligten über eine mögliche<br />
Fortführung beraten, wofür zurzeit alles spricht.<br />
Die Zusammenarbeit mit dem Lokalradio hat sich stark verändert: einen Bürgerfunk gibt<br />
es in <strong>Unna</strong> seit der Novelle des Landesgesetztes faktisch nicht mehr. Somit auch keinen<br />
aus dem Umfeld des <strong>Kirchenkreis</strong>es. Neue Wege könnten sich hier rund um das<br />
Webradio bzw. die Produktion von Podcasts eröffnen. Das hauseigene Studio ist noch<br />
produktionsbereit, hier werden die monatlichen Andachten als Podcast produziert. Eine<br />
Nutzung z. B. für die Jugendarbeit ist weiterhin möglich, jedoch technisch in der Form<br />
nicht mehr unbedingt notwendig.<br />
Die personelle Besetzung des Referates und die Zusammenarbeit mit der hauseigenen<br />
Druckerei ermöglicht weiterhin Druckpublikationen auf recht hohem Niveau selbst zu<br />
erstellen. Gerade bei Kleinaufträgen oder beratungsintensiven Veröffentlichungen ist das<br />
Referat gegenüber der Fremdvergabe überlegen. Die Entwicklung der Drucktechnik in<br />
Form von online-Druckereien und der Möglichkeit, mit geringer Fachkenntnis<br />
Publikationen druckfertig selbst aufzubereiten, verändert jedoch auch hier die Nachfrage,<br />
sowohl der Druckerei wie bei der Erstellung von Druckvorstufen. Mittelfristig sind hier<br />
auch für uns andere Modelle denkbar. Die jetzige Ausstattung gewährleistet jedoch in<br />
hohem Maße die Handlungsfähigkeit und prompte Erledigung auch von Kleinstaufträgen.<br />
Fundraising<br />
Weiterhin besteht ein gutes System für die Kirchgeld-Aktionen der Gemeinden. In<br />
Absprache zwischen Gemeinden und Verwaltung werden die Abläufe im Referat<br />
koordiniert. Auf Anfrage berät das Referat bei der Erstellung der Briefe oder der<br />
zugehörenden Materialien. Über die Kirchgeldaktionen wurden seit 2008 insgesamt ca.<br />
500 TSD Euro eingeworben. Das bewährte System bedarf trotz aller Routine jedoch<br />
immer einer ständigen Neubelebung, damit es neben aller Routine nicht nur zur<br />
Gewöhnung wird. Einzelne Gemeinden haben aufgrund ihrer Erfahrungen auch<br />
Überlegungen angestellt, andere Formen als das Kirchgeld zu etablieren.<br />
Weitere Formen des Fundraising wie das „Kirchplatz-Projekt“ in <strong>Unna</strong> sind auf<br />
Gemeindeebene vielfältig vorhanden, Begleitung geschieht punktuell.<br />
Im Stiftungsrat der Stiftung Kompass ist Dietrich Schneider als beratendes Mitglied tätig.<br />
C. Ausblick<br />
Die Resonanz auf unsere Internetauftritte, sowohl Homepage wie Social Media, zeigen,<br />
wie wesentlich online-Präsenz ist. Diese Entwicklung kritisch zu beobachten und selbst<br />
mit zu gestalten, wird wesentliche Aufgabe der Zukunft sein.<br />
Aber nach wie vor sind Printmedien nicht ersetzbar. Auch wenn bedauerlichereise nur<br />
noch eine Lokalredaktion in unserem Bereich arbeitet, so werden viele unserer Angebote<br />
und Themen noch in der Tageszeitung kommuniziert und gezielt nachgefragt. Die<br />
Zukunft der evangelischen Wochenzeitung UK wird sich noch zeigen, hier ist ein sehr<br />
großes Abonnement-Gefälle zwischen den Gemeinden festzustellen. Das Referat<br />
arbeitet eng mit der Redaktion zusammen, mehrfach waren <strong>Unna</strong>er Berichte im Hauptteil<br />
der Zeitung zu finden.<br />
Menschen zu erreichen, die wenig oder gar keinen Kontakt zur Ortsgemeinde haben,<br />
gelingt dort, wo sie über ihre biografischen oder thematischen Fragen in Berührung mit<br />
Kirche und Glaubensfragen kommen. Dies wird auch in Zukunft eine wesentliche<br />
Aufgabe sein.<br />
Diakon Dietrich Schneider<br />
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6. Anhang<br />
a. Arbeitskreis Hexenprozesse<br />
Der Arbeitskreis Hexenprozesse beschäftigt sich mit dem Thema Hexenprozesse und der<br />
Rehabilitation der Opfer. Angeregt durch Fragen von Frauen und von Schülerinnen gründeten<br />
Pfarrerin Elke Markmann und Pfarrer Hartmut Hegeler im Jahr 2000 den Arbeitskreis, der<br />
seitdem zahlreiche Aktivitäten entfaltete: Publikationen, Lehrerforbildungen, Ausstellungen<br />
sowie Vorträge in Kirchengemeinden, Volkshochschulen und Schulen.<br />
Interesse fanden Plakatausstellungen zu Hexenverfolgungen und über das Leben von Pfarrer<br />
Anton Praetorius, einem Gegner von Folter und Hexenprozessen, der im Jahr 1586 Rektor der<br />
Lateinschule in Kamen war. Im April <strong>2013</strong> wurde die Ausstellung im Landeskirchlichen Archiv<br />
der Evangelischen Kirche von Westfalen in Bielefeld zum 400. Todesjahr von Anton Praetorius<br />
gezeigt.<br />
Weitere Informationen: http://anton-praetorius.de/arbeitskreis/arbeitskreis.htm<br />
Einige Orte sind dem Impuls zu einem ehrenden Gedenken für Pfarrer Anton Praetorius gefolgt:<br />
Oppenheim, Birstein, Laudenbach, Dittelsheim. Es gibt eine Internetseite zu Anton Praetorius:<br />
www.anton-praetorius.de und einen Artikel beim Internetlexikon Wikipedia, der als "lesenswert"<br />
ausgezeichnet wurde: http://de.wikipedia.org/wiki/Anton_Praetorius<br />
in mittlerweile 29 Sprachen.<br />
Immer mehr Kommunen haben die Anregung zur Rehabilitation der Opfer der Hexenprozesse<br />
aufgegriffen:<br />
http://antonpraetorius.de/downloads/Staedte%20Rehabilitation%20von%20Opfern%20der%20Hexenproze<br />
sse%20<strong>2013</strong>%2004%20.pdf<br />
Die Aktivitäten des Arbeitskreises haben ein breites Medienecho hervorgerufen:<br />
http://anton-praetorius.de/arbeitskreis/arbeitskreis_34.htm#Medien<br />
Gemeinsam mit der "Friedrich-Spee-Gesellschaft Ratingen hat sich der Arbeitskreis mit einem<br />
Informationsstand zum Thema am Kirchentag am Markt der Möglichkeiten in Hamburg beteiligt,<br />
wie zuvor auf dem Ökumenischen Kirchentag in Berlin 2003 und den Kirchentagen in Hannover<br />
2005, Köln 2007, Dresden 2011 sowie auf den Katholikentagen Osnabrück 2008 und<br />
Mannheim <strong>2012</strong>.<br />
<strong>2013</strong> berichtete darüber die Presse: http://www.derwesten.de/region/sauer-und-siegerland/wasder-kirchplatz-zukunft-aus-westfalen-beim-kirchentag-zeigt-id7909992.html<br />
Auf dem 2. Ökumenischen Kirchentag in München 2010 hat der Arbeitskreis einen Gottesdienst<br />
zum Gedenken an die Opfer der Hexenprozesse gehalten, der veröffentlicht worden ist.<br />
Hartmut Hegeler<br />
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